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1. Geschichts-Bilder - S. 348

1878 - Langensalza : Greßler
348 Jugend in die trostlosen Wirren des polnischen Erbfolgekriegs. — Die Erziehung und geistige Ausbildung der nachmals so berühmten Fürstin, deren großes Walten durch die erstaunlichen Thaten ihres berühmtesten Zeitgenossen Friedrichs Ii. zu sehr in den Hinter-grung gedrängt und zu schnell vergessen wurde, leitete der besorgte Vater, der einer der gelehrtesten Fürsten seiner Zeit, ein tüchtiger Lateiner und trefflicher Musiker war, größtenteils selbst. In den ihr nothwendigen Sprachen erhielt sie gründlichen Unterricht, ebenso in körperlichen und kriegerischen Uebungen, und vom 15. Jahre an wohnte sie regelmäßig den Konferenzen der Minister mit Aufmerksamkeit bei, ohne jedoch dabei besonders viel zu lernen. Das Beste bewirkte ihr eigener Geist, der richtige Takt, der ihr angeboren war, und der Alle durchdringt, die Kopf und Herz an rechter Stelle haben, und ihre ungeheuchelte Religiosität. Mißtrauisch in ihre eigene Einsicht, prüfte sie lange, hörte in den Konferenzen geduldig die ermüdendsten Vorträge und Einwürfe an, um sich ein eigenes Urtheil zu bilden, und gelangte so zu richtiger Ansicht und Uebung. Am 12. Februar 1736 vermählte sich Maria Theresia mit dem Herzog Franz Stephan von Lothringen-Toskana; zuvor mußte sie aber auf die Erbfolge verzichten, im Fall dem Kaiser ja noch ein Prinz geboren werden sollte. Karl, der letzte männliche Habsburger, starb am 20. Oktober 1740 in Folge einer Erkältung, die er sich auf der Jagd zugezogen, ohne Hinterlassung eines männlichen Erben, und am 21. Oktober bestieg Maria Theresia den Thron von Ungarn, Böhmen und Oesterreich und erklärte kurz darauf ihren Gemahl zum Mitregenten. Gleich bei der Thronbesteigung wurde sie in gefährliche Kriege verwickelt; denn der Kurfürst von Baiern machte Asprüche auf Oesterreich, und die Kurfürsten von Köln und Pfalz erkannten die Erbfolge nicht an. Bündnisse zwischen Baiern, Frankreich, Spanien, Pfalz und Köln kamen gegen Oesterreich und Maria Theresia zu Stande, denen später auch Sachsen, und endlich Preußens junger König, Friedrich Ii., beitraten, und schon theilten vorläufig auf der Karte die Verbündeten die sogenannte Erbschaft, von welcher Baiern Böhmen, Ober-Oesterreich, Tyrol und Breisgau; Sachsen Mähren und Oberschlesien; Preußen Niederschlesien; Spanien die Lombardei, Parma, Piacenza und Mantua; Frankreich aber die Niederlande bekommen; Maria Theresia blos Nieder-Oesterreich mit Wien, Ungarn, Kärnthen, Krain und Steiermark behalten sollte. Der Beitritt Friedrichs Ii. zum Bunde machte den Mitverbündeten erst Muth. Friedrich, der beim Antritt seiner Regierung einen gefüllten Schatz und ein trefflich exercirtes Heer vorgefunden hatte, war entschlossen, sein Preußen durch Vergrößerung und Ruhm in die Reihe der ersten europäischen Mächte zu erheben und trat mit längst vergessenen, wenn auch nicht unbegründeten Ansprüchen

