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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 136

1865 - Eisleben : Reichardt
136 (1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv. Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest- reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe- den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden- burg;^ jedoch 1675 Schlacht bei Febrbellin. Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom- burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.) Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom- mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament- lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nimwegen. Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x) Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch Freiburg im Breisgau. 1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un- tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub- system. Der von den Ungarn und den mit denselben verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage- gen thun. t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu lähmen. u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift trugen ihre Fahnen? , v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm. w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest- reich zurücksällt. x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on am Doubs. y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.

2. Die deutsche Geschichte - S. 475

1829 - Elberfeld : Büschler
Westfälischer Friede. 47.5 m\Vu1<\Wu1 Íiv4m % Vw V \ Vw Vw Www Www vvvw vww V Wv Www ww fern als Sklaven. Wie uns ein Blatt von einem Weibe, bier aus Stockholm, dort aus Paris,*) zugeworfen wird, freuen oder ängstigen wir uns. Schon rathschlagen sie in Deutschland über Deutschland, was sie uns nehmen, was lassen, welche Fe- dern sie dem römischen Adler entreißen und dem Hahne (Gallo) einsetzen wollen. Und wir, bis auf den letzten Athemzug uneinig mit uns selbst, verlassen über den Götzen fremder Völker unsere eigene schützende Gottheit, und opfern jenen Leben, Freiheit und Ehre auf." Würdig benahmen sich die kaiserlichen Gesandten, der Graf von Trautmansdorf und der Doktor Volmar, welche mit Kraft und Gründlichkeit die Anmaßung der Fremden, und mit Milde und Geduld die Uneinigkeit der deutschen Stände zu be- kämpfen suchten; allein sie fanden nicht den rechten Beistand bei den übrigen Gliedern des Reiches, besonders als Baiern in den letzten Jahren des Krieges wankend wurde; und ferner vereitelte jede Botschaft von dem Kriegsglück der Feinde die Vortheile wieder, die sie vielleicht durch Unterhandlung gewonnen hatten. So mußten sie es geschehen lassen, daß: 1) Frankreich im Frieden die Bisthümer Metz, Tonl und Verdün, ganz Elsaß, so weit es Oestreichs gewesen, den Sundgau und die wichtigen Festungen Breisach und Pbi- lippsburg erhielt, und außerdem die Deutschen zwang, meh- rere Festungen am Oberrhcin niederzureißen, damit seine Heere immer den freien Weg in das deutsche Land fänden. Durch die- sen Frieden fielen die Vormauern des südlichen Deutschlands größtentbeils in des Erbfeindes Hand. Die französischen Gesand- ten jubelten laut, daß Frankreich noch nie einen so vortheilhaf- ten Frieden geschlossen habe. 2) Schweden, welches auch große Forderungen gemacht batte, aber an dem stolzen und wenig gewandten Johann Oren stier na, des großen Reichskanzlers Sohne, und dem bestechlichen Ratbe Adler Salvius, nicht die besten Vertreter fand, begnügte sich mit Vorpommern und Stettin, nebst der Insel Rügen, der Stadt Wismar in Mecklenburg, und den Bistbümern Bremen und Verden an der Weser; Län- dern, die zum Theil arm waren und zerstreut lagen. Auch bat Schweden von ihrem Besitze keinen Mißbrauch gegen unser Va- terland gemacht. Zum Ersatz der Kriegskosten wurden den Schwe- den noch 5 Millionen Tbaler zugesagt, die das ausgesogene Reich aufbringen sollte. 3) Der Churfürst von Brandenburg, welcher auf das ganze pommersche Land gegründete Ansprüche hatte, erhielt ) In Stockholm regierte Gustav Adolfs Tochter Christi na, und kn Frankreich führte die Königin Anna, als Vormünderin des noch unmün- digen Ludwig Xiv., die Legierung.

