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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 7

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 7 immer kleiner werden, nehmen an Größe ab, je mehr sie sich vom Aequator entfernen. Zonen oder Erdstriche. §. 14. Vermittelst der zwei Wende, und der zwei Polarkreise wird auch die Erde in fünf Zonen, Erd- striche getheilt, nämlich: 1) in die heiße Zone, die den Theil der Erdkugel begreift, welchen die bei« den Wendekreise, mit dem Aequator in der Mitte, einschließen. Wegen der daselbst entweder ganz oder fast senkrecht fallenden Sonnenstrahlen herrscht in die- ser Zone die größte Hitze; auch finden nur zwei Iah, reszeiten, die nasse und die trockene Statt, wovon jene die Stelle des Winters, diese die des Sommers vertritt; 2) in die zwei gemäßigten Zonen, welche zwischen den Wende- und Polarkreisen sich befinden, und davon eine die nördliche, die andere die süd- liche gemäßigte Zone heißt. Denn in diesen liegenden Gegenden steht die Sonne niemals senkrecht, sondern sie sendet ihnen immer ihre Strahlen in schräger Rich- tung, und zwar desto schräger, je mehr sie sich von den Gränzen der heißen Zone entfernen; daher findet auch in Hinsicht der Wärme ein großer Unterschied Statt; denn in der Nähe der heißen Zone ist die Hitze, und gegen die Polarkreise hin ist die Kälte sehr groß, so daß nur in den mittleren Gegenden eigentlich eine gemäßigte Hitze und Kälte herrscht. Auch haben diese Zonen in der Nähe der heißen, gleich dieser nur zwei Jahreszeiten; und erst weiterhin zeigt sich der Unter- schied der vier Jahreszeiten; und 3) in die zwei kal, ten Zonen, die nördliche und südliche, vyn den Polarkreisen bis zu den Polen, wo wegen der bestän- dig sehr schräg fallenden Sonnenstrahlen die Kälte äußerst groß ist, Frühling und Herbst allmählig im- mer kürzer werden und eigentlich wieder, wie in der heißen Zone, zwei Jahreszeiten eintreten; denn der kurze Sommer und der lange Winter gränzen so nahe an einander, daß in Zwischenräumen von wenigen Tagen alles von Schnee und Eis starret, dann grünet und blühet, hierauf wieder in Schnee und Eis be- graben ist. Der Sommer kommt sehr spät, bringt aber äußerst heiße Tage; dagegen auch die Winter-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 8

1836 - Eisleben : Reichardt
8 Erstes Kapitel. kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober- fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel- den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört. Länge der Tage und Nächte. §. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge- hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt, desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost- und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte. So nimmt der längste Tag von einem Grade der Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen 24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate. Globus. Landcharten. §. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt- nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel, wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä- ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe, weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole, mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd- theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung. Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan- zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder von größern und kleinern Theilen derselben (Uni- versal., General- und Specialcharten) auf einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß- stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 28

1836 - Eisleben : Reichardt
28 Erstes Kapitel. Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet, doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli- ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men, schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und geistigen Bildung, der Religion und der Religions- Verfassung. Verschiedenheit der Menschen in Farbe und Sprache. §. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro- päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi- schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika- nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune, nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri- kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge, nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an- dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche, die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche, die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken. So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol- ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein, sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re- det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un- ter einerlei Regierung steht.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 46

