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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 115

1890 - Leipzig : Reichardt
115 - 1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. 15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen. ^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten. 15241525 Der Bauernkrieg. ? Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . . Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet. 1525 Tod Friedrich des Weifen. i Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft. Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee "uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.

3. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 308

1882 - Münster : Coppenrath
308 Wallenstein den Oberbefehl entzog und denselben dem Grafen Gallas bertrug. Allein bevor dieser Erla zur Ausfhrung kam, hatte den Wallenstein bereits sein Los ereilt. Dieser war nmlich auf die Kunde von dem kaiserlichen Erla mit drei ihm treuge-bliebenen Regimentern von Pilsen nach Eger geeilt, um hinter den Mauern dieser Festung Schutz zu suchen. Hier aber wurde er, auf Veranlassung des seinem Kaiser treu ergebenen Obersten Buttler, der aus eigenem Antriebe die schreckliche That ausfhrte, ermordet. Die dazu ausersehenen Soldaten drangen des Nachts in sein Schlafgemach, und Wallenstein sprang schnell aus dem Bette auf. Da schrie der Hauptmann Deveronx ihn an: Bist du der Schelm, der dem Kaiser die Krone vom Haupte reien will?" und stie ihm seine Hellebarde tief in die Brust, am 25. Februar 1634. Fortsetzung des Krieges. Nach Wallensteins Ermordung bekam des Kaisers Sohn, der König Ferdinand von Ungarn, den Oberbefehl. Gallas wurde ihm zur Seite gegeben. Er drngte die Schweden aus der Oberpfalz, eroberte Regeusburg und Donauwrth und trieb das feindliche Heer bis nach Nrd-lingen in Schwaben. Hier kam es am 17. September 1634 zu einer groen Schlacht, in welcher das schwedische Heer fast ganz aufgerieben wurde. Bald nach der Schlacht trennten sich auch die Sachsen von den Schweden und schlssen mit dem Kaiser den so-genannten Prager Fried eu (1635). Auch die brigen Fürsten Deutschlands, mit Ausschlu von Hessen, gaben die Sache der Schweden auf, und verglichen sich, der eine nach dem anderen, mit dem Kaiser. Jetzt, wo alle feindlichen Parteien fast bis zur Ohu-macht erschpft waren, sah alles mit Sehnsucht dem Ende eines Krieges entgegen, der beinahe ganz Deutschland zu einer Wste gemacht hatte. Und doch sollte derselbe noch vierzehn Jahre fort-wten. Frankreich war es, welches die Flamme des Krieges in unserem unglcklichen Vaterlande von neuem anfachte. 4. Der schwedisch-franzsisch-deutsche Krieg von 1635 bis 1648. Damals herrschte in Frankreich Ludwig Xiii., ein schwacher Fürst, der aber einen Minister hatte, welcher mit sel-teuer Klugheit und Umsicht die Staatsangelegenheiten lenkte.

4. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 141

1882 - Münster : Coppenrath
141 sinnung. Denn er beging nach tote vor viele Treulosigkeiten und-Grausamkeiten. Beweise hiervon gab er auch in den darauf sol-geudeu Kriegen mit den Burgundern und Westgotheu. Die erstereu wurden ihm tributpflichtig; dem Reiche der Westgothen aber im sdlichen Gallien machte er fast ein Ende. So war es ihm durch List und Gewalt gelungen, fehle frher so kleine Herrschaft immer mehr zu erweitern und sich endlich auch unter den Franken dadurch zum alleinigen Könige zu machen, da er seine frstlichen Verwandten gewaltsam aus dem Wege schaffte. Nach Chlodwigs Tode im Jahre 511 bernahmen seine vier Shne gemeinschaftlich die Regierung des Frankenreiches. Ihre Hoflager waren in Metz, Orleans, Paris und Soissous. An-sangs regierten sie in Eintracht und setzten die Eroberungen des Vaters siegreich sort. Dann aber brach Zwietracht unter ihnen aus und brachte unsgliches Unglck der das Reich. Brgerkriege, Emprungen und Grausamkeiten jeder Art fllen um diese Zeit grtenteils die frnkische Geschichte aus. Die Regierung des Reiches berlieen sie ihrem ersten Diener, welcher Major doimis oder Hausmeier genannt wurde. Dieser fhrte das Heer an, be-setzte alle ffentlichen Stellen, kurz, er regierte fast unumschrnkt und lie dem Könige blo den leeren Namen und die Schwelgerei im Innern seines Palastes. Zum Glck waren unter den Major-dmen Männer, die mit krftiger Hand die Zgel der Regierung fhrten. Die drei ausgezeichnetsten unter ihnen waren Pipin von Heristal, Karl Marten und Pipin der Kurze. P i p i u v o u H e r i st a l, also genannt nach einem Schlosse an der' Maas, nahe bei Lttich, war um das Jahr 700 Hausmeier der das ganze srnkische Reich. Er war ein kluger und unter-nehmender Mann. Das ganze Volk achtete und liebte ihn. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm gelang es durch einen groen Sieg der seinen Nebenbuhler, die Wrde des Hausmeiers im gesamten frnkischen Reiche in Besitz zu nehmen und sie in seiner Familie erblich zu machen. Auf ihn folgte sein Sohn, Karl Marten, der durch den Sieg der die Araber zwischen Tours und Poitiers, im Jahre 732, den Ruhm der Franken selbst der die Grenzen Europas hinaus verbreitete.

5. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 168

1882 - Münster : Coppenrath
168 deren Tribut zugedacht, eine derbe Zurechtweisung durch die deutschen Waffen. Die verbreitete Erzhlung berichtet, der groe König habe den Gesandten statt des verlangten Tributes spottend einen rudigen Hund gegeben, doch ist ihnen nach den ltesten Be-richterstattern dieser Schimpf nicht vom König Heinrich, sondern vom Volke der Daleminzier angethan. Die Ungarnschlacht bei Riade (933). Im Frhlinge des Jahres 933 brachen die Ungarn in zwei Haufen durch Meien und Thringen racheschnaubend in Sachsen ein. Aber der erste Haufen wurde von den vereinigten Thringern und Sachsen bei Sondershausen in die'flucht geschlagen; dem anderen brachte Heinrich selbst bei Riade, in der Gegend von Merseburg (933), eine entscheidende Niederlage bei. Das Lager der Ungarn nebst dem ganzen Raube wurde eine Beute des Siegers. Einen groen Teil dieser Beute verwendete Heinrich zum Wiederaufbau der zerstrten Kuchem Nach Wiederherstellung der Ruhe in Deutschland war dem trefflichen Fürsten noch manche Aufgabe zu lsen brig, aber der Tod kam ihm zuvor. Er starb nach sieben-zehnjhriger, ruhmvoller Regierung, 936, und wurde zu Qned-linbnrg begraben. Atta I. (936 bis 973), sein Sohn, folgte ihm in der Regierung und wurde zu Aachen mit ungewhnlicher Pracht vom Erzbischose von Mainz gekrnt. Hier brachten ihm die Groen aus allen deutschen Landen ihre Huldigung dar, und bei dem glnzenden Krnungsmahle verrichteten die vier brigen Herzoge Hofdimste^en, @d)toa6en' "al?ern und Lothringen) persnlich die - ^e9*erun9 Ottos war ein fast ununterbrochener Krieg Doch berall war er Sieger und schmetterte seine Feinde zu -oden. Er glich einem Lwen, nicht nur an Kraft, sondern auch an Edelmut; denn gromtig verzieh er stets dem Feinde, der sich vor ihm demtigte, und suchte ihn sogar durch Wohlthateu zu ver-m y"' ^toere ^mpfe hatte er gegen seine eigenen Verwandten zu fuhren, die sich wiederholt gegen ihn auflehnten. In diesen 111 !9en Familienzwisten glaubten die benachbarten Völker eine

6. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 213

1882 - Münster : Coppenrath
Vierte Unterabteilung der Gewrkte des Mittelalters <von der Thronbesteigung Rudolfs von Habsburg (1273) bis zum Ende des Mittelalters (1492).) Achtundzwanzigster Abschnitt. Die Kaiser aus rerweenen Huftrn (12731347). Rudolf von Habsburg (12731291). Adolf von Nassau (12921298). Albrecht von Osterreich (12981308). Heinrich Vii. (13081313). Ludwig von Bayern (1314-1347) und Friedrich von sterreich (13141330). Wndols von Kavsburg (1273 bis 1291). Am Ufer der Aar, im Schweizer Kanton Aargau, erheben sich auf einem freistehenden Hgel die Ruinen des Schlosses Habichtsburg oder Habsburg, die weit der die Gegend hinschauen. Dieses Schlo war der Stammsitz des berhmten Grafen Rudolf, der in der Schweiz, in Schwaben und im Elsa ansehnlich begtert war. Durch Biedersinn und Frmmigkeit, durch Klugheit und Tapfer-keit galt er in der ganzen Gegend als ein Hort und Schirm der Schwachen und Unterdrckten. Besonders ehrte er die Religion und ihre Diener. Einst begegnete ihm auf der Jagd ein Priester, der mit der letzten Wegzehrung zum Kranken eilte. Wegen des angeschwollenen Waldwassers war der Weg schlpfrig und uu-sicher geworden. Da sprang Rudolf vom Rosse, lie den Priester aufsteigen und fbrte selbst demutsvoll das Tier am Zgel bis vor das Haus des Kranken. Hier wartete er, bis die heilige Handlung vollzogen war und begleitete dann den Priester zurck. Sein Pferd aber widmete er von nun an dem Dienste der Kirche; denn er hielt sich fr unwrdig, je wieder das Tier zu besteigen, das seinen Schpfer getragen hatte. Dem Erzbifchofe Werner von Mainz, der damals nach Rom reisen mute, gab er persnlich sicheres Geleit durch die Alpen. Bei dieser Gelegenheit hatte der Erzbischof die ausgezeichneten Eigenschaften des Grafen kennen

7. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 215

1882 - Münster : Coppenrath
215 Zeitgenossen der Wiederhersteller des deutschen Reich e s" genannt. Nur Eins konnte Rudolf nicht durchsetzen, die Wahl seines Sohnes Alb recht zu seinem Nachfolger. Seine wachsende Haus-macht schien bei den Kursrsten Besorgnis zu erregen. Rudolf starb, nachdem er schon zu Germersheim von einer Krankheit Befallen, dennoch aber frohen Mutes nach Speyer gereist war (im September 1291), in dieser Stadt, von allen Guten wegen seiner Redlichkeit beweint, und wurde in der Gruft des Kaiserdomes jener Stadt Beigesetzt. Nach ihm wurde gewhlt der Graf Ndots von Dajsau (1292 Bis 1298).' Dieser war ein tapferer und unternehmungsvoller Ritter; allein sr eine solche Wrde hatte er weder Klugheit genug, noch Kraft und Ansehen. Er wollte seine Macht vergrern, gebrauchte aber hierzu solche Mittel, die aller Herzen von ihm abwendeten. Vom Könige von England, mit dem er Bundesgenossenschaft gegen Frankreich ge-schlssen hatte, und durch den Verkauf von Reichsrechten in Jta-lien erwar er sich nicht uubedeutende Summen. Adolf rstete mit dem Gelde ein Heer und Besetzte, um seine geringe Hausmacht zu vermehren, die erledigte Markgrasschaft Meien. Da aber die Shne des Landgrafen Albrecht des Entarteten von Thringen Ansprche auf dieselbe erhoben, so sprach er Ber sie die Reichs-acht aus und suchte ihnen auch Thringen mit Gewalt zu eutrei-eu. Er fhrte einen Blutigen Krieg gegen sie, und seine Soldaten verwsteten in einem wiederholten Einfalle das Thringer Land. Dieser Gewaltstreich, wie auch der Umstand, da er mehren mchtigen Reichsfrsten seine frher gegebenen Versprechen nicht halten wollte oder konnte, erregte groe Erbitternng. Er wurde deshalb als ein des Thrones Unwrdiger abgefetzt, und nun Albrecht, Rudolfs Sohn, von einem Teile der Kurfrsten gewhlt. Adolf zog gegen ihn, verlor aber im Treffen Bei Gllheim am Donnersberge (1298) Krone und Leben, worauf Albrecht allgemein anerkannt wurde. Hltbrecht I. (1298 Bis 1308). Eifrig Bemht um die Wiederherstellung der kniglichen Rechte in Deutschland, war er

8. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 278

1882 - Münster : Coppenrath
278 gewesen wren. Und als nun auch von der andern Seite die Trken verheerend in Ungarn einfielen, da warf er vllig die Heuchlermaske ab. Mit Sturmeseile flog er herbei, so da er den Kaiser, der zu Innsbruck krank danieder lag, fast ereilt htte. Karl, berrascht und betroffen, entlie sogleich den Kurfrsten Jo-Hann Friedrich seiner Hast und entkam, in einer Snfte getragen, nach Villach in Krnthen. Augsburger Religionsfrieden (1555). - Moritz begab sich jetzt nach Passau und schlo hier am 31. Juli 1552 mit dem Könige Ferdinand einen Vertrag unter folgenden Bedin-gnngen: die Protestanten sollten, bis auf eiuem Reichstage die Religionsstreitigkeiten gnzlich ausgeglichen wren, vllige Reli-gionsfreiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken, der gefangene Landgraf aber seine Freiheit erhalten." Mit schwerem Herzen unterzeichnete endlich auch der Kaiser diesen Passauer Ver-trag. Krank und tief gebeugt unternahm er dann einen fnften Krieg gegen Frankreich, von 1552 an, um die von dem Könige Heinrich Ii. besetzten deutschen Städte wieder zu erobern, allein alle Anstrengungen blieben fruchtlos. Whrend dieses Krieges kam der zu Passau verabredete Religionsfriede in Augsburg (1555) zustande. In diesem wurde den Protestanten freie Re-ligionsbuug und Beibehaltung der eingezogenen kirchlichen Gter gestattet, jedoch mit dem Vorbehalte: da geistliche Reichs-stnde, wenn sie zur neuen Lehre bergingen, ihr Amt und dessen Einknfte verlieren sollten. Die Reformierten waren in diesen Frieden nicht mit einbegriffen. Derjenige aber, welcher diesen Religionsfrieden durch die Gewalt der Waffen herbeigefhrt hatte, der Kurfürst Moritz, erlebte ihn nicht. In einem Kriege gegen feinen frheren Bundesgenossen, den Markgrafen Albrecht von Brandenburg, fiel er bei Siev ersh aus eu, einem Dorfe in der Lneburger Heide, von einer feindlichen Kugel getroffen, im Jahre 1553. Karls Abdankung und Tod. Nach so vielen getuschten Wnschen und Hoffnungen, nach so vielen schmerzlichen Erfahrungen wurde der Kaiser gleichgltig gegen die trgerischen Reize der irdischen Macht und Hoheit. Er sehnte sich nach Ruhe,