3. Die deutsche Geschichte - S. 162

1829 - Elberfeld : Büschler
162 Hi. Ztr. Karl der Große bis Heinrich I. 768 — 919. \'Ww%'Vv%'W1jw/\ Xwixxwwxwiw/Wantwna/X/Wix/Wx/ltw/w/Xftwfwxn^A/x vv%W mußte seine großen Forderungen fahren lassen; und nach zwei Jahren kam ein wichtiger Vertrag zu Stande, welcher das große fränkische Reich theilte, und Deutschland auf immer von Frank- reich getrennt hat. Dieser heißt der Vertrag von Verdun, geschlossen am 11. Aug. 843. 1) Ludwig erhielt das eigentliche Deutschland bis an den Rhein, und über dem Rheine, des Weinwuchses wegen, wie es in der Urkunde heißt, Mainz, Speier und Worms. Dadurch waren die Lander, in welchen reiner deutscher Stamm, uuvermischt mit den Römern, geblieben war, alle vereinigt, und wir Deutschen müssen die Theilung zu Verdün als ein großes Heil für uns ansehen. Denn wäre unser Vaterland mit Frankreich vereinigt geblieben, und hätten die Könige vielleicht ihren Sitz in Paris genommen, oder auch nur mit ihren Hauptstädten gewechselt; so möchte doch mit der Zeit eine verderbliche Mischung der deutschen und französischen Sprache, Sitten, Lebensweise und des Volks- Charakters entstanden seyn. / 2) Lothar behielt die Kaiserwürde und Italien, und bekam ferner einen schmalen, langen Landstrich zwischen Deutschland und Frankreich, von den Alpen bis in die Niederlande; nemlich das Land Wallis und Wadt von der Schweiz, dann das südöstliche Frankreich bis zum Rhonefluß, und am linken Ufer des Rheines das Elsaß und die Gegenden der Mosel, Maas und Schelde. Dieser lange, schmale Landstrich zwischen den. beiden andern Brü- dern wurde wahrscheinlich deshalb für den Kaiser bestimmt, damit er beiden nahe sey, und damit, nach dem Willen des Vaters und Großvaters, durch das kaiserliche Ansehen die Einheit des Ganzen möglichst erhalten werde. Auch schien von der Kaiser- würde sowohl Italien mit der alten Hauptstadt Rom, als auch das alte Austrasien, nemlich die Gegenden des Rheins,^ die Karl der Große zu seinem Sitze gewählt hatte, mit der Hauptstadt Aachen, unzertrennlich. Aber, obgleich Lothar sehr schöne und fruchtbare Provinzen erhielt, so war sein Theil doch der schwächste; denn sein Reich diesseits der Alpen hatte keine natürlichen Gränzen, weder durch Gebirge, noch durch den Volksstamm; die Bewohner seiner Länder an der Rhone und dem Rheine hinunter waren aus sehr verschiedenen Stämmen zusammengesetzt. Es war keine Na- tur- Nothwendigkeit in dieser Theilung der Länder, sondern bloße menschliche Willkühr, und darum war auch kein Bestand darin. Vielmehr ist sie die Quelle von sehr vielem Unglück geworden. Nachdem der Kaiser Lothar, wie verfolgt von dem Schatten sei- nes Vaters, gegen den er am meisten gesündigt, die Regierung niedergelegt hatte und in einem Kloster gestorben war, stritten seine drei Söhne wiederum mit den Waffen um das Land und tbeilten es unter sich; aber keiner von ihnen brachte es auf Nach- kommen. Die Länder Burgund, Elsaß und die eigentliche Provinz Lothringen, welche Lothar H. erhalten hatte, und die eben von ihm den Namen Lotharingien bekam, theilten nach dessen

