185
beide zusammen. Am meisten nach W. vorgeschoben und südlich
vom 400 N. B. dehnt sich das tnrkestanische Alpenland aus. Süd-
lich von ihnen zwischen dem Westrand und Südrand bildet der
Hindukuh das natürliche Bindeglied zwischen dem östlichen und west-
lichen Hochasien.
Die innere Scheitelsläche des östlichen Hochasiens ist nicht überall von
gleicher absoluter Höhe; ihr Mittelwerth kann zu 6 — 8000' angenommen
werden. Sie wird von Westen nach Osten von 2 Gebirgsketten durch-
schnitten, dem Küenlün oder Kulkun und dem Thian-Schan; ersterer erscheint
als Fortsetzung des Muz Tagh, letzterer als die des Belur Tagh. Durch
diese Ketten wird die innere Scheitelfläche des östlichen Hochasiens in 3 Theile
zerlegt, nämlich:
1) südlich vom Küenlün oder Kulkun dehnt sich Dübel (nördlich vom
Himalaya) aus;
2) zwischen Küenlün und Thianschan erstreckt sich die hohe Tartarei;
3) zwischen dem Thianschan und dem Nordrand endlich die Dsungarei
im W. und die Mongolei im O.
Diese drei Plateauländer sind nur an den Ufern der Steppenflüsse
und Seen angebaut und mit Pflanzen bewachsen; sonst ist das unermeßliche
Gebiet entweder eine baumlose, öde Steppe, oder eine abwechselnd sandig-
steinige Wüste, welche die Bewohner Gobi oder Schamo nennen. Diese
Wüstenei mag sich über 400 Meilen weit in die Länge (eine Entfernung
wie von Lissabon nach Königsberg) und 100 Meilen weit in die Breite,
(wie von Basel bis Hamburg) erstrecken. Der westliche Theil der Gobi
besteht aus beweglichem Flugsand, der östliche dagegen aus Felsen und
Steinfeldern, eine Erscheinung, welche sich in der afrikanischen Sahara
wiederholt.
8 76.
Das westliche Hochafien
ist minder hoch und kleiner, als das östliche, zugleich gegliederter und zu-
gänglicher, bietet aber im Ganzen die gleichen Hochflächen dar, welche von
Randgebirgen umwallt sind. Wir betrachten:
1. Das Hochland von Iran.
Es hat viel Steppenland und viele Salzseen. Seine Mitte ist eine
ununterbrochene Sand- und Salzwüste, arm an Wasser und Pflanzen.
Wegen der Randgebirge kann das Meer keinen Einfluß auf das Innere
üben, und da nur im Frühjahr und Winter Regen fällt, der Sommer aber
neben dem klaren Himmel eine große Hitze bringt, so muß natürlich aller
Pflanzenwuchs ersterben. Die 4 Randgebirge Irans sind: a) das indisch-
persische Grenzgebirge mit dem 12,000' hohen Salomonsthron im O.;
b) die Terasse von Farsistan und Beludschistan im S.; e) die Zagrosketten
und das Alpenland von Adserbeidschan im W.; ck) der Hindukuh, Paropa-
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190
gerottet, sondern es werden sogar, um Land zu gewinnen,- die Wohnungen
der Menschen aus Pfählen im Wasser aufgeschlagen, und nicht selten wird Erde
auf Flöße geschafft und besäet. Bis zum 35“ N. B. ist das Klima mild
und läßt hier eine Menge China eigenthümlicher Bäume und Sträucher ge-
deihen, den Leim-, Wachs-, Talgbaum und vor allem den Theestrauch, dessen
Blätter und Blüthen ausgeführt werden und viele Millionen einbringen.
Nördlich vom 35.° stellen sich die 4 Jahreszeiten ein mit kurzem Herbst
und Frühjahr, strengem Winter und drückend heißem Sommer. So ist in
Peking (40° N. B.) der Sommer so heiß, wie er in Cairo (30° N. B.)
ist, der Winter aber so streng, wie der in Upsala (60° N. B.), während
die geographische Breite einen neapolitanischen Winter erwarten ließe.
3. Das Tiefland der hinterindischen Ströme
Maykaung, Meuam, Thaluayn und Jrawaddi zerfällt in 4 getrennte Tief-
länder, welche jedes Mal durch die mit den Strömen parallellaufenden Ge-
birgsketten geschieden sind. Zu diesem äußerst fruchtbaren Tiefland gehören
die Landschaften Birma, Siam, und an der Ostküste noch Cochinchina und
Tonkin.
