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Erstes Kapitel.
Strandseen; niedrige stehende Gewässer mit einem
tief erweichten Boden heißen Sümpfe und Moräste,
und wenn diese mit einer schwankenden Erdrinde über-
zogen sind, die nicht selten mit Holz, Nohr oder Ge-
sträuch bewachsen ist, Moore oder Brüche.
Quellen. Bache. Flüsse. Ströme. Minera-
lische Wasser.
§. 28. Quellen sind die Ausgänge oder Aus,
bräche des unter der Erdoberfläche befindlichen Wassers,
dessen weiteres Fortsirömen nach tiefer gelegenen Punk-
ten der Umgebung einen Bach bildet. Aus der Verei-
nigung mehrerer Bäche entsteht ein Fluß, welcher,
wenn er durch viele andere Flüsse ansehnlich vergrößert
worden ist und zuletzt in's Meer sich ergießt, Strom
genannt wird. Unter Küstenflüssen versteht man
solche, welche in der Nähe der Meeresküsten entstehen,
und nach einem kurzen Laufe in's Meer sich ergießen.
Auch werden die Flüsse in Haupt- und Nebenflüsse
eingetheilt. Hauptflüffe heißen diejenigen, in welche
mehrere Flüsse laufen; Nebenflüsse sind die, welche hin»
einfließen. Die Vertiefung, in welcher das Wasser ei-
nes Flusses läuft, wird das Bette, sein Boden der
Grund, seine Ränder oder Seitenwände die Ufer
(rechtes Ufer, welches von der Quelle an gesehen zur
Rechten, und linkes, welches zur Linken liegt), und
sein Ausfluß in einen andern Fluß, See oder Meer,
die Mündung genannt. Unter dem Gebiete eines
Flusses oder Stroms versteht man den ganzen Landstrich,
welcher von ihm und von allen seinen Nebenflüssen, so
wie deren Nebenflüssen und Nebenbächen eingenommen
wird. Theilt sich ein Fluß in mehrere Abflüsse, so hei»
ßen diese Arme, und wenn sie nicht wieder mit dem-
selben sich vereinigen, sondern ihre eigene Mündung ha-
den, Mündungsarme. Wasser, in welchen minera-
lische Stoffe aufgelöset sind, wodurch sie einen eigenen
Geschmack annehmen, heißen mineralische Wasser,
und wenn sie als Mittel gegen verschiedene Krankheiten
gebraucht werden, Gesundbrunnen.
Ebenen
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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132 Ii. Mittelafrika. Hab essi nien.
ströme, dem Bahr-el-Abi ad (weißer Fluß- und
Bahr-el-Azrek (blauer Fluß) gebildet wird.
Nubien, ganz in der heißen Zone gelegen, hat ein
heißes Klima, besonders in den Sandwüsten, wo,
bei einer brennenden Hitze, die Regen selten sind. Die
Produkte bestehen in Hausthieren, den Afrikanischen
Naubthieren, Durra, Reiß, Zuckerrohr, Tabak, Senes-
blättern, Bambusrohr, Eben - und Sandelholz, Gum-
mis und Palmenbaumen, Gold, Salz. Außer den ei-
gentlichen Nubiern, giebt es hier Araber, Jaeger, Ju-
den und Türken. Die meisten Einwohner sind entwe-
der Muhamedaner oder Heiden. Wissenschaftliche Bil-
dung und Industrie sind unbekannt. Der Handel wird
durch Karawanen betrieben. Es bestehen mehrere Staa-
ten, deren Häuptlinge fast alle von dem Pascha von
Aegypten abhängen.
Sennaar, Stadt, größte Stadt in Nubien und Hauptstadt
des Ncgerstaates Sennaar, im südlichsten Theile Nubiens, liegt
am östlichen Hauptqucllensiusse des Nils, dem Baar-el-Azrek.—
Westlich von Sennaar liegen die Lander Kordofan mib Dar-
für, welche jedoch nicht zu Studien gerechnet werden, sondern ais
Oasen der Sahara angesehen werden können.
