340
Neuere Geschichte, Zweite Periode.
tretung der deutschen Länder, und auf einen Vorbehalt Philipps Iii.
bei Verzichtleistung auf die deutschen Länder. 3) August Iii. von
Sachsen, als Gemahl der ältesten Tochter Kaiser Josephs I. —
Durch Friedrichs Ii. Ansprüche auf einen Theil Schlesiens und seinen
Wunsch, seine Monarchie durch f/anz Schlesien zu vergröfsern, durch
die Zurückweisung seines in Wien gemachten Anerbietens, gegen
Anerkennung seiner Ansprüche für Oesterreich zu kämpfen, entstellt
noch vor Eröffnung der Feindseligkeiten durch di« übrigen Präten-
denten der
1740—1742. Erste Schlesische Krieg.
Preußische Rechtsansprüche auf einen Theil Schle-
siens1: 1) Das Fürstenthum Jägerndorf war 1524 von einem jüngeren
Zweige der hohenzollernsclien Kurlinie erkauft und durch Erbver-
brüderung der künftige Erwerb von Ratibor und Oppeln gesichert,
dann Herzog Johann Georg, als Anhänger des Kurfürsten von der
Pfalz Friedrich V., von dem Kaiser Ferdinand Ii. 1g23 in die Acht
erklärt (s. S. 288) und trotz des westfälischen Friedens (s. S. 297, B)
weder er, noch seine Erben restituirt worden. 2) Mit dem Herzog
von Liegnitz, Brieg und Wohlau hatte Kurfürst Joachim Ii. 1537
eine Erbverbrüderung geschlossen, der jedoch Ferdinand I. als König
von Böhmen und Oberlehnsherr widersprochen hatte. Nach dem
Aussterben des herzoglichen Hauses (1675) setzte sich Oesterreich in
Besitz. 1686 entsagte Kurfürst Friedrich Wilhelm der Große den
schlesischen Herzogtümern gegen Abtretung des Schwiebuser Kreises.
Dieser war aber Oesterreich in einem geheimen Traktat mit dem Kur-
prinzen wieder zugesichert und von diesem (als Kurfürst Friedrich Iii.)
im Jahre 1696 zurückgegeben worden.
1740. Besetzung Schlesiens durch Friedrichs Truppen, Ein-
(Deeember) nähme Glogaus, Behauptung des Landes durch den
1741 (10. April). Sieg bei Mollwitz (Schwerin).
1741. Geheimes Bündniss zu Nymphenburg'1 gegen Oesterreich,
(Mai). geschlossen von Frankreich, Baiern und Spanien, dom
später Sachsen und zuletzt Preußen beitritt. 1 2
1 Eichhorn, deutsche Staats- und Rechts geschickte, §. 583.
2 J. G. Droysen, Abhandlungen (zur neueren Geschichte), 1876,
erklärt das als Traitc de Nymphenbourg veröffentlichte Aktenstück
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Extrahierte Personennamen: Philipps August Friedrichs Johann_Georg Johann Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand_Ii Ferdinand Joachim_Ii Ferdinand_I. Ferdinand_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrichs Droysen
Deutschland, Joseph Ii.
349
Hechte gegen den österreichischen Anspruch. Eben so protestiren,
durch Friedrich angeregt, Sachsen und Mecklenburg als muthmafs-
liche Erben eines Thens der bairischen Erbschaft. Da die direkten
Unterhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen kein Ergebnis
liefern, so begeben sich Kaiser Joseph und König Friedrich zu ihren
Heeren, die sich schon an der böhmisch-schlesischen Grenze gegen-
über standen.
Sachsen mit Preußen verbündet. Keine Schlacht in dem kurzen
Kriege. Einrücken Friedrichs und des Prinzen Heinrich in Böhmen
(Juli 1778). Unmöglichkeit, den Kaiser Joseph aus seinen festen
Stellungen längs der Oberelbe zu vertreiben oder dieselben zu um-
gehen. Das lange Gegenüberstehen der Heere in beobachtender
Stellung erzeugt Mangel. Im Herbst geht Prinz Heinrich nach
Sachsen, Friedrich nach Schlesien zurück. Gefechte ohne Be-
deutung an der Grenze. — Eine eigenhändige Korrespondenz zwischen
Maria Theresia und Friedrich, von ersterer angeknüpft, führt im
nächsten Frühjahr unter russischer und französischer Vermittelung
zu einem Waffenstillstand und einem Congress, kurz darauf zum
1779. Frieden zu Teschen.
Mai. 1) Der Wiener Vertrag mit Karl Theodor wird aufge-
hoben, Oesterreich behält von Baiern nur das Inn-
viertel, d. h. den Theil von Niederbaiern zwischen Inn, Salza und
Donau. 2) Oesterreich willigt in die künftige Vereinigung der
Markgrafschaften Ansbach und Baireuth mit der preufsischcn
Monarchie. 3) Kursachsen erhält 6 Millionen Thlr., Mecklenburg
das Privilegium de non appellando.
