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Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe
Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge-
bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es
gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo)
Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina
(Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe-
rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini-
sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina.
Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten)
und Snuiten.
Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu
Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die-
ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh-
rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä)
Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert.
711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches
Reich gegründet wird.
Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der
Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei
Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe-
rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be-
hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans
kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und
entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst
1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an
Ferdinand den Katholischen verloren.
732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö.
Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische
Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major
dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich
wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund.
Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch
den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich.
Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte
und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin-
ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale-
inannen und Baiern.
Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann
von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw
c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger.
d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen
Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage.
e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo
von Vivar (genannt der Cid) aus.
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TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Kadidscha Mecka Mecka Palästina Gibraltar Roderich Mnsa Ferdinand Karl_Martell Karl Karl_Martell Karl Jesus M. Rodrigo
von_Vivar
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
3. Makedonien.
Ts
hatte, bestehend, und es entwickelte sich daraus eine neue Art
von Cnltur, die den Charakter des folgenden Zeitraums bil-
det. (Schlosser, Welt-Geschichte für das deutsche Volk.
1!. S. 407.)
Das griechische Leben ist von einem Jüngling eröffnet,
von dem andern beschlossen worden. Achilles, der poetische
Jüngling, hat das griechische Leben aufgeschlossen, und Alerander
der Große, der wirkliche Jüngling, hat es zu Ende geführt.
In beiden zeigt sich die schönste, freieste Individualität: beide
erscheinen im Kampf gegen Asien; Achilles als Hauptfigur im
Nationalunternehmen der Griechen gegen Troja, wo diese zuerst
als Gcsammtheit auftreten; Alerander, der sich als Nachbild
des Achilles an die Spitze der Griechen stellt, und die Rache,
welche Asien zugeschworen war, erfüllte. (Hegel, Philosophie
der Geschichte. S. 232.)
Alerander: Die Griechen scheinen unter den Macedo-
niern wie Halbgötter unter Thieren umherzuwandeln.
Euclid zu Ptolemäus Soter: Zur Geometrie gibt es
keinen besondern Weg für Könige.
1. Maccb. 1, 4—7.: Und hat sich niemand wider ihn
(Alerander) setzen dürfen; und hatte ein gewaltig gutes Kriegs-
volk. Da er nun die Königreiche innen hatte, ward er stolz
und fiel in Krankheit. Da er aber merkte, daß er sterben
würde, forderte er zu sich seine Fürsten, die mit ihm von Ju-
gend auf erzogen waren, und setzte sie zu Hauptleuten über die
Länder bei seinem Leben.
1. Maccb. 1,10.: Und sie machten sich alle zu Königen
und regierten sie und ihre Nachkommen lange Zeit. Und sind
große Kriege zwischen ihnen gewesen, und ist allenthalben in
der ganzen Welt viel Jammers geworden.
1. Maccb. 1, 43.: Und Antiochus (der Edle) ließ ein Antiochuö Ih.
Gebot ausgehen durch sein ganzes Königreich, daß alle Völker 200.
zugleich einerlei Gottesdienst halten sollten. (Vgl. 2. Maccb. 5. f.)
1. Maccb. 2, 19.: Da sprach Matathias frei heraus: Wenn Maecabäer.
schon alle Länder Antiochv gehorsam wären und jedermann 107—139.
abficle von seiner Väter Gesetz und willigten in des Königs
Gebot; so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder nicht
vom Gesetz unsrer Väter abfallen.
Nun erwarb Rom die Oberherrschaft der gesitteten Welt,
und behielt sie, bis die römischen Sitten so schlecht wie die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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13
sie schon in den vorhergehenden Tagen die Hinrichtung der Märtyrer hatte
ansehen müssen. Man wollte die beiden Gefangenen nöthigen, bei den
Götzenbildern zu schwören, und rechnete ans die Jugend des Einen und ans
das Geschlecht der Andern. Beide weigerten sich, zu gehorchen. Das wü-
thende Volk wollte, daß man an ihnen alle Arten von Qualen erschöpfe.