Habessinien.
Die Gränzen dieses 10,000 Q Meilen großen
Landes sind: gegen Norden Nubien, gegen Osten der
Arabische Meerbusen, gegen Süden und Westen die
Lande der Gallas.
Hohe Gebirge, deren Gipfel zum Theil mit
Schnee bedeckt sind, bedecken den größten Theil des
Landes, und machen es zu einem hohen Gebirgslande
mit fruchtbaren Thälern; doch giebt es auch Ebenen,
wohin z. B. die große Salzebene unweit der Küste ge-
hört, die ganz Hadessinien mit Salz versorgt, das hier
in horizontalen Schichten liegt, und von den Einwoh-
nern ausgehauen wird. Unter den zahlreichen Flüssen
ist besonders der Bahr-el-Azrek (blauer Fluß),
der östliche Hauptquellenfluß des Nils zu bemerken, wel-
cher hier entspringt, und durch den großen See Dem-
be a oder Tz a na gehr.
Das Kl ima Habessiniens, das in der heißen Zone
liegt, ist nur in den niedrigen Gegenden sehr heiß, hin-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Colombia
269
des Atlantischen Ozeans ergießt utib furchtbare Ueber-
schwemmungen verursacht; 2) der Magd a l e n en f l u ß,
dessen Quellen gleichfalls hier sind, und welcher nach
einem nördlichen Laufe sich in das Caraibische Meer er-
gießt; 3) der Maranhon oder Amazonenfluß, der
größte Strom der Erde, welcher aus Peru, wo er ent-
springt, hieher gelangt, und durch viele ansehnliche im
Lande selbst entspringende Flüsse verstärkt nach Brasilien
übergeht. Unter den Land feen ist im Norden der groß-
ße Maracaibo bemeckenswerlh, welcher mit dem
Meere in Verbindung steht. Im südöstlichen Theile des
Landes soll noch ein großer See Parima seyn, dessen
Vorhandenseyn von Mehreren bezweifelt wird.
Dies Land liegt ga^z in der heißen Zone, hat aber
nicht allenthalben ein heißes Klima, sondern so uner-
träglich die Hitze an den Küsten und in den tief gele-
genen Gegenden ist, so sehr gemildert wird sie in den
Hochebenen oder Hochthälern der Cordilleren, wo das
Klima einem steten Frühlinge gleicht, während auf den
hohen Gebirgsgipfeln die Kälte der Polarzonen herrscht,
so daß man wohl in einem Tage von der brennenden
Hitze Afrikas zu der Kälte Lapplands übergehen kann.
Erdbeben und schreckliche Stürme sind häufig. Groß
ist der Reichthum an Naturprodukten, als: viele
Europäische Hausthiere zum Theil in verwildertem Zu-
stande auf den Llanos, Amerikanische Naubthiere, Affen,
Armadille, Tapire, unzählige Arten von Vögeln (wor-
unter der große Condor), Alligators, vielerlei Schlan-
genarten, Schildkröten sehr häufig auf den Inseln des
Orinoco, wo ihre Eyer gesammelt und zu einem Oele
benutzt werden, Fische, worunter der merkwürdige elek-
trische Aal, Cochenille, Perlen- und Purpurmuscheln;
Europäische Getreidearten, Mais, Reiß, Maniok, Yams,
Bataten, Pisangs, Ananas, Melonen, Baumwolle, Ta-
bak, Zuckerrobr, Kaffee, Cacao, Vanille, Indigo, wei-
ßer Zimmer. Arzneigewächse (worunter die Chinarinde,-
tropische Früchte, Kokos- und andere Palmen, trefflich
Färbe, und Tischlerhölzer, Bambusrohr. Auch sind die
Schätze des Mineralreichs sehr groß; kein anderes Land
in Amerika kommt ihm an Goldreichthum gleich, und
in einem Theile sselben enthalten alle Flüsse und Bäche
Goldsand. Am, giebt es nirgends so viel Platina, da-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
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Extrahierte Ortsnamen: Peru Brasilien Maracaibo Afrikas Lapplands Amerika Goldreichthum Bäche
Goldsand
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Guayana.