1780-1790. Joseph Ii., Alleinherrschaft und Keforin-
bestrebungen.1
Auf das friedfertige und vorsichtige Regiment Maria Theresias
(f 1780) und ihre bedächtig unternommenen Reformen folgt die
wesentlich revolutionäre Regierung Josephs, die das alte Wesen
von Grund aus aufrüttelt und den zähen und erstarrten Stoff
gewaltsamen Experimenten im Sinne der Aufklärung des Jahr-
hunderts unterwirft. Joseph Ii. ist der eigentlichste Repräsentant
der Widersprüche des 18. Jahrhunderts mit seiner Philanthropie
1 Vgl. Hausse!*, Deutsche Gesch. vom Tode Friedrich d. Grofsen.
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Extrahierte Personennamen: Joseph_Ii Friedrich Friedrich Joseph Friedrich Friedrich Friedrichs Heinrich Heinrich Joseph Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Karl_Theodor Karl Joseph_Ii Maria_Theresias Maria Theresias Joseph_Ii Friedrich_d Friedrich
Deutschland, Joseph Il, Der Norden.
351
1785. Kaiser Josephs Projekt eines Ländertausches,
wonach Karl Theodor ganz Baicrn an Oesterreich ab-
treten und dafür die österreichischen Niederlande (Belgien) aufser
Luxemburg und Namur als Königreich Burgund erhalten soll.
Frankreich verhält sich gleichgültig, Kussland unterstützt das Projekt
und sucht durch Zureden und Drohungen den bairischen Thron-
erben, den Pfalzgrafen von Zweibrücken, zur Einwilligung zu be-
wegen. Dieser wendet sich um Hülfe an Friedrich den Grofsen,
welcher noch ein Jahr vor seinem Tode (1786,17.Aug.) den
1785 (Juli). Deutschen Fürstenbund
zwischen Preußen, Kur-Sachsen, Hannover zu Stande
bringt, dem dann Braunschweig, Mainz, Hessen-Kassel, Baden,
Mecklenburg, Anhalt und die thüringischen Länder beitreten.
Widersetzlichkeiten gegen Josephs Reformen in den österreichischen
Niederlanden und in Ungarn. Die Aufhebung der Verfassung von
Brabant bewirkt einen Aufstand der belgischen Provinzen (1789).
Krieg mit den Türken (s. S. 356). Tod Josephs (1790).
1790—17955. Leopold Ii. Kaiser,
Josephs Bruder und Nachfolger, überwältigt den bel-
gischen Aufstand, stellt aber zugleich die alten Verfassungen und
Privilegien her. Durch die Conferenzen in Reichenbach wird ein
Krieg mit Preußen abgewendet, welches (31. Januar 1790) einen
Vertrag mit den Türken abgeschlossen hatte, um denselben günstigere
Friedensbedingungen von Oesterreich uncl Russland zu erwirken
(vgl. S. 356).
§. 4. Dänemark, Schweden, Russland, Polen.
Dänemark (mit Norwegen), seit Beendigung des Nordischen
Krieges im vollständigen Besitz Schleswigs, erfreut sich unter
Friedrich Iv., Christian Vi., Friedrich V., Christian Vii. (Graf
Bernstorjf Minister) eines langen inneren und äufseren Friedens.
