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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 72

1836 - Eisleben : Reichardt
73 I. Westeuropa. Portugal. I. Westeuropa. Portugal. Dies westlichste Land Europas liegt ln dem südli- chen Theile der gemäßigten Zone, wird im Norden und Westen vom Atlantischen Meere bespült, und stößt im Norden und Osten an Spanien. Es erstreckt sich mehr von Süden gegen Norden, als von Westen gegen Osten. Das Vorgebirge San Vincent macht dessen südwest- lichsten und das Vorgebirge la Roca den westlichsten Punkt. Die Größe des Landes beträgt 1900 Qmeilen. Gebirgsboden ist vorherrschend; und die Hauptab, dachung geht nach Südwesten. Unter den vielen Ge* birgen ist die Serra de Estrella (spr. Estrelja) das vornehmste, das in dem zwischen den Flüssen Tajo und Douro gelegenen Theile des Landes von Nordost gegen Westen bis zum Meere, in der Nähe der Hauptstadt sich hinzieht. Die Hauptflüsse die Guadiana, der Tajo, hier Tejo (spr. Tedscho) und Duero, hier Douro genannt, kommen sämmtlich aus Spanien und gehen ins Atlantische Meer. Der Min ho, gleichfalls in dies Meer gehend, ist als nördlicher Gränzfluß gegen Spanien bemerkenswerth. Das Klima ist warm und der zum Theil sehr fruchtbare, aber im Ganzen noch zu wenig angebaute Boden giebt viele schätzbare Pro» dukte, worunter vorzüglich gute Schafe, viele Fische, trefflicher Wein, wovon viel ausgeführt wird, edle Südfrüchte und aus dem Seewasser gewonnenes Salz. Die Einwohner, deren Zahl 3,200 000 beträgt, reden eine eigene Sprache, sind Katholiken, und un- terhalten eine geringe Industrie, aber desto mehr Han- del. Portugal ist ein Königreich, jetzt unter der Ne, gierung einer Königin, welche Maria da Gloria heißt, und besteht aus dem eigentlichen Königreiche Portugal und dem Königreich Algarvien, das den südlichsten Theil des Landes vom Vorgebirge San Bin» cent bis zur Guadiana begreift. Auch hat Portugal einige Besitzungen in Asien und Afrika. Lissabon, die Hauptstadt des Landes und Residenz der Königin, unweit der Mündung des Tajo, ist eine große Stadt von 44,000 Häusern und 240,000 Einwohnern, mit einem Hafen urch beträchtlichen» Seehandel. 1755 zerstörte «n Erdbeben den gröh-

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 86

1836 - Eisleben : Reichardt
86 Mitteleuropa. liegen im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone und haben daher ein. gemäßigtes Klima; doch ist in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick. Die vorzüglichsten Produkte dieses gut angebauten Landes, das in den tiefen Gegenden mit den schönsten Wiesen und Weiden versehen ist, und sich mehr zur Vieh- zucht als zum Ackerbau eignet, sind: vortreffliches Rind- vieh, daher viel Käse und Butter ausgeführt wird, auch vieles zahmes und wildes Geflügel, ein Reichthum von Fischen, der eine starke Fischerei veranlaßt. Getreide giebt es nicht hinreichend. Gartenbau und Blumisterei stehen auf einer hohen Stufe. Von vorzüglicher Güte ist der hier gebaute Krapp. Der große Reichthum an Torf muß den gänzlichen Mangel an Waldungen er- setzen; letztere finden sich nur in dem Großherzogthum Luxemburg, das auch die einzige an Mineralien, beson- ders an Effen und Schiefer, reiche Provinz ist. Die Zahl der Einwohner steigt mit Luxemburg auf 2,800.000, größtentheils Holländer mit einer eigenen Spra- che. Deutsche leben vorzüglich im Luxemburgischen. Die meisten Einwohner bekennen sich zur reformirten Kirche. Kunstfleiß und Handel sind blühend; desgleichen wer- den Künste und Wissenschaften mit glücklichem Erfolge betrieben. Die Niederlande bilden ein Königreich, wozu auch noch das Deutsche Großherzogthum Luxemburg, beträcht- liche Besitzungen in Asien, einige Inseln und ein klei- ner Theil des Festlandes in Amerika und geringe Nie- derlassungen in Afrika gehören. Der jetzige König heißt Wilhelm I. Amsterdam, nordöstlich von London, Hauptstadt und die wichtigste Handelsstadt, an der Mündung der Amstel in das B (spr. Ei), einen südwestlich tief ins Land eindringenden schmalen Arm der Zuydersee, wird von vielen Kanälen durchschnitten und hat einen Hafen, viele Fabriken, 26,000 Häuser, die wegen des morastigen Bodens eingerammelte Pfähle zur Grundlage haben und 200,000 Einwohner. Das vorzüglichste Gebäude ist das Rathhaus, welches jetzt zu einem königlichen Pallaste dient. — Haarlem, Stadt, östlich von der Nordsee, westlich von Am- sterdam, liegt am Flusse Sparen, wodurch sie mit dem südlich gelegenen Haarlemcr Meere in Verbindung steht, ist wegen ihrer Lcinwandbleiche und vorzüglichen Blumenzucht berühmt. — Hel- der, Dorf, nordöstlich von Amsterdam und an der äußersten Nvrdwestfpitze des Landes, wo der große Nordhollandische Kanal