Pontieus, so hieß der Jüngling, starb freudig. Nun kam die Reihe
an Blandina. Sie wurde gepeitscht, von den Thieren zerrissen und auf den
heißen Stuhl gesetzt, hieraus in ein Netz gewickelt und einem wilden Stier
vorgeworsen, der sie ganz zerdrückt in die Luft warf. Zuletzt erwürgte man
sie. Die Heiden selber staunten über so viel Muth; sie bekannten, daß unter
ihnen niemals ein Weib gewesen, das eine so seltsame und lange Reihe von
Martern erlitten hätte.
So groß waren die Qualen, welche unter dem Tyrann Marens Aurelius
über diese Gemeinden des Herrn hereinbrachen. Die wenigen Uebriggeblie-
benen sammelte der ehrwürdige Bischof Jrenäus von Lyon, ein Schüler
des Polykarpus, unter seinen Hirtenstab.
Nach Marcus Aurelius war gegen 80 Jahre lang das Schicksal der
Christen schwankend; sie wurden von einigen Kaisern geduldet oder selbst be-
günstigt, von andern verfolgt. Am heftigsten war die Verfolgung unter
Septimns Severus (um 200). Nach ihm hatten die Christen längere
Zeit Ruhe; weil aber in der Kirche Unlauterkeit in der Gesinnung und im
Wandel bei Geistlichen und Laien einriß, so schickte der Herr ein neues Län-
ternngsfeuer unter den Kaisern De eins und Valerian um das Jahr 250.
7. Cyprian, Bischof von Karthago (p 258). Er war der Sohn eines
vornehmen Heiden zu Karthago. *) Nach der Sitte seiner Zeit wurde er ein
Lehrer der Redekunst in seiner Vaterstadt. Aber er sollte ein Werkzeug in
der Hand des Herrn werden, das reichen Segen schaffte. Der fromme Pres-
byter Cäcilius bekehrte und taufte ihn. Cyprian bezeugte bald dnrch
Werke barmherziger Bruderliebe die Innigkeit und Tiefe seines Glaubens.
Seine Güter verkaufte er, und der Erlös gehörte den Armen seiner Gemeinde.
Durch das Gelübde der Keuschheit weihete er sein Leben völlig dem Dienste
des Herrn. Die Christen liebten ihn innig, wählten ihn zum Presbyter und
bald darauf zum Bischof. Nur gezwungen nahm er dies hohe Amt an, ver-
waltete es aber mit großer Treue bis an feinen Tod.
Seit einer langen Reihe von Jahren hatte die christliche Kirche äußere
Ruhe gehabt. Sie hatte sich in dieser Zeit weit ausgebreitet, so daß die Ge-
meinde in Karthago allein an 20,000 Christen zählte; aber es war vielfach
fleischliche Sicherheit und Weltsinn eingerissen, wovon selbst Bischöfe nicht
ganz frei waren.
Wie ein Feuer der Läuterung brach daher plötzlich eine neue Verfolgung
unter Kaiser De eins im Jahre 250 herein, so gewaltig und ausgedehnt, wie
keine vorher oder nachher. Cyprian selbst erkannte darin ein Strafgericht
Gottes. Der heidnische Pöbel verlangte, daß der Bischof den Löwen vorge-
worfen werden solle. Cyprian hielt es für gut, sich für jetzt seinen Feinden
noch nicht preiszugeben, und fand Gelegenheit, zu entfliehen. In herzlichen
)) Karthago lag auf der Nordküste von Afrika in der Gegend des hcntigen
Tunis.
