450 Vi. Ztr. Karl V. bis zum weftph. Frieden. 1520—1648.
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den Protestanten von Seiten der Ligue noch größere Gefahr zu
drohen, als von der des Kaisers.
108. Wallensteins Abdankung. 1630.
Die nächsten und lautesten Klagen jedoch, die von beiden
Seiten erhoben wurden, und endlich mit unausw eichbarer Ge-
walt auch des Kaisers Ohr trafen, waren über die unerträgliche
Tyrannei des Wallensteinischen Heeres. Es verschonte weder be-
freundete, noch feindliche, weder katholische noch protestantische
Gegenden. Des Kaisers eigener Bruder Leopold machte diesem
in einem Briefe die schauderhafteste Schilderung von dem Gelder-
pressen der Befehlshaber, und dem Brennen , Morden und allen
Schandthaten der Gemeinen gegen die friedlichen Einwohner.
Solche Zeugnisse überwogen die Vertheidigung, welche Wallen-
steins Freunde bisher mit Glück geführt hatten; und auf dem
Churfürstentage zu Regensburg endlich, im Februar
1630, strömte eine noch größere Fluth von Klagen auf den Kai-
ser ein. Die kaiserlichen Krieger, so klagten die pommerscben Ge-
sandten, seyen als Freunde in Pommern ausgenommen, und
dennoch hätten ste allein im Fürstenthum Stettin 10 Millionen
an Brandschatzungen beigetrieben. Sieben pommersche Städte
seyen durch ihren Muthwillen in Asche gelegt und ganze Land-
striche verödet. Jeder kaiserliche Rittmeister lebe fürstlicher als
der Herzog Bogislav. Dabei würden die Wirthe der Krieger
täglich gemißhandelt, Menschen gemordet, und ihre Körper
den Hunden vorgeworfen, und es sey fast kein Gräuel mehr zu
denken, den sie nicht übten. Viele der verarmten Bürger ent-
leibten sich selbst, um dem Schmerze und der Verzweiflung des
Hungertodes zu entfliehen.
Solche Schilderungen zeigen die Kriegsweise dieser geworbenen
Schaaren und führen uns das unsägliche Elend jener Zeiten vor
Augen. Sie waren wohl nicht übertrieben. Ernst von Mans-
feld, der Erfinder dieser Kriegsführung, legt selbst Zeugniß da-
von ab in einer Vertheidigung gegen ähnliche Beschuldigungen
über die Ausschweifungen seines Heeres. „Wenn den Kriegern
ihr Sold nicht wird, sagt er, so sind ste in keiner Kriegsdisciplin
zu halten. Sie können ja wie auch ihre Pferde nicht von der
Luft leben, und was sie antragen, seyen es Waffen oder Klei-
dung, zerreißt und verbricht. Da nehmen ste es denn wo sie es
finden, und zwar nicht nach dem Maaße dessen was man ihnen
schuldig ist; denn sie zählen's nicht, so wiegen sie es auch nicht.
Und wenn man ihnen also einmal das Thor öffnet, so rennen
ste auf dem Plan ihrer Unbändigkeit immer fort; da hilft kein
Zaum mehr und keine Schranke. Sie nehmen alles, ste zwingen
alles, schlagen und zerschlagen alles, was ihnen Widerstand lei-
sten will. In Summa, da ist keine Unordnung noch Unwesen
zu erdenken, das sie nicht anstiften; denn durch die unterschied-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Leopold Leopold Bogislav Ernst
462 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Frieden. '1520 — 1648.
