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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 102

1852 - Koblenz : Bädeker
102 Dänischer Krieg. Wallenstein. Die Reichsacht ward von der Liga vollzogen, indem Maxi- milian's Feldherr Tilly in Verbindung mit spanischen Truppen die pfälzischen Länder des flüchtigen Kurfürsten an der Donau und am Rhein eroberte, Maximilian erhielt die erledigte Kurwürde (und somit der Katholicismus das llebergewicht im Rathe der Kurfürsten), der Kurfürst von Sachsen die Lausitz. Die kostbare, von den pfälzi- schen Kurfürsten gesammelte Heidelberger Bibliothek schenkte Maximi- lian dem Papste. B. Dänischer Krieg 1625 — 1629. Der Krieg brach von Neuem aus, als Christian Iv., König von Dänemark, den die Stände des von Tilly bedrohten niedersäch- sischen Kreises zu ihrem Kreisobersten gewählt hatten, für seinen Schwager Friedrich V. und für die Sache der Protestanten auftrat. Inzwischen beschloß der Kaiser, um nicht mehr immer von der Liga und Maximilian abhängig zu sein, ein eigenes Heer aufzustellen. Dieses verschaffte ihm Albrecht von Waldstein oder Wallenstein, Fürst, später Herzog von Friedland (in Böhmen), welcher mit einem auf eigene Kosten schnell geworbenen Heere zur Unterstützung Tilly's in Niedersachsen einrückte, den Grafen Mansfeld (bei der Dessauer Brücke) schlug und (jedoch mit großem eigenen Verluste) durch Schlesien bis nach Ungarn verfolgte (wo Mansfeld sich mit dem Fürsten Bethlen Gabor von Siebenbürgen zu einem gemeinsamen Angriffe auf Oesterreich vereinigen wollte). Eben so glücklich waren die Waffen der Liga unter Tilly, welcher das dänische und nieder- sächsische Heer unter Christian Iv. bei Lutter am Barenberge im Braunschweigischen besiegte 1626 und sich mit dem aus Ungarn zurückgekommenen Wallenstein zu einem gemeinschaftlichen Angriffe auf die Länder des Königs von Dänemark vereinigte. Beide er- oberten Holstein, und Wallenstein allein Schleswig und Jütland. Eben so wurden die beiden Herzöge von Mecklenburg, weil sie den Dänen einige Unterstützung gewährt hatten, aus ihren Ländern ver- trieben und der Herzog von Pommern gezwungen, sein bisher fried- liches Land den Wallensteinschen Schaaren preiszugeben, nur die stark befestigte Hansestadt Stralsund., widersetzte sich der Aufnahme einer kaiserlichen Besatzung und hielt, von Dänemark und Schweden unterstützt, eine heftige Belagerung und die wiederholten Stürme der Gegner glücklich aus. Um jedoch eine Vereinigung Schwedens und Dänemarks zu hindern, wurde dem Könige Christian Iv. ein