Unter dem schwachen Christian Vii. revolutionäre Reformversuche
nach Art Kaiser Josephs Ii. durch den Deutschen Struensee (geb.
in Halle, Arzt in Altona, Reisebegleiter des Königs, Erzieher des
Kronprinzen, Günstling der Königin Karoline Maihilde, Premier-
minister, Graf), welcher 1772 durch eine Verschwörung (Königin
Mutter Juliane Marie) gestürzt und mit seinem Frcundo Brand
enthauptet wird. — Die Streitigkeiten mit der Holstein-Gottorpschen
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Extrahierte Personennamen: Joseph_Il Josephs Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Josephs Leopold_Ii Leopold Dänemark Friedrich_Iv. Friedrich_Iv. Christian_Vi Friedrich_V. Friedrich_V. Christian_Vii Graf
Bernstorjf Christian_Vii Karoline_Maihilde Juliane_Marie
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Oesterreich Belgien Luxemburg Namur Burgund Frankreich Hannover Mainz Hessen-Kassel Baden Mecklenburg Ungarn Brabant Josephs Josephs Reichenbach Oesterreich Russland Schweden Russland Polen Norwegen Schleswigs Josephs Altona
Frankreich unter Ludwig Xiv.
319
Simmerschen Mannstammes mit Kurfürst Karl (1685), dessen Schwester
an den Herzog von Orléans, Bruder Ludwigs Xiv., verheirathet war,
erhebt der König Ansprüche auf den Allodialnachlass, die er bald
auf * den grüfsten Theil des Landes ausdehnt. Hierzu kommt ein
Streit über die Erzbischofswahl zu Göln (1688). Ludwig will den
Bischof von Fibrstenberg von Strafsburg gegen Prinz Clemens von
Baiern durchsetzen. Auf des Ministers Louvois Rath bricht Ludwig
den Waffenstillstand. Bündnis zu Augsburg (1686) gegen Frank-
reich vom Kaiser, Spanien, Schiveden und den bedeutendsten Reichs-
fürsten, welches sich nach der in England 1688 erfolgten Revolu-
tion (s. S. 326) zu der grofscn Wiener Allianz (1689) erweitert, zu
der England, Holland und Savoyen zutritt.
Furchtbare Verheerung der Pfalz auf Befehl von Louvois (Hei-
delberg, Mannheim, Speier, Worms, alle Orte bis zur elsässischen
Grenze, etc.), ausgeführt durch Melac. Die militärischen Erfolge der
Franzosen am Rhein sind unbedeutend, besonders seit 1693, wo Prinz
Ludwig von Raden den Oberbefehl erhält. Der Hauptschauplatz des
Krieges ist in den Niederlanden. Siege des Marschalls von Luxem-
bourg bei Fleurus (1690), bei Steenkerken (1692j, bei Neenvinden
(1693), die beiden letzten über Wilhelm Iii., der aber trotz seiner
Niederlagen immer wieder das Feld behauptet. In Italien ist Catinat
gegen den Herzog von Savoyen siegreich. Eine französische Lan-
dung in Irland für den vertriebenen Jakob Ii. hat nur vorüber-
gehenden Erfolg (s. S. 326), Niederlage der französischen Flotte bei
Gap La Hogue (1692) durch die Engländer und Holländer.
169(7. Separatfriede mit Savoyen zu Turin. Der Herzog erhält
alle eroberten Plätze (Pigncrol) zurück, vermählt seine
Tochter mit Ludwigs Enkel, dem Duc de Bourgogne,
und verspricht Neutralität.
1097. Friede zu Ryswick (spr.relsweik, einem Dorfo b.haag).
1 ) Frankreich behält die Reunionen im Eisass (auch
Strafsburg), gibt allos sonst vom deutschen Reiche Reunirte zurück,
die pfälzische Erbschaftssache wird einem Schiedsgericht übergeben,
der Herzog von Lothringen wird vollständig restituirt. 2) England«
Holland und Spanien erhalten und geben alles Eroberte zurück,
nur mit Spanien eine Grenzberichtigung zu Gunsten Frankreichs.
Wilhelm Iii. wird als König von England anerkannt. '
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Baiern Ludwig Ludwig Ludwig_von_Raden Ludwig Wilhelm Jakob_Ii Ludwigs_Enkel Ludwigs Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien England England Holland Mannheim Worms Franzosen_am_Rhein Niederlanden Italien Irland Gap_La_Hogue Frankreich Lothringen Holland Spanien Spanien Frankreichs England
330
Neuere Geschichte, Zweite Periode.
(Sicherheitsplätze an der französischen Grenze) an Oesterreich zu
überliefern. Frankreich erhält Lille zurück.
3. Savoyen erhält die Insel Sicilien als Königreich und eine
vortlieilhafto Grenzberichtigung, entsagt seinen Ansprüchen an
Spanien, behält jedoch s-sin Erbrecht für den Fall des Aussterbens
des Hauses Bourbon. (Yergl. S. 335).