Vw/V% Vv1wil\ W^Wfc/Www V^1 V'vy'v t/W. W/Vvwvw V%/Ww Wvwwtk/V Www
zu, denn sie hatte immer zu Glück und Beute geführt; und es
war in dieser stürmischen Zeit leichter, im Kriege sein Besteben
zu finden, als in der Werkstatt oder hinter dem Pfluge. Ein
wallensteinischer schwerer Reiter erhielt 9 Gulden monatlichen
Sold, der leichte sechs, der zu Fuß diente vier, außer der täg-
lichen Kost an Fleisch, Brodt und Wein. — Schon im März
des Jahres 1632 waren die 30,000 Mann zusammen; aber auch
nur der, der sie geworben, vermochte sie zu führen. Das fühlte
der Kaiser wohl, und ließ sich zu der unglaublichen Demüthigung
herab, sich von Wallenstein folgende Bedingungen vorschreiben
zu lassen: der Herzog von Friedland, Generallissimus des Kaisers,
des ganzen Erzbauses und der Krone Spanien, erhält den Ober-
befehl ohne alle Einschränkung; der Kaiser darf nie bei dem Heere
selbst erscheinen; zur Gewißheit seiner verdienten Belohnung er-
hält der Herzog ein östreichisches Erbland als 'Unterpfand, und
dazu das Recht, allein über die Eroberungen im Reiche frei zu
schalten, und allein Begnadigungen zu ertheilen. Beim Frie-
den soll ihm Mecklenburg oder eine andere Entschädigung zuge-
sichert werden, und während des Kriegs im Rothfall alle kaiser-
lichen Erbländer offen stehen."
Mit solcher, fast kaiserlichen, Gewalt ausgerüstet, trat Wal-
lcnstein von Neuem auf den Schauplatz, vermehrte sein Heer bis
auf 40,000 Mann, eroberte Prag schon im April dieses Jahres
1632 wieder und trieb die Sachsen mit leichter Mühe aus Böhmen.
Das Lager bei Nürnberg. — Der, in seinem Lande
hart bedrängte Churfürst von Baiern wandte sich mit den drin-
gensten Bitten um Hülfe an Wallenstein; dieser, der sich an sei-
ner Noth und Demüthigung zu weiden schien, zögerte lange;
endlich, da der Chursürst sich unbedingt allen seinen Befehlen in
Führung des Krieges zu unterwerfen versprach, lud er ihn zur
Vereinigung nach Eger ein, um von da aus gegen Nürnberg,
einen der wichtigsten Waffenplätze des Königs zu ziehen. Aber
Gustav, der die Absicht merkte:, kam ihm zuvor und erschien un-
vermutbet mit seinem Heere bei der Stadt, verschanzte sie mit
Hülfe der für ihn begeisterten Einwohner, deren Jünglinge sein
Heer vermehrten, und erwartete den Feind. Dieser zog heran,
und verschanzte sich gleichfalls auf den Höhen von Zirndorf und
Altenberg, im Angesichte des schwedischen Lagers. Beide Gegner
batten den Plan, einander durch Mangel und Notb aus der fe-
sten Stellung zu vertreiben; eilf Wochen lagen sie einander ge-
genüber, und keiner wollte weichen. Aber die Noth des ganzen
umliegenden Landes war sehr groß, es war Alles weit und breit
ausgezehrt und fast verödet. In Wallensteins Lager waren, au-
ßer dem großen Heere, an 15000 Troßbubcn und Bediente, und
eben so viele Weiber, weil er ihnen erlaubte, ihren Männern
nachzuziehen, und 30,000 Pferde, welche größtentheils zum Fort-
bringen des unendlichen Gepäckes gebraucht wurden. Tie Verwil-
derung dieser Menschenmenge stieg mit jedem Tage, denn sie lebte
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Gustav Gustav Altenberg
Dreißigjähriger Krieg. 471
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strebte. Mit französischem Gelde warb er bald ein ansehnliches
Heer und ward den Kaiserlichen und Baiern ein furchtbarer Feind;
die Rheingegenden aber wurden von nun an eben so von dem
Fußtritte des Krieges niedergestampft, als vorher die der Oder,
Elbe und Weser. — Auch die Schweden hatten an dem neuen
Fcldherrn, dem Feldmarschall Banner, einen tapfern und
schnellen Führer. Durch Schaaren aus Schweden verstärkt drang
er rasch aus Pommern, wobin sich die Ueberbleibsel des Heeres
nach der Nördlinger Schlacht geflüchtet batten, gegen die Sach-
sen, jetzt des Kaisers Bundesgenossen vor, schlug sie zurück, und
überzog das sächsische Land.
