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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 138

1865 - Eisleben : Reichardt
138 Unb.d) 1697 wurde August der Starke, Kurfürst von Sachsens) zum König von Polen gewählt. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König in Preu- ßen anznerkennen, weil er für den spanischen Erbfol- ge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.» j70o—17(4 Der spanische Erbfolgekrieq. Karl ll. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spa- nischen Thron verlangte Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. ' Er- sterer wird vom Kurfürsten von Baiern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte!, letzterer von England unterstützt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen die Franzo- sen und Baiern bei Höchstädt. Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leo- pold von Dessau entschieden. Baiern eingenommeu- 1705—1711 Kaiser Joseph I. 1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra- millies. 1711-1740 Kaiser Karl Vi. Trotz fortdauernder Sieget') schließt England (und Hol- land) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713), damit Karl durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mäch- tig werde. Auch Preußen tritt diesen: Frieden bei. g) Erst nach unglücklichem Feldzüge schließt auch Kaiser Karl 1714 Friede zu Raftadt und Baden.h) Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die span. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) Sardinien.!) England behielt das 1704 besetzte Gibraltar. Der Kurfürst von Baiern wieder eingesetzt. 6) 1714 begann in England mit dem Kurfürstelt Georg von Han- nover die Herrschaft des Hauses Hannover. Die Per- sonal-Union Großbritanniens und Hannovers dauerte bis 1837, bis zur Thronbesteigung der Königin Viktoria. 0) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. ff Engen und Maxlborough siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzdem fällt Marlb. bei der Königin Anna in Ungnade. g) Jetzt allgemeine Anerkennung des Königreichs Preußen. Nur der Papst nicht. b) Dieses Baden liegt in der Schweiz. 1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar- dinien.

2. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 53

1888 - Breslau : Hirt
Eckmühl — Einbeck. 53 lieh von Schleswig. — 1849, 5. Iv. die schleswig - holsteinischen Strandbatterien beschielsen mit Erfolg 2 dänische Kriegsschiffe. Eckmiihl (auch Egginühl geschrieben), Dorf in Niederbaiern, südsüdöstlich von Regensburg. — 1809, 22. Iv. erfolgreiches Gefecht der französischen Kavallerie Davousts gegen die österreichische. Ecnomus (L.) (o "Exvojuoc Xog>og), \ Vorgebirge an der Südküste von Sizilien, westlich von dem Fluß Himera 1) — 256 v. Chr. Seesieg der Römer unter M. Atilius Regulus und L. Manlius Volso über die Karthager. Eddington (spr. eddingtn), Dorf bei Westbury, südöstlich von Bristol. — Vielleicht = Ae-thandune, wo 878 Aelfred d. Gr. einen Sieg über die Dänen davontrug. Edessa (L.) (r{ ’’Eöeaaa) 1) Stadt im Nordwestwinkel von Mesopotamien, östlich vom obern Euphrat, von Seleucus I. angelegt und Nicephori um genannt, von Seleucus Ii. Callinicus umgenannt; im Zeitalter der Kreuzzüge Sitz einer Grafschaft des Königreichs Jerusalem. — 260 Niederlage und Gefangennahme des Kaisers Valerian durch die Neuperser; 1144 vonemad addin Zenki erobert. — 2) sieh Aegae. Edgellill (spr. edschhil), Ort im südlichen England, nördlich von Oxford, südlich von Leicester. -— 1642, 23. X. unentschiedene Schlacht zwischen den roya-listischen und den Parlaments-Truppen. Edoiniter, die, eine semitische, den Hebräern nahe verwandte Völkerschaft, südlich von Pa-\ lästina, auch Idumäer genannt. Egerisee, der, kleiner See im Kanton Zug, östlich vom Zugersee, mit dem Ort Egeri an seiner Nordspitze. Egesta sieh Segesta. Eggmiilil sieh Eckmiihl. Ehillgeil, Stadt in Württemberg, an der Donau, ziemlich weit oberhalb Ulms. — 1382, 8. und 9. Iv. Landfriede für Süd Westdeutschland geboten (Ehinger Einung). Elirenberger Klause, die, ehemals befestigter Pafs im nördlichen Tirol, auf der rechten Seite des Lechs. — 1546, 10. Vii. von den Sclimalkaldenern unter Schärtlin von Burtenbach, 1552, 19. V. von Kurfürst Moritz von Sachsen genommen. Eichsfeld, das, heifst die Gegend im Westen der Provinz Sachsen und im Süden der Provinz Hannover, südöstlich von Göttingen. — Gehörte seit dem 11. Jahrhundert zu Kurmainz und kam im Zeitalter Napoleons I. teils an Preußen, teils an Hannover. Eichstädt, Stadt und Bischofssitz in Baiern (Mittelfranken), an der mittleren Altmühl. — Das Bistum wurde 741 von Bonifatius gegründet; 1802 Fürstentum, 1817 dem Prinzen Eugen Beauharnais mit dem Titel eines Herzogs von Leuchtenberg überlassen, 1855 aufgehoben. Eilenhurg, Stadt in der Pro-jvinz Sachsen, an der Mulde, un-j mittelbar an der Grenze gegen (das Königreich Sachsen. Einheck, Stadt im südlichen l Hannover, auf dem linken Ufer

3. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 73

1888 - Breslau : Hirt
Hissarlik — Hohensyburg. 73 1) Hispania citerior, der nordöstliche Bezirk,2)Hispania ulterior, der südwestliche Bezirk. — Nach Unterwerfung der ganzen Halbinsel und der Neuorganisation durch Augustus wurde 2) geteilt in a. Lusitania, das Land zwischen Durius und Anas, und 1). Hispania Bae-tica, das Land südöstlich vom Anas bis zum Meer; aus 1) und den neuen Erwerbungen im Norden und Nordwesten wurde Hispania Tarra-conensis, wovon dann Hadrian den Nordwesten als 3) Provinz: Gallae-cia et Asturia abzweigte. Hissarlik, Berg in Troas, in welchem Schliemann 1873 die Trümmer der Stadt Troja aufgrub. Histiaea (L.) (r 7mam), Kolonie der Athener an der Nordküste von Euboea. Hittin, auch Hattin genannt, Ort in Galiläa, westlich vom See Tiberias. — 1187, 4. und 5. Vii. Sieg Saladins über den König Guido von Lusignan. Hocllkircll, Dorf im östlichen Sachsen, ostsüdöstlich von Bautzen. — 1758, 14. X. Friedrich d. Gr. von Daun überfallen. Höchst, Städtchen in der Provinz Hessen-Nassau, auf dem rechten Mainufer, unter-1 halb Frankfurts. — 1622. 16. Vi. Sieg Tillys über Christian von Braunschweig. — 1795, 11. X. Sieg der Österreicher über Jourdan. Höehstädt, Städtchen in Schwaben-Neuburg, auf dem linken Donauufer, oberhalb Donauwörths.— 1704, 13. Vih. Sieg Eugens von Savoyen und Marlbo-1 roughs über die Baiern und Fran- j zosen unter dem Kurfürsten Max Emanuel, Tallard und Marsin. — 1800, 19. Vi. Sieg Moreaus über die Österreicher unter Kray. Höllenthal, das, Pafs durch den südlichen Schwarzwald, in südöstlicher Richtung von Freiburg i/B. — 1796 berühmter Rückzug Moreaus. Höxter, Städtchen in Westfalen, auf dem linken Ufer der Weser, östlich von Paderborn. Hogland, Insel mitten im finnischen Meerbusen. — 1788, 17. Vi. Seesieg der Russen über die Schweden. Hohenburg, heute Homburg, Kloster an der Unstrut, bei Langensalza. — 1075 Sieg Heinrichs Iv. über die Sachsen. Hohenfriedberg, Städtchen in Schlesien, südlich von Liegnitz, nordöstlich von Landeshut. — 1745, 4. Vi. Sieg Friedrichs d. Gr. über Österreicher und Sachsen unter Karl von Lothringen. Hohenlinden, Dorf in Ober-baiern, ziemlich weit östlich von München. — 1800, 3. Xii. Sieg der Franzosen unter Moreau über die Österreicher unter dem Erzherzog Johann. Hohenmölsen sieh Mölsen. Hohenstaufen, der, Stammburg des gleichnamigen Geschlechts, in Württemberg am Nordabhang der Rauhen Alb, östlich von Esslingen. Hohenstein, ehemalige Grafschaft, um Nordhausen (das nicht dazu gehörte) herum. Hohensyburg, die, Burg in Westfalen, nordöstlich von Hagen, am Einflufs der Lenne in die Ruhr.