4. Preutsen erlangt Anerkennung des Königstitels und des Be-
sitzes von Neuchâtel und das Oberquartier von Geldern. Es über-
lässt an Frankreich seine Ansprüche auf das Fürstenthum Oranien
oder Orange (an der Rhône).
5. Portugal erhält eine Grenzberichtigung in Südamerika.
Philipp V. (Gründer der spanischen Nebenlinie der Bourbonen)
wird als König von Spanien (mit den Kolonien) anerkannt.
Vorbehalten werden in dem Frieden: 1) dein Kaiser als Haupt
der deutschen Linie des Hauses Habsburg, der Besitz der spanischen
Nebenländer (Niederlande, Mailand, Neapel, Sardinien, doch nicht
Sicilien), 2) dem deutschen lieiche nur der Status ijuo des Rys-
wicker Friedens.
Kaiser und Reich führen den Krieg weiter. Unglücklicher Feld-
zug des schlecht unterstützten Eugen (1713). Landau und Freibürg
von Villars eingenommen. Nach diesen Verlusten schliefst der
Kaiser in seinem Namen zu Bastadt, in des Reiches Namen zu
Baden (in der Schweiz) Frieden mit Frankreich.
1714. Friede zu Rastadt und Baden:
Oesterreich nimmt, nach verabredeter Barrière für Hol-
land, die spanischen Niederlande in Besitz, behält das schon von
ihm besetzte Neapel, Sardinien und Mailand. Für das deutsche
Reich Bestätigung des Ryswicker Friedens; die in die Reichsacht
erklärten Kurfürsten von Baiern und Coin werden in ihre Würden
und Länder wieder eingesetzt.
Kein Friede zwischen Spanien und dem Kaiser, der die Bour-
bonen in Spanien nicht anerkennt.
1700—1721. §. 2. Der Nordische Krieg.
1g89—1725. Peter L, der Große, Czar von Russland.
(Vergl. Seite 323.)
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Extrahierte Personennamen: Philipp_V. Philipp_V. Eugen Peter_L
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Frankreich Sicilien Spanien Frankreich Südamerika Spanien Hauses_Habsburg Niederlande Mailand Neapel Sardinien Landau Baden Frankreich Baden Oesterreich Neapel Sardinien Mailand Baiern Spanien Spanien Russland
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
138
Unb.d) 1697 wurde August der Starke, Kurfürst
von Sachsens) zum König von Polen gewählt.
Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König in Preu-
ßen anznerkennen, weil er für den spanischen Erbfol-
ge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch
treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.»
j70o—17(4 Der spanische Erbfolgekrieq.
Karl ll. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spa-
nischen Thron verlangte Ludwig Xiv. für seinen Enkel
Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. ' Er-
sterer wird vom Kurfürsten von Baiern (dem Ludwig
Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte!,
letzterer von England unterstützt.
1704 Marlborough und Eugen schlagen die Franzo-
sen und Baiern bei Höchstädt.
Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leo-
pold von Dessau entschieden. Baiern eingenommeu-
1705—1711 Kaiser Joseph I.
1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra-
millies.
1711-1740 Kaiser Karl Vi.
Trotz fortdauernder Sieget') schließt England (und Hol-
land) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713),
damit Karl durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mäch-
tig werde. Auch Preußen tritt diesen: Frieden bei. g)
Erst nach unglücklichem Feldzüge schließt auch Kaiser Karl
1714 Friede zu Raftadt und Baden.h)
Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die
span. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt
Sicilien) Sardinien.!) England behielt das 1704
besetzte Gibraltar. Der Kurfürst von Baiern wieder
eingesetzt.
6) 1714 begann in England mit dem Kurfürstelt Georg von Han-
nover die Herrschaft des Hauses Hannover. Die Per-
sonal-Union Großbritanniens und Hannovers dauerte bis 1837,
bis zur Thronbesteigung der Königin Viktoria.
0) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen.
ff Engen und Maxlborough siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709
in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzdem fällt Marlb.
bei der Königin Anna in Ungnade.
g) Jetzt allgemeine Anerkennung des Königreichs Preußen. Nur der
Papst nicht.
b) Dieses Baden liegt in der Schweiz.
1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches
dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar-
dinien.
