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1. Bergische Sagen - S. 43

1911 - Elberfeld : Bacmeister
- 43 - Sünden an. Auf mühseliger Wanderung besuchte er noch viele Wallfahrtsorte und kehrte dann nach Brabant zurück. Sein Weg führte ihn wieder über das Schlachtfeld, und von neuem fühlte er tiefe Trauer über sein früheres Leben. Auf seiner weiteren Wanderung kam er in ein Kloster. Hier vermietete er sich als Hirt. Geduldig und demütig trieb er die Herde tagaus, tagein auf die Weide. Während des Hütens schnitzte er aus Holz Lössel, Schüsselchen, Spielzeug und andere Dinge. Die fertigen Sachen verkaufte er und verteilte das Geld unter die Armen. Auch sammelte er heilsame Kräuter und bereitete daraus Getränke wt> Salben für die Kranken. Von weit und breit brachten die Leute Kranke zu dem klugen Hirten. Sieben Jahre waren so dahingegangen. Niemand ahnte, daß der einfache Schweinehirt ein vornehmer Graf sei. Da ver- irrten sich einst mehrere Ritter im dichten Klosterwald. Der Abend nahte, und sie befahlen einem Reitknecht, auf einen Baum zu klettern und Umschau zu halten. Zu seiner Freude erblickte er in der Nähe einen Hirten. Schnell stieg der Knecht hinunter und eilte auf ihn zu. Wie erstaunte er aber, als er in dem schlichten Hirten seinen geliebten Herrn, den Grafen Eberhard, erkannte. Doch der Hirt stellte sich fremd, sprach zu den Rittern in fremder Sprache und wollte forteilen. Der Reitknecht hielt ihn aber zurück, entfernte das Wams von des Hirten Brust und zeigte auf eine Narbe, an der alle den totgeglaubten Eberhard erkannten. Sie umarmten ihn unter Freudentränen. Unter traulichen Gesprächen erreichten sie das Kloster, wo die Fremden freundlich beherbergt wurden. Am andern Morgen ließen die Ritter, noch ehe die Sonne aufging, ihre Rosse satteln. Alle erwarteten bestimmt, Gras Eberhard werde mit ihnen auf die heimatliche Burg zurückkehren. Doch es half kein Bitten und Flehen. Eberhard nahm Abschied von seinen Freunden und trieb wie immer seine Herde ans. Bald nachher zog er ins Kloster ein und wurde Mönch. Inzwischen verkündeten die bergischen Ritter überall in ihrer Heimat: „Graf Eberhard lebt! Wir haben ihn gefunden?" Da herrschte Jubel bei arm und reich, bei hoch und niedrig. Am größten aber war die Freude bei Graf Adolf. Sofort eilte er nach Brabant, um den Bruder, nach dem er sich von Herzen sehnte, heimzuholen. Doch auch seine Bitten waren vergebens; Graf Eberhard blieb Mönch.