4. Geschichtlich-geographisches Wörterbuch - S. 133

1888 - Breslau : Hirt
Raab — Ravenstein. 133 R. Raab, Stadt im westlichen Ungarn, an der Raab, wenig oberhalb ihrer Mündung. — 1809, 14. Vi. Sieg des Vizekönigs Eugen über den Erzherzog Johann. Radoill, Stadt in Russisch-Polen, zwischen der Weichsel und der untern Pilica, südlich von Warschau. — 1767, Vi. Konföderation der russisch gesinnten Polen. Rätien, Land der Rätier, eines arischen (höchst wahrscheinlich etruskischen) Volksstammes, welcher ursprünglich das Gebiet der mittleren Alpen und Vindelicien bewohnte. Ragä oder Rliagä, älteste Hauptstadt Mediens, am Süd-fufs des Elburs’; Ruinen nahe bei Teheran. Rain, Stadt in der Nordwest-ecke von Oberbaiern, auf dem rechten Ufer des Lechs, wenig oberhalb seiner Mündung. — 1632, 15. Iv. Sieg Gustav Adolfs über Tilly. Ramillies (F.) , Dorf in Brabant (Belgien), nördlich von Namur, ostsüdöstlich von Brüssel. — 1706, 23. V. Sieg Marl-boroughs über Villeroi. Rapliia (L.) (ji 'Pdfpeia), Ort im südwestlichen Winkel des Landes der Philister. — 217 v. Chr. Antiochus Iii., der Große, König von Syrien, von den Ägyptern besiegt. Rasenna sieh Etrurien. Rathenow, Städtchen in der Provinz Brandenburg, auf dem rechten Ufer der untern Havel, nordwestlich von Brandenburg. — 1675, 15. Vi. wurden die Schweden hier vom Grofsen Kurfürsten überfallen. Ratkau, Dorf in Oldenburg-Eutin, nördlich von Lübeck. — 1807, 7. Xi. Kapitulation Blüchers. Raucoux (F.), auch Raucourt (fälschlich) oder Rocoux (F.), Dorf in Belgien, nördlich von Lüttich. — 1746, 11. X. Sieg der Franzosen unter dem Marschall von Sachsen über die Österreicher unter Karl von Lothringen. Raudisclie Ebene sieh Ver-celli. Raurica (L.), später Augusta Rauracörum (L.) genannt, Hauptstadt der Rauriker, auf deren Ruinen heute die Dörfer Kaiseraugst und Baselaugst bei Basel stehen. Rauriker, die, Völkerschaft Galliens, auf dem linken Rheinufer, abwärts von der Aarmündung. Ravensberg, die Grafschaft, jetzt zu Westfalen gehörig, um-fafste das Gebiet der Städte Herford und Bielefeld und deren Umgebung; sie kam durch Beendigung des Jülich-Klevischen Erbfolgestreits an Brandenburg. Ravensburg, Stadt im südlichen Württemberg, nordnordöstlich von Friedrichshafen. Ravenstein, Städtchen an der untern Maas, in Nordbrabant, südwestlich von Nijmegen, Hauptort der gleichnamigen Herrschaft. — Die Herrschaft R., vor-

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 132

1890 - Leipzig : Reichardt
132 seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er heraus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog von Loth-ringen erhielten ihre Lnder wieder; doch sollte in der Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben. 16881713 Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, nachmals König Friedrich I. von Preußen. Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber fr das Militr und die Wissenschaft. 1694 die Universitt Halle ge-grndet. 1700 Grndung der Akademie der Wissenschaften auf des berhmten Philosophen Leibnitz Veranlassung ^). 1701 Friedrich setzt sich und seiner Gemahlin Sophie l8.Jan. Charlotte zu Knigsberg die Knigskrone auf. Auch das Haus Wettin hatte kurz vorher die Knigswrde erlangt, indem 1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen^), zum König von Polen gewhlt worden war. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König von Preußen anzuerkennen, weil er fr den spanischen Erbfolge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.) 17011714 Der spanische Ertifolgekrieg. Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spanischen Thron verlangte Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold fr feinen Sohn Karl3). Ersterer wird vom Kurfrsten von Bayern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte), letzterer von England, Holland und Preußen untersttzt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen diefranzosen und Bayern bei Hchstdt. Ruhmvoller Anteil der preuischen Infanterie unter Leopold von Dessau. Bayern eingenommen. 17051711 Kaiser Joseph 1. 1706 Eugen siegt bei Turin (Preußen nehmen wiederum in hervorragender Weise unter Leopold von Dessau teil), Marlborough bei Ratnill ies4). Ludwig Xiv. auch in den folgenden Jahren durch schwere Niederlagen gedemtigt, erbot sich, Hilfsgelder zur Ver-treibung seines Enkels Philipp aus Spanien zu zahlen und den Elsa samt Straburg herauszugeben (1709). Als *) Dessen Verkehr mit der geistvollen Knigin Sophie Charlotte (in Charlottenburg). Sie war eine hannoversche Prinzessin. 2) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. 3) Siehe die Stammtafel der Habsburger. 4) Eugen und Marlborough siegen noch 1708 bei Dubenatbe, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzbem fllt Marlborough bei der Knigin Anna in Ungnade.

