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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 1

1836 - Eisleben : Reichardt
o V - -..— i — Erstes Kapitel, r b e g ri ffe. Begriff der Erdbeschreibung. §. 1. Kenntniß der Erde, welche Gott dem Menschen zum Wohnplatz angewiesen hat, ist eben so nützlich als angenehm. Die Geographie oder Erdbe- schreibung führt zu einer nähern Kenntniß derselben. Horizont oder Gesichtskreis. §. 2. Die Erde ist zu groß, als daß wir sie ganz übersehen könnten. Wir mögen auf einem noch so ho- hen Orte derselben stehen, von da unsern Augen die weiteste Aussicht sich darbietet: so erblicken wir doch immer nur einen sehr kleinen Theil davon; und allent, halben im Freien sehen wir den Himmel rund um uns her einen Kreis auf der Erde bilden, in dessen Mittel- punkte wir zu stehen scheinen, und welcher der Ge- sichtskreis oder Horizont heißt. Er ist um desto größer, je freier und ungehinderter die Aussicht und je höher der Standpunkt des Beobachters ist. Ueberall aber erstreckt er sich nur über einen geringen Theil der Erde, und der übrige weit größere wird vom Horizont abgeschnitten, und bleibt unsichtbar. Jeder Ort hat seinen eignen Horizont. Welt - oder Himmelsgegenden. §. 3. An dem Horizonte werden die Welt- oder Ihimmelsgegenden unterschieden, die sich in Haupt- und Nebengegenden theilen. Hauptge- genden sind: Ost oder Morgen, West oder Abend, Süd oder Mittag und Nord oder Mitternacht. Die Gegend, wo im Frühlinge und Herbste die Sonne aufgeht, heißt Morgen oder Ost; die, wo sie in 1

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 4

1836 - Eisleben : Reichardt
4 Erste- Kapitel. sie nicht trifft. Auf diese Weise hat die Erde immer halb Tag und halb Nacht. Weil die Erde sich beständig dreht und keinen Augenblick still steht: so tritt immer ein Theil aus der Finsterniß in das Licht und ein an- derer aus dem Lichte in die Finsterniß. Wenn wir aus der Finsterniß in das Licht treten, so sagen wir, wir haben den Morgen oder die Sonne geht auf; umgekehrt nennen wir es den Untergang der Sonne. Also geht auf der Erde die Sonne beständig auf und unter; es ist beständig Morgen und Abend. Eben so ist es beständig Mittag und Mitternacht. Erdpole. Erdachse. § 8. Bei dieser Nadbewegung der Erde um sich, finden sich zwei Punkte auf derselben, die keinen Kreis beschreiben und immer eine gleiche Richtung behalten. Sie werden Erd pole genannt. Die gerade Linie, die man sich von einem Pole zum andern durch den Mittelpunkt der Erde denkt, und um welche diese Be- wegung geschieht, heißt Erdachse, ihr äußerster Punkt gegen N. Nordpol und gegen S. Südpol. Kreis und dessen Theile. §. 9. Wenn eine gerade Linie in einer Ebene um einen von ihren Endpunkten sich so bewegt, daß dieser immer an derselben Stelle bleibt, der andere aber so lange nach einerlei Richtung fortgeht, bis er wieder in seine erste Lage gekommen ist: so beschreibt sie einen Kreis. Die gerade Linie heißt der Halbmesser des Kreises; die Stelle des unbeweglich gebliebenen Punktes der Mittelpunkt, Centrum; die Kreisli- nie der Umkreis oder die Peripherie, und eine gerade von einem Punkte des Umkreises bis zu einem andern durch den Mittelpunkt gezogene Linie der Durch- messer. Jede Kreislinie wird in 360 gleiche Theile oder Grade eingetheilt. Aequator. § 10. Rings um jeden der erwähnten Pole her- um kann man sich auf der Erdkugel eine zahllose Menge Kreise denken, welche alle den Pol zu ihrem gemein-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 28

