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1. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 306

1816 - Potsdam : Horvath
3o6 Neue Geschichte. geboren von freiherrlichen Eltern lutherischer Con« fejfton, ;u Goldberg in Schlesien auf der Schule, zu Alrdorf auf der Universität gewesen, wo er die Rechte studiren sollen, aber an Raufereien mehr Vergnügen gefunden hatte. Nachher wurde er Page bei einem Grafen von Tyrol, wo er einmal im Schlafe am offnen Fenster des Schlosses zu Jur fpruck aus dem Zten Stockwerke unbeschädigt hm- abfiel, welche Rettung katholische Geistliche der heiligen Mutter Maria zuschrieben, und ihn bewo- gen, katholisch zu werden. Sein Graf gab ihm Gelegenheit/ auf Reisen nach England, Frank- reich, Spanien, Italien und den Niederlanden zu gehen, wodurch er an den Europäischen Höfen viele Erfahrungen sammelte, dann wieder in Pa- dua studiren sollte, aber zu keinem Studium Lust hatte, als zu der in jenen Zeiten sehr beliebten Astrologie (Skerndeuterei), woraus er sich weissagen ließ, daß ihm einst eine Krone bestimmt fei, weshalb er Kriegsdienste nahm. Zuerst focht er unter Kaissr Rudolphs Regierung gegen die Türken, und da er sich nach dem Frieden mit ei- ner reichen Wittwe in Mähren verheirathek, ging er 16:7 gegen Bethlen Gabor mit einem Corps von 200 Mann, das er selbst besoldete, zu Felde. Nachher focht er in Böhmen gegen Mansfeld, zu dessen erster Niederlage er besonders wirkte, wes§ wegen er von Friedrich V. aller seiner Güter ver- lustig erklärt wurde, die er aber 1620, als er auf dem weißen Berge mitgefochten, wieder, und noch dazu die erledigte Herrschaft Friedland erhielt, zum Reichsgrafen, und 1623 zum Fürsten erhoben Wurde, und bei der nachherigen Fortsetzung des Krise

2. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 143

1816 - Potsdam : Horvath
143 Politische Geographie. werden einigemal im Jahre gewisse Messen, d. h. große Markte, gehalten. Die Stadt, wo sich ein Regent gewöhnlich aufhält, heißt seine Re sid en z, und der Pallast, in welchem er wohiik, seine Burg oder sein Schloß, weil ehemals solche Bur- gen immer durch starke Mauern, Walle und Grä- den fest eingeschlossen waren. Jetzt werden derglei- chen Oerrer, die gegen das Eindringen der Feinde in Kriegszeiren mit solchen und ähnlichen ^rchutz- anstalren umgeben : sind,, Festungen genannt. Eine Anstalt, wo erwachsene Jünglinge in allen Wissenschaften, freien Künsten und Sprachen Un- terricht erhalten^ heißt eine Universität, aber auch die Star *, in welcher sich eine solche An- stalt befindet, wird oft eine Universität genannt. Eine Anstalt, worin Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts einsam leben, um besonders ihre Zeit auf Andachtsübungen zu verwenden, heißt ein Kloster, dergleichen sich in Städten und auf Dörfern befinden: männliche Bewohner derselben Heeßen Mönch e, weibliche aber Nonne n. Die Gebäude zu öffentlichen, allgemeinen Andachts- Übungen heißen Kirchen. Ein Haus, worin sich die Obrigkeit einer Stadt versammelt, wird das Rath haus derftlben, und der Versammlungsort der Kaufleute zu Handelsgeschäften, besonders in einer Handelsstadt, die Börse genannt. 58. Die Landkarten oder Abbildungen der Länder, welche zur Geographie unentbehrlich sind, werden eingetheilt in 1) Univerjalkarrerr, welche die ganze Oberfläche der Erde (gewöhnlich in r Halbkugeln getheilt) vorstellen; 2) Generalkarlen, welche ganzeerdcheile oder große Staaten darstellen; 3-

3. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 262

1816 - Potsdam : Horvath
r6r Neue Geschichte. Carl von Mähren fiel. Doch hielt sich Ludwig gegen denselben, bis an seinen Tod 1547. < 129. Carl Iv., der nach seines Vaters Tode auch schon König von Böhmen geworden, halte zuerst einen (Aegenkaiser, Günther von Schwarz bürg,, den ihm die Baiersche Parchei entgegen gewählt harre, mit Geld abzufinden. Cr gab izs6 ein Reichsgesetz, die goldne Bulle genannt, welches das Ceremonie! der Kaiferwaht, und das allgemeine Wahlrecht der 7 Fürsten: Mainz, Trier, Cölln, Pfalzbaiern, Sachsen- Wittenberg, Brandenburg und Böhmen festsetzte, welche deshalb Kurfürsten genannt wurden. Durch Unterhandlungen mir den Brandenburgschen Re- genten aus dem Baierschen Hause brachte er 1373 die Mark Brandenburg an sich, und Schlesien nebst der Oberlausitz durch eine Heirath mit der Tochter des Herzogs von Schweidnitz und Iauer. Für Böhmen und seine übrigen eignen Länder that er sehr viel durch Beförderung der Wissenschaften, indem er Äuch die Universität Prag stiftete, durch Beförderung des Bergbaues, Handels und der Schiffahrt. Er bewirkte es auch, daß sein Sohn Wenzel, der ihm in Böhmen folgte, 1576 zum römischen König erwählt wurde. Zur Ausfüh- rung all-r seiner eigennützigen Plane bedurfte er vieles Geldes, weshalb er das Reich mit Auflagen drückte, wogegen 14 Reichsstädte in Schwaben einen großen Bund schlossen, und mit ihm in Krieg geriethen, den er sogar durch einen Frieden endigen mußte, der ihm viele Reckte zugestand. Unter seiner Regierung wüthete in Europa, und besonders auch in Deutschland eine verheerende

4. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 295

1816 - Potsdam : Horvath
295 Deutsche. verwundet, und auf seinem langwierigen Schmer- zenlager brachte die Lesung verschiedner Heiligen - Geschichten ihn zu dem Entschluß, auch ein Heili- ger zu werden. Er reiste daher als Bettler nach Jerusalem, um dort die Ungläubigen zu bekeh- ren, wurde aber von den dortigen eifersüchtigen Mönchen gewaltsam zurückgeschickt, und faßte da- rauf den Entschluß, einen Orden zu stiften. Um sich dazu geschickt zu machen, fing er im zgsien Jahre an, Lateinisch zu lernen, ging dann auf die Universität Alk«la, dann nach Salamanka, zuletzt nach Paris, und machte allenthalben durch seinen hinreißenden Vortrag, auch durch Predig- ten, das größte Aufsehen; noch mehr Bewunde- rung erregte er aber durch seinen strengen Wan- del, die beispielloseste Entbehrung und die aufop- ferndste Hülfleistung gegen Arme, Kranke und Be- kehrungsbedürftige. Schon in Paris zog er meh- rere Schwärmer an sich, mit denen er wieder nach Palästina wandern wollte, da aber der Türken- krieg die Reise verhinderte, so sehten sie sich den Zweck, unter dem Namen der Gesellschaft Jesu „das Ansehn des Papstes und der Hierar- chie gegen den Protestantismus zu erhalten." Mit Freuden bestätigte der Papst 1^40 diesen Orden, der anfangs aus 11 Gliedern bestand, aber in kur- zer Ieit mehrere hundert aus allen Ständen zähl- te, tm Anfang des i7ten Jahrhunderts über io,eoo, und im Anfang des lyten 20,000. Ih- re Verfassung und die Mittel, deren sie sich bedien- ten, waren höchst zweckmäßig. An der Spitze stand ein General, zuerst Loyola selbst, dessen Befehlen das Ganze mit militärischer Strenge ge- T 4 horchte;

5. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 380

1816 - Potsdam : Horvath
38o Neue Geschichte. Bei den in Polen wegen der Königswahl 1733 entstandenen Unruhen, blieb Friedrich Wilhelm neutral, schickte aber, als Frankreich den Kaiser und das Reich bekriegte »6,000 Mann zu der Neich^armee am Rhein, bei der er 1734 sich selbst eine Zeitlang aufhielt, aber wegen eines Anfalls von der Wasserucht nach Hause gehen mußte. Er lebte in d u lehren Jahren nur durch die Kunst der Aerzte, und starb den 31. Mai 1740 mit der Standhaftigkeit und Gelassenheit eines Christen. Von seiner Gemahlinn Sophia Dorothea, Königs G^org 1. von Großbrittanien Tochter, hinterließ er, außer seinem Nachfolger Friedrich Ii., drei Prinzen und sechs Prinzessinnen. Er hinterließ ein wohlgeübtes und difciplinirtes Heer von fast 80, 00 Mann, seine Einkünfte erhöhet, den öffent- lichen Schah angefüllt, und alle seine Länder in der besten Ordnung, wodurch er den Grund zu der Größe legte, zu welcher sein Haus unter der folgen- den Regierung empor stieg. 252. Friedrich Ii. war geboren am 12. Januar 1724. In seinen Jünglingsjahren be- schäftigte er sich zu Rheinsberg mit den Wis, senschaften, unterhielt einen gelehrten Briefwech, sel mit vielen Gelehrten, schrieb seinen Antimachir avel, ein Musterder vollkommensten Staarskunst, machte in den Wissenschaften solche Fortschritte, daß man an ihm den Gelehrten nicht weniger als den Helden und Staatsmann bewundern mußte, und wechselte die ernsthaften Geschäfte mit der Dicht- und Tonkunst. Gleich bei seinem Regie- rungsantritt gab ihm der Tod Kaisers Carl Vi. Gelegenheit, die gerechten Ansprüche seines Hau-

6. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

7. Weltkunde - S. 140

1874 - Hannover : Helwing
140 Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer- halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver- änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro- testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland? — 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? — 19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder- sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? — 22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? — 26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch lebensfähig? 5. Naümülgeschichte. a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens Emporwachsen. 1648 — 1740. Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv. Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv. (1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof- leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf- hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig- keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I. 1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1884 - Hannover : Helwing
68 Das Mittelalter. errichtete er auf seinen Gtern Musterwirtschaften, in denen die strengste Ordnung herrschen mute. Er selber war ein tchtiger Landwirt und gab die genauesten Anweisungen der die Pflege der Haustiere und Bienen, der die Wein- und Bierbereitung, der die Aufbewahrung der Wintervorrte, der Feld- und Gartenbau. Die Gutsverwalter muten ein genaues Verzeichnis der alle auf dem Gute vorhandenen Gegenstnde einreichen; Karl prfte die Rechnungen, in die auch die kleinsten verkauften Gegenstnde, z. B. jedes verkaufte Ei, eingetragen werden mute. Alle greren Verbesserungen ordnete er selbst an. d. Karls Lebensweise und sein Tod. Karl war von groem, starkem Krperbau. Seine Kraft war so gewaltig, da er einst einen Mauren mit einem Hiebe spaltete und Hufeisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen bertraf ihn keiner. In Speise und Trank war er sehr mig. Am liebsten a er Braten, den seine Jger am Spiee braten und auftragen muten. Whrend der Mahlzeit lie er sich gern aus der heiligen Schrift oder der die Thaten alter Helden vorlesen. Seinen Nachtschlaf unterbrach er hufig vier-oder fnfmal durch Aufstehen. Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite. Fr gewhnlich unterschied sich seine Kleidung von der eines seiner Unterthanen nicht; auslndische Kleidung hate er. Karls Wohlthtigkeit erstreckte sich nicht blo auf seine Unterthanen, sondern weit bers Meer pflegte er Geld zu schicken, nach Syrien und Jerusalem, nach Alexandria und Karthago, wenn er hrte, da Christen dort in Drftigkeit lebten. Der Ruhm seines Namens war weit verbreitet; selbst der Kalif von Bagdad am Tigris sandte ihm Geschenke. Vor allem edlen Wissen hatte Karl groe Achtung; aber er selber hatte einen mangelhaften Unterricht genossen. Er lernte die Rechenkunst noch im hheren Mannesalter; die Schreibkunst aber vermochte er sich nicht mehr anzueignen. Er gab sich groe Mhe, fhrte sein Tfelchen immer bei sich und legte es bei Nacht unter sein Kopfkissen, um das Schreiben zu den, wenn er nicht schlafen konnte; doch die des Schwertes ge-wohnte Hand vermochte den leichten Federkiel nicht zu regieren. Die letzten Lebensjahre wurden dem alten Kaiser durch Krankheit und den Verlust seiner beiden ltesten Shne getrbt. Als er sein Ende nahen fhlte, machte er sein Testament. In demselben waren die Armen reichlich bedacht; den Geistlichen seines Reiches vermachte er ein Drittel seines Vermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Dann berief er seinen Sohn Ludwig und die Groen seines Reiches nach Aachen und stellte seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwrde vor. Hierauf begab er sich in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare zu inbrnstigem Gebete

