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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 46

1836 - Eisleben : Reichardt
46 Viertes Capitel. Viertes Capitel. Uebersicht d e r F l ü s s e. Die vornehmsten Flüsse auf der Westseite des nordöstlichen Theiles der alten Welt. H. 1. Dahin gehören: der Guadalquivir, der südlichste große Fluß Europas, läuft südwestlich und er- gießt sich in das Atlantische Meer, nordwestlich von der Straße von Gibraltar; 2) die Guadiana, nörd- lich vom Guadalquivir, fließt südwestlich und ergießt sich, nordwestlich von der Münduug des Guadalquivir, in das Atlanlische Meer; 3) der Tajo, nördlich von der Guadiana, läuft südwestlich, und hat, unweit der südwestlichsten Spitze von Europa, seine Mündung in das Atlantische Meer; 4) der Duero nördlich vom Tajo, fließt südwestlich und geht ins Atlantische Meer, nördlich von der Mündung des Tajo; 6) die Ga- ronne, nordöstlich vom Duero, fließt nordwestlich und mündet sich in das Biscaysche Meer, nachdem sie vor ihrer Mündung den Namen Gironde angenommen hat; 6) die Loire entspringt nordöstlich von der Ga« rönne, läuft nordwestlich und ergießt sich in das Bis- cayische Meer, nordwestlich von der Loire, geht nach einem nordwestlichen Laufe, nordöstlich von der Mün- dung der Loire, in den Kanal; 8) die Schelde, nördlich von der Seine, läuft nordwestlich, und ergießt sich nordöstlich von der Mündung der Seine, in die Nordsee; 9) die Maas, östlich von der Schelde, läuft nordwestlich, vereinigt sich mit einem Arme des Rheins, und geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung der Schelde; 10) der Rhein, entspringt südlich vom Bodensee, den er auch durchfließt, läuft nordwestlich, theilt sich in mehrere Arme, und geht in die Nordsee, nordöstlich von der Mündung der Maas; 11) die Weser, östlich vom Rheine, entsteht durch den Zu- sammenfluß der Werra und Fulda, und mündet sich nach einem nordwestlichen Laufe in die Nordsee, nord- östlich von den Mündungen der Maas und des Rheins; 12) die Elbe, entspringt östlich von der Weser, läuft

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 77

1836 - Eisleben : Reichardt
Frankreich. 77 In einem Gebirge westlich von den Vogesen nimmt, und nach einem nordwestlichen Laufe ln Belgien übergeht; 6) der Rhein, bloß Gränzfluß, macht östlich von den Vogesen laufend, eine Strecke die östliche Gränze Frank- reichs gegen Deutschland; und 7) der Rho ne, der aus der Schweiz, wo er entspringt, westlich vom Genfersee, in Frankreich eintritt, und nach einem südlichen Laufe zwischen den Sevennen im Westen und den Alpen im Osten, sich in das Mittelländische Meer einmündet. Es giebt viele schiffbare mit Kunst gemachte Graben oder Kanäle, wodurch mehrere Flüsse mit einander, und da- durch selbst Meere in Verbindung gebracht sind, worum ter vorzüglich der große Süd, oder Languedocsche Kanal zu bemerken ist, der vermittelst der Garonne das Atlantische Meer mit dem Mittelländischen in Ver, bindung setzt, x Frankreich, fast ganz im südlichen und nur we, nig im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zo- ne gelegen, hat theils ein warmes, theils ein gemäßig- tes Klima, und erzeugt auf seinem meistens ergiebigen und fast durchgehends wohl angebauten Boden, beinahe alle zur Befriedigung der Lebensbedürfnisse erforderlichen Produkte, worunter viele veredelte Schafe, Esel und Maulesel, eine große Menge Fische, Seide in den süd« lichen Gegenden, von wilden Thieren sind Wölfe noch in manchen Gegenden sehr häufig, Getreide zur Aus, fuhr hinreichend, vieles Obst, in den südlichen Strichen auch Südfrüchte, besonders Oliven, Kastanien, welche oft die Stelle des Brodes vertreten, Wein, ein Haupt- produkt Frankreichs, Waldungen, Eisen tn Menge, Stein- kohlen, Flintensteine, Salz, Mineralquellen. Die Zahl der Einwohner beträgt 32§ Millio, nen, wovon den größten Theil die eine eigene Sprache redenden Franzosen ausmachen; außer diesen giebt es Deutsche, in der Nähe des Rheins, Basken, in der Nähe der Pyrenäen, Kymren oder Bretagner (in dem nordwestlichsten eine große Halbinsel bildenden Theile Frankreichs), die alle ihre eigenen Sprachen re- den. Die herrschende Religion ist zwar die katholische; doch finden sich auch viele Reformirte und Lutheraner nebst Juden. Die Franzosen gehören zu den gebildet- sten Einwohnern Europas, und haben es in Fabriken,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 83

