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Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Salbe. 47
bürg. — Der Ort südlich der Bode ist jüngern Ursprungs; er wird 1145 zum ersten-
male genannt. Die Johanniskirche des Dorfes, welche schon 1145 erwähnt wird,
stand unter dem Patronat des Klosters Hecklingen. Im Jahre 1174 wird das damals
noch im Besitze der Askanier befindliche Staßfurt, welches südlich der Bode liegt,
als Dorf bezeichnet. Ums Jahr 1200 wurde es Stadt. Als solche gewauu sie bald
Bedeutung. Als nach dem Tode des Herzogs Bernhard von Sachsen im Jahre 1212
dessen Söhne sein Land teilten, legte Albrecht, welcher in der Herzogswürde folgte,
Wert darauf, die Stadt Staßfurt nebst Hecklingen zu befitzen. Schon frühzeitig finden
wir in Staßfurt eine Burg. (Heiurich der Löwe vor Staßfurt Siehe Seite 23.)
Im Jahre 1215 eroberte Kaiser Friedrich Ii. die Stadt, weil der Herzog Albrecht von
Sachsen sich zu Kaiser Otto Iv. hielt. 1276 erhielt die Stadt die Marktgerechtigkeit
Die befestigte Stadt Staßfurt besaß zu ihrem Schutze vor feindlichen Überfällen
mehrere Warten, und zwar eine hinter dem jetzigen Neundorf, die Dreckwarte an der
Liethe, und die noch jetzt vor Bernburg stehende Warte. Die eigentliche Furt, der
Übergang über die Bode lag oberhalb der jetzigen Eifenbahnbrücke. — Im Jahre
1278 tobte um Staßfurt die Fehde zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und dem
Markgrafen Otto Iv. von Brandenburg. (Vergleiche Frohse.)
Bei Belagerung dieser Stadt erhielt Otto Iv. einen Pfeilschuß in die Stirn.
Das Eisen war so tief in den Schädel eingedrungen, daß es, ohne den Markgrafen
in Lebensgefahr zu bringen, von den Ärzten nicht entfernt werden durfte. Etwa
nach Jahresfrist löste sich das Eisen von selbst aus dem Schädel, und die Wunde
heilte. Dieser Vorfall erklärt die Benennung „Otto mit dem Pfeile". Otto mußte
die Belagerung darauf aufheben. — Unter den folgenden Bischöfen wurde die Stadt
wiederholt an verschiedene Adelige verpfändet.
Die Reformation wurde in der Stadt Staßfurt zwischen 1540 und 1550 ein-
geführt. Im dreißigjährigen Kriege hatte die Stadt viel zu leiden, wie wir aus dem
Tagebuche des zur damaligen Zeit lebenden Pastors Moser erfahren. Längere Zeit
lag das Quartier des Feldmarschalls Tilly in dem Gebäude, welches jetzt die Bachsche
Restauration bildet. Als im Jahre 1675 die Schweden in unser Vaterland ein-
gefallen waren, kam der Große Kurfürst auf seinem Zuge „vom Rhein zum Rhin"
durch Staßsurt, wo er bei dem Freiherrn von Lethmat auf dem zu Alt-Staßfurt
gehörigen Schlosse (dem jetzigen Wohnhause des Fabrikbesitzers Herrn Hecker) Quartier
nahm. Das ersehnte Ziel, den gesicherten Elbübergang, sah der Kurfürst auf der
kürzesten Linie vor sich, und es war wohl kein Zweifel mehr, daß er ihn ungefährdet
erreichen würde; jenseits der Elbe lag sein von: Feinde bedrängtes Land, lag der
größere und schwerere, der entscheidende Teil der Aufgabe, die er sich gestellt hatte.
Da war es ganz in seiner frommen Sinnesweise, daß er das Bedürfnis fühlte,
feinem Gott zu danken für die ihm bis hierher erwiesene Hilfe und ihn um weiteren
Beistand anzuflehen. Diefem Bedürfnis gab er Ausdruck in der Anordnung eines
allgemeinen Büß- und Bettages für seine gesamten Lande, an dem „den gantzen Tag
weder Mensch noch Vieh essen oder trinken und mau also einen gantzen Fasttag
feiern soll", wie es in dem betreffenden, von Staßfurt aus erlassenen Edikt lautet.