Aber dieser Krieg bietet von nun an ein immer niederschla-
genderes Bild dar, welchem die Erhabenheit großer Geister und
eines würdigen Zweckes fehlt. Der Held, welcher Alle durch die
Hoheit seiner Seele überstrahlte, der voll der Begeisterung für
seinen Glauben und für den Ruhm und die Größe seines Volkes
getragen wurde, ist abgeschieden; der dunkle geheimnißvolle, all-
gewaltige Mann, welcher einzig wagen konnte, dem Könige ent-
gegen zu treten, ist gleichfalls von seinem Verhängnisse sortge-
rissen; die nun als die Führer der Heere auftreten, zum Theil
tapfere, ungewöhnliche Männer, sind gleichwohl Geister des
zweiten Ranges und nicht erfüllt von den höhern Ideen. Der
Eigennutz treibt fortan in diesem Kriege; ihm sind die wirkenden
Kräfte dienstbar geworden, und werden dadurch, wenn auch an
sich bewundernswerth, in den Kreis des Gemeinen hinabgezogen.
Auch Kaiser Ferdinand H., welcher in die Reihe der des-
sern Geister der Zeit gehörte, schied aus dem großen Kampfe,
ohne sein Ende gesehen zu haben; er starb, nachdem er noch die
Befriedigung gehabt, seinen Sobn Ferdinand auf dem Churfür-
stentage zu Regensburg allgemein anerkannt zu sehen, am 15.
Februar 1637, im 59. Jahre seiues Alters.
115. Ferdinand Iii. 1037 — 1657.
Fortsetzung des Krieges. Bernhard von Weimar.
Banner. Torftenson. Wränget.
In den Jahren 1637 und 38 verfolgte der Herzog Bern-
hard von Weimar seine Siegesbahn am Rhein. Er überfiel
das liguistische Heer bei Rh ein selben, schlug es und machte
vier Heerführer zu Gefangenen, unter welchen auch der tapfere
Johann de Werth war- Rheinfelden, Röteln und Freiburg
mußten sich ergeben. Aber sein Ziel war die wichtige Festung
Breisach, welche er zum Grundstein seiner Herrschaft am Rheine
machen wollte. Er belagerte sie, schlug die zum Ersatz beran-
rückenden Heere nochmals in die Flucht, und eroberte die Stadt,
nachdem Mangel und Roth in derselben aufs Höchste gestiegen
waren; dann ließ er sich von den Einwohnern feierlich huldigen.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_H. Ferdinand Ferdinand Ferdinand Bernhard_von_Weimar Johann_de_Werth Johann Roth
430 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Frieden. 1520—1648.
Aay^Yavay Yayyayyyyy Ayyayyayyayaayyayyayayayaayayyayyyyyayy Ayyayyaay
gemachter Sache, gemeinschaftlich verwalten wollten. Der Kaiser
dagegen, mit dem eigenmächtigen Verfahren der beiden Fürsten
unzufrieden, schickte den Erzherzog Leopold, Bischof zu Passau,
ab, um das Land, als verfallenes Reichslehen, zu besetzen. Die-
ser kam auch mit einigen Truppen; konnte aber nichts weiter
vom Lande erhalten, als die Stadt und Festung Jülich, wo
ihn der Amtmann einließ; indeß ließ er im Elsaß neue Haufen
werben und dachte die Rechte des Kaisers mit Gewalt zu be-
haupten. Diese Einmischung des östreichischen Hauses regte hin-
wiederum die Union auf; sie versprach den beiden bedrohten
Fürsten ihren Beistand und sing an zu rüsten; und überdies trat
auch der französische König Heinrich Iv. mit ihnen in Unter-
handlung und bestärkte sie in der Widersetzlichkeit gegen den Kai-
ser. Es ist bekannt, wie dieser König mit großen Entwürfen zu
einer Umgestaltung Europa's umging, wie er das östreichisch-
spanische Haus zu verkleinern und' dann ans Europa eine Staa-
ten - Republik zu bilden gedachte, welche ein gemeinschaftliches
Heer zur Vertreibung der Türken in's Feld stellen sollte. Mit
diesen Entwürfen hing auch seine Verbindung mit der Union in
Deutschland zusammen; er hatte das Jahr 1610 bestimmt, um
die Unternehmungen gegen das Hans Oestreich anzufangen, und
wirklich rückte das Heer der Union im Frühling dieses Jahres in
den Elsaß ein, zerstreute einige tausend Mann, welche der Erz-