4. Das Tiefland von Vorderindien
liegt am Indus und Ganges, ist durch keine Erhebungen von einander ge-
trennt, und reicht nördlich des Plateaus von Dekan vom bengalischen Golf
bis zum persisch-arabischen Busen. Der westliche Theil heißt auch die Sind-,
der östliche die Hind-Ebene. Jene, das Tiefland des Indus, ist nur theil-
weise angebaut, besonders im Pendschab, d. i. Fünsstromland; der magere
Boden wird durch den schlammreichen Indus überschwemmt und mit frucht-
reicher Erde bedeckt. Aber im Mittel- und Unterlaufe des Indus dehnt
sich auf dem linken User eine große salzige Sandwüste aus, das Thun ge-
nannt. Sie ist an 100 M. lang, 20 bis 40 M. breit. Südlich des
Thurr liegt eine durchaus unbewohnbare Niederung, das Run (325 Q.-M.),
welchem die Insel Kutsch vorgelagert ist. Dieses war früher Meeresboden
und scheint durch vulkanische Hebungen aus dem Grunde emporgestiegen zu
sein. Im Sommer ist das Run eine trockne Sandwüste, auf welcher eine
zolldicke Salzkruste liegt; im Winter, d. h. zur Regenzeit, verwandelt es sich
in einen salzigen Schlammsee. Im Sommer gewahrt man in der Wüste
Run häufig Luftspiegelungen (Fata Morgana) *).
Das Tiefland Hind am Ganges und Brahmaputra ist ein angeschwemm-
tes, sehr fruchtbares Land, das nur im Küstenland dieser Flüsse, die
*) Dies ist eine Täuschung, in welcher das Auge befangen ist. Man glaubt
nämlich in der Ferne oder am Himmel zuweilen Schiffe, Thürme, Schlösser, Bäume,
Wasser rc. zu erblicken; je näher man demselben zu kommen glaubt, desto weniger
erscheinen sie in Wirklichkeit. Diesen Erscheinungen liegen wirkliche Gegenstände
zu Grunde, und nur vermöge einer besondern Art Brechung der Lichtstrahlen er-
blickt man ein Bild an einem andern Orte, als an seiner natürlichen Stelle. Diese
wird durch eine Temperaturverschiedenheit nahe über einander liegender Luftschich-
ten veranlaßt. Die Fata Morgana wird häufig an der sicilianischen Meerenge und
in Sandwüsten (Sahara, die französische Armee 1798 in Unterägypten rc.) beobachtet.
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Extrahierte Ortsnamen: China Peking Cairo Upsala Meuam Birma Sahara
196
die deutlichsten Spuren vulkanischer Thätigkeit an sich. Der Hauptzufluß
desselben ist der Jordan« Er entspringt am Berge Hermon, dem höchsten
und südlichsten Theil des Antilibanon, durchfließt zuerst den schilsreichen See
Merom, dann den See Genezareth (das galiläische Meer oder See von
Liberias) und fällt zuletzt ins todte Meer. Der Spiegel des todten Meeres
liegt 1230' unter dem Niveau des Mittelmeeres.
Anmerkung. In Sibirien und auf der Scheitelfläche von Ostasien sind
noch eine große Anzahl von continentalen Strömen und Binnenseen,
von denen aber nur wenige gemerkt zu werden verdienen. Die Größe
der wichtigsten Seen Asiens (vergl. S. 55 oben) ist folgende:
Kaspisee . . . . 8413 Q.-M.
Aralsee . . . . 1267 „
Baikalsee . . . 625 „
Balkaschsee . . 400 „
Tungtingsee . . 109 „
Vansee . . . .. 109 „
Urumiasee . . . 106 „
Kuku Noor . . 96 „
Poyangsee . . . 77 „
Dsaisangsee . . , 70 „
Todtes Meer . . 24 „
§ 80.
Asiens Klima und Produkte.
