— 69 —
es wahr fei, daß ein kurfürstlicher General Schneider gewesen fei, da sprang Derfflinger auf und rief: „Hier ist der Mann, von dem das gesagt wird, und hier ist die Elle (wobei er au den Degen schlug), womit er Spötter in die Länge und Breite mißt!"
8. Wie er die Schweden bei Fehrbellin am 18. Juni 1675 besiegte. Ju Frankreich herrschte zu der Zeit der ehrgeizige König Ludwig Xiv.
Er suchte durch allerlei ungerechte Kriege seinen Nachbarn Länder zu entreißen. Besonders hatte er es auf das uneinige Feldmarschall Derfflinger.
Deutschland abgesehen. D:e
Pfalz ließ er teuflisch verheeren, um eine breite Wüste daraus zu machen. Sogar die Toten in den Gräbern wurden nicht verschont. Das herrliche Heidelberger Schloß wurde zerstört und ist noch heute eine Ruine. Mitten im Frieden nahm er durch List und Gewalt Straßburg im Elsaß weg. Kaiser Karl der Fünfte hatte einst gesagt: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien (der Kaiserstadt an der Donau) stünden, so würde ich Wien fahren lassen und Straßburg retten!" Die deutschen Fürsten aber legten die Hände in den Schoß und äfften lieber die Moden und Laster des französischen Hofes nach, als daß sie zum Schwerte griffen.
Als die Franzosen am Rheine einfielen, da zog der Kurfürst sein Schwert gegen die Reichsseinde. Er sprach dabei: „Wenn des Nachbars Haus brennt, gilt's dem eigenen." Bald erkannte der französische König, daß der Kursürst von Brandenburg sein gefährlichster Gegner sei. Er hetzte so lange bei den Schweden, bis diese aus Pommern in sein Land fielen. Vergebens suchten die treuen Bauern in der Mark die Feinde abzuwehren. Auf ihre Fahnen hatten sie geschrieben: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut!" In Eilmärschen kam der Kurfürst herbei und traf die Schweden bei Fehrbellin. Noch war fein Fußvolk nickt da, aber mit der Reiterei griff er an. Sein scharfer Blick entdeckte einen Hügel, den die Schweden zu besetzen vergessen hatten. Sofort ließ er hier Geschütze auffahren, die Tod und Verderben zwischen die Feinde schlenderten. Er selbst stürzte sich mitten in das Kampfgetümmel. Als er eine Schwadron traf, die ihren Führer verloren hatte, stellte er sich selbst mutig an die Spitze mit den Worten: „Folget mir, tapfere Soldaten! Ich, euer Fürst und nun euer Hauptmann, will siegen oder ritterlich mit euch sterben!" Neben ihm fiel der Stallmeister Fr oben. Die Sage
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Schneider Ludwig_Xiv Ludwig Karl_der_Fünfte Karl
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Frankreich Deutschland Wien Donau Wien Rheine Brandenburg Schweden Pommern Eilmärschen Schweden Fehrbellin Schweden
131
Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu
Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un-
zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte
nach Venedig und von da nach England gehen. Im
Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn
aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein
Freund Christian von Braunschweig. — Ver-
wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland.
1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen-
burg und Admiral des baltischen Meeres, bela-
gert Stralsund vergeblich.c)
1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her»
ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage
eingezogenen Kirchengüter.
Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit
Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein
blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich
verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten
1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu
Re g e ns b u r g.
Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans
seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung.
Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit
15000 Mann auf Usedom.
Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege
mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze
des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu
vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter
dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen,
sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann
Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt
1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly.
io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken-
stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter-
general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung.
Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa
150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000
1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung.
c) Wallensteins vermessene Worte?
d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs.
e) Kanonen vor Berlin ausgefahren.
0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt.
9*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gabor_von_Siebenbürgen Christian_von_Braunschweig Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Georg_Wilhelm Wilhelm Johann
Georg_von_Sachsen Johann Tilly Tilly
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Venedig England Dalmatien Holstein Schleswig Stralsund Schwedens Norddentschland Brandenburg Magdeburgs Magdeburg Magdeburgs Schwarzenbergs Berlin
132
übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde-
burgs au Tilly zu rächen.
Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der
sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet.
1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav
Sep. Adolph geschlagen.
Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen-
heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser-
lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach
Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und
Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den
Rhein, dann gegen Baiern.
1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph.
Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber -
gang über den Lech und zog in München ein.
Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein,
der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch
forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie
die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder.
Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus
Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein
befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er-
stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach
Sachsen ziehenden Wallenstein.
1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt.
16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit-
tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim
die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze
eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter.
Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin-
weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar
siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen,
nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1)
An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler
Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar,
die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der
g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems
Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden.
h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten:
„Gott mit uns!"
i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero-
bern und Baiern verheeren.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Gustav
Sep Gustav Adolph Tilly Gustav_Adolph Gustav Tilly Gustav_Adolph Gustav Ferdinand_Ii Ferdinand Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Bernhard_von_Weimar Axel_Oxenstierna Bernhard_von_Weimar Maria! Maria Bernhard_von_Weimar
136
(1672—1678) Zweiter Raubkrieg Ludwigs Xiv.
Gegen Holland gerichtet, dessen Statthalter Wilhelm
Iii. v on Oranten war. Hollands Bundesgenossen: Oest-
reich, Spanien, Brandenburg, später auch das deutsche
Reich, t) Auf Ludwigs -Leite stand England und Schwe-
den. Letzteres reizt er zu einem Einfall in Branden-
burg;^ jedoch
1675 Schlacht bei Febrbellin.
Des Kurfürsten schnelles Erscheinen mit 5600 Reitern
und ^000 Mann Fnßvolk (auf Wagen). Er überfällt
die Schweden bei Rathenow und schlägt sie am 18. Juni
bei Fehrbellin. (Landgraf Friedrich von Hessen-Hom-
burg, Derfflinger, Froben's Aufopferung.)
Darauf griff Friedrich Wilhelm die Schweden in Pom-
mern ^selbst an, erobert 1677stettinv), <678rügen
und Stralsund. Im folgenden Jahre Einfall der
Lchweden in Preußen. Der Kurfürst setzt über das
gefrorne Hass und jagt sie aus dem Lande.
Trotzdem muß er, von seinen Bundesgenossen, nament-
lich vom Kaiser Leopolde) verlassen und von Frankreich
bedroht, im Frieden von St. Germain 1679 seine
Eroberungen wieder herausgeben.
1678 Friede zu Nimwegen.
Ludwig gewann in demselben die Franche-Comte, x)
Lothringen und >2 niederländische Grenzplätze, auch
Freiburg im Breisgau.
1681 Ludwig raubt Straßburgzh und andere Städte
mitten im Frieden.
Durch die sogen. Reuni o nskämmern ließ Ludwig un-
tersuchen, welche Gebiete früher zu den ihm zugefallenen
Städten gehört hatten. Hierauf gründete er sein Raub-
system. Der von den Ungarn und den mit denselben
verbündeten Türken bedrängte Kaiser konnte nichts dage-
gen thun.
t) Leopold 1. stand anfangs mit Frankreich in geheimem Bündnisse und
suchte die Bewegungen des großen Kurfürsten (am Rhein) zu
lähmen.
u) Greuliche Verwüstung. Die Bauern wehren sich. Welche Inschrift
trugen ihre Fahnen? ,
v) Karrikatur von Derfflinger am Kirchthurm.
w) Dessen Benehmen bei der schlesischen Erbschaft. Statt derselben der
Kreis Schwibus, welcher unter Friedrich auch wieder an Oest-
reich zurücksällt.
x) Spanisch, aber zum deutschen Reiche gehörig. Hauptstadt Besan<.on
am Doubs.
y) Verrätherei des Bischofs Grafen v. Fürstenberg.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs Wilhelm Ludwigs Ludwigs Friedrich_von_Hessen-Hom- Friedrich Derfflinger Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig_un- Ludwig Leopold Leopold Derfflinger Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ludwigs_Xiv Holland Hollands Spanien Brandenburg England Rathenow Fehrbellin Schweden Stralsund Frankreich Germain Nimwegen Lothringen Freiburg Ungarn Frankreich Rhein Kirchthurm Schwibus Fürstenberg
— 133 —
allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß ein-
ließen.
Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die
Schweden, die nach einander von Horn, Bauer, Tor-
stens on und Wrangel geführt wurden.
1634 Wollenstem auf kaiserlichen Befehl in Eger er-
mordet. Schlacht bei Nördlingen.
Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gal-
. las über Bernhard von Weimar und Horn.
Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken
verwüstet.
1635 Friede zu Prag.
Dieser Separatfriede wurde zunächst zwischen dem Kaiser
und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm
von Brandenburg trat demselben bei.
' Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddentschlands k)
durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten.
Dazu noch die Pest.
1637-1657 Kaiser Ferdinand Iii.
(1640—1645) Die Franzosen in Süddeutschland. Elsaß
erobert.
Bernhard von Weimar hatte sich im südwestlichen
Deutschland festgesetzt l), und Richelieu hatte ihm den
Elsaß versprochen. Doch 1639 plötzlicher Tod
Bernhards. Frankreich nimmt den Elsaß für sich und
dringt unter Cond^ und Tu renne in Süddeutsch-
land ein.
Die Schweden nnterdeß ebenfalls siegreich. Zuletzt drang
General Königs mark in Böhmen ein und hatte schon
einen Theil von Prag erobert. Da endlich
164b! Friede zu Osnabrück und Münster, m) (Westphä-
li scher Friede.)
Den Protestanten wurde der angsbarger Religions-
friede bestätigt. Der geistliche Vorbehalt fiel weg,
und auch die Reformirten wurden in diesen Frieden
mit eingeschlossen.
Frankreich erhielt den Elsaß mit Ausnahme der
freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs. Schweden be-
kam Vorpommern mit Rügen, ferner Wismar,
Bremen und Verden. Brandenburg erhielt Hin-
k) Besonders Brandenburgs. 1636 Bauers Sieg bei Wittstoü.
l) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth bei
Rheinselden. ' ,
w) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem
deutschen Reiche verhandelt.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Xiii Ludwigs Ferdinand Bernhard_von_Weimar Georg_Wilhelm
von_Brandenburg Wilhelm Ferdinand_Iii Ferdinand Bernhard_von_Weimar Richelieu B._Straßburgs Jan_von_Werth
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schweden Eger Sachsen Norddentschlands Schweden Süddeutschland Deutschland Bernhards Frankreich Süddeutsch- Prag Westphä- Frankreich Schweden Wismar Brandenburg Brandenburgs Rheinselden Frankreich
67
Statthalters. Vor ihrer Ankunft lie er in Berlin die Spuren der Verwstung beseitigen, das Schloss ausschmcken und die Lindenallee anlegen.
3. Sein Bestreben ging darauf hinaus, die getrennten Landes-theile in ein Ganzes zu vereinigen, sich vom Kaiser mglichst unab-hngig zu machen und seine Unterthanen zu beglcken. Um die ganz erschpften Kassen zu fllen, fhrte er eine Verbrauchssteuer ein, wo-durch alle Lebensmittel unmerklich thenrer wurden. In die verdeten Strecken zog er Hollnder, Schweizer und vertriebene Protestanten aus Frankreich. Um den Gartenbau zu heben, mnsste jeder Mann vor seiner Verheiratung 6 Obst- und 6 Eichbume pflanzen. Die Kar-tosfeln wurden eingebrgert, Straen und Kanle gebaut, eigene Posten eingefhrt, Schulen und Bibliotheken geschaffen, Bauten auf-gefhrt, Fabriken aller Art angelegt und sogar der Anfang zu einer Flotte gemacht.
