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terpommern mit Kammin und die Bisthümer
Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. —
Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der
Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen.
Zweite Periode.
Zeitalter der großen Monarchen
1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell,
Protektor der Republik.
Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart >
erster gemeinsamer König von England und Schottland
hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n;
Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr-
schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür-
liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus.
Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft
das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit
jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der
Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri-
tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge-
schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem
(dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt.
England wird Republik.
Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich-
tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi-
gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn
Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11.,
Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt.
1658—1705 Kaiser Leopold I. #
1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst.
Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen-
des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's
n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605-
o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215
von den Baronen abgenöthigte Magna Charta.
*) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-
nistrators, an Brandenburg.
p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und
Kalkstein.)
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_V. Friedrichs_V. Karls Cromwell Karl_l Karl Karl Oliver_Cromwell Karl Karl Cromwell Richard Karl_11. Karl Karls_I. Karls_I. Leopold_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann
Extrahierte Ortsnamen: Halberstadt Minden Oberpfalz_Baieru Karls England England Schottland London Cromwells Magdeburg Brandenburg
149
Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und
Geistliche steuerfrei.
1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald
'als Nationalversammlung für unabhängig er-
klären.
Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände
(l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter
Stand, werden auf den Rath des Finanzminister
Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be-
rufen.
Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein
Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers
état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas-
sung berathende) Nationalversammlung. Das be-
deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf
Mirabeau. '
1789 Erstürmung der Bastille
14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er-
stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An-
fang der französischen Revolution zu betrachten.
In der Nacht des 4. August hebt die National-
versammlung alle Vorrechte des Adels und
der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus
(Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der
Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es
verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen
cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil-
den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten
und die J acobiner die bedeutendsten waren:
Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen
Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National-
versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie-
hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue
Verfassung beschwören.
1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung.
Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö-
nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld-
zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General
Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei
Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien
Savoyen und Nizza erobert.
c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende
Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.)
d) Kanonade von Valmy.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Mirabeau August Ludwig Ludwig Oestreich Ludwig Philippe_Egalité Valmy
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Koblenz Paris Mainz Italien
Savoyen Nizza Bersawes
Das 14. Jahrhundert war die glnzendste Zeit des Deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tannenbera gegen die Polen (1410) brach seine Macht auf immer. Im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute er West-Preuen an Polen abtreten und die polnische Lehnshoheit der Ostpreuen anerkennen.
Der Gromeister Albrecht von Brandenburg, ein Hohenzoller, wurde lutherisch und machte sich aus Luthers Rat zum weltlichen Herzog von Preußen. Doch blieb er polnischer Vasall.
1527-2szweiterkrieg zwischen Karlv. undfranzl. Da auch der Papst auf Franz' Seite trat (heilige Ligue zu Cognac), so eioberte der kaiserliche Feldherr Karl von Bourbonrom, wobei er selbst fiel. Schreckliche Pln-derung der Stadt1). Der Erfolg dieses und eines dritten Krieges (153638) war fr Karl gnstig; denn Franz mute den Madrider Frieden besttigen.
1529 Reichstag zu Speier. Protestanten.
Die Anhnger der Reformation protestierten (d. h. sie erhoben Widerspruch gegen den Reichstagsbeschlu, da alle weiteren Neuerungen zu verhten seien). Unter den protestantischen Fürsten waren die bedeutendsten der Kur-frst Johann der Bestndige v on Sachsen und Land-gras Philipp von Hessen. Ein Glcksumstand fr die Protestanten war es, da der Kaiser gerade jetzt in einen Trkenkrieg2) verwickelt war.
1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Kon-fefsion.
Die Confessio Augustana" war von Melanchthon ver-fat und wurde am 25. Juni ffentlich vorgelesen. Luther war während des Reichstages in Koburg, wo er angeblich das Lied .Ein' feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll. Der Reichstagsabschied fiel fr die Protestanten ungnstig aus. Daher
1531 Der Schmalkaldische Bund zwischen den pro-testantischen Fürsten geschlossen.
Der schweizerische Reformator Ulrich Zwingli fllt bei Kappel gegen die Katholiken.