A. Allgemeines.
In Bezug auf die ungleiche Vertheilung der Wärme vom Aequator
nach den Polen hat man die Erdkugel je nach der vorherrschenden Kälte
und Wärme in 5 Zonen eingetheilt (mathematisches oder geographisches
Klima). Davon ist das physikalische verschieden, welches durch die Wärme
oder Kälte, durch die Feuchtigkeit, die Strömungen (Winde) und die Rein-
heit der Luft näher bestimmt wird. Das Meer übt auf das physikalische
Klima eines Landes einen bedeutenden Einfluß aus. Das Land erwärmt
sich unter den Sonnenstrahlen leichter und höher, als das Wasser; im
Winter aber strahlt das Land seine Wärme leichter aus, als das Meer,
welches sie behält. Daher kommt es, daß das Meer die Kälte und die
Hitze des Landes mildert. Ferner erzeugt das Meer viel Wasserdampf durch
die Hitze, daraus bilden sich Nebel, Wolken und Regen, welcher an den Meeres-
küsten häufiger niederfällt, als im Innern. Die Küstenländer sind darum
feuchter, als die Binnenländer eines Continents. Auf diesen Verhältnissen
beruht der Unterschied des oceanischen und kontinentalen Klimas. Jenes ist
feuchter, gleichförmiger, kühler im Sommer und milder im Winter, dieses
trockner, ungleichförmiger, heiß im Sommer und kalt im Winter. Auch
die Bodengestaltung übt Einfluß auf das Klima. Die Tiefländer haben
ein wärmeres Klima, als die Hochländer, und die Ebenen erreichen in der
Regel eine höhere Temperatur, als die Bergländer. Ist der Boden fest
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197
und dunkel, so erwärmt er sich mehr, und theilt der Luft eine höhere Tem-
peratur mit als ein lockerer und Heller. Große Sümpfe und Landgewässer
wirken durch Verdunstung des Wassers kühlend auf die Luft, ebenso auch
große Wälder durch ihre Schattenkühle. Ueber Sandflächen wird eine größere
Hitze sich entwickeln. als über Grasfluren, während wiederum angebautes
Land auf das Klima günstiger wirkt, als wild daliegende Waldflächen. End-
lich üben noch die Winde aus die höhere cher niedere Temperatur einen
großen Einfluß, indem dieselben den Orten, an welche sie gelangen, von der
Temperatur, welche sie in kalten oder warmen Gegenden angenommen haben,
Kälte oder Wärme, Feuchtigkeit oder Trockenheit abgeben.
Von den verschiedenen Wärme- und Feuchtigkeitsgraden hängt insbe-
sondere die Existenz und das Gedeihen der Pflanzen ab. In der nördlichen
kalten Zone, wo nur Schnee fällt, wachsen keine Pflanzen mehr; aber an
der Grenze derselben, wo Schnee und Regen mit einander wechseln, treffen
wir eine Decke von Moos, zwischen welcher hier und da Rasen und
niedriges, heidelbeerartiges Gestrüppe, aber kein Baum und kein Strauch
vorkommt. Nähern wir uns der gemäßigten Zone noch mehr, so bemerkt
das Auge zunächst neben Rasen und Moos verkrüppeltes Nadelholz, Gebüsch
von Birkenholz, später Waldungen von Birken, Tannen und Buchen neben
den üppigsten Grasfluren und Getreidefeldern, zierlichen Gartenpflanzen
und nützlichen Küchengewächsen. Im Frühjahr grünt und blüht die Pflan-
zenwelt, im Sommer reist die Saat heran, im Herbst wird sie einge-
erntet, im Winter ruht mit der Natur auch die Pflanzenwelt. Nur
im mildesten Theile der gemäßigten Zone, wo der Winter nicht allzu
streng ist, gedeihet der Weinstock neben dem Mais und Tabak; der Reis
bedarf neben ausreichender Wärme auch überreich bewässerten Boden.
Noch südlicher endlich erscheinen Pomeranzen-, Citronen-, Oel- und Oliven-
bäume. Sie leiten uns über zu den Datteln und Palmen, welche in der
Nähe und in der tropischen Zone selbst uns überraschen. Myrthen, Ros-
marin, Feigen und Granaten treffen wir zunächst, später Zimmt-, Mus-
katen-, Nelkenbäume, den Kaffeestrauch, das Zuckerrohr, den Pfeffer und
Ingwer, lauter Sträucher und Bäume, deren Gewürze und Früchte uns un-
entbehrlich geworden sind.
B. Asiens Klima und Produkte.
Ganz Vorderasien, Syrien, Arabien und Persien haben ein äußerst
trockenes, continentales Klima. Ein heiterer, wolkenloser Himmel lagert
über den sandigen Strecken der Hochflächen. Nur an bewässerten Stellen
und im Gebirge zeigt sich üppiger Pflanzenwuchs, welchen immergrüne Bau-
hölzer, herrliche Früchte aller Art, Datteln, die Baumwollenstaude, Myrthen
und unsere Getreidearten charakterisiren. Vorder- und Hinterindien nebst
den ostindischen Inseln haben einen ungewöhnlichen Reichthum an allen tropi-
schen Gewächsen; unzählige Flüsse bewässern das Land und bewahren es
vor Dürre, von welcher Arabien und Persien fast verzehrt werden. Auf
den beiden Halbinseln von Indien bildet der Reis ein Hauptnahrungsmittel
und einen einträglichen Handelsartikel; ferner gedeihen dort unsere Getreide-
sorten, die herrlichsten Südfrüchte, Teak-, Ebenholz-, Maulbeer-, Zimmtbäume,
Gewürznelken, Muskatnüsse, Kaffee, Thee und Zuckerrohr. Die feuchten
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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198
Seewinde bringen den verschiedenen Landstrichen im Laufe des Jahres genug
erquickenden Regen. Indien ist eines der gesegnetsten Länder der Erde, China
daö angebauteste. Unübersehbare, künstlich bewässerte Felder mit Getreide,
Reis, Maulbeerbäumen, Baumwollenstauden, Theesträuchern, Mohn nähren
die ungeheuer zahlreiche Bevölkerung des Landes und gewähren einträgliche
Handelsartikel. Schlägt man doch einzig den Werth des aus China all-
jährlich bezogenen Thees auf 70 Mill. Franken an. Dagegen bildet die
Hochfläche des innern Hochasiens einen traurigen Gegensatz. Sie hat ein
entschieden continentales Klima, im Sommer eine drückende Hitze, und im
Winter eine empfindliche Kälte; daneben fehlt eine genügende Bewässerung.
