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1. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

2. Weltkunde - S. 140

1874 - Hannover : Helwing
140 Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer- halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver- änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro- testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland? — 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? — 19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder- sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? — 22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? — 26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch lebensfähig? 5. Naümülgeschichte. a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens Emporwachsen. 1648 — 1740. Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv. Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv. (1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof- leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf- hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig- keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I. 1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1884 - Hannover : Helwing
68 Das Mittelalter. errichtete er auf seinen Gtern Musterwirtschaften, in denen die strengste Ordnung herrschen mute. Er selber war ein tchtiger Landwirt und gab die genauesten Anweisungen der die Pflege der Haustiere und Bienen, der die Wein- und Bierbereitung, der die Aufbewahrung der Wintervorrte, der Feld- und Gartenbau. Die Gutsverwalter muten ein genaues Verzeichnis der alle auf dem Gute vorhandenen Gegenstnde einreichen; Karl prfte die Rechnungen, in die auch die kleinsten verkauften Gegenstnde, z. B. jedes verkaufte Ei, eingetragen werden mute. Alle greren Verbesserungen ordnete er selbst an. d. Karls Lebensweise und sein Tod. Karl war von groem, starkem Krperbau. Seine Kraft war so gewaltig, da er einst einen Mauren mit einem Hiebe spaltete und Hufeisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen bertraf ihn keiner. In Speise und Trank war er sehr mig. Am liebsten a er Braten, den seine Jger am Spiee braten und auftragen muten. Whrend der Mahlzeit lie er sich gern aus der heiligen Schrift oder der die Thaten alter Helden vorlesen. Seinen Nachtschlaf unterbrach er hufig vier-oder fnfmal durch Aufstehen. Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite. Fr gewhnlich unterschied sich seine Kleidung von der eines seiner Unterthanen nicht; auslndische Kleidung hate er. Karls Wohlthtigkeit erstreckte sich nicht blo auf seine Unterthanen, sondern weit bers Meer pflegte er Geld zu schicken, nach Syrien und Jerusalem, nach Alexandria und Karthago, wenn er hrte, da Christen dort in Drftigkeit lebten. Der Ruhm seines Namens war weit verbreitet; selbst der Kalif von Bagdad am Tigris sandte ihm Geschenke. Vor allem edlen Wissen hatte Karl groe Achtung; aber er selber hatte einen mangelhaften Unterricht genossen. Er lernte die Rechenkunst noch im hheren Mannesalter; die Schreibkunst aber vermochte er sich nicht mehr anzueignen. Er gab sich groe Mhe, fhrte sein Tfelchen immer bei sich und legte es bei Nacht unter sein Kopfkissen, um das Schreiben zu den, wenn er nicht schlafen konnte; doch die des Schwertes ge-wohnte Hand vermochte den leichten Federkiel nicht zu regieren. Die letzten Lebensjahre wurden dem alten Kaiser durch Krankheit und den Verlust seiner beiden ltesten Shne getrbt. Als er sein Ende nahen fhlte, machte er sein Testament. In demselben waren die Armen reichlich bedacht; den Geistlichen seines Reiches vermachte er ein Drittel seines Vermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Dann berief er seinen Sohn Ludwig und die Groen seines Reiches nach Aachen und stellte seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwrde vor. Hierauf begab er sich in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare zu inbrnstigem Gebete

4. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 313

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 152. Geschichte. 313 mit den reichen Mitteln, die ihr zu Gebot standen, im Verborgenen zahlloser Not steuerte. In sinniger Weise hinterließ sie auch da und dort die Segens- spnr eines slüchtigen Landaufenthalts, indem man noch jetzt in manchem ein- samen Dorfkirchlein hier ein Altarkreuz, dort eine Glocke als Stiftung der Kronprinzessin zeigt. Noch voller konnte ihr Walten der Liebe sich entfalten, als sie am 25. Juni 1864 an der Seite ihres Gemahls den königlichen Thron bestieg. Um aus ihrer wahrhaft großartigen Liebesthätigkeit nur das Hervorragendste zu nennen, so gab ihr der König schon in seinem ersten Regierungsjahr reiche Gelegenheit, in die Erziehung der Jugend fördernd einzugreifen, indem er ihr das Protektorat des Katharinenstifts übertrug, der von der Königin Katharina gegründeten Schule für Töchter höherer Stande. Als späterhin die wachsende Zahl der Zöglinge eine Abzweigung verlangte, gründete sie das Olgastift. Wie oft erfreute sie die Lehrer wie die Schülerinnen mit ihren Schulbesuchen! Wie gerne weilte sie namentlich in den Klassen der Kleinen, setzte sich auf einen Stuhl und unterhielt sich mit den Kindern aufs freundlichste, fragte sie nach ihrem Lerngeschäft und buchstabierte ihnen die von ihnen zu lernenden französischen Wörter und Sätzchen vor! Als sie einmal einer Schlußprüfnng in einer der höheren Klassen anwohnte, trat sie, nachdem die Abschiedsworte des Rektors an die abgehende Klasse verklungen waren, in der ihr eigenen wahrhaft königlichen Art vor die Klasse und sprach mit bewegter Stimme: „Liebe Töchter, meine selige Mutter sagte mir oft: Was du zu thun hast, das thue gerne! Das möchte ich euch auch ans Herz legen. Thut eure Pflichten mit Freuden und nicht mit Seufzen! Beginnt jeden Tag mit Gebet, das ist entscheidend für euer Ergehen! Vergesset nie, auch für andere nützliche Arbeiten zu verrichten, wodurch ihr euch die Frische des Lebens mit bewahren könnt!" Besonders mannigfaltig war ihre Fürsorge für die Kranken, Gebrech- lichen und Bedürftigen, für die Verwahrlosten und Verwaisten, für die Ver- lassenen und für die Betagten. Wer kennt nicht die Olgaheilanstalt in Stuttgart, welche schon vielen Hunderten von Kindern und jungen Leuten aus Stadt und Land Heilung und Hilfe gebracht hat, und deren Blüte vor allem ihr Werk ist? Blindenasyle, Waisenhäuser und Rettungsanstalten, Häuser für Schwachsinnige, für Epileptische, für Krüppelhafte und für un- heilbare Kranke erfreuten sich ihrer Förderung, Frauenstifte entstanden auf ihre Anregung; die Häuser der Barmherzigkeit in Wildberg und Eßlingen für betagte und verlassene Männer und Frauen sind ihre Schöpfung, die Anstalten für Diakonen, Diakonissinnen und barmherzige Schwestern und deren Spitäler fanden ihre kräftige Förderung durch Rat und That, durch Stiftung von Freibetten und ähnliche Wohlthaten. Auch die Stiftung des Verbandes