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26
3. Johannes Chrysostomus. Sein Vater, ein Kriegsoberster, srarb
frühzeitig; seine fromme Mutter, Anthusa, widmete sich von jetzt ab ganz
der Erziehung ihres Sohnes. Von ihr lernte er innige Liebe zu Gottes Wort,
dem das junge Herz sich mit ganzer Freudigkeit öffnete. Dabei versäumte sie
seine wissenschaftliche Ausbildung nicht. Als er in die Jünglingsjahre trat,
studirte er nach Landessitte die alten griechischen Schriftsteller mit vielem Er-
folge. Bald zeichnete sich Johannes durch große Beredtsamkeit aus, daher
ihm die Nachwelt den Beinamen Chrysostomus (Goldmund) gab. Er
bekleidete schon früh das Amt eines Rechtsanwaltes. Doch das öffentliche,
wüste Treiben seiner Zeit widerstand ihm bald, daher er sich in die Einsamkeit
zurückzog, wo er drei Jahre lang im Umgänge mit christlichen Freunden lebte,
sich im Christenthume mit vielem Fleiß unterrichtete und die heilige Taufe
empfing. Das einsame Leben der Mönche mit seinen christlichen Uebungen
gefiel ihm besonders, und er gedachte, auch Mönch zu werden. Nur die Bitten
seiner Mutter, die den geliebten Sohn nicht von ihrer Seite lassen wollte,
bestimmten ihn, von diesem Gedanken abzulassen. Auf den Wunsch des
Bischofs feiner Vaterstadt übernahm er das Amt eines Vorlesers bei dessen
Gemeinde. Obwohl er durch seine Kenntnisse und großen Geistesgaben sehr
bald zur bischöflichen Würde hätte gelangen können, so zog er es doch vor,
nach dem Tode seiner Mutter Mönch zu werden. Er ging in das Kloster,
das auf dem nicht weit von Antiochien gelegenen Berge erbaut war. Sechs
Jahre blieb er daselbst unter eifrigem Forschen in der heiligen Schrift, unter
Gebet und Erkenntniß seiner selbst. Er sammelte hier einen reichen Schatz
von Erfahrungen, der ihm für sein späteres Amt von großem Segen war.
-Chrysostomus schwächte aber durch sein enthaltsames Leben seine Gesundheit
in hohem Maße; um der Welt ganz abzusterben, brachte er zwei Jahre stehend
in einer Grotte zu. Er mußte nach Antiochien zurückkehren, wo er von
seinem früheren Lehrer, dem Bischof der Gemeinde, zum Diakon geweiht
wurde. Nicht lange darnach wurde er zum Presbyter erwählt und mit dieser
Würde das Lehramt verbunden. Alles drängte sich um ihn, seine gewaltigen
Predigten zu hören. Da geschah es, daß einst in Antiochien ein Aufruhr aus-
brach, um der großen Steuern willen, womit die Stadt belastet war. Man
verging sich dabei hart an des Kaisers Person. Die Bildsäulen des Theo-
dosius und der Kaiserin wurden niedergerissen und unter Absingen von
Schmähliedern durch die Straßen geschleppt. In ernsten Büßpredigten strafte
Chrysostomus solchen Frevel und wies auf das gerechte Gericht des Kaisers
und Gottes Zorn und Ungnade. Der Bischof Flavianus eilte unterdeß selbst
zum Kaiser, um für die aufrührerische Stadt Fürbitte zu thun. Theodosius
empfing ihn freundlich, hielt ihm aber die Undankbarkeit der Bürger seiner
Stadt vor, an der er immer als Wohlthäter und Vater gehandelt habe. Der
Bischof erinnerte ihn jedoch unter Hinweis aus das nahe Osterfest an das
Wort der Schrift: „Wenn ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird
euch euer himmlischer Vater auch vergeben." Da gab ihm der edelmüthige
Kaiser die Antwort, von der Chrysostomus sagt, daß sie ihn mehr ziere, als
der Kaiserthron: „Wie sollte ich meinen Brüdern nicht vergeben, da mir ja
mein Heiland vergeben hat! " Den Einwohnern Antiochiens wurde verziehen.
Der Ruf von der Beredtsamkeit des Chrysostomus erscholl durch das
ganze Land und kam auch vor den Kaiser. Dieser hatte dem tüchtigen Prediger
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Extrahierte Personennamen: Johannes_Chrysostomus Anthusa Johannes Chrysostomus Chrysostomus Flavianus Theodosius Chrysostomus
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in tiefe Trauer versetzte. Athanasius aber sprach: „Wir müssen uns ein
wenig auf die Seite begeben; es ist eine kleine Wolke, die bald vorübergehen
wird." Nach herzlichem Abschiede von seiner Gemeinde, der er treue Lehrer
verordnet hatte, ging er an den Nil, betrat ein Schiff und floh. Immer aber
war sein Leben noch in Gefahr. Die Häscher des Kaisers setzten ihm nach und
hatten ihn fast erreicht. Da rettete ihn eine List. Er gebot seinem Steuer-
mann umzukehren, weil man ihn auf einem nach Alerandrien segelnden
Schiffe nicht suchen werde. So ward er gerettet; er kam nach Alerandrien
zurück und lebte bis nach des Kaisers Tode in der Verborgenheit. Unter dem
Nachfolger des Julian hatte Athanasius Ruhe. Sein Leben war ein bestän-
diger Kampf gegen die, die da leugneten, daß Jesus sei der Christ, und
mit Recht führt er den Namen: Vater der Rechtgläubigkeit. Das athana-
sianische Bekenntniß erinnert an seine Glaubenstreue.