4. Sein Gehlfe in militrischen Dingen war der alte Derss-linger. Derselbe war in seiner Jugend als Schneidergesell auf seiner Wanderschaft nach Tangermnde an die Elbe gekommen, um sich ber-setzen zu lassen. Weil er aber kein Geld hatte, wies ihn der Fhrmann zurck, lie aber einen Trupp Kriegsleute frei passiren. Da warf Derff-linger sein leichtes Bndel in den Fluss und lie sich als Dragoner an-werben. Durch Tapferkeit und Einsicht stieg er bis zum Feldmarschall empor. Als bei Tafel einst der franzsische Gesandte fragte, ob es wahr sei, dass einer der kurfrstliche Generale Schneider gewesen sei, da sprang Derfflinger heftig auf und rief: Hier ist der Mann, von dem L>as gesagt wird, und hier die Elle (wobei er an den Degen schlug), womit er Hundsftter in die Lnge und Breite mifft."
5. Der schwedisch-polnische Krieg. In Schweden hatte Christine, die Tochter Gustav Adolfs, die Krone niedergelegt und war katholisch geworden. Ihrem Nachfolger Karl Gustav machte der Polenknig die Krone streitig. Mein Vetter wird sein Recht mit 30,000 Zeugen beweisen!" meinte Christine. In dem zwischen Schwe-den und Polen ausbrechenden Kriege wurde Friedrich Wilhelm zur Theilnahme genthigt. Bis jetzt war der Polenknig Lehensherr von Preußen gewesen. Als sich der Kurfürst mit den Schweden ver-band, drohte er, den Kurfrsten iu einen Kerker zu werfen, wohin weder Sonne noch Mond schiene. Indessen rckten die Schweden und Brandenburger siegreich in Polen ein und gewannen die dreitgige Schlacht bei Warschau. Nach mancherlei Schwankungen des Glcks kam es zum Frieden von Oliva 1660, in welchem die Lehenshoheit Polens aufgehoben und Friedrich Wilhelm selbstndiger Herzog von Preußen wurde. Doch hatte er schwere Kmpfe mit den preuischen Stnden, ehe sie willig seinen Befehlen sich fgten.
5. Der Feind Deutschlands bermrheine war Lud-
5*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Schneider Christine Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Karl_Gustav Karl Gustav Christine Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Lindenallee Frankreich Schweden Polen Schweden Schweden Polen Warschau Oliva Polens Deutschlands
[ 63
Majesttsbrief, verjagte die protestantischen Prediger, rief die Jesuiten zurck und bestrafte die Emprer mit Beil und Kerker, Verbannung und Verlust ihrer Gter.
3. Die dnische Periode 162480. Der Krieg wurde in Deutschland von dem ehernen Grafen Mansfeld und dem wilden Christian von Braunschweig, Gottes Freund und der Pfaffen Feind," fortgesetzt. Auf dem Fue folgte ihren Raubscharen der Ligafeldherr Tilly, ein ernster, strenger und rechtschaffener Mann. An die Spitze der Protestanten wurde der Dnenknig Christian Iv. berufen. Zn dieser Zeit erbot sich der reiche bhmische Edelmann Albrecht von Wallen st ein, dem Kaiser ein Heer von 50,000 Mann auf eigene Kosten zu stellen. Der geldarme Kaiser sagte gern Ja und machte ihn zum H e r z o g v o n F r i e d l a n d. Als die Werbetrommeln des Fried-lnders gerhrt wurden, da strmten Sldner aus allen Landen her-bei, denn Wallenstein zahlte gut und gnnte dem Soldaten sein Ber-gngen. Nur im Dienst war er streng. Lasst die Bestie hngen!" herrschte er kurz bei Vergehen. Wallenstein schlug Mansfeld und trieb ihn nach Ungarn, während Tilly den Dnenknig besiegte und auf seine Inseln jagte. Nach Norden wandte sich auch Wallenstein; schau-rige Verwstungen bezeichneten seinen Weg; alles warf er vor sich nie-der. Nur Stralsund widerstand. Da schwur er: Wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wre, so wollte ich sie doch herunter holen!" Ihre Bundesgenossen, die Schweden, wollte er mit Ruthen nach Hause peitschen. Doch als er 12,000 Mann vor den Wllen begraben hatte, da zog er ab. Auf dem Reichstage in Regensburg wurden so viele und so laute Klagen der Wallensteins Hochmuth und Grausam-keit erhoben, dass ihn der Kaiser entlassen musste. Schweigend trat der stolze Mann ab, ging auf seine Gter, lebte wie ein Fürst, las fleiig in den Sternen und wartete auf seine Zeit."
