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1. Unser Vaterland - S. 378

1900 - Berlin : Bruer
— 378 mir den Kurfürsten, deren Stimme um den höchsten Preis erkauft werden mußte. Frankreich wollte sich die deutsche Krone 3 Millionen Thaler kosten lassen. Französische Agenten sollten diese klug in Deutschland verwenden. Gewiß hätten sie ihrem Könige den deutschen Thron verschaffen mögen, wenn sie nicht unausgesetzt sich bemüht hätten, dessen Gegner Karl als einen eben so unfähigen, wie kränklichen Herrscher hinzustellen. Solcher Herr war den Kurfürsten gerade recht, um ihn beherrschen zu können, und so geneigt sie anfangs für den Franzosen waren, bald galt ihnen der Habsburger in seiner Schwäche mehr, als jener. Zu den Herren, die es mit Frankreich hielten, gehörte vornehmlich der Brandenburger Kurfürst Joachim I., der am liebsten selbst deutscher Kaiser geworden wäre. Gelang das nicht, so sollte ihm Frankreich wenigstens den Schaden reichlich vergüten. Da eine Vermählung des brandenbnrgischen Kurprinzen mit einer österreichischen Prinzessin nicht zu staude kam, und die Franzosen als Ersatz die Tochter Ludwigs Xii. geboten hatten, machte Joachim seine Zustimmung von einer Aussteuer von 200 000 Sonnenthalern und einem Jahresgehalt von 120 000 Thalern für sich und den Kurprinzen abhängig, auszahlbar bis an dessen Lebensende. Falls die Wahl des französischen Königs als deutsches Reichsoberhaupt gelang, sollte dieser außerdem verpflichtet sein, den Kurfürsten zu seinem Statthalter in Deutschland zu ernennen. Dem Bruder Joachims, Kurfürst Albrecht von Mainz, schien das verlockend; auch er begehrte für seine Stimme von König Franz einen Kaufpreis von 120000 Thalern und ein Jahrgehalt von 10000 Thalern. Alles wurde von: französischen König bewilligt. Indessen setzte Karl von Spanien in aller Stille seine Bemühungen um die deutsche Krone fort, die er als Enkel Maximilians I. wie ein rechtmäßiges Erbteil ansah. Er fand zunächst eine Stütze an den franzosen-feindlichen rheinischen Städten. Als dann aber Leo X. den Kurfürsten die Weisung zugehen ließ, sich der Wahl des Oesterreichers zu enthalten, erweckte er dadurch ihren Widerspruch, durch welchen König Karl gewinnen mußte. Die spanische wie die österreichische Partei machten schon lebhafte Kriegsrüstungen, beide suchten Bundesgenossen, als der spanische König Karl (\r.) zum deutschen Reichsoberhaupt erwählt wurde (27. Juni 1519). Ihm hatte die deutsche Krone zmölf Millionen Thaler gekostet. Dieselben Kurfürsten, deren Stimme von Frankreich teuer erkauft worden war, hatten sich nun von Karl Y.

2. Unser Vaterland - S. 494

1900 - Berlin : Bruer
‘ — 494 — erklärte feinem alten Bundesgenossen Schweden den Krieg, und Oren-stierna trachtete vergeblich, sich mit Oesterreich zu verbünden. Jetzt hielt es der französische Minister Kardinal Richelieu an der Zeit, thatkräftig in den Krieg einzugreifen, um Oesterreichs, um Deutschlands Macht vernichten zu helfen. Er schloß mit den Schweden einen Vertrag, wonach er sich verpflichtete, 12,000 Mann beim Bundesheere Zu unterhalten und eine halbe Million Hülssgelder zu zahlen, auch eine Reservearmee am Rhein aufzustellen. Dafür besetzten die Franzosen für sich den Elsaß, bekamen mehrere feste Städte am Rhein, und Frankreich erhielt eine so ausschlaggebende Stimme im Bundesrate, daß keiner der Verbündeten ohne seine Zustimmung mit dem Kaiser verhandeln durfte. Bernhard von Weimar wurde Richelieus Feldherr. Ihm wurde im Vertrage von St. Germain ein Jahrgehalt und der Besitz des Elsaß als Landgrafschaft zugesichert. Klug wußten die Franzosen sich überall die Oberhand zu bewahren, obgleich die Kaiserlichen zunächst siegreich waren. Ein Heer, das Richelieu unter dem Karbinal be la Valette dem Herzog von Weimar zu Hülfe sandte, ivnrde eben so besiegt, iuie später ein anderes unter dem Herzog von Lothringen und nachmals selbst unter dem französischen Könige. Inmitten der hochgehenden Kriegswogen starb der als leutselig gerühmte Kaiser Ferdinand Ii". (15. Februar 1637), 62 Jahre alt. Kurz Dor seinem Tode war es ihm gelungen, die Wahl seines Sohnes Ferdinand (I1j.) zum römischen König trotz aller französischen Umtriebe durchzusetzen. Sein Tod war kein Verlust für das deutsche Reich. Er hatte es im Fasten und Beten den Mönchen gleich gethan; seine Re-gieruugsgeschäste lagen zumeist in den Händen der Jesuiten, die Machtvergrößerung des Hauses Oesterreich war seine Hauptsorge gewesen, obschon er darin wenig erreicht hat. Brandenburg schloß sich jetzt an den jungen Herrscher an und stellte ihm ein Heer gegen die Schweden Zur Verfügung, deren Gelüste es fürchten mußte. Die Schweden wurden von dem kaiserlichen Felbherrti Gallas bis an die äußersten Grenzen Pommerns zurückgebrängt; alle festen Plätze an der Elbe gingen an die Kaiserlichen über. Zwar faßte Bertiharb von Weimar am Rhein festen Fuß, mußte sich aber vor dem tapferen Bayerngeneral Johann von Werth zurückziehen, imb erst im solgenben Jahre gelang es den vereinten Machten, gegen den Kaiser erfolgreich vorzugehen. Bernhard vou Weimar suchte eine deutsche „dritte Partei" zu gründen, die ohne Frankreich den habsburgischen Hebelgriffen entgegen