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 178

1836 - Eisleben : Reichardt
178 Ungarische Länder. Heidestrecken antrifft, auf welchen meilenweit rohe Hir- ten mit zahlreichen Heerden die einzigen Bewohner aus, machen, wie z. D. in der großen Ketskemeler Heide. Im Ganzen ist der Boden dieser Länder fruchtbar, und in einigen Gegenden von einer außerordentlichen Er, giebigkeit. Die Hauptabdachung geht gegen Südosten. Das Adriatische Meer bespült den südwestlichen Theil dieser Länder, nämlich Dalmatien und Kroatien, bildet längs der Küste eine Menge Einschnitte und In- seln, und nimmt nur Küstenflüsse auf. Die Gewässer des übrigen Theiles aber gehören zum Flußgebiete der Donau, die den Hauptstrom dieser Länder ausmacht, wohin sie von Deutschland aus gelangt, hier durch ihre vielen Arme die große Insel Schütt bildet, Anfangs in einer südöstlichen, hernach südlichen und zuletzt wie, der südöstlichen Richtung diese Länder durchstießt, in- dem sie daselbst vorzüglich die aus Deutschland kommende Drau (mit der Mur) und die in Ungarn selbst auf den Karpathen entspringende äußerst fischreiche und durch den Maros verstärkte Theiß mit sich vereinigt, wor- auf sie die gleichfalls aus Deutschland kommende und eine Strecke die Gränze gegen die Türkei machende Sau empfängt, und nun selbst Gränzfluß gegen die Türkei wird. Unter den Kanälen ist der F r a n z k a n a l, welcher die Donau mit der Theiß vereinigt, und da- durch die Schifffahrt um 40 Meilen verkürzt, und un, rer den Seen sind die beiden großen: der Platten- see und der Neusiedlersee, zwischen der Drau und Donau, zu bemerken. Diese Länder liegen in dem südlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone, und haben, mit Ausnahme der hohen Gebirgsstriche, ein warmes Klima, das in den niedrigen Sumpfgegenden ungesund ist. Der Reich- thum an Produkten ist, wiewohl die Kultur noch auf einer niedern Stufe steht, ungemein groß. Die vornehmsten darunter sind: Vieh aller Art und in großer Menge, auch Büffel, vorzüglich gute Pferde, und schönes Rindvieh, zahmes und wildes Geflügel, gleichfalls in Menge, auch Naubthiere, besonders Bä- ren und Wölfe, Fische (die Theiß ist der fischreichste Fluß in Europa, daher man zu sagen pflegt; die Theiß enthalte eben so viel Fische als Wasser), Wachs und Ho-

4. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 213

1910 - Düsseldorf : Bagel
213 mittel für solche Kriegermassen in der Umgebung gar nicht auftreiben. Ein solches Heer müsse demnach verhungern. 1870 steigerte man diese Gewißheit der Aushungerung des Gegners noch dadurch, daß man die Umgebung tunlichst in eine „Wüste“ verwandelte. Alle Einwohner der Umgebung wurden eingeladen, mit ihren Vorräten und Haustieren in die uneinnehmbare Feste hineinzukommen. So brachte man in Paris an Tieren etwa 3000 Ochsen, 6000 Schweine und 180000 Hammel zusammen. Jeder Patriot sah auf den Wiesen von Longchamps und anderswo mit Stolz diese zahlreichen Herden. Für lange Zeit fühlte man sich geborgen, und Paris war ja uneinnehmbar. Die Rechnungen wären nun wohl zutreffend gewesen, wenn alle Verhältnisse seit 1840 annähernd die gleichen geblieben wären. Aber das traf eben nicht zu, am wenigsten bei denen des Verkehrs. Vorzügliche Landstraßen hatte Frankreich schon länger besessen; sie hatten sich jedoch bedeutend gerade unter Napoleon Iii. vermehrt. Viel wichtiger aber war noch, daß in dem „Zeitalter des Verkehrs“ die vortrefflichsten Eisenbahnen im östlichen Frankreich die ganze Berechnung Thiers’ auf den Kopf stellten. Sie konnten völlig die Ernährung der deutschen Truppen ermöglichen und ließen nichts zu wünschen übrig, sobald — sie ganz in ihrer Hand waren. Darum mußten die Deutschen jetzt alle Zeit auf die Einnahme der sperrenden Festungen verwenden; dieselbe Zeit hatten aber auch anderseits die Franzosen für die Neubildung ihrer Heere. Man vergegenwärtige sich aber auch, über welche Streitkrälte die Deutschen jetzt noch zu verfügen hatten. Die Zahlen waren doch viel kleiner geworden. Zunächst waren die Verluste ganz bedeutend, welche die bisherigen Kämpfe gebracht hatten; der Abgang an Offizieren war kaum zu ersetzen. \ on den Uebriggebliebenen lag die eine Hälfte vor Straßburg und Metz. Andere Truppen standen vor den Festungen, welche die Wege beherrschten, wie Verdun und Toul; noch andere hatten die Heeresstraße zu sichern, wieder andere leiteten und bewachten die zahlreichen Gefangenen. So blieben noch etwa 150000 Mann übrig, die nach Paris zogen, um dann hier ebenfalls für längere Zeit an die Einschließungslinien gebunden

5. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 245

1910 - Düsseldorf : Bagel
245 schwächer, und als deutscherseits Verstärkungen kamen und namentlich auch die Artillerie selbst im Ueberschwemmungs-gebiet zum Angriff gelangte, gab Trochu auch diesen Versuch wieder auf. Inzwischen wuchs die Not in Paris mehr und mehr. Mit den stattlichen Schlachtherden war man am 22. November fertig geworden; auch der Zoologische gab nichts mehr her. Für die Menge war nur noch Pferdefleisch da. In Rationen von 30 Gramm wurde es ausgegeben, ebenso in Portionen von 300 Gramm das aus Roggen, Gerste und Reis hergestellte Brot. Kartoffeln wurden bereits zu Luxuspreisen verkauft, und Butter kostete das Pfund 50 Francs. Je größer die Kälte wurde, um so seltener auch Holz und Kohlen. Die Straßenbeleuchtung wurde knapper und hörte zuletzt ganz auf. Besonders erschreckend aber wirkte die schnelle Zunahme der Kindersterblichkeit, die auf den Mangel an frischer Milch zurückzuführen war. So wurde die Stimmung in Paris mehr und mehr eine gedrückte. Es war dies der „psychologische Augenblick“, in dem, um die Ergebung zu beschleunigen, noch ein letztes Zwangsmittel deutscherseits angewendet wurde — die Beschießung. Gleich der Anfang schien wirksam. Am 27. Dezember beschossen die schweren Geschütze den Mont-Avron und bereits am 28. wurde er von den Franzosen geräumt. Dann wurde die Beschießung im Südwesten auf die Forts Issy, Vanves und Montrouge vorgenommen, desgleichen im Nordosten auf St. Denys. Man zertrümmerte dadurch die Befestigungen, erreichte aber sonst nicht viel. Das beste war, daß man dadurch die Geschosse des Gegners von den wehrlosen Vorposten ablenkte und sie nach den Batterien hinzog. Hier war der Schaden minder groß. Einen letzten Versuch, den Ring zu durchbrechen, machten die Pariser am 19. Januar. Es ist dies der Ausfall, der dem Marsch Faidherbes auf St. Quentin entspricht. Er sollte unter dem Schutz des stärksten Forts, des Mont-Valerien, nach Westen gemacht werden und seine Richtung auf die Schanze Montretout und auf Garches nehmen. In weiterer Fortsetzung gings. also auf Versailles, das Hauptquartier des am 18. Januar zum Kaiser ausgerufenen Königs Wilhelm. Auch sollten diesmal die Tapfersten der Tapferen, die Nationalgarden, selber mitstürmen. Ducrot, der sich scheute, die

6. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 220

1910 - Düsseldorf : Bagel
220 land heranzogen, wie die 17. Division bezw. für diese eintretend neue Landwehrtruppen. Namentlich aber wuchs auch die Stärke ihrer Befestigungen. Und doch war es zweifellos, daß auch die Einschließungsarmee ein Aufhören ihrer Arbeit dringend wünschen mußte. Die eintretenden Ersatztruppen ergänzten wohl der Zahl nach den Bestand, waren aber vielfach wirklich jung und den ungeheuren Anstrengungen nicht gewachsen. Ein Vierteil der Mannschaft mußte unter Kälte und Regen ohne ein schützendes Dach sich behelfen und Ruhr und Typhus rissen immer größere Lücken in dem Bestand. Ein Versuch, mit 50 schweren Geschützen die Kapitulation zu beschleunigen, mißglückte völlig, weil bei der Entfernung der starken Außenforts die Stadt selber auch jetzt nicht erreicht werden konnte. So mußte man sich in Geduld fassen und die Wirkung des Hungers in Aletz abwarten^ kommen mußte sie ja in absehbarer Zeit. Deutscherseits aber blieb die Verpflegung ausreichend und wurde durch Liebesgaben oft noch ergänzt. Im ganzen waren die Vorräte in Metz leidlich reichlich gewesen. Sie hätten für lange Zeit genügt, wenn die Zahl der 'S erteidiger nicht infolge der Einschließung so außerordentlich groß geworden wäre. Am 1. Oktober hatte die Garnison noch für fünf Monate, die Feldarmee aber nur noch für einen Monat die nötigen Mittel. Einige Gegenstände aber, die doch auch recht wichtig waren, fingen schon früher an auszugehen. Hafer wai noch für drei Wochen vorhanden. Um länger zu reichen, verkleinerte man die Zahl der Pferde, indem man sie verzehrte. Aber auch Brot und namentlich Salz wurden knapp und knapper. Peinlich war es auch, daß viele Soldaten des Hungers wegen beim Kartoffelsuchen sich weiter vorwagten und oft auch augenscheinlich freiwillig sich gefangen nehmen ließen. Ein neuer Ausfall wurde darum geplant. Er sollte wieder nordwärts gehen und am 7. Oktober ausgeführt werden. Aber er galt weniger einem wirklichen Abzug, denn dazu hatten die Pferde schon nicht mehr die Kräfte. Dieser dritte Ausfall hatte statt dessen zum Hauptzwecke nur ein recht nüchternes Ziel. Man wollte Lebensmittel einbringen. Dritter und letzter Ausfall. Im Norden von Metz befand sich ein von Wassergräben umgebenes Schloßgehöft

7. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 227

1910 - Düsseldorf : Bagel
hatte ihn, wenn es nach Gambetta gegangen wäre, auch dann noch weiter zu führen, wenn wirklich dem Falle von Metz der von Paris folgen sollte. Frankreich, das edle große Frankreich sollte eben unbesiegbar bleiben, auch wenn jeder einzelne darüber zugrunde ginge. Gewiß ein bis zum Starrsinn unbeugsamer Patriotismus! Ebenso staunenerregend sind auch die Heeresmassen, die Gambetta aus dem Boden zu stampfen vermochte. Elf (!) Korps entstanden in kürzester Zeit auf seinen Befehl. Aus allerlei Restbeständen war schon zeitig in Orleans das bereits genannte 15. Korps gebildet, das Aurelle de Paladines befehligte. Da kam die Kunde, daß Metz gefallen, und statt zu verzagen, verordnete Gambetta schon am 2. November, daß nunmehr alle waffenfähigen Männer zwischen dem 21. und 40. Lebensjahre sich zu stellen hätten. Sie sammelten sich in 11 Lagern und dienten dann, auf das notdürftigste ausgestattet, als Krieger für das 1 6. bis 26. Korps. Von diesen 11 Korps, im ganzen 600 000 (!) Mann, wurden allerdings 19, 25 und 26 erst am Schlüsse des Krieges marschfähig. Die ändern aber führte man — es mochte gehen, wie es wollte — baldmöglichst vor den Feind. Man wollte mit den Massen erdrücken, wenn auch noch so viele zugrunde gingen und noch so viel in der Ausrüstung und Ausbildung unfertig oder schlecht war. Ueber kleine Unregelmäßigkeiten sah man weg. So hatten die Truppen Chanzys 15 verschiedene Arten von Gewehren. Waffen und Kleider kaufte man, wo und wie man sie nur bekommen konnte. Namentlich waren die Engländer und Amerikaner gegen gute Bezahlung gern gefällig. Aber zuweilen verkauften sie auch solche Sachen, die nicht hielten, was sie versprachen, z. B. Schuhe, deren Sohlen nur wie Leder aussahen, es aber nicht waren. Auch im kältesten Winter mußten viele Soldaten mit Leinwandhosen und Leinwandblusen zufrieden sein. Die Tuchmäntel mußten dann viel Elend zudecken. Reichlich dagegen war die Versorgung mit Lebensmitteln und Munition. Auch in der Herstellung der Geschütze wurde Außerordentliches geleistet. Am 4. September waren nur noch 6 Batterien vorhanden; beim Abschluß des Waffenstillstandes dagegen 231 Batterien mit 1348 Geschützen! Das alles war die Arbeit Gambettas und seiner Leute. Seine wesentlichste Hilfe war Frey einet, der aber ebenso

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.
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