Julian wollte die Weissagung des Herrn über Jerusalem (Matth. 23,
37. 38) zu nichte machen: er erlaubte den Juden die Rückkehr und den Auf-
bau des Tempels; aber dreimal zerstörten Feuerkugeln und Erdbeben den
Bau. Die Juden flohen bestürzt und zerstreuten sich für immer. Wer weiß,
was der gottlose Kaiser versucht hätte, hätte ihn Gott nicht durch einen frühen
Tod hinweggenommen. Brennend vor Begier nach kriegerischem Ruhme
unternahm er einen Kriegszug gegeu die Perser, welcher aber einen unglück-
lichen Ausgang hatte. Der Kaiser selbst fiel nach ritterlichem Kampfe 363
jenseits des Tigris, von einem Pfeile getroffen. Als er die Todeswunde
erhielt, soll er die Hand geballt und gen Himmel drohend ausgerufen haben:
,,So hast du dennoch gesiegt, du Galiläer!" Athanasius hatte wahr gesprochen.
Julian war eine Wolke, die bald vorüberging. Seine Herrschaft hatte nur
1 Jahr und 10 Monate gedauert. Mit ihm fiel das Heidenthum für immer.
Unter den nachfolgenden Kaisern wurde es mit Gewalt gedämpft, so daß es
sich nur noch auf dem Lande und in einsamen Gegenden und Wäldern erhielt.
V. Kirchenlehrer ans der Zeit vom 3.—6. Jahrhundert.
1. Antonius und Pachomius oder wie das Einsiedler- und Mönchs-
wesen aufgekommen ist. Nach und nach schlich in der Kirche der Jrrthum
ein, daß man zum Wohlgefallen Gottes durch allerlei selbsterwählte Uebungen
gelangen könne, welche zur Abtödtung des Fleisches und zur Stärkung des
geistlichen Menschen dienen sollten. Diejenigen, welche sich solcher Uebungen
bedienten, z. B. ehelos lebten, ihre Habe den Armen vertheilten und
mit geringer Kost sich begnügten, nannte man Boston, d. h. Enthaltsame,
Einsiedler, Eremiten. In Egypten, Palästina und Syrien war ihr
Hauptsammelplatz. Paul von Theben in Aegypten war der erste unter
ihnen (gest. 340, über 100 Jahre alt). Der Mann, dessen Beispiel aber am
einflußreichsten war, hieß Antonius.
Er wurde um das Jahr 251 in einem Dorfe Ober-Aegyptens geboren.
Seine begüterten Eltern erzogen ihn in ländlicher Zurückgezogenheit, an
welcher der Knabe so großen Gefallen fand, daß er den Umgang mit andern
Kindern mied. Die göttliche Zucht des Vaterhauses hatte ihn früh zur Liebe
Gottes gezogen. Als Antonius 20 Jahre alt war, starben ihm seine Eltern,
und er hatte nun für das Hauswesen und eine jüngere Schwester zu sorgen.
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Extrahierte Personennamen: Julian Antonius Antonius Antonius Antonius
Extrahierte Ortsnamen: Gottes Boston Palästina Syrien Theben Gottes
23
Die Sorge für das Irdische schien ihm jedoch dem himmlischen Berufe zu-
wider zu sein. Da traf ihn einst in der Kirche das Wort des Herrn, das er
zum reichen Jünglinge sprach: „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, ver-
kaufe, was du hast, und komm und folge mir nach." Er ging hin und schenkte
an 300 Morgen des fruchtbarsten Landes den Bewohnern seines Dorfes, ver-
theilte sein Geld unter die Armen und behielt nur Weniges für sich und seine
Schwester. Als er aber nach einiger Zeit das Wort vernahm: „Sorget nicht
für den andern Morgen," vertheilte er auch sein Letztes, übergab seine Schwester
einem Verein frommer Jungfrauen und zog sich in eine Felsengrotte zurück,
um hier ungestört seinem Gott zu leben. Brot, Salz und Wasser waren seine,
einzige Nahrung. Nur einmal des Tages, kurz nach Sonnenuntergang, aß
er und durchwachte viele Nächte im Gebet; die bloße Erde war seine
Schlnmmerstätte. Er verließ seinen Wohnplatz nur, um andere Einsiedler
aufzusuchen, deren es in Aegypten schon mehrere gab. Hatte er an ihrem Bei-
spiel sich gestärkt, so kehrte er wieder zurück, um es ihnen nachzuthun. Aber
mit allen diesen leiblichen Uebungen konnte er doch den geistigen Anfech-
tungen nicht wehren, die ihm auch an seinen einsamen Ort gefolgt waren.