1836 - Eisleben : Reichardt
28 Erstes Kapitel. Hunden, über alle Zonen des Erdbodens verbreitet, doch hat auch das Klima sowohl an sich, als mittelbar durch Darbietung anderer Nahrungsmittel und dadurch herbeigeführte Verschiedenheit der Lebensweise, auf ihn einen großen Einfluß, und nur in dem gemäßigten Kli- ma schein: das körperliche und geistige Leben des Men, schen auf eine seiner Bestimmung völlig genügende Weise zu gedeihen. Die Anzahl der Menschen auf der ganzen Erde wird auf 800 bis 900 Millionen geschätzt. Sie sind einander zwar in den Hauptkennzeichen gleich, doch findet eine große Verschiedenheit Statt in Rücksicht der Farbe, der Sprache, der Lebensart, der körperlichen und geistigen Bildung, der Religion und der Religions- Verfassung. Verschiedenheit der Menschen in Farbe und Sprache. §. 47- In Rücksicht der Verschiedenheit der Farbe des Menschen giebt es: 1) Weiße, nämlich die Euro- päer, und die westlichen Asiaten bis zum Ob, Kaspi- schen Meere und dem Ganges, nebst den Nordafrika- nern bis zum Senegal und Niger; 2) gelbbraune, nämlich die übrigen Asiaten und die nördlichen Ameri- kaner; 3) Schwarze, Neger und Negerar ti ge, nämlich die übrigen Afrikaner; 4) kupferrothe, die übrigen Amerikaner; und 5) Schwarzbraune, die Australier. — Sehr verschieden sind auch die Menschen in Hinsicht der Sprachen. Man theilt diese unter an- dern in Haupt- oder Mutter, und Neben- oder Töchtersprachen. Unter jenen versteht man solche, die ihren eigenen Ursprung haben, unter diesen solche, die ihre Entstehung einer andern Sprache verdanken. So ist z. D. die Deutsche eine Mutter, und die Hol- ländische eine Töchtersprache der Deutschen. Einige Sprachen sind ferner roh, andere gebildet, einige ein, sylbig, andere vielsylbig. Eine Menschen-Menge, die von einerlei Abstammung ist und einerlei Sprache re- det, heißt eine Nation oder ein Volk. Doch wird auch oft Nation und Volk unterschieden, und unter dem letzten eine Menschen - Menge verstanden, die un- ter einerlei Regierung steht.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 115

1836 - Eisleben : Reichardt
Großherzogthum Baden 115 heit, bi« vielen und sehr kräftigen Mineralwasser zu be, merken. Salz, woran es sonst fehlte, hat Baden jetzt auch zum Bedarf. Die Zahl der Einwohner beträgt über 1,200,000, lauter Deutsche, größtentheils Katholiken; aber auch viele Evangelische Fabriken werden in den größern Städten betrieben, doch am ausgebreitetsten ist der Kunstfleiß in den Schwarzwald « Gegenden. Künste und Wissenschaft ten werden auf alle Weise befördert. Zum Handel hat das Land eine günstige Lage, wiewohl es keinen sehr bedeutenden Handelsplatz giebt. Regent ist ein Groß- herzog. Karlsruhe, Haupt- und Residenzstadt, nordwestlich von Stuttgart, und östlich vom Rhein, regelmäßig angelegt, mit dem Residenzschlosse, vielen andern schönen Gebäuden und 21,000 Einwohnern. — Durlach, Stadt, östlich von Karlsruhe, in der Nähe desselben, liegt an der Psinz, einem Nebenflüsse des Rheins. — Pforzheim, wichtigste Fabrikstadt im Lande, süd- östlich von Karlsruhe, liegt am Einflüsse der Ragold in die Enz.— Na ftadt, regelmäßig gebaute Stadt, südwestlich von Karlsruhe, an der Murg, einem Nebenflüsse des Rheins, hat ein prächtiges Schloß. — Baden, Stadt, südöstlich von Rastadt, mit berühm- ten warmen Bädern, liegt in der Nähe des Schwarzwaldcs. —> Bruchsal, Stadt, nordöstlich' von Karlsruhe, an der Salza, einem Nebenflüsse des Rheins, hat ein schönes Schloß und ein Salzwerk. — Heidelberg, Stadt, nördlich von Bruchsal, in einer der schönsten Gegenden Deutschlands, am linken Ufer des Neckar, mit einer Universität und den merkwürdigen Ruinen des vormals prächtigen fürstlichen Schlosses, in dessen Keller das bekannte große Heidelberger Faß liegt. — Schw etzingcn, Marktflecken, westlich von Heidelberg, zwischen dem Neckar und dem Rhein, mit einem fürstlichen Schlosse und berühmten Lust- garten. — Mannheim, größte Stadt des Landes, nordwestlich von Heidelberg, in dem Winkel, welchen der Zusammenfluß des Neckars und Rheins bildet, schön und regelmäßig gebaut, hat ein großes Schloß, viele schöne Gebäude, worunter sich vorzüglich die prächtige Jesuitenkirche auszeichnet, mehrere Fabriken und einen ziemlich bedeutenden Handel. — W ertheim, Stadt, westlich von Würzburg, am Einflüsse der Tauber in den Main, mit vorzüglichem Weinbau. — Lahr, Stadt, südöstlich von Straßburg, an der Schütter, einem Nebenflüsse des Rheins, treibt lebhaften Handel. — Freiburg, Stadt, nordöstlich von Baselund westlich vom Schwarzwalde, in einer reizenden Gegend, hat eine Universität und eine sehenswürdige Kirche, mit einem sehr schönen und hohen Thurme, der mit dem berühmten Straß- burger Münster um den Vorzug streitet. — Donaueschingen oder Doneschingen, Stadt, östlich von Freiburg und an der Ostseite des Schwarzwaldes, an dem Zusammenflüsse der Brege