1836 - Eisleben : Reichardt
46 Viertes Capitel. Viertes Capitel. Uebersicht d e r F l ü s s e. Die vornehmsten Flüsse auf der Westseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. H. 1. Dahin gehören: der Guadalquivir, der südlichste große Fluß Europas, läuft südwestlich und er- gießt sich in das Atlantische Meer, nordwestlich von der Straße von Gibraltar; 2) die Guadiana, nörd- lich vom Guadalquivir, fließt südwestlich und ergießt sich, nordwestlich von der Münduug des Guadalquivir, in das Atlanlische Meer; 3) der Tajo, nördlich von der Guadiana, läuft südwestlich, und hat, unweit der südwestlichsten Spitze von Europa, seine Mündung in das Atlantische Meer; 4) der Duero nördlich vom Tajo, fließt südwestlich und geht ins Atlantische Meer, nördlich von der Mündung des Tajo; 6) die Ga- ronne, nordöstlich vom Duero, fließt nordwestlich und mündet sich in das Biscaysche Meer, nachdem sie vor ihrer Mündung den Namen Gironde angenommen hat; 6) die Loire entspringt nordöstlich von der Ga« rönne, läuft nordwestlich und ergießt sich in das Bis- cayische Meer, nordwestlich von der Loire, geht nach einem nordwestlichen Laufe, nordöstlich von der Mün- dung der Loire, in den Kanal; 8) die Schelde, nördlich von der Seine, läuft nordwestlich, und ergießt sich nordöstlich von der Mündung der Seine, in die Nordsee; 9) die Maas, östlich von der Schelde, läuft nordwestlich, vereinigt sich mit einem Arme des Rheins, und geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung der Schelde; 10) der Rhein, entspringt südlich vom Bodensee, den er auch durchfließt, läuft nordwestlich, theilt sich in mehrere Arme, und geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung der Maas; 11) die Weser, östlich vom Rheine, entsteht durch den Zu- sammenfluß der Werra und Fulda, und mündet sich nach einem nordwestlichen Laufe in die Nordsee, nord- östlich von den Mündungen der Maas und des Rheins; 12) die Elbe, entspringt östlich von der Weser, läuft

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 80

1836 - Eisleben : Reichardt
80 I, Westeuropa. und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge, birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel- chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf- rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt- abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten. Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames, welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da- durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich in Schottland und Irland, wo auch die größten der- selben sind. Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge- mäßigtes Klima, das in England und Irland feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel- ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel- che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein- kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken. Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da- bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein- bau ist das Klima nicht geeignet. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha- den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch, schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei, neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner zur

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 83

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Belgien. 83 einen Haftn und 100,000 Einwohner. Man nennt diese Stadt das Schlachthaus des Reichs, weil sie fast alle Brittischen Han- dels- und Kriegsflotten mit Fleische versieht. — Limerick, ansehnliche Handelsstadt im westlichen Theile Irlands, nördlich von Eork, liegt an Shannon, dem größten Flusse Irlands, hat 60,000 Einwohner. Ii. / Mitteleuropa. Belgien. Es liegt östlich von England, von dem es durch die Nordsee, welche es im Westen bespült, getrennt wird, und gränzt gegen Norden an die Niederlande, gegen O. an Deutschland und gegen Süden an Frank- reich. Seine größte Ausdehnung von Norden gegen Süden hat es in seinem östlichen Theile, von wo es gegen Westen zu immer schmäler wird. Die Größe des Landes beträgt etwa 550 Qmeilen. Die Oberfläche bildet größtentheils eine Ebene, die nach der Nordsee und nach der Mündung der Schelde zu, eine so niedrige Lage hat, daß bloß Dünen (Sand- hügel) oder auch künstliche Dämme, die man Deiche nennt, das Land gegen Ueberschwemmungen schützen. Diese so niedrig gelegenen Gegenden haben aber einen sehr fetten, fruchtbaren Boden, der sich nach Südosten zu immermehr erhöhet und zuletzt in Berge übergeht, die zu einem Gebirge gehören, das aus dem nördlichen Frankreich, unter dem Namen der Ardennen sich in den Theil Belgiens zieht, der von der obern Maas durch- flossen wird. Die Hauptabdachung geht gegen Norden. Die zwei Hauptflüsse dieses Landes kommen aus dem angränzenden Frankreich hieher, nämlich die Maas und die Schelde, welche beide in nordöstlicher Rich- tung Belgien durchfließen und dann in die Niederlande gehen. Der westliche Theil des Landes ist von vielen Kanälen durchschnitten. Belgien liegt im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone und hat daher ein gemäßigtes Klima; doch ist in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick. Die vorzüglichsten Produkte dieses trefflich ange- bauten und sehr stark bevölkerten Landes sind: vortreff- liches Rindvieh, auch viel zahmes und wildes Geflügel,