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen - S. 369

1897 - Stuttgart : Bonz
No. 181. Kirchengeschichte. 369 was man will, — den Ruhm verdient es gewiß, das Jahrhundert der Humanität, des praktischen Christentums zu heißen. Barmherzige Liebe kostet Geld. Darum ist's gut, daß der reichste Mann in Württemberg, nämlich der Staat (welcher freilich auch am meisten Schul- den hat!), das Seinige dazu hergiebt. Der Staat sorgt jetzt fast ganz von sich aus für die Waisenkinder; evangelische Waisenknaben kommen nach Stuttgart, evangelische Waisenmädchen nach Markgröningen ins Waisenhaus. Ebenso ist für die Taubstummen von Staats wegen trefflich gesorgt. Könntest du nur einmal in einer der vier Taubstummenanstalten einen halben Tag zuhören, du würdest dich wundern, wie da menschliche Geduld und Kunst die „Taubstummen" reden lehrt! Auch für die Bildung der Blinden in Schulfächern und Handfertigkeit geschieht von Obrigkeits wegen viel, haupt- sächlich in der Nikolauspflege zu Stuttgart und in dem Blindenasyl zu Gmünd. Denken wir vollends an die vielen armen Geisteskranken, welche in den Staatsirrenhäusern in Winnenden, Zwiefalten, Schufsenried, Weißenau gepflegt werden; an die teilweise vorzüglich eingerichteten Kranken- Versor- gungs- und Landarmenhäuser, welche sich von den früher mit Recht so gefürch- teten Spitälern unterscheiden wie Tag und Nacht; an den stets wachsenden Armenaufwand unserer Gemeinde- und Staatsbehörden, so stehen wahrlich ansehnliche Leistungen der öffentlichen Armenpflege vor unsern Augen. Aber das Beste thut immer die freiwillige Liebe. Voran geht hier mit leuchtendem Beispiel unser Königshaus. Und doch sind nicht die Ge- schenke fürstlicher Huld, auch nicht die großen und kleinen Gaben der bürger- lichen Kreis? das eigentliche Triebrad des großen Liebeswerks, sondern die aufopfernde Kraft derer, welche darin persönlich thätig sind. Dies mag eine kurze Wanderung durch das reiche Gebiet uns vor die Seele führen. Schon für die kleinsten Kinder in der Stadt, deren Mütter den ganzen Tag dem Geschäft außer dem Hause nachgehen müssen, giebt es Pflegehäuser, „Krippen," so genannt um des liebsten Kindes willen, das im Stall ge- boren ist. Welchen Wert eine Kleinkinderschule für die drei-bis sieben- jährigen Kinder hat, weiß jedermann; haben wir doch jetzt mehrere Hundert solcher Bewahranstalten in unserem Land. Aber auch manchen Schulkindern muß man, zumal in größeren Städten, im sogenannten Knabenhort eine Heimstätte öffnen, weil die Stube ihrer Eltern erst abends von 6 oder 7 Uhr an offen ist. Oft verwildert ein Kind gerade deswegen, weil Vater und Mutter zu wenig Zeit haben, nach ihm zu sehen; manchmal fehlt es aber auch an der nötigen Zucht und am guten Beispiel daheim. Wie gut ist es, daß wir in unseren Rettungsanstalten allerlei verwahrlosten Kindern die Erziehung geben können, welche sie brauchen! Von den 16 Anstalten dieser Art in Württemberg sind die bekanntesten die in Stuttgart (Paulineupflege), Lesebuch für Fortbildungsschulen. 24

6. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 145

1887 - Hannover : Helwing
145 fj a £ L mit Rügen und Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und die Bistümer Bremen und Verden. b) Deutschland betreffend. Staatliche Angelegenheiten: 1) Die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande wird anerkannt. 2) Die Rheinpfalz mit der neu geschaffenen achten Kurwürde wird an Friedrichs V. Sohn, den Pfalzgrafen Karl Ludwig, zurückgegeben. Bayern bleibt im Besitz der Oberpfalz. 3) Brandenburg erwirbt den größeren Teil von Hinterpommern und als Entschädigung für das ihm nach Erbrecht zustehende ungeteilte Pommern die Anwartschaft auf das Herzogtum (bisher Erzbistum) Magdeburg und die Bistümer Halberstadt, Minden und Kammin (als weltliche Herzogtümer). Magdeburg fällt 1680 nach dem Tode des Administrators August von Sachsen an Brandenburg. 4) Sachsen erhält die Lausitz. 5) Mecklenburg erhält die säkularisierten Bistümer Schwerin und Ratzeburg. 6) Braunschweig-Lünebnrg erhält die Klöster Walkenried 1 - . und Gröningen und das Recht, abwechselnd mit einem katholischen Bischof im Bistum Osnabrück zu succediereu. 7) Hessen-Kassel erhält die Abtei Hersfeld und sechshundert- V.v tausend Thaler. Den Reichs ständen wird die volle Landeshoheit zugestanden, das jus pacis et armorum, das Recht der Bundesschließung auch mit dem Ausland außer gegen Kaiser und Reich. — Vernichtung der kaiserliche« Gewalt. Kirchliche Angelegenheiten: 1) Bestätigung des Passaner Vertrages und Augsburger Religionsfriedens; auch die Reformierten erhalten Religionsfreiheit. 2) Aufhebung des Restitutionsedikts durch Festsetzung des Normaljahres 1624: Katholiken und Evangelische bleiben im Besitz der geistlichen Stifter und Güter, die sie am 1. Jauuar 1624 inne gehabt. Das jus reformandi, das ist die Befugnis, den Unterthanen, die durch das Normaljahr keine freie Religionsübung zugesichert erhalten haben, die Religion vorzuschreiben, bleibt den Landesherren. Frankreich und Schweden sind Garanten des westfälischen Friedens. Folgen des dreißigjährigen Krieges: Durch die entsetzlichen Verwüstungen des Krieges ist der Wohlstand Deutschlands vernichtet, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist untergegangen, die Sitten sind verwildert, der Aberglaube herrscht Heinze, Geschichte. 10

