Vorbegriffe.
7
immer kleiner werden, nehmen an Größe ab, je mehr
sie sich vom Aequator entfernen.
Zonen oder Erdstriche.
§. 14. Vermittelst der zwei Wende, und der zwei
Polarkreise wird auch die Erde in fünf Zonen, Erd-
striche getheilt, nämlich: 1) in die heiße Zone,
die den Theil der Erdkugel begreift, welchen die bei«
den Wendekreise, mit dem Aequator in der Mitte,
einschließen. Wegen der daselbst entweder ganz oder
fast senkrecht fallenden Sonnenstrahlen herrscht in die-
ser Zone die größte Hitze; auch finden nur zwei Iah,
reszeiten, die nasse und die trockene Statt, wovon
jene die Stelle des Winters, diese die des Sommers
vertritt; 2) in die zwei gemäßigten Zonen, welche
zwischen den Wende- und Polarkreisen sich befinden,
und davon eine die nördliche, die andere die süd-
liche gemäßigte Zone heißt. Denn in diesen liegenden
Gegenden steht die Sonne niemals senkrecht, sondern
sie sendet ihnen immer ihre Strahlen in schräger Rich-
tung, und zwar desto schräger, je mehr sie sich von
den Gränzen der heißen Zone entfernen; daher findet
auch in Hinsicht der Wärme ein großer Unterschied
Statt; denn in der Nähe der heißen Zone ist die Hitze,
und gegen die Polarkreise hin ist die Kälte sehr groß,
so daß nur in den mittleren Gegenden eigentlich eine
gemäßigte Hitze und Kälte herrscht. Auch haben diese
Zonen in der Nähe der heißen, gleich dieser nur zwei
Jahreszeiten; und erst weiterhin zeigt sich der Unter-
schied der vier Jahreszeiten; und 3) in die zwei kal,
ten Zonen, die nördliche und südliche, vyn den
Polarkreisen bis zu den Polen, wo wegen der bestän-
dig sehr schräg fallenden Sonnenstrahlen die Kälte
äußerst groß ist, Frühling und Herbst allmählig im-
mer kürzer werden und eigentlich wieder, wie in der
heißen Zone, zwei Jahreszeiten eintreten; denn der
kurze Sommer und der lange Winter gränzen so nahe
an einander, daß in Zwischenräumen von wenigen
Tagen alles von Schnee und Eis starret, dann grünet
und blühet, hierauf wieder in Schnee und Eis be-
graben ist. Der Sommer kommt sehr spät, bringt
aber äußerst heiße Tage; dagegen auch die Winter-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
8
Erstes Kapitel.
kälte sehr heftig ist. Die heiße und die zwei kalten
Zonen nehmen nicht völlig die Hälfte von der Ober-
fläche der Erde ein, während über die Hälfte dersel-
den zu den zwei gemäßigten Zonen gehört.
Länge der Tage und Nächte.
§. 16. Unter dem Aequator sind die Tage und
Nächte das ganze Jahr hindurch gleich lang, weil
man die Sonne im O. oder nicht weit davon aufge-
hen, und im W. oder nicht weit davon untergehen
sieht. Ze weiter man sich vom Aequator entfernt,
desto größer ist die Abweichung der Sonne vom Ost-
und Westpunkte bei ihrem Auf- und Untergange, und
desto ungleicher die Länge der Tage und der Nächte.
So nimmt der längste Tag von einem Grade der
Breite zum andern zu, bis er unter den Polarkreisen
24 Stunden lang wird. Noch weiter gegen die Pole
nimmt er um Monate zu, und unter den Polen dauert
sowohl der Tag als die Nacht sechs Monate.
Globus. Landcharten.
§. 16. Zur Beförderung der geographischen Kennt-
nisse dienen der Globus und die Landcharten. Der
Globus ist eine im Kleinen nachgebildete Erdkugel,
wo man, ohne Rücksicht auf die durch Berge und Thä-
ler verursachte Verschiedenheiten der Höhe und Tiefe,
weil sie gegen das Ganze gering sind, die Erde als
eine vollkommne Kugel darstellt. Man findet hier die
auf der Erde angenommenen Linken und Punkte, als
den Aeqautor, die Wende- und Polarkreise, die Pole,
mehrere Meridiane rc. und eine Abbildung der Erd-
theile mit ihren Ländern, so wie der Meere und der
darin gelegenen Inseln. Der Globus giebt von der
Erde, als einem Ganzen die deutlichste Vorstellung.
