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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 4

1836 - Eisleben : Reichardt
4 Erste- Kapitel. sie nicht trifft. Auf diese Weise hat die Erde immer halb Tag und halb Nacht. Weil die Erde sich beständig dreht und keinen Augenblick still steht: so tritt immer ein Theil aus der Finsterniß in das Licht und ein an- derer aus dem Lichte in die Finsterniß. Wenn wir aus der Finsterniß in das Licht treten, so sagen wir, wir haben den Morgen oder die Sonne geht auf; umgekehrt nennen wir es den Untergang der Sonne. Also geht auf der Erde die Sonne beständig auf und unter; es ist beständig Morgen und Abend. Eben so ist es beständig Mittag und Mitternacht. Erdpole. Erdachse. § 8. Bei dieser Nadbewegung der Erde um sich, finden sich zwei Punkte auf derselben, die keinen Kreis beschreiben und immer eine gleiche Richtung behalten. Sie werden Erd pole genannt. Die gerade Linie, die man sich von einem Pole zum andern durch den Mittelpunkt der Erde denkt, und um welche diese Be- wegung geschieht, heißt Erdachse, ihr äußerster Punkt gegen N. Nordpol und gegen S. Südpol. Kreis und dessen Theile. §. 9. Wenn eine gerade Linie in einer Ebene um einen von ihren Endpunkten sich so bewegt, daß dieser immer an derselben Stelle bleibt, der andere aber so lange nach einerlei Richtung fortgeht, bis er wieder in seine erste Lage gekommen ist: so beschreibt sie einen Kreis. Die gerade Linie heißt der Halbmesser des Kreises; die Stelle des unbeweglich gebliebenen Punktes der Mittelpunkt, Centrum; die Kreisli- nie der Umkreis oder die Peripherie, und eine gerade von einem Punkte des Umkreises bis zu einem andern durch den Mittelpunkt gezogene Linie der Durch- messer. Jede Kreislinie wird in 360 gleiche Theile oder Grade eingetheilt. Aequator. § 10. Rings um jeden der erwähnten Pole her- um kann man sich auf der Erdkugel eine zahllose Menge Kreise denken, welche alle den Pol zu ihrem gemein-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 22

1836 - Eisleben : Reichardt
22 Erstes Kapitel. einem geringen Wärmegrade diewassertheilchen einer Wol- ke gefrieren, und bald kleinere und größere Nadeln oder Flocken von einer regelmäßigen, gewöhnlich sternförmi- gen Gestalt bilden. Der Hagel ist eine Anhäufung von Regentropfen, die in der obern Luft oder auch erst im Niederfallen gefrieren. Unter Thau versteht man Wassertropfen, die sich oft nach Untergang der Sonne und vor Aufgang derselben an Pflanzen und andern der freien Luft ausgesetzten Körpern ansetzen, ohne daß man dergleichen, wie den Regen aus der Luft, herabfalr len sieht. Reif ist gesrorner Thau. luftzeichcn oder Meteore. Fortsetzung. §. 41. Zu den feurigen Lufterscheinungen gehört der Blitz, welcher gewöhnlich mit einem Donner be, gleitet ist. Zu den glänzenden Lufterscheinungen ge- hören: die Irrlichter, Irrwische, »klammen von verschiedener Größe, die man über sumpfige Gegenden zur Nachtzeit in der Luft schweben und sich hin und her bewegen sieht; die Sternschnuppen, kleine leuch- tende Körper, die man bet heitern Nächten am Him, mel plötzlich entstehen, sich eine Strecke fortbewegen und dann eben so plötzlich wieder verschwinden sieht; die Feuerkugeln, eine ähnliche Erscheinung wie die Stern- schnuppen, nur größer und seltner; der Regenbogen, ein bogenförmig gekrümmter Streifen, in welchem man 7 Farben unterscheidet, und der in einer der Sonne gegenüberstehenden Regenwolke erscheint; die Höfe um die Sonne oder den Mond, helle Ringe, welche zuwei len diese umgeben und mit weichen auch manchmal die Erscheinung von Nebensonnen und Neb e nmon den oder von Bildern der Sonne und des Mondes, die sich neben und über diesen Himmelskörpern zeigen, verbun- den ist; die Morgen« und Abendröthe, eine solche Brechung und Zurückwerfung des Sonnenlichts, wobei nur die rothen Strahlen in unser Auge gelangen; und die Dämmerung, oder das Licht, welches einige Zeit vor dem Aufgange und nach dem Untergange der Sonne in der Atmosphäre wahrgenommen wird. Zufterschcinultgen. Fortsetzung. §- 42. Eine merkwürdige Lofterscheinung sind auch