2. Bergische Sagen - S. 44

1911 - Elberfeld : Bacmeister
_ 44 - Traurig zog Graf Adolf -in seine Berge zurück. Tag und Nacht dachte er darüber nach, wie er es anfangen solle, um den geliebten Bruder wieder in seiner Nähe zu haben. Endlich hatte er einen Ausweg gefunden. Er ließ sein Schloß Berg in ein Kloster umwandeln. Dort zog Graf Eberhard als Mönch mit zwölf andern Mönchen ein. Graf Adolf aber baute sich ein neues Schloß: Burg an der Wupper. Jetzt waren die Brüder nur eine kleine Strecke von einander entfernt und konnten wie in ihrer Jugend oft bei einander sein. Als Graf Adolf alt geworden war, ließ er seine Söhne regieren und wurde auch Mönch. Nun waren die beiden Brüder in Liebe vereinigt und führten ein stilles, frommes Leben bis an ihr Ende. Im Dom zu Altenberg wird noch jetzt die Stelle gezeigt, wo die beiden Brüder be- graben sind. 24. Gottesgericht auf Schloß Burg. Der Graf Heinrich von Berg hielt einst auf seinem Schlosse Burg an der Wupper einen Gerichtstag. Unter einer mächtigen Eiche am südlichen Ende des Schloßberges waren alle Richter, Schöffen genannt, um einen langen Tisch versammelt. Neben dem Grafen stand ein Edelknabe, der ein bloßes Schwert in der Hand hielt. Auch jeder Schöffe trug ein solches. Als das Gericht anfangen sollte, nahm der Graf dem Edelknaben das Schwert aus der Hand, schlug dreimal auf den Tisch und legte dann die Waffe vor sich nieder. Ein Herold des Grafen rief nun den Versammelten zu: „Wer eine Klage hat, soll sie vorbringen!" Da trat der junge Engelbrecht vom Boltenberge vor die Schöffen hin, hob seine rechte Hand empor und sprach: „Ich klage den Ritter Gerhard von Steinbach einer schmachvollen Tat an. Im Schwelmer Walde hat er den edlen Gerlach von Scherven hinter- rücks überfallen und ermordet. Wir fanden den Leichnam des Erschlagenen und hatten ihn kaum in Sicherheit gebracht, als unser Feind, der Graf von der Mark, uns überfiel und zehn unserer besten Männer erschlug. Gerhard von Steinbach hatte uns dem Feind verraten. Zwölf Männer aus unserer Ritter- schast können bezeugen, daß Gerhard von Steinbach ein feiger Verräter und Mörder ist." Kaum hatte der Ankläger ausgeredet, als sich ein lautes Murren unter den Rittern erhob. Alle liebten Gerhard von

3. Bergische Sagen - S. 52

1911 - Elberfeld : Bacmeister
- 52 - jede Arbeit in Hof und Feld, so daß bis zum heutigen Tage die Bauern zu Haswinkel wohlhabende Leute sind. 28. Sbarum ein ttrilber Ritter zuletzt von Gott in Gnaden angenommen rourde. Im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts lebte im Bergischen Lande ein Ritter, dessen höchste Freude Fechten, Jagen und Trinken waren. Wenn im Bergischen Lande Kriegsruf erscholl, dann stellte sich dieser Ritter ein und kämpfte, wo der Kampf am wildesten tobte. Wenn das Horn zur fröhlichen Jagd rief, ließ der Ritter nicht auf sich warten. Bei den festlichen Gelagen, die oft die Ritter des Bergischen Landes in dem Rittersaal einer Burg vereinigten, war er der lustigste und lauteste. Als er aber alt wurde, da erfreute ihn solch weltliches Treiben nicht mehr. In einer schweren Krankheit war ihm klar geworden, daß er wenig nach Gott gefragt habe, und daß Gott an dem Leben, das er bisher geführt, keinen Gefallen haben könne. Der Ritter beschloß, sein Leben von.nun an ganz seinem himmlischen Herrn zu weihen. Er legte die glänzende Rüstung ab, hüllte sich in ein schlichtes Pilgerkleid und ging demütig zu Fuß von seiner stolzen Burg hinab in das Kloster Altenberg. Hier nahm man ihn gerne auf. Er ließ sich das Haupthaar scheren und wurde ein schlichter Mönch. Eisrig verrichtete der ehemalige Ritter die Dienste, die im Kloster von ihm verlangt wurden, und bald rühmten die Brüder seine stille, ernste Frömmigkeit. Am meisten mühte er sich ab, die vielen vorgeschriebenen Gebete und frommen Lieder zu lernen. So sehr er sich aber auch anstrengte, — das schwere Latein wollte nicht in seinen alten Kopf, und er lernte nichts anderes beten als den lieblichen Gruß: „Ave Maria!" (Sei gegrüßt, Maria!) Dfts war derselbe Gruß, den er in seiner Jugend oft gesprochen hatte, ohne nachzudenken. Nun sprach und sang er die frommen Worte früh und spät mit großer Innigkeit. Der Vorsteher des Klosters, der Prior, gab dem alten Mönch einen Lehrer, der ihn wenigstens die bekanntesten Gebete lehren sollte. So große Mühe sich aber auch der Lehrer gab, der ungelehrige Schüler begriff es nicht und blieb bei seinem „Ave Maria". So trieb er es bis an sei», letztes Stündlein. Die Brüder ließen ihn endlich ruhig gewähren. Wenn sie auch oft über den einfältigen Greis lächeln mußten, so