Landcharten sind Abzeichnungen entweder der gan-
zen Erde (Weltcharten, Planigloben) oder
von größern und kleinern Theilen derselben (Uni-
versal., General- und Specialcharten) auf
einer Fläche und zwar nach einem verkleinerten Maaß-
stabe. Die Weltcharten oder Planigloben enthalten
eine Abbildung der ganzen runden Erdoberfläche, und
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
28
Erstes Kapitel.
Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet,
doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar
durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch
herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn
einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli-
ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men,
schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise
zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen
Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie
sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch
findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der
Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und
geistigen Bildung, der Religion und der Religions-
Verfassung.
Verschiedenheit der Menschen in Farbe und
Sprache.
§. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe
des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro-
päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi-
schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika-
nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune,
nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri-
kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge,
nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die
übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die
Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen
in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an-
dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder
Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche,
die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche,
die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken.
So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol-
ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige
Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein,
sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die
von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re-
det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird
auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter
dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un-
ter einerlei Regierung steht.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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46
Viertes Capitel.
Viertes Capitel.
Uebersicht d e r F l ü s s e.
Die vornehmsten Flüsse auf der Westseite des
nordöstlichen Theiles der alten Welt.
H. 1. Dahin gehören: der Guadalquivir, der
südlichste große Fluß Europas, läuft südwestlich und er-
gießt sich in das Atlantische Meer, nordwestlich von
der Straße von Gibraltar; 2) die Guadiana, nörd-
lich vom Guadalquivir, fließt südwestlich und ergießt
sich, nordwestlich von der Münduug des Guadalquivir,
in das Atlanlische Meer; 3) der Tajo, nördlich von
der Guadiana, läuft südwestlich, und hat, unweit der
südwestlichsten Spitze von Europa, seine Mündung in
das Atlantische Meer; 4) der Duero nördlich vom
Tajo, fließt südwestlich und geht ins Atlantische Meer,
nördlich von der Mündung des Tajo; 6) die Ga-
ronne, nordöstlich vom Duero, fließt nordwestlich und
mündet sich in das Biscaysche Meer, nachdem sie vor
ihrer Mündung den Namen Gironde angenommen
hat; 6) die Loire entspringt nordöstlich von der Ga«
rönne, läuft nordwestlich und ergießt sich in das Bis-
cayische Meer, nordwestlich von der Loire, geht nach
einem nordwestlichen Laufe, nordöstlich von der Mün-
dung der Loire, in den Kanal; 8) die Schelde,
nördlich von der Seine, läuft nordwestlich, und ergießt
sich nordöstlich von der Mündung der Seine, in die
Nordsee; 9) die Maas, östlich von der Schelde, läuft
nordwestlich, vereinigt sich mit einem Arme des Rheins,
und geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung
der Schelde; 10) der Rhein, entspringt südlich vom
Bodensee, den er auch durchfließt, läuft nordwestlich,
theilt sich in mehrere Arme, und geht in die Nordsee,
nordöstlich von der Mündung der Maas; 11) die
Weser, östlich vom Rheine, entsteht durch den Zu-
sammenfluß der Werra und Fulda, und mündet sich
nach einem nordwestlichen Laufe in die Nordsee, nord-
östlich von den Mündungen der Maas und des Rheins;
12) die Elbe, entspringt östlich von der Weser, läuft
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Atlanlische Europa Atlantische Nordsee Rheins Nordsee Rhein Nordsee Rheine Fulda Nordsee Maas Rheins
Frankreich.
77
In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und
nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht;
6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den
Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank-
reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus
der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee,
in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe
zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im
Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es
giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder
Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da-
durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum
ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche
Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne
das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver,
bindung setzt, x
Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we,
nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo-
ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig-
tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen
und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe
alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen
Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und
Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd«
lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch
in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus,
fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen
auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche
oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt-
produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein-
kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen.
Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio,
nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache
redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es
Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in
der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner
(in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden
Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re-
den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische;
doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner
nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet-
sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Belgien Rhein Deutschland Schweiz Frankreich Atlantische Frankreich Frankreichs Rheins Frankreichs Europas
80
I, Westeuropa.
und besteht fast ganz, besonders im Norden, aus Ge,
birgslande. Merkwürdig an der Nordostküste Irlands
ist der sich ins Meer erstreckende Riesendamm, wel-
chen die Natur aus einer ungeheuren Menge von auf-
rechtstehenden Basaltsäulen gebildet hat. Ihre Haupt-
abdachung haben die Brittischen Inseln gegen Osten.