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. Belgien. 83 einen Haftn und 100,000 Einwohner. Man nennt diese Stadt das Schlachthaus des Reichs, weil sie fast alle Brittischen Han- dels- und Kriegsflotten mit Fleische versieht. — Limerick, ansehnliche Handelsstadt im westlichen Theile Irlands, nördlich von Eork, liegt an Shannon, dem größten Flusse Irlands, hat 60,000 Einwohner. Ii. / Mitteleuropa. Belgien. Es liegt östlich von England, von dem es durch die Nordsee, welche es im Westen bespült, getrennt wird, und gränzt gegen Norden an die Niederlande, gegen O. an Deutschland und gegen Süden an Frank- reich. Seine größte Ausdehnung von Norden gegen Süden hat es in seinem östlichen Theile, von wo es gegen Westen zu immer schmäler wird. Die Größe des Landes beträgt etwa 550 Qmeilen. Die Oberfläche bildet größtentheils eine Ebene, die nach der Nordsee und nach der Mündung der Schelde zu, eine so niedrige Lage hat, daß bloß Dünen (Sand- hügel) oder auch künstliche Dämme, die man Deiche nennt, das Land gegen Ueberschwemmungen schützen. Diese so niedrig gelegenen Gegenden haben aber einen sehr fetten, fruchtbaren Boden, der sich nach Südosten zu immermehr erhöhet und zuletzt in Berge übergeht, die zu einem Gebirge gehören, das aus dem nördlichen Frankreich, unter dem Namen der Ardennen sich in den Theil Belgiens zieht, der von der obern Maas durch- flossen wird. Die Hauptabdachung geht gegen Norden. Die zwei Hauptflüsse dieses Landes kommen aus dem angränzenden Frankreich hieher, nämlich die Maas und die Schelde, welche beide in nordöstlicher Rich- tung Belgien durchfließen und dann in die Niederlande gehen. Der westliche Theil des Landes ist von vielen Kanälen durchschnitten. Belgien liegt im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone und hat daher ein gemäßigtes Klima; doch ist in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick. Die vorzüglichsten Produkte dieses trefflich ange- bauten und sehr stark bevölkerten Landes sind: vortreff- liches Rindvieh, auch viel zahmes und wildes Geflügel,