6. Weltkunde - S. 142

1886 - Hannover : Helwing
142 der Hugenotten. Zur Abwehr seiner maßlosen Übergriffe ver- banden sich endlich Brandenburg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Demselben trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündungen hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf eine Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schneebedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königsgräber in Speyer umgewühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach 10 jährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raubkriegen hatte Deutsch- land sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemeinsinn und nationale Ehre erloschen sind." § 70. Der spanische Erbsolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- folgekrieg (1701—1714). Mit Österreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Fürsten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, aus die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hanptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst den Elsaß wieder herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er solle seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopolds Nach- folger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Be- dingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich aus ewig getrennt bleiben. Englands behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Nen- schottland und Ncufoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sizilien samt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvorteile, Preußen ein Stück Land am Rhein (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kaiser

7. Grundriß der Geschichte - S. 201

1886 - Breslau : Hirt
I Xv. Zeitaller der absoluten Monarchie. Erstes Kapitel. 201 Schlosses wurde teilweise gesprengt. Ungeachtet der Siege bei Fleu-rus und Neerwinden unter dem Marschall von Luxemburg muten die Franzosen vom Rhein weichen; ihre Flotte wurde bei la Hogue durch die Englnder und Hollnder vernichtet. Die Erschpfung Frankreichs und die Aussicht auf Erledigung des spanischen Thrones fhrte endlich den Frieden zu Ryswick herbei. Die Franchecomts, 1697. Straburg und die reuuierten elsassischen Besitzungen blieben französisch, Lothringen kam an seine vertriebenen Fürsten zurck. Der letzte Habsburger auf dem spanischen Throne, Karl Ii., setzte Philipp von Anjou, den Enkel seiner ltesten Schwester und ihres Gemahls, Ludwigs Xiv., als Thronfolger ein; Kaiser Leopold I. beanspruchte als Gemahl der jngeren Schwester Karls Ii. fr seinen Sohn, den Erzherzog Karl, die spanische Erbschaft. Es entbrannte der spanische Erbfolgekrieg, in welchem auf Seiten Frank-170114. reichs der Kurfürst von Bayern, der ebenfalls Erbansprche erhob, der Kurfürst von Kln, die Herzge von Brauufchweig-Lneburg, von Savoyen und Mantua standen, auf Seiten des Kaisers Fried-rich Iii. von Brandenburg, Hannover, Dnemark, die Seemchte, spter auch das deutsche Reich, Portugal und Savoyen. Der groe Krieg um das Gleichgewicht der Staaten gegen franzsische Welt-Herrschaftsgelste wurde am Rhein, in den Alpen, in Italien, auf der pyrenifchen Halbinsel und in den Kolonien gefhrt. Der kaiserliche Feldherr, Prinz Engen von Savoyen, siegte in der Lombardei; am Niederrhein behielt der groe brittifche Feldherr Marlborough (Molbro) die Oberhand; am Oberrhein kmpften Kaiserliche und Reichs-truppen unter Ludwig von Baden; der Angriff der Franzosen gegen Tirol scheiterte an einem Volksaufstande der Tiroler unter Ster-zinger, und Marlborough und Eugen brachten den Franzosen und Bayern bei Hchstdt eine vernichtende Niederlage bei, durch welche 1704. Bayern in ihre Hand kam. Philipp von Anjou mute vor dem Erz-herzog Karl zweimal aus Madrid fliehen, kehrte jedoch schlielich siegreich zurck. Prinz Eugen in Verbindung mit den Preußen unter Leopold von Dessau erfocht einen entscheidenden Sieg bei Turin, Neapel wurde dem Kaiser gewonnen. Rch den Niederlagen der Fran-osen bei Ramillies durch Marlborough, bei Oudenarde durch diesen und Eugeu und nach dem Verlust der mrderischen Schlacht bei Malplaquet erbot sich Ludwig zur Verzichtleistung auf die spa- 1709. Mische Erbschaft, doch nicht zu der vom bermute der Sieger gefor-werten Vertreibung seines Enkels aus Spanien. Da trat eine uner-Kartete Wendung der Dinge zu seinen Gunsten ein: Marlborough 1710. ^ mit seiner Gemahlin am Hofe der Knigin Anna in Ungnade, es kam ein friedlich gesinntes Tory-Kabinett in England ans ^uder; Erzherzog Karl wurde deutscher Kaiser, und es lag nicht Interesse der Seemchte, das deutsche Reich mit der ungeteilten 'panischen Macht vereinigt zu sehen. Diese Umstnde verschafften

