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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 136

1865 - Eisleben : Reichardt
136 (1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv. Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest- reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe- den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden- burg;^ jedoch 1675 Schlacht bei Febrbellin. Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom- burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.) Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom- mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament- lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nimwegen. Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x) Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch Freiburg im Breisgau. 1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un- tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub- system. Der von den Ungarn und den mit denselben verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage- gen thun. t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu lähmen. u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift trugen ihre Fahnen? , v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm. w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest- reich zurücksällt. x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on am Doubs. y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 133

1865 - Eisleben : Reichardt
— 133 — allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß ein- ließen. Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die Schweden, die nach einander von Horn, Bauer, Tor- stens on und Wrangel geführt wurden. 1634 Wollenstem auf kaiserlichen Befehl in Eger er- mordet. Schlacht bei Nördlingen. Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gal- . las über Bernhard von Weimar und Horn. Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken verwüstet. 1635 Friede zu Prag. Dieser Separatfriede wurde zunächst zwischen dem Kaiser und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm von Brandenburg trat demselben bei. ' Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddentschlands k) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest. 1637-1657 Kaiser Ferdinand Iii. (1640—1645) Die Franzosen in Süddeutschland. Elsaß erobert. Bernhard von Weimar hatte sich im südwestlichen Deutschland festgesetzt l), und Richelieu hatte ihm den Elsaß versprochen. Doch 1639 plötzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsaß für sich und dringt unter Cond^ und Tu renne in Süddeutsch- land ein. Die Schweden nnterdeß ebenfalls siegreich. Zuletzt drang General Königs mark in Böhmen ein und hatte schon einen Theil von Prag erobert. Da endlich 164b! Friede zu Osnabrück und Münster, m) (Westphä- li scher Friede.) Den Protestanten wurde der angsbarger Religions- friede bestätigt. Der geistliche Vorbehalt fiel weg, und auch die Reformirten wurden in diesen Frieden mit eingeschlossen. Frankreich erhielt den Elsaß mit Ausnahme der freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs. Schweden be- kam Vorpommern mit Rügen, ferner Wismar, Bremen und Verden. Brandenburg erhielt Hin- k) Besonders Brandenburgs. 1636 Bauers Sieg bei Wittstoü. l) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth bei Rheinselden. ' , w) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche verhandelt.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 147

1865 - Eisleben : Reichardt
147 Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien, Rußland den östlichen Theil von Litthauen. 1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg. Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie) darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt, welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging, doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl Theodor ab. 1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam., 17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen .Landrechtes. (Carmer und Suarez.) Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings- schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe 1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii. Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha- rakter und genußsüchtig. Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un-- glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein- ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen- zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu- tenden Zuwachs durch 1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens. Ende des Polenreiches. Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver- fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage- gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver- geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s- ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793 nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt s) Seitdem König „v o n " Preußen. t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt, n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/ v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci. w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806 für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen. x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö- nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten. 10*

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 130

1890 - Leipzig : Reichardt
130 Einfall in die spanischen Niederlande, auf welche Ludwig im Namen seiner Gemahlin nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipp Iv. von Spanien Ansprche machte. Jedoch wird er durch die Tripelallianz von Holland, England und Schweden zum Aachener Frieden gentigt, in welchem er seine niederlndischen Eroberungen bis auf 12 Pltze herausgeben mu. Groll Ludwigs gegen Holland (an dessen Spitze bald der Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien tritt), von dem die Tripelallianz ausgegangen war. Hollands Bundesgenossen: sterreich, Spanien. Brandenburg, spter auch das Deutsche Reichs). Auf Ludwigs Seite stand England und Schweden. Letzteres reizt er zu einem Ein fall in Brandenburg. Inder 1675 Schlacht bei Fchrbcllin unterliegen die Schweden. 18./28. Juni Des Kurfrsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und 1000 Mann Fuvolk (auf Wagen). Er berfllt die Schweden bei Rathenow und schlgt sie bei Fehrb ellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg, Derfflinger, Sage von Frobens Aufopferung.) Die Schlacht die Feuerprobe des jungen Staates. Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pommern selbst an, erobert 1077 Stettin, 1678 Rgen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Schwe-den in Preußen. Der Kurfürst setzt der das gefrorene Frische und Kurische Haff und jagt sie aus dem Lande. Trotzdem mu er, von seinen Bundesgenossen, nament-lich vom Kaiser Leopold^), verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben. 1678 Friede zu Nymwegen. Ludwig gewann in demselben diearanche-Comte^)und 12 niederlndische Grenzpltze, auch Freiburg im B re i s g a u. 1681 Ludwig raubt Stra brg ^) und andere Städte mitten im Frieden. Durch die sogenannten Reunionskammern lie Ludwig J) Leopold I. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bndnisse und suchte die Bewegungen des groen Kurfrsten (am Rhein) zu lhmen. 2) Kurz zuvor hatte der Kaiser die schleichen Herzogtmer, Liegnitz, Brieg und Wohlau, auf welche Brandenburg alte Erbansprche hatte, in Besitz genommen; statt derselben wurde an den Kurfrsten der Schwiebuser Kreis abgetreten, den aber der Kaiser nach einem geheimen Vertrag mit dem Kurprinzen (als Kurfürst Friedrich Iii.) schon 1696 zurckerhielt (siehe auch S. 136). 8) Spanisch, aber zum Deutschen Reiche gehrig. Hauptstadt Besan^on am Doubs. 4) Verrterei des Bischofs Grafen von Frstenberg.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 129