Kaum hat der Schnee vor den wärmeren Sonnenstrahlen sich zurückgezogen,
so versucht die Pflanzenwelt hervorzutreten. Aber gar bald verdorret Alles,
die Steppe wird Wüste, welche im Sommer kein Regen tränkt. Nur das
Hochland von Tübet, welches die zahlreichen Quellen des Himalaya bewässern,
macht eine Ausnahme. Hier gedeihen unsere Getreide-, Obst- und Gemüse-
arten neben vielen einheimischen Blumen noch in einer Höhe von 8 — 12,000'.
Besonders bekannt ist Tübet durch eine eigene Gattung von Schafen, welche
die feinste Wolle geben, durch Büffel mit seidenartigen Pserdeschweifen und
eine Ziegenart, deren Haare die feinsten 'Shawls liefern. Tübet ist zugleich
das Vaterland der europäischen Hausthiere; noch birgt es wilde Pferde und
Esel, welche in den Gebirgen sich umhertummeln. Die beiden Tiefländer
endlich, Turan und Sibirien, haben ein ausgeprägtes continentales Klima.
Turan ist ein steppen- und wüstenreiches Land, dessen Fruchtbarkeit nur in
den Flußthälern des Sir Darja und Amu Darja ersichtlich wird. Die
Sommer sind in beiden Tiefländern bei Tage sehr heiß, in der Nacht ent-
schieden kühl; die Winter lang und ausnehmend streng. Sibirien gilt na-
mentlich als Symbol eines rauhen, unwirthbaren Landes, ist stark bewässert
und an seinen Nordküsten den größten Theil des Jahres mit Eis bedeckt.
Im südlichen Theile, in der Nähe des Berglandes, sind Birken- und Tannen-
wälder, Felder mit Kartoffeln, Buchweizen, Kohl, Rüben, Hanf und Flachs.
Dann folgt nördlicher anfangs eine trockene, ungeheure Steppenfläche, welche
einem den größten Theil des Jahres gefrcrnen Sumpflande vorgelagert ist.
Dasselbe ist mit Moos und Flechten" bewachsen und hat zuweilen Stellen
mit Sträuchern, Beeren und krüppeligem Holz aufzuweisen. Diesen Theil
nennt man die Tundra, ein Aufenthalt wilder Gänse und Enten.
Asien ist die Heimath unserer meisten Hausthiere. Kameele, Elephanten,
Rennthiere, Pferde und Esel werden noch in wildem Zustande angetroffen.