4. Die schwedische Periode 163036. Der König Gustav Adolf von Schweden, groß als Feldherr und als Mensch, fhlte sich durch den Kaiser vielfach verletzt und erklrte ihm den Krieg. Wir haben halt ein neues Feindl bekommen!" spttelte der Kaiser. Majestt, kein Feindl, sondern einen rechten Feind!" sagte Tilly ernst. Die Hofleute meinten, der Schneeknig" wrde bald an der sdlichen Sonne zerschmelzen. Mit 15,000 Mann bewhrter Truppen landete Gustav Adolf an der pommerschen Kste. Die beste Zucht herrschte in seinem Heere; jede Plnderung war verboten; tglich wurde Gottes-dienst gehalten. Die evangelischen Fürsten wollten aus Furcht vor dem Kaiser und aus Eifersucht nichts mit dem Fremdling zu thun haben. Whrend Gustav mit Brandenburg und Sachsen der ein Bndnis unterhandelte, ereilte die-reiche Stadt Magdeburg ein schreck-liches Geschick. Tilly hatte sie seit geraumer Zeit belagert und schien abziehen zu wollen. Die Nhe der Schweden machte die belagerten
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Christian_von_Braunschweig Tilly Christian_Iv Albrecht_von_Wallen Albrecht Tilly Wallensteins_Hochmuth Gustav_Adolf_von_Schweden Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Gustav Tilly
— 236 —
erst an, nachdem man ihn unter Thränen und kniefällig darum gebeten
hatte. Der grausame Christian wurde von seinen eigenen Unterthanen
abgesetzt und bis an seinen Tod in Gefangenschaft gehalten.
3. Gustav Wasa als trefflicher König. Durch die Brüder
Peterson wurde die lutherische Reformation in Schweden ein-
geführt. Auf dem Reichstag bewog Gustav endlich die Stände, die
reichen Kirchengüter einzuziehen und ihm zum Wohle des Landes zur
Verfügung zu stellen. Gustav hob Handel, Schiffahrt und Gewerbe.
Streng gegen sich wie gegen andere, erwarb er sich doch die Liebe seines
Volkes. Er hat die Größe angebahnt, die Schweden unter seinem Enkel
Gustav Adolf erreichte.
Fragen: Warum hatte die Kalmarsche Union keinen Bestand? — Welche
Gründe bewogen Gustav zur Reformation? — Woran erinnern die Namen Falún,
Upsala, Westeräs und Stockholm?
73. Die Mark Drandendurg in -er Uesormatmnsm.
1. Joachim I. Nestor (1499—1535) a) als thatkräftiger Unter-
drücker des Raubadels. Er kam mit fünfzehn Jahren zur Herrschaft
und vereinigte mit einer schönen Gestalt eine umfassende Bildung und
festen Willen. Dürre, Hungersnot und Pest suchten sein Land heim.
Dazu erhob der Raubadel wieder kecker sein Haupt. Die armen Land-
leute beteten damals: „Vor Köckeritze und Lüderitze, vor Krachten und
vor Jtzenplitze, behüt uns, lieber Herre
Gott!" Joachim hatte den Wahlspruch:
„Durch Gericht und Gerechtigkeit".
Er verfolgte die Frevler mit unerbittlicher
Strenge. Da sollen sie an seine Thür
geschrieben haben: „Jochimke, Jochimke,
hüt dy! fange wy dy, so hange wy dy!"