Als Text für die Bußpredigt bestimmte der Kurfürst die Stelle Jeremias 20, Vers 11
und 12. Von Staßsnrt aus setzte er am 11. Juni, begleitet vom Feldmarschall
Derfflinger, Prinz von Hessen-Homburg, Generalleutnant von Görtzke und General-
Wachtmeister Lüdicke, den Marsch auf Magdeburg fort, wo er gegen Mittag eintraf. —
Im Jahre 1712 wurde die Stadt vou einem furchtbareu Brande heimgesucht.
1732 erhielt die Stadt eine Wasserkunst von der Bode, welche Kunst aber nach
30 Jahren wieder einging. Im siebenjährigen Kriege hatte die Stadt von französischen
und dann von österreichischen Streifkorps zu leideu.
Der Grundstein zu der jetzigen Johanniskirche wurde am 22. Mai 1469 gelegt
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Extrahierte Personennamen: Bernhard_von_Sachsen Albrecht Albrecht Friedrich_Ii Friedrich Albrecht_von
Sachsen Albrecht Otto Otto Otto Otto Moser Tilly Hecker Staßfurt Feldmarschall
Derfflinger
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Geschlecht (WdK): koedukativ
52
Ortskunde.
5. Uarötj, 5677 Einwohner.
Die Stadt liegt nordöstlich von Calbe an der Elbe. In der Stadt
befindet sich das Königliche Lehrerseminar, eine Blindenanstalt und eine
Präparandenanstalt, die Stadt hat eine Zuckerfabrik, eine Spiritusbrennerei
und eine Dampfbrauerei.
Barby wird im Jahre 961 als Barbogi, Barebui, Bareboi, Barbei, Barbege
zum ersteumale genannt- Gewiß war hier eine Grenzburg zwischen der Mündung
der Saale und der Elbe, welche den Übergang über beide Flüsse beherrschte. Schon
in dem erwähnten Jahre wird Barby als Stadt und Burgward bezeichnet, und
Kaiser Otto I. schenkte den Zins der dort wohnenden Slawen dem Moritzstift. Noch
jetzt finden sich Überreste der alten Stadtmauer im Fundamente der jüngern Stadt-
mauer. Im Jahre 974 wurde der Königliche Hof Barby von Otto Ii. an das
Stift Quedlinburg verliehen, und dieses gab Barby später au die Herren von Arn
stein, die sich nach der neuen Besitzung Edle von Barby nannten. Als solcher tritt
zuerst Walter von Barby 1064 auf. Im Laufe der Zeit envarbeu die Edlen von
Barby auch die Grafschaft Mühlingen und nannten sich nun „Grafen von Mühlingen
und Edle von Barby". Sie erwarben um 1300 einen bedeutenden Besitz, nämlich
die Herrschaft Rosenburg mit den Ortschaften Groß- und Klein-Rosenburg, Breiten-
Hägen, Rajoch, Patzetz, Dornbock. Bald kam auch das Amt Walter-Nienburg mit
Flötz, Kämeritz, Groß-Lübs, dem Vorwerk Trebnitz, Tocheim und der Poley-Mühle
hinzu. Auch Schönebeck, Egeln und Zerbst gehörten zeitweise znr Herrschaft Barby.
^ Auf Verwenden Burchhards V. von Barby wurden die Edlen von Barby vom
Kaisä Maximilian durch eine Urkunde vom 1. Dezember 1497 in den Grafenstand
erhoben und nannten sich nun „Grafen von Barby und Mühlingen". Unter der
Herrschaft Burchhards V. wurde am 15. Mai 1505 der Grundstein zum jetzige«
Stadtturm gelegt und das Hospital St. Georgi gegründet. Unter seinem Nachfolger
Wolfgang I. wurde die Reformation eingeführt. — Im dreißigjährigen Kriege
wurde Barby auf wunderbare Weise gerettet. Schon hatte der General Pappen-
heim Mühlingen geplündert und rückte nun gegen Barby vor, als er rings um die
Stadt eine große Menge Wachtfeuer erblickte. Daher glaubten die Feinde, eine große
Besatzung läge in der Stadt, und zogen ab. Gleichwohl war Barby unbesetzt. Am
10. Januar 1636 wurde die Stadt nach fünfmaligem Sturme von Baner erobert
und geplündert und der sächsische Oberst Mitzlaff mit zwei Regimentern gefangen
genommen.