8. Grundriß der Geschichte - S. 201

1886 - Breslau : Hirt
Xv. Zeitalter der absoluten Monarchie. Erstes Kapitel. 201 Schlosses wurde teilweise gesprengt. Ungeachtet der Siege bei Fleu-rus und Neerwinden unter dem Marschall von Luxemburg muten die Franzosen vom Rhein weichen; ihre Flotte wurde bei la Hogue durch die Englnder und Hollnder vernichtet. Die Erschpfung Frankreichs und die Aussicht auf Erledigung des spanischen Thrones fhrte endlich den Frieden zu Ryswick herbei. Die Franchecomte, 1697. Straburg und die reuuierten elsassischen Besitzungen blieben französisch, Lothringen kam an seine vertriebenen Fürsten zurck. Der letzte Habsburger auf dem spanischen Throne, Karl Ii., setzte Philipp von Anjou, den Enkel seiner ltesten Schwester und ihres Gemahls, Ludwigs Xiv., als Thronfolger ein; Kaiser Leopold I. beanspruchte als Gemahl der jngeren Schwester Karls Ii. fr seinen Sohn, den Erzherzog Karl, die spanische Erbschaft. Es entbrannte der spanische Erbfolgekrieg, in welchem auf Seiten Frank' 170114. reichs der Kurfürst von Bayern, der ebenfalls Erbansprche erhob, der Kurfürst von Kln, die Herzge von Brannschweig-Lneburg, von Savoyen und Mantua standen, auf Seiten des Kaifers Fried-rich Hi. von Brandenburg, Hannover, Dnemark, die Seemchte, spter auch das deutsche Reich, Portugal und Savoyen. Der groe Krieg um das Gleichgewicht der Staaten gegen franzsische Welt-Herrschaftsgelste wurde am Rhein, in den Alpen, in Italien, auf der pyrenifchen Halbinsel und in den Kolonien gefhrt. Der kaiserliche Feldherr, Prinz Eugen von Savoyen, siegte in der Lombardei; am Niederrhein behielt der groe brittische Feldherr Marlborough (Mlbr) die Oberhand; am Oberrhein kmpften Kaiserliche und Reichs-truppen unter Ludwig von Baden; der Angriff der Franzosen gegen Tirol scheiterte an einem Volks ausstnde der Tiroler unter Ster-zinger, und Marlborough und Eugen brachten den Franzosen und Bayern bei Hchstdt eine vernichtende Niederlage bei, durch welche 1704. Bayern in ihre Hand kam. Philipp von Anjou mute vor dem Erz-herzog Karl zweimal aus Madrid fliehen, kehrte jedoch schlielich siegreich zurck. Prinz Eugen in Verbindung mit den Preußen unter Leopold von Dessau erfocht einen entscheidenden Sieg bei Turin, Neapel wurde dem Kaiser gewonnen. Nach den Niederlagen der Fran-zosen bei Ramillies durch Marlborough, bei Oudenarde durch diesen und Eugen und nach dem Verlust der mrderischen Schlacht bei Malplaquet erbot sich Ludwig zur Verzichtleistung auf die spa-1709. nische Erbschaft, doch nicht zu der vom bermute der Sieger gefor-derten Vertreibung seines Enkels aus Spanien. Da trat eine uner-wartete Wendung der Dinge zu seinen Gunsten ein: Marlborough 1710. fiel mit seiner Gemahlin am Hofe der Knigin Anna in Ungnade, und es kam ein friedlich gesinntes Tory-Kabinett in England ans Ruder; Erzherzog Karl wurde deutscher Kaiser, und es lag nicht im Interesse der Seemchte, das deutsche Reich mit der ungeteilten spanischen Macht vereinigt zu sehen. Diese Umstnde verschafften