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 107

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Grafsch. Tyrol. rc. 107 Laibach, Hauptstadt dcs vormaligen Herzogthums Krain, süd- lich voa Klagenfurt, an einem Nebenflüsse der Sau. — Idria, Stadt, westlich von Laibach, durch ibre wichtigen Quccksilberbcrg- wcrke bekannt. — Triest, wichtigste See- und Handelsstadt dcs Kaiserthums, südwestlich von Laibgch, an der Oftseite eines Meer- busens des Adrigtischen Meeres, hat einen Hasen, bedeutende Fabriken und ö0,000 Einwohner. d) Die Grafschaft Tyrol. Tyrol gränzt gegen Osten an Oesterreich und Ilr lyrien, gegen Süden an Italien, gegen Westen an die Schweiz und Liechtenstein und gegen Norden^an Baiern, ist das gebirgigste Land Deutschlands, eine Fortsetzung der Schweiz. Die Gebirge desselben, welche man Ty * roler Alpen nennt, gehören zu den Rhätischen Al- pen und enthalten den über 12,000 Fuß hohen Ortles, den höchsten Berg Deutschlands, welcher sich an der Schweizerischen Gränze erhebt. In der Mitte des Lan- des ist der Brenner, über welchen eine Hauptstraße nach Italien führt. Die Nordwestgränze berührt der Rhein; im nördlichen Theile des Landes fließt der aus der Schweiz kommende Inn und im südlichen Theile die im Lande selbst entspringende Etsch. Die nach Ii- lyrien gehende Drau entsteht auch hier. Von dem Gardasee, an der Südspitze Tyrols, gehört bloß der nördlichste und vom Bodensee der östlichste Theil hieher. Innsbruck, Hauptstadt, südwestlich von Salzburg, zwi- schen hohen Gebirgen, am linken Ufer des schiffbaren Inn, hat eine Universität. — Hall, Stadt in der Nahe Innsbrucks, öst- lich davon, am linken Ufer dcs Inns gelegen, hat ein berühmtes Salzwcrk. — Botzen, Handelsstadt, südlich von Innsbruck und östlich vom Ortlcs, an einem Nebenflüsse der Etsch, hält be- rühmte Messen. e) Das Königreich Böhmen. Es gränzt südlich an Oesterreich, südöstlich an Mähren, nordöstlich an das Preußische Schlesien, nörd, lich an das Königreich Sachsen und westlich an das Königreich Baiern, besteht in der Mitte aus vielen fruchtbaren Thälern und ist ringsum von Gebirgen ein- gefaßt, worunter der Böhmerwald auf der Süd- westseike, das Fichtelgebirge auf der Westseite, das Erz- und Lausitzer Gebirge auf der Nordseüe,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 109

1836 - Eisleben : Reichardt
n. Mitteleuropa. Fürstth. Liechtenstein. 109 ringe Oder; auch entspringt im östlichsten Theile die Weichsel. Troppau, Hauptstadt, nordöstlich von Olmüh, liegt an der Preußischen Gränze und an der Oppa, einem Nebenflüsse der Oder. 2. Da6 Fürstenthum Liechtenstein. Es ist das kleinste Land Deutschlands und der klein- ste Staat des Deutschen Bundes, nur mit 2z Quadrat- meilen und 5500 Einwohnern, die katholisch sind, wird von der Schweiz, dem Rhein und Tyrol begränzt, ist sehr bergig, gehört dem Fürsten von Liechtenstein und enthält keine Städte. 3. Das Königreich Baiern. Es besteht aus 2 ungleichen getrennten Theilen, wovon der größere östliche gegen Osten an Böhmen und Oesterreich, gegen Süden an Tyrol, gegen Westen an Würtembcrg, Baden und das Großhcrzogthum Hessen und gegen Norden an Kurhessen, die Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Lande, die Fürstenthümer Neuß und das Königreich Sachsen gränzt; und der kleinere westliche Theil jenseits des Rheins, umgeben von Französischem, Preußischem, Hessen r Homburgischem und Großherzoglich Hessischem Gebiete umgeben liegt. Die Größe beträgt fast 1400 Qmeilen. Es ist theils gebirgig, theils eben. Die größten Ebenen sind auf der Südseite der Donau; am südlich, sien Saume dieser Ebenen gegen Tyrol ziehen Zweige der No rischen Alpen, die sich hier mit ihren höch- sten Spitzen bis zu 9000 und 10,000 Fuß erheben; westlich davon sind die Allgäuer Alpen. Im nörd- lichen Theile des Landes ist das Fichtel-Gebirge und ein Theil des Thüringer Waldes; südlicher laufen das Rhöngebirge und der Spessart, welcher bis zum Main sich erstreckt. An der Gränze gegen Böhmen läuft der Bö hmerwald. In dem jenseits des Rheins liegenden Theile sind die Vogesen mit dem Donners- berge. Der Hauptfluß des südlichen Theiles ist die Donau, welcher hier vorzüglich den Lech, die Isar und an der Oesterreichischen Gränze den Inn aufnimmt; im nördlichen Theile ist der Main, welcher hier aus der Vereinigung des weißen und rothen Mains