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 120

1836 - Eisleben : Reichardt
120 11. Mitteleuropa. herer Berg ist in einem von dem Hauptlande getrenn- ten und auf und am Thüringer Walde gelegenen Lan- destheile, nämlich der Znselsberg. Auch vom Spes- sart, und von Zweigen der Nhöngebirge und des Vogelsberges werden einige Gegenden des Landes durchzogen. Die Hauptflüsse sind: im südlichsten Theile der Main, welcher hier die Kinzig aufnimmt, und im nördlichsten die Weser, deren Quellenflüsse die Werra und Fulda den mittleren Theü des Lande- bewässern. Ungeachtet des vorherrschenden Gebirgsbo- dens ist das Land, welches über 200 Qmeilen enthält, gut angebaut, und die südlichen Gegenden ziehen auch Mais, Spelz und Wein. Man hat vielen Flachs und guten Tabak; und der Obstbau ist stark verbreitet. Einen großen Schatz machen die beträchtlichen Waldungen aus, worunter der große Reinhardswald nördlich von Cassel, westlich von der Weser. Zn Hinsicht der Vieh- zucht ist die Rindviehzucht am vorzüglichsten Von Mi, neralien sind Eisen von ausgezeichneter Güte, Braun- und Steinkohlen, Kobalt und Salz am meisten zu be- merken. Die Einwohner, deren Zahl faßt 700,000 beträgt, bekennen sich größtentheils zur reformirten Kir- che, doch ist auch die Anzahl der Lutheraner und Ka- tholiken ziemlich stark. Fabriken von fast allen Arten giebt es; vorzüglich zeichnet sich hierin die Stadt Ha- nau aus; der Handel ist ziemlich bedeutend. Auch blü- hen Künste und Wissenschaften. Landesherr ist ein Kurfürst. Cassel, Haupt- und Residenzstadt, nordöstlich von Frank- furt, am linken Ufer der Fulda, zum Theil sehr schön gebaut, hat ein an Kunstsachen reiches Museum, ein neu erbautes, aber nicht vollendetes Schloß, überhaupt viele schöne Gebäude und .26,000 Einwohner. Merkwürdig ist auch das marmorne Bad. Westlich von Cassel liegt Wilhelmshöhe, ein schönes Lust- schloß des Kurfürsten, mit einem vorzüglich schönen und großen Englischen Park, worin die weltberühmte Cascade und die kupferne Bildsäule des Herkules. — Allendorf, Stadt, südöstlich von Cassel, an der Werra und am Fuße des Meißner, hat auf dem jenseitigen Ufer der Werra ein ansehnliches Salzwerk. — Esch - wege, Stadt, südlich von Allendorf, an der Werra, hat star- ken Tabaksbau. — Rothenburg, Stadt, südwestlich von Esch- wcge, an der Fulda, wo bisher die jetzt ausgestorbenen Landgra- fen von Hessen-Rothenburg ihr Rcsidenzschloß hatten. — Hers- selb, Sradt, südlich von Rothenburg, an der hier schiffbar wer- denden Fulda. — Marburg, Stadt, nördlich von Gießen, an

