Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 62

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. 431 bis 338 v. Chb. Der Beginnende Verfall. jerster Abschnitt. Der peloponnesische Krieg, 431—404. Die Uebel, aus denen der peloponnesische < Krieg hervorgegangen — die Eifersucht Spartas und seiner Verbündeten gegen die Macht Athens und der -j feindliche Gegensatz des aristokratischen und demokratischen Princips sowohl zwischen den einzelnen griechi- \ sehen Staaten als innerhalb derselben — werden durch den peloponnesischen Krieg immer mehr geschärft und ; gesteigert und entwickeln eine immer verderblichere Wirkung. Nach 27jähriger Dauer endet der Krieg damit, I dass Athen besiegt und seine Blüthe vernichtet, zugleich aber auch die Kraft und Selbstständigkeit der übrigen griechischen Staaten gebrochen wird. Zweiter Abschnitt. Uebermuth und Demüthigung Spartas. 404 — 362. Sparta hält seine durch den pelo- ponnesischen Krieg gewonnene Obergewalt mit Härte und Willkür aufrecht. Ein erster Versuch der übrigen 1 bedeutenderen Staaten, das spartanische Joch abzuschütteln (in dem korinthischen Krieg), wird dadurch ver- eitelt, dass Sparta persische Unterstützung sucht und erlangt und mit dieser seine Feinde wiederum seiner j Herrschaft unterwirft. Neue Härten und Gewaltthätigkeiten Spartas führen aber dazu, dass sich zuerst Theben i und dann auch Athen gegen dasselbe erhebt; in dem sich hieraus entspinnenden (thebanischen) Kriege wird das I Ansehn Spartas vernichtet und seiner Herrschaft nicht nur in dem übrigen Griechenland, sondern auch im Pelo- I ponnes ein Ende gemacht. Theben gewinnt auf kurze Zeit unter Epaminondas Leitung die erste Stelle unter den • griechischen Staaten, ohne dieselbe jedoch behaupten zu können. Dritter Abschnitt. Der Kampf mit König Philipp, bis 338. Philipp von Macédonien benutzt die Schwäche und Zerrissenheit Griechenlands, um sich zunächst unter schwachem, unzusammenhängendem Widerstand Athens die griechischen Städte an der thracischen Küste zu unterwerfen und dann, hierdurch gestärkt, Griechenland selbst unter seine Obergewalt zu bringen. Athen, durch die Beredtsamkeit des Demosthenes angetrieben, ver- einigt noch einmal, als Philipps Absichten immer mehr hervortreten, eine grössere Anzahl griechischer Staaten ' zum Kampfe gegen ihn. Allein diese letzten Anstrengungen endigen mit der Schlacht bei Chäronea, mit wel- J eher die Selbstständigkeit und Freiheit Griechenlands für immer verloren geht. Literatur und Kunst sind während der ganzen Periode in reichster Entwickelung begriffen. Nachdem die l Poesie den letzten ihrer Zweige, die Komödie, entfaltet hat, so folgt die Blüthe der Prosa, in der besonders ( .

2. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 89

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Der beginnende Verfall. 89 Olympiaden- jahr. Jahr j vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Xcy, 3. 398. Elis unterwirft sich den Der spartanische König folgt166). Forderungen Agis stirbt ; Spartas 165). Agesilaos ker)“), Platon (Aka- demiker) **). 165) Xen. Hell. Iii, 2, 30 — 31. Paus. Iii, 8, 2. Diod. Xiv, .:34. Die Eleer mussten die Mauern ihrer Hauptstadt niederreissen nund auf die bisher von ihnen behauptete Herrschaft über die übri- ge gen Städte und Völker der Landschaft verzichten. Der Abschluss 3 -erfolgte im nächsten Sommer nach dem Einfalle der Spartaner. (Zu > derselben Zeit werden nach Diod. a. a. 0. auch die Messenier von ¡> den Spartanern aus Kephallenia und Naupaktos vertrieben.) i> des philosophischen Proletariers haben sich erhalten, Diog. L. Vi, 2 20 — 81, unter ihnen sein Zusammentreffen mit Alexander dem Gros- ?. sen, Cie. Tusc. V, 32. z) Aristippos aus Kyrene kam nach Athen, um den Sokrates s zu hören, Diog. L. Ii, 65. Plat. Phaed. 59. c, reiste viel und ver- [ kehrte zu Syrakus mit dem älteren Dionysios, Diog. L. n, 66 f, [ lehrte zuerst unter den Sokratikern für Geld, a. a. 0. 72. 74. 80, f und wurde Stifter der kyrenaischen Schule. Er lehrte, dass die Lust, t rjdovrj, das höchste Gut sei, Diog. L. Ii, 75: ro xquteiv xal fjr t rjttäa&cu rjdovwv, Xen. Mem. Ii, 1. Iii, 8; woher die Kyrenaiker 5 auch 'Hdovixoi genannt wurden. Die Berichte über seine Schriften 3 sind unsicher und widerspruchsvoll, a. a. 0. 64. 83 f. aa) Platon, Sohn des Atheners Ariston, aus einem Geschlechte, i das sich vom Kodros ableitete , und der Periktione, die vom Solon r und somit ebenfalls vom Kodros stammte, war geboren wahrschein- [ lieh im Sterbejahre des Perikies, 429, Diog. Iii, 1. 2. 3. Vit. d. ß'. Westerm. Vit. min. p. 382. 388. Suid. s. v. Ausser Sagen über seine Geburt berichten die Lebensbeschreiber von seinem Unterricht in der Grammatik, Musik und Gymnastik, von einem Ringpreis, den er davon getragen haben soll, und von dichterischen Versuchen, . Diog. I. a. a. 0. 4. 5. Vit. d, wie auch von Kriegsdiensten, Diog. ' «. ff. 0. 8. Durch Kratylos ward er mit der Philosophie des Hera- [ kleitos bekannt, Arist. Metam. I, 6. Vit. d, p. 385. Etwa 20 Jahr i alt, trat er mit dem Sokrates in Verbindung, Diog. L. Iii, 6. Vit. \ ß\ P- 391. Suid. s. v., der ihm Wohlwollen zuwandte, Xen. Mem. Iii, 6, 1; er war jedoch bei Sokrates Tode abwesend wegen Krank- heit, Plat. Phaed. 59. b. Apol. 38. b. Diog. L. Iii, 36. Unter den Sokratikern waren Antisthenes und Aristippos seine Gegner. Plat. Phaed. 59. a. Soph. 251. e. Diog. L. Iii, 35. 36. Nach Sokrates Tode begab er sich mit andern Anhängern desselben nach Megara zum Eukleides und unternahm dann Reisen nach Kyrene, Aegypten, Unteritalien und Sicilien, auf denen er mit dem Kyre- naiker Theodoros und den Pythagoreem, namentlich dem Philolaos und Archytas nähere Bekanntschaft machte, a.a.o. 6. 9. Vit. ß', p. 392. cc, p. 385. In Syrakus beim älteren Dionysios erregte er durch seine Freimüthigkeit solchen Anstoss, dass ihn derselbe dem spartanischen Gesandten Pollis übergab, um ihn als Sklaven nach Aegina zu verkaufen, von wo ihn Annikeris von Kyrene losgekauft haben soll. Pluf. Dion. 5. Diog. L. Iii, 18 — 21. Vit. d, p. 385 f. Peter, griech. Zeittafeln. 4. Aufl. 166) Xen. Hell. Iii, 3, 1 — 4. Plut. Lys. 22. Ages. 3. Paus. Iii, 8, 4 — 5. Agis stirbt, nachdem der Friede mit Elis geschlos- sen war, s. Xen. a. a. 0. §. 1, Agesilaos, sein Bruder, folgt ihm, hauptsächlich durch die Unterstützung des Lysandros, obgleich Agis einen Sohn Leotychides hinterliess, der als solcher näher berech- tigt war. Nach seiner Rückkehr hielt er Vorträge vor zahlreichen Schülern in dem bei Athen gelegenen Gymnasion Ay.udrjfj.eia, so genannt von einem Heros Axudrjfjog, Diog. L. Iii, 7.41: oder xui Axudrjuaixi] Ttqoßrjyoqevd-rj rj an uvzov aigsßig, vgl. Vit. d. p. 387. Zum zwei- ten Male soll er nach Sicilien gekommen sein nach dem Tode des älteren Dionysios auf Dions Aufforderung (368), und nach dessen Verbannung zum dritten Male (361) ohne günstigen Erfolg für die politischen Verhältnisse in Syrakus, a. a. 0. 21 f. Plato erreichte in ungeschwächter Geisteskraft das 81ste Lebensjahr und starb 348, Hermipp. b. Diog. L. Iii, 2. Cie. de sen. 5. Die Reinheit und Hoheit seines Charakters wird von den Alten hochgepriesen, Diog. a.a. 0. 44: tov tig xal Trjx6#t vuiwv | rifju uvrjq uyuo-og &etov Ido vta ßiov. Unter seinem Namen sind 41 philosophische Dialoge, eine Sammlung philosophischer Definitionen und 13 Briefe erhalten, «. «. 0. Iii, 57 f, von denen jedoch die Definitionen und die Briefe wie eine Anzahl kleinerer Dialoge, namentlich Minos, Hipparchos, der zweite Alkibiades, Anterastai, Theages, Klitophon, Epinomis allgemein für unächt gehalten werden. Schon die Alten versuchten die Dialoge des Platon in Tetralogieen oder Trilogieen zusammen zu fassen, ff. a. 0., neuere Gelehrte haben dieselben nach Zeitfolge und innerer Verwandtschaft verschieden geordnet und gruppiert. Unter den Dialogen sind von bervortretender Wichtigkeit für Pla- tons Lehre: ‘Dutdgog, über die Liebe als Sehnsucht nach der Idee, Üqwtuydgug, über die Lehrbarkeit und Einheit der Tugend und ihr Entstehn aus dem Wissen, Fogyiag, von der Verwerflichkeit des Glückseligkeitsprincips der Sophisten und der Einheit der Tu- gend und Glückseligkeit, Qeuitrjtog, über den Unterschied des Wis- sens von der sinnlichen Wahrnehmung und Vorstellung, Xocftotrjg, eine Widerlegung der Ansichten der Eleatischen Schule über Sein und Nichtsein, Iiuqfjevldrjg, Platons eigenthümliehe Lehre von unsinn- lichen, unentstandenen, unveränderlichen und unvergänglichen Wesen- heiten als Vorbildern der gewordenen sinnlichen Dinge, Ideat, eidrj, Kgatvxog, über das Verhältniss der Sprache zum Erkennen, Zvfino- Gtov, über die philosophische Liebe, <Pu(dov, von der Seele und deren Unsterblichkeit, Dixrjßog, über das höchste Gut und die ver- schiedenen Arten des Seins, Tloktreiu, üher die Verwirklichung der Gerechtigkeit im Staate nebst einer Beschreibnng des Musterstaates, Tlfiuiog, über die Entstehung und Einrichtung der Welt. Vorwie- gend als geschichtliche Berichte für das Wirken und Schicksal des Sokrates sind wichtig Anokoyiu Xwxgutovg und Kgniov. 12

3. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 14

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
14 Zweite Periode. 1104—500 v. Chr. Zweite Periode. 1104 bis 500 v. chr. Das Zeitalter Der Irrerem Ent'wickelung Des Hellenenthums. Nachdem die Dorier feste Wohnsitze erlangt und ihre Herrschaft begründet haben, so kommt auch im übri- gen Griechenland die bisherige fast ununterbrochene Bewegung zur Ruhe. Dies hat die Folge, dass in den ein- zelnen Staaten der Trieb zur inneren Entwickelung und Gestaltung der Verhältnisse Raum gewinnt; in den meisten derselben wird das Königthum bald abgeschafft; an seine Stelle tritt eine aristokratische Verfassung; diese wird gewöhnlich, nachdem sie entartet, gestürzt, und nach einer kurzen Unterbrechung der natürlichen Ent- wickelung durch die Tyrannis beginnt sodann in einem grossen Theile der griechischen Staaten die Neigung zur Demokratie sich geltend zu machen. Daneben bildet sich allmählich unter den sämmtlichen griechischen Staaten das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit, das Nationalgefühl, aus; wofür sich theils die Ausbreitung und das wachsende Ansehen, der hellenischen Dorier, theils <Ter Einfluss der Nationalspiele und des delphischen Orakels als "besonders förderlich erweist. Nach aussen hin wmtter Einfluss Griechenlands und sein Handels- verkehr durch Kolonieeitlegnmdet, welche die ringsherum gelegenen Küsten des Mittelmeers in das helleni- sche Leben hineinziehen. Gleichzeitig nimmt die eigenthümliche, nach den Gesetzen innerer Nothwendigkeit geschehende Entwickelung der griechischen Literatur ihren Anfang mit dem Epos und der Lyrik, wälirend die Kunst sich noch nicht von den Fesseln des Hergebrachten und Symbolischen frei zu machen vermag und ihre Fortschritte sich daher zunächst auf das Technische beschränken. Anm. Die Quellen sind im Ganzen dieselben wie in der vorigen Periode. Die werthvollsten Nachrichten über diese Periode sind vorzugsweise bei Herodot zu finden; noch immer aber sind wir — abgesehen von Plutarch, von welchem die Lebensbeschreibungen des Lykurg und Solon hierher gehören •— fast nur auf zerstreute Notizen angewiesen. Für die griechischen Kolonieen sind diese ausser bei Herodot und Strabo hauptsächlich noch in der Hegiriyriais des s. g. Skymnos aus Chios (ed. Meineke) und in einem Auszug aus dem geographischen Lexikon (E&vixa) des Stephanos von Byzanz (5. J. n. Chr.) zu suchen; für die Nationalspiele und was damit zusammen- hängt, bieten Pindar und die Scholiasten zu demselben manche Aus- beute; für die Verfassungsgeschichte sind die Politika des Aristoteles die wichtigste und lehrreichste Quelle. ■— Am dürftigsten sind die Nachrichten für die 3 Jahrhunderte, "welche zwischen der Wande- rung der Dorier und Herakliden und der ersten Olympiade liegen und gewissermaassen die Grenzscheide zwischen dem mythischen und dem historischen Griechenland bilden. 4

4. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 100

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
100 Vierte Periode. Von 43t — 338 v. Chr. Olympiaden- jahr. Jahr vor Chr. Politische Geschichte. Kunst und Literatur. Сш, 1. 368. Zweiter Einfall des Epaminondas in den Peloponnes 216). Bildhauer: Skopas kk), Ciii, 2. 367. Die Arkadier von den Spartanern geschlagen217). Vergeblicher Versuch der Thebaner, vermittelst persischen Ein- flusses Frieden zu stiften218). Praxiteles n). 216) Xen. Hell. Vii, 1, 15 — 22. Diod. Xv, 67 — 69. Die Athener und Spartaner hatten das Oneiongebirge besetzt, um den Thebanern den Eingang in den Peloponnes zu verscbliessen; die Thebaner schlagen aber die Spartaner und eröffnen sich dadurch den Eingang, Xen. a. a. 0. §. 15 —17. Darauf bringen sie Pellene und Sikyon zum Beitritt zu ihrem Bund und verwüsten das Gebiet von Epidauros, das. §. 18 vgl. 2, 11, kehren aber dann, ohne weiter etwas Erhebliches aüszurichten, wieder zurück. Noch ist bemerkens- werth, dass den Spartanern zu dieser Zeit von Dionysios, dem Ty- rannen von Syrakus, Hülfstruppen geschickt wurden, Xen. a. a. 0. 1, 20 — 22, die auch nachher noch zweimal, das letzte Mal unter Dionysios dem Jüngern, wiederkamen, das. 1, 28. 4, 12. [Nach Xenophon wie nach Diodor ist es wahrscheinlich, dass der zweite Zug wie der erste im J. 369 stattfand. Indess ist dies bei der Beschaffenheit unserer Quellen doch nicht als völlig ausgemacht an- zusehen, und es ist nicht unmöglich, dass er erst im J. 368 unter- nommen wurde. Wir sind nämlich für die ganze Zeit bis zur Schlacht bei Mantinea hinsichtlich der Zeitrechnung, abgesehen von den festen Punkten, die wir durch die Feier der olympischen Spiele, s. Anm. 223, und durch eine Sonnenfinsterniss, s. Anm. 224, gewinnen, lediglich auf Diodor und auf Combinationen hingewiesen, da Xenophon nur wenige und unzureichende Anhaltepunkte bietet. Diodor pflegt aber immer die Ereignisse des Olympiadenjahres (oder was ungefähr dasselbe ist, des Jahres der athenischen Archonten), d. h. der Zeit von der Mitte des Sommers bis ebendahin zusammen zu fassen (nicht zu gedenken, Lysias wurde, eine Bedeschule errichtete, die auch Demosthenes besuchte, und als Sachwalter für andere gerichtliche Beden schrieb, Is. Vit. a. ß'. y', Westerm. vit. min. p. 260 f. Suid. s. v. Flut, glor. Athen, p. 350 c, alle über Erbschaftsangelegenheiten. Wir kennen die Titel von 56 seiner Beden, erhalten haben sich 11. Auch eine theoretische Schrift, Idlcu rfyvca, wird von ihm erwähnt, Vit. ß'. Im Vergleich zu Lysias heisst es von Isäos Bedeweise Vit. у : Sieupigu <f Sri rrj fitv noxv то ¿(psxkg xal то rj&ixov xal rj /¿Qis, V & ’Ioalov те/пхытёда do&iev av siveu xal axgißta- тёда xal (Уутулатш/иотд бшх^/т/иётг) noixixoig etc. kk) Skopas aus Paros blühte zwischen 392 und 348, Strab■ p. 604. Faus. Viii, 45, 3. 4, arbeitete besonders in karischem Mar- mor und bereicherte Griechenland, Ionien und Karien mit zahlrei- chen Darstellungen von Göttern, Halbgöttern und Heroen, nament- lich aus dem Kreise des Dionysos und der Aphrodite. Unter seinen Bildsäulen waren die berühmtesten die rasende Bacchantin, Gallistrat. Stat. 2. Anthol. Fal. Ix, 774. Anth. Jac. I, 75, seine Liebesgöt- ter Eros, Himeros und Pothos im Tempel der Aphrodite zu Megara, Faus. I, 43, 6, und die Gruppe Poseidon, Thetis und Achilleus zu Bom, Flin. Xxxvi, 26. Als Baumeister war er thätig am Tempel der Athene Alea zu Tegea, dem schönsten im Peloponnes, Faus. Viii, 45, 4, und am Grabmal des Mausolos, Flin. Xxxiv, 30. 31. dass er nicht selten auch die Ereignisse zweier Jahre unter einem Jahre vereinigt und überhaupt sehr ungenau und ungründlich verfährt), und es bleibt daher, soweit wir auf ihn beschränkt sind, immer zwei- felhaft, ob die Ereignisse ein Jahr früher oder später anzusetzen sind.] 217) Die Arkadier hatten, im Gefühl ihrer durch die Vereini- gung erhöhten Stärke, mehrere glückliche Unternehmungen auf eigne Hand gemacht, Xen. Hell. Vii, 1, 22 — 26. Desshalb unternahm Archidamos, der Sohn des Agesilaos, in Verbindung mit den syra- kusanischen Hülfstruppen einen Feldzug gegen sie und gewann, als die Arkadier ihn einzuschliessen suchten, durch einen kühnen Angriff einen glänzenden Sieg, bei dem viele Arkadier fielen, während kein einziger Spartaner getödtet wurde, s. Xen. a. a. 0. §. 28 — 32. Diod. Xv, 72. Flut. Ages. 33, daher die cißaxqvg ¡ua/rj genannt, Flut. a. a. 0. Durch jenes erhöhte Selbstgefühl waren die Arkadier schon jetzt den Thebanern immer mehr entfremdet, Xen. a. a. 0. §. 24. 39, auch begannen schon jetzt die Zwistigkeiten mit Elis, das. §. 26. 32. 218) Xen. Hell. Vii, 1, 33 — 40. Flut. Felop. 30. Artax. 22. Die von dem Perserkönig diktierten, hauptsächlich von Pelopidas, der von den Thebanern als Gesandter nach Susa geschickt worden war, durchgesetzten Friedensbedingungen (s. dieselben Xen. a. a. 0. §.36) wurden von den übrigen griechischen Staaten nicht angenom- men. (Ein schon ein Jahr früher von Philiskos, dem Abgesandten des Satrapen Artabazanes, gemachter Friedensversuch war daran Die lebendige Naturwabrheit und Schönheit, mit der er im Marmor menschliche Leidenschaften und erregte Seelenstimmungen ausdrückte, erfüllten den Beschauer mit Bewunderung. 11) Praxiteles aus Athen blühte um 368 bis 336, Corp. Inscr. Gr. Nr. 1604, Flin. Xxxiv, 50 und arbeitete wie Skopas vorzüg- lich in Marmor, Flin. Xxxiv, 69 : marmore felicior ideo et clarior fuit. Unter seinen zahlreichen Meisterwerken waren besonders berühmt der ruhende Satyr (rtiqißorjtog) Flin. Xxxiv, 69. Faus. I, 20, 1, die knidische Aphrodite, Flin. Xxxvi, 20: ante omnia est non solum Praxitelis verum in toto orbe terrarum Venus, und der Eros zu Thespiä, Faus. Ix, 27, 3. Flin. Xxxvi, 22: propter quem Thespiae visebantur. In der Darstellung des sinnlichen Beizes und der Anmuth der körperlichen Erscheinung war er der unübertroffene Meister, Luc. amor. 13, imag. 4. Plinius sagt von ihm a. a. O. 20: marmoris gloria superavit etiam semet. Ob die vielgerühmte Gruppe der sterbenden Kinder der Niobe von Skopas oder von Praxiteles herrühre, darüber waren schon die Alten zweifelhaft, Flin. Xxxvi, 28. [Erhaltene Bildwerke, aus denen wir eine Anschauung über den Kunststil dieser Zeit des Skopas und Praxiteles gewinnen kön- nen, sind unter andern die Niobiden zu Florenz, die sogenannte Niobide in Paris, der sogenannte Ilioneus zu München und die Beliefs am Denkmal des Lysikrates.]

5. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 40

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
40 Dritte Periode. 500 — 431 v. Chr. »Ritte Periode. 500 Bis 431 V. Che. Die Blüthezeit Des Hellenischen Volks. Die bewundernswürdigen Siege, durch welche die Angriffe des Perserkönigs auf die Unabhängigkeit Grie- chenlands zurückgeschlagen werden, bewirken, dass Kraft und Selbstgefühl der Hellenen sich rasch entfalten und bis zur höchsten Höhe steigern. Athen hat schon bei den Perserkriegen selbst die grösste Energie unter allen hellenischen Staaten entwickelt; unter seiner Führung wird aber der Kampf auch nachher noch zu dem Zwecke fortgesetzt, um die übrigen Hellenen auf den Inseln und an den Küsten des ägäischen Meeres vom per- sischen Joche zu befreien. So fallen also auch die Früchte dieser Siege und dieser ruhmvollen Anstrengungen hauptsächlich auf Athen zurück. Es bildet sich zur ersten hellenischen Seemacht, aus und gewinnt nicht nur die Hegemonie zur See, sondern macht sogar Sparta einige Zeit lang die Hegemonie zu Lande streitig; im Innern werden nach und nach die letzten Schranken der Demokratie beseitigt, wodurch das ganze Volk in allen seinen Gliedern zur freiesten, regsten Betheiligung an dem öffentlichen Leben erhoben wird. Kunst und Literatur steigen rasch zur schönsten Blüthe empor, indem einestheils im Erzguss, in der Bildhauerkunst und in der Baukunst, anderntheils in der Tragödie die vollendetsten Leistungen hervorgebracht werden. Doch treten in den Reibungen und Feindseligkeiten zwischen Sparta und Athen immer mehr Anzeichen des langen blutigen Kampfes hervor, durch welchen in der nächsten Periode die Kraft und die Unabhängigkeit Griechenlands gebrochen wird. Anm. Für die Zeit bis zu den Schlachten bei Platää und Mykale besitzen wir in den vier letzten Büchern des Herodot eine zusammenhängende und ausführliche Darstellung der Ereignisse; von da an ist Thukydides in der Einleitung seines grossen Geschichts- werks unser Führer, in der er einen zwar kurzen, aber eben so zuverlässigen als lehrreichen Abriss der Geschichte der Zeit zwischen den Perserkriegen und dem peloponnesischen Kriege giebt. Neben diesen Geschichtswerken ersten Eanges kommen andere Werke aus meist viel späterer Zeit wenig und nur für einzelne Notizen in Betracht. Dergleichen sind: ein kurzer Auszug bei Photios aus den persischen Geschichten des Ktesias (um 400 v. Chr.), Diodorus Siculus, dessen elftes Buch (die fünf vorhergehenden sind verloren gegangen) mit dem Jahre 480 anfängt, Plutarch in den Biogra- phieen des Themistokles, Aristeides, Krrnon und Perikies, endlich Cornelius Nepos und Justin, über welche s. Zeittafeln der römischen Gesch. S. 89 k und 109 b.

6. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 55

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Die Blüthezeit des hellenischen "Volks. 55 Olympiaden- Jahr Politische Geschichte. Kunst und Literatur. jahr. vor Chr. Ъхххп, 4. 449. Die Athener nehmen den Krieg gegen die Perser unter Kimons Die Komödiendichter Führung wieder auf und gewinnen nach Kimons Tode den Doppelsieg hei Salamis auf Kypros68). 1 Kratesm), Kratinos “). 68) Time. I, 112. Nach Biod. Xii, 3 ist es Kimon selbst, der den Sieg gewinnt. Nach demselben (c. 4) wird nach diesem i Siege der sogenannte Kimonische Friede geschlossen (nach Be- \ mosth. de f. leg. p. 428. Blut. Cim. 13. vgl. Kerod. Vii, 151 rich- tiger Friede des Kallias zu nennen), wodurch der Perserkönig sich ' verpflichtet haben soll, allen hellenischen Städten in Asien völlige ! Unabhängigkeit zu gewähren und desshalb mit seiner Flotte im Süden nicht wesentlich über Phaselis oder die benachbarten cheli- > donischen Inseln, im Norden nicht über die Kyaneen am Eingang t Neuerungen, die Euripides auf die Bühne brachte, stehen obenan i die Einführung des Prologs, Vit. ß'. Aristoph. Ban. 946. 1177, und von Monodieen oder Arien, Aristoph. Ban. 1330 f. 944. 851, und die Lostrennung der Chorgesänge vom Zusammenhang des Stückes, Schol. Arist. Ach. 442. Ein grosses Geschick zeigt er in der Darstellung von Seelenzuständen, besonders der Leidenschaft der Liebe, wird aber darin oft zu rhetorisch. Bittere Erfahrungen blieben ihm nicht erspart. Die Untreue seiner beiden Frauen rief in seinen Tragödien scharfe und missliebige Aeusserungen über die "Weiber hervor und ist nicht ohne Einfluss auf die Darstellung seiner Frauencharaktere geblieben, Vit. a. ß'. у . Aristoph. Thesm. 82 f. Dies häusliche Unglück und die Spöttereien der Komiker, deren Spitze in den Fröschen und Thesmophoriazusen des Aristo- phanes vorliegt, bewogen ihn seine Vaterstadt zu verlassen, Vit. ß'. у. Er begab sich nach Pella an den Hof des Königs Arche- laos von Makedonien, der ihn hoch ehrte, und dem er sich durch sein letztes Drama Agytlaog dankbar bewies, Vit. a. Dort ist er 406 kurz vor Sophokles gestorben, der ihn noch aufrichtig be- trauerte, Vit. a. ß' ■ у ; doch ehrten die Athener sein Andenken durch ein Kenotaphion. Baus. I, 2, 2. Von seinen mindestens 75 Dramen, Vit. у. Varro ap. Gell. Xviii, 4. Suid. а. а. О , sind voll- ständig erhalten 16 Tragödien: 'Exctßrj, "Og^oxrjg, Mfiseta, Фос- vtaoat, Tnnblvxog oxecparrjtpbqog, Avßgofxdyri, Txfriöeg, ’Itpt- yfveta г) iv A v).ißi, \t(f,iy£vsia fj ¿v Tavootg, Тдыадед, Бах- уса, 'Hgaxletdat fhov, Elfvrj, ‘Hqaxlfjg /uatvouevog, Tllexxga, ein Satyrdrama, Kvxlmß und ein die Stelle eines Satyrdramas ver- tretendes Stück 5'Alxrjoxtg (Argum.: го de bqafxd loxt oaxvqtxtb- xegov). [Der unter seinem Namen erhaltene ‘Prjoog rührt nicht von ihm her.] Von den übrigen sind gegen 1100 Bruchstücke erhalten, bedeutendere besonders aus den Dramen Awßavbgog, Nauck fr. 53, Avxtotxrj, fr. 187. 188. 219. 220. Agyelaog, fr. 230, Avxblvxog, fr. 284. 287. 288, Aavarj, fr. 318 — 332 , Atxxvg, fr. 336. 339. 349, ’Ецеу&еод, fr. 362. 363, Trat, fr. 406. 407, Kqse<p6yxrig, fr. 462, Kgrjxeg, fr. 475, Olvo/xaog, fr. 575 — 577, Пи1а[хг\Ьг\д, fr. 582. 584, nieio^evrjg, fr. 628, 'Pasdfxav&vg, fr. 660, Фае&сох, fr. 779. 781 , Фосш£, fr. 809. 813. 816, Xnv- esmnog, fr. 836. Vergl. fr. 889. 890. Ueber Euripides Dichtung urtheilt. Aristoteles Boet. 13, 9. 10: xal b Evgmisrjg, el xal xd alia fxrj eii olxovo/xei, alia xgaytxwxaxbg ye xtov noirjxcov tpac- vaxai. Vgl. Longin. 15, 3: eoxt fxev ovv (pilonovcoxaxog Evqtnt- - Sijg di о xavxt na&r\ /uaviag xe xal egeoxog ¿xxqaycgßfjoat xav xovxotg cog ovx оиг el xtotv exeqotg ¿ntxvyfaxaxog' ov fxijv «Aa« xav xatg allatg Intxid-eod-at tfavxuaiaig ovx axol/uog. (Unter den zahlreichen Tragikern zu Sophokles und Euripides Zeit treten noch besonders hervor: Aristarchos von Tegea, Suid. s. v. N. trag. des Pontus Euxinus hinauszuschiffen und mit dem Landheere sich mindestens 3 Tagemärsche von der Westküste Kleinasiens entfernt zu halten. [Von Plutarch {Cim. 13) wird dieser Friede nach der Schlacht am Eurymedon gesetzt, bei Thukydides findet sich gar keine Erwähnung desselben, und erst die Redner führen ihn, zu- erst in allgemeinen Ausdrücken, dann immer bestimmter an, s. Isocr. Baneg. p. 65. Areop. p. 150. Banath. p. 244. Bemosth. de f. I. p. 458. vgl. de Bhod. lib. p. 199. Lycurg. Leocr. p. 199; bei späteren Rhetoren bildet er ein häufig wiederkehrendes Thema ihrer Gr. fr. 1 — 6 , Ion von Chios, Suid. s. v. Schol. Arist. Pac. 835. N. fr. 1 — 68, Achaeos von Eretria Suid. s. v. Athen. X, p. 451. N. fr. 1—54, ausgezeichnet im Satyrspiel, Biog. L. Ii, 133, und später Agathon der Freund des Plato, Sympos., von Aristophanes wegen seiner weichlichen, überfeinerten Dichtungsweise verspottet, Thesm. 52 f. 60 f. 100. 130 f. 150 f. vgl. Schol., N. fr. 1—29. Von der Masse der Tragiker seiner Zeit sagt Aristophanes Ban. 89: ovxovv exef fffr ivxav&a [¿stqaxvllia | Evqvticsov nlelv fj axa- Sccg lalidxsqa; | tnupvllldtg xavf ¿oxl xal axwfxvlfiaxa, | yeh- Sbvcov ¡uovoeia, loißrjxcd xayvrjg. Aehnliches gilt von der Menge der späteren Tragiker, unter denen keiner von schöpferischem Geiste ist. Die Namen von etwa 130 und Bruchstücke von über 50 solcher Tragiker sind noch erhalten.) m) Schon griechische Literaturhistoriker unterschieden in der attischen Komödie eine Üqyaia xco/uqxfia, fxfot] xeo/xegbia, ria xwpkpdia, Anon. lieft xatfx. Iii. Ix, 8. Die charakteristischen Merkmale der älteren attischen Komödie sind: die politische Satire mit Karikaturmasken wirklicher Personen, Blaton. nenl dtaipogag xco/uaxhdiv 19, und Nennung ihrer Namen {xojfxcgßeiv dvo/xaoxt), Isocr. d. pac. p. 161, Tieft xeo/u, Viii, 8. Ix, 7, der burlesk oder phantastisch maskirte Chor von 24 Personen, lieft xto/u. Viii, 34, und die nuqctßagtg, das Intermezzo oder die Abschweifung vom Zusammenhang des Stückes, indem der Chor sich singend oder redend an die Zuschauer wendet und sich über Verhältnisse des öffentlichen Lebens oder des Dichters zum Publikum ernst oder launig auslässt, Aristid. T. Ii. p. 523. Blaton. neq. btaep. xw/x. 11: o yoqog ovx lyotv nqog xovg vnoxqtxag ßtaleyeotat dnogxqoepov inotetxo Tiqog xov dijfxov xaxa de xrjv anooxqotpov ¿xelvrjv ot noir\xal Sta xov yoqov fj vnsq eavxäv dneloyovvxo fj neft Sr\- fxooiojv Tioay/xäxmv eloxjyovvxo. Mit der Ausbildung der demo- kratischen Verfassung entwickelte sich die ältere attische Komödie und fällt mit ihr. Die Zahl der Dichter und ihre Fruchtbarkeit ist eine ausserordentlich grosse. Als der älteste komische Dichter Athens wird genannt Chionides (um 460). — Krates von Athen um 450, der erste bedeutendere Komödiendichter und zugleich Schauspieler, setzte an die Stelle des regellosen Schwankes die Behandlung eines bestimmten, der Wirklichkeit entnommenen Stof- fes, Tieft xtafx. Iii, 8. Suid. s. v. Kqaxrjg, Arist. Boet. 5, ward übrigens vom Publikum bald beklatscht bald ausgezischt, weshalb ihn Aristophanes verspottet, Eq. 537. 549. Von neun seiner Ko- mcldien sind kurze Bruchstücke erhalten. Fragm. Com. Meineke p. 78 f., die bedeutendsten aus den &rjg(a, M. fr. 1 — 4, Tlaistac fr. 1. Näfxtot fr. 1. n) Kratinos aus Athen, blühte um 449 — 423, nefi xotfx. Iii, 7, Aristoph. Pac. 700 f. Lucian. Macrob. c. 25, und siegte 9 mal unter I

7. Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen - S. 115

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Fünfte Periode. 336 bis 146 v. Chr. Der Völlige Untergang Der Griechischen Freiheit. * Während Alexandros der Grosse das Perserreich erobert und seine Herrschaft über den weiten Bereich desselben ausbreitet und damit zugleich den Orient für griechische Sprache und Bildung eröffnet, während nach seinem Tode das von ihm errichtete makedonisch - persische Weltreich unter langen, blutigen, verheerenden Kämpfen seiner Feldherren (der sog. Diadochen) in mehrere Reiche zerfällt: so wird Griechenland ungeachtet wiederholter Versuche, seine Freiheit wieder zu gewinnen, in Abhängigkeit von Makedonien erhallen, oder auch zu seiner noch grösseren Zerrüttung in die Kämpfe der Diadochen hineingezogen: bis Mak&lomen durch Thronstreitigkeiten und innere Kriege und endlich durch den Einfall der Kelten so geschwächt wird, dass es Griechenland aufgeben muss. Da erhebt sich Griechenland wieder zu einem kurzen Genuss der Freiheit; es werden zur Sicherung derselben Bundesstaaten gegründet; insbesondere regt sich ein frischeres Leben im Peloponnes, wo der achäische Bund die makedonischgesinnf£tt—tyrannen vertreibt und eine grosse Anzahl Städte unter seinem Schutze vereinigt, und wo ungefähr gleichzeitig in Sparta der Versuch gemacht wird, die Lykurgische Verfassung wieder in ihrer Reinheit herzustellen und damit zugleich dem Staate wieder die alte Kraft einzuflössen. Indessen mit diesem Aufschwung kehrt auch bald der alte Zwiespalt wieder zurück. Sparta, mit der neuerregten Kraft nach Aussen und nach Wiedergewinnung der früheren Hegemonie strebend, geräth in Kampf mit dem achäischen Bunde; dieser, in Gefahr zu unterliegen, ruft den König von Makedonien zur Hülfe; Sparta wird besiegt und unterworfen; mit ihm aber verfällt zugleich der achäische Bund und das ganze übrige Griechenland wieder der makedonischen Herrschaft. Mittlerweile aber war das römische Reich in seinem Wachsthum bis an die Grenzen von Griechenland und Makedonien vorgedrungen; es kömmt zum Kampf zwischen Rom und Makedonien; Griechenland, sich zwischen den kämpfenden Mächten theilend, gewinnt zunächst, so weit-es sich an Rom angeschlossen, an diesem einen Rückhalt gegen Makedonien; nachher, als der König von Makedonien besiegt und auf die alten Grenzen seines Reichs beschränkt wird, erhält ganz Griechenland die Freiheit als Geschenk des Siegers, aber nur, um nach einem mehr scheinbaren als wirklichen Genuss derselben mit Makedonien zusammen der Herrschaft Roms zu verfallen. — Bei, diesem Gange der Geschichte konnte eine kräftige und selbstständige Entwickelung von Kunst und Literatur in dieser Periode unmöglich statt- finden. Indess erhält sich doch die Kunst im Ganzen auf der bisherigen Stufe und macht in einigen Zweigen, namentlich in der Malerei, sogar nicht unbedeutende F%i4sc^r^e in Vervollkommnung. In der Literatur beschränkt sich die Production, abgesehen von der Beredtsamkeit, deren Blütfie^ioch einige 15*

