40
Mittelalter.
750—754. Ab ul Ab das.
754—774. Al Ma nsur, ei baut 762 Bagdad, Sitz des
Chalifats. Blüthc des Reichs.
786—808. Harun al Raschid (der Gerechte) und Al Ma-
in un 813—833, glänzen durch Tapferkeit und Liebe zu
den Wissenschaften. — Unter ihren kraftlosen Nachfolgern
zerfällt die Herrschaft; mächtige Familien gründen unab-
hängige Reiche. Das Oberhaupt der türkischen Leibwache,
der Emir al Omrah, der wahre Beherrscher des Reichs,
besetzt meist den Thron.
1055. Togrul Beck, Sultan der Seldsehucken wird Emir
al Omrah, entreißt den Chalifen jede Macht.
1220. Die Mongolen unter Dschingiskhan zerstören Bagdad
und das dortige Chalifat.
1258. Motazem, der 56ste und letzte Chalif ermordet. Die
Araber, von den Türken unterjocht, behaupten sich in Spa-
nien bis 1492. —
0. Spanien und Portugal.
1100 v. Ehr. Die phrenäische Halbinsel, von Celten bewohnt,
wurde schon um 1100 v. Ehr. von den Phöniziern be-
sticht, von den Karthagern 230 erobert, 201 v. Ehr.
unter dem Namen Hispania römische Provinz, (Tar-
raconensis, Bätica und Lusitania.)
112 n. Ehr. Alanen, Vandalen (Vaudalicia, Andalusien)
und Sueben besetzen das Land.
429. Die Westgothen verdrängen die.alanen und Vanda-
len nach Afrika und unterjochen und vernichten die Sueven
bis 585. Außer Spanien besetzen sie das Land jenseits
der Pyrenäen bis zur Garonne. Das Land bald zerrüttet
durch die Macht der Geistlichkeit. Die Gothen bis dahin
Arianer, jetzt katholische Christen.
710. Roderich verdrängt die Söhne Witiza's vomßthron, den
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42
Mittelalter.
Portugal steht um diese Zeit auf der höchste» Stufe sei-
nes Glanzes. Heinrich von Burgund, seit 1095 Statt-
halter von Portugal, als Erbgraf (1109) Gründer eines
selbstständigen Reichs. Sein Sohn Alphons, der Erobe-
rer, nach dem Siege bei Ourique 1185 über 5 maurische
Könige, von seinem Heere zum König ausgerufen.
1135 —1383; Könige der acht burgundischen Linie.
1383 — 1580. Der unächt burgundische Stamm, seit
Johann l., Sohn Peters und der Jnez de Castro. —
Sein Sohn Heinrich der Seefahrer lenkt den Geist
der Portugiesen auf kühne Entdeckungsreisen.
1418 —1462. Entdeckung der Insel Madeira, der Azoren, der
cap-verdischen Inseln, der Küste von Guinea.
1486. Bartholomäus Diaz entdeckt unter Johann Ii
das Vorgebirge der guten Hoffnung.
1498. Vasco de Gama erreicht Ostindien unter König
Emauuel dem Großen (1498—1521).
1500. Cabral entdeckt Brasilien.
Der Glanz Portugals von kurzer Dauer. König Se-
bastian fällt 1578 in Afrika gegen die Mauren in der
Schlacht am Alcazar, worauf Philipp Ii. 1581 Portugal
durch Alba besetzen läßt.
1581. Portugal spanische Provinz (bis 1640).
' 7. Frankreich.
1. Karolinger 843 — 987.
843. Karl der Kahle erhält bei der Reichstheilung zu Ver-
dun die westlichen Theile des fränkischen Reichs, aus denen
sich von nun au das französische Reich entwickelt. — Die
schwachen Karolinger herrschen nur dem Namen nach; die
Vasallen überaus mächtig; große Provinzen dem Reiche
entrissen (die spanische Mark, Burgund, die Normandie).
Mit Ludwig dem Faulen erlischt 987 der karolingische Stamm
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Burgund Heinrich Alphons Johann_l. Johann Peters Castro Heinrich Heinrich Bartholomäus_Diaz Johann_Ii Johann Philipp_Ii Philipp Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Guinea Ostindien Brasilien Afrika Frankreich Burgund
Frankreich. England.
