16
Erstes Kapitel.
Strandseen; niedrige stehende Gewässer mit einem
tief erweichten Boden heißen Sümpfe und Moräste,
und wenn diese mit einer schwankenden Erdrinde über-
zogen sind, die nicht selten mit Holz, Nohr oder Ge-
sträuch bewachsen ist, Moore oder Brüche.
Quellen. Bache. Flüsse. Ströme. Minera-
lische Wasser.
§. 28. Quellen sind die Ausgänge oder Aus,
bräche des unter der Erdoberfläche befindlichen Wassers,
dessen weiteres Fortsirömen nach tiefer gelegenen Punk-
ten der Umgebung einen Bach bildet. Aus der Verei-
nigung mehrerer Bäche entsteht ein Fluß, welcher,
wenn er durch viele andere Flüsse ansehnlich vergrößert
worden ist und zuletzt in's Meer sich ergießt, Strom
genannt wird. Unter Küstenflüssen versteht man
solche, welche in der Nähe der Meeresküsten entstehen,
und nach einem kurzen Laufe in's Meer sich ergießen.
Auch werden die Flüsse in Haupt- und Nebenflüsse
eingetheilt. Hauptflüffe heißen diejenigen, in welche
mehrere Flüsse laufen; Nebenflüsse sind die, welche hin»
einfließen. Die Vertiefung, in welcher das Wasser ei-
nes Flusses läuft, wird das Bette, sein Boden der
Grund, seine Ränder oder Seitenwände die Ufer
(rechtes Ufer, welches von der Quelle an gesehen zur
Rechten, und linkes, welches zur Linken liegt), und
sein Ausfluß in einen andern Fluß, See oder Meer,
die Mündung genannt. Unter dem Gebiete eines
Flusses oder Stroms versteht man den ganzen Landstrich,
welcher von ihm und von allen seinen Nebenflüssen, so
wie deren Nebenflüssen und Nebenbächen eingenommen
wird. Theilt sich ein Fluß in mehrere Abflüsse, so hei»
ßen diese Arme, und wenn sie nicht wieder mit dem-
selben sich vereinigen, sondern ihre eigene Mündung ha-
den, Mündungsarme. Wasser, in welchen minera-
lische Stoffe aufgelöset sind, wodurch sie einen eigenen
Geschmack annehmen, heißen mineralische Wasser,
und wenn sie als Mittel gegen verschiedene Krankheiten
gebraucht werden, Gesundbrunnen.
Ebenen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
46
Viertes Capitel.
Viertes Capitel.
Uebersicht d e r F l ü s s e.
Die vornehmsten Flüsse auf der Westseite des
nordöstlichen Theiles der alten Welt.
H. 1. Dahin gehören: der Guadalquivir, der
südlichste große Fluß Europas, läuft südwestlich und er-
gießt sich in das Atlantische Meer, nordwestlich von
der Straße von Gibraltar; 2) die Guadiana, nörd-
lich vom Guadalquivir, fließt südwestlich und ergießt
sich, nordwestlich von der Münduug des Guadalquivir,
in das Atlanlische Meer; 3) der Tajo, nördlich von
der Guadiana, läuft südwestlich, und hat, unweit der
südwestlichsten Spitze von Europa, seine Mündung in
das Atlantische Meer; 4) der Duero nördlich vom
Tajo, fließt südwestlich und geht ins Atlantische Meer,
nördlich von der Mündung des Tajo; 6) die Ga-
ronne, nordöstlich vom Duero, fließt nordwestlich und
mündet sich in das Biscaysche Meer, nachdem sie vor
ihrer Mündung den Namen Gironde angenommen
hat; 6) die Loire entspringt nordöstlich von der Ga«
rönne, läuft nordwestlich und ergießt sich in das Bis-
cayische Meer, nordwestlich von der Loire, geht nach
einem nordwestlichen Laufe, nordöstlich von der Mün-
dung der Loire, in den Kanal; 8) die Schelde,
nördlich von der Seine, läuft nordwestlich, und ergießt
sich nordöstlich von der Mündung der Seine, in die