Das Geschlecht der Grafen von Barby starb am 17. Oktober 1659 mit dem
21jährigen jungen Grafen August Ludwig von Sachsen und Mühlingen aus, und
nun fiel die Herrschaft Barby an Kursachsen, Mühlingen an Anhalt, Rosenburg ans
Erzsttft Magdeburg.
Viel Segen für Barby stifteten die Grafen August und sein Sohn Heinrich
aus dem sächsischen Kurhause. Ersterer gründete den jetzigen Amtshos und nahm
sich der verbannten böhmischen Brüder an; letzterer verbesserte Kirchen- und Schul
wesen in der Grafschaft und gründete die Prediger-Witwenkasse; er erbaute das noch
jetzt stehende Schloß 1415 und ließ in Barby eigene Münzen schlagen; er gründete
in Barby eine reformierte Gemeinde. Im Jahre 1-48 wurde das Schloß der
Herrnhuter Brüdergemeinde verpachtet, die es znr Hochschule einrichtete. Später
wurde dieselbe verlegt, und die Herrnhuter siedelten sich in Gnadau an. Durch
den Wiener Kongreß wurde Barby 1815 preußisch. Die neue Regierung errichtete
der Stadt ein Hauptzollamt. Im Schlosse wurde 1853 das Schullehrerseminar
und die Blindenanstalt errichtet.
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Extrahierte Personennamen: Otto_I. Otto Walter_von_Barby Burchhards_V._von_Barby Maximilian Maximilian Burchhards_V. Georgi Wolfgang_I. August Ludwig_von_Sachsen Ludwig August Heinrich Heinrich
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Calbe. 61
4000 Mark Silber die Freiheit des Markgrafen zu erlangen. Als der übermütige
Fürst sich in Freiheit befand, schwang er sich auf sein Roß und rief dem Erzbischof
und den Domherren spöttisch zu: „Ihr wißt doch wahrlich einen brandenburgischen
Markgrafen nicht zu schätzen. Für meine Freiheit hättet ihr einen solchen Haufen
Goldes fordern sollen, daß nicht einmal die Lanzenspitze heraussähe, wenn ich von
ihm, zu Rosse sitzend, damit bedeckt würde." Otto erneuerte bald darauf die Fehde.
Es kam zur Belagerung von Staßfurt, woselbst er den Pfeil in die Stirn erhielt.
Dennoch erreichte er später seinen Zweck.
Im Jahre 1525 kam Frohse mit der Burg Schadeleben bei Salze in den
Besitz der Herreu von Düben, später an die Herren von Barby, v. Arnim, v. Trotha,
v. Dessin und endlich an den Rat der Stadt Salze. Die Reformation wurde zwischen
1540 und 1550 eingeführt. Im dreißigjährigen Kriege litt es durch die Kaiserlichen
und durch die Schweden. Die jetzige Laurentiuskirche ist neu und erst 1862 einge-
weiht; sie hat drei Glocken. Die frühere Kapelle St. Laureutii wird schon 1015 er-
wähnt. Das Stadtsiegel stellt einen auf dem Throne sitzenden König nnt Krone und
Scepter dar (Otto I. oder Heinrich Ii.).
12. Umtsbezirk Gnadau.
1. Gemeinde Felgeleben mit Klostergut Zachmünde, Pfarrdorf, 361 Ein-
wohner. Ziegelei und Spiritusbrennerei.
Felgeleben liegt nördlich von Calbe. 1494 war das Dorf wüst; nachdem ist es
wieder aufgebaut. 1635 wurde das Dorf vou den kursächsischen Truppen einge-
äschert. Der Ort gehörte zur Grafschaft Barby. Graf Wolfgang Friedrich ließ im
17. Jahrhundert die Kirche bauen. Zackmünde oder Zachmünde war früher ein
Dorf, genannt nach dem in die Elbe mündenden Bache.
2. Gemeinde Gnadau mit Domäne Döben, 546 Einwohner, darunter
266 Mitglieder der evangelischen Brüdergemeine, welche unter Leituug
der evangelischen Brüderunität zu Berthelsdorf bei Herrnhut steht. Die der
evangelischen Gemeinde ungehörigen Personen sind nach Felgeleben eingepfarrt
und eingeschult.
