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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 127

1865 - Eisleben : Reichardt
127 Durch Karls Eigenmächtigkeit und fortgesetzte Gefangen- haltung des Landgrafen Philipp erbittert, wird Moritz des Kaisers Feind. Statt Magdeburg einzunehmen wendet er sich (in Verbindung mit dem Markgrafen Al- brecht von Brandenburg-Culmbach) nach Süd- deutschland und überrascht den kranken Kaiser in Inns- bruck; doch gelingt es diesem noch, über das Gebirge nach Kärnthen zu entkonnnen. Die gefangenen Fürsten frei, Gewissensfreiheit gewährt. Leider aber hatte sich Moritz mit Frankreich verbündet welches Metz, Toul und Verdun besetzte und für im- mer behielt. (1553) Moritz von Sachsen fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht. Dieser hatte (gegen den passauer Vertrag» die Bisthümer mit Krieg überzogen und wurde von Moritz und dem Herzog Heinrich von Braunschweig bei S. geschlagen; doch fiel ersterer, erst 33 Jahr alt. 1555 Der angsburger Religionsfriede Er kam besonders durch die Bemühungen des Königs Ferdinand zu Stande; doch waren Zwinglianer und Calvinisten in: Frieden nicht mit einbegriffen, und der „geistliche Vorbehalt" setzte fest, daß ein geistlicher katho- lischer Landesherr, der protestantisch würde, Amt und Land verlieren sollte. 1550 Karl V. legt bei Regierung nieder. Lebensmüde zieht er sich in's spanische Kloster St. Juste zurück p), wo er 1558 im 56. Lebensjahre stirbt. Als Kaiser von Deutschland folgt sein Bruder 155 —1564 Ferdinand 1 Er war zugleich König von ll n g a r n u n d B ö h m e n. Obwohl strenggläubiger Katholik erhielt er doch durch edle Duldsamkeit dcu Frieden der Parteien. — Türkenkriege. ^ In Spanien, den Niederlanden, Neapel und Sicilien und Amerika folgt auf Karl sein Sohn Philipp ll., ein mistrauischer ' und unduldsamer Regent. Unter ihm 1581 Abfall der vereinigten Niederlande Politische und religiöse Unterdrückung (Jnquisitiou). An die Spitze der Unzufriedenen k Geusen, d. i. Bettler) tre- ten der kluge Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Alba kommt mit einem Heere p) Gartenbau. Uhren. Todtenmesse.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 94

1865 - Eisleben : Reichardt
94 Pipin befreit. Nach des letzteren Tode theilte Ludwig auf's neue, doch nicht gerecht; denn Pipins Söhne bekamen nichts und Ludwig bloß Baiern. Da.zog dieser gegen seinen Vater, der ans Schmerz hierüber auf einer Rhein- insel bei Ingelheim starb. 843 Der Vertrag von Verdun Krieg Ludwigs und Karls gegen den anmaßenden Lothar. 841 Schlacht bei Fon te na il le s. 842 Bündniß Karls und Ludwigs bei Straß bürg, r) Darauf kam es zu dein berühmten Vertrage von Verduns), in welchein das karolingische Reich folgendermaßen vcrtheilt wurde: Ludwig der Deutsche erhielt das germanische Ostsran- ken (Deutschland'. Karl der Kahle erhielt das romanische W e st franke n (Frankreich). Der Kaiser Lothar erhielt Italien und Mittel- franken (Lothringen), d. i. einen breiten Landstreifen westlich vom Rhein und den Westalpen, t» 843—876 Ludwig der Deutsche. Er hat fortwährend mit den Slaven und den Nor- mannen zu kämpfen, welche Hamburg zerstört hatten, u) Auch die Böhmen und Mähren bedrohten das Reich. 876—887 Karl der Dicke. ' Nach dem Tode seiner Brüder Karlmann itnb Ludwig vereinigte dieser kraftlose Kaiser 844 noch einmal die ganze Ländermasse Karls des Großen. Den bis Paris vordringenden Normannen v) kaufte er den Frieden ab und wurde 887 zu Tribur abgesetzt. 887—H99 Arnulph von Kärnthen. Bruderssohn Karls des Dicken, tapfer, schlägt die'norman- nen bei Löwen. Gegen den mährischen Fürsten 8men- ti b old (Swatoplnk) ruft er die Ungarn oder Magpa- r e n (finnisches Volk vom llral > zu Hilfe, die sich an der Donau festsetzten. Auch zwei Feldzüge nach Italien nn- ternahm Arnnlph v) und erhielt die Kaiserwürde. r) Der Schwur der Könige das älteste Denkmal der französischen, eins der ältesten der deutschen Sprache. s) Po» diesem Vertrage an datirt die selbstständige Existenz des dcnt scheu Reiches und Frankreichs. t) Burgund im Süden löste sich bald als seibstltändiges Reich ab. u) Das Erzbisthum unter Ansgar nach Bremen verlegt. v) Sie erhielten Nil burd) Karl den Einfältigen feste Wohnsitze im nordwestlichen Frankreich. (Herzog Robert von der Normandie.) w) Er unterstützt Berengar von Friaitl gegen Herzog Guido von Spoleto.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 95