2. Geschichts-Bilder - S. 337

1878 - Langensalza : Greßler
337 -um mir nicht die Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, die man mir, wie ich glaube, schuldig ist.« — Von diesem Tage an erhielt er das ganze Vertrauen des Kaisers wieder, und als seine Feinde in den Kaiser drangen, ihn vor den Kriegsrath zu laden, erwiderte er: »Gott sei vor, daß ich einen Prinzen als Verräther behandeln sollte, durch welchen der Himmel mich mit unverdienter Gnade überhäuft hat! Wie könnte er schuldig sein, dessen Gott sich bedienet hat, die Feinde Seines Sohnes zu züchtigen!« Wie Eugen unverbrüchlich treu war gegen seinen Kaiser, so war er es auch gegen seine Freunde, unter welchen wir besonders den britischen Helden, Herzog Marlborough, hervorheben. In Gemeinschaft mit diesem trefflichen Manne besiegte er im Jahre 1704 bei Höchftädt am linken Donauufer die vereinigten Franzosen und Baiern. Die Besiegten verloren ‘20000 Mann Todte und 15000 Gefangene. Außerdem fielen alle Kriegskassen, 5300 Wagen, 117 Kanonen und 300 Fahnen den Siegern in die Hände. Im Jahre 1706 führte Eugen eine der kühnsten und glänzend stett Waffenthaten in Italien aus. Hier belagerten die Franzosen mit 38000 Mann Turin. Der Herzog von Savoyen, der die Vertheidigung seiner Residenz dem kaiserlichen Feldmarschall Daun überlassen, bat den Prinzen Eugen dringend um Hülfe. Aber dieser stand 50 Meilen entfernt, hatte nur ein kleines Heer, und zwischen ihm und Turin lagen die Franzosen. Dennoch wagte Eugen den gefährlichen Zug, setzte glücklich über alle Gewässer, und vereinte sich am 1. September mit dem Herzoge. Die Feinde erstaunten über seine Ankunft, glaubten aber nicht, daß er mit seinen wenigen Truppen die Entsetzung Turins versuchen würde. Eines Morgens aber (7. Sept.) rückte er in voller Schlachtordnung an. Als er beim Recognosciren von einer Anhöhe herab die unordentliche Bewegung im feindlichen Lager bemerkte, sagte er zum Herzoge von Savoyen: »Mich dünkt, diese Leute sind schon halb geschlagen.« Die Franzosen empfingen ihn mit einer heftigen Kanonade, die noch stärker wurde, je weiter sein Heer. vordrang. An den Linien angelangt, führte Leopold von Dessau (der »alte Dessauer«) seine Preußen zum Sturme, dann folgten die Andern; Graf Daun that zu gleicher Zeit einen Ausfall aus der Festung. Der Widerstand war hartnäckig. Zweimal wurden die Preußen zurückgetrieben, aber zum dritten Male erstiegen sie glücklich, die ersten von allen, die Verschanzungen; nun drangen auch die Uebrigen ein. In 2 Stunden war der blutige Kamps entschieden. 5000 Todte und noch mehr Verwundete bedeckten das Schlachtfeld; das ganze französische Heer war zerstreut. Die Folgen der Schlacht waren außerordentlich; die Franzosen mußten ganz Oberitalien räumen und sich verpflichten, während des ganzen Krieges kein Heer wieder dahin zu senden. — Der Kaiser Joseph, welcher seinem Vater schon Geschichtsbilder. 8te Aufl. o>