Zwingli, Prediger in Zrich, suchte Kirche und Staat zu
*) Ter Papst rettet sich in die Engelsburg. Verhhnung des Papst-tums durch lcherliche Prozessionen der deutschen Landsknechte. Frunds-berg vorher bei einer Meuterei vom Schlage getroffen.
2) Der Ungarnknig Ludwig Ii. hatte 1526 bei Mohacs gegen Soli-man Ii. Schlacht und Leben verloren. Sein Nachfolger Ferdinand, Ge-mahl von Ludwigs Schwester Anna. Vergebliche Belagerung von Wien.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Karl_von_Bourbonrom Karl Karl Karl Franz Franz Johann Philipp_von_Hessen Philipp Melanchthon Ulrich_Zwingli Kappel Zwingli Ludwig_Ii Ludwig Ferdinand Ferdinand Ludwigs_Schwester_Anna Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Polen Thorn Luthers Karlv Sachsen Koburg Engelsburg Wien
120
Dieses vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntnis, das vorlufig bis zur Entscheidung eines allgemeinen Konziliums gelten sollte, wurde von den meisten Prote-stanten verworfen ^).
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den Passauer Vertrag. Durch Karls Eigenmchtigkeit in Sachen des Glaubens, seine Miachtung der bestehenden Reichsgesetze und der Freiheit der deutschen Stnde, sowie endlich durch die fortgesetzte Gefangenhaltung des Landgrafen Philipp er-bittert, tritt Moritz an die Spitze der Gegner des Kaisers und wird sein Feind. Statt Magdeburg einzunehmen, wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Culmbach) nach Sd-Deutschland und htte den kranken Kaiser beinahe in Innsbruck gefangen genommen; doch gelang es diesem, noch der das Gebirge nach Villach in Krnten zu entkommen. Im Auftrage des Kaisers brachte sein Bru-der Ferdinand den Passauer Vertrag zustande, nach welchem den gefangenen Fürsten die Freiheit und den Protestanten Gewissensfreiheit gewhrt wurde.
Leider aber hatte sich Moritz, um seine Absichten zu erreichen, mit Heinrich Ii. von Frankreich (dem Sohne Franzi.) verbndet, welcher die Bistmer Metz, Toul, und Verdun besetzte.
(1553) Moritz von Sachsen fllt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den Passauer Vertrag) die Bistmer mit Krieg berzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei Sievershausen ge-schlagen; Moritz fiel, erst 33 Jahre alt.
1555 Der Augsburger Reliaiousfriede.
Die Reichsstnde augsburgischer l lutherischer) Konfession, nicht aber die Reformierten erhalten Religionsfreiheit. Die Frage, ob ein geistlicher Fürst, der Protestant wrde, sein Land behalten drfe, blieb unentschieden. (Geistlicher Vorbehalt".)
1556 Karl V. legt die Regierung nieder.
Lebensmde zog er sich ins spanische Kloster St. Juste zurck, wo er 1558 im 58. Lebensjahre starb.
Als Kaiser folgt sein Bruder
15561564 Ferdinand i.
Er war zugleich König von Ungarn und Bhmen. Obwohl strengglubiger Katholik, erhielt er doch durch Duldsamkeit den Frieden der Parteien. Trkenkriege.
x) Sprichwort: Das Interim hat den Schalk hinter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Moritz Karls_Eigenmchtigkeit Karls Philipp_er-bittert Philipp Moritz Albrecht_von_Brandenburg-Culmbach Albrecht Ferdinand Moritz Heinrich_Ii Heinrich Franzi Bistmer_Metz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Moritz Karl_V. Karl_V. Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Sd-Deutschland Villach Frankreich Sievershausen Ungarn
123
Johann Sigismund schon seit 1609 die Vormundschaft-liche Regierung gefhrt hatte.
