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1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 18

1894 - Berlin : Hertz
7 — 18 — nach protestantischer Weise in beiderlei Gestalt in Spandau durch den Bischof von Brandenburg, Matthias von Jagow; am 2. November folgt der Rat der Stadt Berlin seinem Beispiel. Johann v. d. Neumark hatte den Schritt schon früher gethan. (Die Bistümer Brandenburg, Havelberg und Lebns gehen allmählich in den Besitz der Kurfürsten über.) 1542. Joachim wird auf dem Reichstage zu Speier zum Oberfeldhauptmann des Reichsheeres gegen die Türken ernannt. Schon unter seinem Vater zeichnete er sich im Türkenkriege so aus, daß ihn Kaiser Karl V. zum Ritter schlug. 1545. Hans Kohlhase, der lange mit dem Lande Sachsen, besonders mit Wittenberg Fehde geführt, vergreift sich an seinem Herrn, dem Kurfürsten von Brandenburg, und wird zu Berlin hingerichtet?) 1547. Joachim nimmt zwar nicht teil am schmalkaldischen Kriege, tritt aber ritterlich für den heimtückisch vom Kaiser gefangen genommenen Landgrafen Philipp von Hessen ein.2) 1548. Joachim nimmt das sog. Interim in Glaubenssachen an, es erfährt aber Widerspruch im Lande.3) Auch sein Bruder Johann weigert sich dessen?) 1569. Joachim erhält von Polen die Mitbelehnung über das Herzogtum Preußen (sein Kanzler Lamprecht Distelmeyer). 1571. Joachim Ii. stirbt nach einer Wolfsjagd plötzlich im Schlosse zu Cöpenick, wenige Tage darauf sein Bruder Johann von Küstrin. 1571—98. Johann Georg, friedliebend, streng und sparsam, vereinigt nach dem Tode seines Oheims Johann die Neumark wieder mit der Kurmark/) entläßt fast alle Räte seines Vaters, auch den redlichen Thomas Matthias, in Ungnade. Der Münzmeister Lippold wird unter schrecklichen Martern hingerichtet, und alle Juden werden wieder aus der Mark vertrieben. 1) Kohlhasenbrück bei Potsdam („Michael" Kohlhase von Heinrich v. Kleist). 2) Joachims Hosmarschall Adam v. Trotha hinderte ihn allein daran, daß er mit dem Degen dem Herzog Alba zu Leibe ging. 3) Dem Hofprediger Agricola, welcher es verfaßt hatte, antwortet der Prediger Teuthinger auf die Zumutung jenes, das Interim anzunehmen: „Agricola ist mir lieb, der Kurfürst noch lieber, aber Gott der allerliebste; ihm gehorche ich mehr als allen Menschen." Das Volk sagte: „Das Interim hat den Schalk hinter ihm (sich)." *) Mit den Worten: „Lieber Beil als Feder, lieber Blut als Tinte", worauf ihn Karl V. zornig den Reichstag meiden hieß. 5) Johann hinterließ keinen Sohn, seine Tochter Katharina wird die Gemahlin Joachim Friedrichs. Sie nimmt sich der Armen an, giebt ihnen z. B. freie Medizin aus dem Ertrag ihrer Molkerei vor dem Teltower Thor (Molkenmarkt).

2. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 20

1894 - Berlin : Hertz
<7 — 20 — hält Cleve, Mark') und Ravensberg?) der Pfalzgraf aber Jülich u. f. io. 1618. Der Herzog Albrecht Friedrich von Preußen stirbt ohne männliche Nachkommen, und das Herzogtum Preußens kommt als polnisches Lehn an Brandenburg. 4) s. 1525 u. 1569. 1619. , Im November übergiebt Johann Sigismund seinem Sohn Georg Wilhelm die Regierung und stirbt den 23. Dezember. ^) 1619—40. Georg Wilhelm. Er berief sogleich beim Antritt seiner Regierung den Grafen Adam von Schwarzenberg, einen Österreicher, an seinen Hof und übergab ihm fast alle Gewalt, welche auch bis zu Georgs Tode in den Händen dieses Mannes blieb. Kurz vor dem Regierungsantritt Georg Wilhelms beginnt der entsetzliche dreißigjährige Krieg (v. 1618-48). (Die böhmisch-pfälzische Periode von 1618—23; die nieder-sächsisch-dänische von 1625—29; die schwedische von 1630—35; die schwedisch-französische von 1635—48). Zerrüttung und Elend im Lande Brandenburg. Georg Wilhelms Oheim, der Markgraf Johann Georg von Jägern-dorf, der tapfere und unermüdliche Verfechter der evangelischen Lehre in Schlesien, hält es mit dem Böhmenkönig Friedrich (dem Winterkönig) und wird nach dessen Niederlage am Weißen Berge bei Prag 1g20 vom Kaiser in die Acht erklärt. Das nun erledigte Fürstentum hätte an Brandenburg fallen müssen, wurde aber widerrechtlich dem katholischen Fürsten von Lichtenstein gegeben. Ter 30 jährige Krieg verbreitet sich verheerend auch über die Mark. Georg Wilhelm ist unentschlossen und will *) Die Grafschaft Mark umfaßt das fruchtbare Kornland um Hamm (an der Lippe) _ und Soest, dann das Land um den Mittellauf der Ruhr, und endlich im Süden das Sauerland, das Land der Fabriken um Iserlohn. 2) Bielefeld (Leinwand) und Herford. 3) Ungefähr das jetzige Ostpreußen mit Königsberg, dem Strande von Samland (Bernstein) bis hinauf nach Memel, und im Osten mit dem sogen, preußischen Littauen (Gumbinnen, Tilsit, Spirdingsee). 4) Schwarz-weiß; die Farben der Deutschritter in Preußen, waren auch die hohenzollernschen Farben. 5) In Berlin, im Hause seines Kämmerers Freitag, zu dem er sich zurückgezogen. (Denktafel in jenem Hause, Poststraße Nr. 4.)

3. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 45

1894 - Berlin : Hertz
— 45 — rühmn des allgemeinen Landtags (1847) vollendet Friedrich Wilhelm Iv. die staatliche Einheit der bisherigen Provinzen zu einem Ganzen^). Seine Bemühungen für Deutschlands Einheit scheitern an Österreichs Widerstand. Preußen wird in den Strudel der europäischen Revo- 1848-50. lution hineingerissen (Aufstände in Berlin, Posen u. s. w.). Der König beruft eine Nationalversammlung zur Vereinbarung einer Verfassung; daneben soll das Parlament in Frankfurt ein einiges Deutschland schaffen. Die Verwirrung greift aber immer weiter um sich. — Inzwischen ficht Preußen für Schleswig-Holsteins Rechte gegen Dänemark (unter Wrangels Führung). 1848 den 9. Novbr. Das Ministerium Branden-burg')-Manteussel stellt die Autorität des Königs wieder her. Die preußische Nationalversammlung wird aufgelöst, eine Verfassung oktroyiert. Friedrich Wilhelm Iv. lehnt die ihm vom deutschen 1849. Parlament in Frankfurt a. M. angebotne deutsche Kaiser-krone ab und unterdrückt die revolutionären Aufstände tn Dresden und Baden?) Als nun Preußen selbständig eine Union der deutschen Staaten (in Erfurt) zustande zu bringen versucht und mit den ihm verbündeten Staaten dort ein Parlament beruft, wird es von den größeren Staaten in Stich gelassen und verzichtet für den Augenblick auf seine deutschen Pläne. Hieraus verträgt es sich dann, da es nicht gehörig auf einen Krieg vorbereitet ist, mit Österreich i850.(Novbr.) Wickelung des preußischen Verfassungslebens der Charakter Preußens als eines evangelischen Staates aus allzugroßem Vertrauen nicht voll gewahrt wurde ls 1877. Anm. 1), und andererseits in der evangelischen Kirche das Hervortreten der hochkirchlichen Partei als Hauptträgerin der vom König geförderten praktischen Richtung im Christentum verschiedentlich andere Richtungen irritierte. . ,r, 1) Der einheitliche Charakter war schon vorher nicht unwesentlich gefördert worden durch gemeinsame Militär- und Civileinrichtungen ldas Landrecht), die Versetzung der Beamten durch das ganze Land u. s. ro. 1830 schon hatte Bernhard Thiersch das Lied: „Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben!?" versaßt, welches sich rasch zum preußischen Volkslied emporschwang. 2) S. 1814, den 1. Januar. 3) Prinz von Preußen.

4. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 21

1894 - Berlin : Hertz
V — 21 — parteilos bleiben; unterstützt dann aber auf Schwarzenbergs Anraten die Kaiserlichen. Gustav Adolf, König von Schweden, kommt 1630. seinen evangelischen Glaubensgenossen in Deutschland zu Hilfe. Georg Wilhelm räumt nach langem Widerstreben Gustav Adolf (seinem Schwager) die Festungen Spandau und Küstrin ein. Den 10. Mai wird Magdeburg von Tilly erobert und 1631. zerstört, dieser dann aber von Gustav Adolf bei Leipzig oder Breitenfeld geschlagen. Gustav Adolf findet ein ruhmvolles Ende in 1632. der Schlacht bei Lützen gegen Wallenstein. Die Schweden setzen den Krieg fort. Derselbe wird je länger, desto wilder, namentlich als auch die Franzosen, nach deutschem Lande lüstern, sich daran beteiligen. Georg Wilhelm trennt sich von dem Bündnisse mit 1635. Schweden, trittdempragerfriedenmitdemkaiser bei und läßt seine Truppen zu den Kaiserlichen stoßen. Die Schweden siegen über die Kaiserlich en bei 1636. Wittstock; böse Heimsuchung der Mark. Bogislav Xiv., der letzte Herzog von Pommern stirbt. 1637. Nach den oft erneuerten und bestätigten Verträgen mußte Pommern an Brandenburg fallen; doch die Schweden hielten dasselbe besetzt und regierten es wie eine schwedische Provinz. Georg Wilhelm wirbt mit kaiserlichem Gelde ein Heer, welches den Schweden Pommern entreißen soll, aber (durch Schwarzenberg) auf des Kaisers Namen verpflichtet wird, so daß die Mark vollständig in Österreichs Hand ist. Der schwedische General Baner dringt in die 1638. Mark ein; die Kaiserlichen ziehen sich zurück und verwüsten dabei die Mark. Die Schweden plündern die Neumark. Der 1639. Kurfürst flüchtet nach Preußen, Schwarzenberg geht nach Peitz in Sicherheit. Georg Wilhelm stirbt den 20. November in Königsberg. Ihm 1640. folgt in der Regierung sein einziger Sohn Friedrich Wilhelm. Die Mark scheint ein verlorenes Land, Berlin ist von 12000 Einwohnern auf 8000 heruntergekommen; ähnliches überall.

5. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 22

1894 - Berlin : Hertz
— 22 — Neugestaltung Brandenburg-Preußens als einer einheitlichen, evangelischen, selbständigen, norddeutschen Macht. 1640—88. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst/) zuerst vermählt mit der edlen Luise Henriette von Dr anten,2) dann mit Dorothea von Holstein, schasst aus den Trümmern einen neuen Staat. Das Land ersteht aus dem Elend, überall fördert der Kurfürst die Kultur?) Vor allem aber schuf Friedrich Wilhelm sich ein eigenes, stehendes Heer (miles perpetuus) zum Schutze des Landes gegen die Wechselfälle des noch immer fortdauernden dreißigjährigen Krieges, welches dann ein Hauptfaktor zu Preußens künftiger Größe wurde?) 1648. Im westfälischen Frieden, welcher dem dreißigjährigen Kriege ein Ende macht, behalten die Schweden Vorpommern und die Inseln Usedom, Wollin und Rügen, der Kurfürst erhält nur Hinterpommern?) Als Entschädigung für den Verlust werden ihm die Bistümer Halberstadt, Minden und Cammin (in Hinterpommern) und die Anwartschaft auf das Erzbistum Magdeburg zugesprochen. Preußen wird souverän (ein selbständiges Land). 1655—60. Im schwedisch-polnischen Kriege wird Friedrich Wilhelm zuerst ge- nötigt, für Preußen die schwedische Lehnshoheit statt der polnischen anzuerkennen. *) Bewährt sich schon in seiner Jugend. Weicht vor den Verführungen des reichen und üppigen Haag und geht zum Prinzen Friedrich Heinrich von Dräniert, der Breda belagerte. „Du hast mehr gethan als ich, wenn ich Breda erobere, Du hast Dich selbst besiegt; wer das gethan hat, wird auch Größeres thun." 2) „Jesus meine Zuversicht." Oranische Erbschaft. 3) Neuer Anbau des Landes. Aber nicht bloß das Zerstörte ersteht wieder, sondern der Kurfürst legt Sümpfe trocken, siedelt Kolonien an, gräbt Kanäle und befördert auf jede Art Gewerbe und Wissenschaft. In den Städten verschwinden die Strohdächer, die Straßen werden gepflastert, eine Post wird eingerichtet. Zu Berlin und Cöln kommen als neue Stadtteile der Friedrichswerder und die D o-rotheenstadt hinzu. (Bibliothek in Berlin, und das Joachimsthaler Gymnasium (f. 1607) dorthin verlegt) 4) Zuerst 3000, bald 8000 Mann, zu deren Unterhaltung der sonst so milde Fürst unnachsichtlich das Land zwang. (Accife statt der bisherigen drückenden Wohnungs- und Haussteuer, nach langem Widerstand der Stände gegen eine solche indirekte Steuer eingeführt). 5) Mit Ausnahme von Garz, Damm und Gollnow.

6. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 23

1894 - Berlin : Hertz
— 23 — Fr. Wilhelm siegt mit den Schweden vereint über 1656. die Polen in der dreitägigen Schlacht bei Warschau') und erhält von Schweden zu Labian die volle Landeshoheit in Preußen zugestanden. Friedrich Wilhelm verträgt sich im Frieden zu Wehlau 1657. mit Polen, welches nun auch auf die Oberhoheit über Preußen verzichtet. Der qroße Kurfürst steht bei veränderten Verhältnissen mit Polen Jojo-Dänemark und dem Kaiser gegen Schweden in Waffen. Er setzt mrt brandenburgischen und kaiserlichen Truppen nach Alsen und 1659 nach Fühnen über und vertreibt die Schweden. Der Friede zu Oliva (einem Kloster bei Danzig) lbbu-bestätigt die Unabhängigkeit Preußens. Friedrich Wilhelm, fortan souveräner Herzog in Preußen, bricht die Macht der Stände daselbst, welche für das Herzogtum Preußen eine Sonderstellung beanspruchten, namentlich den Heeresplänen des Kurfürsten „zum gemeinsamen Schutz aller hohenzollernfchen Lande" und einer einheitlichen Regierung derselben entgegen waren.2) Der Kursürst verbindet die Oder und die Spree durch den Friedrich- lbw- Wilhelms- (Müllroser) Kanal. L n ,, «. 1ß67 Der Kurfürst sucht die Streitigkeiten der Lutheraner und Resor- 100'* jnterten beizulegen. (Paul Gerhard giebt sein Amt aus.) ) Lrandenburgs erste Großthat (bei Fehrbellin). Der Kurfürst kriegt mit dem Kaiser gegen Ludwig Xiv. 1672-79. von Frankreich und das mit ihm verbündete Schwedens. Die Schweden fallen während der Abwesenheit des Kur- lb'4-fürsten in die Mark ein.5) General Sparr entscheidet den Sieg. Gedenktafel auf dem ersten Posthofe zu Berlin. Grabdenkmal in der Marienkirche daselbst. 2) Rhode, Bürgermeister von Königsberg, stirbt in Peitz; Oberst v. Kalkstein, der sich mit den Polen in Verbindung setzt, wird aus Warschau entführt und als Landesverräter hingerichtet. 3) Sage von der Entstehung des Liedes: „Befiehl du deme Wege." 4) Mit kurzer Unterbrechung im Jahre 1673 durch den Separatfrieden zu Vofsem. 5) Die altmärkischen Bauern unter dem Landeshauptmann Achaz v. d. Schulenburg scharen sich gegen die Schweden zusammen. „Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten mit unserm Blut."

7. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 25

1894 - Berlin : Hertz
— 25 — Der große Kurfürst schickt 1200 Mann mit zur Befreiung Wiens 1683. von den Türken. Brandenburg tritt als evangelische Zchutzmacht auf. Der große Kurfürst trotzt dem Zorne Lud- 1685. wigs Xiv. und bietet den aus Frankreich vertriebenen Protestanten gastliche Aufnahme in der Mark?) Der Kurfürst schließt ein Schutz- und Trutzbündnis mit dem Kaiser, 1686. noch welchem er 8000 Mann (unter Adam v. Schöning) dem Kaiser gegen die Türken zu Hilfe schickte.2) Gleichzeitig tritt Österreich dem großen Kurfürsten den kleinen Schwiebufer Kreis für feine Ansprüche auf Schlesien ab (unterhandelt aber daneben heimlich mit dem Kurprinzen Friedrich um Rückgabe dieses Ländchens). Der große Kurfürst stirbt den 29. April zu Potsdam, 1688. [roo er sich ein Schloß hatte erbauen taffen3)]. Er hinterläßt seinem Nachfolger einen wohlgeordneten, durch Kriegsruhm und einheitliche Verwaltung geeinigten Staat und ein Heer von 30 000 Mann?) Friedrich Iii, Sohn des großen Kurfürsten, als 1688—1713. Kurfürst bis 1701, als König bis 1713?) Friedrich war wohlwollend, aber prachtliebend, beförderte Kunst und Wissenschaft, worin ihn besonders seine geistreiche Gemahlin, Sophie Charlotte von Hannover bestärkte,6) dabei persönlich tapfer. x) Auch den Juden hatte der große Kurfürst die Rückkehr in die Mark gestattet und ihnen größere Freiheiten eingeräumt. 2) Die Brandenburger thun sich besonders bei der Erstürmung Ofens hervor. 3) „Messieurs, der hat viel gethan!" sagte Friedrich der Große an des gr. Kurs. Sarge, als er 1750 unter seinen Augen denselben in den neuen Dom zu Berlin schaffen ließ. — (Das Testament des großen Kurfürsten.) 4) König Friedrich I. hinterließ ein Heer von 40 000 Mann, Friedrich Wilhelm I. ein Heer von 80000 M., Friedrich der Große selbst stellte im siebenjährigen Kriege ca. 200000 M. ins Feld. Uber das weitere Anwachsen der preußischen Heeresmacht, resp. dann der deutschen unter Befehl des Königs von Preußen als deutschen Kaisers s. die Zusammenstellung am Schluß. 5) Die Nachkommen des Gr. Kurfürsten aus der Ehe mit Dorothea von Holstein starben 1788 mit dem letzten Markgrafen von Schwedt aus. 6) Er stiftete die Akademie der Künste und die der Wissenschaften zu Berlin (Leibniz), sowie die Universität Halle, baute in Berlin das Zeughaus und das große Friedrichs-Waisenhaus, legte die Friedrich s st a d t an, erweiterte das Schloß, errichtete seinem Vater eine

8. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 26

1894 - Berlin : Hertz
— 26 — Ludwig Xiv. beginnt von neuem Krieg mit Deutschland und Holland. Friedrich ist die Seele des Widerstandes. Seine Brandenburger schlugen des Kaisers Schlachten mit am Rhein und in Italien gegen die Franzosen, sowie in Ungarn gegen die Türken. 1694. Friedrich hält sein gegebenes Versprechen und tritt den Schwiebuser Kreis wieder an Österreich ab (f. 1675 und 1686). verwahrt aber dabei seiner Nachkommen Rechte auf Schlesien aufs Neue. (Andererseits wird ihm vom Kaiser die Anwartschaft auf Ostfriesland bestätigt.) 1697. ^ Das sächsische Kurhaus tritt zum Katholizismus über, um die polnische Krone für sich zu gewinnen. Friedrich, jetzt auch äußerlich an der Spitze der Evangelischen im Reiche stehend, nimmt sich überall auf das wärmste ihrer an, wo sie bedrängt werden. 1701. 1701, den 18. Jan. Friedrich setzt sich (und seiner Gemahlin Sophie Charlotte) zu Königsberg die Königskrone auf, nachdem er am Tage zuvor den schwarzen Adlerorden gestiftet?) Das Königreich Preußen. 1701—13. Friedrich, als König Friedrich I. — Friedrich stellt im spanischen Erbfolgekriege dem Kaiser 10000 Mann Hilfstruppen. Dafür erkennt ihn derselbe und seine Bundesgenossen als König an. Die Preußen (unter Leopold v. Dessau) erwerben Ruhm in der Affaire bei Hochstädt (1703),2) in der großen Schlacht bei Hochstädt (1704),3) an der Brücke von Cassano (1705),4) besonders aber bei Turin (1706v) und Malplaquet (1709).6) Reiterstatue auf der langen Brücke (Schlüter). (Aus dem Dorfe Lietzow ward das schöne Charlottenburg.) ') Suum caique. — Vorher Unterhandlungen mit dem Wiener Hofe (Pater Wolf). — Prinz Eugens Äußerung. ") Wo Leopold den Rückzug der Kaiserlichen deckte. ) Auch Schlacht bei Hochstädt und Blindheim genannt, wo Leopold auf dem rechten Flügel den Sieg für Eugen sicherte. 4) Dessau er Marsch. B) Heiße Arbeit Leopolds in den Laufgräben von Turin, den Degen in der Rechten, ein Stück Kommißbrot in der Linken, das Gesicht von Pulver geschwärzt. 6) Die Preußen fochten, hieß es, „wie die Teufel".

9. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 44

1894 - Berlin : Hertz
— 44 - Der Staat zerfällt in 8 Provinzen (Oberpräsidenten an der Spitze der einzelnen Provinzen)?) — Das Heer beruht auf allgemeiner Wehrpflicht nach dem Gesetz vom 3. Septbr. 1814. — Stehendes Heer. Landwehr des I. u. Ii. Aufgebots Landsturm. Friedrich Wilhelm Iii. vereinigt die lutherische und die reformierte Kirche in Preußen (Union)?) Der allgemeinen Dienstpflicht in staatlicher Hinsicht tritt zur Seite die allgemeine Schulpflicht. Friedrich Wilhelm Iii. legt den Grund zu einer Einigung Deutschlands durch den Zollverein. Konflikte mit der römisch-katholischen Kirche wegen der Einsegnung der sogen, gemischten Ehen. Der Erzbischof von Köln, Freiherr v. Droste-Vifchering, widersetzt sich der Staatsgewalt und wird gefangen abgeführt, 1839 auch der Erzbischof von Posen, Dunin. Friedrich Wilhelm Iv., Friedrich Wilhelms Iii. ältester Sohn. Unter der Regierung des ebenso geist- als gemütvollen Königs schreitet Preußen in materieller?) geistiger, religiöser^) und politischer Entwickelung fort. Durch Be- Die Provinzen waren Preußen, Pommern, Posen, Schlesien, Brandenburg Sachsen, Westfalen und die Rheinprovinz. 2) „Schon Meine in Gott ruhenden, erleuchteten Vorfahren, der große Kurfürst, König Friedrich I. und König Friedrich Wilhelm I. haben, rote die Geschichte ihrer Regierung und ihres Leben beweist, mit frommem Ernst es sich angelegen sein lassen, die beiden getrennten protestantischen Kirchen, die reformierte und die lutherische, zu einer evangelisch-christlichen in ihrem Lande zu vereinen. Ihr Andenken und ihre heilsame Absichten ehrend, schließe Ich mich gern an Sie an, und wünsche ein gottgefälliges Werk, welches in dem damals unglücklichen Sektengeiste unüberwindliche Schwierigkeiten fand, unter dem Einflüsse eines besseren Geistes, welcher das Außerwesentliche beseitigt und die Hauptsache im Christentum, worin beide Konfessionen eins sind, festhält, zur Ehre Gottes und zum Heile der christlichen Kirche in Meinen Staaten zustande gebracht und bei der bevorstehenden Säkularfeier der Reformation damit den Anfang gemacht zu haben" u. f. w. 3) Eisenbahnen, Telegraphen rc. 4) In religiöser Hinsicht wirken Fr. Wilhelm Iv. und seine Ge- mahlin Elisabeth segensreich auf dem Gebiet des praktischen Christentums (innere Mission und bergl.), dazu bekundet der König sich stets als ein berufener Förderer der evangelischen Kirche auch Rom gegenüber (u. a. Brief an Bunfen vom 20. Aug. 1850), wenngleich bei der Ent- j

10. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 57

1894 - Berlin : Hertz
— 57 — Den 21. März. Feierliche Eröffnung des ersten 1871. deutschen Reichstags in Berlin durch den Kaiser und König in Gegenwart vieler verbündeter Fürsten. Den 10. Mai. Friede zu Frankfurt a. M. Frankreich tritt Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Stratzburg und Metz an Deutschland ab und zahlt 5 Milliarden Francs Kriegskosten. Unter Kaiser Wilhelms I. weiser Regierung i8d-88, befestigt sich das Deutsche Reich in der gewonnenen Stellung in Europa immer mehr. Fürst Bismarck Reichskanzler. Trotz der Revanche-Gelüste Frankreichs und _ gefahrdrohender, panslavistischer Bewegungen im Osten, sowie Differenzen mit der römischen Kurie wird im Bunde mit Österreich der europäische Friede Jahr aus Jahr ein gewahrt. Inmitten oft heftiger parlamentarischer Kämpfe, welche noch durch die Bildung einer eigenen, die römisch-katholischen Interessen vertretenden und durch die polnischen Abgeordneten in diesem Sinne verstärkten Partei (das sog. Centrum), sowie durch partikularistische Bestrebungen und schließlich auch noch sozialdemokratische Strömungen im Volksleben verschärft werden, schreitet der Ausbau der neuen staatlichen Verhältnisse Deutschlands und Preußens stetig fort. Beginn einer gemeinsamen Rechtsverwaltung für Deutsch- i87l land. (Einheitliches Strafrecht. Bürgerliches Gesetzbuch soll folgen.) Berufung des Ministers Falk behufs neuer gesetzlicher 1872. Regelung der Rechte des preußischen Staates gegenüber den sich mehrenden Ansprüchen der römisch-katholischen Kirche, bezw. des Papsttums. Sogen. Maigesetzgebung. Verwaltungsreform für Preußen (neue Kreisordnung u. f. w.). Briefwechsel zwischen Papst Pius und Kaiser 1873. W ilhelm.1) i) Die Äußerung des Papstes, „daß jeder, welcher die Taufe empfangen, dem Papst angehöre," nötigt Kaiser Wilhelm u. a. zur entschiedenen Abwehr dieses Standpunktes mit seinen Konsequenzen für stch und die überwiegende Mehrheit seines Volkes. ,,Der evangelische Glaube," heißt es in dem Antwortschreiben des Kaisers Wilhelm, „zu dem Ich Mich gleich meinen Vorfahren und mit der Mehrzahl meiner Unterthanen bekenne, gestattet uns nicht, in dem Verhältnis zu Gott einen anderen Vermittler als unsern Herrn Jesum Christum anzunehmen."
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