herzog Leopold hier werben ließ, und klagte den Kaiser, zur Ent-
schuldigung dieser Gewalttbat, eines unrechtmäßigen Verfahrens
in der Jülichschen Erbsache an. Der Kaiser hätte diesen Fall,
sagten sie, den alten Reichsrechtcn gemäß, nicht allein, sondern
mit Zuziehung einer Anzahl von Ehurfürsten und Fürsten ent-
scheiden müssen. ^ ^
Die katholische Ligue. 1610. — Das rasche Ergreifen
der Waffen, noch mehr aber das feindselige Verfahren der Unir-
ten in allen Ländern geistlicher Fürsten, wohin ihr Heer kam,
erbitterte die Katholiken; jene batten die Stifter am Rheine:
Mainz, Trier, Köln, Worms, Speyer und andere, wie erober-
tes Land, mit Brandschatzungen und aller Gewaltthätigkeit heim-
gesucht. Da fingen die katholischen Stände auch an Zusammen-
künfte zu halten, und schlossen zu Würzburg 1610 auf 9 Jahre
einen Gegenbund, welcher den Namen der Ligue annahm. Es
; waren vorzüglich die geistlichen Fürsten und das Haus Baiern;
^-^und um Einheit in ihren Bund zu bringen, wurde dem Herzog
Maximilian von Baiern der Oberbefehl gegeben. Dadurch
erhielt dieser Bund so viel mehr Festigkeit, als die Union, welche
Kriege kein beständiges Oberhaupt, sondern gewählte Anfüh-
rer haben sollte; da sie aber aus lauter weltlichen Fürsten bestand,
so strebte ein jeder nach dieser Ehre. Uebrigens wurde die Ligue
ungefähr auf dieselben Grundlagen abgeschlossen, als die prote-
stantische Union.
Die Ligue waffnete nun gleichfalls; und da indeß Heinrich Iv.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Aay^Yavay_Yayyayyyyy_Ayyayyayyayaayyayyayayayaayayyayyyyyayy_Ayyayyaay Leopold Leopold Heinrich_Iv Heinrich Hans_Oestreich Leopold Leopold Maximilian_von_Baiern Maximilian Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Jülichschen_Erbsache Rheine Mainz Trier Worms Speyer Haus_Baiern
Der spanische Erbfolgekrieg. 505
iuwmwwmvwvuvtlmvwvuvwvwvvvwlwmiuuuwvwmw
Joseph I. 1705 — 1711.
Einen Augenblick zweifelte man, ob Joseph für seinen Bru-
der Karl auch den Krieg mit gleichem Eifer fortsetzen werde;
dieser war im Jabr 1704 selbst nach Spanien abgegaugen und
in Arragonien, Katalonien und Valencia wirklich als König an-
erkannt. Joseph indeß erklärte sich entschieden für die nachdrück-
liche Fortsetzung des Krieges, und hielt Wort.
Doch wurde in diesem Jahre 1705 allenthalben im Felde
nichts Großes ausgeführt. Eugen war nach Italien geschickt,
um das dortige, ganz niedergeschlagene Heer wieder aufzarichten;
mehr konnte er aber auch in diesem Jahre nicht bewerkstelligen.
Marlborough war in die Niederlande zurückgekehrt; und auch er
mußte wieder frische Kräfte sammeln. In Baiern aber brach,
der Bedrückungen der öftreichischen Beamten und Besatzungen
wegen, ein heftiger Aufruhr aus. Mau zwang die Jugend des
Landes zum östreichischen Dienste, und solche Gewaltsamkeit em-
pörte das kräftige und selbstständige bairsche Volk. Es ergriff die
Waffen, befreite die aufgehobene junge Mannschaft, überfiel ein-
zelne östreichische Haufen, und durch das erste Gelingen ange-
feuert, sammelten sich an 20,000 Landleute, unter Anführung
eines Studenten Mainl. Sie konnten es wagen, sogar die
Festungen Braunau und Schärding anzugreifen, und zwan-
gen die kleinen Besatzungen zur Uebergabe. Die Oestreicher muß-
ten mit ihnen unterhandeln und schloffen, nicht wie mit Aufrüh-
rern, sondern wie mit einem selbstständigen Feinde, einen Waf-
fenstillstand ; diesen aber benutzten sie, ein kleiues Reichsheer aus
den benachbarten Kreisen zusammenzurufen; mit dessen Hülfe
trieben sie die Haufen der Bauern in dieflucht, nahmen ihnen
eine Stadt nach der andern wieder ab und stellten die Ruhe ei-
nigermaßen her.