9. Weltkunde - S. 141

1876 - Hannover : Helwing
141 sucht, als auch wegen der Vertreibung der Hugenotten. Zur Ab- wehr seiner maßlosen Übergriffe verbanden sich endlich Branden- burg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Dem trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündeten hörte, brach er zuerst los. 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz aus einer Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen aus, die Einwohner wurden auf die schnee- bedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königs- gräber in Speyer umwühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach lojährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden ut Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raub- kriegen hatte Deutschland sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Ge- meinsiuu und nationale Ebre erloschen sind." §. 70. Der spanische Erbfolgckricq. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Be> echtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- solgekrieg (1701—1714). Mit Oesterreich waren Engla, d, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Füisten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, auf die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wnig Erfolge er- ringen. Die Hauptschanplätze des Krieges wa«en Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldberr Eugen und der englische Führer Marlborough (Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst Elsaß wi der herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er sollte seinen Enkel aus Spanien ver- treiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopold's Nachfolger. Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte affo Spanien verlassen. Auch der englisch Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschloffen unter folgenden Bedingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich auf ewig ge- trennt bleiben. England behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frank- reich die Hudsonsbai, Neuschottlaiid und Newfoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französis en Grenze und die spa- nische Insel Sicilien sammt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvortheile, Preußen ein Stück Land am Roeiu (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon : die spanischen Niederlande, Neap4, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kai«

10. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 160

1917 - Hannover : Helwing
1701 18. Jan. 17. Jan. - 160 — war, und beteiligt sich an den Neichskriegen gegen Ludwig Xiv. (dritter Eroberungskrieg S. 157): die Brandenburger entreißen den Franzosen Bonn, Rheinbergen und Kaiserswerth; am Spanischen Erbfolgekrieg (S. 161): die Brandenburger unter Leopold von Dessau bei Hochstedt und Turin; am Kriege gegen die Türken: bei Zenta, wo Prinz Eugen von Savoyen die Türken 1697 besiegt. 1700 Krouvertrag mit dem Kaiser: Der Kaiser will Friedrich Xej- als König von Preußen „ehren, würdigen und erkennen, auch befördern, daß dasselbe von anderen Mächten geschehe"; Friedrichs Unterstühungszusage für den Spanischen Erb-folgekrieg. Friedrich Iii. krönt sich zu Königsberg als König Friedrich I. in Preußen. Das Herzogtum Preußen wird in ein Königreich umgewandelt. Stiftung des Schwarzen Adlerordens. (Erster Hausorden der Hohenzollern.) 1702 Nach dem Tode Wilhelms Iii. (I.) von Oranien fallen an Friedrich mit dem Titel eines Prinzen von Oranien folgende Teile der „oranifchen Erbschaft": die Grafschaften Mörs und Lingen (Tecklenburg wird dazu gekauft) und 1707 das Fürstentum Neusch atel und Val eng in. b) Inneres. Nach dem Sturz des ehrlichen Ministers Eberhard von Danckelmann ist der unfähige und habsüchtige Kolb von Wartenberg der Günstling Friedrichs. Das „dreifache Weh": Wartenberg, Wartensleben, Wittgenstein. Übertriebene Prachtliebe Friedrichs, kostspielige Hofhaltung. Bauten in Berlin durch Andreas Schlüter: Schloß, Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. Friedrichs geistreiche Gemahlin Sophie Charlotte, die Tochter des Herzogs Ernst August von Brauuschweig-Lüneburg, der 1692 Kurfürst von Hannover geworden war. (Charlottenburg, Leibuiz.) 1694 Gründung der Universität Halle. August Hermann Francke, der Gründer des Halleschen Waisenhauses. Gründung der Akademie der Künste (1699) und der Sozietät der Wissenschaften.
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