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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 94

1865 - Eisleben : Reichardt
94 Pipin befreit. Nach des letzteren Tode theilte Ludwig auf's neue, doch nicht gerecht; denn Pipins Söhne bekamen nichts und Ludwig bloß Baiern. Da.zog dieser gegen seinen Vater, der ans Schmerz hierüber auf einer Rhein- insel bei Ingelheim starb. 843 Der Vertrag von Verdun Krieg Ludwigs und Karls gegen den anmaßenden Lothar. 841 Schlacht bei Fon te na il le s. 842 Bündniß Karls und Ludwigs bei Straß bürg, r) Darauf kam es zu dein berühmten Vertrage von Verduns), in welchein das karolingische Reich folgendermaßen vcrtheilt wurde: Ludwig der Deutsche erhielt das germanische Ostsran- ken (Deutschland'. Karl der Kahle erhielt das romanische W e st franke n (Frankreich). Der Kaiser Lothar erhielt Italien und Mittel- franken (Lothringen), d. i. einen breiten Landstreifen westlich vom Rhein und den Westalpen, t» 843—876 Ludwig der Deutsche. Er hat fortwährend mit den Slaven und den Nor- mannen zu kämpfen, welche Hamburg zerstört hatten, u) Auch die Böhmen und Mähren bedrohten das Reich. 876—887 Karl der Dicke. ' Nach dem Tode seiner Brüder Karlmann itnb Ludwig vereinigte dieser kraftlose Kaiser 844 noch einmal die ganze Ländermasse Karls des Großen. Den bis Paris vordringenden Normannen v) kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887—H99 Arnulph von Kärnthen. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlägt die'norman- nen bei Löwen. Gegen den mährischen Fürsten 8men- ti b old (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magpa- r e n (finnisches Volk vom llral > zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzüge nach Italien nn- ternahm Arnnlph v) und erhielt die Kaiserwürde. r) Der Schwur der Könige das älteste Denkmal der französischen, eins der ältesten der deutschen Sprache. s) Po» diesem Vertrage an datirt die selbstständige Existenz des dcnt scheu Reiches und Frankreichs. t) Burgund im Süden löste sich bald als seibstltändiges Reich ab. u) Das Erzbisthum unter Ansgar nach Bremen verlegt. v) Sie erhielten Nil burd) Karl den Einfältigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) w) Er unterstützt Berengar von Friaitl gegen Herzog Guido von Spoleto.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 98

1865 - Eisleben : Reichardt
Normannenreiches in Unteritalien). — Erbvertrag mit König Rudolph Ul. von Burgund. Heinrich stirbt kinderlos. Er ruht in dem von ihm gestifteten Dome zu Bamberg neben seiner Gemahlin Kunigunde. 1024—1125 Die fränkischen Kaiser. ,1021 1039 Atonrab Ii., der Sa lier. Königswahl auf der Ebene bei Oppenheim < Mainz). Der ältere Konrad, Herzog von Franken, gewählt, q) Strei- tigkeiten wegen Burgund. Rudolph will den mit Heinrich 11. geschlossenen Vertrag nicht halten. Auch Odo von Champagne und Ernst von Schwaben, Stiefsohn Konrads r), machen als Ressen Rudolphs nähere Ansprüche geltend. Ernst, in Ulm von den Schwaben verlassen, wird auf Giebichenstein 2 Jahre lang gefangen gehalten. Da er seinen Freund Werner von Kiburg nicht bekriegen will, wird er in die Acht erklärt und fällt im Schwarzwalde. 1032 erwirbt Konrad Bur- gunds) für das deutsche Reich, nachdem Rudolph kinder- los gestorben war. Unter Konrad wurden die Lehen für erblich erklärt und der Gottesfricde (treuga Dei) errichtet, t) Konrad stirbt in Utrecht uuk> wird in dem von ihm gegründeten Dom zu S-peier bestattet. 1039-1056 Heinrich 111. (Der Schwarze.) Unter ihm höchste Blüthe der Kaisermacht. Auch Böh- men, Polen, und kurze Zeit sogar Ungarun) erken- nen die Oberhoheit des deutschen Reiches an. In Italien setzt Heinrich 3. Päpste ab (auf der Kirchenversamm- lung zu Sutri) und besetzt den römischen Stuhl mit deutschen Bischen, so mit seinem Verwandten Bruno als Leo Ix. v.) Dieherzogthümer Franken und Schwa- den besaß er unmittelbar, Baiern gab er seiner Ge- q) Edelmüthiger Bergleich zwischen dem älteren Herzog und dem jün- geren Grafen Konrad. r) Seine Mütter Gisela, zuerst mit dem Schwabenherzog Ernst ver- nrählt, war eine Nichte Rudolphs. Sie hcirathete in zweiter Ehe den Kaiser Konrad. s) Von der Stadt Arles auch das arelatische Reich genannt. t! Zuerst in Frankreich durch die Bemühungeu der Clnniacenser cin- geführt. Bon Mittwoch Abend bis Montag früh mußten die Waffen ruhen. n) König Peter besiegt. (Ungarn war 1000 unter Stephan dein Hei- ligen Königreich geworden.) v) Sein Begleiter der Mönch Hildebrand. Leo's kluges Benehmen den Römern gegenüber. Löst die Normannen als deren Gefange- ner vom Banne.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 93