16181648 Der dreiigjhrige Krieg.
Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen:
1. Bhmisch-pflzische Periode, 16181624.
2. Dnische Periode, 16241630.
3. Schwedische Periode, 16301635.
4. Franzsisch-schwedische Periode, 1635 1648. 1618 Verletzung des Majesttsbriefes. Aufstand tn
Prag.
Der Abt von Braunau hatte eine protestantische Kirche schlieen, der Erzbischos von Prag eine solche in Kloster, grab niederreien lassen. Auf die Beschwerde der Pro-teftanten bei dem Kaiser Matthias, wegen Verletzung des Majesttsbriess. erfolgte eine harte Antwort. Fr dieselbe machen die Stnde, die sich unter Fhrung des Grafen Matthias von Thurn in Prag versammelt Hattert, die Statthalter Martittitz und Slavata verantwortlich und werfen ste nebst dem Geheimschreiber Fabricius nach einem heftigen Wortwechsel aus den Fenstern des Prager Schlosses. Vertreibung der Jesuiten und des kaiserlichen Heeres aus Bhmen. Tod des Kaisers Matthias. 16191637 Ferdinand Ii.
Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsachltch dadurch bewirkt . da der Kurfürst von Sachsen von der ka-tholischen Partei gewonnen wurde.
1619 Die Bhmen unter Matthias von Thurn vor Wien1). Ferdinand abgefetzt") und Kursrst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Bhmen erwhlt.
Friedrich (der Wterknig) nimmt bte Wurde an, hauptschlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine Enkelin der Maria Stuart (Tochter Jakobs I. von Eng-land) bewogen.
Von der evang. Union wurde er im Sttche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schlo sich sogar der Liga an. Friedrichs Hauptvorkmpfer waren der Markgraf Frie-brich von Baden, der Herzog Christian von Braunfchweig und der als Feldherr bedeutende Graf Ernst von Mansfeld.
1620 Friedrich wird auf dem Weien Berge bet Prag geschlagen. %
1) Ferdinand durch Bourquoi aii^Mlicher Gefahr gerettet.
2) Als Erbfeind der Gewifftnsfreih^i) und. Skl^ze der Jesuiten/
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Extrahierte Personennamen: Johann_Sigismund Johann Schwedische Matthias Matthias_von_Thurn Martittitz Matthias Ferdinand_Ii Ferdinand Matthias_von_Thurn Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Friedrich Friedrich Elisabeth Maria_Stuart Maria Jakobs_I._von_Eng-land Friedrichs_Hauptvorkmpfer Friedrichs Christian_von_Braunfchweig Ernst_von_Mansfeld Ernst Friedrich Friedrich Ferdinand
180
Universitt Bonn^), während die Universitten zu Wittenberg und Halle in Halle vereinigt wurden. In kirchlicher Beziehung erstrebte der König eine Ver-einigung der lutherischen mit der reformierten Kirche und 1817 stiftete 1817 die evangelische Union. Auch wute er die evangelische Kirche vor den bergriffen des Katholizismus krftig zu schtzen, ja er lie den ungehorsamen Erz-bischos von Kln gefangen setzen.
18401861 Friedrich Wilhelm Iv. Vgl. S. 158160.
Er war einer der geistreichsten Fürsten, dabei von deutscher und christlicher Gesinnung ^), jedoch in seinem Wollen unklar und unentschlossen, in der Politik vielfach ohne Verstndnis fr die Forderungen der Zeit.
1861-1888 Wilhelm I. Siehe S. 160-167.
1888 Vom 9. Mrz bis 15. Juni Friedrich Iillfiwu(K 1ft7 1888- Wilhelm Ii. jstehe. 167.
Theologen Schleiermacher und Neander, die Sprachforscher Bckh, Grimm und Lachmann.
*) Mitglied derselben E. M. Arndt.