4. Die deutsche Geschichte - S. 163

1829 - Elberfeld : Büschler
Die Karolinger. 163 i\\'\ \\'\>\W\/Ww'\ V\%W ^ \ ^ V Vi frühem Tode schon seine beiden Oheime, Ludwig der Deutsche und der französische König Karl, unter einander, so daß das Land im Osten der Maas mit den Städten Utrecht, Aachen, Lüttich, Metz, Trier, Köln, Straßbnrg u. a. an Deutschland kam. Diese Theilung beendigte aber den Streit um die Lothring, schc Erbschaft nicht, sondern dieselbe ist durch alle Jahrhunderte hindurch ein Zankapfel zwischen den Deutschen und Franzosen gewesen, und viele blutige Kriege sind ihrenthalben geführt worden. 3) Karl der Kahle endlich erhielt den westlichen Theil des ganzen Reichs der Franken, und bei diesem Theile ist der Name Frankreich geblieben. Wir aber sind wohl zufrieden, daß wir ihn nicht behalten, sondern den uralten Volksnamen wieder her- gestellt haben, der alle Stämme umfaßt. 30. Die deutschen Könige ans dem Geschlechte der Karolinger. 843 — 911. r 1. Ludwig der Deutsche, 840 — 876, der ein kräftiger Fürst, von hohem Wüchse und schöner Bildung, von blitzendem Auge und Hellem Geiste war, auch lebendigen Sinn für Bildung und Wissenschaft besaß, und dieses durch Redeschulen, die er in Frankfurt und Regensbnrg erbaute, bewies, hatte viel für die Ruhe seines Reiches zu kämpfen, indem von den östlichen Grän- zen her die slavi sehen Völker Einfälle machten, von Nor- den und Nordwesten aber die No rmän n er. Diese kühnen See- fahrer, von altdeutschem Stamme, wild, wie ihr Meer und ibre nordischen Küsten, erschienen, aus den norwegischen, schwedischen und dänischen Gewässern kommend, mit der Schnelligkeit des Wnldes und mit allgewaltiger Tapferkeit^ an den Mündungen der Flüsse, und drangen oft tief in die Länder ein. Sie sind auf der Seine bis Paris, auf der Garonne bis Toulouse, und auf dem Rheine bis Köln und Bonn vorgedrungen. Und nicht allein die Ufer dieser Flüsse litten von ihren Verheerungen, son- dern sie verstanden sogar ihre Schiffe viele tausend Schritte weit über Land fortzuschaffen und in andere Flüsse zu bringen, so daß nirgend Sicherheit vor ihnen war. So groß war der Schrecken ihres Namens, daß der bloße Ruf vor ihnen der schon die Men- schen zur Flucht aufregte. Ihre Zahl war meistentheils klein, wie denn ein Schiffsgeschwader überhaupt nicht große Heere fortbrin- gen kann; aber ihr Muth, wie ihre Körper und ihre Waffen, zeugten von guter nordischer Kraft, und im Schwingen der ge- waltigen Speere kam ihnen niemand gleich. Einige Schiffe, nebst einigen tapfern Leuten, waren oftmals die Aussteuer königlicher Prinzen; und wie im alten Deutschland ein edler Anführer mit seinem Gefolge auf kühnen Zügen Ehre und Beute erwarb, ja wie er sogar sich und den Seinen den Besitz eines Landes er- kämpfte ; so war dem verwegenen Seehelden sein Geschwader, mit 11 *

5. Weltkunde - S. 142

1886 - Hannover : Helwing
142 der Hugenotten. Zur Abwehr seiner maßlosen Übergriffe ver- banden sich endlich Brandenburg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Demselben trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündungen hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf eine Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schneebedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königsgräber in Speyer umgewühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach 10 jährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raubkriegen hatte Deutsch- land sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemeinsinn und nationale Ehre erloschen sind." § 70. Der spanische Erbsolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- folgekrieg (1701—1714). Mit Österreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Fürsten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, aus die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hanptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst den Elsaß wieder herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er solle seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopolds Nach- folger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Be- dingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich aus ewig getrennt bleiben. Englands behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Nen- schottland und Ncufoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sizilien samt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvorteile, Preußen ein Stück Land am Rhein (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kaiser