45
Johanna b’Qlrc entsetzt Orleans 1429, führt Karl nach
Rheims, wird 1430 von den Engländern gefangen und zu
Rouen 1431 verbrannt. England verliert bis 1450 alle
Besitzungen in Frankreich, außer Calais. Errichtung ste-
hender Heere.
1461 —1483. Ludwig Xi., erhebt durch Despotie die könig-
liche .Macht zu einer fast unumschränkten Herrschaft. Be-
schränkt die Macht des Adels und der Städte. Im Kriege
mit Burgund von Karl dem Kühnen gefangen in Peronne
1467. Nimmt nach Karl's Tod (1477) Burgund und
Artois.
1483 - 1498. Karl Viii.; heirathet 1491 Anna von Bre-
tagne, die Braut Maximilians; deshalb Krieg mit Maximi-
lian bis 1493. Maximilians Sohn, Philipp der Schöne,
erhält Burgund als französisches Lehn.
8. Englan d.
1. Die Herrschaft der Römer.
Britannien (auch Albion) schon von den Phöniziern be-
sucht, die Zinn und Blei holen. Die Römer erobern einen
Theil des Landes unter Julius Cäsar 55 v. Chr., einen
größern bis zum Clyde, unter Julius Agrjcola, 78 n.
Chr. — Hadrians, 121, und Severs, 208, Pictenwall gegen
die Angriffe der Picten und Scoten.
426. Die Römer ziehen die Legionen zum Schutze Italiens
zurück. Die des Kriegs entwöhnten Britten rufen die
- Angeln und Sachsen gegen die sie bedrängenden Pieten
und Scoten zu Hülfe.
2. Die Herrschaft der Angelsachsen, 449—1066.
449. Die Angeln und Sachsen unter Heng ist und Horsa
bemächtigen sich des Landes. Die Britten flüchten nach
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Extrahierte Personennamen: Johanna_b’Qlrc Karl Karl Ludwig_Xi Ludwig Karl_dem_Kühnen Karl Karl_Viii Karl Anna_von_Bre- Maximilians Maximilians Maximilians Philipp_der_Schöne Philipp Englan Julius_Cäsar Cäsar Julius_Agrjcola
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Rheims Rouen England Frankreich Burgund Peronne Karl's Burgund Maximilians Burgund Britannien Hadrians Italiens Sachsen Sachsen
54
Neuere Zeit.
1555 durch den Religionsfrieven zu Augsburg.
1556. Karl V. legt die Regierung nieder, stirbt 1558.
1556—1564. Ferdinand Karl's Bruder, zugleich König
von Böhmen und Ungarn. — Das Tridentiner Concil,
1545—1563, scheidet Protestanten und Katholiken schärfer.
1564—1576. Marimilian Ii. erhält durch seine Mäßigung
den Religionsfrieden. — Grumbach und Gotha gezüchtigt.
1576—1612. Rudolph Ii., von Jesuiten geleitet; Alchymist
und Astrolog. Trennung und gegenseitiger Haß der Pro-
testanten und Reformirten erschüttern den Religionsfrieden.
— Die protestantischen Stände schließen die Union unter
Friedrich von der Pfalz 1608; die Katholiken dagegen
die Ligue unter Marimilian von Baiern 1609. Rudolph
tritt seinem Bruder Matthias 1608 Ungarn und Oesterreich,
1611 auch Böhmen ab.
1612—1619. Matthias. Die Erbitterung zwischen Prote-
stanten und Katholiken nimmt zu. Der böhmische Maje-
stätsbrief verletzt.
1618. Anfang des dreißigjährigen Krieges.
Aufstand der böhmischen Protestanten unter dem Grafen
von Thurn. Ernst von Mansfeld bringt Hülfe.
1619—1637. Kaiser Ferdinand Ii. Die Böhmen wählen
Friedrich V. von der Pfalz zum König.
1620. Marimilian und Tilly, Führer des liguistischen Heers,
siegen auf dem weißen Berge bei Prag. Friedrich ent-
flieht; die pfälzische Kur an Baiern; Böhmen wieder
kaiserlich und katholisch.
1622, 1623- Mansfeld und Christian von Braun-
schweig von Tilly überall geschlagen.