Die Rennthiere, Kameele und Elephanten bilden 3 eigenthümliche Thierzonen
in Asien; im Norden bedient man sich der Rennthiere, im mittleren Asien
der Kameele, im Süden der Elephanten als Last- und Reitthiere. Die das
Rennthier begleitenden Raubthiere sind die Bären und Wölfe; im Gefolge
der Elephanten ist der Tiger in Vorderindien, während der asiatische Löwe
in der südlichen Heimath der Kameele sich aufhält. Wilde Pferde, Esel
und Ochsen gibt es namentlich auf der Scheitelfläche des östlichen Hoch-
asiens, wo auch vorzügliche Schafe, die Kaschemir-Ziege, die wilde Ziege,
Antilopen und Gazellen, das Moschusthier angetroffen werden. Besonders
reich ist die Thierwelt Indiens: Riesige Elephanten und Nashörner, Tiger,
Affen, die größten der Erde, zahlreiche Hirsche und Antilopen, die buntesten
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Extrahierte Personennamen: Mohn Turan Turan Darja
Extrahierte Ortsnamen: Indien China China Sibirien Sibirien Asien Asien asiatische_Löwe Hoch-
asiens Indiens
33
Pinnenmeeres der Welt, des Kaspi-Sees (8413 Q.-M.), welcher fast 79'
unter dem Spiegel des schwarzen Meeres liegt, salziges Wasser enthält und
Seethiere und Seepflanzen ernährt. Im Osten scheidet der Ural, ein Ge-
birge, das den Meridianen nach von N. nach S. streicht, das große Tief-
land Europa's von Asien. Vom Ural aus ziehen auch jene einzigen Er-
hebungen (Uwalli sagen die Russen) durch die Tiefebene. Die nördliche
beginnt am Ural, streicht durch die russische und norddeutsche Tiefebene bis
in die jütische Halbinsel, wo sie sich vollständig herabsenkt. Man nennt sie
gewöhnlich die uralisch - baltische Landhöhe; sie bildet zugleich theilweise die
Wasserscheide zwischen dem nördlichen Eismeer und der Ostsee einerseits, und
dem schwarzen und kaspischen Meere andererseits. Der südliche Landrücken,
der uralisch-karpathische Höbenzug, reicht vom Ural bis zu den nördlichen
Vorhöhen der Karpathen. In der südlichen Landhöhe erreicht der Obt-r
schei Syrt die Höhe von 500', die Lvsa Gora im südlichen Polen
1800'; in der nördlichen sind das Waldai-Gebirge und der Wolchonski-
Wald Höhen von 880'. Nur die nördliche Landhöhe trägt unzählige fisch-
reiche Seen auf ihrem Rücken, die südliche nicht. Das Land zwischen den
beiden Landhöhen ist theils angebaut, theils noch mit mächtigen Waldungen
bedeckt.
Das Klima der ungeheuren Tiefebene ist wegen der großen Ausdeh-
nung nach N. und S., O. und W. sehr verschieden. Vis zum 50? N. B.
findet man die 4 Jahreszeiten, angenehmen Frühling und Herbst, dürren,
heißen Sommer, kurzen, strengen Winter. Oel und Südfrüchte kommen
auf der Südseite der Krim zur Reife, der Weinstock gedeiht bis zum 48?
und 49°. Zwischen dem 50? und 60? findet man einen heißen Som-
mer und strengen Winter. In diesen Gegenden wird vorzugsweise Ge-
treide gebaut. Nördlich vom 60? finden wir eine mächtige Hitze im
Sommer und eine schauderhafte Kälte im Winter, vor der das Quecksilber
erstarren muß (— 32° R.). Während im Süden der längste Tag 15
Stunden zählt, dauert er auf der Nordküste der Halbinsel Kola 2 Mo-
nate. Unter allen Verhältnissen ist das russische Tiefland kälter als alle
anderen europäischen Staaten, selbst wenn diese auf gleichen Breitegraden
liegen (§ 80 A.).
8 44.
Das Hoch« und Tiefland außerhalb des kontinentalen Dreiecks.
1. Die Dodenbrschassenheit der pyrenäischen Halbinsel.
Auf den drei südeuropäischen Halbinseln ist das Bergland vorherrschend.
Betrachten wir die westlichste, die pyrenäische (auch iberische und spanische
genannt), so haben wir daselbst eigentlich nur 3 größere Tiefebenen, näm-
lich : 1) das Tiefland von Arragonien am Ebro; 2) das von Andalusien
am Guadalquivir; 3) das von Estremadura am unteren Tajo. Andere
lkeinere tiefliegende Landstrecken sind nur an der Meeresküste zu finden, z. B.
an der Westküste die Haiden von Baira (zwischen 40° und 41° 9t. B.);
ferner die Hügellandschaften von Murcia und Valencia an der Ostkiiste.
Cassiail, Geographie. 4. Aufl. •>
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Extrahierte Personennamen: Baira
Extrahierte Ortsnamen: Asien Ostsee Polen Andalusien Murcia Valencia
34
Dagegen tritt das Hochland in 2 Hochebenen und 4 Hauptgebirgszü-
gen auf. Beginnen wir im N., so treffen wir:
1) die Pyrenäen, welche sich vom Cap Creus bis zu Cap Ortegal
und Finisterrä fortsetzen und den Nordrand der ganzen Halbinsel
bilden; sie sind ein Hochgebirge mit 11,000' hohen Gipfeln (Mont
Perdu und Maladetta). Die Schneelinie beträgt 8400'; deshalb
sind die höher liegenden Gipfel, wie in den Alpen, mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt. Mit dem 16° O. L. beginnen die
kantabrischen, asturischen und galicischen Berglandschaften, welche
als westliche Fortsetzung der Pyrenäen betrachtet werden müssen.
Die Pyrenäen fallen steil nach N. ab.
2) Die Hochebene von Alt - Castilien dehnt sich südlich dieses Nordrands
aus und wird im O. und W. von Fortsetzungen und Ausläufern
des Nordrandes, im S. aber von dem kastilianischen Scheidege-
birg begrenzt.
