Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 134

1865 - Eisleben : Reichardt
134 terpommern mit Kammin und die Bisthümer Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. — Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen. Zweite Periode. Zeitalter der großen Monarchen 1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell, Protektor der Republik. Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart > erster gemeinsamer König von England und Schottland hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n; Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr- schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür- liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus. Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri- tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge- schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem (dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt. England wird Republik. Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich- tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi- gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11., Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt. 1658—1705 Kaiser Leopold I. # 1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen- des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605- o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215 von den Baronen abgenöthigte Magna Charta. *) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi- nistrators, an Brandenburg. p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und Kalkstein.)

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 122

1890 - Leipzig : Reichardt
122 Karl Ix. wurde bald darauf wahnsinnig und starb, erst 24 Jahre alt. 1576-1612 Rudolf Ii. Am spanischen Hofe von Jesuiten erzogen. Gelehrt, treibt Astronomie und Goldmachern, statt fr das Reich zu sorgen, und mu seinem Bruder Matthias sterreich und Ungarn, zuletzt auch Bhmen berlassen, obgleich er notgedrungen den Bhmen durch den Majesttsbrief (1609) Religionsfreiheit gewhrt hatte. In Deutschland werden die religisen Spaltungen immer schroffer. Es bildet sich 1608 Die evangelische Union zu Ahausen im Ans-bachischen unter Fhrung Friedrichs Iv. von der Pfalz Dagegen 1609 Die katholische Liga, an deren Spitze Maxi-milian von Bayern. 1612-1619 Matthias. 1614 Johann Sigismund von Brandenburg (160819) erwirbt das Herzogtum Kleve und die Gras-schaften Mark und Ravensbergs). Als der Herzog von Jlich-Kleve-Berg 1609 kinder-los starb, erhob sowohl Johann Sigismund, als auch derpsalzgraf Wolfgang von Neuburg An-fprche auf die Erbschaft ^). Bei dem Kriege in Kleve half die Liga dem Neuburger, die Union und die Hol-lnder dem Kursrsten. Im Vertrage zu Xanten (1614) erhielt Wolfgang Jlich und Berg. Johann Sigismund Kleve, Mark und Ravensbergs). In Zusammenhang hiermit steht des Kurfrsten Uber-tritt zur reformierten Kirche (1613). 1618 Das Herzogtum Preußen fllt an Branden-brg, doch unter polnischer Oberhoheit. Das geschah nach dem Tode des geistesschwachen Herzogs Albrecht Friedrich, fr welchen sein Schwiegersohn 1) Die Lnder bilden die ersten Anfnge der preuischen Rheinprovinz und Westfalens. 2) Wilhelm. Herzog von Jlich-Kleve-Berg_ Johann Wilhelm; Maria. Gem. d. Herz. v.preuen; Anna, Gem. d. Pfalzgr. ** von Neuburg Anna, Gem. Johann Sigismunds Mjotsganh^Wilhelm von Pfal^Neuburg Geora Wtlhiilm 3) brigens setzte sich der Sm noch bis 1666 fort. Hauptvergwch. Kleve, in welchem dem Groen Kurfrsten der Besitz der Lnder bettigt wurde. (Jlich und Berg sielen erst 1815 an Preußen.) ^ ^ V Vv ' x ">