Er verließ ihn daher und verschloß sich in einem abgelegenen Grabgewölbe.
Halbtodt wurde er eines Tages von einem Freunde, der ihm Brot brachte,
aufgefunden und in eine naheliegende Kapelle gebracht. Hier kam er wieder
zu sich, verlangte aber, bald wieder in seine Grabhöhle zurückgeführt zu
werden.
Bisher hatten die Einsiedler ihre Wohnplätze immer in der Nähe mensch-
licher Wohnungen gehabt; Antonius zog zuerst in die Wüste. In den
Gebirgen, welche nahe am rothen Meere liegen, fand er ein einsames, ver-
fallenes Schloß und schlug seine Wohnung darin auf. Seine Freunde brachten
ibm jährlich zweimal Brot und warfen es ihm über die Mauer. Sein Bei-
spiel erweckte viele Nacheiferung; andere Einsiedler, denen er wie ein Vater
Vorstand, zogen in seine Nähe. Auf diese Weise wurde der Grund zu dem
sogenannten Mönchsthume gelegt. In seinem 60. Lebensjahre lockte ihn
eine blutige Verfolgung, welche über Aegypten hereinbrach, nach Alexandrien,
wohin er gefangene Christen mit andern Einsiedlern begleitete, um sie zu ver-
pflegen. Seine Erscheinung machte großen Eindruck; aber trotz dem und ob-
gleich er unter allen Mönchen allein dem Befehle des Statthalters, daß sie
alle die Stadt verlassen sollten, nicht gehorchte, ja beim Verhöre der christ- *
lichen Gläubenszeugen in glänzend weißem Gewände anwesend war, fand er
hier nicht den ersehnten Märtyrertod. Er durfte in seine Einsamkeit zurück-
kehren , aus der er dann und wann nach Alerandrien kam, um Bedrückte zu
schützen und zu trösten. In den Streitigkeiten, die Arius in die Kirche
gebracht hatte, gab er mächtig Zengniß vom rechten Glauben. Seine Reden
wirkten gewaltig, so daß in wenigen Tagen mehr Heiden bekehrt wurden,
als sonst in einem Jahre. Als er, 105 Jahre alt, seinen Tod herannahen
fühlte, bat er seine Freunde, seinen Leichnam verborgen zu halten, damit er
nicht einbalsamirt und irgendwo im Hause zu abergläubischer Verehrung anf-
bewahrt würde. Er starb im Jahre 356 ohne Furcht des Todes.
Unter denen, welche dem Vorbilde des Antonius folgten, tritt Pacho-
mius besonders hervor. Auch er ward in Aegypten geboren und glaubte nur
in der Abgeschiedenheit Gott wohlgefällig dienen zu können. Durch den bleu-
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Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
92
bopolassar zusammen Babylon zerstört. Der letzte medische König,
Astyages, wird durch seinen Enkel Cyrus (Sagen oon seiner
Jugend) entthront. Medien wird eine Provinz des großen
persischen Weltreiches. Kores oder Cyrus (Dan. 10., 2. Chron.
36, 22. 23) regierte von 558 bis 529 v. Chr., eroberte Asien
vom Mittelmecr bis Iran, erlaubte den gefangenen Juden die
Heimkehr (536 v. Chr.) und starb in einem Kriege gegen die
östlichen Völker. Sein Sohn Kambyses eroberte Aegypten.