1625. Der niedersächsische Kreis bewaffnet unter Christian Iv.
von Dänemark. Dagegen ein kaiserliches Heer unter
Albrecht von Wallenstein.
1626. Mansfeld wird bei Dessau von Wallenstein, Christian
von Dänemark bei Lutter von Tillh geschlagen.
1627. Wallenstein, Admiral der Ostsee und Herzog von Meck-
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Ferdinand_Karl's Ferdinand Marimilian Rudolph_Ii Friedrich Friedrich Rudolph Matthias_1608 Matthias Ernst_von_Mansfeld Ernst Ferdinand_Ii Ferdinand Friedrich_V. Friedrich_V. Marimilian Tilly Friedrich_ent- Friedrich Christian_von_Braun- Tilly Christian_Iv Albrecht_von_Wallenstein Albrecht Christian
von_Dänemark Lutter_von_Tillh
56
Neuere Selt-
ner und Reformirte freie Religionsübung; die
Schweiz Unabhängigkeit von Deutschland.
1658—1705. Leopold I., ein friedliebender, aber kraftloser
Regent. Der Reichskrieg gegen Frankreich und Schweden
1674—1678 zur Unterstützung Hollands und Brandenburgs
(durch den Frieden zu Nymwegen geendet) mit Verlusten
verbunden. Durch Einsetzung der Reunionskammern nimmt
Ludwig Xiv. 1680 ganze Distrikte am Rhein und in Lo-
thringen, 1681 sogar Straßburg. Der Kaiser von den
Türken bedrängt, die 1683 Wien belagern, kann es nicht
hindern und wird selbst nur durch Johann Sobieski geret-
tet. In dem neuen Reichskriege gegen Frankreich 1688 —
1697 (beendigt durch den Frieden zu Ryßwick) wird die
Pfalz von Turenne auf das Unmenschlichste verheert, Speier
und Worms verbrannt. — 1697 August Ii. von Sachsen
wird als König von Polen katholisch. — Im Frieden mit
der Türkei zu Earlowitz, 1699, gewinnt der Kaiser Sie-
benbürgen und Slavonien. —
Friedrich Wilhelm der Große, Kurfürst von Bran-
denburg (1640—1688) hatte inzwischen durch seine weise
und kraftvolle Regierung sein Land in die Reihe der ange-
sehenen Staaten erhoben. In dem Reichskriege gegen Frank-
reich schlägt er die Schweden 1675 bei F ehr bellin, muß
aber, vom Kaiser verlassen, im Frieden zu St. Germain
1679 alle Eroberungen in Pommern zurückgeben. Die durch
Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 vertriebenen Re-
sugies finden Aufnahme. Sein Sohn Friedrich Iii.,
1688—1713; als Friedrich I. König in Preußen, 18.
Januar 1701.
1701 —1713. Spanischer Erbfolgekrieg. Leopold ver-
langt, als Gemahl der jüngern Schwester Karls Ii. von
Spanien, die Erbfolge für seinen zweiten Sohn Karl, ge-
gen Ludwig Xiv., welcher für den Enkel der ältern
Schwester Karl's, Philipp von Anjou, den Kampf erhebt.
Der Krieg wird fast in ganz Europa mit Erbitterung ge-
führt. Die Anfangs siegreichen Franzosen werden von
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Johann_Sobieski Johann August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Leopold Leopold Karls Karl Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Philipp_von_Anjou Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schweden Hollands Brandenburgs Rhein Lo- Frankreich Worms Sachsen Frank- Schweden Germain Pommern Nantes Karls Spanien Europa
Spanien
73
ten 1527 —1529 (beendigt durch den Damenfrieden>
stürmt Carl von Bourbon, seit 1523 auf kaiserlicher Seite-,
Rom 1527; Bourgogne kommt wieder an Frankreich. In
den drei letzten Kriegen behauptet Karl den Besitz Mai-
lands, verliert ab'er 1552 Metz, Toul und Verdun, an Hein-
rich H. von Frankreich.
1535. Karl erobert Tunis und Goletta, befreit die Christen-
sclaven.
1541. Unglücklicher Zug gegen Algier.
1556. Der Kaiser legt nach einer thateureichen (vergl. Deutsch-
land) und glanzenden Regierung die Krone nieder; stirbt
im Kloster San Just 1558.