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 132

1890 - Leipzig : Reichardt
132 seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er heraus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog von Loth-ringen erhielten ihre Lnder wieder; doch sollte in der Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben. 16881713 Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, nachmals König Friedrich I. von Preußen. Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber fr das Militr und die Wissenschaft. 1694 die Universitt Halle ge-grndet. 1700 Grndung der Akademie der Wissenschaften auf des berhmten Philosophen Leibnitz Veranlassung ^). 1701 Friedrich setzt sich und seiner Gemahlin Sophie l8.Jan. Charlotte zu Knigsberg die Knigskrone auf. Auch das Haus Wettin hatte kurz vorher die Knigswrde erlangt, indem 1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen^), zum König von Polen gewhlt worden war. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König von Preußen anzuerkennen, weil er fr den spanischen Erbfolge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.) 17011714 Der spanische Ertifolgekrieg. Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spanischen Thron verlangte Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold fr feinen Sohn Karl3). Ersterer wird vom Kurfrsten von Bayern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte), letzterer von England, Holland und Preußen untersttzt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen diefranzosen und Bayern bei Hchstdt. Ruhmvoller Anteil der preuischen Infanterie unter Leopold von Dessau. Bayern eingenommen. 17051711 Kaiser Joseph 1. 1706 Eugen siegt bei Turin (Preußen nehmen wiederum in hervorragender Weise unter Leopold von Dessau teil), Marlborough bei Ratnill ies4). Ludwig Xiv. auch in den folgenden Jahren durch schwere Niederlagen gedemtigt, erbot sich, Hilfsgelder zur Ver-treibung seines Enkels Philipp aus Spanien zu zahlen und den Elsa samt Straburg herauszugeben (1709). Als *) Dessen Verkehr mit der geistvollen Knigin Sophie Charlotte (in Charlottenburg). Sie war eine hannoversche Prinzessin. 2) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. 3) Siehe die Stammtafel der Habsburger. 4) Eugen und Marlborough siegen noch 1708 bei Dubenatbe, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzbem fllt Marlborough bei der Knigin Anna in Ungnade.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 111

1890 - Leipzig : Reichardt
- 111 Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums. Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.) 1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten. 1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas. v. Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe. Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti. 1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt). 2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. . 3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m . 4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 123

1890 - Leipzig : Reichardt
123 Johann Sigismund schon seit 1609 die Vormundschaft-liche Regierung gefhrt hatte. 16181648 Der dreiigjhrige Krieg. Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen: 1. Bhmisch-pflzische Periode, 16181624. 2. Dnische Periode, 16241630. 3. Schwedische Periode, 16301635. 4. Franzsisch-schwedische Periode, 1635 1648. 1618 Verletzung des Majesttsbriefes. Aufstand tn Prag. Der Abt von Braunau hatte eine protestantische Kirche schlieen, der Erzbischos von Prag eine solche in Kloster, grab niederreien lassen. Auf die Beschwerde der Pro-teftanten bei dem Kaiser Matthias, wegen Verletzung des Majesttsbriess. erfolgte eine harte Antwort. Fr dieselbe machen die Stnde, die sich unter Fhrung des Grafen Matthias von Thurn in Prag versammelt Hattert, die Statthalter Martittitz und Slavata verantwortlich und werfen ste nebst dem Geheimschreiber Fabricius nach einem heftigen Wortwechsel aus den Fenstern des Prager Schlosses. Vertreibung der Jesuiten und des kaiserlichen Heeres aus Bhmen. Tod des Kaisers Matthias. 16191637 Ferdinand Ii. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsachltch dadurch bewirkt . da der Kurfürst von Sachsen von der ka-tholischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Bhmen unter Matthias von Thurn vor Wien1). Ferdinand abgefetzt") und Kursrst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Bhmen erwhlt. Friedrich (der Wterknig) nimmt bte Wurde an, hauptschlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine Enkelin der Maria Stuart (Tochter Jakobs I. von Eng-land) bewogen. Von der evang. Union wurde er im Sttche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schlo sich sogar der Liga an. Friedrichs Hauptvorkmpfer waren der Markgraf Frie-brich von Baden, der Herzog Christian von Braunfchweig und der als Feldherr bedeutende Graf Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird auf dem Weien Berge bet Prag geschlagen. % 1) Ferdinand durch Bourquoi aii^Mlicher Gefahr gerettet. 2) Als Erbfeind der Gewifftnsfreih^i) und. Skl^ze der Jesuiten/