27 i
bet Republik, auf einer herrlichen Hochebene der Kordilleren, süd-
östlich von Panama, hat eine Universität und 40,000 Einwohner.
In der Geqcnd sind mehrere Naturmerkwürdigkeiten, als der
Wasserfall von Lequendama, die von der Natur gebildeten Brücken
über den Jcononzo und der See von Guatavita, welcher eine
große Menge von Gold und Edelsteinen, die von den alten Ame
rikanern hineingeworfen wurden, enthalten soll.
c) in der Republik Eeuador: Quito, Hauptstadt süd-
westlich von Bogota und in der Nähe des Aequators, auf einer
der reizendensten Hochebenen oder Hochthäler der Cordilleren, mst
dem herrlichsten Klima, hat eine Universität, mehrere Fabriken
und schöne Gebäude, und 70,000 Einwohner, welche ansehnlichen
Handel treiben. Bon hier aus sieht man 11 mit ewigem Schnee
bedeckte Riesenberge der Cordilleren, worunter den Chimborazo.
Bei dem Erdbeben 1797 kamen hier 40,000 Menschen um das
Leben. — Guayaquil, Handelsstadt, südwestlich von Quito,
an einer Bai des stillen Meeres, mit einem Hafen. — Die
Galapagos- oder S ch il d k rö te n-I n sel n, reich an Schild-
kröten, liegen im stillen Meere, westlich von Guayaquil.
Guayana.
Darunter begriff man sonst den ganzen großen
Landstrich, der zwischen dem Atlantischen Ozeane, dem
Amazonenflusse, dem in diesen sich mündenden Rio Ne-
groß und dem Orinoco liegt. Da aber davon der ganze
nördliche Theil mit der Colombischen Republik Vener
zuela und der südliche mit Brasilien verbunden ist: so
versteht man jetzt unter Guayana bloß noch den Rest
desselben, welchen die Britten, Niederländer und Fran-
zosen besitzen, dessen Gränzen gegen Norden der At-
lantische Ozean, gegen Osten und Süden Brasilien, und
gegen Westen Colombia sind, und dessen Größe ohnge-
fähr 7000 Qmeilen beträgt.
An den Küsten besteht das Land aus Niederungen
mit einem fetten Schlammboden, vor welchem große
Schlammbänke im Meere liegen, nach dem Innern zu,
welches überhaupt noch wenig bekannt ist, erhebt es sich
und enthält schöne Weiden und undurchdringliche Wal-
dungen, und an der südlichen Gränze gegen Brasilien
sind Gebirge von mittlerer Höhe. Die Flüsse, wor-
unter der Cssequebo der beträchtlichste ist, haben ihre
Mündung in den Atlantischen Ozean. Das Klima
ist, bei der Lage des Landes in der heißen Zone, heiß,
doch wird die Hitze durch frische Seewinde gemindert.
Die Produkte sind die gewöhnlichen der in der hei-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Australien. Archipel Neubritanniens rc. 297
ander und dem Haupttheile der Insel verbunden sind,
und auch an der Südküste zwei beträchtliche Halbinseln
ausgehen. Die Größe von Neuguinea wird auf 10
bis 13,000 Qm. geschätzt, wonach es ohngefähr von
gleicher Größe mit Deutschland seyn würde. Im In-
nern erheben sich hohe Gebirge, die sogar auf ihren
Gipfeln ewigen Schnee tragen sollen; doch hat noch
kein Europäer das Innere wirklich untersucht. Von den
Produkten ist gleichfalls wenig bekannt, und wahr-
scheinlich giebt es hier die Gewürze und Fruchtbäume
der benachbarten Molucken. Kokospalmen, Sagopal-
men, Brodfrucht, Pisangs, Gummibäume, Sandel-
und Ebenholz, Bambus, Muskatnußbäume, Gewürz-
nelken, Ingwer, edle Südfrüchte finden sich daselbst,
und von Thieren har man Hunde, Schweine, mancher,
lei Vögel, worunter die schönsten Paradiesvögel, Schild-
kröten, eine Menge von Fischen, Perlenmuscheln, Tri-
pang oder Holothurien, Korallen rc. gefunden. Auch
vermuthet man Gold. Die Insel scheint stark bevölkert
zu seyn. Ihre Bewohner gehören theils zu der neger-
artigen, theils zu der Malayischen Race, gehen nackt
und bewohnen Häuser, die in Dörfer vereinigt sind.