Wirklich legten sie ihm einen Hinterhalt
in der Heide bei Köpenick, und nur die
Warnung eines Bauern rettete ihn. Jo-
achim ließ daraus durch Bewaffnete die
Bande in der Heide aufheben und hin-
richten. In einem Jahre wurden 70
Räuber, darunter die Hälfte Adlige, auf-
Nach einer Handmchnung von A. Dürer, geknüpft. Sein Oheim schrieb ihm, er
solle nicht also gegen den Adel seines
eigenen Landes wüten. Er aber antwortete: „Nicht adliges, sondern
nur Schelmenblut habe ich vergossen. Wären diese redliche Edelleute ge-
wesen, so hätten sie keine Verbrechen begangen."
lr) als strenger Regent. Um auch die vornehmen Stände der
staatlichen Gerichtsbarkeit zu unterwerfen, gründete er das Kammer -
gericht in Berlin, welches zugleich als oberster Gerichtshof in allen
Streitfragen entschied. Er eröffnete die Universität zu Frank-
furt a. O. und förderte sie mit aller Kraft. Die Verwaltung der Städte
regelte er nach bestimmten Vorschriften und nahm sich auch der ge-
Í83. Joachim I. Nestor.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Extrahierte Personennamen: Christian Gustav_Wasa Gustav Peterson Gustav Gustav Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav Joachim A._Dürer
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Westeräs Stockholm Berlin
1625
— 242 —
könig Christian, der als Herzog von Holstein
deutscher Reichsfürst war, zum Kriegsobersten
(1625).
a) Wallenstein wird kaiserlicher Ge-
neral und übermächtig. Der Kaiser mochte
auf die Dauer von der Liga nicht abhängig sein.
Er nahm deshalb das Anerbieten' Albrechts
von Wallenstein an, der ihm ein Heer auf
eigene Kosten aufzubringen versprach. Wallenstein
stammte--aus einem evangelischen Adelsgeschlechte
in Böhmen und trat in einer Jesuitenanstalt
zu Olmütz zur katholischen Kirche über. Nach
längeren Reisen vermählte er sich mit einer reichen Witwe. Seine Gattin
starb aber bald und hinterließ ihm ein großes Vermögen, das er durch
billigen Ankauf von 60 Gütern geächteter Böhmen vergrößerte. Der Kaiser
ernannte ihn zum Herzog von Friedland. Nach der Weise des
„Bandenführers" Mansfeld ließ der „Friedländer" den Krieg durch den
Krieg sich ernähren. Durch furchtbare Brand-
schatzungen gewann er den Sold für seine Sol-
daten. Bei dem Schall seiner Werbetrommel
strömten die Soldaten aus allen Teilen Deutsch-
lands herbei; denn Wallenstein zahlte gut und
gestattete den Soldaten in Feindesland alle
Willkür. Bald war das versprochene Heer
beisammen. Wallenstein verstand es, Einheit
in diese zusammengewürfelten Massen zu
bringen. Sein düsteres, unheimliches Aussehen
erhöhte den Eindruck und die Gewalt, die er
auf das abergläubische Kriegsvolk ausübte.
Bei Vergehen gegen den Dienst herrschte er
kurz: „Laßt die Bestie hängen!" Besonderes
Vertrauen hatte er zur Sterndeuterei und
verbrachte mit seinem Astrologen Seni ganze
;92. wallens ein. Nächte, um die künftigen Schicksale aus den
Sternen zu lesen. Mit dem neugebildeten Heere brach er gegen Mansfeld
auf und besiegte ihn an der Elbbrücke bei Dessau. Dann verfolgte er den
unermüdlichen Kämpen durch Schlesien bis nach Ungarn. Auf dem Wege
nach Venedig starb Mansfeld. In voller Rüstung, auf zwei seiner Begleiter
gelehnt, erwartete er stehend den Tod. Indessen hatte Tilly den Dänenkönig
bei Lutter am Barenberge, nordwestlich vom Harz, besiegt. Da kam
auch Wallenstein mit verstärkter Heeresmacht aus Ungarn zurück, jagte
mit Tilly zusammen die'dänen bis auf ihre Inseln, brandschatzte be-
sonders Brandenburg und Pommern und vertrieb die Herzöge von
Mecklenburg. Der Kaiser gab ihm deren Land und ernannte ihn zum
„Admiral des baltischen Meeres". Aber dem Gewaltigen, der sich un-
widerstehlich dünkte, trotzte die feste Hansestadt Stralsund. Seine
prahlerischen Worte: „Und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Christian Albrechts Tilly Tilly
235
mit seiner Flotte vor Stockholm erschien, um sich huldigen zu lassen,
da verwehrte ihm der Reichsvorsteher den Eintritt. Christian ver-
sprach, waffenlos in die Stadt zu kommen, wenn man ihm Geiseln stelle.