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 131

1890 - Leipzig : Reichardt
untersuchen, welche Gebiete frher zu den ihm zugefallenen Lndern und Stdten gehrt hatten. Hierauf grndete er fein Raubsystem. Der von den Ungarn und den mit denselben verbndeten Trken bedrngte Kaiser konnte nichts dagegen thun. 1688 Belagerung Wiens durch die Trken. Tapfere Verteidigung durch Stahremberg, Rettung durch den Polenknig Johann Sobieski und das Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die Siege des Prinzen Eugen von Savoyen') entrissen darauf den Trken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn er-obert hatten. Beginnender Verfall des osmanischen (16881698) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Pflzischer Krieg.) Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausamkeit gefhrten Kriege gaben die Ansprche, welche Ludwig auf Pfalz-Simmern erhob, obwohl Pfalz-Neuburg erbberechtigt war. 1689 Verwstung der Pfalz. Melac fchert 1200 Städte und Drfer ein, darunter Heidelberg, Worms und Speier2). 1688 Vertreibung der Stuarts aus England. Jakob Ii., der letzte englische König aus dem Hause Stuart, eifriger Katholik, veranlat durch sein Bestreben, die brgerliche und religise Freiheit Englands zu untergraben, den Ausbruch einer unblutigen Revolution, infolge deren er vertrieben wird. Die Krone wird seinem Schwieger-shne, Wilhelm Iii. von Oranien, Erbstatthalter der Niederlande, bertragen. Feste Begrndung der parlamen-tarischen Regierungsform ^). Wilhelm Iii. Haupt einer Koalition gegen Ludwig Xiv., zu der England, Holland, Spanien, das Deutsche Reich und Osterreich gehren. (16901697) Feldzge in den Niederlanden; die Franzosen biet-ben gegen die Heere der Koalition meist siegreich. 1697 Friede zu Ryswick^). Ludwig behielt den ganzen Elsa nebst Straburg, 1) Klein und mager. Ursprnglich fr den geistlichen Stand bestimmt, bewarb er sich bei Ludwig Xiv. vergebens um Kriegsdienste, well der Kriegsminister Louvois seine Familie hate, und trat in den Dienst sterreichs, fr welches er nicht nur als Feldherr, sondern auch als Staatsmann Groes wirkte. Sein Haupt sieg der die Trken bei Zentha (1697). 2) Daselbst bermtige Schndung der Kaisergrber. 3) Nach dem Tode der Knigin Anna, der letzten Tochter Jakobs Il, wurde 1714 der Kurfürst von Hannover, ein Urenkel Jakobs I., als Georg I. König von England. Die Personalunion Grobritanniens mit Hannover dauerte bis zur Thronbesteigung der Knigin Viktoria 1837. 4) Spottweise der Friede von Reiweg" genannt. 9*

7. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 56

1910 - Hannover : Helwing
— 56 — die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen- besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog- tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig, Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen. Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen. Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig. Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm- schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig. Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August (1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu- tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer- fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln. Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver- wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er- fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen, auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem

8. Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen - S. 101

1849 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
101 gethan und gesorgt, als er schon im 51. Jahr seines Alters, am 24. Oktober 1579 starb. Sein Sohn Wilhelm V., ein Herr von from- mem, ernstem Sinne, demüthig und leutselig, pflegte freygebig wie sein Vater, der Künste, und suchte nach bestem Wissen alles Gute zu fördern. Seine vortreffliche Hofkapelle, unter Orlando di Lasso, ge- währte ihm die liebste Belustigung; Künstler aller Art erfreuten.sich seiner Unterstützung und Aufmunte- rung. Unter seiner Leitung waren alle Künste in den Dienst der Religion getreten, namentlich ließ er durch die von ihm besoldeten Maler viele Kirchen mit Altargemälden und andren Kunstwerken aus- schmücken. In München ließ er von 1582 bis 1597 die prachtvolle Michaeliskirche nebst dem zu-ihr gehörigen großen Jesuitencollegium erbauen. Außer diesem errichtete er zur Pflege für Arme und Kranke in seiner Hauptstadt München das herzogliche Spital, stiftete ein Krankenhaus so wie ein Waisenhaus, und bey St. Rochus eine Herberge für arme Pilgrime. Täglich bewirthete er 12 der ärmsten Leute aus der Stadt oder Umgegend an seiner Tafel, versorgte je- des Jahr 72 Arme mit Kleidern; alle Hülfsbedürf- tigen erhielten von seinem Hofe Arzneyen und Le- bensmittel. Seinem jüngeren Bruder Ferdinand verwehrte er es nicht, daß derselbe seiner Neigung folgend, sich mit Maria Pettenpeck, einer Rent- meisterstochter zu Haag, vermählte. Die Nachkom- men aus dieser Ehe sind als Grafen von Warten- berg in Bayern in Ehren gestanden, bis der letzte ihres Geschlechtes, der junge Graf Maximilian, im I. 1736 auf der Ritterschule zu Ettal an einem Pfirsichkern erstickte.

9. Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen - S. 111

1849 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
111 Regierung in den Stand, an die Tilgung der Staats-' Schulden zu denken. In allen Gegenden seines schwer heimgesuchten Landes blüheten Ackerbau und Viehzucht, Handel und Gewerbe wieder aus; die Gesetzgebung erhielt wohlthätige Verbesserungen, die Oberpsalz eine zweckmäßigere bürgerliche Ordnung. Er, wie seine Gemahlin Elisabeth von Savoy- en, pflegten und liebten die Kunst. Vor allem be- nutzte er diese zum Dienste der Religion, durch Auf- führung der prächtigen Gebäude der Theatiner, dann aber auch zur Verschönerung seiner Hauptstadt und ihrer Umgebung, indem er den Lustsitz Nymphen- ^burg anlegte, seine Residenz sehr erweitern ließ, und ein Opernhaus für die italienische Oper erbaute. Eine Feucrsbrunft, die am 9. April 1674 ausbrach, hatte fast die Hälfte des schönen Residenzgebäudes, mit all seinen Kostbarkeiten zerstört; die Churfürstin Elisabeth war mit Mühe sammt ihren Kindern aus den Flammen gerettet worden. Eine Folge dieses Unglücks war die Krankheit, an welcher die Churfür- stin starb. Ihr Gemahl folgte ihr schon im I. 1679, im 43ten Jahre seines Alters in die Gruft. Max Emauue!. H. 14. Die vormundschaftliche Regierung, wel- che Herzog Maximilian Philipp, ein Bruder des verstorbenen Churfürsten übernahm, währte nur 14 Monate, dann trat der 18 jährige Sohn Ferdinand Maria's: Max Emanuel, die selbststän- dige Herrschaft an. Er fand das Land in einem neu aufblühenden Zustand; er selber, durch seine Anlagen und äußren Vorzüge, schien zu den schönsten Hoff-