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 104

1852 - Koblenz : Bädeker
104 Schwedischer Krieg. wogen fand, deren Sache zu ergreifen. Im Sommer 1630 landete er an der pommerschen Küste, vertrieb die Kaiserlichen aus Pommern und drang in die Mark Brandenburg vor, aber seiner an die deut- schen Reichsstände erlassenen Aufforderung, sich au ihn anzuschließen, entsprach zunächst nur die (durch das Restitutiousedict bedrohte) Reichsstadt Magdeburg. Diese ward daher von Tilly, der jetzt auch den Oberbefehl über das kaiserliche Heer hatte, in Vereinigung mit Pappenheim belagert. Zwar zog Gustav Adolf zum Entsatz der Stadt heran, aber der Kurfürst von Sachsen, der sich neutral ver- halten wollte, verweigerte ihm den Durchzug durch sein Land, und während der Unterhandlungen darüber erfolgte die Erstürmung und Plünderung Magdeburgs (20. Mai 1631); ein plötzlich allenthalben ausbrechendes (wahrscheinlich von den Vertheidigern angelegtes) Feuer verwandelte die Stadt größtentheils in Asche, wodurch Tilly's Plan sie zuin Stützpunkte seiner Operationen zu machen vereitelt wurde. Um nun die weitern Fortschritte der Schwe- den zu hemmen, glaubte Tilly sich vor Allem Kursachsens versichern zu müssen und begann dessen Unterwerfung; dies bewog aber den bisher zögernden Kurfürsten, bei den Schweden Rettung zu suchen. Daher erschien Gustav Adolf ebenfalls in Sachsen und schlug mit dem vereinigten schwedisch-sächsischen Heere die Kaiserlichen unter Tilly vor Leipzig bei Breitenseld 1631. Diese eine Niederlage entriß dem Kaiser plötzlich alle Vortheile des ganzen Krieges. Der siegende König verabredete mit dem Kurfürsten von Sachsen den Plan, daß dieser die unmittelbare Bekämpfung des Kaisers in dessen Erblanden (zunächst in Böhmen) übernahm, während er selbst West- und Süddeutschland durchziehen und die Liga vollends vernichten wollte. So drang er durch Thüringen und Frauken bis nach Mainz vor und zog von da nach Baiern, seinen Feldherren, namentlich dem Herzoge Bernhard von Weimar, die Fortsetzung der Eroberungen am Rhein überlassend. An der Grenze Baierus machte Tilly ihm den Uebergang über den Lech streitig, fiel aber selbst im Kampfe, worauf Gustav Adolf ganz Baiern einnahm und somit das ganze Reich bis auf die österreichischen Erblande in seiner Gewalt hatte. Inzwischen hatte Wallenstein sich bewegen lassen, ein neues Heer (von 40,000 Mann) zu werben, und hatte, mit dem unumschränkten Oberbefehl über dasselbe versehen, bereits die Sachsen, beinahe ohne Schwertstreich, aus.böhmen vertrieben. Dann vereinigte er sein Heer mit dem des Kurfürsten von Baiern und traf den Schweden-

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 107

1852 - Koblenz : Bädeker
Ferdinand Iii. Westphölischer Friede. 107 Ferdinand Hi. 1637—1657. Als der neue Kaiser darauf auch den Gallas vom Rheine ab- rief und gegen Bauer sandte, konnte Bernhard von Weimar wieder über den Rhein gehen; aber bei seinem (schon 1639 plötzlich erfol- genden) Tode bemächtigten sich die Franzosen (durch Bestechung der Anführer) seiner Eroberungen und seiner Armee. Auf dem nörd- lichen Schauplatze übernahm nach Baner's Tode der kranke aber kühne Torsten so n den Oberbefehl, welcher 1612 in Schlesien und Mähren einstel, und seinen Untcrfeldherrn Wränget sogar bis in die Nähe von Wien Vordringen ließ, dann aber, um Verstärkungen an sich zu ziehen, zurückkehrte und die ihm folgenden Kaiserlichen (unter Piccolomini) bei Leipzig schlug, worauf er abermals Wien bedrohte. Zwar ward er beim Ausbruche eines Krieges zwischen Schweden und Dänemark auf kurze Zeit aus Deutschland abberufen, aber bald kehrte er zum dritten Male in die kaiserlichen Erblande zurück, siegte (bei Jankau) in Böhmen (1645), mußte jedoch wegen Krankheit den Oberbefehl niederlegen, den nun Wrangel erhielt. Dieser vereinigte sich mit den Franzosen zweimal zu einem Angriffe auf Baiern, sie drangen zwar das zweite Mal bis zur Isar vor, mußten sich aber auch wieder nach dem Lech zurückziehen. Der schwedische General Königsmark trennte sich von dem Hauptheere, zog nach Böhmen und hatte schon die sog. kleine Seite von Prag genommen, als nach fünf- jährigen Unterhandlungen der durch die immer gesteigerten Forderun- gen der Fremden verzögerte E. westphä lische Friede, abgeschlossen zu Münster (zwischen Deutschland und Frankreich) und Osnabrück (zwischen den Schweden und Protestanten einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits) 1648 (24. October) dem Kriege ein Ende machte. Friedensbedingungen: a) Kirchliche Gegenstände. Der Passauer Vertrag und der Augsburger Religionsfriede wurden bestätigt und auch auf die Calvinisten oder „Reformirten" ausgedehnt; als Normaljahr für die Beibehaltung der eingezogenen geistlichen Güter (so wie für das ju8 reformandi der Landesherren in Deutschland) wurde das Jahr 1624 angenommen: in allen Reichsverhältnissen sollten beide Reli- gionstheile einander gleich stehen.

