sei. Sie schloß daher mit ihrem Schwager, dem Gra-
fen Heinrich, ein Bündniß, und nun brach ein Krieg
aus, der mit abwechselndem Glücke geführt wurde.
Margaretha erlebte nicht das Ende dieses Krieges;
L sie starb im Jahre 1812 in Flensburg, wohin sie sich
begeben hatte, um Friedensunterhandlungen mit Elisa-
beth anzuknüpfeu. Sie zeichnete sich durch tiefe Staats-
klugheit aus, die sie nicht nur in der Leitung der
, äußern Angelegenheiten des Reiches, sondern auch eben
so sehr in der innern Verwaltung der drei nordischen
Reiche an den Tag legte. Der trotzige Adel in
Schweden und Dänemark mußte sich vor ihrem mäch-
tigen Geiste beugen, und jeder Unordnung und Ge-
waltthätigkeit in ihren Reichen wußte sie durch zweck-
mäßige Anordnungen zu steuern. Gegen Kirchen und
Klöster war sie sehr freigebig, und mit der Geistlich-
keit, der sie beständig schmeichelte, stand sie in den
freundschaftlichsten Verhältnissen. Um die Nationen
mit einander zu verschmelzen, ernannte Margaretha
viele Dänen zu Beamten in Schweden, so wie sie
auch umgekehrt Schweden als Beamte in Dänemark
ansetzte. Dieses aber in Verbindung mit einigen
Schatzungen, welche sie in Schweden ausschricb, be-
wirkte, daß sie daselbst weniger beliebt war, als in
Dänemark und Norwegen.
Erich von Pommern. (1412 — 1439.)
Bereits im Jahre 1407 war Erich mündig er-
klärt und zum Mitregenten und Nachfolger Mar-
garetha's ernannt worden; allein die Königin» führte
doch bis an ihren Tod das Regiment, und es wäre
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Margaretha Margaretha Erich_von_Pommern Erich
Ss4
gegen eine Entschädigung an Geld und Landcigenthum
seine Forderungen an Dänemark abtrat. Hierüber ward
der Herzog Christian Albrecht so erbittert, daß er, um
sich zu rächen, eine enge Verbindung mit Schweden
abschloß. Zu gleicher Zeit brachen große Unruhen in
Europa aus, indem Ludwig Xiv. Holland an griff und
diesem Staate den Untergang drohete. Mehrere Mächte
rüsteten sich zur Vertheidigung Hollands, Schweden
dagegen trat auf Ludwig Xiv. Seite, und Griffenfeldt
gab den Rath, daß Dänemark sich währed dieses Krieges
friedlich verhalten solle, im Nothfalle aber stch Frank-
reich, als dem mächtigem Staate anschließen möge, auf
welche Weise auch das gute Vernehmen mit Schweden
erhalten werden würde. Da man sich aber mit der Hoff-
nung schmeichelte, die verlornen schonischen Provinzen
wieder zu gewinnen und der Churfürst von Brandenburg
Unterstützung versprach, so ließ der junge König Chri-
stian V. Schweden den Krieg erklären (1675). — Von
großer Wichtigkeit für den glücklichen Gang des Krieges
war es, sich gegen den gottorffischen Herzog zu sichern;
daher lud Christian V. diesen seinen Schwager zu einer
Zusammenkunft nach Rendsburg ein, wo er ihm den Vor-
schlag machte, ein Bündniß mit Dänemark abzuschließen
und ihm seine Festungen und Truppen zur freien Be-
nutzung zu überlassen. Als aber der Herzog sich darauf
nicht einlassen wollte, wurden die Thore geschlossen und
der Herzog für gefangen erklärt. Unter solchen Um-
ständen mußte er nun bei diesem vergleiche zu Rends-
burg (10. Juli 1675) gedrungen auf alle die Vortheile
verzichten, welche die schwedischen Waffen ihm im letzten
Kriege verschafft hatten, namentlich auf die Souveraini-
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Extrahierte Personennamen: Christian_Albrecht Albrecht Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Christian_V.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Holland Hollands Schweden Frank- Brandenburg Chri- Rendsburg
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge-
schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese-
buche: 1. Gustav Adolf. — 2. Tilly. — 3. Wallenstein. —
4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von
Lützen.)
§. 65. c. Folgen. 1. Die Reformation blieb besteben,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber
das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle
Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit
und Roheit allenthalben eingerissen (2/s der Bewohner todt, Städte
und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprocesse). Deutschland war
ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die that-
sächliche Souveränetät (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten
unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen
(freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu-
gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der innern Auf-
lösung des Reiches und seiner Dhumacht gegeben. Es wurde ein
Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte lang-
sam dem Tode zu, nicht einmal zur Vertheidigung mehr tauglich.
Die Habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und
folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. —
2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden
erhielt Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die
Bisthümer Bremen und Verden; an Frankreich wurden Metz rc.
(§. 62), der Elsaß (außer Straßburg und 10 Reichsstädten), einige
Festungen wie Breisach abgetreten; die Schweiz und die Nieder-
lande wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So
wurde Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. —
3. Das deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage
angekommen: doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden:
die zähe Kraft des deutschen Volkes, die durch das in allen Eou-
fessionen neu erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward,
und der k u r b r a n d e n b u r g i s ch e Staat, der einst Deutsü)-
lands fester Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm
durch Erbrecht zustehende Pommern fvon dem es nur den
größeren Theil H i n t e r p o m m e r n s erhält^ erlangt Branden-
burg Halberstadt, Minden, Ca min, Magdeburg. Zu
welchen Provinzen ist hierdurch der Grundstock gelegt?)
§. 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines.
Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. — Seit
1397 herrschten die dänischen Könige auch über Norwegen und Schweden
(kalmarische Union). Gustav Wasa befreite S ch w ed e n, wurde 1523 König
und führte die Reformation ein. — In Frankreich führte der Haß
zwischen Reformierten (Hugenotten) und Katholiken zu Kriegen und zu der
sogenannten Bartholomäusnacht oder Pariserbluthochzeit 1572
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Deutschland Schweden Hinterpommern Frankreich Breisach Deutschland Schweden Pommern Minden Magdeburg Dänemark Norwegen Schweden Frankreich