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 85

1836 - Eisleben : Reichardt
Delgisn. 85 größte Breite (m südlichen Theile; der nördlichste Theil wird durch die Zuydersee und den Dollart, zwei Meerbusen der Nordsee, zu zwei Halbinseln gebildet, wovon die westlichste an ihrem Nordende sehr schmal ausläuft und noch mit einigen Inseln fortsetzt, die zweite östliche aber breiter ist und an ihrer Nordseite auch mehrere Inseln hat. Die Größe des Landes be- trägt etwa 620 Qm-ilen. Die Niederlande bilden das niedrigste Land Euro- pas, so daß sie zum Theil niedriger als das angrän, zende Meer sind, und theils durch natürliche Sandhü- gel (Dünen genannt), theils durch künstliche Dämme oder Deiche gegen die Einbrüche des Meeres geschützt werden müssen. Diese in der Nähe des Meeres gele- genen Gegenden bestehen daher aus tiefen Ebenen mit einem sumpfigen, jedoch sehr fruchtbaren Boden; hinge- gen die vom Meere entfernten Gegenden sind zwar auch ganz eben, erheben sich aber mehr, und in dem dazu gehörenden, davon getrennt liegenden Großherzogthum Luxemburg finden sich sogar Berge, die zu dem sich da- hin erstreckenden Gebirge der Ardennen gehören. Die Hauplabdachung gehl gegen Westen. Die drei Hauptslüsse dieses Landes kommen aus den angränzenden beiden Ländern Deutschland und Bel- gien hieher, haben aber hier ihre Mündungen. Aus Deutschland kommt der Rhein, der sich hier in viele Arme unter verschiedenen Namen theilt, von welchen der den Namen Rhein behaltende Arm zuletzt als ein kleines Gewässer sich in die Nordsee ergießt. Aus Bel- gien kommen: l) die Maas, welche Anfangs in nord- östlicher Richtung die Niederlande durchfließt, dailn einen westlichen Lauf nimmt, und nachdem sie sich auch mehr- mals in Arme getheilt hat, in die Nordsee geht; und 2) die Schelde, welche Anfangs in nördlicher, her- nach mehr in westlicher Richtung läuft, und in 2 Haupt- arme getheilt, der Nordsee zufließt. Es giebt viele Ka> näle, worunter der große neue Nordholländische Kanal, welcher die nordwestliche unter dem Namen Nord- holland bekannte Halbinsel durchschneidet, der merkwür- digste ist. Unter den zahlreichen Seen ist das Haar- lem er Meer, zwischen der Zuidersee im Osten und der Nordsee im Westen der größte. Die Niederlande

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 87

1836 - Eisleben : Reichardt
Die Schweiz. 87 anfängt, hat einen neu angelegten Hafen. Nördlich von da liege die Insel Lexel. — Groningen, Stadt, westlich vom Meer- busen Dollart und südlich von der Nordsee, an der schiffbaren Hunse, hat eine Universität. Utrecht, Stadt, südlich von der Zuydcrsee und südöstlich von Amsterdam, am alten Rhein und an dem sich davon absondernden Arme, die Vecht genannt, hat eine Universität. — Ley d cn,'Stadt, westlich von Utrecht, südlich vom Haarlemer Meer und in der Nähe der Nordsee, am Rhein, hat eine berühmte Universität. — Haag, Stadt und Residenz des Königs, südwestlich von Leiden und in der Nähe der Nordsee, hat 56,000 Einwohner. — Rotterdam, große und wichtige Handelsstadt, südöstlich von Haag, an der Mcrwe, welchen Namen hier die Maas führt, ist von vielen Kanälen durchschnitten und hat zahlreiche Fabriken und 80,000 Einwoh- ner.— Dortrecht, Handelsstadt, südöstlichsvon Rotterdam, liegt an der Mcrwe, wie hier die Maas heißt. Die Schweiz. Dieses von allen Meeren entfernte Land, gränze gegen Norden und Osten an Deutschland, gegen Süden an Italien, und gegen Westen an Frankreich. Es har zum Theil Naturgränzen, nämlich den Rhein und den Bodensee, auf einer Strecke gegen Deutschland, die Al- pen und den Genfersee gegen Italien und das Zurage» birge gegen Frankreich. Seine größte Ausdehnung von Westen gegen Osten hat es da, wo im Westen der Genfersee sich ausbrei- tet, und im Osten die Deutsche und Italienische Gränze zusammenstoßen und wird gegen Norden zu schmäler. Die Größe beträgt nur 70ü Qmeilen. Die Schweiz ist das höchste und gebirgigste Land Europas, besonders thürmen sich im südlichen Theile die höchsten Gebirge auf, welche unter dem Namen der Alpen bekannt sind, und das höchste ausgebreitetste Gebirge unsers Erdtheiles ausmachen und sich nicht allein über die Schweiz, sondern auch nach Italien und Frank- reich, Deutschland und einen Theil der Türkei ausbrei- ten. Der Mittelpunkt dieses Gebirges ist der St. Gotthard, in der Nähe der Quellen des Rhone und des Rheins, von wo die Hauptketten der Schweizeri- schen Alpen auslaufen, nämlich gegen Südwesten in zwei Reihen und zwar nördlich von dem Rhone die Berner Alpen und südlich von demselben, die Gränze der Schweiz und Italiens bildend, die Lepontischen und Pennini scheu Alpen; und gegen Osten bis da-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 89