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 138

1865 - Eisleben : Reichardt
138 Unb.d) 1697 wurde August der Starke, Kurfürst von Sachsens) zum König von Polen gewählt. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König in Preu- ßen anznerkennen, weil er für den spanischen Erbfol- ge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.» j70o—17(4 Der spanische Erbfolgekrieq. Karl ll. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spa- nischen Thron verlangte Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. ' Er- sterer wird vom Kurfürsten von Baiern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte!, letzterer von England unterstützt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen die Franzo- sen und Baiern bei Höchstädt. Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leo- pold von Dessau entschieden. Baiern eingenommeu- 1705—1711 Kaiser Joseph I. 1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra- millies. 1711-1740 Kaiser Karl Vi. Trotz fortdauernder Sieget') schließt England (und Hol- land) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713), damit Karl durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mäch- tig werde. Auch Preußen tritt diesen: Frieden bei. g) Erst nach unglücklichem Feldzüge schließt auch Kaiser Karl 1714 Friede zu Raftadt und Baden.h) Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die span. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) Sardinien.!) England behielt das 1704 besetzte Gibraltar. Der Kurfürst von Baiern wieder eingesetzt. 6) 1714 begann in England mit dem Kurfürstelt Georg von Han- nover die Herrschaft des Hauses Hannover. Die Per- sonal-Union Großbritanniens und Hannovers dauerte bis 1837, bis zur Thronbesteigung der Königin Viktoria. 0) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. ff Engen und Maxlborough siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzdem fällt Marlb. bei der Königin Anna in Ungnade. g) Jetzt allgemeine Anerkennung des Königreichs Preußen. Nur der Papst nicht. b) Dieses Baden liegt in der Schweiz. 1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar- dinien.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 132

1890 - Leipzig : Reichardt
132 seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er heraus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog von Loth-ringen erhielten ihre Lnder wieder; doch sollte in der Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben. 16881713 Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, nachmals König Friedrich I. von Preußen. Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber fr das Militr und die Wissenschaft. 1694 die Universitt Halle ge-grndet. 1700 Grndung der Akademie der Wissenschaften auf des berhmten Philosophen Leibnitz Veranlassung ^). 1701 Friedrich setzt sich und seiner Gemahlin Sophie l8.Jan. Charlotte zu Knigsberg die Knigskrone auf. Auch das Haus Wettin hatte kurz vorher die Knigswrde erlangt, indem 1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen^), zum König von Polen gewhlt worden war. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König von Preußen anzuerkennen, weil er fr den spanischen Erbfolge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.) 17011714 Der spanische Ertifolgekrieg. Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spanischen Thron verlangte Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold fr feinen Sohn Karl3). Ersterer wird vom Kurfrsten von Bayern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte), letzterer von England, Holland und Preußen untersttzt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen diefranzosen und Bayern bei Hchstdt. Ruhmvoller Anteil der preuischen Infanterie unter Leopold von Dessau. Bayern eingenommen. 17051711 Kaiser Joseph 1. 1706 Eugen siegt bei Turin (Preußen nehmen wiederum in hervorragender Weise unter Leopold von Dessau teil), Marlborough bei Ratnill ies4). Ludwig Xiv. auch in den folgenden Jahren durch schwere Niederlagen gedemtigt, erbot sich, Hilfsgelder zur Ver-treibung seines Enkels Philipp aus Spanien zu zahlen und den Elsa samt Straburg herauszugeben (1709). Als *) Dessen Verkehr mit der geistvollen Knigin Sophie Charlotte (in Charlottenburg). Sie war eine hannoversche Prinzessin. 2) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. 3) Siehe die Stammtafel der Habsburger. 4) Eugen und Marlborough siegen noch 1708 bei Dubenatbe, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzbem fllt Marlborough bei der Knigin Anna in Ungnade.

5. Weltkunde - S. 142

1886 - Hannover : Helwing
142 der Hugenotten. Zur Abwehr seiner maßlosen Übergriffe ver- banden sich endlich Brandenburg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Demselben trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündungen hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf eine Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schneebedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königsgräber in Speyer umgewühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach 10 jährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raubkriegen hatte Deutsch- land sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemeinsinn und nationale Ehre erloschen sind." § 70. Der spanische Erbsolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- folgekrieg (1701—1714). Mit Österreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Fürsten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, aus die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hanptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst den Elsaß wieder herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er solle seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopolds Nach- folger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Be- dingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich aus ewig getrennt bleiben. Englands behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Nen- schottland und Ncufoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sizilien samt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvorteile, Preußen ein Stück Land am Rhein (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kaiser