7. Zeit- und Lebensbilder aus der neueren und neuesten deutschen und württembergischen Geschichte - S. 85

1896 - Stuttgart : Bonz
— 85 — Jedoch nicht nur für die Erwachsenen hat die Königin Sorge getragen, sondern auch für die Kinder, welche in Scharen herumziehend, durch Bettel und Müßiggang dem Laster und Verderben in die Arme fielen. Sie unterstützte die in den Jahren 1807 und 1813 zu Stuttgart gegründeten Beschäftigungsanstalten, in welchen arme Mädchen im Spinnen, Stricken und Nähen, sowie in der Religion und im Singen unentgeltlich unterrichtet wurden, und welche die Namen Katharinen- und Marienpflege erhielten. Im Jahr 1817 stiftete sie noch die Katharinenschule, in welcher 350 arme Kinder im Alter von 7 — 14 Jahren, 160 Knaben und 190 Mädchen in der Zeit, welche sie nicht in öffentlichen Schulen zuzubringen hatten, unter der Leitung von 16 Frauen Unterricht in allen möglichen Handarbeiten, welche ihr künftiges Fortkommen anbahnen sollten, nebst angemessener Verköstigung erhielten, wie denn auch ihre geistige Ausbildung und ihre sittliche Entwicklung in jeder Weise gefördert wurde. Unter diesen Kindern, welche Katharina alle mit Namen kannte, ging sie fast täglich einher; sie ließ sich deren Arbeiten zeigen, kostete deren Speisen, hörte die auswendig gelernten Bibelsprüche und Liederverse ab, belobte Fleiß und gute Sitten, tadelte und ermahnte liebreich, wo Trägheit und Unanständigkeit sich zeigten. Sie wollte nicht nur Mutter der Armen heißen, sondern es auch sein und an den ärmsten, am meisten verwahrlosten Geschöpfen Mutterstelle vertreten. Aber bei diesen Anstalten blieb es nicht. Katharina beteiligte sich auch an den Gründungen ihres Gemahls. So war sie mit Rat und That bei der Errichtung der nunmehr weltberühmten Akademie Hohenheim thätig, für die sie eine Sammlung von Sämereien, Büchern u. bergt, stiftete. Auch einigen Waisenzöglingen verhals sie dorthin zur Erlernung der Landwirtschaft, damit sie später als Verwalter ihr Brot verdienen und zugleich dem Lande nützen könnten. Sie, die feingebildete Frau, wollte den gebildeten Männern aber auch für gebildete Frauen sorgen; sie erkannte die Unzulänglichkeit der bestehenden Mädchenschulen und errichtete daher in Stuttgart eine Unterrichts- und Erziehungsanstalt für die Töchter der höheren und mittleren Stände, das heutige Katharinenstift, das ant 17. August 1818 eingeweiht wurde und wobei sie selbst ergreifende Worte an Kinder, Lehrer und Eltern richtete.