Der Flecken Gnadau liegt 8 km nördlich von Calbe. Er ist der Sitz der von
dem Grafen v. Zinzendorf gegründeten Herrnhuter Brüdergemeine. Die Gründung
wurde von den Herrnhutern ins Werk gesetzt, die bis 1765 das Amt und Schloß
Barby in Pacht hatten. Der Grund zum Flecken wurde am 17. Juni 1767 vom
Bruder Paul Eugen Bagritz gelegt. Im Jahre 1780 wurde der große Gemeiudebet-
saal gebaut. Der Ort ist umgeben von einer hübschen Baumallee. In Gnadau
besteht eiu Mädchenpensionat und eine Lehrerinnen-Bildungsanstalt. — Die Gnadauer
Prezeln haben sich einen Ruf erworben.
Döben war früher ein Dorf, jetzt ist es ein Gut. Es wird auch Klein-Döben
erwähnt. Der Sattelhof war der Sitz des adligen Geschlechts von Döben. Der
Name ist wahrscheinlich wendisch und bedeutet Eichholz. Das Dorf wurde vermutlich
im 5._ Jahrhundert gegründet. Im Jahre 1595 starb das adlige Geschlecht mit
Ludwig von Döben aus, und das Gut siel au die Grafeu von Barby. Eine frühere
Kirche wird jetzt als Brauerei benutzt.
13. Amtsbezirk Grafschaft Varbg.
1. Gutsbezirk Barby mit deu Vorwerken Zeitz und Montplaisir.
Augustusgabe, Colphus. 244 Einwohner.
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Extrahierte Personennamen: Otto Trotha Otto_I. Otto_I. Heinrich_Ii Heinrich Wolfgang_Friedrich Friedrich Eugen_Bagritz Eugen Ludwig_von_Döben Ludwig
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Wanzleben. 87
Stadtkirche St. Spiritus, die evangelische Kirche zu Altemarkt und die
katholische Kirche zu Marienstuhl. An Schulen besitzt die Stadt die Stadt-
schule, die Schule zu Altemarkt, die katholische Schnle, eine höhere Privat-
Knabenschule und eine Privat-Töchterschule. An Stiftungen sind zu nennen das
Frauen-Hospital St. Gertrud und das von Krachtsche Männer-Hospital. In
Egeln befinden sich eine Zuckerfabrik, eine Dampfbierbrauerei, zwei Ziegeleien,
Wassermühle und eine Maschinenfabrik.
Eines Ortes Egeln wird schon in Urkunden von 941 und 947 gedacht, aber
die Zeit der eigentlichen Gründung der Stadt ist unbekannt. Egeln gehörte zum
Bistum Halberstadt und kommt als Oster-Egulum vor. In den ältesten Zeiten
gehörte die Stadt den Edlen von Hadmersleben, und als dieses alte Adelsgeschlecht
1417 ausstarb, fiel Egeln an den Grasen Bnrchard von Barby, der sie nachher an
den Erzbischos Günther von Magdeburg versetzte; aber erst einige Jahre später erwarb
der Erzbischos Albrecht von Brandenburg die Stadt und das Amt Egeln fest für das
Erzftift, und das Domkapitel ließ das Amt, das noch im dreißigjährigen Kriege be-
festigt war, durch Amtshauptleute verwalten. Nach dein westfälischen Frieden kam
Egeln 1680 an das Haus Brandenburg. Im Mittelalter war Egelu der Sitz eines
Schöppenstuhls. Die Ringmauer der Stadt ist längst verfallen, und die beiden
Thore wurden 1812 bei Anlegung einer Chaussee abgebrochen. Das ehemalige
Eisterzienser-Nonnenkloster Marienstuhl, in der Vorstadt Altemarkt gelegen, im Jahre
1262 vom Grafen Otto zu Hadmersleben und seiner Gemahlin Jutta gestiftet, wurde
1809 von der westfälischen Regierung aufgehoben und verkauft. Das Wappen der
Stadt ist ein aufgerichteter Löwe in einem Schilde zwischen zwei Tünnen.
Hünenblut. Zwischen Egeln und Westeregelu befindet sich in einer Vertiefung am
Wege rotes Wasser, das Hünenblut. Einst kam ein Riese, von einem zweiten verfolgt,
über die Elbe gesprungen und floh dem Harze zu. Da hatte er des hohen Turmes der
alten Burg zu Egelu nicht acht gegeben, stieß mit dem Fuß an die Spitze desselben
und geriet ins Straucheln, so daß er einige tausend Schritte weiter zu Falle kam
Beim Niederstürzen schlug er mit der Nase so heftig auf einen großen Feldstein bei
Westeregeln, daß das Naseubeiu zersplitterte und eine große Blutlache sich bildete,
deren Überbleibsel jenes Hünenblut bei Egeln ist.