Einer der Nachfolger, Ahasveros oder Aerxes, führte die Kriege
mit Griechenland. Unter ihm hat sich wahrscheinlich die Geschichte
des Buches Esther zugetragen. In die Zeit seines Sohnes Arta-
xerxes (Arthasastha) fällt die Sendung Esras und Nehemias.
330 wird dem persischen Reiche durch Alexander den Großen ein
Ende gemacht. — Die Perser glaubten an zwei Gottheiten, welche
einander feindlich gegenüber standen. Diese waren der gute Gott
des Lichts und der böse der Finsterniß. Jener wird unter dem
Bilde des Lichtes und Feuers verehrt. Beide streiten um die
Herrschaft in der Welt und im Menschen.
Ii. Das Abendland.
1. Gricchenlaüd.
§♦ 8. Das alte Griechenland. Zeige auf der
Karte die Balkanhalbinsel! Welche Länder sind dort jetzt? Wie
ist das Land beschaffen? — Das alte Griechenland umfaßte das
Gebiet des jetzigen Griechenlands und einen Theil der Türkei.
Ziehe eine Linie vom Eingänge des Hellespont quer durch die
Halbinsel. Was südlich davon liegt, ist etwa das alte Griechen-
land. Es zersiel in folgende Theile: 1. Nordgriechenland mit
dem Olymp. 2. Mittelgriechenland oder Hellas mit Delphi.
3. Südgriechenland oder Peloponnes. 4. Die ionischen (westlichen)
und aegeischcn (östlichen) Inseln.
§. 9. Die alten Griechen. Die Griechen bildeten
nicht ein Reich, sondern lebten in vielen Staaten und Städten,
die von einander unabhängig waren. Die Sprache, die Religion,
die Orakel, die öffentlichen Volksfeste mit den Spielen (1. Cor.
9, 24—27) und religiöse Gerichte bildeten die Vercinigungspnnkte
sämmtlicher Staaten. — Die Religion war Vielgötterei. Ihre
Götten dachten sie sich menschlich. Der oberste Gott ist Zeus,
der aber dem Schicksal unterworfen ist. — Die Griechen hatten
in den. Nachbarländern viele Colonien angelegt, wodurch ihre
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Kambyses Alexander Alexander Gricchenlaüd
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
101
letzte Reise, Gefangenschaft und sein und Petri Tod), Vespasian
(Jerusalems Zerstörung). Vom Ende des zweiten Jahrhunderts
an wurde der Thron meistens durch Soldatenrcvolutionen gewonnen
und verloren; die Provinzen sanken durch Bürgerkrieg, Unord-
nung in der Verwaltung, Pest und andere Unglüclssälle in namen-
loses Elend. Endlich kam Constantin der Große auf den
Thron (306—337), der seine Residenz nach Byzanz (regierungs-
seitig Neurom, vom Volke Constantinopel, von den Türken
Stambul genannt, am schwarzen Meere) verlegte und das Christen-
thum zur Staatsreligion erhob. Theodosius der Große theilte
das Reich unter seine Söhne (395 nach Chr.). So entstanden
zwei Kaiserthümer: das morgenländische oder griechische
mit der Hauptstadt Constantinopel und das abendländische
mit der Residenz Rom. Dieses wurde 476 durch Deutsche ge-
stürzt, jenes fast 1000 Jahre später durch die Türken, die sich in
Europa festsetzten.
§. 19. Das Christenthum. — Wie hießen die Apostel?
(Apostelgesch, 1, 13. 26. Cap. 9). Wie stark war die erste Ge-
meinde in Jerusalem? (Apostelgesch. 2, 41). Was wird von dem
Leben der ersten Christen gesagt in v. 42—47? Wie viel sind
nach Cap. 4, 4 bekehrt? Wer nach Cap. 5, 14? nach 8,26 — 40?