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 182

1822 - Elberfeld : Büschler
182 m.zlr. Die neuere Zeit, vender Reformation bis jetzt. zu machen, und aufseinen Betrieb wurden wirklich dih--Gc- sandten der kriegführenden Theile nach zwei Städten West- phalens, Münster und Osnabrück, die von dem Kriegs- schauplätze ziemlich entfernt waren, zur Friedensnnterhand- luug beschießen. In Münster sollte mit den Franzosen, in Osnabrück mit den Schweden unterbandelt werden. Aber so langsam ging es schon mit der Versammlung der Gesand- ten, daß, da die kaiserlichen sich schon im Sommer 1643 ein- fanden, die schwedischen erst am Ende des Jabres und die französischen gar erst im folgenden Jahre kamen. Eben so langsam ging es mit den Verhandlungen selbst. Die Frem- den trachteten nur danach, so viel als möglich von Deutsch- land abzureißen und warteten deßhalb immer, ob nicht neue Siegesuachrichten von ihren Generalen eingingen, um ihre Forderungen noch höher spannen zu können; denn der Krieg wurde unterdeß unaufhörlich fortgesetzt. Mit dem unerträg- lichsten Uebermuthe schrieben die französischen Gesandten Ge- setze vor und erlangten auch am Ende die größten Vortheile ans diesem, von Frankreichs Seite wahrhaft schändlichen, Kriege. 74. Der> westphälische Friede. 24. Oct. 1648. Nach vierjährigen Unterhandlungen kam man endlich da- hin überein, daß: 1. Frankreich die Bisthümcr Metz, Tont und Perduri, ganz Elsaß, so weit cs östreichisch gewesen- dem Sund- gau, und die wichtigen Festungen Breisach undphilipps- acrhiclt, wodurch es sich den freien Eingang in das e Deutschland eröffnete. L. Schweden begnügte sich mit Vorpommern und Stet- tin, der meklenöurgischen Stadt Wismar und den Bis- thümern Bremen und Verden, nebst 5 Millionen Thaler für aufgewandte Kriegskosten. 3. Der Churfürst von Brandenburg erhielt für die Ab- tretung von Vorpommern, ganz Hinterpommern, das Erzbisthnm Magdeburg und die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin als weltliche Fürstenthümer. 4. Meklenburg und Hessenkasset erhielten kleine Ent- schädigungen. , . 5. Vraunschweig Lünehurg, welches Ansprüche auf das Bisthi-m Osnabrück hatte, bekam das Recht, daß abwechselnd mit einem katholischen Bischöfe ein braun- schweigischer Prinz das ^and besitzen sollte, ß. Der älteste Sohn des unglücklichen Friedrichs V. von der Pfalz erhielt seine Erbländer wieder bis auf die Pberpfalz, hie Baiern, 'nebst der siebenten Churwürde,