Große Ströme haben sie zwar nicht, doch sind viele
schiffbar und erweitern sich an ihrer Mündung ins Meer
sehr. Der bekannteste ist die Themse oder Thames,
welche den südlichen Theil Englands in einem östlichen
Laufe durchfließt, und in die Nordsee, nordwestlich von
der Meerenge von Calais, sich ergießt. Eine Menge
von Kanälen verbinden die schiffbaren Flüsse und da-
durch die Meere, welche diese Inseln umfließen, mit
einander. Auch giebt es viele Landseen, vorzüglich
in Schottland und Irland, wo auch die größten der-
selben sind.
Diese Znseln, welche im nördlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone liegen, haben ein ge-
mäßigtes Klima, das in England und Irland
feucht und im nördlichen Theile Schottlands schon kalt
und rauh ist. Unter den Produkten dieser sehr
gut angebauten Länder sind vorzüglich vortreffliche
Pferde, Rindvieh und Schafe mit einer sehr veredel-
ten Wolle, ein großer Reichthum von Fischen und
Austern, auf den Schottischen Inseln Eidervögel, wel-
che die Eiderdunen liefern, das beste Zinn, vieles Blei
und Kupfer, der große Reichthum von Eisen und Stein-
kohlen, die beste Walkerde, viel Salz rc. zu bemerken.
Die gewöhnlichen Produkte der Landwirthschaft, die auf
einer hohen Stufe der Vollkommenheit steht, fehlen da-
bei nicht; nur mangeln die Waldungen und zum Wein-
bau ist das Klima nicht geeignet.
Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf mehr
als 24 Millionen, wovon der größere Theil Engländer
sind und die Englische Sprache reden; die Irländer ha-
den ihre eigene Sprache, so wie die Bewohner von Hoch,
schottland, gewöhnlich Bergschotten genannt, auch ei,
neu eigenen Sprache sich bedienen. Merkwürdig sind
diese Bergschotten durch ihre eigenthümlichen, alten und
einfachen Sitten, Gebräuche und Kleidungsart. Zn
Großbritannien bekennen sich die meisten Einwohner
zur
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Ii. Mitteleuropa. Belgien. 83
einen Haftn und 100,000 Einwohner. Man nennt diese Stadt
das Schlachthaus des Reichs, weil sie fast alle Brittischen Han-
dels- und Kriegsflotten mit Fleische versieht. — Limerick,
ansehnliche Handelsstadt im westlichen Theile Irlands, nördlich
von Eork, liegt an Shannon, dem größten Flusse Irlands, hat
60,000 Einwohner.
Ii. / Mitteleuropa.
Belgien.
Es liegt östlich von England, von dem es durch
die Nordsee, welche es im Westen bespült, getrennt
wird, und gränzt gegen Norden an die Niederlande,
gegen O. an Deutschland und gegen Süden an Frank-
reich. Seine größte Ausdehnung von Norden gegen
Süden hat es in seinem östlichen Theile, von wo es
gegen Westen zu immer schmäler wird. Die Größe des
Landes beträgt etwa 550 Qmeilen.
Die Oberfläche bildet größtentheils eine Ebene, die
nach der Nordsee und nach der Mündung der Schelde
zu, eine so niedrige Lage hat, daß bloß Dünen (Sand-
hügel) oder auch künstliche Dämme, die man Deiche
nennt, das Land gegen Ueberschwemmungen schützen.
Diese so niedrig gelegenen Gegenden haben aber einen
sehr fetten, fruchtbaren Boden, der sich nach Südosten
zu immermehr erhöhet und zuletzt in Berge übergeht,
die zu einem Gebirge gehören, das aus dem nördlichen
Frankreich, unter dem Namen der Ardennen sich in den
Theil Belgiens zieht, der von der obern Maas durch-
flossen wird. Die Hauptabdachung geht gegen Norden.
Die zwei Hauptflüsse dieses Landes kommen aus
dem angränzenden Frankreich hieher, nämlich die Maas
und die Schelde, welche beide in nordöstlicher Rich-
tung Belgien durchfließen und dann in die Niederlande
gehen. Der westliche Theil des Landes ist von vielen
Kanälen durchschnitten.
Belgien liegt im nördlichen Theile der nördlichen
gemäßigten Zone und hat daher ein gemäßigtes Klima;
doch ist in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und
dick. Die vorzüglichsten Produkte dieses trefflich ange-
bauten und sehr stark bevölkerten Landes sind: vortreff-
liches Rindvieh, auch viel zahmes und wildes Geflügel,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Personennamen: Shannon
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Belgien Limerick Irlands Irlands Mitteleuropa Belgien England Nordsee Niederlande Deutschland Frank- Nordsee Frankreich Belgiens Frankreich Belgien Niederlande
Delgisn.