3) Das kastilianische Scheidegebirge führt verschiedene Namen, im W.
heißt es Sierra Estrella, später Sierra de Gredos und im O.
Sierra de Guadarama.
4) Die Hochebene von Neucastilien dehnt sich südlich des kastiliani-
schen Scheidegebirges zu beiden Seiten des obern Tajo und der
Guadiana aus;
5) südlich wird dieselbe vom andalusischen Scheidegebirge begrenzt,
welches nach Süden steil zur andalusischen Tiefebene abfällt. Ein
Theil desselben heißt Sierra Morena.
6 ) Jenseit der andalusischen Tiefebene erhebt sich das Gebirge von Gra-
nada mit der Sierra Nevada, deren höchster Punkt, der Mulhacen,
nahe an 11,000' über dem Meere liegt. Er ragt ungefähr 500'
über die dortige Schneelinie hinaus.
Die spanische Halbinsel gehört ihrer Lage nach zur nördlichen gemäßig-
ten Zone; doch herrscht namentlich im andalusischen Tieflande das Klima
der heißen Zone. Dattelpalmen, Zuckerrohr, Südfrüchte, Baumwolle, Wein und
Korkeichen trifft man daselbst in Menge an. Tie großen Hochebenen Spaniens
sind meist trocken und kahl, und bieten nur an sehr bewässerten Stellen gute
Weideplätze. Denn während daselbst am Tage eine drückende Hitze herrscht,
welche in Verbindung mit dem glühenden Solano (Südwind) alle Wasser
auftrocknet, wirkt in der Nacht der kalte Wind Gallego ebenso nachtheilig.
Dagegen sind die Hügellandschaften von Murcia und Valencia einem herr-
lichen Garten in üppiger Fülle und Anmuth vergleichbar, die arragonische
Ebene aber einer dürren, wasserarinen Gegend. Es fehlen dort sogar Quel-
len und , Brunnen, und um sich vor völligem Wassermangel zu schützen,
sammelt man das Regenwasser in ausgemauerten unterirdischen Behältern,
„Eisternen". — Spanien war im Alterthum wegen seines Gold- und L>il-
berreichthums hochberühmt; jetzt ist der Bergbau höchst unbedeutend, und die
alten Gruben sind meist verschüttet. Besondere Erwähnung verdienen in-
dessen die Quecksilbergruben von Almaden, welche früher einen jährlichen
Ertrag von 20,000 Centnern lieferten, jetzt nur noch 6000.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
215
in den Händen der Engländer. Ausgeführt werden besonders Seidenzeuge,
Baumwollenstoffe, Shawls, Teppiche, Diamanten und Edelsteine, Gewürze,
Apothekerwaaren, Elfenbein, Perlen und Vogelnester. Dampfboote befahren
bereits den Indus und Ganges, und die Auffindung von Steinkohlen hat
die Anlegung von Eisenbahnen nicht nur ermöglicht, sondern bereits ins
Leben gerufen.
Seiner geographischen Lage nach gehört Hindostan dem tropischen und
subtropischen Klima an; Winde, zahlreicbe Flüsse und Sumpfflächen, das
Himalayagebirge wirken mäßigend aus die Hitze ein. Die Monsune (vergl.
§ 126) mit den sie begleitenden Regen sind eine Eigenthümlichkeit des
indischen Oceans, werden durch die eigenthümliche Vertheilung der Länder-
massen in der tropischen Zone hervorgerufen und üben aus Pflanzen- und
Thierleben einen großen Einfluß aus. Der S.-W.-Monsun ist regnerisch,
der N.-O.-Monsun trocken. Sobald der erstere Ende Juni zu wehen an-
fängt, entladen sich unter fürchterlichen Donnerschlägen gewaltige Regengüsse,
welche die versengten Gefilde in lachendes Grün umschaffen. Bäche werden
zu reißenden Strömen und verbreiten Schrecken und Untergang allenthalben.
Fast überall folgen auf die Regenzeit ansteckende Krankheiten, besonders
Fieber, Cholera, Aussatz, Elephantiasis, Augenleiden und Blattern. Ins-
besondere wirkt das tropische Klima sehr nachthcilig auf die Europäer ein,
und hat Manchen zur Rückkehr gezwungen. In neuester Zeit hat man Ge-
sundheitsstationen in einigen hochgelegenen, gesunden Gegenden angelegt, wo
sich Kranke in kurzer Zeit wieder erholen können. Eine solche Gesundheits-
station befindet sich für Madras auf dem Rilgherriberg in einer Höhe von
7700) wo eine mittlere Temperatur von 16° 0. herrscht; eine andere liegt
nördlich von Kalkutta in den Bergen von Sikkim zu Dargiling (7000')
und eine dritte zu Landur im Lande Gherwal (8000'), wo ein angenehmes
Klima und die hier angebauten europäischen Obst- und Gemüsearten die
Gesundheit oft wieder schenken.