Dabei geschahen viele harte Dinge, und die Erbitterung zwi-
schen den beiden deutschen Nachbarvölkern wurde immer größer.
Der Churfürst selbst wurde nun, als ein Reichsfeind, und weil
er für den Urheber des Aufruhrs augesehen wurde, förmlich in
die Acht erklärt, und sein Land als ein verfallenes Reichslehen
betrachtet. Dem Churfürsten von der Pfalz gab der Kaiser, auf
dessen dringliches Ersuchen, die Oberpfalz, die sein Haus im
dreißigjährigen Kriege an Baiern verloren hatte, nebst dem alten
Platze im Churfürstenrathe, wieder. Endlich gaben auch um diese
Zeit die Fürsten, welche noch immer der haunöverschen Chur-
würde widersprochen hatten, nach; sie wurde allgemein anerkannt,
und Churpfalz trat das Erzschatzmeisteramt an Hannover ab.
Die Schlachten bei Ra mil lies und Turin. ,!700.
Frankreich hatte beschlossen, in dem folgenden Feldzuge seine
Hauptkraft gegen die Niederlande zu kehren, um wo möglich in
den: reichen Holland die Mittel zum fernern Kriege zu gewinnen.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Joseph Karl Joseph Eugen Marlborough Mainl Churpfalz
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Arragonien Katalonien Valencia Italien Niederlande Baiern Braunau Baiern Hannover Turin Frankreich Niederlande Holland
424 Vi. Ztr. Karl V. bis zum westph. Frieden. 1520— 1648.
V\'V%/Vvvvvvvvwvwww%/Ww\}W\*/%/Wvvwt'wwwwwwtywt'vwwl/W/W%/4'V
Kaisers; und durch solche seine wie seines Vaters Trefflichkeit
geschah es, daß Deutschland in einer Zeit, da in den Niederlan-
den und in Frankreich der Religion wegen das Blut in Strömen
floß, da in dem letzteren Lande die schreckliche Bartholomäus-
nacht oder Pariser Bluthochzeit, zur Schande der Menschheit,
veranstaltet wurde, Deutschland im Ganzen einer Ruhe genoß,
wie noch keiner seit der Religionstrennung.
Auch das Neichskammergericht, ursprünglich zur völligen Auf-
hebung des Faustrechts eingesetzt, gewann über die Neigung der
rohen Gewalt nun gänzlich die Oberhand. Als das letzte Auf-
brausen des Faustrechts in dieser Zeit können die Unruhen des
Wilhelm von Grumbach, eines fränkischen Reichsritters,
angesehen werden, welcher mit einem Ueberbleibsel der wilden
Schwärme des Markgrafen Albrecht in Franken hausete. Vor-
züglich verwüstete er das Gebiet des Bischofs von Würzburg und
ließ diesen selbst endlich in seiner eigenen Stadt erschießen. Das
Kammergericht sprach die Acht gegen den Mörder aus, und die,
ser flüchtete sich nach Gotha, zu dem Sohne des unglücklichen
Ehurfürsten Johann Friedrich. Er hatte den, beinahe schwachsin-
nigen, Fürsten mit der Hoffnung zu bethören gewußt, daß er
ihm das Churfürstenthum Sachsen wieder erobern wolle; darüber
erfuhr der junge Herzog ein noch unglücklicheres Schicksal, als
sein Vater. Moritzens Bruder, der Ehurfürst August, führte
das Heer an, welches die Acht vollziehen sollte, belagerte den
Herzog mit Grumbach in Gotba einen ganzen Winter hindurch
und zwang sie durch Noch zur Uebergabe. Der junge Fürst wurde
als Gefangener nach Wien, und dort auf einem offenen Wagen,
mit einem Strohhut auf dem Kopfe, dem Volke zum Spott,
durch die^ Straßen der Stadt geführt. Dann saß er 28 Jahre
lang zu Steyer in Oestreich gefangen und starb im Gefängniß.
Grumbach aber wurde nach grausamen Martern von Pferden
geviertheilt.