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 139

1836 - Eisleben : Reichardt
139 Ii. Mitteleuropa. nördlich von Uelzen, an der schiffbaren Ilmenau, mit einem wich- tigen Salzwerke und starkem Handel. — Haarburg, Stadt, nordwestlich von Lüneburg, an der Elbe, Hamburg gegenüber, treibt Handel. — Stade, Stadt und Festung, nordwestlich von Haarburg, an der Schwinge, die £ Meile von der Stadt in die Elbe geht, treibt Schifffahrt. — Norden, gcwerdsame Stadt, nordwestlich von Jever, an einem Kanäle, der zu einem Meerbusen der Nordsee führt, hat einen Hafen und Handel. — Norderney, kleine Insel in der Nordsee, unweit des Fest- landes, liegt nördlich von Norden und ist durch ihr Seebad be- rühmt. — Äurich, regelmäßig gebaute Stadt, südöstlich von Norden, an einem schiffbaren Kanäle, hat ein Schloß. — Em- den, Stadt, südlich von Norden, am Einflüsse der Ems in den Meerbusen Dollart, hat einen Hafen und bedeutenden Scehan- del. — Leer, gcwerdsame Stadt, südlich von Aurich, an 'der schiffbaren Leda, welche £ Meile von hier in die Ems geht, treibt ansehnlichen Handel. —• Papenburg, gcwerdsame Kolonie mit- ten in Mooren und schiffbaren Kanälen, südlich von Leer und östlich von der Ems, . treibt starke Schifffahrt und Handel. — Osnabrück, gewerbsame Stadt, südwestlich von Nienburg, an der Hase, einem Nebenflüsse der Ems, mit starkem Leinwand- handel. Hier wurde lölh ein Frieden geschlossen, wodurch der dreißigjährige Krieg sein Ende nahm. 32. Die Deutschen Länder des Königreichs Preußen, Sie bestehen aus zwei getrennten Stücken von un- gleicher Größe, wovon das östliche, als das bei Wei- tem größere gegen Norden an die Ostsee, gegen Osten an Preußen nebst Posen , Polen und den Freistaat Kra- kau ; gegen Süden an die Oesterreichisch - Deutschen Län- der, das Königreich Sachsen, Neuß, die großherzog- ltch und herzoglich Sächsischen Lande und an den süd- lichen Theil von Schwarzburg; gegen Westen an Kur- hessen, Hannover, Braunschweig, Anhalt-Bernburgund Mecklenburg gränzt und in seinem Umfange fast ganz Anhalt und den nördlichen Theil der Schwarzburgischen Fürstenthümer einschließt. Das kleinere westliche Stück wird von Nassauischem, Großherzoglich und Kurhessi- schem, Braunschweigischem, Waldeckischem, Lippeschem, Hannöverischem, Niederländischem und Französischem Ge» biete und von den Rheinischen Besitzungen deö Groß- herzogthums Hessen, Oldenburgs, Hessen-Homburgs und Baierns begränzt. Die Größe beträgt über 5300 Qmeilen.