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 101

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrich von der Pfalz, König von Böhmen. 101 Die letztere ward auf Ferdinand's Befehl geschlossen, die erstere nie- dergerissen und desfallsige Beschwerden entschieden abgewiesen. Die Erbitterung stieg, als Matthias die Verwaltung von Böhmen 10 Statthaltern übertrug, von denen 7 katholisch waren, und als sich das Gerücht verbreitete, der kaiserliche Befehl sei von den Statthal- tern verfälscht. Diese wurden von einer Deputation der utraquisti- schen Stände unter Anführung des Grafen Matthias von Thurn, zu Rede gestellt, und zwei derselben (Martini; und Slavata) nebst einem Geheimschreiber (Fabricius) aus den Fenstern der kaiserlichen Burg zu Prag geworfen, ohne jedoch umzukommen. Die Aufrührer bemächtigten sich der Regierungsgewalt, die sie 30 Direktoren über- trugen , und erhielten Unterstützung von der Union, die den Grafen Ernst von Mansfeld nach Böhmen sandte. Beide schlugen die kai- serlichen Truppen zurück, Graf Thurn rückte sogar vor Wien und bedrohte den König Ferdinand in seiner Burg, zog sich aber auf die Nachricht von einer gänzlichen Niederlage, welche Graf Mansfeld (bei Budweis) erlitten hatte, nach Böhmen zurück. Inzwischen war Matthias gestorben und ihm folgte sein Vetter Ferdinand Ii. 1619 — 1637. Aber in denselben Tagen, in welchen er in Frankfurt zum Kai- ser gewählt wurde, erklärten ihn die in Prag vereinigten Stände von Böhmen, Mähren, Schlesien und der Lausitz des böhmischen Thrones verlustig und erhoben auf denselben den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, das Haupt der Union und des deutschen Calvi- nismus. Dagegen verband sich der Kurfürst von Sachsen, die Aus- breitung des Calviuismus in Böhmen mißbilligend, mit dem Kaiser und unterwarf ihm Schlesien und die Lausitz wieder, während Maxi- milian von Baiern, als Feldherr der Liga (zunächst die protestanti- schen Stände von Ober- und Niederösterreich zum Gehorsam zurück- brachte, dann) sich nach Böhmen wandte und Friedrich's (durch einen Nachtmarsch ermüdetes) Heer auf dem weißen Berge bei Prag (8. Nov.) 1620 in einer Stunde gänzlich schlug. Friedrich entfloh nach Holland, ward mit seinen Anhängern in die Reichsacht und aller Würden und Länder verlustig erklärt, Böhmen unterworfen, der Majestätsbrief vernichtet, die Protestanten aller bürgerlichen Rechte beraubt und die protestantischen Prediger aus dem Lande verwiesen. Die Union löste sich ebenfalls auf, um aller Verbindlichkeit gegen den geächteten Kurfürsten überhoben zu sein.

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 105

1852 - Koblenz : Bädeker
Gustav Adolf und Wallenstein. Bernhard von Weimar. 108 könig vor Nürnberg. Zehn Wochen lagen hier die beiden Heere in verschanzten Lagern einander gegenüber, indem jeder den Gegner durch Mangel aus seiner Stellung zu vertreiben hoffte. Endlich kehrte Gustav Adolf nach einem vergeblichen Allgriffe auf Wallen- stein's Lager nach Baiern zurück, in der Hoffnung, der Feüld werde ihm folgen. Zwar verließ auch Wallenstein das Lager, brach aber nicht gegen die Schweden, sondern nach Sachsen auf, um den Kur- fürsten zum Aufgeben des schwedischen Bündnisses zu zwingen und im nächsten Frühjahre das nördliche Deutschland, namentlich Mecklen- burg wieder zu eroberil, und so dem Könige den Rückzug abzu- schueideu. Dieser aber kam auf driugelldes Bitteu des Kurfürsten von Sachseil in Eilmärschen ilach Sachserl uild als er vernahm, daß Wallenstein bereits seine Truppen in die Winterquartiere zerstreut und eine Abtheilung derselben unter Pappenheim nach dein Rheine entsandt habe, nöthigte er den Gegner zur Schlacht bei Lützen (10. November) 1632, iu welcher er selbst fiel; die Schweden waren im Weichen, aber die Kullde voll des Königs Tode ent- flammte sie unter Bernhard's Führung zu neuem Muthe, uild die Ankunft des schnell (von Halle) zurückgerufenen Pappenheim konnte ihnell den Sieg nicht entreißen, da auch er tödtlich verwundet wilrde. Der iu Deutschland anwesende schwedische Reichskanzler Axel Oxenstierna ließ (im Einverständniß mit dein französischen Minister, Cardinal Richelieu, vgl. S. 109) den Krieg sortsetzen, wobei die kirchlichen Interessen immer mehr in den Hintergrund tra- ten. Während Bernhard von Weimar Franken eroberte und Gustav Horn, der ausgezeichnetste Schüler Gustav Adolfs, fast ganz Elsaß einnahm, benutzte Wallensteiu keineswegs die Verwirrung nach dem Tode des Schwedenkölligs, sondern in der Ueberzeugung, daß weder der Kaiser ihn durch Uebertragurlg eines Erblandes für sein Verdienst belohnen wolle, noch seine zahlreichen Feinde ihn als Reichsfürsten neben sich dulden würden, trat er mit Frankreich in Unterhandlung, um die Krone Böhmens zu gewinnen. Diesen Umstand, so wie sein räthselhaftes Benehmen den deutschen Protestanten uild den Schweden gegenüber, mit denen er bald Krieg führte, bald unterhandelte, (angeblich um die Vereinigung der Frem- den zu hindern), und die sog. Verschwörung von Pilsen (wo auf Wallenstein's Veranlassung die meisten Offiziere sich eidlich verpflich- teten, ihn beim Oberbefehl zu erhalten) benutzten seine Gegner am