7. Weltkunde - S. 141

1874 - Hannover : Helwing
141 stimmung des Reichstages gebunden. Es wurde nämlich von 1663 — 1806 beständig in Regensburg Reichstag gehalten, also 143 Jahre lang. Fast kein Kaiser hat seitdem mehr persönlich den Reichstag besucht, und die Fürsten thaten es in der Regel auch nicht. Der Reichstag, von den Reichsständen also durch Gesandte beschickt, konnte vor lauter inneren Streitigkeiten, oft über unbe- deutende Dinge (Sitze der Gesandten rc.), zu keinem wichtigen Beschlusse kommen. Nur wenn es sich um noch größere Be- schränkung der kaiserlichen Macht handelte, war man einig. Kein Wunder, daß Deutschland noch mehr die Beute fremder Mächte wurde! 69. Die Raubkriege. Ludwigs Sucht nach Vergröße- rung führte zu mehrfachen sog. Raubkriegen: 1. Nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipps Iv. von Spanien wollte Ludwig die südlichen oder spanischen Niederlande erobern (1666 — 68), wurde aber hieran durch Holland (im Verein mit England und Schwe- den) behindert. — 2. Daraus führte er einen Rachekrieg gegen Hol- land (1672 — 78), dessen Statthalter, Wilhelm von Oranien, jedoch kräftigen Widerstand leistete. Er wurde von dem großen Kur- fürsten, später auch vom Reiche und von Spanien unterstützt. Im Frieden von Nymwegen erhielt Ludwig die Franche-Comtd (Burgund), eine Reihe belgischer Grenzsestungen und 10 Städte im Elsaß (8-65), auch die Festung Freiburg. — 3. Mitten im Frieden besetzte Ludwig eine Reihe deutscher Orte, die er sich durch die sog. Reunionskammern hatte zusprechen lassen. Dies waren nämlich Gerichte, die untersuchen sollten, welche deutsche Besitzungen einst auf irgend eine Weise mit seinen, durch Gewaltthat neu- erworbenen Ländern in Verbindung gewesen waren, um sich der- selben bemächtigen zu können. So siel auch, vom deutschen Reiche schmachvoll verlassen, die wichtige Grenzfestung Straßburg ohne Schwertstreich 1681 in seine Hände. Er reizte auch die Türken zum Kriege, die 1633 Wien hart bedrängten; dock> wurde dieses durch Staremberg tapfer vertheidigt und durch den Polenköuig Joh. Sobiesky gerettet. (Später wurden die Türken durch Prinz Eugen zum Frieden gezwungen. Lied: „Prinz Eugen, der edle Ritter rc." — Eugen gehört zu den 8 größten Feldherren früherer Zeiten (Alexander, Cäsar, Karl der Große, Gustav Adolf, Türenne, Eugen, Friedrich der Große, Napoleons). 1684 wurde zu Negensburg ein 20jähriger Waffenstillstand abgeschlossen, in welchem Ludwig alles Weggenommene verblieb. — 4. Allgemein herrschte gegen Ludwig große Erbitterung, sowohl wegen seiner Eroberungs- sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab-

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 160

1837 - Elberfeld : Büschler
160 11l, Jeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. lagert, weil keine Hand sie bebauete, und daß viele Städte und Dörfer nur noch Schutthaufen waren. Durch so viel Jammer und Elend mußten auch die Gemüther der Menschen ganz ver- wildern, und eine traurigere Zeit hat unser Vaterland überhaupt wohl niemals erlebt. Noch mancher tapfere Anführer hat in den letzten 12 Jahren des Krieges kühne Thaten verrichtet: Bernhard von Weimar, die schwedischen Generale Banner, Torstensohn und Wrangel, und von kaiserlicher Seite Johann de Werth, Piccolomini und andere. Allein es wurde durch alles vergossene Blut nichts Großes entschieden und die Erzählung solcher nutzloser Kriegsthaten kann nicht erfreuen. Der Kaiser Ferdinand Ii. sah auch das Ende dieses unglück- lichen Kampfes nicht; er starb im I. 1637, im 59. Jahre seines Alters, und sein Sohn: Ferdinand Iii. (1637 — 1657.) wurde sein Nachfolger. Dieser gab sich alle Mühe, dem langen Kriege ein Ende zu machen, und auf seinen Betrieb wurden wirklich die Gesandten der kriegfüh- . renden Theile nach zwei Städten Westphalens, Münster und Os- j nabrück, die von dem Kriegsschauplätze ziemlich entfernt waren, ' zur Friedensunterhandlung beschieden. In Münster sollte mit den Franzosen, in Osnabrück mit den Schweden unterhandelt werden. Aber so langsam ging es schon mit der Versammlung der Gesandten, daß, da die kaiserlichen sich schon im Sommer i 643 c einfanden, die schwedischen erst am Ende des Jahres und die französischen gar erst im folgenden Jahre kamen. Eben so langsam ging es mit den \ Verhandlungen selbst. Die Fremden trachteten nur danach, so viel als möglich von Deutschland abzureißen, und warteten deßhalb immer, ob nicht neue Siegesnachrichten von ihren Generalen eingingen, um ihre Forderungen noch höher spannen zu können; denn der Krieg wurde unterdeß unaufhörlich fortgesetzt. Mit dem unerträglichsten Uebermuthe schrieben die französischen Gesandten Gesetze vor und er- langten auch am Ende die größten Vortheile aus diesem, von Frank- reichs Seite, wahrhaft schändlichen. Kriege, £ -C v ^ {¡io . , ^ f - ; 74. Der westphälisch'e Friede. 24. Dct. L648. Nach vierjährigen Unterhandlungen kam man endlich dahin überein, daß: 1. Frankreich die Bisthümer Metz, Toul und Verdün, ganz Elsaß, so weit es östreichisch gewesen, den Sundgau, und die wichtigen Festungen Breisach und Philippsburg erhielt, wodurch es sich den freien Eingängen das südliche Deutschland eröffnete. 2. Schweden begnügte sich mit Vorpommern und Stettin, der meklenburgischen Stadt Wismar und den Bisthümern Bremen und Verden, nebst 5 Mil. Thaler für aufgewandte Kriegskosten. 3. Der Churfürst von Brandenburg erhielt, für die Abtretung von Vorpommern, ganz Hinterpommern, das Erzbisthum Mag-