Das britische Indien zerfällt in mittelbare und unmittelbare Besitzungen;
jene bilden eine Art von Schutz- und Bundesstaaten, diese dagegen voll-
ständige Unterthanenlande. Die Letzteren werden in vier Präsidentschaften
eingetheilt.
1) Die Präsident sch äst Bengalen oder Kalkutta, die volkreichste, um-
faßt das untere Tiefland des Ganges und sämmtliche Besitzungen der Eng-
länder in Hinterindien, im Ganzen mit einer Bevölkerung von 40 Mill.
Die Hauptstadt Kalkutta mit Fort William besteht aus drei Municipali-
täten: dem eigentlichen Kalkutta, der „Stadt"; den vielen Vorstädten, welche
mit ihr auf derselben Seite des Flusses Hughly liegen und in denen die
Europäer und die Mehrzahl der Muhamcdaner wohnen, und drittens dem
Stadttheil Haurah. Die Bevölkerung ist im höchsten Grade buntscheckig,
beläuft sich aber wenigstens auf 1 Mill., darunter etwa 20,000 Europäer.
Murschedabad (150,000 E.). Patna am Ganges (300,000 E.). Kuttak
am Mahanaddy. Südlich von Kuttak liegt der berühmte Wallfahrtsort
Dschaggernat mit einer ungeheuren Pagode, welche nach der Sage 10,000
Jahre alt sein soll, und jährlich 1 Mill. Wallfahrer herbeizog. Die Pa-
gode besteht auö vielen Tempeln und geräumigen Wohnungen für mehrere
Tausend Braminen und Tempeldiener sammt Familien. Die hinterindischen
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
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4) Die campanische Tiefebene (12 M. lang, 8 M. breit) bietet einen
ganz andern Anblick. Ein prächtiger Himmel, duftende Fluren,
zahlreiche Bäche bieten den fleißigen Arbeitern auf dem Felde reich-
lichen Lohn. Mit vollem Rechte nennen die Italiener diese Tief-
ebene „campagna felice“.
5) Die apulische Kiistenebene steht hinter der campanischen weit zu-
rück. Sie hat sandige, mit Salzlachen bedeckte Strecken; doch
weht auf ihr nicht jene verdorbene, pesthauchende Luft, welche
die Bewohner aus der Campagna di Roma vertrieben hat. Aus
der apulischen Küstenebene steigt auf dem sogenannten Spornleder
Italiens der M o n t e G a r g a n o zu einer Höhe von 3000' empor.
Die zu Italien gehörigen Inseln sind gebirgig, einige vulkanisch. Der
Aetna auf Sicilien (10,170') und der Schlammvulkan Maccaluba bei Gir-
genti (850'), die Vulkane der Inseln Stramboli und Volkano sind Belege hierfür.
Das italienische Klima ist größtentheils dem der heißen Zone ähnlich;
nur in Oberitalien wechseln, wie in der gemäßigten Zone, die vier Jahres-
zeiten mit einander ab. An den Küsten und besonders in den südlichen
Ländern ist Schnee und Frost eine Seltenheit. Der Himmel ist im Som-
mer fast immer heiter, und Seewinde mäßigen die große Hitze. Bei diesem
milden Klima gedeihen demnach der Oelbaum, Orangen und Citronen, vor-
zügliche, feurige Weine, die Aloe, Baumwolle, Manna, Zuckerrohr, Mais
und Getreide. Die Insel Sicilien, welche inan wegen ihrer Fruchtbarkeit
die Kornkammer Roms nannte, hat ihren alten Ruhm bewahrt, obwohl der
Anbau vernachlässigt wird. Der Schwefel kommt auf der Insel Sicilien so
massenhaft vor, daß man jährlich 1 */2 Millionen Centner liefert. Der Wein,
welcher ans Sicilien gebaut wird, gehört zu den vorzüglichsten Sorten. Mine-
ralien liefert die Halbinsel nicht viel. Weltberühmt ist jedoch der carrarische
Marmor, welcher bei der Stadt Carrara im Herzogthum Modena gebrochen
wird. An Mineralquellen ist kein Mangel, wohl aber an edlen und un-
edlen Metallen. Die Insel Elba hat ihren alten Ruf bezüglich der ergiebi-
gen Eisengruben erhalten; noch jetzt gewinnt man daselbst jährlich 130 bis
140,000 Centner Eisen. Alle unsere Hausthiere finden sich auch in Ita-
lien; in sumpfigen Gegenden trifft man ganze Heerden von Büffeln. Die
Schafzucht ist besonders am Fuße der Alpen im Schwünge, woselbst auch
noch Bären, Wölfe und anderes Wild erlegt werden. Eine vorzügliche
Sorgfalt wird der Seidenraupe und dem Maulbeerbaume gewidmet. Von
lästigen Thieren sind die Taranteln, Skorpione, Vipern und das Heer von
Ungeziefer in den Häusern zu nennen. Das Meer liefert vorzügliche Fische
und gute Allstem.