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 85

1836 - Eisleben : Reichardt
Delgisn. 85 größte Breite (m südlichen Theile; der nördlichste Theil wird durch die Zuydersee und den Dollart, zwei Meerbusen der Nordsee, zu zwei Halbinseln gebildet, wovon die westlichste an ihrem Nordende sehr schmal ausläuft und noch mit einigen Inseln fortsetzt, die zweite östliche aber breiter ist und an ihrer Nordseite auch mehrere Inseln hat. Die Größe des Landes be- trägt etwa 620 Qm-ilen. Die Niederlande bilden das niedrigste Land Euro- pas, so daß sie zum Theil niedriger als das angrän, zende Meer sind, und theils durch natürliche Sandhü- gel (Dünen genannt), theils durch künstliche Dämme oder Deiche gegen die Einbrüche des Meeres geschützt werden müssen. Diese in der Nähe des Meeres gele- genen Gegenden bestehen daher aus tiefen Ebenen mit einem sumpfigen, jedoch sehr fruchtbaren Boden; hinge- gen die vom Meere entfernten Gegenden sind zwar auch ganz eben, erheben sich aber mehr, und in dem dazu gehörenden, davon getrennt liegenden Großherzogthum Luxemburg finden sich sogar Berge, die zu dem sich da- hin erstreckenden Gebirge der Ardennen gehören. Die Hauplabdachung gehl gegen Westen. Die drei Hauptslüsse dieses Landes kommen aus den angränzenden beiden Ländern Deutschland und Bel- gien hieher, haben aber hier ihre Mündungen. Aus Deutschland kommt der Rhein, der sich hier in viele Arme unter verschiedenen Namen theilt, von welchen der den Namen Rhein behaltende Arm zuletzt als ein kleines Gewässer sich in die Nordsee ergießt. Aus Bel- gien kommen: l) die Maas, welche Anfangs in nord- östlicher Richtung die Niederlande durchfließt, dailn einen westlichen Lauf nimmt, und nachdem sie sich auch mehr- mals in Arme getheilt hat, in die Nordsee geht; und 2) die Schelde, welche Anfangs in nördlicher, her- nach mehr in westlicher Richtung läuft, und in 2 Haupt- arme getheilt, der Nordsee zufließt. Es giebt viele Ka> näle, worunter der große neue Nordholländische Kanal, welcher die nordwestliche unter dem Namen Nord- holland bekannte Halbinsel durchschneidet, der merkwür- digste ist. Unter den zahlreichen Seen ist das Haar- lem er Meer, zwischen der Zuidersee im Osten und der Nordsee im Westen der größte. Die Niederlande

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 87

1836 - Eisleben : Reichardt
Die Schweiz. 87 anfängt, hat einen neu angelegten Hafen. Nördlich von da liege die Insel Lexel. — Groningen, Stadt, westlich vom Meer- busen Dollart und südlich von der Nordsee, an der schiffbaren Hunse, hat eine Universität. Utrecht, Stadt, südlich von der Zuydcrsee und südöstlich von Amsterdam, am alten Rhein und an dem sich davon absondernden Arme, die Vecht genannt, hat eine Universität. — Ley d cn,'Stadt, westlich von Utrecht, südlich vom Haarlemer Meer und in der Nähe der Nordsee, am Rhein, hat eine berühmte Universität. — Haag, Stadt und Residenz des Königs, südwestlich von Leiden und in der Nähe der Nordsee, hat 56,000 Einwohner. — Rotterdam, große und wichtige Handelsstadt, südöstlich von Haag, an der Mcrwe, welchen Namen hier die Maas führt, ist von vielen Kanälen durchschnitten und hat zahlreiche Fabriken und 80,000 Einwoh- ner.— Dortrecht, Handelsstadt, südöstlichsvon Rotterdam, liegt an der Mcrwe, wie hier die Maas heißt. Die Schweiz. Dieses von allen Meeren entfernte Land, gränze gegen Norden und Osten an Deutschland, gegen Süden an Italien, und gegen Westen an Frankreich. Es har zum Theil Naturgränzen, nämlich den Rhein und den Bodensee, auf einer Strecke gegen Deutschland, die Al- pen und den Genfersee gegen Italien und das Zurage» birge gegen Frankreich. Seine größte Ausdehnung von Westen gegen Osten hat es da, wo im Westen der Genfersee sich ausbrei- tet, und im Osten die Deutsche und Italienische Gränze zusammenstoßen und wird gegen Norden zu schmäler. Die Größe beträgt nur 70ü Qmeilen. Die Schweiz ist das höchste und gebirgigste Land Europas, besonders thürmen sich im südlichen Theile die höchsten Gebirge auf, welche unter dem Namen der Alpen bekannt sind, und das höchste ausgebreitetste Gebirge unsers Erdtheiles ausmachen und sich nicht allein über die Schweiz, sondern auch nach Italien und Frank- reich, Deutschland und einen Theil der Türkei ausbrei- ten. Der Mittelpunkt dieses Gebirges ist der St. Gotthard, in der Nähe der Quellen des Rhone und des Rheins, von wo die Hauptketten der Schweizeri- schen Alpen auslaufen, nämlich gegen Südwesten in zwei Reihen und zwar nördlich von dem Rhone die Berner Alpen und südlich von demselben, die Gränze der Schweiz und Italiens bildend, die Lepontischen und Pennini scheu Alpen; und gegen Osten bis da-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 242