Nordsee; 9) die Maas, östlich von der Schelde, läuft
nordwestlich, vereinigt sich mit einem Arme des Rheins,
und geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung
der Schelde; 10) der Rhein, entspringt südlich vom
Bodensee, den er auch durchfließt, läuft nordwestlich,
theilt sich in mehrere Arme, und geht in die Nordsee,
nordöstlich von der Mündung der Maas; 11) die
Weser, östlich vom Rheine, entsteht durch den Zu-
sammenfluß der Werra und Fulda, und mündet sich
nach einem nordwestlichen Laufe in die Nordsee, nord-
östlich von den Mündungen der Maas und des Rheins;
12) die Elbe, entspringt östlich von der Weser, läuft
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Atlanlische Europa Atlantische Nordsee Rheins Nordsee Rhein Nordsee Rheine Fulda Nordsee Maas Rheins
Ii. Mitteleuropa. Grafsch. Tyrol. rc. 107
Laibach, Hauptstadt dcs vormaligen Herzogthums Krain, süd-
lich voa Klagenfurt, an einem Nebenflüsse der Sau. — Idria,
Stadt, westlich von Laibach, durch ibre wichtigen Quccksilberbcrg-
wcrke bekannt. — Triest, wichtigste See- und Handelsstadt dcs
Kaiserthums, südwestlich von Laibgch, an der Oftseite eines Meer-
busens des Adrigtischen Meeres, hat einen Hasen, bedeutende
Fabriken und ö0,000 Einwohner.
d) Die Grafschaft Tyrol.
Tyrol gränzt gegen Osten an Oesterreich und Ilr
lyrien, gegen Süden an Italien, gegen Westen an die
Schweiz und Liechtenstein und gegen Norden^an Baiern,
ist das gebirgigste Land Deutschlands, eine Fortsetzung
der Schweiz. Die Gebirge desselben, welche man Ty *
roler Alpen nennt, gehören zu den Rhätischen Al-
pen und enthalten den über 12,000 Fuß hohen Ortles,
den höchsten Berg Deutschlands, welcher sich an der
Schweizerischen Gränze erhebt. In der Mitte des Lan-
des ist der Brenner, über welchen eine Hauptstraße
nach Italien führt. Die Nordwestgränze berührt der
Rhein; im nördlichen Theile des Landes fließt der aus
der Schweiz kommende Inn und im südlichen Theile
die im Lande selbst entspringende Etsch. Die nach Ii-
lyrien gehende Drau entsteht auch hier. Von dem
Gardasee, an der Südspitze Tyrols, gehört bloß der
nördlichste und vom Bodensee der östlichste Theil
hieher.
Innsbruck, Hauptstadt, südwestlich von Salzburg, zwi-
schen hohen Gebirgen, am linken Ufer des schiffbaren Inn, hat
eine Universität. — Hall, Stadt in der Nahe Innsbrucks, öst-
lich davon, am linken Ufer dcs Inns gelegen, hat ein berühmtes
Salzwcrk. — Botzen, Handelsstadt, südlich von Innsbruck und
östlich vom Ortlcs, an einem Nebenflüsse der Etsch, hält be-
rühmte Messen.
e) Das Königreich Böhmen.
Es gränzt südlich an Oesterreich, südöstlich an
Mähren, nordöstlich an das Preußische Schlesien, nörd,
lich an das Königreich Sachsen und westlich an das
Königreich Baiern, besteht in der Mitte aus vielen
fruchtbaren Thälern und ist ringsum von Gebirgen ein-
gefaßt, worunter der Böhmerwald auf der Süd-
westseike, das Fichtelgebirge auf der Westseite, das
Erz- und Lausitzer Gebirge auf der Nordseüe,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
108 Ii. Mitteleuropa. Markgv. Mähren rc.
das Riesengebkrge auf der Nordost, und das Mäh,
rische Gebirge auf der Südostseite. Die hier ent,
springenden Elbe und Moldau/von welchen die letz,
tere sich mit der erstern vereinigt, sind die Hauptflüsse.