Ein Theil derselben bekennt sich zur Muhamedcmischen
Religion und unterhält ordentliche Pflanzungen.
Der Archipel von Neubritannien.
Diese Inselgruppe liegt nordöstlich von Guinea,
in der heißen Zone, und ist gleichfalls noch wenig be-
kannt. Die Produkte sind die gewöhnlichen Austra-
lischen, auch hat man mehrere Gewürze, als die Mus-
katnuß, Ingwer, Pfeffer daselbst gefunden. Die zahl-
reichen Einwohner, zur negerartigen Race gehörig, find
sehr roh und gehen ganz nackt. Die größten Inseln
sind Neubritannien und Neuirland, wovon die
erstere sehr bedeutend ist.
Die Admiralitätsinseln.
Sie liegen in der Nähe des Aequators, also in
der heißen Zone, nordöstlich von Neuguinea und nord-
westlich von Neubritannien, sind fruchtbar und von der
negerartrgen Menschenrace bewohnt. Eine einzige die-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Australien Neuguinea Deutschland Guinea Neuguinea
302 Australien. Mendana - Archipel re.
Kokospalmen, Pandanus- und Brodfruchtbäume, auch
Vams tragen, dagegen arm an Thieren und von Men,
schen bewohnt sind, die zur Malayischen Race gehören.—
Südlich von den niedrigen Inseln liegen noch mehrere
zerstreuet« Inseln, worunter besonders die kleine Pit-
tai r nsin sel merkwürdig ist, weil sich daselbst von
einem Britllschen Matrosen und einigen Tahilischen
Weibern eine Kolonie gebildet hat, die schon 1821 bis
auf 100 Personen angewachsen war, und unter der pa-
triarchalischen Regierung ihres gemeinschaftlichen Stamm,
vaters ein civillsirtes, glückliches Leben führte.
Der Mendana - Archipel.
Dieser Archipel liegt nördlich von den niedrigen
Inseln, etwa 10 Grade südlich vom Aequator und mit»
hin in der heißen Zone, und besteht aus zwei Gruppen,
wovon die nördliche am spätesten entdeckte den Namen
der W a sh i n g ro n s, und die südliche der Marque-
sasinseln führt. Berge, zwischen welchen gut bewäs-
serte Thäler sich befinden, bedecken diese Inseln, weiche
die gewöhnlichen Australischen Produkte hervorbringen.
Die Einwohner, von der Malayifchen Race, haben
Wohnungen und einige Anpflanzungen, gehen beinahe
ganz nackt und verwenden auf das Tätowiren, worin
sie den höchsten Gipfel der Kunst erreicht haben, die
größte Sorgfalt. Auf einigen dieftr Inseln, besonders
auf der Haupkinsel Nukahiwa, die zu den Washing-
tonsinseln gehört, und wo sonst die Einwohner in be-
ständigen Fehden unter sich lebten, wobei es auf Ge-
fangene abgesehen war, die sie brateten und verspeisten,
hat sich jetzt auch das Christenthum verbreitet.
Die Scmdwichinsetn.