6. Weltkunde - S. 141

1876 - Hannover : Helwing
141 sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab- wehr seiner maßlosen Übergriffe verbanden sich endlich Branden- burg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündeten hörte, brach er zuerst los. 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz aus einer Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen aus, die Einwohner wurden auf die schnee- bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs- gräber in Speyer umwühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden ut Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub- kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Ge- meinsiuu und nationale Ebre erloschen sind." §. 70. Der spanische Erbfolgckricq. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Be> echtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- solgekrieg (1701—1714). Mit Oesterreich waren Engla, d, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Füisten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wnig Erfolge er- ringen. Die Hauptschanplätze des Krieges wa«en Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldberr Eugen und der englische Führer Marlborough (Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß wi der herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel aus Spanien ver- treiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's Nachfolger. Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte affo Spanien verlassen. Auch der englisch Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschloffen unter folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig ge- trennt bleiben. England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frank- reich die Hudsonsbai, Neuschottlaiid und Newfoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französis en Grenze und die spa- nische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvortheile, Preußen ein Stück Land am Roeiu (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon : die spanischen Niederlande, Neap4, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kai«

7. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 160

1917 - Hannover : Helwing
1701 18. Jan. 17. Jan. - 160 — war, und beteiligt sich an den Neichskriegen gegen Ludwig Xiv. (dritter Eroberungskrieg S. 157): die Brandenburger entreißen den Franzosen Bonn, Rheinbergen und Kaiserswerth; am Spanischen Erbfolgekrieg (S. 161): die Brandenburger unter Leopold von Dessau bei Hochstedt und Turin; am Kriege gegen die Türken: bei Zenta, wo Prinz Eugen von Savoyen die Türken 1697 besiegt. 1700 Krouvertrag mit dem Kaiser: Der Kaiser will Friedrich Xej- als König von Preußen „ehren, würdigen und erkennen, auch befördern, daß dasselbe von anderen Mächten geschehe"; Friedrichs Unterstühungszusage für den Spanischen Erb-folgekrieg. Friedrich Iii. krönt sich zu Königsberg als König Friedrich I. in Preußen. Das Herzogtum Preußen wird in ein Königreich umgewandelt. Stiftung des Schwarzen Adlerordens. (Erster Hausorden der Hohenzollern.) 1702 Nach dem Tode Wilhelms Iii. (I.) von Oranien fallen an Friedrich mit dem Titel eines Prinzen von Oranien folgende Teile der „oranifchen Erbschaft": die Grafschaften Mörs und Lingen (Tecklenburg wird dazu gekauft) und 1707 das Fürstentum Neusch atel und Val eng in. b) Inneres. Nach dem Sturz des ehrlichen Ministers Eberhard von Danckelmann ist der unfähige und habsüchtige Kolb von Wartenberg der Günstling Friedrichs. Das „dreifache Weh": Wartenberg, Wartensleben, Wittgenstein. Übertriebene Prachtliebe Friedrichs, kostspielige Hofhaltung. Bauten in Berlin durch Andreas Schlüter: Schloß, Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. Friedrichs geistreiche Gemahlin Sophie Charlotte, die Tochter des Herzogs Ernst August von Brauuschweig-Lüneburg, der 1692 Kurfürst von Hannover geworden war. (Charlottenburg, Leibuiz.) 1694 Gründung der Universität Halle. August Hermann Francke, der Gründer des Halleschen Waisenhauses. Gründung der Akademie der Künste (1699) und der Sozietät der Wissenschaften.