Dies geschah. Aber treulos sandte er diese nach Kopenhagen, zog
gegen die Schweden zu Felde und nötigte sie 1520 zum Frieden. Die
Schweden erkannten ihn als König an, da er nach den Gesetzen des
Landes zu regieren versprach. Aber während der Krönungsfeierlichkeiten
ließ er plötzlich alle Thore von Stockholm schließen, Kanonen auffahren
und vornehme Schweden, die er als Gegner seiner Gewaltherrschaft
kannte, hinrichten. Um seinen Wortbruch zu beschönigen, gab er Ketzerei
als den Grund ihres Todes an. Ein betäubendes Entsetzen bemächtigte
sich der Schweden, und niemand wagte Hand oder Fuß zu rühren.
2. Gustav Wasa als Flüchtling und Befreier seines Volkes.
Unter den nach Dänemark entführten Geiseln war Gustav Wasa,
unter den in Stockholm Gemordeten sein Vater. Es gelang jenem, nach
Lübeck zu entkommen und den Beistand des Rates zu gewinnen. Von
Lübeck ließ er sich nach Schweden übersetzen und suchte seine Landsleute
zur Rache an dem Tyrannen zu entflammen. Aber die Furcht war
größer als das Verlangen nach Rache. Gustav mußte sich wie ein Wild
in Wäldern, Höhlen und Fruchtäckern verbergen, denn Christian hatte
einen Preis auf seinen Kopf gesetzt. In allerlei Verkleidungen kam er
bis Falún und arbeitete als Tagelöhner bei einem Gutsbesitzer. Dieser
war sein Universitätsfreund und beförderte ihn weiter in das Innere
des Landes. Bei dem Übergange über einen See brach das Eis, und
nur mit Mühe rettete er sich. Ein anderer Jugendbekannter wollte ihn
sogar verraten, aber dessen Frau warnte ihn rechtzeitig. Ein Freund,
in dessen Haus er dann Zuflucht gefunden hatte, versteckte ihn vor den
dänischen Häschern in ein Heufuder. Als
eine dänische Streifwache das Fuhrwerk
unterwegs anhielt und einige Häscher
mit ihren Spießen hineinstachen, ver-
wundeten sie ihn, so daß das Blut herab-
tröpfelte. Rasch schnitt der Fuhrmann
seinem Roß ins Bein, um die Blut-
spuren unverdächtig zu machen. So ge-
langte Gustav zu den einfachen, tüchtigen
Dalekarliern, denen er in begeisterter
Rede die Not des Landes schilderte; aber
sie glaubten ihm nicht. Andere Boten
kamen jedoch und bestätigten alles, ja
sie verkündigten eine neue Drohung des
Dänenkönigs, daß er nämlich vor jedem
Hause einen Galgen aufpflanzen wolle. *82- Gustav Wasa. W.
Nun sammelten sich die braven Mannen um Gustav, und dieser drang
an ihrer Spitze siegreich nach Süden vor. Er eroberte Falún, Upsala,
endlich Stockholm und verjagte mit Hilfe der Hansa alle Dänen. Da
riefen ihn die Schweden zu ihrem König aus. Er nahm die Krone aber
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König]]
Extrahierte Personennamen: Christian Gustav_Wasa Gustav Gustav_Wasa Gustav Gustav Christian Fuhrmann Gustav Gustav Gustav_Wasa Gustav Gustav Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Kopenhagen Stockholm Schweden Schweden Stockholm Schweden Schweden