3. Die Dodenbeschassenheit der griechischen Halbinsel.
Auch auf der dritten großen Halbinsel Süd-Europas ist das Bergland
entschieden vorherrschend, indem daselbst das Tiefland nur 1700 O.-M.
einnimmt. Das Tiefland zerfällt in folgende Abtheilungen:
1) die thracische Tiefebene an der Maritza (Hebrus);
2) die kleine macedonische von Seres am Karasu (Strymon);
3) die thessalische am Salambria (Peneus);
4) die albanische Kiistenebene am adriatischen Meere;
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TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
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durchzogen ist. Der Peloponnes läuft im Süden in drei Halb-
inseln aus; auf der mittleren erhebt sich der geschichtlich merkwür-
dige Taygetus bis zu 7500' absoluter Höhe.
Was die klimatischen Berhältnisse der griechischen Halbinsel betrifft, so
zeigt sich bei ihr insbesondere die wichtige Erscheinung, daß die Westküste
wärmer ist als die Ostküste. Triest, welches mehr als 4° nördlicher liegt
als Constantinopel, hat die gleiche Iahreswärme. In den Gebirgsgegenden
und im nördlichen Theile der Halbinsel unterscheidet man 4 Jahreszeiten, wie
in der gemäßigten Zone Regel ist, in dem südlichen Theile dagegen nur
Winter und Sommer, welche allmählich in einander übergehen. Hier ge-
deihen Südfrüchte, der Weinstock, der Oel- und Feigenbaum und sogar die
Dattelpalme, welche der tropischen Pflanzenwelt angehört. Die Fruchtbar-
keit der macedonischen Ebene, in der Baumwolle gedeihet, übertrifft sogar
die der Insel Sicilien. Ter Bergbau ist sehr unbedeutend.
4. Die Bodenbefchassenheit der skandinavischen Halbinsel.
Wie ein ungeheurer Fels erhebt sich aus dem Meere die skandina-
vische Halbinsel. Sie ist größtentheils Hochland, welchem gegen Osten
das Tiefland vorgelagert ist. Das skandinavische Bergland hat die Na-
tur eines wilden Alpenlandes, welches äußerst steil an der Westküste ins
Meer abfällt. Die Scheitelstäche der skandinavischen Alpen bilden breite
Flächen, Fields genannt, über welche zuweilen thurmähnliche Kuppen, Tinde,
cinporragen. Im Skagestöl und Sneehättan erreichen diese eine absolute
Höhe von über 7000'. Gletscher, Schneefelder und mächtige Schluchten
charakterisiren dies nordische Alpenland. Wegen der nördlichen Lage finden
wir die Schneelinie zwischen 2400' und 4800'. An der Westküste dringt
das Meer in die selsigten Buchten und bildet die Fiorde, Meeresbaien von
hohen Felswänden eingeschlossen. Die Halbinsel ist namentlich auf der Ost-
seite wohl bewässert, und zeigt auch in den vielen Seen und reißenden Flüssen
neben guten Weiden, Gletschern und Schneefeldern die Natur eines Alpen-
landes. In keinem Lande der Erde reicht der Getreidebau so hoch nach
Norden, wie auf Skandinavien. Noch unter dem 70° N. B. wird Gerste
gebaut; während in der Schweiz bei einer mittleren Iahreswärme von 4°
das Getreide nicht mehr reift, wird auf dem 68^0 N.b. in Skaudinavien
noch Gerste in einer Höhe von 1350' mit gutem Erfolge gebaut. Dies
rührt daher, daß die langen Sommertage im Norden die Pflanzen äußerst
schnell entwickeln und rasch zur Reife bringen. Hält die Wärme des Som-
mers daselbst auch nur kurze Zeit an, so ist sie doch ziemlich bedeutend.
5. Oao Hoch- und Tiefland der britischcnwuseln.
a. Die Insel Großbritannien (England und Schottland) besteht aus der
Westseite aus Hochland, auf der Ostseite aus Tiefland. Das Gebirgsland
erreicht kaum eine Höhe von 4100', und ist daher ein niedriges zu nennen;
es ist auch nicht zusammenhängend, sondern wird von dem Tiefland öfter
so durchbrochen, daß dieses von der Ost- bis zur Westküste vordringt. Es
zerfällt in 5 Gruppen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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