2) Bei Erffnung des vereinigten Landtages legte er das Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Iillfiwu( Friedrich Wilhelm Schleiermacher Grimm Lachmann Arndt
0
67
Frg. 76) Wann trennten sich die drei Reiche:
Italien, Frankreich und Deutschland, wo und wie
nahm das deutsche Wahl- oder Kurrecht seinen
Ursprung, und warum folgen wir jetzt der Geschichte
nicht nach der Baiern-Fürsten Reihe?
Antw. Carl der Dicke, der Urenkel Carl des Gro-
ßen, empfing noch einmal das ganze große Reich seine-
Urgroßvaters vereint; um es ihm als schwachen und un-
würdigen Nachfolger schmachvoll wieder zu nehmen; denn
887 versammelten sich die Stände der Staaten auf einem
Reichstage zu Trtbur, Italien, Frankreich und
Deutschland trennten sich hier, setzten Carl den Di-
cken ab, und wählten sich eigene Könige Die fünf
deutschen Haupt.nationen, Baiern, Sachsen, Fra n-
ken, Thüringer und Allemanen oder Schwat'ea
wählten einmüthig Arnulf l , den natürlichen Soda
Karlmanns, bisher Herzog in Kärnthen zum gemein sa-
men König, — und dieses war der Ursprung de-
Wahl- oder Kurrechtes, welches der baierischen Na-
tion, und, im Namen derselben, den Herzogen Baierns,
vom Anbeginn des deutschen Wahlreichs gebührte —
Es empört übrigens ewig die vaterländische Seele, in
dieser Periode Baierns kräftiges Volk meist durch fremde
Fürsten regiert zu sehen, daher wir aus diesen Zeiten
trauriger National-Erniedrigung nur die wichtigsten Er-
eignisse ohne besondere Rücksicht auf der Bater-Für.
sten Reihefolge betrachten.
Frg. 77) Wann finden sich wieder deutliche
Spuren von dem Wahlrecht der baierischen Na-
tion, in Bezug auf ihre Regenten?
Antw. Die Baiern übten schon unter den Agi-
lolfingern das Wahlrecht ihrer Regenten au-
(Frage 21 und 25.), sie hatten ihre ursprüngliche
Unabhängigkeit nicht vergessen, und ergriffen jeden
Anlaß, sich wieder frei zu machen. — Arnulf l. war,
als ein erwählter König, nicht mehr der unbe-
schränkte, allein gebietende Herr, wie es seine Vorfahren
gewesen; er hatte seine Würde unter stillschweigenden
Berträgen erhalten, und diese Würde war nicht mehr
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Extrahierte Personennamen: Carl_des_Gro- Carl Karlmanns Karlmanns
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Deutschland Italien Frankreich Deutschland Baiern Sachsen
—0— 1y5
Donauwörth, -- mit welchem Erfolg, — n>ie
bildeten sich die Union und Liga?
Antw. Als Maximilian l- die Regierung antrat,
befand sich ganz Deutschland in einer fürchterlichen Gäh.
rung. Im nördlichen Tdeil herrschte Luthers Lehre, wah.
rend in? südlichen durch die Macht der Regierungen die
katholische Religion noch aufrecht stand. Im Jahre 1555
wurde zwar ein Mligionsfriede geschlossen, der aber die
Ruhe der Gemüther auf keine Welse befestigte. Luthe,
rauer und Katholiken beobachceten sich mit Mißtrauen,
Unruhe, Eifersucht, und rüsteten sich heimlich zu
dem fürchterlichen dreißigjährigen Krieg! — Christliche
Liebe, Gewissensfreiheit und Duldung kannte kein Theil.
Der erste öffentliche Ausbruch der unedlen Feindschaft
unter christlichen Brüdern erfolgte in der Stadt Donau-
wörth, hier war die lutherische Lehre seit 1552
herrschend gewesen, obgleich auch den alten Glauben de5
Landes eine bedeutende Anzahl von Bekeunern noch anbing.