P rag, feste Hauptstadt und eine der größten Städte Deutsch-
lands, nördlich von Linz und nordwestlich von Wien, an der
Moldau, hat eine schöne steinerne Brücke über die Moldau, eine
Universität, ein großes kaiscrl. Schloß, eine prachtvolle Domkirche
und 104,000 Einwohner. — Reich enbcrg, wichtigste Fabrik-
stadt und nach Prag größte Stadt in Böhmen, nordöstlich von
Prag, liegt unweit der Sächsischen Gränze, an der Neiße, einem
Nebenflüsse der Oder. — Töplitz, Stadt, nordwestlich von
Prag, 'westlich von dar Elbe und südlich vom Erzgebirge, hat
berühmte warme Bader. — Karlsbad, Stadt, südwestlich von
Töplitz, unweit der Eger, eines Nebenflusses der Elbe, auf der
- Südseite des Erzgebirges, hat die berühmtesten warmen Bäder
Deutschlands. — Eger, Stadt, südwestlich von Karlsbad und
westlich von Prag, liegt unweit der Baierischen Gränze und des
Fichtelgebirges, an der Eger, und hat in der Nähe cinp berühmte
Mineralquelle, der Franzensbrunn genannt.
I) Die Markgrafschaft Mähren.
Sie gränzt gegen Nordwest an Böhmen, gegen
Nordost an Preußisch - und Oesterreichisch - Schlesien , ge,
gen Südost an Ungarn und gegen Süden an Oester-
reich, ist nur im Süden eben, wird aber auf den übri-
gen Seiten von Gebirgen, nämlich vom Mährischen
Gebirge, den Sudeten und einem Zweige der Kar-
pathen eingefaßt. Der größte Fluß ist die March
oder Morawa, die nach einem südlichen Laufe in die
Donau geht. Die Oder entspringt zwar hier in der
Nähe der Sudeten, ist aber noch unbedeutend.
Brünn, Hauptstadt, südöstlich von Prag und nördlich von
Wien, liegt auf einer von zwei Flüssen gebildeten Halbinsel, und
hat bedeutende Fabriken und 37,000 Einwohner. — Olmütz,
Stadt und starke Festung, nordöstlich von Brünn, westlich von
der Quelle der Oder, liegt an der March.
g) Das Oefterrcichische Schlesien.
Es gränzt gegen Westen und Norden an Preu-
ßisch - Schlesien, gegen Osten an Galizien und gegen Sü-
den an Ungarn und Mähren, und ist meistens gebirgig,
da auf der West- und Südwestseite die Sudeten und
auf der Ost- und Südostseite Zweige der Karpathen
dasselbe berühren. Der Hauptfluß ist die hier noch ge-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Bader Morawa
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Nordost Linz Wien Moldau Prag Prag Prag Karlsbad Eger Deutschlands Karlsbad Prag Eger Nordwest Nordost Ungarn Oester- Donau Prag Wien March Schlesien Galizien Ungarn
56
Fünftes Kapitel.
7) Dev Kaukasus, fängt nördlich vom Kur,
zwischen dem Kaspischen Meere auf der Ostseite und dem
schwarzen Meere auf der Westseite, mit der von dem
Festlande in das Kaspische Meer vorspringenden östlichsten
Halbinsel Abscheren an, und endigt sich, einer nord-
westlichen Richtung folgend, bei der Meerenge, die aus
dem schwarzen Meere in das Asowsche führt.
8) Der Balkan oder Hämus, fängt auf der
Westküste des schwarzen Meeres, etwa einen Grad süd-
lich von der Donau an, zieht sich südwestlich, immer
südlich von der Donau, und setzt hernach in einer nord-
westlichen Richtung, unter verschiedenen andern Na-
men, bis zum Adriatischen Meere fort, indem dies Ge-
birge in seiner ganzen Ausdehnung eine Wasserscheidung
zwischen dem Flußgebiete der Donau und den zum Grie-
chischen und Adriatischen Meere laufenden Flüssen macht.
