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1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 204

1831 - Leipzig : Hinrichs
Europa. 204 Osmanen, 2 Mill. Griechen, 1,400,000 Slaven, 1,300,000 Wa- lachen, 460,000 Arnauten, 300,000 Juden, 80,000 Armenier, eben so viele Zigeuner, welche die türkische, neugriechische, slavo- nische, armenische, avnautische oder a-lbanesische, wlachifche und die linfua kianoa der Europäer sprechen; die Hof-, Kirchen- und die gelehrte Sprache ist die arabische. Landesreligion ist die muha- mcdanische, deren Oberhaupt der Mufti ist. Aber auch andere Religionsparteien (Rajahs), als Christen, Juden rc. werden ge- duldet^ und zahlen dafür den Charadsch (Kopfgeld). Die wissen- schaftliche Bildung der Türken ist sehr gering; doch haben sie Schulen und Collegien. Unter den Künsten werden Baukunst, Gartenkunst und Musik getrieben; Malerei, Bildhauerkunst und Kupferstecherkunst sind ganz unbekannt. Am meisten zeichnen sich die Griechen in wissenschaftlicher Bildung aus. Die Fabriken sind meistens in den Handen, der christlichen und jüdischen Einwohner; Tuch-, Seidenzeug-, Baumwoll-, Teppich-, Leder-, Saffian-, Corduan-, Gold- und Silber-, Stahl-, Kupfer- u. a. Fabr., Stickerei, Türkischgarnfarb. rc. Der sehr wichtige Handel wird von den Griechen, Armeniern, Arnauten und Juden getrieben. Von andern Europäern nehmen besonders England, Italien, Rußland und Frankreich am levan- tischen Handel Antheil. Regi erungs Verfassung unumschränkt despotisch und kn der männlichen Linie der Familie Osmans erblich. Der Pa- dischah, Großsultan, Großherr, auch osmanische Kaiser, jetzt Mahmud Ii., vereinigt in sich die höchste weltliche und geistliche Macht. Sein Hof wird genannt die erhabene Pforte. Der oberste Staats- und Kriegsminister ist der Grei- we fit/ die Statthalter in den Provinzen heißen Beglerbegs, Paschas von 2 oder 3 Noßschweifen und Sandschaken; doch haben in einigen Provinzen die Woiwoden und Agas unab- hängig von jenen die Verwaltung der ihnen überlassenen Gebiete. Staatseinkünfte 30 Mill. Fl., der Miri oder Staatsschatz allein 41,813,187 Piaster (früher 10^-ggr., nach den jetz. Coursen nur etwa zu 3-ß-sgr. zu rechnen); der Chasi'ne Odassi oder Kaiserschatz empfangt Geschenke, Erbschaften, Constscachonenrc. Staatsschuld 100 Mill. Fl. Landmacht 218,000 M.; Seemacht 80 Segel mit 2200 Kanonen, im Hafen zu Constantinopel. Theile. Die in den Lehrbüchern und Charten gewöhnliche Ein- teilung der Türkei in Rumilicn, Maccdonien, Serbien, Bulgariens, ist den Türken gänzlich unbekannt. Sie kennen von unmittelbare Län- dern nur Ejalets (Landschaften), die in Sandschake (Statthalterschaften), so wie diese in Gerichtsbarkeiten getheilt werden. I. Das Ejalet Rumili enthält die alten Landschaften Thracien (zum Theil), Bulgarien, Arnaut und Theile vou Makedonien und Epirus, wo a) die Hst. des türkischen Reichs und Residenz des Groß-

2. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 206

1831 - Leipzig : Hinrichs
Europa. Ms E. Kasanlik, 10,Moe. Tatarbasar an der Maritza, 10/Xx1e. warme Bader, Handel, Reisbau. 8) Saloniki (Thessalonich) mit der befestigten 'Handclsst. gl. N. am Meerbusen gl. N., der 3m Schisse faßt, 70,000 E. worunter 12,000 Griechen und eben so viel Juden, Sitz eines griech. Erzbischofs, pellen, 4m Einsiedeleien und 60m Religiösen fast von allen europäischen Nationen. 9) Kostendil (Giustendil) mit der St. gl. N. Gold^ und Silbermincn, Schwefelbäder. ^ 10) Uskub (Skopia) mit der St. gl. N. 10,0me. '11) Lirhala mit der St. gl. N. Die St. Jenischehr (La- rissa) am Salambria (Pencas), 25,Ome. Sitz eines griech. Erzbi- schofs; Türkischgarnfarb., Safsianf., Handel, Weinbau. Ambelakia (Amphilochia) am Abhang des Ossa, am Eingänge der engen Passe von Tempe und am Salambria, 6m0 meistens griech. E. Türkischgarnfavber. Tschataldscha (Pharsala) 50m E. Sitz eines griech. Erzbischofs, Türkischgarnfärbcr. 12) Janina oder Jo an nina mit der St. gl. N. an einem Sec, 30,Ome. Handel. Preve sa 80m E. Fest., Hafen. Vuthi Schiffswerfte, Handel. Vu nid sch a (Vv nizza), Sitz eines griech. Erzbischofs, Citad., Hafen. 13) Delonia mit der festen St. gl. N. 12,Moe. 14) Avlona (Vallona) mit der St. gl. N. an einem Busen, vor dessen M. die Insel Sassena liegt, Fischfang. Die St. Ergir Kastri (Argyrokastro) aus mehrcrn Anhöhen, 4000 E. Berat an der Chervesta, 11,5m E. Sitz eines griech. Erzbischofs. - 15) Jlbessan mit dem Schloß gl. R. und der St. Dur ad sch (Durazzo) am Meer, Hafen, festes Schloß. 16) Jskenderje (Skutari) mit der St. gl. N. am Bojana- sce, 15,Moe. Fest., Sitz eines Pascha und kathol. Bischofs, Handel. Tschetin (Ccttignc) Hanptort von Karatag oder Montene- groß (Czerna Gora) mit den tapfern und unabhängigen Montenegrinern. Olgun (Dolcigno) Seehasen, Citad., Sitz eines kathol. Bischofs, Handel, Seeräubern. 17) Ochri (Ochrida) mit der St. gl. N. Silber- und Schwefel- minen. 18) Perserin (Prisscndi) mit der St. gl. N. 19) Veldschteriu (Usitcrna) mit der St. gl. N. Kossova Silbcrnünen. ^ 20) Dukagin mit der St. gl. N. Lesch, Alessio oder Es- tent» erra si, Grabmahl des tapfern Fürsten Georg Kastriot mit dem Beinamen Skandcrbeg. 21) Aladschahissar mit der St. gl. R. an der Morawa. 22) Semcndra (Semcndria) mit der Fest. gl. N. an der M. der Morawa in die Donau. Die Städte Belgrad oder Griechisch- Weiße nburg an der M. der Save in die Donau, Fest., 30,Ome., Mittelpunkt des Handels zwischen Ungarn und der Türkei. Pasorof- dscha (Passarowitz) nahe am der Donau. Karagiofdscha(Kra- gojcvacz) Sitz des serbischen Raths. Nach den neuesten Vertragen bildet Serbien ein in der Familie des Fürsten Mi losch erbliches, tributpflichtiges Fürstenthum unter russischem Schutz. Die Türken haben das Besatzunasrccht in den Festungen des Landes, dürfen sich aber da- selbst nicht häuslich niederlassen, und haben keinen Einfluß auf die un-

3. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 207

1831 - Leipzig : Hinrichs
207 Türkisches Reich tiub griechischer Staat. abhängige, innere Verwaltung. Serbien hat einen beglaubigten Agen» ten beim Divan, und stellt im Kriege ein Contingcnt von 12,000 Maun. ' Nach der ältern Einteilung bilden ungefähr die Snndschake 1, 2 und 6 die Landschaft Thrakien (Rumänien) ; 3, 4, 5 und 7 Bulgarien; 8—Io Makedonien; 11 Thessalien; 20, 21 und 22 Serbien; 12—18 und 2o Albanien; 12 Epirus, Acarnanicn, Aetolien; 13 Thesproticn. Ii. Das Ejalet Bosna umfaßt Bosnien, wozu gewöhnlich auch die Herzegowina, türkisch Dalmatien und Crvatien gerechnet werden, und enthält 6 Sandschake. f 1) Travnik mit der Hst. Bosna Seras (Serasevo), 65,000 E. 1o0 Moscheen, Schloß, Eisenbergwerke, Gewehr- und Säbels. Han- del. Die St. Travnik 6oooe. Sitz des Beglerbeg. Lasch lidscha (Plcvle). Rahovicza. Die Fest. Berbir oder Gradischka (Gradlska) an der Sau und Vihacz oder Bihatsch an der Unna. 2) Jsvornik (Zvornik) mit der St. gl. N. am Drin, 14,000 E. hohes Schloß. 3) Her sek (sonst Herzegowina) mit der festen Hst. T re bin (Tre- bignc) 1o,Oooe. Die St. Mostar an der Narenta, Kling-enf, 4) Srcbernik mit der Hst. gl. N. 5) Banjaluka mit der Hst. gl. N. 15,Oooe. 6) Novibazar(Icnibasar) mit der Hst. gl. N. 8000(5. Iii. Das Ejalet Dschesair oder die Statthalterschaft des Kaplr- dan Pascha umfaßt die türkischen Inseln des azoischen Meeres mit Aus- nahme von Creta und einige Küstenstriche beider angranzcndcn Erdthcile. Die zu Europa gehörenden Theile dieses Ejalets enthalten von den ehemaligen 6 Sandschaken nur noch 2,^ nämlich: 1) Galiboli, das südliche Küstenland Thracicns, wo die Hst. Galiboli (Galipoli) an der Dardancllcnstraßc, 17,Oooe. Sitz des Sandschaks und eines griech. Bischofs, Hafen, Handel. Die St. Seres oder Sirus in einem schönen Thal, 25,0008. Baumwollbau. Kcsrie, Castorea, an einem See, 16,000 E. Weinhandel. Die Schlösser (Damals) oder Dardanellen am Hellcspont, türk. Kilidbar und Boghas-Hezürleri (die andern liegen in Asien). 2) Lesbos oder Midillii mit den Inseln Taso (Taschos), Samodraki (Semadrek, Samothrace), Jmbro (Imbrus)' Lemnos (Limijc, Stalimene, mit der Siegelerde, die als ein Heilmittel ausgeführt wird), Skiato, Skopelo, Palagnisi; die Inseln Lesbos, Muskonisi und Tcncdos liegen näher bei Asien. Bau den 6 andern Sandschaken des Kapudan Pascha s. bei der afiat. Türkei No. 2. und 8. Iv. Das Ejalet Kandia, kürzlich von der Pforte dem Pascha von Aegypten übergeben, mit der Insel Kandia odcr Kirid (Creta), Gcwinn von Gummi Tragant, Korn, Südftüchten, Del, Honig rc. 188(- □ M. 270,000 E. zur Hälfte Griechen, zur Hälfte Türken; mit 3 Sandschaken: Kandia, Rctimo und Kanea und der St. Kan ca (einst Kydonia) 12,Om E. Sitz eines griech. Bischofs, Hafen, Handel. Kandia 15,050©. Sitz des Beglerbegs und eines griech. Erzbischofs. Re timo Citad., Hafen. ' ' 1 Hierzu kommen endlich die mittelbaren Länder, die ihre eige- nen, doch vom Großsultan abhängigen Hospodarö oder Woiwoden von griechisch-christlicher Religion haben, welche nach altem Gebrauch von den Divans aus den Bojaren auf Lebenszeit gewählt, und durch die Pforte bestätigt werden, die den Hospedaren nur die Belehnung er- theilt, und der sie einen jährlichen Tribut zahlen. 1) Das Fürstcnthum Moldau, türk. Bogdan, 8034 □ 93. 380,000 E., Moldauer, Zigeuner, Juden, Grieche« und Armenier. Dir

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 126

1865 - Eisleben : Reichardt
126 gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen trachtete. 1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei M ü h l b e r g. Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro- testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung, Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün- deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser. Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben; jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten- berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go- tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie) überlassen. Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten Joachim ll. 1548 Das augsburger Interim. Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß (hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan- ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei- sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me- lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter Vermittlungsversuch. 1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver- trag. k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania! l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt. m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig. ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht von einiger Gefängniß frei zu lassen. 0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 132

1865 - Eisleben : Reichardt
132 übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde- burgs au Tilly zu rächen. Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav Sep. Adolph geschlagen. Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen- heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser- lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den Rhein, dann gegen Baiern. 1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber - gang über den Lech und zog in München ein. Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder. Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er- stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach Sachsen ziehenden Wallenstein. 1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt. 16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit- tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter. Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin- weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1) An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar, die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden. h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten: „Gott mit uns!" i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero- bern und Baiern verheeren.

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)
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