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 3

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorwort. Xtnsre Sextaner und Quintaner mit ihrer lebhaften Einbildungs-kraft und dem frischen, aufnahmefhigen Gedchtnis hren und lesen gern von wichtigen Begebenheiten frherer Zeiten, begeistern sich an den Taten gewaltiger Helden und fragen dabei kaum nach dem geschichtlichen Zusammenhange. Ihnen trgt man darum nicht Geschichte vor, ihnen erzhlt man vielmehr in schlichten Worten Geschichten von bedeutenden Personen und Taten und knpft dabei, wenn irgend mglich, an die Heimat oder an Erlebnisse der Schler an. Solch vorbereitender Geschichtsunterricht will besonders historischen Sinn, das Interesse an der Vergangenheit der Nation, im Kinde wecken und rege erhalten und damit die Grundlage fr den sptern Geschichtsunterricht schaffen. Aus diesen Anschauungen heraus ist das Buch entstanden, das den Kleinen fr den Geschichtsunterricht eine krftigere Sttze sein soll, als sie das Lesebuch bei allem Reichtum an historischen Lesestcken zu bieten vermag. Ursprnglich war es nur fr die erste Unterweisung an Oberreal-schulen und Realschulen bestimmt. Da aber seit der Neuordnung des Geschichtsunterrichts an den hhern Schulen Sachsens der Lehrstoff fr die Unterklassen an gymnasialen und Realanstalten sehr viel hnlichkeit zeigt, fanden Amtsgenossen an Gymnasien, da sich das Buch zu einem guten Teile auch fr ihre Schulen eigne. Mndlich und schriftlich wurde ich ersucht, es fr den Gymnasialunterricht noch brauchbarer zu gestalten. Gern bin ich den Wnschen nachgekommen, und so ist die vorliegende Ausgabe B entstanden. Sie bietet zur Auswahl 45 abgeschlossene Geschichtsbilder. Den wichtigsten klassischen und germanischen Sagen fr Sexta reihen sich 23 Bilder aus der deutschen Geschichte fr Quinra an, wobei auch die Vergangenheit unsers engern Vaterlandes angemessen zu Worte kommt. Durchaus wurde ein berma von Zahlen und Namen vermieden; letztre, sofern sie fremder Herkunft sind, empfingen Betonungszeichen in Form wagerechter Striche. 1*

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 9

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Prometheus. gezeichnete Aphrodite (Venus) eine Beschtzerin. Hermes (Mercr) end-lich behtete den Kaufmann und die Wege, auf denen derselbe mit seinen Waren dahinzog; zudem eilte er in Flgelschuhen zur Erde hernieder, um Befehle der Götter auszurichten. Sonst lieen die Himmlischen ihren Willen durch weissagende Das Orakel Priester oder Priesterinnen verknden. Das geschah besonders in dem 8u ei^1-Orakel des Apollo zu Delphi. Dort erhob sich ein Tempel der einem Erdspalt, dem betubende Dmpfe entstrmten. An bestimmten Tagen wurde ein goldner Dreifu der den Spalt gestellt, und eine Priesterin setzte sich darauf. Sie atmete die Dmpfe ein und stie dabei unzusam-menhngende Laute aus, die von den umstehenden Priestern gedeutet und in Verse gebracht wurden. Gesandte von Knigen oder Stdten, oft aus weiter Ferne, nahmen drauen die mehrdeutigen Orakel in Empfang und spendeten kostbare Geschenke dafr. Dem Zeus zu Ehren wurden aller vier Jahre auf der Festspiel- Die statte Olympia die Olympischen Spiele gefeiert. Fnf Tage whrten sie: am zweiten rangen die Knaben, am dritten die Männer im Wettlaufen, Ringen und Faustkampf um den Preis, der vierte Tag galt dem Wett-rennen der Wagen und Reiter sowie dem Fnfkampf (Springen, Laufen, Diskuswerfen, Speerschleudern und Ringen). Am nchsten Tage endlich wurden die Sieger vor den jubelnden Zuschauern mit Krnzen und lzweigen gekrnt. Das war fr einen Griechen die hchste Ehre. In seiner Vaterstadt wurde er feierlich begrt, in Olympia aber wurde ihm zu Ehren eine Bildsule aufgestellt. Die Olympischen Spiele genossen ein so hohes Ansehen, da die Griechen die Jahre darnach zhlten. Einen Zeitraum von vier Jahren nannten sie eine Olympiade. Olympiaden. 2. Prometheus. In den allerltesten Zeiten lebten die Menschen wie die Tiere dahin: sie kannten nicht das wohnliche Haus mit dem wrmenden Herd, sondern wohnten in Hhlen und nhrten sich von rohem Fleisch und Wurzeln. Das jammerte Prometheus, den einzigen der Titanen, den Zeus in dem furchtbaren Kampfe mit dem Riesengeschlechte einst verschont hatte. Er lehrte sie wilde Tiere einfangen und zhmen, unter-wies sie in der Schiffahrt, lie sie Erze aus dem Boden gewinnen, deutete ihnen der Lauf der Gestirne und unterrichtete sie im Gebrauch der Zahlen und der Schrift. Aber noch fehlte den Menschen das wichtige