85
größte Breite (m südlichen Theile; der nördlichste Theil
wird durch die Zuydersee und den Dollart, zwei
Meerbusen der Nordsee, zu zwei Halbinseln gebildet,
wovon die westlichste an ihrem Nordende sehr schmal
ausläuft und noch mit einigen Inseln fortsetzt, die
zweite östliche aber breiter ist und an ihrer Nordseite
auch mehrere Inseln hat. Die Größe des Landes be-
trägt etwa 620 Qm-ilen.
Die Niederlande bilden das niedrigste Land Euro-
pas, so daß sie zum Theil niedriger als das angrän,
zende Meer sind, und theils durch natürliche Sandhü-
gel (Dünen genannt), theils durch künstliche Dämme
oder Deiche gegen die Einbrüche des Meeres geschützt
werden müssen. Diese in der Nähe des Meeres gele-
genen Gegenden bestehen daher aus tiefen Ebenen mit
einem sumpfigen, jedoch sehr fruchtbaren Boden; hinge-
gen die vom Meere entfernten Gegenden sind zwar auch
ganz eben, erheben sich aber mehr, und in dem dazu
gehörenden, davon getrennt liegenden Großherzogthum
Luxemburg finden sich sogar Berge, die zu dem sich da-
hin erstreckenden Gebirge der Ardennen gehören. Die
Hauplabdachung gehl gegen Westen.
Die drei Hauptslüsse dieses Landes kommen aus
den angränzenden beiden Ländern Deutschland und Bel-
gien hieher, haben aber hier ihre Mündungen. Aus
Deutschland kommt der Rhein, der sich hier in viele
Arme unter verschiedenen Namen theilt, von welchen
der den Namen Rhein behaltende Arm zuletzt als ein
kleines Gewässer sich in die Nordsee ergießt. Aus Bel-
gien kommen: l) die Maas, welche Anfangs in nord-
östlicher Richtung die Niederlande durchfließt, dailn einen
westlichen Lauf nimmt, und nachdem sie sich auch mehr-
mals in Arme getheilt hat, in die Nordsee geht; und
2) die Schelde, welche Anfangs in nördlicher, her-
nach mehr in westlicher Richtung läuft, und in 2 Haupt-
arme getheilt, der Nordsee zufließt. Es giebt viele Ka>
näle, worunter der große neue Nordholländische
Kanal, welcher die nordwestliche unter dem Namen Nord-
holland bekannte Halbinsel durchschneidet, der merkwür-
digste ist. Unter den zahlreichen Seen ist das Haar-
lem er Meer, zwischen der Zuidersee im Osten und
der Nordsee im Westen der größte. Die Niederlande
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Luxemburg Deutschland Deutschland Rhein Rhein Nordsee Niederlande Nordsee Nordsee Nordsee
Die Schweiz.
87
anfängt, hat einen neu angelegten Hafen. Nördlich von da liege
die Insel Lexel. — Groningen, Stadt, westlich vom Meer-
busen Dollart und südlich von der Nordsee, an der schiffbaren
Hunse, hat eine Universität. Utrecht, Stadt, südlich von der
Zuydcrsee und südöstlich von Amsterdam, am alten Rhein und
an dem sich davon absondernden Arme, die Vecht genannt, hat
eine Universität. — Ley d cn,'Stadt, westlich von Utrecht,
südlich vom Haarlemer Meer und in der Nähe der Nordsee,
am Rhein, hat eine berühmte Universität. — Haag, Stadt
und Residenz des Königs, südwestlich von Leiden und in der Nähe
der Nordsee, hat 56,000 Einwohner. — Rotterdam, große
und wichtige Handelsstadt, südöstlich von Haag, an der Mcrwe,
welchen Namen hier die Maas führt, ist von vielen Kanälen
durchschnitten und hat zahlreiche Fabriken und 80,000 Einwoh-
ner.— Dortrecht, Handelsstadt, südöstlichsvon Rotterdam, liegt
an der Mcrwe, wie hier die Maas heißt.
Die Schweiz.
Dieses von allen Meeren entfernte Land, gränze
gegen Norden und Osten an Deutschland, gegen Süden
an Italien, und gegen Westen an Frankreich. Es har
zum Theil Naturgränzen, nämlich den Rhein und den
Bodensee, auf einer Strecke gegen Deutschland, die Al-
pen und den Genfersee gegen Italien und das Zurage»
birge gegen Frankreich.