1865 - Eisleben : Reichardt
93 gossa und Pampelona. Rückkehr wegen Empörung der Sachsen. Ueberfall der Nachhut im Thastronces- v alles durch die Basken. Roland's Tod in). — Spanische Bcark zwischen Pyrenäen und Ebro. 791 Krieg gegen die Änaren. Gründung der Ostmark. Die räuberischen Avareu hatten (788) die Empörung des Herzogs Thassilo von Baiern unterstützt und machten den beabsichtigten Handelswegn) nach dem griechischen Kaiserthume unmöglich. Karl entreißt ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 890 Karl wird am Weihnachtsfeste von Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser 'gekrönt. Der aus Rom versagte und großer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder eilt, nachdem er ans das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein- bar unerwartete Krönung in der Peterskirche, wodurch Karl der höchste Herrscher der Christenheit und Schirm- herr der Kirche wurde. Nach Bekriegung der Däuen (Normauum) im Norden und der Slaveno) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahr alt.p) -840 Ludwig der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser theilte.bald das Reich unter seine 3 Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den r größten Theil und die Kaiserwürde erhielt. Sein da- £ durch verkürzter Neffe Bernhard, König von Italien, empörte sich und wurde geblendet, so daß er nach 3 Ta- gen starb, Nach dem Tode der Jrmingard heirathete ., Ludwig die schöne und stolze Judith aus Baiern, die ihm Karl den Kahlen gebar. Nun stieß Ludwig die Theilung wieder um und gab Karl das Königreich Ale mannien. Daher Krieg zwischen Vater und Söhnen. Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügenfelde bei Col- mar gefangeng), doch'wurde er von Ludwig und 814 ft m) Roland, Haupthetd t>cv Karlssage. (Rolaudslied des Pfaffen Konrad,. n) Karl wollte den Rhein mit der Donau durcli einen Kanal zwischen Altmühl und Rednitz verbinden. Erst König Ludwig von Baiern hat diese tzdce durch den Ludivigskanal verwirklicht o) 78v Unterwerfung der Sorben und Witzen in Brandenburg. ( Festungen gegen sie (Halle, Magdeburg, Erfurt. > p) Beisetzung im Dome zu Aachen. Eröffnung der Gruft durch ^ Otto Iii., denn durch Friedrich Barbarossa. g) Schimpfliche Kirchenbuße, zu Soissons.