1836 - Eisleben : Reichardt
242 Iv, Zu Afrika gerechnete Inseln rc. birge Co orientes und im Innern das auf beiden Seiten des Lupaia - Gebirges gelegene Land Monomotapa sich befindet, und wo die Potugiesen mehrere Niederlassungen, worunter die Stadt Sena, am Zambese, haben. b) die Küste Mo zambik von der Mündung des Zambese bis zum Borgebirge Delgado, wo die auf einer kleinen Insel gelegene Stadt Mozambik, der Hauptort der Portugiesischen Besitzungen an der Ostküste Afrikas ist. c) die Küste Zanguebar, vom Kap Delgado bis zur Küste Ajan, mit der ansehnlichen Handelsstadt Mo mb a za, auf einer kleinen Insel in der Nähe des Festlandes, hat einen Hasen. Iv. Die zu Afrika g e r e ch n c t e n Inseln. A. An der Ost käste und tu dem Indischen Ozeane. 1) Sokotorah, östlich vom Vorgebirge Guarda- fui, ist ziemlich groß, bergig und felsig, doch bewohnt und jetzt von den Dritten besetzt. 2) Die Admirante» oder Amiranten, klei- ne Inseln, die zu den Besitzungen der Portugiesen ge- rechnet werden, und östlich von der Küste Zanguebar liegen. 3) Die Sechellen oder Ma he-Inseln, nord- östlich von den Admiranten, klein und den Britten ge- hörig, unter deren Produkten der merkwürdige Meer- Kokosbaum ist, dessen Blätter bisweilen eine Länge von 30 Fuß erreichen, und dessen Früchte über 2 Fuß im Umfange haben, und oft 50 bis 60 Pfd. wiegen. 4) Die Comoren, 4 an dem nördlichen Eingän- ge des Kanals von Mozambik gelegene Inseln, östlich von der Küste Mozambik und westlich von Madagaskar, unter der Herrschaft eigener Häuptlinge. 5) Madagaskar, eine der größten Inseln der alten Welt, größer noch als ganz Frankreich, wird durch den Kanal von Mozambik vom Festlande Afrikas ge- trennt, von einer langen Bergkette durchzogen und von vielen Flüssen bewässert, und ist sehr fruchtbar. Sie liegt in der heißen Zone und hat in den Küstengegen- den ein feuchtes und zur Regenzeit ungesundes, im In- nern des Landes aber ein gesundes und angenehmes Klima. Die Produkte sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, mit Ausnahme der Raublhiere; auch hat die In-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 136