Der dortige Abt zum heiligen Kreuze beabsichtete im
Jahre 1605 eine Prozession durch die Stadt, ward aber
vom evangelischen Magistrate daran gehindert. Der Bi.
schof von Augsburg brachte die Klagen darüber au den
Reichöbofrath. Bevor dieser entschied, hielt der A b t (t6oü)
sehr unvorsichtig eine Prozession durch die Stadt, die vom
Pöbel gestört wurde. Der Abt erneuerte die Klagen
beim Retchshofrathe, und dieser berechtigte den Herzog
Max von Baiern zu einer Untersuchungscommisston. Die
Commissarien des Herzogs wurden aber von einigen hef.
tigen Bürgern durch Drohungen und Schtmpfworte be-
leidigt, weßhalb der Reichshofrath die Stadt 0 607) mit
der Reichsacht belegte und dem Herzog die Vollzie.
hung übertrug. Maximilian k. nöthigle die erschro.
ckenen Bürger am 16, December 1607 zur Uebergabe,
und behielt, für die Exekutionükosten, Donauwörth als
Provinzial st adt Baierns. Den Altgläubigen wurde
nun sogleich die Hauptkirche eingeräumt, ein neuer Stadt,
rath eingesetzt, und nach dem Strafurtheil vom H. Jäner
1609 viele evangelische Bürger aus der Stadt vertrieben
und ihres Vermögens verlustig erklärt. — Die Jesuiten pre.
digten Bekehrung. Bei den Evangelischen in gant
' 13 *
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Extrahierte Personennamen: Maximilian Maximilian Max_von_Baiern Max Maximilian_k Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Donauwörth Deutschland Donauwörth
J84 — o—
Lavdschaftsverordneten, die vormundschaftliche Regierung
in Baiern. — Kaum hatte Wilhelm lv. die'regie-
rung deö Landes angetreien, als fein Bruder Ludwig,
unzufrieden mit der von seinem Vater eingeführten Primo.
genitur, die Theilnng des Landes, und statt des gräfli-
chen Titels, den herzoglichen verlangte. *) Auf Lud-
wigs Seite standen: dessen Mutter, der Herzog Ulrich
von Würtemberg uttd mehrere baierifche Große. Die
Angelegenheit kam vor den Kaiser Maximilian, der, zur
Abschließung eines Vergleiches zwischen den Brüdern,
zwei Rache nach München schickte, welche den Herzog
Wilhelm lv. vermochten, seinem Bruder eine Apanage
von 6000 st. auszusetzen, und ihm den herzoglichen Titel
zuzugesiehen, der auch jedeömal auf den Äeltesten von
seinen Nachkommen forterben sollte. Ludwig, dadurch
nicht befriedigt/ nahm ein Drittheil von ganz Baiern für
sich und ein Drittheil für seinen jüngern Bruder Ernst
in Anspruch. Der Kaiser entschied, daß Ludwig den
vierten Theil mit voller Landeshoheit und Wil-
helm Iv. daö Uebrige bekommen, zugleich aber für den
jüngern Bruder Ernst sorgen, und diesem entweder einen
Laudesdistrict überlassen, oder, wenn er sich dem gcistli-
chen Stande widmen würde, dessen standesmäßigen Unter-
halt übernehmen sollte. Wilhelm Iv. dachte edel ge-
nug, seinem Brüder Ludwig, der mit der kaiserlichen
Entscheidung unzufrieden war, den dritten Theil dcs
Landes mit Lands Hut zu überlassen, wodurch Ludwig
ä515 bewogen wurde, mit Wilhelm lv. sich zu einer ge-
meinschaftlichen Regierung zu vereinigen, die ste
hie zu Ludwigs unbeerbtem Tod 0545) in vollkomme-
ner Eintracht fortführten, von welcher Zeit au Wil-
Helm Alleinherrscher in Baiern wurde. — Prinz
Ernst trat in den geistlichen Stand, ward 1517 Bischof
zu Passau und 1540 Erzbischof zu Salzburg.