1556—1598. Philipp Ii. Durch Despotie und Fanatismus
das Land entvölkert und erschöpft. Friede mit Frankreich
zu Chateau Cambresis 1559. Schreckliche Thätigkeit der
Inquisition, eingesührt 1-180. — Hinrichtung des Don
Carlos. Vertreibung der Mauren 1568. Beginn des
68jährigen Freiheitskampfes der Niederländer (Egmont,
Hoorne hingerichtet 1568, Wilhelm von Oranien er-
inordet 1584). Seesieg über die Türken bei Lepanto,
1571, unter Inan d'austria. . 1580, Alba erobert Portu-
gal; die fremden Besitzungen der Portugiesen für Spanien
verloren. 1588, die gegen England (Elisabeth unterstützt
die Niederländer) ausgerüstete unüberwindliche Flotte
zerstreut und geschlagen. Amerikas Schätze können den
Verlust nicht decken. Die unglückliche Theilnahme an den
franz. Religionskriegen beschleunigt den Verfall des Reichs.
Philipp Ii. hinterläßt 1598 eine Schuldenlast von 140 Will
Ducaten. Unter seinen schwachen Nachfolgern sinkt Spa-
nien immer mehr. - .
1598—1621. Philipp Iii. unter Lerma's Leitung. Der
Friede mit England, 1604, öffnet wieder die Verbindung mit
Amerika. Zwölfjähriger Waffenstillstand mit den Nieder-
landen .1609. Die völlige Vertreibung der Moriskos ver-
ödet das schon entvölkerte Land.
1621—1665. Philipp Iv., geleitet von Ouvarez. Erneuer-
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Extrahierte Personennamen: Carl_von_Bourbon Karl Karl Karl Philipp_Ii Philipp Carlos Wilhelm_von_Oranien Wilhelm Lepanto Philipp_Ii Philipp Philipp_Iii Philipp Philipp_Iv. Philipp_Iv. Ouvarez
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Rom Frankreich Verdun Frankreich Tunis Goletta Algier Frankreich Spanien Amerikas England Amerika
Niederlande.
89
derländische Festungen an der französischen Kränze zu. be-
setzen. — Hollands Macht und Reichthum sind durch die
- vielen Kriege und Englands wachsende Größe, im Sinken.
1747. Wilhelm Iv. Friso, aus dem Hause Oranien, Erb-
statthalter von Friesland, wird als Erbstatthalter aller
vereinigten Provinzen anerkannt.
1751 — 1795. Wilhelm V. bis 1766 unter Vormundschaft
seiner Mutter und des Herzogs Ludwig von Braunschweig.
— Ein Aufstand der anti-oranischen Partei, 1786, wird
durch eine preußische Hülfsmacht gedämpft 1787.
1793. Frankreich erklärt den Krieg, Pichegru erobert Holland
1794 und 1795; Wilhelm V. entflieht nach England
('s 1805). Holland Republik.
1795—1806. Die batavische Republik, im Bunde mit
Frankreich. Handel und Seemacht vernichtet. Die Eng-
länder nehmen das Cap, Ceylon, Malacca,'Gewürzinseln,
Demerary, Berbiee u. a. Colonien.
1806—1810. Königreich Holland, unter Louis Napo-
leon, welcher dem Lande seinen Wohlstand wiederzugeben
und den Handel zu heben vergebens bemüht ist.
1810—1813. Nachdem Louis Napoleon der Krone entsagt,
wird Holland dem französischen Reiche einverleibt; Con-
scriptionen und Abgaben erschöpfen das Land.
1813. Holland, von Bülow erobert, gewinnt seine Freiheit;
Wilhelnr Friedrich von Oranien wird souveräner
Fürst der vereinigten Niederlande.
1814. Durch den Wiener Congreß wird Belgien, nach ei-
ner fast 250jährigen Trennung, mit Holland vereinigt
und die Niederlande 1815 zum Königreich erhoben. Wil-
helm I. König, entsagt 1840, f 1844. —
Holländer und Belgier bleiben durch Sprache, Religion,
* Charakter und Sitten von einander geschieden.