Wer waren die Diakonen Apostelgesch. 6, 1 — 7? Was wurde
nach Cap. 15 auf der Apostel-Versammlung in Jerusalem be-
schlossen? Wo kam zuerst der Name „Christen" auf? (Cap. 11,
26). Welche Landschaften bereiste Paulus und wo waren demnach
damals schon Christengemeinden? Woran mag es gelegen haben,
daß das Christenthum sich so schnell verbreitete? — Die öfteren
Zusammenkünfte (anfangs Sonnabends, später Sonntags — wes-
halb?) weihte man durch Gesang (Psalmen), Gebet, Schriftvor-
lesung und -Auslegung (wie Episteln und Evangelien), Liebes-
mähler (Agapen), Abendmahl. Allgemeine Feste waren schon früh
Ostern und Pfingsten, später Weihnachten (zuerst im Abend-
lande) und Himmelfahrt. Gottesdienste: anfangs im Tempel,
später in Privathäusern, während der Verfolgungen in Höhlen ec.,
endlich in Kirchen. -- Presbyter (Aelteste), Bischöfe (Aufseher),
Diakonen (Helfer, Almosenpfleger), Diakonissen, Lcctoren (Vor-
leser), Katechumenen (junge Christen, die zum h. Abendmahle vor-
bereitet wurden). Die Kindertaufe wurde im zweiten Jahrhun-
dert eingeführt. — Christenverfolgungen: durch die Juden,
dann durch die Heiden, später durch die Muhamedaner und durch
die Christen selbst. 1. Verfolgungen durch die Juden: 34—44
n. Chr. (Apostelgesch. 4. 5. 7. 12); dann 66 n. Chr. Jacobus
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Extrahierte Personennamen: Vespasian Constantin Theodosius_der_Große Apostel
Extrahierte Ortsnamen: Petri Jerusalems Byzanz Constantinopel Rom Europa Jerusalem Jerusalem
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
Die Provence wird fränkisch; das Herzogtum Bayern unter den Agilolfingern wird abhängig.
558—561 Chlotar 1. vereinigt das Frankenreich in einer Hand. Die neue Teilung unter seine Söhue — Stuft rasiert, Neustrien, Burgund — ist die Veranlassung blutiger Familien-kriege der Meroviuger (Fredeguude und Brun Hilde), in welchen die Sitteu verwildern, die königliche Gewalt geschwächt und das Herrschergeschlecht ausgerottet wird bis auf
613—628 Chlotarh., Chlotarsi. Enkel, Beherrscher des gesamten F r a n k e n r e i ch e s.
c) Die Herrschaft der Hausmeier.
Die Rettung und Neugrüuduug des Reiches geht aus von den Hau8ntciern aus dem Geschlecht der P i p-piue, welche die Hansnictertoiirde in Anstrasien erblich bekleideten. Sie führen an Stelle der unfähigen Könige die Regierung. Der Stammvater dieses,, Geschlechts ist
Pippin der Ältere, der mit Bischof Arnulf von Metz — Pippin und Arnulf finb die Stammväter des karolingischen Hanfes — gemeinsam die Regierung für Dagobert 628—638 führt.
687 Pippin der Mittlere besiegt bei Testri (unweit St. Quentin) den Hausmeier (Majordomus) von Neustrien und wird dadurch Majordomus des gesamte» Frankenreiches (dux et princeps Francorum). Seiu Sohu
Karl Martell 714—741 behauptet sich durch viele Kämpfe (widerspenstige Herzöge, Friesen — Radbod —, die Sachsen) in derselben Stellung. Er rettet die christliche abendländische Kultur durch feinen 732 Sieg bei Tours und Poiüers über die Araber.
737 Nochmaliger Sieg bei Narbonne, Gallien ist gesichert.
d) Die Araber und der Islam.
Mohammed 571 — 632 war bei den Arabern der Prophet einer neuen Religion geworden, des Islam, d. H. Ergebung in den Willen Gottes, dessen Bekenner sich Moslemin, Gottergebene, nennen. Die Grundlage des Islam bildet der Korkn, der aus den Aus-sprüchen Mohammeds besteht und in 114 Suren eingeteilt ist; er ist Religions- und Gesetzbuch: Es ist kein Gott außer Allah, und Mobammed ist sein Prophet; Gebet, Fasten, Almosen, Waschmtgen, Wallfahrten, Kampf für den Glauben, Fatalismus, Freude im Paradies.
Bei feinem Auftreten findet Mohammed Widerstand bei den Vornehmen seines Stammes, den Koreischiten, die sich in ihrem einträglichen Verdienst als Hüter der Kaaba beeinträchtigt sehen.
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Extrahierte Personennamen: Hilde) Chlotarsi Pippin Bischof_Arnulf_von_Metz Pippin Pippin Karl_Martell Karl Mohammed Mohammeds Mohammed