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 106

1852 - Koblenz : Bädeker
106 Wallenstein's Ermordung. Schwedischer und französischer Krieg. Hofe, ihn dem Kaiser zu verdächtigen und feine Absetzung zu bewir- ken. Er selbst zog mit seinen treuen Anhängern von Pilsen nach Eger, um durch Verbindung mit den Schweden und Sachsen sich zu behaupten, aber der Oberst Buttler ließ auf die Nachricht, daß die Schweden im Anzuge seien, Wallenstein und seine Vertrauten ermor- den (25. Februar) 1634.*) An seine Stelle trat des Kaisers ältester Sohn, Ferdinand, König von Ungarn und Böhmen, dem Gallas zur Seite stand. Die- ser vertrieb die Schweden aus Baiern und schlug in Verbindung mit dem bayerischen Heere unter Johann von Werth bei Nördlingen die beiden uneinigen schwedischen Feldherren, Bernhard entfloh nach dem Rheine, Horn ward gefangen, Schwaben, Franken, die Pfalz von den Kaiserlichen besetzt. So war Schwedens drohende Ueber- macht in Deutschland gebrochen und die Protestanten des süd- westlichen Deutschlands gezwungen, sich Frankreich anzuschließen. Dagegen erkannte der Kurfürst von Sachsen zuerst von den prote- stantischen Fürsten ihre schmachvolle Abhängigkeit vom Auslande und knüpfte mit echt vaterländischer Politik Unterhandlungen an, die den Prager Frieden (1635) herbeiführten, wonach die Wirkung des Restitutionsedicts mtf 40 Jahre hinausgeschoben wurde. Diesem Frie- den traten alle protestantischen Stände des Mittlern und nördlichen Deutschlands (mit Ausnahme des Landgrafen von Hessen-Kassel) all- mälig bei und der religiöse Charakter des Krieges hörte nun vollends auf, der fernere Zweck desselben war für Schweden ein deutsches Land als Ersatz der Kriegskosten, für Frankreich Elsaß, für Bern- hard von Weimar ein Herzogthum. L>. Schwedischer und französischer Krieg 1635—48. Der Krieg dauerte durch Frankreichs offene Theilnahme an dem- selben auf zwei Hauptplätzen: am Rhein und im nördlichen Deutsch- land fort und artete bei dem Mangel eines großartigen Planes im- mer mehr in zweckloses Morden und Verwüsten aus. Während Bernhard von Weimar förmlich in französische Dienste trat, und die Kaiserlichen im Elsaß beschäftigte, stellte Ban er durch eineu Sieg über die jetzt vereinigte sächsisch-kaiserliche Armee (bei Wittstock 1636) das Uebergewicht Schwedens in Norddeutschland wieder her. *) S. mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen, S. 159 (2. Aufl.)

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 132

1865 - Eisleben : Reichardt
132 übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde- burgs au Tilly zu rächen. Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav Sep. Adolph geschlagen. Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen- heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser- lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den Rhein, dann gegen Baiern. 1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber - gang über den Lech und zog in München ein. Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder. Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er- stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach Sachsen ziehenden Wallenstein. 1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt. 16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit- tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter. Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin- weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1) An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar, die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden. h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten: „Gott mit uns!" i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero- bern und Baiern verheeren.
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