4. Kleine deutsche Geschichte in didaktischer Bearbeitung - S. 43

1893 - Erfurt [u.a.] : Bacmeister
— 43 — dann besser darauf zu schlafen wäre; andre schlugen Öfen und Fenster ein, als hätten sie einen ewigen Sommer zu verkünden. Bettladen, Tische, Stühle und Bänke verbrannten sie; Häfen und Schüsseln mußten entzwei." Wo ein Heer durchzog oder sein Lager aufschlug, wurde alles weit und breit zu einer Wüste, mochte es in Feindes- oder Freundesland fein. Der Kaiser mußte Wallenstein endlich absetzen. Dafür verübten nun Tillys Truppen Greuel wie nie zuvor. Bei der Zerstörung Magdeburgs wurden Häuser erbrochen, ausgeplündert und in Brand gesteckt, Greise erwürgt, Kinder aufgespießt und an Steinen zerschmettert oder in die Flammen geworfen. Alle Wohnungen waren voll Blut, alle Straßen mit zuckenden und röchelnden Körpern bedeckt. Am Abend lag die ganze Stadt bis auf den Dom und einige Fischer-hütten in Asche. Nach dem Tode Gustav Adolfs erfüllte wieder der Ruf: „Die Schweden kommen!" alles mit Entsetzen. Um versteckte Schätze zu erlangen, zogen sie den Bewohnern Roßhaare durch die Zunge, schnitten ihnen Riemen aus der Haut, gaben ihnen den schwedischen Trunk zu kosten oder drehten ihnen ein Seil mit Knöpfen um den Kopf, daß das helle Blut zu der Stirn, zu Mund, Nase und Augen ausfloß. Zu all diesen Greueln gesellte sich noch eine schreckliche Hungersnot und die furchtbare Pest, die ganze Dörser entvölkerte. Der ganze dreißigjährige Krieg mit all seinen Greueln hatte nur den Erfolg, daß die Evangelischen die selben Rechte erhielten wie die Katholiken. Im übrigen mußte Deutschland noch die Kosten tragen. Nicht genug, daß es zwei Drittel seiner Bewohner verlor, daß namentlich Norddeutschland eine große Brandstätte wurde, es mußte an Schweden noch fünf Millionen Thaler Kriegskosten zahlen, mußte an dieses Vorpommern mit Rügen und an Frankreich das Elsaß (ohne Straßburg) abtreten. Die Niederlande und die Schweiz wurden als selbständige Staaten anerkannt; den Fürsten der einzelnen deutschen Länder wurde volle Landeshoheit gewährt. Damit freilich ging die Einheit des alten deutschen Reiches vollständig verloren.