1836 - Eisleben : Reichardt
136 li. Mitteleuropa. Hannover. Domkirche und 13,000 Einwohner. — Boitzenburg, kleine Stadt, östlich von Lauenburg, an der Elbe, treibt Handel und Schifffahrt. — Ludwigslust, Marktflecken und Residenz des Großherzogs, südlich von Schwerin, hat ein schönes Residenz- schloß nebst großem Park.— Par chini, Stadt, südöstlich von Schwerin, an der Elbe, hat einen Gesundbrunnen.— Güstrow, eine der gcwcrbsamsten Städte des Landes, nordöstlich von Par- chim, an einem Nebenflüsse der Warnow, hat ein großes Schloß, das jetzt zu einem Arbcitshause dienet. — Rostock, die größte Stadt Mecklenburgs, nördlich von Güstrow, an der schiffbaren, hier sehr breiten und tiefen Warnow, hat eine Universität, und lxeibt einen ansehnlichen Handel und Schifffahrt. 2 Meilen von Rostock, an der Mündung der Warnow in die Ostsee, liegt der Flecken Warnemünde, wo der Hafen Rostocks ist.— Dobe- ran, Marktflecken , westlich von Rostock, Ys Meile von der Ostsee, hat ein großherzogliches Schloß und ist wegen seiner Seebäder berühmt. Merkwürdig ist auch an dem Meere der sogenannte heilige Damm. — Wismar, Seestadt, nördlich von Schwe- rin, an einem Meerbusen der Ostsee, hat einen vortrefflichen Ha- sen und treibt einigen Handel und Schifffahrt. b) in dem Antheile des Großhcrzogs von Mcck- lenburg-Strelitzr Neustrelitz, Haupt- und Residenzstadt, südöstlich von Güstrow, an einem See, regelmäßig, in Form eines achteckigen Sterns erbaut, mit dem schönen großherzoglichen Re» sidenzschloffe und 6000 Einwohner. — Neu branden bürg, Stadt, nordöstlich von Neustrelitz, unweit des Lollenser Sees, regelmäßig und in Form eines Zirkels erbaut, hat ein großher- zogliches Schloß, 31. Das Königreich Hannover. Dieses fast 700 Qmeilen große Land besteht aus zwei durch das Herzogthum Braunschweig getrennten Stücken, wovon das südliche weit kleiner, und vom Braunschweigischen, Preußischen und Kurhesstschen Ger biete umgeben ist, das größere nördliche Stück hinge- gen, welches in seinem Umfange auch das Großherzogr thum Oldenburg und die freie Stadt Bremen mit ih- rem Gebiete einschließt, gegen Norden an die Nordsee, die Herzogthümer Holstein und Lauenburg, das Gebiet von Hamburg und an Mecklenburg, von welchen Län, dern es die Elbe zum Theil scheidet, gegen Osten an Preußisches und Braunschweigisches Gebiet; gegen Sü» den an Braunschweigisches und Waldeckisches Gebiet (das Fürstenthum Pyrmont), an die Fürstenthümer Lippe und Schaumburg und Preußisches Gebiet und gegen Westen an die Niederlande gränzt.

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 86

1836 - Eisleben : Reichardt
86 Mitteleuropa. liegen im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten Zone und haben daher ein. gemäßigtes Klima; doch ist in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick. Die vorzüglichsten Produkte dieses gut angebauten Landes, das in den tiefen Gegenden mit den schönsten Wiesen und Weiden versehen ist, und sich mehr zur Vieh- zucht als zum Ackerbau eignet, sind: vortreffliches Rind- vieh, daher viel Käse und Butter ausgeführt wird, auch vieles zahmes und wildes Geflügel, ein Reichthum von Fischen, der eine starke Fischerei veranlaßt. Getreide giebt es nicht hinreichend. Gartenbau und Blumisterei stehen auf einer hohen Stufe. Von vorzüglicher Güte ist der hier gebaute Krapp. Der große Reichthum an Torf muß den gänzlichen Mangel an Waldungen er- setzen; letztere finden sich nur in dem Großherzogthum Luxemburg, das auch die einzige an Mineralien, beson- ders an Effen und Schiefer, reiche Provinz ist. Die Zahl der Einwohner steigt mit Luxemburg auf 2,800.000, größtentheils Holländer mit einer eigenen Spra- che. Deutsche leben vorzüglich im Luxemburgischen. Die meisten Einwohner bekennen sich zur reformirten Kirche. Kunstfleiß und Handel sind blühend; desgleichen wer- den Künste und Wissenschaften mit glücklichem Erfolge betrieben. Die Niederlande bilden ein Königreich, wozu auch noch das Deutsche Großherzogthum Luxemburg, beträcht- liche Besitzungen in Asien, einige Inseln und ein klei- ner Theil des Festlandes in Amerika und geringe Nie- derlassungen in Afrika gehören. Der jetzige König heißt Wilhelm I. Amsterdam, nordöstlich von London, Hauptstadt und die wichtigste Handelsstadt, an der Mündung der Amstel in das B (spr. Ei), einen südwestlich tief ins Land eindringenden schmalen Arm der Zuydersee, wird von vielen Kanälen durchschnitten und hat einen Hafen, viele Fabriken, 26,000 Häuser, die wegen des morastigen Bodens eingerammelte Pfähle zur Grundlage haben und 200,000 Einwohner. Das vorzüglichste Gebäude ist das Rathhaus, welches jetzt zu einem königlichen Pallaste dient. — Haarlem, Stadt, östlich von der Nordsee, westlich von Am- sterdam, liegt am Flusse Sparen, wodurch sie mit dem südlich gelegenen Haarlemcr Meere in Verbindung steht, ist wegen ihrer Lcinwandbleiche und vorzüglichen Blumenzucht berühmt. — Hel- der, Dorf, nordöstlich von Amsterdam und an der äußersten Nvrdwestfpitze des Landes, wo der große Nordhollandische Kanal