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 2

1836 - Eisleben : Reichardt
2 Erstes Kapitel. eben diesen Jahreszeiten untergeht, Abend oder West. Stellt man sich so, daß man Ost links und West rechts hat, so blickt man gerade nach der Himmelsgegend hin, wo sich die Sonne Mittags befindet; sie heißt da, her auch Mittag oder Süd. Die bei dieser Stel- lung im Rücken sich befindende Gegend, dem Mittage gerade gegenüber, ist Mitternacht oder Nord. Stellt man sich umgekehrt, daß man den Norden im Gesichte hat, so ist Süd im Rücken, Ost rechts und West links. Zu den Nebengegendengehören N ordo st, in der Mitte zwischen Norden und Osten; Nord west, in der Mitte zwischen Norden und Westen; Südost, in der Mitte zwischen Süden und Osten; und Süd- west, in der Mitte zwischen Süden und Westen. Kugelgestalt der Erde. §. 4. Die Erde erscheint dem bloßen Auge als eine unbewegliche Scheibe und der Himmel darüber als ein blaues Gewölbe, das bei Tage von der Sonne durchlaufen, und bei Nacht von unzähligen flimmern- den Lichtern geschmückt wird; und es giebt viele Men, schen, die sich keine andere Vorstellung von der Erde machen, als daß sie eine große, rings umher von dem Gewölbe des Himmels begränzte Fläche sey, wo nur Berge und Thäler Ungleichheiten verursachen. Allein diese Vorstellung ist nicht richtig, sondern die Erde hat eine kugelförmige Gestalt *). Sterne. §. 5. Was uns des Nachts am Himmel als un- zählige flimmernde Lichter erscheint, sind Sterne, d. h. Körper, Weltkörper gleich unserer Erde, die auch ein Stern ist, und uns so erscheinen würde, wenn wir sie von einem andern Weltkörper aus b?ob- achten könnten. Von diesen Sternen, wovon viele die *) Für den ersten geographischen Unterricht ist es hinreichend, die Kugelgestalt der Erde, als einen bloßen Glaubenssatz zu lehren und die gewöhnlichen Beweise dafür zu übergehen, weil das Kind, so viel man sich auch bemühen mag, ihm die Kugelgestalt der Erde zu beweisen, doch nur glauben wird, ohne überzeugt zu seyn.

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 19

1836 - Eisleben : Reichardt
19 Vorbegriffe. geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan- de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über- fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine, geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc. mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden, in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd- beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt, terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer» Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte zu Grunde gehen. Thäler. Schluchten. Pässe. §. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel- che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer- den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter- scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs- rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an, und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor. Erdrücken. Vergebenen. §. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im- mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son- dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 21

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 21 welch« die letzten Zweige weit von einander entfernter Gebirge verknüpfen. Dieser Zusammenhang der Gebirge erstreckt sich auch über die Meere vermittelst der Grup- pen und Reihen von Inseln, welche als die Spitzen der auf dem Seegrunde fortstreichenden Gebirgszüge zu betrachten sind. Atmosphäre oder Dunstkreis. §. 89. Die Erde ist ringsum mit Luft umgeben. Der Theil derselben, in welchen die Ausdünstungen der Körper von der Erde aufsteigen, heißt die Atmvsphä« re, der Dunstkreis, die Dunstkugel. Wie hoch sich dieselbe über die Oberfläche der Erde erstrecke, läßt sich nicht mit Zuverlässigkeit bestimmen. Gewöhnlich wird die Höhe derselben auf 7 bis 8 Meilen angenommen. Luftzeichen oder Meteore. H. 40. Unaufhörlich steigen von dem Lande und Wasser, von Pflanzen und Thieren, Theilchen als Dün- ste und Dämpfe in die Atmosphäre, und verursachen mancherlei und merkwürdige Lufterscheinungen, die man Luftzeichen oder Meteore nennt, und gewöhnlich in wässerige, glänzende und feurige eintheilt. Zu den ersten gehören: Nebel, Wolken, Thau, Reif, Regen, Schnee und Hagel. Sobald die in der Luft vorhandenen Wasserkünste anfangen in tropfbar flüssiges Wasser überzugehen, so werden sie sichtbar. Die ersten Erscheinungen, welche hieraus entstehen, sind der Jee- bel und die Wolken. Unzählige äußerst kleine Was- serbläschen bilden den Nebel, der sich in der untern Luft verweilt, während die Wolken, welche ihrer Beschaffen, heit nach nicht wesentlich von dem Nebel verschieden sind, sich in einer höhern Luftgegend erhalten. So bald die in tropfbar flüssiges Wasser verwandelten Wasserbläschen der Molken sich ihrer Schwere wegen nicht mehr in der Luft schwebend erhalten können, sondern zur Erde herab, fallen: so nennt man diese Erscheinung Regen. Fällt bei einem Regen das Wasser nicht mehr tropfenweise, sondern gleichsam in Strömen oder in zusammenhängen- der Masse herab, so nennt man diese Erscheinung einen Wolkenbruch. Der Schnee entsteht, wenn bei