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 197

1829 - Leipzig : Hinrichs
Karolinger. 197 halb ihrer Besitzungen anzulegcn. Je schneller aber die Zahl dieser Burgen sich vermehrte; desto nachtheiliger wurden sic für die teulschen Könige, weil sie die Unabhängigkeit und den Trotz der großen Vasallen beförderten, und dasfaustrecht, oder die Sclbsthülfe dieser Vasallen in Kämpfen gegen ein- ander selbst, nicht bloß begünstigten, sondern auch Jahrhun- derte hindurch in Teutschland erhielten. Nach Ludwigs Tode (876) mußten seine drei Söhne, Karlmann, Ludwig der jüngere und Karl der Dicke, welche das väterliche Reich in drei Theile, Bayern, Franken und Alemannien, gethcilt hatten, gegen ihren Oheim Karl den Kahlen von Frankreich kämpfen, der sich nicht nur Italiens bemächtigt hatte, sondern auch den tcutschcn Antheil von Lothringen gewinnen wollte. Nach dessen Tode (877) ward zwar Karlmann zum Könige von Italien gewählt; er starb aber bald darauf (880), und hin- tcrließ einen natürlichen Sohn Arnulph, der blos Kärn- then erhielt. Als nun auch Ludwig (882) ohne Erben starb; so vereinigte Karl der Dicke, der im Jahre 881 bereits die Kaiserwürdc und Italien an sich gebracht hatte, die gcsammtcn tcutschcn Länder, und ward zugleich, mit Uebergehung Karls des Einfältigen, als König von Frankreich (884) anerkannt. Doch Karls des Großen Geist ruhte nicht auf ihm, und die teutsche Nation wagte cs sogar, ihn (887) der Negierung zu entsetzen, und Karlmanns Sohn, Arnulph von Kärnthen, zum Könige von Teutschland zu wählen. Arnulphs Regierung (888—899) verfloß unter beständigen Kämpfen. Zwar be- siegte er die jährlich in Teutschland cinfallenden Normänncr; allein gegen die mächtigen Slaven in Mähren rief er den (ums Jahr 689) ,'m Lande am Fuße der Karpathen einge- wandcrten nomadischen Volksstamm der Magyaren (Un- garn) zur Hülfe, der nicht nur einen großen Theil des mäh- rischen Reiches sich zueignete, sondern auch kurz darauf die Ruhe und Sicherheit Teutschlandö selbst bedrohte. In Ita- lien bezwang er zwar die Usurpatoren, die sich um die itali- sche Königswürde stritten, auch ließ er sich (896) vom Papste Formosus zmn Saiftr krönen; fein baldiger Tod aber, und

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 223

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland von Heinrich 7 bis Karl 4., 223 dann mit Elisabeth, der letzten Erbin des wendischen Stammes in Böhmen, zu vermählen. A's er aber in Ita- lien die fortdauernden Kampfe der gegen einander anstreben- dcn Parthcicn der Guelphen und Gibcllinen beruhigen wollte, erhielt er zwar sowohl die lombardische, als die Kaiserkrone; allein eine ausgeschriebene .allgemeine Steuer erbitterte beide Partheicn gegen ihn, und er ftarb (24. Aug. 1313), wahr- scheinlich an erhaltenem Gifte, als er eben das Reich Neapel erobern wollte. Eine gctheilte Wahl in Teutschland stellte zwei Gegen- könige in Friedrich von Oestreich *) und Ludwig von Bayern **) (1313) auf, die sich beide acht Jahre lang bekriegten, bis Friedrich Ludwigs Gefangener ward. Da versöhnte sich Ludwig mit Friedrich, und überließ ihm die Regierung in Teutschland, wahrend er selbst nach Italien zog, wo er zwar die Kaiserkrone erhielt, von wo aus aber auch Papst Johann 22, aus Haß gegen den Kaiser, ganz Teutschland mit dem Interdikte (1331) be- legte. Gegen dieses Interdikt und gegen jeden Versuch des Papstes, in die Wahl eines teutschen Königs sich'zu mischen, schloffen (mit Ausnahme von Böhmen) sechs Ehurfürstcn des Reiches (1338) den Churverein, nach welchem derjenige Fürst, welcher als gewählter König die Mehrheit der Stimmen für sich haben würde, als rechtmäßiger König von allen anerkannt werden sollte. — Ludwig der Bayer regierte seit Friedrichs Tode (1330) allein, und sorgte für die Vergrößerung seines Hauses, als er, nach dem Erlöschen des aftanischen Mannsftammeö in Brandenburg, seinem ältesten Sohne Ludwig (1323) diese Markgrafschaft ertheilte. Kurz vor seinem Tode ward ihm (1346) in dem Könige von Böhmen, Karl (Heinrichs 7 Enkel), ein Gegenkönig ausgestellt; doch war Lud- wigs Ansehen zu groß, als daß sich Karl vor Ludwigs Tode (1347) neben ihm hatte behaupten können. Selbst *) Franz Kurz, Oestreich unter K. Friedr. dem Schönen. Linz, i8,3. 8. **) Konr. Männert, Kaiser Ludwig4, oder der Bayer. Landshut, 1812. 8. Schlett, Biographie des Kaisers Ludwig des Bayer. Amb. 182-. 8.