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 161

1917 - Hannover : Helwing
— 161 — Zwei europäische Kriege im Anfange des 18. Jahrhunderts. 1701—17141 a) Der Spanische Erbfolgekrieg. Philipp Iii., König in Spanien f 1621. Anna, Gem. Ludwigs Xiii. Philipp Iv. .Ludwig Xiv. Maria Theresia. Karl Ii. Marg. Theresia. Maria Anna, Gem. Ferdinands Iii. Leopold I. Ludwig, Dauphin. Marie Antonie, Joseph I., Karl Vi. Gem. Max Emanuels von Bayern. 1704 H709 Philipp von Anjou. Joseph Ferdinand, f 1699. Veranlassung: Die Kränklichkeit des kinderlosen Karls 11. lässt ein baldiges Aussterben der spanischen Linie des Hauses Habsburg erwarten. Nach dem Tode des jungen Kurprinzen Joseph Ferdinand van Bayern, der von Karl Ii. zum Erben der spanischen Monarchie bestimmt war, erheben Ansprüche: Ludwig Xiv. für seinen zweiten Enkel Philipp von Anjou; Kaiser Leopold I (1658 —1705) für seinen zweiten Sohn Karl, weil die Seemächte (England und Holland) Spanien weder mit Frankreich noch mit Österreich vereinigt sehen wollen. 1700 Karl Ii. von Spanien _ stirbt. Laut Testament besteigt Philipp von Anjou als Philipp V. den spanischen Thron. Der Krieg zwischen Frankreich und Österreich bricht aus. Frankreichs Bundesgenossen: Max Emanuel von Bayern, dem die spanischen Niederlande versprochen sind, und sein Bruder, der Erzbischof von Köln. Österreichs Bundesgenossen: Die grosse Allianz der Seemächte, Preussen, Hannover, Kurmainz, Kurtrier, Kurpfalz. Feldherren: Prinz Eugen von Savoyen, der Herzog von Marlborough, Fürst Leopold von Dessau. Der Krieg wird in Italien, Deutschland und den Niederlanden geführt. Es stirbt Kaiser Leopold, ihm folgt sein ältester Sohn Kaiser Joseph I. (1705—1711). Schlacht hei Hochstedt an der Donan in Bayern: Bayern und Franzosen werden von Eugen und Marlborough geschlagen. (Die Preussen unter Leopold von Dessau.) Bayern wird erobert und bedrückt, die Franzosen weichen über den Bhein zurück. 1706 Sieg bei Turin. Eugen befreit Italien von den Franzosen; Tapferkeit der Preussen unter Leopold in der Schlacht. 1706 Marlborough siegt bei Ramillies (unweit Löwen) über die Franzosen und den Kurfürsten von Bayern. 1708 Schlacht bei Ouden arde (Stadt oberhalb von Gent): Marlborough, unterstützt von Eugen, schlägt die Franzosen unter Vendöme. Schlacht bei Malplaquet (Dorf im nördl. Frankreich, östlich von Valen-ciennes): Marlborough und Eugen siegen in blutigstem Kampf über die Franzosen unter Villars. »Ketnze, Geschichte. 11

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 133

1917 - Hannover : Helwing
1 i 1547 St.aprtl 1548 — 133 — Landgraf Philipp von Hessen, vereinigen unter dem Feldhauptmann Sebastian Schärtlin von Burten-bach, dem Führer der oberdeutschen Städte, 40000 Mann in der oberen Donaugegend. 'Unentschlossene Kriegsführung. Sebastian Schärtlin wird verhindert, den Kaiser in Regensburg anzugreifen und die Ehrenberger Klause zu besetzen. Karl zieht Truppen aus Italien herbei und behauptet sich in seinem festen Lager bei Ingolstadt. Moritz, dem die Kurwürde und der größte Teil von Kursachsen zugesichert ist, besetzt das Kurland Sachsen. Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen kehren in ihre Länder zurück. Der Kaiser unterwirft Süddeutschland: Ulm, Augsburg, Herzog Ulrich von Württemberg, Kurfürst Hermann von Wied in Köln. 2. Der Feldzuq in Sachsen 1547. Johann Friedrich erobert Kursachsen zurück, außerdem das Herzogtum Sachsen außer Leipzig und Dresden. Der Kaiser kommt von Böhmen her dem Herzoge Moritz zu Hülse. Sein Übergang über die Elbe. Schlacht bei Mühlberg (oberhalb Torgau) auf der Lochauer Heide. Übermacht des Kaisers? 27 000 Mann (Herzog Alba mit Spaniern) gegen 6000. Johann Friedrich wird geschlagen und gefangen. Sein Todesurteil wird in ewige Gefangenschaft verwandelt. Kapitulation des belagerten Wittenberg. Johann Friedrich tritt das Kurland und die Kurwürde an Moritz ab. Seitdem haben die Albertiner die Kur, die Ernestiner die kleineren sächsischen Staaten. Des Landgrafen Philipp Demütigung und Gefangennahme in Halle a. S., trotzdem sich sein Schwiegersohn Moritz und der neutrale Joachim Ii. von Brandenburg sür seine Freiheit verbürgt haben. Der Kaiser ist Herr von Deutschland und versucht noch einmal selbständig die deutsche Kirche zu reformieren durch daö Augsburger Interim (verfaßt von dem katholischen Julius Pflug und Agrikola, dem Hofprediger Joachims Ii. von Brandenburg), eine Glaubeusvorfchrift, die einstweilen bis zu einem allgemeinen Konzile gelten soll: Beschränkung der päpstlichen Macht; in den Glaubenssätzen und im Kultus soll die katholische Lehre unverändert bleiben^ den Protestanten werden Kelch und Priesterehe zugestanden an der Recht-fftltgumf durch den Glauben und in der Messe nur geringe Änderungen.