3. Unser Vaterland - S. 468

1900 - Berlin : Bruer
— 468 — Wußte geschickt die Karten eines europäischen Gleichgewichts zu mischen, bei dem Frankreich sich den Ausschlag zu wahren trachtete. Dänemark, so plante Richelieu, sollte mit Hülfe Schwedens dem Hause Habsburg und der katholischen Liga entgegentreten, welche Maximilian von Bayern als Stütze benutzte, sich den Kurhut zu sichern, der dem pfälzischböhmischen Winterkönig vom Kaiser genommen worden war. Ferdinand schätzte die Zuverlässigkeit der deutschen Fürsten, besonders der Liga, um so geringer, da Ernst von Mansfeld und Christian von Halberstadt in England und den Niederlanden Söldnertruppen werben durften, des ersten Winks gewärtig, dem Könige von Dänemark Hülfe gegen den Kaiser zu leisten, dessen willkürliches Verfahren im deutschen Reiche viel Erbitterung bei den Fürsten geschaffen hatte. Sie fürchteten, zu bloßen Lehnsträgern des kaiserlichen Gewalthabers herabzusinken und schlossen darum gegen kaiserliche Uebergriffe ein Schutzrind Trutzbündnis, rüsteten auch ein Buudesheer, zu dessen Führung Christian Iv. von Dänemark, als Herzog von Laueuburg, gewählt wurde wegen seiner „hochrühmlichen Tapferkeit und wegen seines begabten Verstandes." Unter dem Vorwande, seinem vertriebenen. Schwager Friedrich V. zu helfen, dachte der Däne viel mehr an die zu erringenden eignen Vorteile, Einfluß in Norddeutschland, auch Bischofssitze dort zu erwerben, als an die Interessen der deutschen Fürsten gegen den Kaiser und an das Gedeihen des Protestantismus in Deutschland. Mit dem Dänenkönig hielten der Herzog von Brauuschweig-Wolfenbüttel, die Herzöge von Mecklenburg und Holstein-Gottorp, der Markgraf von Brandenburg, Herzog Johann Ernst von Weimar, dessen Bruder Bernhard, auch der Herzog von Altenburg. Da war es dem Kaiser hoch willkommen, daß ihm ein mächtiger, böhmischer Edelmann seine Hülfe anbot, Albrecht von Waldstein oder Wallendem. Zwar klang dessen Antrag fast abenteuerlich: er wollte dem Kaiser unentgeltlich ein Heer von 50,000 Mann zur Verfügung stellen, falls ihm der unumschränkte Oberbefehl darüber verliehen würde. Aber Wallenstein war der Mann, einem solchen Vorschlage die glänzendste Ausführung zu geben. Als Protestant geboren und im Glauben der böhmischen Gemeinden von seinen Eltern erzogen, war er nach deren Tod durch seinen Oheim Slavata in die Jesuitenschule nach Olmütz gesandt, um als deren Zögling ein schwärmerischer Katholik zu werden. Ein vielgereister, wissenschaftlich gebildeter Mann, hatte er sich später in manchem
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