1836 - Eisleben : Reichardt
Die Schweiz. 89 Die Schweiz liegt ln dem südlichen Theile der nörd- lichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme der hohen Gebirgsgegenden, ein mildes warmes Klima, besonders in den tiefen Thälern an der Gränze von Italien, wo die Luft im Sommer oft sogar drückend heiß ist. Die Produkte dieses im Allgemeinen vor- trefflich angebauten Landes, wo jedoch die Gebirgsge- genden sich mehr von der Viehzucht, als von dem Acker- bau nähren müssen, sind: vortreffliches Rindvieh, häu- fige Ziegen, Gemsen und Steinböcke, die jedoch immer seltner werden, etwas Seide, Getreide, wiewohl der Ackerbau in den dazu passenden Gegenden mit der größ, ten Einsicht und Fleiß betrieben wird, nicht hinreichend, viel Obst, worunter auch einige edle Südfrüchte, Wein, viel Flachs und Hanf, einige Metalle, doch in keiner großen Menge, verschiedene andere nutzbare Mineralien; Salz hingegen hat man bis jetzt nur wenig. Die Zahl der Einwohner beträgt über 2 Mil- lionen, größtentheils Deutsche, nur in einigen Gegen- den wohnen Franzosen und Italiener. Der größere Theil bekennt sich zur reformirten, der kleinere zur katholischen Kirche. Außer der Viehzucht und dem Ackerbau betrei- den die Einwohner viele Fabriken und liefern Fabrikate von vorzüglicher Güte. Auch der Handel, die Künste und Wissenschaften sind blühend. Die Schweiz ist eine aus 22 besonderen Republi- ken (Kantone werden sie genannt) bestehende Gesammt- Republik, indem zwar jede dieser 22 Republiken für sich bestehr und ihre eigene Verfassung hat, alle aber zu wechselseitigem Schutz und Beistand mit einander ver- bunden sind. Zürich, Stadt im nördlichen Theile der Schweiz, südöstlich von Straßburg und südlich vom Rhein, liegt an dem nördlichsten Ende des Zürichersees, wo die Limmat herausflicßt, hat jetzt eine Universität. — Schaffhausen, nördlichste Stadt der Schweiz, nordöstlich von Zürich, liegt am rechten Ufer des Rheins und ist durch den % Stunde davon entfernten Rheinfall berühmt, wo das Wasser des Rheins 60 bis 80 Fuß über Felsen herabstürzt. — Basel, Fabrik- und Handelsstadt, südwestlich von Schaffhausen, an beiden Seiten des Rheins, der hier nach einem von Boden- see an westlichen Laufe sich nördlich wendet, hat eine Universität. — Bern, Stadt, südlich von Basel und östlich vom Neuenburger See, an 3 Seiten von der Aar umflossen, ist die wohlgebauteste Stadt der Schweiz, und hat jetzt eine Universität. — Lausanne,
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