2. Hadmersleben an der Bode, 1234 Einwohner.
An Fabrikanlagen besitzt die Stadt zwei Ziegeleien und eine Malzfabrik.
Über den Ursprung der Stadt fehlet: zwar ausführliche Nachrichten, da 1699
die ganze Stadt abgebrannt ist und die Urkunden damals mit verloren gingen,
indes gehört sie unstreitig mit zu den ältesten Städten des Regierungsbezirkes. Die
Grasen von Hadmersleben, die hier eine feste Burg besaßen, gehörten zu den ange-
sehensten im Sachsenlande. Schon in der Mitte des 10. Jahrhunderts war Bernhard I.,
ein edler Herr von Hadmersleben, Bischof zu Halberstadt; er stiftete 961 das Bene-
diktiner-Nonnenkloster zu Dorf Hadmersleben und beschenkte es aus seinem väterlichen
Erbe mit reichen Gütern. Das Bildnis des Bischofs Bernhard I. befindet sich noch
wohl erhalten in der katholischen Kirche zu Dors Hadmersleben. Kaiser Otto Iii. be-
schenkte 994 das Kloster mit vielen Dorfschasten. Die Grafen von Hadmersleben, welche
später außer vieleu andern Gütern auch die Stadt Egeln an sich brachten und sich
dann in die beiden Linien der Grafen von Hadmersleben und von Egeln teilten, starben
1416 mit Konrad, Graf zu Egeln, ganz aus, und die Besitzungen desselben kamen,
sowie die der schon 1367 erloschenen Hadmersleber Linie an das Erzstift Magdeburg.
Stadtwappen: eine Wolfsangel im weißen Felde, darüber ein Fischnetz.
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Extrahierte Personennamen: Gertrud Günther Albrecht_von_Brandenburg Albrecht Otto Jutta Bernhard_I. Otto Konrad Konrad
Regionen (OPAC): Aschersleben, Calbe, Oschersleben, Wanzleben
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
88 Ortskunde.
3, Seehausen, 3162 Einwohner.
An Fabrikanlagen befinden sich in Seehausen zwei Ziegeleien, eine
Brauerei, eine Dampfmühle und eine Zuckerfabrik. Die Pfarrkirche St.
Lanrentii, um 1509 erbaut, steht unter Königlichem Patronat. Außerdem
befindet sich noch am Nordende der Stadt die St. Paulskirche, wahrschein-
lich das älteste Gebäude der Stadt, freilich uicht mehr im Gebrauche. In
der Nähe der Stadt befinden sich die vorzüglichen Lias-Sandsteinbrüche, die
sehr gute und dauerhafte Sandsteine liefern, welche besonders zu Bauten gern
benutzt werden. Der Magdeburger Dom soll zum größten Teile mit Sand-
steinen ans diesen Brüchen aufgeführt worden sein; ein nicht mehr im Be-
triebe befindlicher Bruch heißt deshalb die Domkuhle.
Seehausen war im 12. Jahrhundert der Mittelpunkt der gleichnamigen Graf-
schaft, in welcher die Pfalzgrafen von Sommerschenburg, fodann die Grafen von
Groitzsch über ausgedehnte Güter verfügten. 1207 zog Bischof Konrad von Halber-
ftadt das Lehen ein, und nun verwalteten die Bischöfe selbst das Grafenamt. Unter
seinen Nachsolgern kam dasselbe aber zuerst an die Markgrafen Otto und Johann
von Brandenburg und 1257 au den Erzbischof Rudolf vou Magdeburg. Im Anfange
des 15. Jahrhunderts kam die Stadt und deren Gerichtsbarkeit au die Herren von
der Asseburg, welche beide erst am Anfange des vorigen Jahrhunderts an die Krone
Preußen verkauften. Auf dem Burgberge, eine halbe Stunde von der Stadt ent-
fernt, befindeu sich uoch Überreste der alten Burg Nordendorf, einst der Sitz der
Tempelherren. Stadtwappen: eine Seeblume.
H>. Wcmzleben, 4103 Einwohner.
Au der evaugelischeu Pfarrkirche St. Jakobi wirken zwei Seelsorger;
außerdem ist iu Wnuzlebeu noch ein katholischer Missionsvikar angestellt.