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 121

1836 - Eisleben : Reichardt
121 Fürstenthum Waldeck rc. der Lahn, hat eine Universität. — Fulda, Stadt, südlich von Hcrsfeld, am rechten Ufer der Fulda, hat ein Schloß und eine schöne Domkirche. — Hanau, größte Stadt des Landes nach Cassel, östlich von Frankfurt, am rechten Ufer des Mains, der unweit die Kinzig aufnimmt, zum Theil schön gebaut, hat ein Schloß und viele Fabriken. In der Nabe, nordwestlich von Ha- nau, liegt das Wilhelmsbad, ein Bade- und Vcrgnügungs- ort mit schönen Gebäuden und reizenden Gartenanlagen. In den vom Haupttheile des Landes getrennten Landesstri- chen liegen: Schmalkalden, Stadt, nordöstlich von Fulda, am südlichen Fuße des Thüringer Waldes, macht viele Stahl- und Eisenwaaren, und hat in der Nähe den eiscnrcichen Stahlberg. — Rinteln, Stadt, nordwestlich von Cassel, in einer schönen Gegend, an dem linken Ufer der Weser, hatte sonst eine Univer- sität. — Nenndorf, Dorf, nordöstlich von Rinteln, mit einem berühmten warmen Schwefelbade. 13. Das Fürstenthum Waldcck. Der größte Theil dieses 22 Qmeilen großen Lanr des ist von Kur» und Großherzoglich Hessischem und Preußischem Gebiete; der kleinere, unweit der Weser ge, legene Theil (das Fürstenthum Pyrmont) von Han» növerischem, Braunschweigischem, Preußischem und Lip- peschem Gebiete umgeben. Der hoch gelegene bergige Boden ist nur von mäßiger Fruchtbarkeit, und wird von kleinen Flüssen, worunter die Eder und Diemel, zum Flußgebiete der Weser gehörig, am beträchtlichsten sind, bewässert. Das Land hat, außer dem Getreide» bau, gute Viehzucht, ansehnliche Waldungen, etwas Eisen und einige bekannte Mineralwasser. Eigentliche Fabriken fehlen fast ganz. Die Einwohner, an der Zahl 66,000, sind meistens Lutheraner. Landesherr ist ein Fürst. Cord ach, kleine Hauptstadt, liegt westlich von Cassel und hat 2200 Einwohner. — Arolsen, kleine Residenzstadt, nord- östlich von Corbach.— Pyrmont, eigentlich Neustadt-Pyr- mont, kleine Stadt, südöstlich von Rinteln, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Weser, westlich von derselben, und hat einen der berühmtesten Gesundbrunnen Deutschlands. 14. Die Fürstenthünier Schwarzburg. Sie enthalten 36 Qmeilen und bestehen aus zwei getrennten Stücken, wovon das nördliche, südlich vom Harze, fast ganz von Preußischem Gebiete, das südliche auf und am Thüringer Walde, von Großhcrzoglich und Herzoglich Sächsischen Gebieten umschlossen, liegt. Der (