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 57

1837 - Elberfeld : Büschler
Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 57 langen schmalen Landstrich an der linken Seite des Rheines hinun- ter, bis nach Holland. Ludwig der Deutsche bekam unser Deutschland bis an den Rhein, und jenseits desselben noch die Städte Speier, Worms und Maynz. Karl, mit dem Beinamen der Kahle, bekam den westlichen Theil des Reiches von da an, wo Lothars Antheil aufhörte, bis an den atlantischen Ozean, und bei diesem Theile ist der Name der Fran- ken geblieben; es heißt bis auf den heutigen Tag Frankreich. Wir aber haben den alten, ursprünglichen Volksnamen^ mit Recht beibehalten, da in unserm Antheile alle die deutschen Völker- schaften vereinigt wurden, welche sich weder mit den Römern noch mit andern Fremden vermischt hatten. Das ist unser Stolz, daß das ächte deutsche Blut in unfern Adern stießt und daß die unverfälschte deutsche Sprache unser Erbtheil geblieben ist. ? Von dem Vertrage zu Verdun fängt die eigentliche Geschichte des deutschen Reiches an. 29. Die Zeiten der letzten Karolinger in Deutschland. 843 — 911. Die Nachkommen Karls des Großen, oder die Karolinger, herrschten in Deutschland noch 68 Jahre, bis 911. Sie waren: Ludwig der Deutsche, Karl der Dicke, Arnulph und Lud- wig das Kind. Der erste Ludwig hielt im ganzen noch gute Ordnung und wußte sein Erbtheil auch gegen die auswärtigen Feinde wohl zu vertheidigen; aber die Zeit der drei letzten Regierungen gehört zu den unglücklichsten Zeiträumen, die unser Vaterland je betroffen haben. Deutschland war fast von allen Seiten von Fein- den bedrängt. Von Osten her, aus Mecklenburg, Pommern, Bran- denburg, der Lausitz und Böhmen, machten die slavischen Völ- ker fortwährend verheerende Raubzüge in Deutschland. Von Nor- den kamen auf zahlreichen Raubgeschwadern die Normänner aus Dänemark, Schweden und Norwegen, fuhren auf den großen Flüssen bis tief in die Länder ein, und verheerten und plünderten Alles umher aus. Auf dem Rheine sind sie bis nach Köln und Bonn vorgedrungen. Zu diesen Feinden kamen zuletzt auch noch die Ungarn, eigent- lich Madscharen, ein wildes Räubervolk aus Asien, welches sich im jetzigen Ungarn festgesetzt und die Avaren unterjocht hatte. Auf ihren leichten Pferden kamen die Schaaren dieses wilden Volkes wie ein verwüstender Sturmwind bald über die eine, bald über die andere deutsche Provinz, wütheten mit Feuer und Schwerdt, und führten meistentheils Tausende von Gefangenen jedes Standes und Alters als Sclaven mit sich fort. Ehe noch an eine kräftige Vertheidigung gegen sie gedacht werden konnte, waren sie schon wieder verschwun- den und das Unglück war geschehen. Es war auch nicht gut mit