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 232

1829 - Leipzig : Hinrichs
/ 232 Sechster Zeitraum. 88. Frankreich unter dem Hause Capet. Die Negierung der letzten Karolinger in Frankreich, nachdem die Teulfchcn bereits Karl den Dicken ihres Throns (887) entsetzt hatten, ward von der Schwache der Regenten eben so, wie von dem Streben der mächtigen Valallcn nach Unabhängigkeit, und von den Angriffen fremder Völker auf das im Innern erschütterte Reich bezeichnet. Im Süden, dies- und jenseits des Jura, bildeten sich (879 und 888) zwei neue burgundischc Reiche; die Normänner aber, welche schon seit hundert Jahren die aus Karls des Großen Monarchie hcrvorgegangcncn einzelnen Staaten durch ihre räuberischen Einfälle verwüstet hatten, erkämpften sich (912) unter ihrem Anführer und Herzoge Rollo, der seit der Annahme des Christenthums Robert hieß, bleibende Wohn- sitze in demjenigen Theile Frankreichs, der nach ihnen die Normandie genannt ward. Von hier aus zogen mehrere derselben auf Abenteuer in fremde Erdstriche/ und bald bil- dete sich in U n t e r i t a l i c n und S i c i l i e n ein in der Folge- zeit mächtiges normännisches Reich, so wie auch der Herzog Wilhelm von der Normandie in England, wo er (1066) landete und siegte, eine neue Dynastie stiftete. In Frankreich verdrängte zwar Hugo Capet den letzten Karolinger, Ludwig 5 (987); allein die Macht des Königs war damals durch die Großen des Reiches eben so, wie das Reich selbst in geographischer Hinsicht, sehr be- schränkt. Dcmungcachtet führte in Frankreich die Erblich- keit der Königswürde zu einem ganz andern Erfolge, als in Teutschland die Wahl des Regenten. Dort führte jene Erblichkeit später zur unbeschränkten Monarchie; hier bewirkte diese Wahl allmählig die Territorialhoheit und zuletzt die Souverainetät der mächtigen Vasallen. — Auf Hugo Capet folgten seine unmittel- baren Nachkommen mehrere Jahrhunderte hindurch ohne Unterbrechung, und diese Könige verstanden ihr Interesse, als sie, zur Beschränkung der Macht des hohen Adels und der übermüthigcn Vasallen, mit der Geistlichkeit und \

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 196

1829 - Leipzig : Hinrichs
196 Sechster Zeitraum. Regino, Chronicon; (geht bis 907) beim Rí8tor. T. 1. p. 1 sqq. Uebcr Karls neuer Schöpfung hätte nach seinem Tode ein Geist von ähnlicher Kraft walten müssen, wenn sie nicht sinken sollte. Der einzige von seinen Söhnen, der ihn über- lebte, Ludwig der Fromme (814—840), war zwar gutmüthig und frömmelnd, besaß aber keine von den ausge- zeichneten Ncgicrungscigcnschaftcn seines Vaters. — Eine mißverstandene Liebe zu seinen Söhnen vcranlaßte ihn, schon im Jahre 817 das Reich unter diese drei Söhne, Lothar, Pipin und Ludwig, zu theilen. Als er nun aus seiner zweiten Ehe noch einen Sohn, Karldenkahlen, erhielt; so ließ er sich von dessen Mutter bewegen, zu Gunsten dieses Spätlings die erste Thcilung zu verändern (829). Darüber brach ein wiederhohltcr Kampf der Söhne gegen den Vater aus, in welchem er mehrmals ihr Gefangener ward. Bei seinem Tode (840) war bereits sein Sohn Pipin gestorben, und als Lothar und Karl ihren Bruder Ludwig bei der Theilung des Reiches beeinträchtigen wollten; so kämpfte dieser gegen sie bis zu dem berühmten Vertrage zu Ver- dun (Aug. 843), in welchem Lothar, der Kaiser, Italien und Lothringen (die Länder zwischen dem Rheine und der Schelde, und vom Ursprünge der Maas an, bis zum Ein- flüsse der Saone in die Rhone und bis ans Mittelmeer), Karl das eigentliche F r a n k cc i ch, und Lu d w ig T c u tsch- land diesseits des Rheins, und auf dem linken Rheinufer die Städte Mainz, Worms und Speyer mit ihren Ge- bieten erhielt. So ward, seit diesem Vertrage, Tcutsch- land ein eignes und selbstständiges, von der übri- gen fränkischen Monarchie getrenntes, Reich. Ludwig der Teutsche, wie er seit dieser Zeit hieß, ('b 876), hatte gegen die Slavcn und Normänncr harte Kämpfe zu bestehen, und um die Grenzen seines Reiches zu decken, stellte er Mark- (d. i. Grenz-) grafen an, welche das Vordringen und die Einfälle der unruhigen benachbarten Völker zurückschlagcn sollten; auch erlaubte er den größcrn Vasallen, deren Besitzungen den Angriffen und Räubereien der Nachbarn am meisten ausgesetzt waren, Burgen inner-
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