Die Schuldenlast, welche Belgien durch die Vereinigung
gemeinschaftlich tragen muß, die Verdrängung der französi-
schen Sprache aus den öffentlichen Verhandlungen, religiöser
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Hollands Englands Friesland Frankreich Holland England Holland_Republik Frankreich Ceylon Malacca Demerary Berbiee Holland Holland Holland Niederlande Belgien Holland Niederlande
Schweden.
91
auf dem Reichstage zu Westeräs, 1344, zur Staatsreligivn.
Gleichzeitig sichert er seiner Familie die Thronfolge und
beschränkt die Vorrechte der Hansa, welche seit der Union
den Handel der nordischen Reiche niederdrückte,
t560—1568. Erich Xiv.; unterwirft Esthland; wird im
Streite mit seinen Brüdern, Johann von Finnland, Mag-- '
nus von Ostgothland und Karl von Südermannland ge-
fangen und, anscheinend wahnsinnig, entsetzt;'vergiftet 1577.
1568—1592. Johann 111.; durch seine Gemahlin Katharina
von Polen- für den Katholizismus gewonnen; kämpft mit
Glück gegen Rußland. Ihm folgt sein Sohn
1592—1599. Sigismund, seit 1587 König von Polen. Er
beabsichtigt, den Katholicismus wieder einzuführen, verwirft
die Beschlüsse des Reichstags, flieht nach Polen, 1594,
kehrt zurück 1598, wird geschlagen und entsetzt. Sein
Oheim Karl von Südertüannland wird Reichsverwalter
und 1604 König. Sigismund stirbt 1632.
1604 —1611. Karl Ix.; kämpft glücklich mit Rußland und
Polen, unglücklich gegen Dänemark. Sein Sohn und
Nachfolger
1611 —1632. Gustav Ii. Adolph erwirbt dem schwedischen
Namen auch im- Auslände Achtung. Er schließt 1613
Frieden mit Christian Iv. von Dänemark, zwingt 1617
Rtlßland zum Frieden von Stolbowa, durch welchen Ka-
relen und Jngermannland an Schweden fällt, und erobert
im Kriege mit Polen, 1618—1629, ganz Tiefland und ei-
nen Theil von Preußen. Im ruhmvollen Kampf für das
protestantische Deutschland findet er den Heldentod bei
Lützen, 6. Novbr. 1632.
1632—1654. Christine, unter der Regentschaft Arel Oren-
ftierna's und einiger Reichsräthe. Im Kriege mit Däne-
mark, 1643—1645, gewinnt Schweden Jempteland, Herje-
- valen, Gothland und Oesel; im westphälischen Frieden
1648: Vorpommern, Wismar, Bremen, Verden und 5
Will. Reichsthaler. — Christine verliert durch Verschwen-
. düng und Bedrückung der. untern Stände die Liebe des
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Extrahierte Personennamen: Erich_Xiv. Johann_von_Finnland Johann Karl_von_Südermannland Karl Johann Johann Katharina
von_Polen- Sigismund Karl_von_Südertüannland Karl Sigismund Karl_Ix. Karl_Ix. Gustav_Ii Gustav Christian_Iv Stolbowa Novbr Christine Schweden_Jempteland Christine
Schweden.
93
fen aus Polen und Lithauen vertrieben,- wendet er sich,
statt aus Moskau.zu gehen, durch Mazeppa verleitet, gegen
die Ukraine, wird bei Pultawa, 1709, 8. Juli, von Pe-
ter d. Großen gänzlich geschlagen und muß zu den Tür-
ken stiehen. Dänemark, Polen und Rußland erneuern das
Bündniß. Nachdem er dir Türken zu einem erfolglosen
Kriege gegen Rußland aufgeregt (1710, 1711), kehrt er
nach langer Unthätigkeit '(Bendev, Demotica) 1714 nach
Schweden zurück. .Die Preußen nehmen Pommern und
Stralsund, 1715. — Unermüdet in der Bekämpfung seiner
Gegner findet Karl bei der Belagerung von Friedrichshall
seinen Tod, 1718, Ii^Dee.