9) Die Karpathen, ein Gebirge, welches west,
lich vom schwarzen Meere, nördlich von der Donau
beginnt, indem es Anfangs nordöstlich läuft, hernach
aber nordwestlich, vom Dniester und von der Weichsel
südlich fortzieht, einen großen Vogen bildend, und sich
in der Gegend der Quelle der Weichsel endigt, von wo
jedoch noch ein südlicher Arm bis dahin zur Donau
läuft, wo dieser Fluß mit seinen Armen seine größte
Insel (Schütt) macht.
10) Die Sudeten fangen nordwestlich von den
Karpathen, in der Gegend des Ursprungs der Oder an,
laufen nordwestlich, sind da, wo die Elbe entspringt,
am höchsten, und heißen daselbst das Niesengebirge.
Sie machen Anfangs eine Wasserscheidung zwischen dem
Flußgebiete der Donau und Oder, und hernach zwischen der
Elbe und der Oder. Nördlich von den Karpathen und Su-
deten erstreckt sich bis zur Ostsee eine ausgedehnte Ebene.
11) Das Skandinavische Gebirge im äußer,
sten Norden Europas, beginnt am nördlichen Eismeere,
nördlich vom Bothnischen Meerbusen, läuft in einer
südwestlichen Richtung mitten durch die Skandinavische
Halbinsel, so daß der Bothnische Meerbusen und die
Ostsee östlich, und der Atlantische Ozean westlich von
diesem Gebirge bleiben, das sich an der Nordsee, nord-
westlich von der Halbinsel Jütland, mit der südwestlichsten
Spitze der Skandinavischen Halbinsel endigt. Der nörd,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
123 U. Mitreleur. Sachs.-Weim.-Eisen.
Doden ist theils bergig, theils eben, indem der nördli-
che Theil von der Hainleite, einer waldigen Berg>
kette, und der südliche von einem Theile des Thürin-
ger Waldes durchzogen wird. Unter den verschiede-
nen kleinen Flüssen ist die Saale am beträchtlichsten.
Das Land ist im Ganzen wohl angebaut, und hat hin-
reichendes Getreide, gute Schafzucht, ansehnliche Wal-
dungen, Eisen und Salz, wenige Fabriken und zählt
116,000 Einwohner, die fast sämmtlich Lutheraner sind.
Es theilt sich in zwei Fürstenthümer, Schwarz bürg,
Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt.
3) im Fürftenthum Schwarzburg - Sond'ers hau.
sen: Sondershausen, kleine Haupt- und Residenzstadt, öst-
lich von Cassel, mit einem Schlosse und 4000 Einwohnern. —
Arnstadt, die größte Schwarzburgische Stadt, am nördlichen
Fuße des Thüringer Waldes und an der Gera, liegt südlich von
Sondcrshausen und nordöstlich von Schmalkalden.
b) im Fürstenthum Schwarzburg- Rudolstadt:
Rudolstadt, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Arn-
stadt und an der Nordscite-des Thüringer Waldes, liegt an der
Saale und hat zwei Schlösser und 5000 Einwohner. — gran*
kenh ausen, Stadt, östlich von Sondershausen, mit einem
Salzwerke.
15. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar-
Ei son ach.