Statt des Faustrechts, welches die Ausartung des Kriegswe-
sens in der Lehnsverfassung gewesen war, wurde Deutsch-
land in dieser Zeit von denen, die den Krieg als ein Gewerbe
trieben, mit anderer Plage heimgesucht; gleich als sollten die
Nachtheile jeder Kriegsverfassung den Völkern fühlbar gemacht
werden, welche nicht einen jeden freien Mann zum Krieger und
Verfechter des Vaterlandes macht. Die Haufen von Miethssol-
daten, welche allenthalben hauseten, seit die Krieger für Geld
geworben wurden, die Werb- und Musterplätze, das Ab - und
Zuziehen, die Quartiere und Durchzüge der, an keine Zucht ge-
wöhnten, plötzlich zusammengelaufenen Schaaren, waren eine
unerträgliche Landplage. Die Klagen aus Marimilians I. Zeit
erneuerten sich. Kaiser Marimilian Ii. sagt in seinen Beschwer-
den, die er dem Reichstage vorlegte: „Das jetzige Wesen des
deutschen Kriegsvolks, welches ehemals vor andern Nationen
wegen seiner Frömmigkeit, Zucht und Ehrbarkeit den Preis ge-
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Wilhelm Grumbach Albrecht Albrecht Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritzens August Steyer Marimilian
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlan- Frankreich Deutschland Würzburg Gotha Sachsen Gotba Wien Oestreich Marimilians
544 Vh. Zeitr. Vom westph. Fried, bis jetzt. 1648—1829.
der alten und erfahrenen bald mit dem rauhen Leben des Feld-
lagers bekannt wurden. Bei der Starke der östreichischen Heere
war, der blutigen Schlachten ungeachtet, doch ein beträchtlicher
Kern alter Krieger übrig geblieben. In Friedrichs kleinerem
Heere dagegen, welches, bald mit Oeftreichern, bald Russen, Fran-
zosen, Schweden und Reichsvölkern kämpfen mußte, war die
Zahl derer, die das Schwerdt und die Krankheiten übrig gelassen
hatten, sehr gering; es bestand größtentheils aus Neugeworbenen.
Und so schnell auch die Landeskiuder, die oft noch im Knaben-
alter in die Reihen traten, den Geist und die Ebre des Krieges
in sich aufnahmen, ja oft die alten in kühner Verachtung der
Gefahr übertrafen, so war doch ihre Zahl zu klein gegen die,
aus Sachsen, Anhalt, Mecklenburg Ausgehobenen und die vielen
Geworbenen aller Nationen, die größtentheils aus Ueberläufern
bestanden. So wendete sich wenn auch die Zahl hergestellt wurde,
das Verhältniß der inneren Tüchtigkeit des Heeres immer mehr
zum Nachtbeile des Königs Friedrich. Und seinem eigenen, so
wie dem sächsischen und Mecklenburg-schwerinischen Lande, wur-
den durch die drückenden Abgaben und das Ausheber» der jungen
Mannschaft fast unheilbare Wunden geschlagen. Der Herzog von
Mecklenburg war so unvorsichtig gewesen, auf dem Regensburger
Reichstage sich an die Spitze der Fürsten zu stellen, welche Frie-
drich am heftigsten anklagten und die Reichsacht über ihn aus-
sprechen wollten; dafür wurde sein Land wie ein feindliches mit
harter Strenge behandelt. Zu der Acht gegen den König kam es
nicht; denn da dieselbe Strenge gegen den Churfürsten von Han-
nover nöthig gewesen wäre, so widersetzten sich die meisten evan-
gelischen Reichsstände der Verurteilung zweier ihrer bedeutendsten
Glieder. Ueberdieß war dieses, in alter Zeit mit Schwerdtes-
Schärfe schneidende, Wort nun leider schon lange ein leeres und
nnkraftiges geworden, welches ausgesprochen die Auflösung des
deutschen Reichsverbandes nur noch schmählicher an den Tag ge-
bracht hätte.