An Schulen besitzt die Stadt die Stadtschule und die katholische Schule.
In Wanzleben besteht das Hospital St. Nikolai. Fabrikanlagen sind
folgende: Zuckerfabrik, Cichorieudarre, Ziegelei und Kalkbrennerei, Pflug-
fabrik und Dampfkesselfabrik. Das dicht neben der Westseite der Stadt gelegene
Domänenamt ist sehr groß. In der Feldmark liegt eine halbe Stunde westlich
der Stadt ein alter, noch ziemlich wohl erhaltener Wartturm, die weiße Warte.
Die Stadt ist sehr alt, da eine Kirche zu Wanzleben schon zur Zeit der Stiftung
des Bistums Halberstadt (814) vorhanden gewesen ist. Kaiser Otto I. schenkte 94v
seine Besitzung zu Wanzleben au das reichbedachte Moritzkloster zu Magdeburg. Im
Jahre 1375 hat Wauzlebeu Stadtgerechtigkeit erhalten. 1370 versetzte es Erzbischof
Albrecht, allein Erzbischof Friedrich löste es wieder ein. In den ältesten Zeiten war
Wanzleben der Sitz des edlen Geschlechts derer von Wanzleben, von dem noch
Wappen aus dem Jahre 1288 erhalten sind. Stadtwappen: ein geteiltes Schild
zwischen 3 Stadttnrmen.
d. Amtsbezirke.
1. Amtsbezirk Gggenstedt.
1. Gemeinde Altbrandsleben, 435 Einwohner, Filiale von Schranke.
2. Königliche Domäne Altbrandsleben, 30 Einwohner, eingepfarrt nach
Schermke.
♦ ;
y-ik
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Extrahierte Personennamen: Konrad_von_Halber- Konrad Otto Johann
von_Brandenburg Johann Rudolf Rudolf Otto_I. Albrecht Albrecht Friedrich Friedrich Amtsbezirk_Gggenstedt
Extrahierte Ortsnamen: Seehausen Seehausen Magdeburger_Dom Magdeburg Asseburg Nikolai Halberstadt Magdeburg
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Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
Kreis Oschers leben.
83
3. Gemeinde Nienhagen, Pfarrkirchdorf mit 565 Einwohnern.
Der alte Name des Ortes ist Bode-Sargstedt, so genannt zum Unterschiede von
Sargstedt am Huy. Als Bode-Sargstedt kommt es 1138 vor, dann wird es für
gewöhnlich Nigenhagen, Nienhagen und Nuenhagen genannt. Im 16. und 17. Jahr-
hundert kommt auch die Form Neuenhagen vor.
17. Umtsbezirk Groningen.
1. Domäne Haus-Groningen mit 38 Einwohnern.
Haus- oder Burg-Groningen oder der Schloßbezirk bestand sür sich. Diese
Bezeichnung findet man zuerst 1289. Zwischen 1253 und 1289 darf mit Bestimmt-
heit die Erbauung des Schlosses gerechnet werden.
2. Rittergut Heyuburg mit 101 Einwohnern.
3. Gemeinde Dalldorf, Kirchdorf mit 431 Einwohnern.
Das Dorf ist 1750 von den Gebrüdern Göckingk angelegt und war dem jedes-
maligen Besitzer des Göckingkschen Rittergutes in Groningen erbzinspflichtig. Die
Kirche ist 1824 zur Pfarrkirche erhoben und durch Kabinettsordre bestimmt worden,
daß der jedesmalige Rektor der Stadtschule in Gröningen zugleich Pastor in Dall-
dors sein soll. Dalldorf ist auf der Stelle gegründet, wo schon früher ein Ort dieses
Namens gelegen hat, der wüst geworden war.
4. Gemeinde Kloster-Gröningen, Psarrkirchdors mit 672 Einwohnern.
Das Benediktiner-Mannskloster, auch West-Gröningen genannt, ist eine
Stiftung des Grafen Siegfried, eines Bruders des Markgrafen Gero, und feiner
Gemahlin Jutta. Die Sage erzählt: 936 am Tage der heilige» Scholastika habe eiu
Sohu des Grafen auf der Jagd seinen Tod gefunden, und an demselben Tage sei
auch die Tochter durch einen Sturz von der Treppe verunglückt; deshalb hätten die
Eltern ihre Güter dem Kloster Corvey geschenkt, um in Wester-Gröningen ein Kloster
zu gründen. Das Kloster, welches dann von Corvey aus mit Mönchen besetzt wurde,
blühte sehr schnell empor. 1542 wurde zum erstenmale im Schiff der Klosterkirche
von einem evangelischen Pfarrer gepredigt; 1544 wurde der Gemeinde freie Religions-
übuug zugestanden.