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 120

1884 - Hannover : Helwing
120 Die Neuzeit. berg ausgesogen; Wallenstein zog nach Sachsen, und Gustav Adolf 1nov.folgte ihm. Bei Ltzen kam es zur Schlacht, in welcher die Schweden lbdj zwar siegten, ihr tapferer König aber den Heldentod starb. Wegen eines starken Nebels konnte die Schlacht erst gegen Mittag beginnen. Das schwedische Heer sang vor der Schlacht: Verzage nicht, du Huflein klein!" und: ..Ein feste Burg ist unser Gott." Als der König den Feind erblickte, rief er: Nun wollen wir dran! Herr Jesu, hilf mir streiten zu deines Namens Ehre'" Der Kampf wogte hin und her; als der König seinem bedrngten Mitteltreffen Hlfe bringen wollte, kam er dem Feinde zu nahe. Tdlich getroffen, sank der Held vom Pferde, und fein mit Blut bedecktes Pferd meldete den Schweden den Tod ihres Knigs. Sofort stellte sich Bernhard von Weimar an die Spitze der rachedrstenden Scharen und fhrte sie zum Siege. Auch Pappenheim fiel: als er sterbend die Nachricht von Gustav Adolfs Tode empfing, rief er: Nun will ich gerne sterben, da ich wei, da unser gefhrlichster Feind mit mir gefallen ist." Der Leichnam des gefallenen Knigs wurde erst am folgenden Morgen gefunden, aber ganz nackt und entstellt. c. Walleusteins Ermordung. Nach Gustav Adolfs Tode bernahm der Kanzler Oxensti erna die Leitung des schwedischen Staates und des Krieges; aber die deutschen Fürsten wollten sich seinen Anordnungen nicht fgen. Bernhard von Weimar, der zunchst die Fhrung des schwedischen Heeres bernahm, besetzte Bayern und eroberte Regensburg; Wallenstein weilte unterdes mig in Bhmen. Da suchten ihn seine Feinde beim Kaiser zu verdchtigen, als wolle er sein Heer dem Feinde zufhren und sich mit dessen Hlfe zum König von ^Bhmen machen. Der Kaiser glaubte ihnen, setzte Wallenstein ab und erklrte ihn in die Acht; einige von Wallenstedts Offizieren erhielten den Auftrag, ihn tot oder lebendig dem Kaiser in die Hnde zu liefern. Als Wallen-stein in Eger verweilte, drangen sie nachts in sein Schlafzimmer und ermordeten ihn. Die Mrder wurden vom Kaiser reichlich belohnt. (1634.) Jetzt fhrte des Kaisers Sohn Ferdinand das kaiserliche Heer und schlug die Schweden in der blutigen Schlacht bei Nrdlingen. (1634). Infolgedessen schlssen Sachsen und bald auch Brandenburg mit dem Kaiser Frieden. 4) Friede. a. Friedensschlu Seitdem fielen immer mehr deutsche Fürsten und Städte vom Bndnis mit den Schweden ab. Sie suchten die Schweden vom deutschen Boden zu vertreiben. Diesen aber schlo sich Frankreich an, und beide Mchte fhrten jetzt nur noch den Kampf, um in Deutschland Eroberungen zu machen. Der schreckliche Krieg dauerte noch der zehn Jahre, denn keine der beiden Parteien konnte die andere ganz zu Boden werfen. Erst 1648 wurde in den westflischen 1648 Stdten Osnabrck und Mnster der westflische Friede"

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 72

1884 - Hannover : Helwing
72 Das Mittelalter. Deutsche. Das ganze deutsche Heer dankte Gott auf den Knieen fr diesen herrlichen Sieg. e. Ende. Auch im Norden hatte Heinrich zu kmpfen gegen die Dnen. Sie hatten die Slaven untersttzt und Sachsen und Friesland geplndert. Er erweiterte das Reich der die Eider hinaus und grndete hier die Mark Schleswig. Bald nachher versammelte Heinrich die Groen und lie sich von ihnen versprechen, nach seinem Tode seinen Sohn Otto zum Könige zu 936 whlen. Dann starb er und wurde, tief beklagt von allem Volke, in Quedlinburg begraben, wo sein schlichtes Grabmal noch zu sehen ist. 17. Otto der Groe; 936-973. a. Krnung Ottos. Nach Heinrichs Tode whlten die deutschen 936 Fürsten seinen Sohn Otto, und in Aachen fand die Krnung statt. In der Pfalz Karls des Groen daselbst wurde das Krnungsmahl ge-feiert, wobei die Herzge dem Kaiser dienen muten: Giselbert von Lothringen leitete als Kmmerer die ganze Feier; Eberhard von Franken sorgte als Truchse fr die Tafel; der Schwabenherzog hatte als Mund-schenk den Wein zu beschaffen; Arnulf von Bayern nahm als Marschall fr die Ritter und ihre Pferde bedacht. b. Kampf mit den Groen des Reichs. Otto nahm sich den ge-waltigen Kaiser Karl zum Vorbilde. Darum verlangte er auch strengen Gehorsam von den Herzgen, die er nach seinem Willen ein- und ab-setzen wollte. Damit erregte er besonders den Unwillen der Franken, deren alter Herzog Eberhard einst Heinrich I. zur Krone verholfen hatte. Dieser verband sich mit Ottos eigenem Bruder Thankmar zum Kriege gegen den König. Es gelang ihnen sogar, Ottos jngeren Bruder Heinrich in dunkler Nacht beim berfall einer Festung ge-fangen zu nehmen. Otto zog gegen sie aus. Thankmar hatte sich in einer Burg festgesetzt und verwstete mit seinen Scharen weit und breit das Land. Als Otto mit seinen Kriegern die Burg bedrngte und ihr Fall nahe bevorstand, suchte Thankmar Schutz in der Kirche des Orts, weil nach dem Brauche der Zeit jeder Flchtling in der Kirche eine sichere Berguug sand. Aber Ottos Männer erbrachen das Heiligtum, heier Kampf entbrannte im Gotteshause, in welchem Thankmar seinen Tod sand: durch das Kirchenfenster wurde ihm ein Speer in den Rcken geschleudert. So blieb Otto Sieger. Eberhard fand durch Heinrichs Frsprache Gnade vor dem König. Aber der Friede war von kurzer Dauer. Eberhard hatte auch Heinrichs Herz zu umstricken gewut. Otto