Viel wesentlicher, als durch das Aussprechen der Reichsacht
geschehen wäre, wirkte Maria Theresia gegen den König durch
den Ernst, welchen sie bei den Herrschern von Frankreich und
Rußland für die Fortsetzung des Krieges zu erhalten wußte. Die
russische Kaiserin, um den Flecken der Zorndorfer Schlacht aus-
zutilgen, sendete neue Schaaren und in dem General S o ltik ow
einen neuen tapfern Feldherrn. In Paris aber war der bisherige
französische Gesandte in Wien, der Herzog von Choiseul, eine
Haupttriebfeder des Krieges gegen Friedrich, erster Minister ge-
worden, und bot noch einmal die Kräfte Frankreichs auf, um
den Besitz von Westphalen, Hannover und Hessen mit Ueber-
macht zu erzwingen. Diesen Ländern war ein hartes Schicksal
bereitet, wenn die Absicht gelang; an Hannover wollte Frank-
reich Rache nehmen für die großen Verluste, die es auf dem
Meere und jenseits der Meere durch England erlitt. Durch glor-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Schwerdt Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Ernst Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Schweden Sachsen Mecklenburg Mecklenburg Frankreich Paris Wien Frankreichs Hannover Hessen England
Der dreißigjährige Krieg. 171
und der Herzog C h r i >l t a n v o u B va u it sch wcig. Bei
der Schnelligkeit, womit sie bald in diesem bald in jcttem
Lande erschienen, vcrmogre das größere Heer der katholi-
schen Ligc, unter dcrn baierschen General Tit.ly, ihren
Verheerungen nicht Einhalt zu thun. Auf die Dauer zwar
hätten sie den Krieg nicht fortführen können, denn ihre
geworbenen Haufen, die nur dem glücklichen Anführer
folgten, gingen auseinander, wenn cs keine Bente mehr
gab; aber sie leisteten doch eine Zeitlang Widerstand, und
als sic das Tillysche Heer bis an die Gränze des nieder-
sächsischen Kreises gezogen hatten, erhob sich dieser Kreis,
der größtentheilö ans evangelischen Ständen bestand, 1624
zum Kriege, und an die Spitze desselben stellte sich:
Der König Christian kv. von Dänemark, als
Kreks ob erster. — Da auf diese Weise der Widerstand
der Crangclischen wieder stärker zu werden anfing, beschloß
der Kaiser, ein eignes neues Heer aufzustellen; denn bis
dahin war der Krieg hauptsächlich durch die Macht der
Barern geführt morden. Er wählte zum Anführer Al-
brecht v on Waltensteiit, Herzog von Ariedland
in Böhmen, einen Mann, welcher in der Geschichte des
dreißigjährigen Krieges sehr merkwürdig geworden ist.
Sein feuriger, ehrgcitziger Sinn hatte ihn früh in die
Kriegsdienste getrieben; er hatte dem kaiserlichen Hause
wichtige Dienste^ in Ungarn und zuletzt in der Schlacht
auf dem weißen Berge bei Prag geleistet und dafür von
Ferdinand die Herrschaft Fricdland und den Fürstentitel
erlangt. Sein Name war schon so berühtzu, unter den
Kriegern, daß er in kurzer Zeit ein Heer von 50,000 M.'
zum dänischen Kriege zusammenbringen tonnte; denn Alles
drängte sich zu seinen Werbefahnen. Aber der Kaiser hatte
ihm den unbedingten Oberbefehl und die Vollmacht,
alle Anführer zu ernennen, zugestehen müssen.
Im Herbst 1625 brach er mit diesem Heere nach Nie-
dcrsachscn auf, hielt Winterquartiere in den reichen Gegen-
den um Halberstadt und Magdeburg und griff im nächsten
Frühjahr den Grafen Mansfeld an der Elbe an- Die-
ser, zu schwach gegen Wallcnstein, wandte sich plötzlich
ans Sachsen in die östreichschen Länder Schlesien und Un-
garn und nöthigte Wallenstein, ihn zu verfolgen. Endlich,
da er sich nicht länger halten konnte, entließ er in Ungarn
seine Haufen, die sich wieder nach allen Gegenden zer-
streuten, verkaufte Geschütz und Heer gern th und reiste
selbst, mit- wenistyn Getreuen, hurch Bosnien und Dalma-
tien nach Venedig zu. Unterwegs aber wurde er krank,
und da er die Herannäherung des Todes fühlte, zog er
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Extrahierte Personennamen: Christian_kv Ferdinand Ferdinand
Der dreißigjährige Krieg.