Sie liegen nordwestlich von dem Mendana « Ar-
chipel, in weiter Ferne von der Westküste Amerikas,
ganz in der Nähe des nördlichen Wendekreises und noch
in der heißen Zone, wurden 1778 von dem berühmten
Brittischen Seefahrer Cook entdeckt, und enthalten zum
Theil sehr hohe Berge, auch einen noch thätigen Vul,
kan. Der sehr fruchtbare Boden ist reich an Pro,
dukten, worunter Europäische Hausthiere (besonders
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
284
Das christliche Mittelalter.
gierde, Ruhmsucht und wilde Leidenschaftlichkeit verdrängten die bessern
Regungen und machten einen unbesonnenen, übermüthigen und harten
Fürsten aus ihm. — Karls Bestreben war auf die Erweiterung seines
schonen von Holland bis zu den Alpen reichenden Herzogthums zu
einem austrasischen (gallisch-belgischen) Königreiche mit dem Rhein als
Ostgränze gerichtet. Er folgte daher gern der Einladung des von dem
Papst entsetzten Erzbischofs von Köln, ihm zur Wiedereroberung sei-
nes Bisthums behülstich zu sein, in der Hoffnung, dadurch die Städte
am Rhein in seine Gewalt zu bringen. Aber der tapfere Widerstand
der Bürger von Neuß und das Anrücken eines Reichsheers unter
Kaiser Friedrich Iii. vereitelte diesen Plan und nöthigte ihn zum
Abzug. — Kurz vorher hatte Herzog Siegmund von Oestreich, um
H75. die Kosten eines unglücklichen Kriegs wider die Eidgenossen, die ihm
Thurgau entrissen, zu bestreiten, die habsburgischen Besitzungen
(Vorlande) im Elsaß, Sundgau und Breisgau an Karl den
Kühnen verpfändet, der einen ungerechten Landvogt darüber setzte.
Da vermittelte der staatskluge Ludwig Xi. von Frankreich (§. 350),
der die wachsende Größe des Nachbars mit Neid und Besorgniß be-
trachtete, und, seitdem ihn Karl in Verbindung mit mehren unzufrie-
denen franz. Großen im Felde überwunden, mehr auf Falschheit, Arglist
und Treulosigkeit als auf das wechselvolle Glück der Waffen vertraute, zwi-
schen Habsburg und den Eidgenossen die „ewige Richtung" (Frieden) und
verschaffte dem Herzog von Oestreich das Geld zur Einlösung der verpfän-
deten Länder. Als aber Karl mit der Zurückgabe zauderte, vertrieben die
gedrückten Elsässer die burgundische Besatzung und schlossen, als jener
mit Heeresmacht wider sie zog, um seinen durch ein besonderes Gericht
verurtheilten und auf Siegmunds Befehl Hingerichteten Vogt zu rächen,
mit dem Herzog von Lothringen und den Eidgenossen unter Frank-
reichs Vermittelung ein Bündniß. Da bemächtigte sich Karl Lothrin-
gens, nach dessen Besitz ihn schon lange gelüstet und dessen Haupt-
stadt Nancy er zu seinem Herrschersitz zu machen gedachte und zog
dann mit einem stattlichen, mit vortrefflichem Geschütz versehenen und
aufs Reichste geschmückten Heer von Reisigen über den Jura wider die
Schweizer. Das Schicksal der tapfern Besatzung von Granson, die
der Sieger theils aufhängen, theils im Neuenburger See ertränken
là ließ, spornte die Eidgenossen zur Rache. In der Schlacht von Gran-
son brachte ihr um die Hälfte schwächeres Heer den Burgundern
eine so vollständige Niederlage bei, daß die Ueberlebenden in wilder
Flucht sich zerstreuten und die treffliche Artillerie, so wie das prächtige
mit kostbaren Stoffen, Gold, Silber und Edelsteinen gefüllte Lager
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Karls Friedrich_Iii Friedrich Siegmund_von_Oestreich Karl Karl Ludwig_Xi Ludwig Karl Karl Oestreich Karl Karl Karl_Lothrin- Karl Nancy
Extrahierte Ortsnamen: Karls Holland Rhein Rhein Thurgau Elsaß Frankreich Lothringen Neuenburger_See
Geschichte der übrigen europäischen Staaten im Mittelalter. 285
in die Hände der mit dem Werthe unbekannten Feinde gerieth. Wü-
thend über diese Schmach rüstete Karl mit solchem Eifer, daß er we-
nige Monate nachher ein neues mächtiges Heer gegen die Eidgenossen
führen konnte. Aber die Schlacht von Murten endete auf gleiche
Weise; abermals bereicherten sich die Sieger mit unermeßlicher Beute
und Bern entriß dem mit Burgund verbündeten Savoyischen
Regentenhause das Waadtland. — Das Unglück verwirrte Karls
Geist; in blinder Wuth und nur auf Rache sinnend verwarf er jede
Vermittelung und zog, als der Herzog von Lothringen mit Hülfe der
Eidgenossen sich wieder seines Reichs bemächtigt hatte, zum drittenmal
gegen den kampfgeübten Feind. Aber im Januar erlitt sein Heer auf
den eisigen Feldern vor Nancy die dritte schreckliche Niederlage theils 1477.