7. Weltkunde - S. 123

1896 - Hannover : Helwing
123 den sie ihm bei der Verlobung gegeben, und Gudrun gab sich jetzt zu er- kennen. Mit dem Schwerte die Jungfrau zu gewinnen, beschlossen nun die Helden. Gudrun schleuderte die Gewänder ins Meer, ging zur Burg und erklärie der schlimmen Gerlinde, sie wolle Hartmuts Gattin werden. Da erhob sich großer Jubel in Ludwigs Burg. Aber der Jubel wandelte sich in Wehgeschrei, als man am andern Morgen die Hegelingen rund um die Burg erblickte. Rasch war sie erobert, der schreckliche Wate schonte weder Greis noch Säugling; König Ludwig und die böse Gerlinde wurden erschlagen, Hartmut gefangen. Nun kehrten die siegreichen Helden mit Gudrun zurück ins Hegelingenland, wo Hilde sie festlich empfing. Ein großes Hochzeitsfest wurde angerichtet zu Ehren der treuen Gudrun, die nun die Gattin Herwigs wurde. Nach der Hochzeit führte er sie heim in seine Königsburg auf Seeland. § 39. Zur Wiederholung und Übung. Lerne folgende Sätze auswendig. 102 v. Chr. besiegte Marius die Teutonen im südlichen Frankreich. 101 schlug Marius die Cimbern in Oberitalien. 12—9 eroberte Drusus Deutschland bis gegen die Elbe hin. 9 n. Chr. besiegte Armin den Varus im Teutoburger Walde. 375 begann die große Völkerwanderung. 395 teilte Theodosius das römische Reich unter seine beiden Söhne. 410 plünderte der Westgotenkönig Alarich Rom. 429 zogen die Vandalen unter Geiserich nach Afrika. 451 besiegten Römer und Westgoten den König Attila bei Cha- lons a. d. Marne. 476 eroberte der deutsche Heerführer Odoaker das weströmische Reich. 493—511 regierte Theoderich d. Gr. in Italien. 555 ging das Ostgotenreich in Italien unter. 568 eroberte der Langobardenkönig Alboin Italien. 622 floh Mohammed von Mekka nach Medina. 481—511 gründete Chlodwig das Frankenreich. 732 besiegte Karl Martell die Mauren bei Tours und Poitiers. 751 wurde Pippin der Jüngere König des Frankenreiches. 754 wurde Bonifazius bei Dokkum erschlagen. 1. Welche deutschen Stämme kennst du? Nenne ihre Wohnplätze! — 2. Welches waren die wichtigsten Eigenschaften im Wesen der Germanen? — 3. In wie viele Klassen zerfielen die Germanen? Wodurch unterschieden sich die Klassen? — 4. Nenne die Vorzüge der freien Germanen! — 5. Welches waren die Hauptgottheiten der Germanen? — 6. Erkläre folgende Ausdrücke: Gau, Gauversammlung, Graf, Lehen, Völkerwanderung, Islam, Truchseß, Hausmeier, Pfalz, Marschalk. Walhalla, Kämmerer, Missionar, Donnereiche! — 7. Nenne die Völkerbündnisse der Deutschen! — 8. Was haben die alten Deutschen von den Römern gelernt? — 9. Nenne Städte in Deutschland, welche von den Römern gegründet sind! — 10. Wer waren: Drusus, Germanikus, Armin, Alarich, Attila, Bonifazius, Karl Martell, Varus, Pippin der Jüngere, Theodrich, Chlodwig, Alboin, Odoaker, Mohammed? — 11. Welche deutschen Völkerschaften sind in das römische Reich eingewandert? Wer waren ihre Könige? — 12. Nenne die deutschen Reiche, welche in der Völkerwanderung entstanden sind!