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die Macht der Baiern geführt worden. Er wählte zum Anführer
Albrecht von Wallenftein, Herzog von Friedland in Böh-
men, einen Mann, welcher in der Geschichte des dreißigjährigen Krie-
ges sehr merkwürdig geworden ist. Sein feuriger, ehrgeiziger Sinn
hatte ihn früh in die Kriegsdienste getrieben; er hatte dem kaiser-
lichen Hause wichtige Dienste in Ungarn und zuletzt in der Schlacht _
auf dem weißen Berge bei Prag geleistet und dafür von Ferdinand' y
-die Herrschaft Friedland und den Fürstentitel erlangt. Sein Name
war schon so berühmt unter den Kriegern, daß er in kurzer Zeit
ein Heer von 50,000 Mann zum dänischen Kriege zusammenbringen
konnte; denn Alles drängte sich zu seinen Werbefahnen. Aber der
Kaiser hatte ihm den unumschränkten Oberbefehl und die Voll-
macht, alle Anführer zu ernennen, zugestehcn müssen.
Im Herbst 1625 brach er mit dem Heere nach Niedersachsen
auf, hielt Winterquartiere in den reichen Gegenden um Halberstadt
und Magdeburg und griff im nächsten Frühjahr den Grafen Mans-
feld an der Elbe an. Dieser, zu schwach gegen Wallenstein, wandte
sich plötzlich aus Sachsen in die östreichischen Länder Schlesien und _ .
Ungarn und nöthigte Wallenstein, ihn zu verfolgen. Endlich, da er'
sich nicht länger halten konnte, entließ er in Ungarn seine Haufen, , /
die sich wieder nach allen Gegenden zerstreuten, verkaufte Geschütz ——
und Heergeräth und reiste selbst, mit wenigen Getreuen, durch Bos-
nien und Dalmatien nach Venedig zu. Unterwegs aber, in dem
Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien, wurde er krank, und da
er die Herannäherung des Todes fühlte, zog er seine Rüstung an,
gürtete seinen Degen um, und erwartete, auf zwei seiner Offiziere
gestützt, stehend sein Ende. So trat dieser rastlose Mann, der eine
Haupttriebfeder des Krieges gewesen war, von der Schaubühne ab;
sein Freund, Christian von Braun schweig, starb in demselben
Jahre 1626; und der König von Dänemark wurde von Lilly bei
Lutter am Barenberge gänzlich geschlagen. Zum zweitenmale verließ
das Glück in diesem langwierigen Kriege gänzlich die protestantische
Parthei, und der König Christian Iv. mußte seine deutschen Länder:
Holstein, e Schleswig und Jütland von Tilly's und Wallenstein's
Heeren gänzlich verwüstet sehen. Er war froh, im I. 1629 einen
erträglichen Frieden, welchen man den Frieden zu Lübeck nennt, zu
erhalten, mußte aber versprechen, seine Bundesgenossen, die Herzoge,
von Meklenburg, nicht ferner zu unterstützen. Diesen hatte näm-
lich Ferdinand ihre Länder genommen und sie Wallenstein, zum Ersatz
der Summen, die er aus seinem Vermögen für den Krieg aufgewen-
det hatte, gegeben. So war nun der stolze Mann Herzog von f x
Meklenburg und ein Fürst des deutschen Reiches. Er hatte
auch ^ern noch Pommern dazu gehabt, um eine lange Strecke von a /
der Küste der Ostsee im Besitz zu haben, — er hatte in seiner Zu- 1
verficht sogar schon den Titel eines Admirals der Nord- und Ostsee
angenommen, und griff deßhalb die feste Stadt Stralsund in ^
Pommern an, die sich weigerte, kaiserliche Besatzung einzunehmcn. '
Aber die Bürger vertheidigten sich auf das Tapferste, schlugen alle -
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Wallenftein Albrecht Ferdinand' Ferdinand Christian_von_Braun Lilly_bei
Lutter Christian_Iv Ferdinand
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Das Mittelalter.
damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen.
21. Mittelalterliche Zustnde.
1) Das Rittertum.
a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden.
b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Konradin Konradin Konrad Konrad Konradin Konradin