Der 33. Bischof vou Halberstadt, Graf Ernst von Hohnstein, war ein grau-
samer, gewaltthätiger Kirchenfürst. Als ihm einst der rechtschaffene Dompropst Johann
v. Hardenberg seine gewissenlose Regierung nachdrücklich vorhielt, ließ er ihn auf eine
schreckliche Weise umbringen. Er ließ ihn mitten aus einem feierlichen Umgang, den
er morgens im Kreuzgang hielt, mit Gewalt wegreißen und auf ein vor der Kirche
in Bereitschaft stehendes Pferd setzen. So wurde der Propst, als noch alles in:
Schlummer lag, nach Gröningen gebracht und hier in einem Keller ans die
empörendste Weise erdrosselt. Von dieser Begebenheit spricht das Lied:
1. Ach hör, du liebes Halberstadt,
und laß dichs herzlich dauern,
was einmal sich begeben hat
in deinen schwarzen Mauern.
2. Es ist einmal vor langer Zeit
ein Bischof hier gewesen,
der hatte mit dein Dompropst Streit,
kannsts in der Chronik lesen.
3. Einst kommt er morgens, eh es tagt,
mit Dienern und mit Herren
gerade vor den Dom gejagt,
läßt Thür und Thor versperren.
4. Geht in den Kreuzgang selbst hinein,
kriegt meinen Propst beim Kragen,
läßt, eh er kann um Hilse schreiu,
. flugs, auf seiu Pferd ihn tragen —
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche]]
Extrahierte Personennamen: Siegfried Siegfried Gero Jutta Corvey Graf_Ernst_von_Hohnstein Ernst Johann
v Johann Hardenberg
126
gebens die Lutheraner und Reformirten 51t vereinigen
trachtete.
1546 1547 - Der schmalkaldische Krieg. Schlacht bei
M ü h l b e r g.
Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen, Landgraf
Philipp von Hessen und eine Anzabl Städte unter
Anführung des braven .Sebastian Schärtlin von
Burtenbach bildeten die ansehnliche Kriegsmacht der Pro-
testanten. Trotz ihrer Ueberlegenheit lassen sie den Kaiser
durch Hilfstruppen sich verstärken und ein festes Lager bei
Ingolstadt beziehen. Langsame und lässige Belagerung,
Karl erhält noch ein niederländisches Hilfsheer und zieht
nach Schwaben. Inzwischen war Herzog Moritz von
Sachsen (des Kaisers Freund, obwohl Protestant) in
das Kurfürstenthmn Sachsen eingefallen, Um sein Land
zu schützen trennt sich Johann Friedrich von den Verbün-
deten , und diese gehen auseinander. Die süddeutschen
Städte und Würtemberg unterwerfen sich dem Kaiser.
Unterdessen wurde Moritz aus Kursachsen vertrieben;
jedoch Karl V. erschien plötzlich selbst, siegte 1547 auf der
Loch au er Haide bei Mühlberg k) über Johann
Friedrich und nahm ihn gefangen.!) Bald aitcf) Witten-
berg genommen.in) Moritz wird Kurfürst von
Sachsen, muß aber Weimar, Jena, Eisenach und Go-
tha den Söhnen des Johann Friedrich > ernestinischer Linie)
überlassen.
Philipp von Hessen, treulos hcrbeigelockt, wurde
durch Alba in Halle gefangen genommenu), gegen den
Willen seines Schwiegersohnes Moritz und des Kurfürsten
Joachim ll.
1548 Das augsburger Interim.
Dieses' vom Kaiser vorgeschriebene Glaubensbekenntniß
(hauptsächlich vom Katholiken Pflug und dem Protestan-
ten Agricola von Eisleben versaßt! wurde von den mei-
sten Protestanten verworfen. 0) Ebenso war das von Me-
lanchthon aufgesetzte Leipziger Interim ein verfehlter
Vermittlungsversuch.