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 122

1836 - Eisleben : Reichardt
123 U. Mitreleur. Sachs.-Weim.-Eisen. Doden ist theils bergig, theils eben, indem der nördli- che Theil von der Hainleite, einer waldigen Berg> kette, und der südliche von einem Theile des Thürin- ger Waldes durchzogen wird. Unter den verschiede- nen kleinen Flüssen ist die Saale am beträchtlichsten. Das Land ist im Ganzen wohl angebaut, und hat hin- reichendes Getreide, gute Schafzucht, ansehnliche Wal- dungen, Eisen und Salz, wenige Fabriken und zählt 116,000 Einwohner, die fast sämmtlich Lutheraner sind. Es theilt sich in zwei Fürstenthümer, Schwarz bürg, Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. 3) im Fürftenthum Schwarzburg - Sond'ers hau. sen: Sondershausen, kleine Haupt- und Residenzstadt, öst- lich von Cassel, mit einem Schlosse und 4000 Einwohnern. — Arnstadt, die größte Schwarzburgische Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes und an der Gera, liegt südlich von Sondcrshausen und nordöstlich von Schmalkalden. b) im Fürstenthum Schwarzburg- Rudolstadt: Rudolstadt, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Arn- stadt und an der Nordscite-des Thüringer Waldes, liegt an der Saale und hat zwei Schlösser und 5000 Einwohner. — gran* kenh ausen, Stadt, östlich von Sondershausen, mit einem Salzwerke. 15. Das Großherzogthum Sachsen-Weimar- Ei son ach. Es enthält 66 Qmeilen und besteht aus mehreren getrennten größeren und kleineren Stücken, die meistens in der Nähe des Thüringer Waldes, theils auf demsel- den, theils an der Nord - und Südseite desselben liegen, und von den Herzoglich Sächsischen Ländern, den Für- stenthümern Schwarzburg und Reuß und von den Kö- niglich Sächsischen, Preußischen und Baierischen und vom Kurhestsschen Gebiete begränzt werden. Das Land ist größtentheils bergig, indem sowohl der Thüringer Wald und das südwestlich vom Thüringer Walde lau- fende Rhöngebtrge zum Theil hieher gehören, als auch viele andere Berge in verschiedenen Richtungen dasselbe durchziehen, worunter der bekannte Etters- berg. Der ebenste Theil des Landes breitet sich nörd- lich vom Ettersberge aus. Unter den vielen kleinen Flüssen sind die Saale an der Ostseite und die Wer- ra au der Westseite die bedeutendsten. Das im Allge-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 123

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Hildvurghause n. 123 meinen wohl angebaute Land hat hinreichendes Getreide, vieles Obst, etwas Weinbau, ansehnliche Waldungen, gute Schafzucht und xon Mineralien Braunstein, Stein, und Braunkohlen, auch Torf und Salz. Die Einwoh« ner, an der Zahl 240,000, größtemheils Lutheraner, unterhalten eine nicht unbedeutende Industrie und pfle- gen Künste und Wissenschaften mit Erfolg. Landesherr ist ein Großherzog. Weimar, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Rudol-' stabt, an dem kleinen Flusse Ilm, hat ein Residenzschloß nebst schönem Park und 11,000 Einwohnern. In der Nähe, südlich von der Stadt, liegt das großhcrzogliche Lustschloß Belvedere mit einem großen Garten und vielen ausländischen Gewächsen. — Apolda, Fabrikstadt, nordöstlich von Weimar und östlich vom Ettcrsberge. — Jena, Stadt, östlich von Weimar, am linken Ufer der Saale, mit einer berühmten Universität. — Neustadt an der Orla, kleine Stadt, südöstlich von Jena, an einem kleinen Nebenflüsse der Saale, mit einigen Fabriken. — Eise- nach, Stadt, am nördlichen Fuße des Thüringer Waldes, west- lich von Weimar, die größre Stadt des Landes, bei welcher, auf einem südlich davon gelegenen hohen Berge, das alte berühmte Schloß Wartburg steht, auf welchem Luther 1521 sich einige Zeit aufhalten mußte. — Wilhclmsthal, Lustschloß mit einem Park, liegt südlich von Eisenach im Thüringer Walde. — Creuz- burg, kleine Stadt, nordwestlich von Eisenach, am linken Ufer der Werra, bei welcher ein Salzwerk ist. 16. Das Herzogthum Sachsen-Meiningen- Hijdburghausen. Es enthält 4hd.meilen, liegt an und auf dem Thüringer Walde, theils auf der Nordsette, größtenteils aber auf der Südseite, längs der hier entspringenden Werra und gränzt an Schwarzburg, Reuß, die andern großherzoglich und herzoglich Sächsischen Ländern, an Preußisches, Baterisches und Kurhessisches Gebiet. Der Boden ist mit vielen Bergen bedeckt, besonders in dem vom Thüringer Walde durchzogenen Theile. Die vornehmsten Flüsse sind die Werra, welche den größ- ten Theil des Landes durchstießt und die Saale. Das gut angebaute Land bringt die gewöhnlichen Deutschen Produkte hervor, worunter auch Tabak, und hat be- trächtliche Waldungen und von Mineralien vorzüglich etwas Eisen und Kupfer, guten Schiefer, sowohl Dach- als Tafeln und Stiftschiefer, Wetzsteine, Salz. Die /