1890 - Leipzig : Reichardt
Neffe Gustav Adolfs. Aufenthalt in Holland. Feindschaft mit dem Minister Schwarzenberg. Begrnder der Gre Preuens. Erstes stehendes Heer. Einfhrung der Accisex). Kolonisten ins Land, besonders protestantische Franzosen. Grndung einer kleinen Flotte, Bestrebungen fr den Seehandel, sogar Versuch einer afrikanischen Ko-lonie2). Anlage des Friedrich-Wilhelms'kanales. Ge-staltung der brandenburgisch - preuischen Besitzungen zu einem einheitlichen Staat. Friedrich Wilhelms I. Gemahlin die fromme Luise Henriette von Oranien. 1656 gewinnt er im Bndnisse mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen die dreitgige Schlacht bei Warschau. Um ihn sich treu zu erhalten, gewhrt ihm Schweden im Vertrage zu Labia u die Souvernett der Preußen. Er tritt aber doch, um Schweden nicht zu mchtig werden zu lassen, von dem schwedischen Bndnis zurck und erhlt nun (1657) von Polen im Vertrage zu Wehlau Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preußen. Im Frieden zu Oliva 1660 wird ihm die volle Sou-vernett in Preußen besttigt. Des Kurfrsten Kmpfe gegen Franzosen und Schweden f. u. 16431715 König Ludwig Xiv. von Frankreich. Er war ein Enkel Heinrichs Iv., mit dem nach dem Aussterben der Valois das Haus Bourbon auf den Thron gekommen (15891830). Auf diesen war sein Sohn, der schwache und sittenlose, ganz vom klugen Kardinal Richelieu beherrschte Ludwig Xiii. gefolgt, hierauf (anfangs unter Leitung Mazarins) der junge Ludwig Xiv. Unter ihm Gipfel der unumschrnkten Knigsgewalt, des Absolutismus3). Blte von Kunst und Wissen-schaft, doch groe Sinnlosigkeit und Verarmung. Bedrckung der Protestanten. 1685 Aufhebung des Edikts vonnantes. Dragonerbekehrungen. Die aus-gewanderten Hugenotten finden besonders in Branden-brg gute Aufnahme. Ludwigs Ruhm- und Lnder-sucht verursacht viele Kriege. (166768) Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Devolutions-krieg.) !) Widerstand der preuischen Stnde, sogar verrterische Verbindung mit Polen. (Rhode und v. Kalkstein.) 2) Friedrichsburg an der Kste von Guinea. Kleiner Seekrieg mit Spanien. 8) Ludwigs vermessenes Wort: L'6tat c'est moi. Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 9