10. Chronologische Tabellen zur allgemeinen Weltgeschichte - S. 72

1874 - Langensalza : Greßler
72 Neueste Geschichte. 1863 Friedrich Vii von Dänemark, der letzte Erbe des Ge-sammthauses Oldenburg, stirbt, und da sein Nachfolger, Christian Ix, eine Verfassungsurkunde unterzeichnet, welche Schleswig gauz mit Dänemark einverleibte, so wurden Holstein und Lauenburg von deutschen Bundesexe-cutionstrnppen besetzt. Später 1864nehmen Preußen und Oesterreich die Sache in die Hand, führen auf die Weigerung Dänemarks, die Verfassung Zurück zu nehmen, mit demselben Krieg und erlangen durch die Siege bei Eckenförde, bei Missunde, bei Jagel, Oberselk, Einnahme des Dannewerks, der Düppeler Schanzen und der Insel Alsen, wie der Seegefechte bei 9i ii g e n, bei Vitov und bei Helgoland, endlich durch die Occupation Jütlands, daß Schleswig und Holstein im Wiener Frieden von Dänemark ganz losgetrennt werden. 1864 Der Papst erläßt ein Rundschreiben, Encyclica und Syllabus. 1865 Ferdinand Maximilian, Erzherzog von Oesterreich, wird zum Kaiser von Mexico erwählt und tritt die Regierung an. 1865 Streitfrage über die Erbfolge in Schleswig-Holstein. 1865 Der Krieg zwischen dem Norden und Süden der nordamerikanischen Unionsstaaten erreicht durch die Niederwerfung der Eonföderirten (Süden) sein Ende. Abschaffung der Sclaverei. — 14. April. Der unionistische Präsident Abraham Lincoln verliert durch Meuchelmord sein Leben. — In Mexico wird durch Unterstützung des französischen Kaisers Louis Napoleon ein Kaiserreich errichtet und der erwählte Kaiser Maximilian (Erzherzog von Oesterreich) landet dort am 29. Mai. — Verlegung der Resideuz Victor Emanuels nach Florenz. — Griechenland wählt an Stelle des 1862 abgedankten Königs Otto den Prinzen Georg von Dänemark zum Könige. — 14. August. Übereinkommen zwischen Preußen und Oesterreich zu Gastein wegen Schleswig-Holsteins. 20. August. Die beiden oben erwähnten Großmächte Deutschlands vereinbaren sich zu Salzburg, daß Preußen Schleswig, Oesterreich dagegen Holstein in gesonderte Verwaltung nehmen sollen, bis die Erbfolge dort definitiv geschlichtet und entschieden sein werde. 1866 Dennoch aber strebt Oesterreich an, dem Augustenburger die Regierung der Herzogthümer zuzuwenden.
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