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 125

1836 - Eisleben : Reichardt
/1. Mitteleuropa. Sachfen^Altenburg *c. 125 Coburg, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Bam- berg und südöstlich von Hildburghausen, an der Itz, mit dem Rcsidenzschlosse und einer in der Nahe gelegenen Bergfestung, hat 9000 Einwohner. % Meile nordöstlich von der Stadt liegt das herzogliche Lustschloß Rosenau. — Ohrdruf, gewerbsame Stadt, westlich von Arnstadt, an der Nordseite des Thüringer Waldes, mit guten Garn- und Lcinwandbleichen. — Gotha, die größte Stadt des Landes, nördlich von Ohrdruf und östlich von Eisenach, an der Nordseite des Thüringer Waldes, wohl ge- baut und gewerbsam, bis 1825 die Residenz eines eigenen Her- zogs, hat ein Schloß mit ansehnlichen Kunstsammlungen und 13,000 Einwohner. Vor der Stadt ist das schöne Lustschloß Friedrich st hat und in einiger Entfernung der Seeberg mit einer Sternwarte. — Ruh la, großes und gewerbsames Dorf im Thüringer Walde, wovon der größere Theil hieher, der klei- nere zum Großherzogthum Weimar gehört, macht besonders viele Eisenwaaren. Südöstlich liegt der In selberg, welcher theils zu diesem Herzogthum, theils zum Kursürstenthum Hessen gehört. 18. Das Herzogthum Sachsen-Altenburg. Dieses 24 Qmeilen große Land besteht aus 2 grö, ßern getrennten Stücken, die an das königlich Sächsi, sche, Reußische, Weimarische, Rudolstädtische, Meinin- gensche und Preußische Gebiet gränzen, und wovon das größere östliche Stück eben, sehr fruchtbar und wohl an- gebaut ist und von der Pleiße durchflossen wird; und das kleinere westliche bergig und waldig ist, und längs der Saale liegt. Zu den Produkten gehören vornehm- lich Getreide und andere Erzeugnisse des Ackerbaues, gute Viehzucht; und im westlichen Theile ansehnliche Wal- dungen. Die Einwohner, gegen 115,000, worunter auch ein Nest von ehemaligen Wenden, die sich seit Jahr- hunderten bei ihren Sitten, Gebräuchen und auszeich- nender Kleidung erhalten haben, doch die Deutsche Sprache reden, sind Lutheraner, betreiben einige Fabri- ken und stehen andern Dentschen in der Bildung nicht nach. Landesherr ist ein Herzog. Altenburg, Haupt- und Residenzstadt, östlich von Jena und westlich von der Pleiße, ist gewerbsam und hat ein Schloß und fasss 13,000 Einwohner. — Ronneburg, gewerbsam» Stadt, südwestlich von Altenburg, mit einem Gesundbrunnen un> Bade. — E isenberg, kleine gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ronneburg. — Leuchtenburg, altes Schloss auf einem hohen Berge, südlich von Jena, dient zu einem Zucht- und ürrenhause. 19. Die Fürstenthümer Reuß. Sie enthalten 28 Qmeilen und bestehen aus zwei
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