Es enthält 66 Qmeilen und besteht aus mehreren
getrennten größeren und kleineren Stücken, die meistens
in der Nähe des Thüringer Waldes, theils auf demsel-
den, theils an der Nord - und Südseite desselben liegen,
und von den Herzoglich Sächsischen Ländern, den Für-
stenthümern Schwarzburg und Reuß und von den Kö-
niglich Sächsischen, Preußischen und Baierischen und
vom Kurhestsschen Gebiete begränzt werden. Das Land
ist größtentheils bergig, indem sowohl der Thüringer
Wald und das südwestlich vom Thüringer Walde lau-
fende Rhöngebtrge zum Theil hieher gehören, als
auch viele andere Berge in verschiedenen Richtungen
dasselbe durchziehen, worunter der bekannte Etters-
berg. Der ebenste Theil des Landes breitet sich nörd-
lich vom Ettersberge aus. Unter den vielen kleinen
Flüssen sind die Saale an der Ostseite und die Wer-
ra au der Westseite die bedeutendsten. Das im Allge-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Schwarz Cassel
Extrahierte Ortsnamen: Sachs.-Weim.-Eisen Sondershausen Fürftenthum_Schwarzburg Sondershausen Arnstadt Gera Schmalkalden Rudolstadt Sondershausen Sachsen-Weimar- Nord
n. Mitteleuropa. Schau mburg-Lipps. 131
auch Teutoburger Wald genannt, durchzieht den
westlichen Theil desselben. Außer der Weser, welche
die Nordgränze berührt, hat das Land nur kleine Flüsse.
Die Ems entspringt hier an der Westseite des Osning,
und geht bald darauf rn das Preußische Gebiet über.
Getreide, Flachs, Waldungen, Vieh, besonders gutes
Rindvieh und Pferde, Salz, find die 'Hauptprodukte
des wohlangebauten Landes, dessen Einwohner, an der
Zahl 77,000, größtentheils reformirl sind, und zwar
wenige eigentliche Fabriken, doch ein starkes Linnenge«
werbe betreiben. Landesherr ist ein Fürst.
Detmold, kleine Haupt- und Residenzstadt, südwestlich von
Pyrmont, an einem Nebenflüsse der Weser, hat 2460 Einwohner.
An dem benachbarten Osning, ^ Stünde' von dem Städtchen
Horn, sind die Externsteine, eine merkwürdige Gruppe von
einzelnen, freistehenden Sandsteinfelsen. — Lemgö, die größte
Stadt des Landes, nördlich von Detmold, bekannt wegen der gu-
ten mecrschaumcncn Labakspfeifenköpfe, die dasclhst fabrikmäßig
verfertigt werden.
24. Das Fürsteuthum Schaumburg- Lippe.
Dieses kleine, 8 Qmeilen große Land wird von
Hannöverischem, Kurhessischem und Preußischem Gebiete
umschlossen, ist meistens eben und fruchtbar, nur im
Südosten von einer waldigen Bergkette durchzogen und
hat keine Flüsse, sondern bloße Bäche. Auf der Nord«
feite des Landes ist der Steinhudersee, wovon der
größere Theil hieher gehört. Das wohlangebaute Land
hat besonders Getreide, Viehzucht, Waldungen, Flachs,
Steinkohlen und vortreffliche Quadersteine. Eigentliche
Fabriken fehlen, doch sind die Einwohner, welche sich
zur lutherischen Kirche bekennen und deren Zahl 24,000
beträgt, gewerbsam. Landesherr ist ein Fürst.
Bückeburg, gut gebaute, kleine Haupt- und Residenzstadt,
nordwestlich von Rinteln, hat ein Residenzschloß und 2000 Ein-
wohner. — Eilsen, Dorf, und besuchter Badeort, östlich von
Bückeburg. — W i lh,c 4m st e in, kleine Festung auf einer durch
Kunst gemachten Insel im Steinhudersee.
25. Das Großherzogthum Oldenburg.
Der größere Theil dieses 116 Qmeilen großen,
aus 3 getrennten Stücken bestehenden Landes, nämlich
das eigentliche Oldenburg, liegt an der Nordsee und
9 *
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
152
Provinz Westph alen.
gegen Norden an Hannover, gegen Osten an dasselbe,
Schaumburg, Lippe und Braunschweig; gegen Südosten
an Kurbessen, Waldeck und das Großherzogthum Hessen;
gegen Süden an Nassau und an die Preußische Rhein-
provinz, und gegen Südwesten gleichfalls an die letztere.