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 114

1836 - Eisleben : Reichardt
114 Ii. Mitteleuropa. 6. Das Großherzogthum Baden. Dieses südwestlichste Land Deutschlands erstreckt sich längs des Rheins und gränzt gegen Osten an Wür- temberg und Hohenzollern, gegen Süden an den Boden« see, den Rhein und die Schweiz, gegen Westen an den Rhein, der es von Frankreich und der Baierischen Rhein- provinz trennt und gegen Norden an das Großherzog- thum Hessen und an Baiern. Die Größe beträgt 280 Qmeilen. Zum Theil besteht der Boden aus einer schönen fruchtbaren Ebene, die sich auf der rechten Rheinseite hinzieht, im nördlichen Theile östlich von dem Oden« walde und im südlichen von- dem Schwarzwalde begränzt wird, welche beide die Hauptgebirge des Landes ausmachen, wovon der Schwarzwald weit höher und länger ist, und sich, so wie auch der Oden- wald, von Süden gegen Norden durch das Land zieht. Beide Gebirge bilden viele reizende Thäler, und an dem Wrstfuße des Odenwaldes ist die, wegen ihrer Schön- heit bekannte Gegend, die Bergstraße genannt, wo- von jedoch bloß der südliche Theil hieher gehört. Der Hauptfluß ist der Rhein, welcher von seinem Ausflusse aus dem Bodensee an bis zu seiner Wendung gegen Norden die Südseite, und dann die Westseite des Lan- des umfließt, und viele Flüsse daselbst empfängt, wor- unter der Neckar der größte ist. Außerdem berührt der Main die nördlichste Gränze, und nimmt daselbst die T a u b e r auf. Die Donau entsteht hier im Schwarz- walde, aus der Vereinigung der Flüsse Br ege und Drigach. Vom Bodensee, der hier zwei Busen, den Ueberlinger und Untersee bildet, gehört der nordwestliche Theil zu Baden. Dieses Land ist eins der schönsten und wohl ange- bautesten Deutschlands, wo der Acker-, Wein-, Gar- ten- und Obstbau blühen und nebst den gewöhnlichen Erzeugnissen viel Mais und Spelz, den besten Hanf und Tabak Deutschlands, von Obst auch Mandeln und Kastanien liefern. Die Waldungen sind ansehnlich, und in Rücksicht der Viehzucht ist die Rindviehzucht am blü- hendsten. Aus dem Mineralreiche sind besonders Eisen, das aus dem Rheinsande gewaschene Gold als Selten-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 116

1836 - Eisleben : Reichardt
116 H. Mitteleuropa. Großherzth. Hessen. und Brigach, welche dann den Namen Donau crhalton, mit einem Residenzschlosse des Fürsten von Fürstenberg, welcher ansehnliche Besitzungen, besonders in diesemflsiroßherzogthume hat. — 6on< stanz, auch Costnitz, Stadt, südöstlich von Donaucschingen und östlich von Schaffbausen, an dem Rhein, der hier aus dem Bodcnsec in den Unterste fließt, hat eine merkwürdige Domkirche und ein großhcrzogliches Schloß. 7. Das Großherzogthum Hessen. Es enthält 170 Qmeilen, und besteht aus zwei getrennten größern Stücken, wovon das nördliche von Preußischem, Nassauischem, Hessen. Homburgischem, Frankfurtischem und Kurhessischem, das südliche von Nasiauischem, Frankfurtischem, Kurhessischem, Baieri, schern, Badischem und Preußischem Gebiete umgeben ist. Der Boden ist theils bergig, theils eben, und im Ganzen fruchtbar. Im nördlichen Theile ist das un- ter dem Namen Vogelsberg bekannte Gebirge und im südlichen Theile breitet sich an der Ostseite der Odenwald aus, an dessen westlichem Fuße die wegen ihrer Schönheit berühmte Ebene, die Bergstraße, liegt; so wie überhaupt der südliche Theil, mit Aus- nahme der Gebirgsgegenden des Odenwaldrs, aus schö- nen furchtbaren Ebenen besteht. Im nördlichen Theile ist die fruchtreiche Wetterau die größte Ebene. Das nördliche Stück hat nur geringe Flüsse; das südliche hin- gegen wird in seiner Mitte vom Rhein, an seiner Nord« gränze vom Main, welcher daselbst sich mit dem Rheine vereinigt, durchflossen, und an der südlichsten Spitze vom Neckar berührt. Dieses wohl angebaute Land liefert die gewöhnli, chen Produkte der Viehzucht, des Ackerbaues, welcher auch viel Mais, Spelz und Mohn giebt, des Obst-, Garten» und Weinbaues. In einigen Gegenden ge, deihen Mandeln und Kastanien. Die Waldungen sind bedeutend und von Mineralien sind etwas Kupfer und Eisen, viele Braunkohlen und Salz zu bemerken. Die Einwohner, deren Zahl 760,000 beträgt, stehen in Künsten und Wissenschaften nicht gegen andere Deutsche zurück, und bekennen sich theils zur evangeli- schen, theils katholischen Kirche. Der Kunstfleiß ist in den gebirgigen Landstrichen am bedeutendsten, und unter den Städten hat Offenbach die meisten Fabriken, wel,
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