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 145

1887 - Hannover : Helwing
145 fj a £ L mit Rügen und Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und die Bistümer Bremen und Verden. b) Deutschland betreffend. Staatliche Angelegenheiten: 1) Die Unabhängigkeit der Schweiz und der Niederlande wird anerkannt. 2) Die Rheinpfalz mit der neu geschaffenen achten Kurwürde wird an Friedrichs V. Sohn, den Pfalzgrafen Karl Ludwig, zurückgegeben. Bayern bleibt im Besitz der Oberpfalz. 3) Brandenburg erwirbt den größeren Teil von Hinterpommern und als Entschädigung für das ihm nach Erbrecht zustehende ungeteilte Pommern die Anwartschaft auf das Herzogtum (bisher Erzbistum) Magdeburg und die Bistümer Halberstadt, Minden und Kammin (als weltliche Herzogtümer). Magdeburg fällt 1680 nach dem Tode des Administrators August von Sachsen an Brandenburg. 4) Sachsen erhält die Lausitz. 5) Mecklenburg erhält die säkularisierten Bistümer Schwerin und Ratzeburg. 6) Braunschweig-Lünebnrg erhält die Klöster Walkenried 1 - . und Gröningen und das Recht, abwechselnd mit einem katholischen Bischof im Bistum Osnabrück zu succediereu. 7) Hessen-Kassel erhält die Abtei Hersfeld und sechshundert- V.v tausend Thaler. Den Reichs ständen wird die volle Landeshoheit zugestanden, das jus pacis et armorum, das Recht der Bundesschließung auch mit dem Ausland außer gegen Kaiser und Reich. — Vernichtung der kaiserliche« Gewalt. Kirchliche Angelegenheiten: 1) Bestätigung des Passaner Vertrages und Augsburger Religionsfriedens; auch die Reformierten erhalten Religionsfreiheit. 2) Aufhebung des Restitutionsedikts durch Festsetzung des Normaljahres 1624: Katholiken und Evangelische bleiben im Besitz der geistlichen Stifter und Güter, die sie am 1. Jauuar 1624 inne gehabt. Das jus reformandi, das ist die Befugnis, den Unterthanen, die durch das Normaljahr keine freie Religionsübung zugesichert erhalten haben, die Religion vorzuschreiben, bleibt den Landesherren. Frankreich und Schweden sind Garanten des westfälischen Friedens. Folgen des dreißigjährigen Krieges: Durch die entsetzlichen Verwüstungen des Krieges ist der Wohlstand Deutschlands vernichtet, mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist untergegangen, die Sitten sind verwildert, der Aberglaube herrscht Heinze, Geschichte. 10

10. Kurzer Inbegriff aller Wissenschaften zum Gebrauch der Kinder von sechs bis zwölf Jahren - S. 140

1786 - Potsdam : Horvath
i4o Kurzer Inbegriff Indien die schönsten Lander. Die Einwohner haben alles im Uebersiuß, und besitzen große Reichthümer, die sie ihrer Arbeitsamkeit und der gelinden Regierung zu verdanken haben. In jeder Provinz ist die reformirte K-rche die herr- schende; jedoch erlaubet man allen übrigen unter gewissen Einschränkungen ihren freyen Gottes, dienst, nur ist diese Freyheit den Socinicmern, Mahometanern und den Götzen-Dienern unter- sagt. Zuletzt ist noch zu merken, daß, wenn man von dieser Republik und vor. Großbritan- nien spricht, man sie die Seemächte nennet. Mkkkkäkmkkkkkkkkä« Siebenzehnter Abschnitt. Von den Chur^ff" -ern. §. wieviel Lhurfürstcnrhümcr waren ehedem im deutschen Weiche? A. Es waren sieben. F. was sind das für Zwey, die noch hinzu gekommen? A. Friedrich der Vce, Churfürst zur Pfalz, wurde, nachdem er dre Böhmische Krone arge, nommen, und mit dem Kaiser, um sie zu behal, ten, Krieg qeführet, in die Rerche-Acht erkläret, und seine Churfürsten - Würde kain auf den Herzog von Bayern ; bey dem Wesiphäbschen Frieden aber wurde die Psalz dennoch wieder zum Churfürstenchume erk!äret. Ein gleiches ist auch ün Anfange dieses Jahrhunderts mit den Ländern
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