Der nordwestliche Theil, vorzüglich nördlich von der
Lippe, ist eine Ebene; hingegen der nordöstliche ist der-
gig und den südlichen Theil machen Gebirge, die zwar
keine ausgezeichnete Höhe haben, zu einem Gebirgslam
de; indem die Wesergebirge und die Egge oder der
Teutoburger Wald den nordöstlichen Theil und die
Sauerlän bischen Gebirge, nebst dem Western
tva lde, den südlichen Theil der Provinz bedecken. Der
größte Fluß ist die Weser, welche daselbst bloß kleine
Flüsse an sich zieht. Die Ems, hier noch nicht be,
trächtlich, entspringt an der Lippeschen Gränze, und be-
wässert das Flachland der Provinz. Der südliche Theil
des Landes wird von der Lippe und der Ruhr, zwei
bedeutenden Nebenflüssen des Rheins, durchflossen. Wcst-
phalen zerfällt in 3 Regierungsbezirke und enthält
368 O.meilen mit 1,300,000 Einwohnern, wovon die
Katholiken die Evangelischen an Zahl übersteigen.
1) der Regierungsbezirk Münster, welcher den
nordwestlichen Theil begreift. Münster, Hauptstadt der Pro-
vinz, südwestlich von Osnabrück, an der Aa, einem Nebenflüsse
der Ems, haf eine sehenswürdige Domkirche, eine Akademie, ein
Schloß, einen lebhaften Handel und 21,000 Einwohner. Hier
und in Osnabrück wurde 1648 der Friede geschlossen, wodurch
der 30jährige Krieg ein Ende nahm. — «Warendorf, gewerb-
fame Stadt, östlich von Münster, an der Ems, hat einen bedeu-
tenden Lcinwandhandel.— Rheina, gcwerbsame Stadt, nord-
westlich von Münster, an der Hannoverischen Gränze und an der
schiffbaren Ems, treibt Schifffahrt und hat in der Nahe ein Salz-
werk.— Ko esfeld (fpr. Khosfeld), Stadt, westlich pon Mün-
ster, an der Berkel.— Bocholt, gewerbsame Stadt, südwestlich
von Kocsfcld, und in der Nahe der Niederländischen Gränze.—
Dorsten, gewerbsame Stadt, südöstlich von Bocholt, an der Lip-
pe.— Recklinghausen, gewerbsame Stadt, südöstlich von
Porsten.
2) der Regierungsbezirk Minden, welcher den
nordöstlichem Theil begreift. Minden, Hauptstadt und Festung,
nordwestlich von Rinteln, am linken Ufer der Weser, hat eine
ansehnliche Domkirche, Fabriken, Schifffahrt und 8000 Einwoh-
ner.— Herford, gewerbsame Stadt, südwestlich von Minden,
an der Werra, eincin Nebenflüsse der Weser. — Bielefeld.
Vtadt, südwestlich von Herford, an der Westseite des Teutobur-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien.
ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und
Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird.
Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein
heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo,
bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die
Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen
Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes-
blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum-
mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei-
gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju-
den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe-
der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil-
dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird
durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa-
ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von
Aegypten abhängen.
Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt
des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt
am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.—
Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar-
für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais
Oasen der Sahara angesehen werden können.
Habessinien.
Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen
Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der
Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die
Lande der Gallas.
Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit
Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des
Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande
mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen,
wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge-
hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier
in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh-
nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen
ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß),
der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel-
cher hier entspringt, und durch den großen See Dem-
be a oder Tz a na gehr.
Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone
liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Colombia
269
des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber-
schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß,
dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach
einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er-
gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der
größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent-
springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im
Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien
übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß-
ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem
Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des
Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen
Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird.
Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber
nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner-
träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele-
genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den
Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das
Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den
hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht,
so daß man wohl in einem Tage von der brennenden
Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann.
Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß
ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele
Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu-
stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen,
Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor-
unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan-
genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des
Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele
benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek-
trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln;
Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams,
Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta-
bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei-
ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,-
tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich
Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die
Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land
in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und
in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche
Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-
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Extrahierte Ortsnamen: Peru Brasilien Maracaibo Afrikas Lapplands Amerika Goldreichthum Bäche
Goldsand