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Leopold_von_Dessau Leopold Karl_ll Karl Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Ludwig Ludwig Marlborough Eugen Eugen Marlborough Karl_Vi Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Philipp_V. Philipp_V. Karl Karl Georg_von_Han-
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Polen Spanien Baiern England Franzo- Baiern Dessau Baiern England Spaniens Baden Spanien Niederlande Mailand Neapel Sicilien Sardinien England Baiern England Hannover Hannovers Königin_Viktoria Schweiz Haus_Savoyen Sicilien
130
Einfall in die spanischen Niederlande, auf welche Ludwig im Namen seiner Gemahlin nach dem Tode seines Schwiegervaters Philipp Iv. von Spanien Ansprche machte. Jedoch wird er durch die Tripelallianz von Holland, England und Schweden zum Aachener Frieden gentigt, in welchem er seine niederlndischen Eroberungen bis auf 12 Pltze herausgeben mu.
Groll Ludwigs gegen Holland (an dessen Spitze bald der Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien tritt), von dem die Tripelallianz ausgegangen war. Hollands Bundesgenossen: sterreich, Spanien. Brandenburg, spter auch das Deutsche Reichs). Auf Ludwigs Seite stand England und Schweden. Letzteres reizt er zu einem Ein fall in Brandenburg. Inder 1675 Schlacht bei Fchrbcllin unterliegen die Schweden. 18./28. Juni Des Kurfrsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern und 1000 Mann Fuvolk (auf Wagen). Er berfllt die Schweden bei Rathenow und schlgt sie bei Fehrb ellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Homburg, Derfflinger, Sage von Frobens Aufopferung.) Die Schlacht die Feuerprobe des jungen Staates.
Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pommern selbst an, erobert 1077 Stettin, 1678 Rgen und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der Schwe-den in Preußen. Der Kurfürst setzt der das gefrorene Frische und Kurische Haff und jagt sie aus dem Lande.
Trotzdem mu er, von seinen Bundesgenossen, nament-lich vom Kaiser Leopold^), verlassen und von Frankreich bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine Eroberungen wieder herausgeben.
1678 Friede zu Nymwegen.
Ludwig gewann in demselben diearanche-Comte^)und 12 niederlndische Grenzpltze, auch Freiburg im B re i s g a u. 1681 Ludwig raubt Stra brg ^) und andere Städte mitten im Frieden.
Durch die sogenannten Reunionskammern lie Ludwig
J) Leopold I. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bndnisse und suchte die Bewegungen des groen Kurfrsten (am Rhein) zu lhmen.
2) Kurz zuvor hatte der Kaiser die schleichen Herzogtmer, Liegnitz, Brieg und Wohlau, auf welche Brandenburg alte Erbansprche hatte, in Besitz genommen; statt derselben wurde an den Kurfrsten der Schwiebuser Kreis abgetreten, den aber der Kaiser nach einem geheimen Vertrag mit dem Kurprinzen (als Kurfürst Friedrich Iii.) schon 1696 zurckerhielt (siehe auch S. 136).
8) Spanisch, aber zum Deutschen Reiche gehrig. Hauptstadt Besan^on am Doubs.
4) Verrterei des Bischofs Grafen von Frstenberg.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Philipp_Iv Philipp Ludwigs Ludwigs Wilhelm Ludwigs Ludwigs Friedrich_von_Hessen-Homburg Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig
J Ludwig Leopold_I. Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien_Ansprche Holland England Schweden Holland Hollands Spanien Brandenburg England Schweden Brandenburg Schweden Rathenow Schweden Pommern Stettin Stralsund Kurische_Haff Frankreich Germain Freiburg Frankreich Rhein Liegnitz Brieg Brandenburg Frstenberg
untersuchen, welche Gebiete frher zu den ihm zugefallenen Lndern und Stdten gehrt hatten. Hierauf grndete er fein Raubsystem. Der von den Ungarn und den mit denselben verbndeten Trken bedrngte Kaiser konnte nichts dagegen thun.
1688 Belagerung Wiens durch die Trken.
Tapfere Verteidigung durch Stahremberg, Rettung durch den Polenknig Johann Sobieski und das Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die Siege des Prinzen Eugen von Savoyen') entrissen darauf den Trken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn er-obert hatten. Beginnender Verfall des osmanischen
(16881698) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Pflzischer Krieg.)
Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausamkeit gefhrten Kriege gaben die Ansprche, welche Ludwig auf Pfalz-Simmern erhob, obwohl Pfalz-Neuburg erbberechtigt war. 1689 Verwstung der Pfalz. Melac fchert 1200 Städte und Drfer ein, darunter Heidelberg, Worms und Speier2).