8. Weltkunde - S. 165

1896 - Hannover : Helwing
165 halb beschloß er den Krieg gegen den Kaiser. Mit einem kleinern aber trefflich geübten und tapferen Heere landete Gustav Adolf an Pommerns Küste (1630). Er nahm Stettin ein und ver- langte von dem Kurfürsten von Brandenburg die Festung Spandau. Die langen Verhandlungen hielten den König auf, und er konnte der hart bedrängten Stadt Magdeburg keine Hülfe bringen. — Magdeburg hatte sich nämlich geweigert, wieder katholisch zu werden. Da hatte der Kaiser dem Tilly befohlen, sie mit Gewalt zu zwingen. Lilly belagerte die feste Stadt, und ehe Gustav Adolf sie befreien konnte, hatte Lilly sie erobert. Dabei war Magdeburg in Flammen aufgegangen. Nun zog Tilly gegen den Kurfürsten von Sachsen. Dieser rief Gustav Adolf um Hülfe an. Er kam und besiegte Tilly bei Breitenfeld nahe bei Leipzig (1631). Tilly zog sich nach Süddeutschland zurück. Gustav Adolf folgte ihm und schlug ihn abermals am Lech. Hier wurde Tilly verwundet und starb an der Wunde. Nun stand dem Schwedenkönige der Weg nach Wien offen. Durch zwei Siege hatte er dem Kaiser fast ganz Deutschland entrissen. — In seiner Not hatte Kaiser Ferdinand bereits seinen alten Feldherrn Wallenstein flehentlich gebeten, ihm ein Heer zu werben. Nach langem Weigern hatte Wallenstein die Bitte erfüllt. Ehe er aber den Oberbefehl übernahm, hatte er den Kaiser gezwungen, ihm zum Lohne ein Land zu versprechen und ihn im übrigen schalten und walten zu lassen, wie er wolle. Gustav Adolf zog Wallenstein entgegen und traf ihn bei Lützen unweit von Leipzig. In blutiger Schlacht errang das schwedische Heer zwar den Sieg, aber im Kampfgewühle war König Gustav Adolf gefallen (1632). Das war für die protestantische Sache viel schlimmer als eine verlorene Schlacht. Der Ausgang des Krieges. Nach dem Tode Gustav Adolfs führten schwedische Generäle den Kampf gegen den Kaiser fort. Ihnen wollten die protestantischen Fürsten sich nicht unterordnen. Dazu trat nun auch Frankreich in den Kampf ein, um das linke Rheinufer zu gewinnen. So nahm der grauenvolle Krieg immer größere Ausdehnung an. Wallenstein, des Kampfes überdrüssig, verhandelte insgeheim mit Sachsen und Schweden, um den Kaiser zum Frieden zu zwingen. Das wurde dem Kaiser verraten, und bald daraus wurde Wallenstein in Eger ermordet (1634)* In demselben Jahre erlitt das schwedische Heer unter den Generälen Bernhard von Weimar und Horn bei Nörd- lingen in Bayern eine gänzliche Niederlage. Im folgenden Jahre schloß der Kurfürst von Sachsen seinen Frieden mit dem Kaiser, der ihm und seinem Lande Religionsfreiheit bewilligte. Andere deutsche Fürsten traten dem Frieden bei. Der Kampf zwischen den Schweden und den Kaiserlichen aber wogte noch länger als zehn Jahre in Deutschland hin und her, bis schließlich der schwedische General Wrangel Bayern und der General Königsmark Böhmen erobert hatte. Da endlich erscholl das kaum noch gekannte Wort „Friede!" durch Deutschlands verwüsteten Gaue. § 77. Der westfälische Friede. — Zustand Deutsch- lands nach dem Kriege. Kaiser Ferdinand Ii. war 1637 gestorben. «Lein Nachfolger Ferdinand Iii. hatte gleich im Anfange seiner Negierung begonnen, mit Schweden und Frankreich wegen des Friedens zu verhandeln. Acht Jahre hatten die Verhandlungen gedauert, welche in Osnabrück und
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