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 73

1865 - Eisleben : Reichardt
73 zunehmen, ertheilt er allen Einwohnern römischer Provin- zen das Bürgerrecht. Läßt 20000 Römer ermorden. (Blutbad zu Alexandria.) Wird von Macrinus getöd- tet, der kurze Zeit den Thron inne hat. <218—222) Elagabalus. (Bassianus.) Erst 14 Jahr alt wird er < Priester der Tonne) von den syrischen Legionen als angeblicher Sohn des Caracalla zum Kaiser ausgerufen. Macrinus besiegt und getödtet.— Elagabalus (Heliogabalus) war trotz seines Knabenalters einer der lasterhaftesten Menschen und ein unsinniger Verschwender ll). Er wurde von den Prätorianern ermordet. 222—235 Alexander Severus. Vetter und anfangs Mitkaiser des Elagabalus. Durch seine edle Mutter Mammäa geleitet, regiert er streng und weise, stellt den tüchtigen Rechtsgelehrten Ulpianus an die Spitze des Staatsrathes. 227 wurde von Artaxerxes (Ardschir, Sohn des Sastan) nach dem Sturze des Partherreiches ein neu- persisches Reich gestiftet, welches die Sassaniden bis 65 l regierten, i) Alexander kämpfte gegen dasselbe nicht mit Glück. Als er von den Alemannen am Rhein den Frieden erkaufen mußte, wurde er von den aufrühre- rischen Soldaten bei Mainz erschlagen und der rohe - Maximinus Thrax zum Kaiser erhoben. 250—270 Zeit der Verwirrung und beginnende Auf- lösung des Reiches. Fast alle Befehlshaber in den Provinzen erklären sich für unabhängig. Einfälle der Gothen k) bis nach Grie- chenland , über den Rhein dringen Franken und Aleman- nen 1), über den Euphrat die Perser. 270—275 Aurelianus, Wiederhersteller des Reiches. Er sicherte die Grenzen des Reiches und besiegte die mächtige Zenobia, Königin von Palmyra, die zweite Semiramis. Palmyra zerstört, m) Prächtiger Triumph.n) Aurelian nicht lmige daraus ermordet, als er gegen die Perser ziehen will (276—282) Pro bus. Der dritte Nachfolger Aurelianus, ein tapferer Pannomer. h) Läßt die Straßen mit Goldstaub bestreuen, versenkt reich beladene Schiffe in'o Meer, verspeist Nachtigallenzungen i) Im genannten Jahre wurde es eine Beute der Araber. k.) Sie wohnten an der unteren Donau und dem schwarzen Meere. l) Erstere am unteren, letztere am mittleren und oberen Rhein wohnhaft. m) Noch jetzt großartige Ruinen n) Zenobia in goldenen Ketten, Aurelian von 4 Hirschen gezogen.

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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