1688 Vertreibung der Stuarts aus England.
Jakob Ii., der letzte englische König aus dem Hause Stuart, eifriger Katholik, veranlat durch sein Bestreben, die brgerliche und religise Freiheit Englands zu untergraben, den Ausbruch einer unblutigen Revolution, infolge deren er vertrieben wird. Die Krone wird seinem Schwieger-shne, Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande, bertragen. Feste Begrndung der parlamen-tarischen Regierungsform ^). Wilhelm Iii. Haupt einer Koalition gegen Ludwig Xiv., zu der England, Holland, Spanien, das Deutsche Reich und Osterreich gehren.
(16901697) Feldzge in den Niederlanden; die Franzosen biet-ben gegen die Heere der Koalition meist siegreich.
1697 Friede zu Ryswick^).
Ludwig behielt den ganzen Elsa nebst Straburg,
1) Klein und mager. Ursprnglich fr den geistlichen Stand bestimmt, bewarb er sich bei Ludwig Xiv. vergebens um Kriegsdienste, well der Kriegsminister Louvois seine Familie hate, und trat in den Dienst sterreichs, fr welches er nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann Groes wirkte. Sein Haupt sieg der die Trken bei Zentha (1697).
2) Daselbst bermtige Schndung der Kaisergrber.
3) Nach dem Tode der Knigin Anna, der letzten Tochter Jakobs Il, wurde 1714 der Kurfürst von Hannover, ein Urenkel Jakobs I., als Georg I. König von England. Die Personalunion Grobritanniens mit Hannover dauerte bis zur Thronbesteigung der Knigin Viktoria 1837.
4) Spottweise der Friede von Reiweg" genannt.
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Extrahierte Personennamen: Johann_Sobieski Johann Karl_von_Lothringen Karl Eugen_von_Savoyen' Eugen Ludwigs Ludwig_auf_Pfalz-Simmern Ludwig Melac Jakob_Ii Wilhelm Wilhelm Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Ludwig Ludwig Elsa Ludwig_Xiv Ludwig Louvois Groes Anna Jakobs Jakobs_I.
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Wiens Stahremberg Ungarn Heidelberg Worms England Englands Wilhelm_Iii Niederlande England Holland Spanien Osterreich Hannover England Knigin_Viktoria
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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der Hugenotten. Zur Abwehr seiner maßlosen Übergriffe ver-
banden sich endlich Brandenburg, Schweden und Holland. Nach
beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem
Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von
Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das
große Augsburger Bündnis". Demselben trat nachher auch noch
der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien
bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündungen hörte,
brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ
Ludwig die Pfalz auf eine Strecke von vielen Meilen furchtbar
verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden,
Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen auf,
die Einwohner wurden auf die schneebedeckten Felder gejagt und
dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art
zerschlagen und selbst die Königsgräber in Speyer umgewühlt.
Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach 10 jährigem
Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697)
den ganzen Elsaß. „In allen drei Raubkriegen hatte Deutsch-
land sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte
gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemeinsinn und nationale
Ehre erloschen sind."
§ 70. Der spanische Erbsolgekrieg. In Spanien starb das
von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv.
die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn
Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold;
da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb-
folgekrieg (1701—1714). Mit Österreich waren England, Holland, Preußen
und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Fürsten,
die Kurfürsten von Bayern und Köln, aus die Seite Frankreichs. Philipp
ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge
erringen. Die Hanptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland
und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische
Führer Marlborough Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz
nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst den Elsaß wieder
herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er solle seinen Enkel aus
Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopolds Nach-
folger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er
mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde von
seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde
zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Be-
dingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich
Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen
Spanien und Frankreich aus ewig getrennt bleiben. Englands behielt
Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Nen-
schottland und Ncufoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe
von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sizilien
samt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und
Handelsvorteile, Preußen ein Stück Land am Rhein (Geldern). Der
Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon: die
spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien. Die
Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kaiser
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Ludwig_von Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Philipp Karl Karl Eugen Eugen Marlborough_Mahlböro Ludwig Ludwig Leopolds Leopolds Joseph_I. Karl Karl Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Schweden Holland Spanien Bayern Sachsen England Heidelberg Mannheim Baden Rastatt Worms Speyer Oppenheim Speyer Spanien Frankreich England Holland Frankreichs Spanien Italien Deutschland Niederlande Elsaß Spanien Spanien Spanien Spanien Frankreich Frankreich Amerika Sizilien Holland Rhein Neapel Mailand Sardinien Bayern