1719. Ulrike Eleonore, Karl's jüngere Schwester, wird
von den Reichsständen gewählt, aber mit großen Einschrän-
kungen. Sie übergiebt die Regierung mit Beistimmung
der Nation 1720 ihrem Gemahl Friedrich von Hessen-
Kassel. Schwedens Herrschaft im Norden ist im Verfall;
in den Friedensschlüssen zu Stockholm (1720) . mit Preu-
ßen, zu Friedrichsburg (1720) mit Dänemark und zu Ny-
städt (1721) mit Rußland verliert es alle auswärtigen
Besitzungen, einen Theil von Pommern ausgenommen.
Dazu innere Kämpfe der aristokratischen Parteien, der
Gyllenborg'schen und der Horn'schen (Hüte und Mützen),
von denen die erstere nach mehrerem Wechsel aus dem
Reichstage von 1738 siegt.' In Folge dessen Krieg mit
Rußland (1740-1743), welcher die Schwäche der aristo-
kratischen Verwaltung enthüllt/ Nach dem kinderlosen Tod
der Königin, 1743, wird Adolph Friedrich von Holstein-
Gottorp durch russischen Einfluß als Thronfolger erwählt.
3. Das Haus Holstein 1751 —1818.
1751 —1771. Adolph Friedrich; in immer, größerer Ab-
hängigkeit vom Reichsrath. Brahe und Horn, welche dem
Könige größere Macht verschaffen wollen, werden hinge-
richtet, 1756. Nach dem Sturze der Hüte despotisiren die
Mützen den König aus gleiche Weise. Die Theilnahme am
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TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ulrike_Eleonore Friedrich_von_Hessen-
Kassel Friedrich Adolph_Friedrich_von_Holstein-
Gottorp Friedrich Adolph_Friedrich Friedrich
94
Neuere Zeit.
siebenjährigen Kriege (1756 — 1762) verschafft Schweden
weder Ruhm, noch Vortheil.
1771 —1792. Gustav Iii. — Gestützt auf die Liebe des
Volks und des Heers nimmt er 1772 die Reichsrathe (de-
ren Willkühr immer drückender geworden) gefangen und
führt eine neue, den König weniger bindende Ver-
fassung ein. Durch weise' Einrichtung der Staatsver-
waltung hebt sich bereits wieder Schwedens Macht und
Wohlstand, als der König ein Opfer des in seinem Stolze
gekrankten Adels wird. Er stirbt, auf einem Maskenball,
16. März 1792, durch Ankerström tödtlich verwundet, am
29. März. Sein unmündiger Sohn
1792 —1809. Gustav Iv. steht bis 1796 unter Vormund-
schaft seines Oheims, Karl von Südermannland. Das
Land erleidet schwere Verluste. Im Kriege mit Frankreich
(seit 1803) werden die Schweden aus Pommern vertrieben
1807 und verlieren 1808 im Kriege mit Rußland das korn-
reiche Finnland. Eine Verschwörung des Adels zwingt
den König, 29. März 1809, für sich und seine Nachkom-
men dem Throne zu entsagen und das Land zu verlassen.
An seine Stelle tritt sein Oheim - -
1809—1818. Karl Xiii. Im Frieden mit Rußland, 1809,
wird der Tornea als Gränze festgesetzt. Pommern, 1810
von Frankreich zurückgegeben, kommt für Norwegen, welches
1814 als eignes Königreich mit Schweden vereint wird, an
Dänemark, 1815 (gegen Lauenburg und 2 Mill. Thaler)
an Preußen. Nach dem plötzlichen Tode des erwählten
. Thronfolgers, Herzogs Christian von Augustenburg, wird
der französische Marschall Bernadotte, Prinz von Ponte
Corvo, zum Kronprinzen erwählt. Er nimmt als solcher
einigen Theil an dem Befreiungskriege in Deutschland (Groß-
beeren, 1813), und besteigt 1818 als Karl Xiv. Johann
den Thron. Er, wie sein Sohn, der seit 1844 regierende
Oskar haben sich durch völlige Hingebung an die Na-
tion, durch Gerechtigkeit und strengen Haushalt die Liebe
und Achtung des Volks erworben nod die Parteien, welche
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Iii Gustav Schwedens Gustav_Iv Gustav Karl_von_Südermannland Karl Karl_Xiii Karl Christian_von_Augustenburg Marschall_Bernadotte Ponte
Corvo Karl_Xiv Karl Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Pommern Finnland Frankreich Norwegen Lauenburg Deutschland