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 131

1890 - Leipzig : Reichardt
untersuchen, welche Gebiete frher zu den ihm zugefallenen Lndern und Stdten gehrt hatten. Hierauf grndete er fein Raubsystem. Der von den Ungarn und den mit denselben verbndeten Trken bedrngte Kaiser konnte nichts dagegen thun. 1688 Belagerung Wiens durch die Trken. Tapfere Verteidigung durch Stahremberg, Rettung durch den Polenknig Johann Sobieski und das Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die Siege des Prinzen Eugen von Savoyen') entrissen darauf den Trken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn er-obert hatten. Beginnender Verfall des osmanischen (16881698) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Pflzischer Krieg.) Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausamkeit gefhrten Kriege gaben die Ansprche, welche Ludwig auf Pfalz-Simmern erhob, obwohl Pfalz-Neuburg erbberechtigt war. 1689 Verwstung der Pfalz. Melac fchert 1200 Städte und Drfer ein, darunter Heidelberg, Worms und Speier2). 1688 Vertreibung der Stuarts aus England. Jakob Ii., der letzte englische König aus dem Hause Stuart, eifriger Katholik, veranlat durch sein Bestreben, die brgerliche und religise Freiheit Englands zu untergraben, den Ausbruch einer unblutigen Revolution, infolge deren er vertrieben wird. Die Krone wird seinem Schwieger-shne, Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande, bertragen. Feste Begrndung der parlamen-tarischen Regierungsform ^). Wilhelm Iii. Haupt einer Koalition gegen Ludwig Xiv., zu der England, Holland, Spanien, das Deutsche Reich und Osterreich gehren. (16901697) Feldzge in den Niederlanden; die Franzosen biet-ben gegen die Heere der Koalition meist siegreich. 1697 Friede zu Ryswick^). Ludwig behielt den ganzen Elsa nebst Straburg, 1) Klein und mager. Ursprnglich fr den geistlichen Stand bestimmt, bewarb er sich bei Ludwig Xiv. vergebens um Kriegsdienste, well der Kriegsminister Louvois seine Familie hate, und trat in den Dienst sterreichs, fr welches er nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann Groes wirkte. Sein Haupt sieg der die Trken bei Zentha (1697). 2) Daselbst bermtige Schndung der Kaisergrber. 3) Nach dem Tode der Knigin Anna, der letzten Tochter Jakobs Il, wurde 1714 der Kurfürst von Hannover, ein Urenkel Jakobs I., als Georg I. König von England. Die Personalunion Grobritanniens mit Hannover dauerte bis zur Thronbesteigung der Knigin Viktoria 1837. 4) Spottweise der Friede von Reiweg" genannt. 9*

7. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 320

1882 - Münster : Coppenrath
320 zwungen, in welchem er sich mit den bereits eroberten zwlf Fe-stuugeu begngen mute. Ludwig trennte aber bald diese Tripelallianz und rstete sich zu einem zweiten Raubkriege gegen die Hollnder, welche er fr die Urheber jenes ihm so hinderlichen Bundes hielt. Es ge-lang ihm, den König von England, Karl Il, fr sich zu gewinnen. Selbst zwei deutsche Fürsten, der kriegerische Bischof von Mnster, Bernhard von Galen, und der Kurfürst von Kln, verbanden sich mit ihm gegen die Hollnder. Dagegen untersttzte diese der groe Kurfürst von Brandenburg, Friedrich Wilhelm; seinem Beispiele folgte der Kaiser; selbst Spanien trat spter dem Bunde gegeu Frankreich bei. Die beiden letzteren betrieben anfangs den Krieg mit geringem Ernste; desto grer aber war der Eifer des Kurfrsten von Brandenburg. Um sich dieses gefrchteten Feindes zu entledigen, reizte Ludwig die Schweden zu einem Einfalle in die Mark. Aber mit Blitzesschnelle eilte der Kurfürst in sein Land zurck und schlug am 28. Juni 1675 bei Fehrbellin in der Mark die seit dem dreiigjhrigen Kriege fr unberwindlich gehaltenen Schweden. Unterdessen fhrte Ludwig selbst, nach dem Tode Tnrennes, der 1675 bei dem Dorfe Sabach, unweit Offenburg in Baden, gefallen war, den Krieg mit groer Heeres-macht fort. Es gelang ihm, seine Gegner zu trennen und mit jedem besondere Vertrge zu schlieen, die den gemeinschaftlichen Namen des Nymweger Friedens (1678) führen. (Nimm weg! sagte man damals mit groer Erbitterung). Hierin er-hielt er von Spanien auer vierzehn festen Pltzen der spanischen Niederlande die ganze Franche dornte, die jetzt vom deutschen Reiche getrennt wurde, zu welchem sie frher als Bestandteil des burgundischen Landes gehrt hatte; vom deutschen Kaiser erhielt er Freiburg im Breisgau. Nur Holland, das zuerst den Frieden einging, verlor nichts. Seit diesem Frieden stand Frankreich auf dem Gipfel feiner Macht. Die ruberischen Reunionen. Aber diese Macht verblendete den König und verleitete ihn zum bermut und zu einer Tyrannei, die allmhlich sein und des Landes Glck unter-gruben. Am ungerechtesten waren seine Reunionen oder Lnder-

8. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 326

1882 - Münster : Coppenrath
326 Reichslehen zu besetzen. Es gelang ihm, noch vor dem Ende des Jahres mehre Herzogtmer in seine Gewalt zu bringen. Bald aber ward der Krieg allgemein. England und Holland, welche Frankreichs bergewicht frchteten, Preußen, das deutsche Reich, Portugal und Savoyen traten auf des Kaisers Seite und erklrten den Krieg an Frankreich und Spanien. Die Kurfrsten von Bayern und Kln hingegen ergriffen die franzsische Partei. Der Kurfürst von Bayern drang, während der franzsische General Villars Bayern deckte, in Tirol ein. Der Plan war, nach Italien berzusetzen, dort den unter Beudme heranziehen-den Franzosen die Hand zu bieten, und alsdann vereinigt gerades Weges auf Wien loszugehen. Schon war Innsbruck in der Ge-walt der Bayern, schon wollten diese der den Brenner ziehen; da aber standen die ihrem Kaiserhause stets getreuen Tiroler in Masse aus, berfielen auf schroffen Hhen und in Gebirgsschluchten den Kurfrsten und ntigten ihn, sich unter groen Gefahren nach Bayern zurckzuziehen. Dahin brach nun auch der englische Ge-neral Marlborongh aus den Niederlanden auf, wo er unter-dessen eine Festung nach der anderen erobert hatte. Er vereinigte sich im Juli 1704 bei Ulm mit dem Prinzen Ludwig von Baden und erstrmte das feste Lager der Franzosen und Bayern am (Schedenberg, welches den Donaubergang hindern sollte. Durch dieses Unglck nachgiebiger gemacht, war der Kurfürst schon im Begriffe, auf die ihm angebotenen Friedensbedingungen einzugehen, ~ 1 ^Lcl^,r^' ^er franzsische General Tallard sei mit einem Hulfsheere in vollem Anzge, ihn pltzlich umstimmte. Tallard tarn wirklich, aber zugleich mit ihm der Prinz Eugen, um mit Marlborongh sich zu vereinigen. Eine Hauptschlacht mute jetzt entscheiden. Sie fiel vor am 13. August 1704 bei Hchstdt, f r ^leudheim, einem benachbarten Dorfe, und endigte mit der volligen Niederlage der Franzosen und Bayern. Tallard selbst neben seuten beiden Shnen wurde gesaugeu. Whrend der Kur-surft mit den Trmmern des verbndeten Heeres der den Rhein floh, besetzten die sterreicher Bayern. mtr glorreiche Sieg erfllte den alten Kaiser, der bisher nur Unglck und Demtigung von seinem stolzen Gegner Lud-

9. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 303

1882 - Münster : Coppenrath
303 gesucht. Denn die Schwchung der kaiserlichen Macht stellte ja auch eine Bereicherung Frankreichs mit deutschen Provinzen in lachende Aussicht. Mit schwerem Herzen willigte endlich der Kai-ser in den allgemeinen Wunsch der Fürsten und entlie Wallen-stein. Dieser zog sich mit scheinbarer Gleichgltigkeit aus seine mhrischen Gter zurck und schien wegen seiner Entlassung den Kaiser nur zu bedauern. 3. Der schwedisch-deutsche Krieg von 16301635* Hustav Adolf in Deutschland (1630 bis 1632). Um dieselbe Zeit, als der Kaiser zur Milderung der Not des Landes seine krftigste Sttze, Wallenstein mit seinen Truppen, entlie, war schon wiederum gegen ihn ein auswrtiger König mit Heeres-macht in vollem Anzge Gnstavadols, König von Schwe-den. Dieser, einer der ausgezeichnetsten Helden seiner Zeit, landete am 24. Juni 1630 mit fnf zehntausend Schweden an der deutschen Kste der Ostsee, um den Kamps gegen den Kaiser zit beginnen, wie er hoffte mit Untersttzung seiner Glaubensgenossen in Deutschland. Er fhlte sich auch gekrnkt, da der Kaiser seine Verwendung fr feine vertriebenen Schwesterfhne, die Herzoge von Mecklenburg, abgewiesen und den König Sigismund von Polen, mit dem er im Kriege lag, zur Fortsetzung desselben er-muntert hatte. Am meisten aber war er aufgereizt worden durch die Versprechungen Frankreichs, welchem jegliches Mittel recht war, wenn es galt, das bergewicht des Hauses sterreich zu schwchen. Der Schneeknig fo wurde Gustav Adolf an-sangs spottweise von seinen Feinden genannt vertrieb schnell die wenigen kaiserlichen Truppen aus Pommern und Mecklenburg, setzte seine Schwestershne wieder in ihre Herzogtmer ein und wandte sich dann nach Brandenburg. Man htte denken knnen, die protestantischen Fürsten Deutschlands wrden ihn mit Jubel empfangen haben; statt dessen aber erschraken die meisten vor seiner Ankunft und wollten sich nicht mit ihm verbinden, sei es aus Furcht vor dem Kaiser, oder aus gerechtem Unmute darber, da ein fremder König mit Heeresmacht ins deutsche Vaterland einbrach. So konnte sich auch Brandenburg lange nicht entschlie-en, sich zu ihm zu gesellen. Sachsen schlug die Verbindung mit

10. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 345

1882 - Münster : Coppenrath
345 austreten konnte, warf sich sofort zum Verteidiger der Rechte des Kurfrsten von Bayern auf und warb auf das eifrigste Feinde gegen sterreich. Der König Ludwig Xv. brachte durch seinen gewandten Wnister Fleury am 18. Mai 1741 auf dem bayerischen Schlosse Nymphen brg ein Bndnis zwischen Frankreich, Bayern und Spanien zustande. Hiernach sollten die sterreichi-schen Lnder geteilt, und der Kurfürst von Bayern auf den Kaiser-thron erhoben werden. Bald trat auch Preußen diesem Bndnisse bei. Dieser Krieg, welchen die Verbndeten gegen die Kaiser-tochter Maria Theresia fhrten, heit Der sterreichische (r 6 folg efrteg. Er whrte von 1740 bis 1748. In diesen fallen auch die beiden ersten schlesi-scheu Kriege, welche Friedrich Ii. zur Erweiterung der Grenzen seines Gebietes in Schlesien fhrte. Der erste dauerte von 1740 bis 1742, der zweite von 1744 bis 1745. Im Sommer 1741 gingen zwei franzsische Heere der den Rhein. Das eine rckte in Hannover ein und zwang den König Georg Ii. von England, sterreichs einzige;: Bundesgenossen, zu einem Vergleiche, in welchem er, um sein Kurfrstentum zu retten, der Teilnahme am Kriege entsagte. Das zweite Heer drang, mit den Bayern vereint, in sterreich ein, wo der Kurfürst von Bayern den Titel eines Erzherzoges annahm. Hierauf wandte sich dieser schnell nach Bhmen, wo bereits ein schsisches Heer eingerckt war, eroberte Prag mit Sturm und lie sich hier als König von Bhmen huldigen. Im Anfange des folgenden Iah-res, am 24. Januar 1742, wurde er auch auf Frankreichs Be-trieb zum deutschen Kaiser gewhlt und drei Wochen spter (am 12. Februar) als Kaiser Karl Vii. feierlich gekrnt. Maria Theresia schien verloren zu fem. Laut auf jubelten ihre Feinde. Aber dieser Jubel sollte bald verstummen. Die junge Kaiserin, von allen Seiten bedrngt, verlor dennoch den Mut nicht. Sie vertraute ihrem guten Rechte und der Liebe ihrer Unterthanen, und ihr ekles Vertrauen ward herrlich belohnt. Sie berief die Magnaten oder Groen Ungarns zum Reichstage in Preburg und erschien selbst unter ihnen in unga-
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