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 73

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Bonifatius. 73 sollten den Heiden den Weg zu Christo weisen. Er selbst durchzog das germanische Land und predigte ohne Unterla, grndete christliche Ge-meinden und setzte Bischfe der sie, lie Kirchen erbauen und errichtete Klster, unter denen ihm das zu Fulda das liebste ward. War der Ort ausgewhlt, an dem ein Kloster erstehn sollte, so Das Kloster, kamen Mnche mit allerlei Werkzeug herbei. Mit Axt und Sge fllten sie die Baumriesen des dichten Waldes oder hoben Grben aus und leiteten das Wasser des Sumpfes ab. Dann brachen sie Steine und schleppten sie herzu, brannten Ziegel und lschten Kalk. Um einen vierseitigen Hof, an dessen Seiten der berwlbte Kreuz-gang hinfhrte, wurden die Klosterkirche und verschiedne andre Ge-bude errichtet. Die ganze Anlage wurde mit einer schtzenden Mauer umgrtet. War das Kloster fertig, so hrten die Leute der Gegend gar oft das Glcklein der Kirche erklingen, das die Mnche bei Tag und Nacht zum Gottesdienste rief. Des Sonntags wandelten sie selbst zur Kloster-kirche, lauschten der Predigt und dem schnen Gesnge. Aber die Kuttentrger waren nicht nur fromme Beter. Wenn sie am Morgen aus der Klosterpforte traten, so schritten die einen zu den Htten der Umwohnenden und redeten zu ihnen von Gott und dem Herrn Jesus, andre zogen mit Pflug und Egge aufs Kloster-feld, wieder andre gingen aus, um Wege und Brcken zu bauen oder im Walde Bume zu roden. Im Klostergarten gruben unterdes fromme Brder das Erdreich um, pflanzten Kohl, steckten Bohnen und Rben, Verschnitten und pfropften die Obstbume. In der Klosterschule unterwiesen manche die Knaben benachbarter Leute im Lesen, Schreiben und in der lateinischen Sprache. Endlich saen gelehrte Mnche in ihren einsamen Zellen und schrieben Bcher ab, andre schmckten Kirche und Kreuzgang mit Bildern und geschnitzten Holzflguren, die den Heiland und seine Jnger darstellten. Kam ein Wanderer des Weges, so nahmen ihn die Mnche freund-lich auf und gaben ihm Herberge; ward jemand von Krankheit befallen. so fand er im Kloster liebevolle Pflege. Bald merkten die Germanen, da von diesen Sttten reicher Segen fr sie ausstrmte, und die Zahl der Christen wuchs bestndig unter ihnen. &,tc #7. (W : - v.*- >, yvw l\\ h hx- ^ %; "j } . ' ' J . 7 ; -
   bis 10 von 578 weiter»  »»
578 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 578 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 21
2 93
3 16
4 107
5 24
6 1
7 27
8 9
9 3
10 72
11 4
12 4
13 11
14 9
15 1
16 23
17 2
18 8
19 17
20 2
21 4
22 8
23 1
24 0
25 41
26 40
27 56
28 9
29 8
30 15
31 34
32 13
33 15
34 36
35 20
36 28
37 135
38 6
39 42
40 6
41 5
42 12
43 11
44 4
45 179
46 79
47 71
48 28
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 35
2 6
3 31
4 25
5 3
6 3
7 29
8 12
9 54
10 5
11 1
12 14
13 15
14 3
15 1
16 28
17 172
18 3
19 19
20 23
21 16
22 4
23 23
24 3
25 27
26 9
27 4
28 6
29 4
30 2
31 6
32 2
33 2
34 63
35 19
36 13
37 52
38 44
39 21
40 6
41 107
42 33
43 61
44 26
45 55
46 35
47 1
48 1
49 4
50 8
51 3
52 47
53 3
54 15
55 1
56 10
57 25
58 23
59 17
60 15
61 10
62 3
63 3
64 5
65 22
66 23
67 7
68 23
69 26
70 9
71 40
72 46
73 8
74 19
75 11
76 17
77 51
78 7
79 0
80 20
81 4
82 22
83 78
84 16
85 64
86 68
87 11
88 2
89 4
90 32
91 7
92 215
93 3
94 38
95 11
96 34
97 3
98 40
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 182
1 50
2 111
3 88
4 61
5 69
6 391
7 154
8 36
9 156
10 183
11 97
12 183
13 187
14 279
15 121
16 86
17 49
18 156
19 201
20 84
21 129
22 98
23 51
24 335
25 292
26 86
27 114
28 289
29 99
30 79
31 94
32 277
33 540
34 461
35 87
36 116
37 124
38 176
39 102
40 108
41 131
42 249
43 168
44 139
45 71
46 154
47 231
48 92
49 30
50 262
51 502
52 200
53 101
54 200
55 99
56 51
57 52
58 130
59 434
60 33
61 107
62 131
63 29
64 29
65 155
66 102
67 108
68 58
69 216
70 61
71 133
72 106
73 52
74 59
75 166
76 137
77 110
78 211
79 80
80 127
81 1334
82 19
83 335
84 313
85 101
86 146
87 171
88 67
89 148
90 188
91 153
92 156
93 96
94 91
95 295
96 102
97 144
98 58
99 68
100 799
101 111
102 273
103 100
104 193
105 57
106 54
107 208
108 105
109 370
110 115
111 130
112 113
113 99
114 87
115 61
116 140
117 92
118 89
119 397
120 71
121 218
122 108
123 104
124 416
125 155
126 91
127 209
128 64
129 109
130 111
131 445
132 111
133 285
134 194
135 80
136 268
137 108
138 134
139 200
140 86
141 110
142 273
143 151
144 76
145 244
146 109
147 47
148 65
149 70
150 85
151 115
152 317
153 178
154 75
155 120
156 211
157 159
158 92
159 308
160 262
161 121
162 82
163 69
164 168
165 74
166 128
167 83
168 67
169 58
170 87
171 244
172 57
173 185
174 120
175 636
176 133
177 198
178 130
179 268
180 193
181 84
182 139
183 493
184 281
185 82
186 110
187 124
188 177
189 112
190 63
191 91
192 135
193 654
194 63
195 315
196 310
197 126
198 120
199 114