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 301

1882 - Münster : Coppenrath
301 Waldenstein, Kerzog von Iriedtanb. In dieser neuen verhngnisvollen Zeit machte ein kaiserlicher Oberst seinem Herrn den berraschenden Vorschlag: er wolle unentgeltlich ein Heer von vierzigtausend Mann stellen, falls der Kaiser ihm den nnum-schrnkten Oberbefehl der dasselbe erteile. Dieser merkwrdige Mann war Albrecht von Wallenstein (eigentlich Waldstein). Er war aus freiherrlichem Geschlechte von lutherischen Eltern geboren, spter aber zur katholischen Religion bergetreten. In seiner Jugend hatte er eine sorgfltige Bildung genossen. Zu Padua hatte ihm der berhmte Sterndeuter Seni die Versicherung gegeben, er habe in den Sternen gelesen, da Wallenstein zu hohen Ehren bestimmt sei; und seit der Zeit war Seni sein trenester Freund, und Ehrgeiz seine heftigste Leidenschaft. Die Brgschaft in seiner eignen Brust, zu etwas Auerordentlichem bestimmt zu sein, schienen ihm von nun an auch die Sterne, welche er in ncht-licher Stille beobachtete, zu besttigen. Bald nahm er im kai-serlichen Heere Dienste und focht in allen Schlachten mit Aus-zeichuuug. Er war mit einer reichen Witwe vermhlt, deren frher Tod ihn zum Erben eines frstlichen Vermgens machte. Zum Erstze des Schadens an seinen Gtern, die beim Ausbruche der bhmischen Unruhen zu Grunde gerichtet waren, hatte ihm der Kaiser die Herrschast Friedland in Bhmen mit dem Titel eines Grasen geschenkt und ihn spter fr seine ausgezeichneten Dienste sogar zum Fürsten ernannt. Mit ungeduldigem Ehr-geize hatte Wallenstein bisher den Feldherrnstab in den Hnden Tillys, eines fremden Fhrers, gesehen; er war deshalb hoch erfreut, als der Kaiser seinen Antrag annahm und ihm so den Weg zu einer ausgezeichneten Laufbahn erffnete. Jetzt lie der Friedlnder so nannte man ihn gewhnlich die Werbetrommel rhren, und von allen Seiten strmten kriegeslustige Männer, gelockt durch den Ruf seines Namens und die Aussicht auf Beute, unter seine Fahnen. Zum Erstaunen aller war in kurzer Zeit ein Heer von fnfundzwanzigtausend Mann gesammelt, das auf seinem ersten Zuge nach der Elbe hin schon zu dreiigtausend anwuchs. Bei Dessau (1626) schlug er den Grafen Mansfeld und verfolgte ihn bis tief in Ungarn. Bald daraus

10. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 305

1882 - Münster : Coppenrath
305 seinen Truppen, die ihm mit ganzer Seele ergeben waren, hie er gewhnlich der deutsche Josua". Gustav Adolf zog am 7. Mai 1632, in Begleitung des unglcklichen Winterkniges, ! als Sieger in Mnchen ein. Bayern wurde schrecklich verheert. Im deutschen Reiche schaltete jetzt ein auswrtiger Fürst mit mehr ' Gewalt, als je der Kaiser selbst, und das Ende der Dinge war nicht abzusehen, da kein kaiserliches Heer vorhanden war, um den Fortschritten des noch jngst verhhnten Schneekniges Einhalt zu thnn. Dieser herrschte jetzt wie in einem eroberten Lande. Fast berall lie er sich als Landesherrn huldigen, in Wrzburg sogar eine schwedische Landesregierung einrichten. Selbst dem gechteten Pfalzgrafen Friedrich gab er die wiedergewonnene Pfalz nicht zurck. Bei dem Andrnge so ungeheurer Gefahr sollte Wallenstein abermals der Retter werden. Whrend jener Vorflle hatte Wallen st ein in Zurckgezo-genheit auf seinen Gtern gelebt und von fern dem Kriegesspiele zugesehen, voll Schadenfreude der diesen Wechsel; denn sein Herz glhte vor Rache. An seinem Hofe herrschte kaiserliche Pracht; ein Fest drngte das andere. Er sah es gern, wenn alle um ihn her sich der Frhlichkeit berlieen, während er selbst ernst und finster blieb und jeden Anwesenden mit argwhnischem Blicke be-obachtete. Er trug gewhnlich ein Reiterkoller von Elenshaut, eine rote Leibbinde und einen scharlachenen Mantel, auf dem Kopfe einen hochgestutzten Hut mit einer herabwallenden roten Straufeder, an den Fen groe Stulpstiefel. Mit geheimem Grauen blickten die Wachen auf, wenn der finstere Mann schwer-gend an ihnen vorber ging. An ihn nun schickte der Kaiser bei der Gefahr des Reiches Gesandte, die seinen gekrnkten Stolz vershnen und ihn bewegen sollten, ein neues Heer fr den Kaiser zu werben. Wallenstein verbarg feinen Triumph und empfing die Gesandten mit schein-barer Klte. Ich bin nicht gesonnen," sprach er, mir eine nn-dankbare Arbeit aufzubrden; ich lebe als Privatmann recht zu-frieden und wnsche, meine Tage in Ruhe zu enden." Als aber die Gesandten mit den dringendsten Bitten und Vorstellungen Melters Auszug, 3l. Aufl. 1 Oq
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