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 164

1837 - Elberfeld : Büschler
■i*"'-*'--- ■ \ '' - . . - , 104 i!l. Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. mordet oder als Sklaven fortgeschleppt seyn würden, wenn die Türken die große Hauptstadt mit Sturm erobert hatten. Neuer Krieg mit Ludwig Xiv. 1688 — 1697. — Kaum war diese Gefahr vorüber, so sing der franz. König wieder einen Krieg an. Sein Uebermuth brachte jedoch den größten Theil Euro- pas gegen ihn in Waffen: außer Deutschland auch England, Hol- land, Spanien und Savoyen. Um gegen so viele Gegner nicht alle Theile der Granze bewachen zu müssen, gebrauchte Ludwig ein sehr grausames Mittel. Damit nämlich die feindlichen Heere in einigen Gegenden keinen Unterhalt fanden, ließ er durch seine Raubhorden die blühenden deutschen Länder am Oberrhein, die Pfalz mit ihren Städten: Heidelberg, Manheim, Baden, Rastadt u. s. w. in Ein- öden verwandeln, die Städte an allen vier Enden in Brand stecken und die Einwohner nackt und hülflos in die Fremde treiben. Die Reichsstädte Speier und Wornis und die ganze umliegende Gegend hatten dasselbe Schicksal. „Der König will's", war die einzige Ant- wort der Anführer, wenn die Unglücklichen mit herzzerreißenden Kla- gen um Schonung flehten. Il)r Verzeichnis; enthielt nicht weniger als 1200 Städte und Dörfer, die alle in Aschenhaufen verwandelt werden sollten. Mit kälterer, schändlicher Grausamkeit haben nie- mals die rohesten Barbaren an ihren Feinden gehandelt; und dieß war ein König und ein Volk, die sich die gebildetsten und die fein- sten in ganz Europa nannten und leider auch von Tausenden unter uns dafür gehalten wurden! — Diese Grausamkeit half indeß dem Könige doch nicht zum Ziele. Im zwölften Jahre des Krieges 1697 mußte er, aus Entkräftung seines Landes, zu Ryswick Frieden machen und mehrere Festungen, die er früher erhalten hatte, heraus- geben. Straßburg aber gab er nicht heraus. Der spanische Erbfolgekrieg. 1701 — 1715. — Eine Hauptursache, weshalb Ludwig Frieden schloß, war auch die, daß er einen neuen, wichtigen Krieg voraussah, zu welchem er sich rüsten wollte. Der alte König von Spanien, Karl Ii., war dem Tode nahe, und da er keine Kinder hatte, so machten sich mehrere Seiten- verwandte Hoffnung zum spanischen Throne, namentlich die Häuser Oestreich, Frankreich und Baiern. Der baierische Prinz Joseph Ferdinand, der eigentlich zum Nachfolger bestimmt war, starb indeß früher als der König, und als dieser nun 1701 gleichfalls . starb, ergriffen der Kaiser Leopold und der König Ludwig die Waf- fen, jener um seinen Sohn Karl, dieser um seinen Enkel Philipp von Anjou auf den Thron von Spanien zu heben. Auf Leopolds Seite waren die Seeftaaten England und Holland, welche die gar zu große Macht Frankreichs fürchteten, und besonders war der König von England und zugleich Statthalter der Niederlande, Wilhelm Iii. von Oranien, der eifrigste Gegner des stolzen französischen Königs. Deutschland war leider in sich selbst getheilt; der größte^ Theil der Fürsten stand zwar auf Oestreichs Seite, allein der Churfürst Maxi- milian Emanuel von Baiern und sein Bruder, der Erzbischof von Köln, hielten es mit Frankreich; denn Ludwig hatte dem Ehur-
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TM Hauptwörter (200)200

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