10. Die Geschichte von Bayern für die deutschen Schulen - S. 131

1849 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
131 gewesen, welcher ein Kriegsheer, das aus geübten Truppen bestund, in beständigem Sold erhielt. Der dritte Sohn des Churfürsten Nup ert Iii., Herzog Stephan von Simmern und Zweybrücken, hatte 2 Söhne, 1) Friedrich, Pfalzgraf von Sim- mern, dessen Urenkel Friedrich Iii. nach Ausster- den der älteren Churlinie im I. 1559 Churfürst wurde. Der Enkel dieses Friedrich Iii., Friedrich V., war der S. 105 erwähnte König von Böhmen, mit des- sen Enkel Karl, im I. 1685 diese Linie ausstarb; 2) Ludwig, Herzog von Zweybrücken. Dieser En- kel des Kaiser Ruprecht, der den Beynamen: der Schwarze, führte, starb 1489; ihm folgte sein Sohn Alexander bis 1514, auf diesen Ludwig Ii. bis 1532, dann Wolfgang I. bis 1569. Von den 5 Söhnen dieses Herzog Wolfgang waren zwey ohne Erben gestorben; die drey übrigen, welche die Linie fortpflanzten, sind: 1) Philipp Ludwig Herzog, von Neuburg, dessen Söhne sich als Herzöge von Neuburg und Sulzbach abtheilen. Von den letz- teren stammte, wie schon erwähnt, Karl Theodor, von den ersteren Churfürst Karl Philipp ab, der seinen Vetter Karl Theodor an Kindesstatt an- nahm und 1742 starb. 2) Johann I., Herzog von Zweybrücken, dessen Sohn Johann Casimir mit einer Halbschwester des Königs Gustav Adolph von Schweden vermählt war, weßhalb sein Enkel als Karl X. König der Schweden wurde, und die- sem Volke in seinem Enkel Karl Xii., einen Kriegs- helden gab, dergleichen die Geschichte nur wenige aufzuweisett hat. Diese Linie starb mit einem Vet- ter Karl Xii., mit Gustav Samuel 1731 aus. 3) Der dritte Sohn des Herzog Wolfgang von Zwey- 9*
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 4
3 2
4 3
5 0
6 0
7 1
8 0
9 0
10 2
11 0
12 1
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 3
26 0
27 1
28 1
29 1
30 0
31 21
32 0
33 1
34 5
35 3
36 1
37 9
38 0
39 2
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 4
47 8
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 12
2 0
3 1
4 5
5 0
6 1
7 41
8 5
9 31
10 1
11 1
12 0
13 4
14 0
15 0
16 13
17 68
18 0
19 6
20 29
21 4
22 0
23 15
24 0
25 5
26 3
27 1
28 1
29 1
30 1
31 0
32 2
33 0
34 46
35 1
36 3
37 36
38 23
39 11
40 0
41 13
42 2
43 5
44 13
45 8
46 14
47 0
48 2
49 0
50 0
51 1
52 4
53 0
54 0
55 0
56 3
57 4
58 10
59 6
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 11
66 1
67 6
68 7
69 10
70 0
71 11
72 1
73 17
74 15
75 1
76 1
77 16
78 6
79 0
80 10
81 1
82 7
83 54
84 2
85 47
86 57
87 3
88 1
89 4
90 17
91 1
92 17
93 0
94 10
95 1
96 38
97 2
98 35
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 3
5 3
6 0
7 1
8 1
9 1
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 29
17 0
18 2
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 3
31 2
32 0
33 8
34 1
35 2
36 0
37 0
38 6
39 6
40 15
41 0
42 0
43 0
44 12
45 2
46 1
47 0
48 0
49 16
50 0
51 3
52 3
53 2
54 5
55 21
56 0
57 3
58 2
59 8
60 1
61 15
62 0
63 0
64 7
65 2
66 0
67 2
68 2
69 0
70 2
71 2
72 2
73 7
74 2
75 0
76 3
77 1
78 0
79 12
80 6
81 6
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 11
89 1
90 0
91 3
92 0
93 1
94 0
95 0
96 0
97 8
98 1
99 0
100 11
101 0
102 1
103 15
104 0
105 0
106 2
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 3
119 0
120 0
121 1
122 3
123 0
124 0
125 1
126 3
127 1
128 0
129 0
130 0
131 3
132 1
133 0
134 0
135 0
136 1
137 0
138 0
139 0
140 0
141 1
142 0
143 2
144 1
145 1
146 0
147 2
148 7
149 0
150 37
151 1
152 0
153 0
154 0
155 4
156 1
157 7
158 10
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 4
166 3
167 0
168 0
169 0
170 0
171 25
172 3
173 4
174 3
175 6
176 7
177 5
178 0
179 2
180 0
181 0
182 8
183 2
184 5
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 54
192 0
193 0
194 0
195 0
196 2
197 4
198 8
199 2