Seine größte Ausdehnung von Westen gegen Osten
hat es da, wo im Westen der Genfersee sich ausbrei-
tet, und im Osten die Deutsche und Italienische Gränze
zusammenstoßen und wird gegen Norden zu schmäler.
Die Größe beträgt nur 70ü Qmeilen.
Die Schweiz ist das höchste und gebirgigste Land
Europas, besonders thürmen sich im südlichen Theile die
höchsten Gebirge auf, welche unter dem Namen der
Alpen bekannt sind, und das höchste ausgebreitetste
Gebirge unsers Erdtheiles ausmachen und sich nicht allein
über die Schweiz, sondern auch nach Italien und Frank-
reich, Deutschland und einen Theil der Türkei ausbrei-
ten. Der Mittelpunkt dieses Gebirges ist der St.
Gotthard, in der Nähe der Quellen des Rhone und
des Rheins, von wo die Hauptketten der Schweizeri-
schen Alpen auslaufen, nämlich gegen Südwesten in
zwei Reihen und zwar nördlich von dem Rhone die
Berner Alpen und südlich von demselben, die Gränze
der Schweiz und Italiens bildend, die Lepontischen
und Pennini scheu Alpen; und gegen Osten bis da-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Groningen Nordsee Amsterdam Rhein Utrecht Nordsee Rhein Nordsee Rotterdam Rotterdam Deutschland Italien Frankreich Rhein Deutschland Italien Frankreich Europas Italien Deutschland Rheins Italiens
Die Schweiz.
89
Die Schweiz liegt ln dem südlichen Theile der nörd-
lichen gemäßigten Zone, und hat, mit Ausnahme der
hohen Gebirgsgegenden, ein mildes warmes Klima,
besonders in den tiefen Thälern an der Gränze von
Italien, wo die Luft im Sommer oft sogar drückend
heiß ist. Die Produkte dieses im Allgemeinen vor-
trefflich angebauten Landes, wo jedoch die Gebirgsge-
genden sich mehr von der Viehzucht, als von dem Acker-
bau nähren müssen, sind: vortreffliches Rindvieh, häu-
fige Ziegen, Gemsen und Steinböcke, die jedoch immer
seltner werden, etwas Seide, Getreide, wiewohl der
Ackerbau in den dazu passenden Gegenden mit der größ,
ten Einsicht und Fleiß betrieben wird, nicht hinreichend,
viel Obst, worunter auch einige edle Südfrüchte, Wein,
viel Flachs und Hanf, einige Metalle, doch in keiner
großen Menge, verschiedene andere nutzbare Mineralien;
Salz hingegen hat man bis jetzt nur wenig.
Die Zahl der Einwohner beträgt über 2 Mil-
lionen, größtentheils Deutsche, nur in einigen Gegen-
den wohnen Franzosen und Italiener. Der größere Theil
bekennt sich zur reformirten, der kleinere zur katholischen
Kirche. Außer der Viehzucht und dem Ackerbau betrei-
den die Einwohner viele Fabriken und liefern Fabrikate
von vorzüglicher Güte. Auch der Handel, die Künste
und Wissenschaften sind blühend.
Die Schweiz ist eine aus 22 besonderen Republi-
ken (Kantone werden sie genannt) bestehende Gesammt-
Republik, indem zwar jede dieser 22 Republiken für sich
bestehr und ihre eigene Verfassung hat, alle aber zu
wechselseitigem Schutz und Beistand mit einander ver-
bunden sind.
Zürich, Stadt im nördlichen Theile der Schweiz, südöstlich
von Straßburg und südlich vom Rhein, liegt an dem nördlichsten
Ende des Zürichersees, wo die Limmat herausflicßt, hat jetzt eine
Universität. — Schaffhausen, nördlichste Stadt der Schweiz,
nordöstlich von Zürich, liegt am rechten Ufer des Rheins und ist
durch den % Stunde davon entfernten Rheinfall berühmt, wo
das Wasser des Rheins 60 bis 80 Fuß über Felsen herabstürzt. —
Basel, Fabrik- und Handelsstadt, südwestlich von Schaffhausen,
an beiden Seiten des Rheins, der hier nach einem von Boden-
see an westlichen Laufe sich nördlich wendet, hat eine Universität. —
Bern, Stadt, südlich von Basel und östlich vom Neuenburger
See, an 3 Seiten von der Aar umflossen, ist die wohlgebauteste
Stadt der Schweiz, und hat jetzt eine Universität. — Lausanne,
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Gesammt-
Republik Schweiz Straßburg Rhein Schaffhausen Schweiz Rheins Rheins Basel Schaffhausen Rheins Basel Neuenburger
See Schweiz Lausanne