*) Zusammentrag der wichtigsten Urkunden, auf
welche in den über die baierische Erbfolgssachc bisher her-
ausgekommenen Druckschriften sich bezogen worden. Re-
gensburg bei Montag 1773- Ii. Theil. S. 2ó2. Nro. Hz.
Vertrag wegen gemeinschaftlicher Landesregierung zwischen
Wilhelm Iv. und Ludwig.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Ludwig Ludwig Ulrich
von_Würtemberg Maximilian Maximilian Wilhelm Ludwig Ludwig Ernst Ludwig Ludwig Ernst Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig
ä515 Ludwig Wilhelm Ludwigs Ernst Ernst Wilhelm Ludwig Ludwig
0
21?
am 6. Nov. 1726, -je Universalgeschichte auf -er Uni-
versität zu Ingolstadt zu lehren. Dieser Unterricht
wurde auch bald darauf in den Gymnasien eingeführt,
und in der Poesie und Rhetorik die sogenannte Profan-
geschichre gelehrt. — Jetzt verlangte im Jahre 1731 Kai-
ser Carl vi vom deutschen Reiche die Garantie der prag-
matischen Sanktion (neuen Erbfolge,Ordnung im
Hause Oesterreich). Carl Albert widersprach auf dem
Reichstage dem Verlangen deö Kaisers, als der Ruhe deg
Reiches gefährlich, und da er den Beitritt der andern
deutschen Stände nicht hindern konnte; und die verlangte
Garantie zu Regenüburg (1732) die Mehrheit der Stim-
men, zur Beruhigung Ä. Carl Vi., erhielt, so begnüg-
ten sich Baiern, Pfalz am Rhein und Sachsen, ihre Ver-
wahrungen dagegen kund zu thun, und die Höfe von
Dresden und München schloßen (den 9. Henmonat
1732) einen Bund der Freundschaft und gegenseitigen
Vertheidigung ihrer Rechte; denn in der Urkunde, mit
welcher einst Kaiser Leopold seine Ansprüche auf Spa-
nien an Carl Vi. übergeben hatte, war den Töchtern
K. Joseph- ausdrücklich der Vorrang vor Carls
Töchtern bedungen worden; und die ältere Tochter K.
Josephs Maria Josepba war an den Erbfür.
sten von Sachsen, Friedrich August, Maria Ama-
lia, die jünger« aber an Carl Albert vermählt;
beide Erzherzoginnen wollten den bei ihren Vermäh.
lungen feierlich entsagten Anwartschaften auf die Staaten
Oesterreichs keine Folge geben. Doch F r i e d r i ch A u q u st,
wünschte nach dem Tode seines Vaters (1734 die §rone
der Polen zu tragen, schloß mit dem Wienerbof darüber
ein besonderes Bündniß, und sicherte K. Carl Vi. volle
Gewährleistung seines Erbfolgegeftyes zu. Carl Albert
sab sich jetzt von Sachsen getäuscht; und als mit Frank,
reich und dem deutschen Reich ein Krieg über die polni.
Nische Königöwabl ausbrach. behauptete Baiern sich
neutral, verstärkte übrigens ( 1734> seine Armee über
30,000 Mann, zur Auftechtbaltung seines Ansehens gegen
das Ausland. Roch kurz vor dem Wiener Frieden (1735)
ließ Carl Albert ftm Conttngent iur Reichsarmee
stoßen; — und um Oesterreich vollkommen zu versöh-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Carl Carl_Albert Carl_Vi Leopold Leopold Carl_Vi K.
Josephs_Maria_Josepba Maria Friedrich_August Friedrich August Maria_Ama-
lia Maria Carl_Albert Carl_Vi Carl_Albert Frank Carl_Albert_ftm_Conttngent