durch das tapfere Schwert der Schweizer, Elsässer und Lothringer,
theils durch den Verrath seines italienischen Rottenführers. Er selbst
wurde auf der Flucht in einem zugefrornen Sumpfe erschlagen.
§. 368. Nunmehr riß Ludwig Xi. das eigentliche Herzogthum
Burgund (Bourgogne) als erledigtes Lehn der französischen Krone
an sich und trachtete auch nach dem Besitz der übrigen Länder. Da
vermälte sich Karls Tochter Maria mit dem ritterlichen ihr schon von
ihrem Vater als Bräutigam zugedachten Maximilian von Oestreich,
durch dessen kampfgeübtes Schwert die Franzosen in der sogenannten
Sporenschlacht (bei Guinegate) überwunden und zur Verzichtleistung 1479*
auf die übrigen Provinzen gezwungen wurden. Bald darauf starb die
hochherzige Maria durch einen Sturz ihres Pferdes auf der Falken- 1482-
jagd. (Kühne Jagd war auch Maximilians Leidenschaft!). Da erneu-
erte der französische König sein falsches Ränkespiel, um die nieder-
ländischen Städte (deren Macht seit den blutigen Niederlagen der bur-
gundischen Ritterschaft gestiegen) wider Maximilian, der zum Vor-
mund seines unmündigen Sohnes Philipp bestellt war, aufzustiften.
Gent siel von ihm ab; die Zünfte von Brügge hielten ihn eine Zeit-
lang gefangen, Brabant schwankte; aber dennoch brachte Maximilian
durch seine Haltung und Tapferkeit die sämmtlichen Niederlande zur
Anerkennung seiner vormundschaftlichen Rechte. Philipps Sohn Karl,
den ihm die spanische Johanna gab (§. 365) und der im Anfang
des Jahrhunderts zu Gent geboren ward, erbte alle Länder seiner isoo.
Eltern und Großeltern. Doch hing sein Herz an den burgundischen
Erbstaaten und besonders an den reichen, gebildeten und regsamen
Niederlanden, die er zuerst durch Beifügung von Fries land,
Gröningen, Ober-Pssel und Utrecht und durch Eroberung des
empörten Geldern zu einem Ganzen vereinigte. Allein diese Ver-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Nancy Ludwig_Xi Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Maximilian_von_Oestreich Maximilian Maria Maximilians Maximilian Maximilian Philipp Philipp Maximilian Maximilian Philipps Philipps Karl Karl Johanna Fries
Extrahierte Ortsnamen: Bern Burgund Karls Lothringen Burgund Ober-Pssel Utrecht
614
Das Nevolutions - Zeitalter.
Ehrgefühl und Patriotismus, die sich fremden Staaten verkauften und
denjenigen Höfen dienten, von denen sie die größten Summen zogen; des
Landes Ehre und Wohlfahrt kam dabei nicht in Betracht. Nach dem Ab-
schluß der erwähnten schmachvollen Friedensschlüsse (§. 617), verkauften
sich die Einen, den Grafen Gpl len borg an der Spitze, an Frankreich,
die Andern, unter dem Paniere des Grafen von Horn, an Rußland.