1552 Moritz erzwingt vom Kaiser den passaner Ver-
trag.
k) Der Bauer zeigt die Furt durch die Elbe. Kriegsgeschrei Hispania!
l) Die anfangs beabsichtigte Hinrichtung wird in Gefängniß verwandelt.
m) Karl an Luthers Grabe edelmüthig.
ti) Der Kaiser habe nur versprochen, ihn von ewiger, aber nicht
von einiger Gefängniß frei zu lassen.
0) Sprichwort: Das Jnterini — hat den Schalk hinter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Kurfürst_Johann_Friedrich_von_Sachsen Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Karl Karl Moritz_von
Sachsen Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz Karl_V. Karl_V. Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Johann_Friedrich_> Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Joachim_ll Agricola Moritz Karl_an_Luthers Karl
127
Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen-
haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz
des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen
wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al-
brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd-
deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns-
bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge
nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten
frei, Gewissensfreiheit gewährt.
Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet
welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im-
mer behielt.
(1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen
gegen den Markgrafen Albrecht.
Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer
mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem
Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen;
doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt.
1555 Der angsburger Religionsfriede
Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs
Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und
Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der
„geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho-
lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und
Land verlieren sollte.
1550 Karl V. legt bei Regierung nieder.
Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste
zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt.
Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder
155 —1564 Ferdinand 1
Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n.
Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle
Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege.
^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und
Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn
Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent.
Unter ihm
1581 Abfall der vereinigten Niederlande
Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An
die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre-
ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen
Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere
p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.
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Extrahierte Personennamen: Karls Philipp Philipp Moritz
des_Kaisers Moritz Moritz_von_Sachsen Albrecht Albrecht Moritz Heinrich_von_Braunschweig Heinrich Ferdinand Karl_V. Karl_V. Ferdinand Karl Karl Philipp_ll. Philipp Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Karls Magdeburg Brandenburg-Culmbach Inns- Frankreich Deutschland Spanien Niederlanden Neapel Sicilien Amerika
95
899—911 Ludwig das Kind.
Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof
Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte
vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän-
dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg).
Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an
den Rhein.
911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in
D ent schland aus. y)
911 —919 Konrad 1 von Franken.
Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht
berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den
Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri-
schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den
Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner,
den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach-
folger. z) ' '
919—1024 Die sächsischen Kaiser.
919 -930 Heinrich La)
Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan-
gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen
neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel-
den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei,
' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe-
rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften
Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und
Schleswig.
925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog
Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga.
933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg.
Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen
der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer
bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e •
Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein
Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg.
x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird.
y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst.
978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim
Vater der Bourbonen.
z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien.
a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge
nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen.
b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen.
<;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung,
ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich,
e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Hatto_von_Mainz Otto Ludwig Ludwig Konrad Konrad Konrad Konrad Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_La Heinrich Heinrichs Heinrichs Gerberga Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Ludwig Ludwig Eberhard
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Babenberg Ungarn Rhein Frankreich Sachsen Schwaben Ungarn Nordsachsen_(Nordmark Schleswig Lothringen Ungarn Merseburg Merseburg Keuschberg Ouedlinburg Italien Frankreich Ouedlinburg Wittenberg Merseburg Nordhausen Frankreich
- 117
1439- 1493 Friedrich 111 (Iv).
Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung
erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455
der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf
Oestreich (Capistrano, Hunyad >.
Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn)
wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn
Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie-
gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich
einnahm.
1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut-
tenberg
G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold-
schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter
Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus-
geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust
verschuldet, stirbt in Armuth (1456).
1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11.
Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s.
Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt
nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch-
ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der
Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.)
1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den
Schweizern bei Granson und Murten geschlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus
von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei-
zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä-
therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten.
1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß
zer and Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen
König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte
Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn,
dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur-
den die Niederlande mit Oestreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas
Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee,
e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo.
i A. E. J. 0. ü.)
f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und
seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die
Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller."
Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber-
rinischen Linie.
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TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ladislaus Albrechts Albrechts Georg_Podiebrad Johann_Hunyad» Johann Johann Johann Johann Peter
Schöffe Guttenberg Constantin Karl_der_Kühne Karl Karl Karl Nancy Karl Nancy Karls Ludwig_Xi Ludwig Karls Karls Maria Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Columbus Friedrich Friedrich Wilhelm_Kunz_von_Kaufungen Wilhelm Ernst Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Capistrano Hunyad Johann_Gut-
tenberg
G. Mainz Italien Burgund Lothringen Karls Burgund Frankreich Niederlande Niederlande Amerikas