8. Zeit- und Lebensbilder aus der neueren und neuesten deutschen und württembergischen Geschichte - S. 89

1896 - Stuttgart : Bonz
— 89 — bildung bahnen; der Pflege, Erziehung und Ausbildung der Jugend, die äußerste Aufmerksamkeit schenken; der Not von jung und alt nicht bloß in den gewohnten Geleisen steuern, sondern neue Bahnen der Hilfe ersinnen, die bisher Vergessenen und darum der barmherzigen Liebe doppelt Bedürftigen auffinden und ihnen Heimstätten errichten; durch das eigene Vorbild liebeswarmen und thatkräftigen Eingreifens einen gleichen Wetteifer der Liebe in den Mitmenschen wachrufen: das war der Königin höchste Wonne und Befriedigung. Und doch vergaß sie dabei keine ihrer sonstigen Pflichten. Mit einer bis ins kleinste gewissenhaften Treue und Liebe im eigenen Hause und Hofhalte waltend, gegen die, die ihr dienten, von rührender Güte, war sie doch zugleich in ihrem ganzen Auftreten eine geborene Königin in des Wortes vollstem Sinne. Den Fürsten und Hohen, wie den Bürgerlichen und Geringen im Volke, mit denen sie verkehrte, nötigte sie gleiche Ehrsnrcht und Liebe ab durch die überraschend innige Verbindung von natürlicher Majestät mit einer ungekünstelten Schlichtheit und Geradheit ihres Auftretens, die Schmeicheleien verachtete und am liebsten die Wahrheit hörte, auch die unangenehmere, wenn sie nur in Ehrfurcht geredet und treu gemeint war. Ihr reiches Wissen, ihr treffendes Urteil, ihr feiner Kunstsinn, vor allem aber die Wärme ihrer Liebe und ihres wahrhaft demütigen Christentums gewannen ihr die Herzen uugesucht. Aus ihrer reichen Liebesthätigkeit sei nur das Wichtigste genannt.' Schon im Februar 1847 übernahm die Kronprinzessin Olga das Protektorat über die Heil- und Pflegeanstalt für schwachsinnige Kinder, die in dem ehemaligen Kloster M a r i a b e r g errichtet würde. Diesem folgte das Protektorat über die in Stuttgart erbaute und nach ihrem Vater genannte Anstalt für blinbe Kinder, die Nikolauspflege, die sich stets der liebenden Fürsorge der Königin erfreuen bürste. Nach seinem Regierungsantritt gab ihr der König reiche Gelegenheit, in die Erziehung der Jugenb förbernb einzugreifen, inbem er ihr das Protektorat des Katharinenstiftes übertrug, der von der Königin Katharina gegrünbeten Schule für Töchter höherer ©täube. Wie oft erfreute Olga die Anstalt mit ihrem Besuch, wie ließ sie sich stets von allem, was die Anstalt betraf, genau unterrichten, wie nahm sie an dem Wohlverhalten und den Fortschritten der Schülerinnen so innigen Anteil! Dem alten Gebäube, das die stets wachsende Zahl der Schülerinnen nicht mehr zu fassen vermochte, fügte sie den Olgabau hinzu, und als auch dieser nicht mehr genügte, gründete sie im Jahre 1873 das Olgastift.

9. Württembergisches Realienbuch - S. 13

1909 - Stuttgart : Bonz
13 Bestehens als Pflanzstätten der Wissenschaft. Zahlreich waren unter den Mönchen die Schreiber, die für die Verbreitung religiöser und anderer Schriften sorgten. Vieles haben die Klöster auch für die Hebung der Land- wirtschaft, für Förderung von Kunst und Gewerbe getan. 2. Das Ritterwesen. Unter Karl dem Großen und seinen Nach- folgern war das Heer noch ein Volksheer. Als aber später, namentlich während der Zeit der Kreuzzüge die Reichen und Vornehmen mit Schwert und Schild und Roß zu Felde zogen, da kam zwischen Fußvolk und Reitern Klosterleben. Dieses Bild ist als große farbige Wandtafel im Berlag von F. E. Wachsmuih in Leipzig erschienen. eine Scheidung zustande, so daß sich die „Ritter" von den andern Freien absonderten und einen eigenen Stand bildeten. Wollte einer in den Ritter- stand aufgenommen werden, so mußte er ein eigenes Lehensgnt besitzen. Der Ritter hatte die Aufgabe, seinem Landesherrn Heerfolge zu leisten, weshalb er schon von Jugend an zum Waffendienst erzogen wurde. Bis zum siebten Jahre war er der Obhut der Mutter anvertraut; im zwölften Jahr kam er an den Hof eines angesehenen Edeln, um gute Zucht und feine Sitte zu lernen. Der Edelknabe übte sich in allerlei ritterlichen Künsten, im Ringen, Fechten, Turnen und Reiten. Später ging er an den Hof eines Fiirsten und mußte als Junker oder Knappe sich im Gebrauch der Waffen nnb im höfischen Anstand üben.
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