Jene bezeichnete man als Hüte, diese schalt man Mützen. Beide Par-
teien haßten und verfolgten einander aufs Blut und machten die Reichs-
tage znm Schauplatz ihrer feindseligen Angriffe. Beim Ausbruch des öst-
reichischen Erbfolgckriegö wünschte die französische Regierung Rußland zu
beschäftigen, um cs vom Anschluß an Maria Theresia abzuhalten. Sie
bewirkte daher durch ihre Partei in Schweden, daß die Reichsstände an
Rußland den Krieg erklärten, wozu die Ermordung eines schwedischen Ge-
sandten durch russische Soldaten die Veranlassung bot. Da aber der herr-
schende Adel die von Frankreich gewährten Snbsidien - Gelder unter sich
getheilt hatte, so war das Heer in der erbärmlichsten Verfassung. Die
1741. Schtvedcn wurden daher bei W a lm an strand in Finnland aufs Haupt
1742. geschlagen und bei Helsingfors so eingeschlossen, daß sie in ihrer
Rathlosigkeit Finnland den Russen hätten preis geben müssen, hätte nicht
die Kaiserin Elisabeth unter der Bedingung, daß das Unrecht an der mit
Rußland verwandten H olstcin - Gottorpschen Linie wieder gut gc-
1743. macht würde, in dem Frieden von Abo ihre Forderungen hcrabgestimmt.
Die Schweden ernannten den Herzog von Holstein - Gottorp, Adolf
Friedrich, den nächsten Verwandten des rrissischen Großfürsten, zum
Thronerben und willigten in die Abtretung Finnlands bis zum Flusse Ky-
m e n e. Unter der Regierung des schwachen mit einer Schwester Friedrichs Ii.
Adolf von Preußen vermählten Adolf Friedrich gelang es dem schwedischen
i7à7--7^ Adel, die Königsrechte noch mehr zu beschränken und die Krone vollends
um alle Macht und alles Ansehen zu bringen. Der Reichstag mischte sich
in die innern Angelegenheiten der königlichen Familie und in die Er-
ziehung der Prinzen; er riß die Befugniß an sich, die wichtigsten Staats-
ämter zu besetzen und Beschlüsse, denen der König zweimal seine Zustim-
mting versagt, eigenmächtig mit dessen Unterschrift zu versehen. Ein Ver-
such der „Mützen", die Verfassung zu Gunsten des Monarchen zu ändern,
schlug fehl und verschaffte den ,,Hüten" den vollständigsten Sieg. Die
Folge davon war, daß Schweden als Bundesgenosse Frankreichs gegen
den Willen des mit Preußen verwandten Königs in den siebenjährigen
Krieg gezogen wurde, tvodtirch das ohncdicß verarmte Land in die trau-
rigste Lage kam. Dieß führte zwar den Sturz der französischen Partei
herbei, aber die neue Oligarchie der russischen Partei tyrannisirte König
und Volk nicht minder als ihre Vorgänger, so daß Adolf Friedrich zuletzt
durch die Drohung, die Krone niederzulegen, die Machthaber zwang, einen
außerordentlichen Reichstag einzuberufen. Dieser entließ den größten Theil
1769. der dem Monarchen widerstrebenden Räthe und gab dem Thron wieder
einiges Ansehen zurück; aber ein gänzlicher Umsturz der Verfassung, wie
der kühne und kluge Kronprinz ihn gewünscht, scheiterte an der Friedens-
liebe und Rechtlichkeit des Vaterö.
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresia Maria Theresia Elisabeth Adolf
Friedrich Adolf Friedrich Friedrichs Adolf Adolf_Friedrich Adolf Friedrich Adolf_Friedrich Adolf Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Schweden Frankreich Finnland Helsingfors Finnland Holstein Finnlands Friedrichs Schweden Frankreichs