1865 - Eisleben : Reichardt
95 899—911 Ludwig das Kind. Bei des Vaters Tode erst 7 Jahr alt. Erzbischof Hatto von Mainz x) und Otto der Erlauchte vou Sachsen verwalten das Reich, welches durch bestän- dige Fehden geschwächt wird (Adalbert von Babenberg). Einfälle der Ungarn in Thüringen, Franken, bis an den Rhein. 911 Mit Ludwig dem Kinde sterben die Karolinger in D ent schland aus. y) 911 —919 Konrad 1 von Franken. Zwar kräftig, kann aber die Ordnung im Reiche nicht berstellen. Lothringen fällt zu Frankreich ab, nur den Elsaß gewann Konrad wieder. Kämpfe mit aufrühreri- schen Herzogen > Sachsen, Schwaben, Baieru» und den Ungarn. -Vor seinem Tode empfahl er seinen Gegner, den Herzog Heinrich von Sachsen, zu seinem 'Rach- folger. z) ' ' 919—1024 Die sächsischen Kaiser. 919 -930 Heinrich La) Sohn Otto's des Erlauchten. Er schließt nach Gefan- gennehmuug eines Häuptlings mit den Magyaren einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dessel- den Anlegung von Bürgend), Bildung einer Reiterei, ' Kriege gegen die Wenden jenseits der Elbe. 925 Erobe- rung von Brannibor. c) Gründung der Markgrafschaften Nordsachsen (Nordmark, Salzwcdell, Meißen und Schleswig. 925 wird Lothringen wieder d e u t s ch. ll) Herzog Giselbrecht heirathet Heinrichs Tochter Gerberga. 933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. Der räudige Hund statt des Tributes. Der eine Haufen der Magyaren bei Sonders hausen, das Hauptheer bei Merseburg (Keuschberg) geschlagen, e • Heinrich stirbt zu Mein leben a. d. Unstrut. Sein Grab in dem von ihm gegründeten Ouedlinburg. x) Derselbe, vo» dem die Sage vom Mäusethurm erzählt wird. y) nn Italien waren sie schon srüher ausgestorben; in Frankreich erst. 978 mit Ludwig dem Faulen. Eo folgt Hngocapet, Stanim Vater der Bourbonen. z) Durch seinen Bruder Eberhard schickt er ihm die Reichsinsignien. a) Die Beinamen „Städteerbauer" oder gar „Bogetsteller, Finkler" ge nügen nicht. Man könnte ihn den Großen nennen. b) Lo entstehen Ouedlinburg, Wittenberg, Merseburg, Nordhausen. <;) Fürst Tugumir. Ein plötzlicher Frost erleichtert die Eroberung, ä) Erst 1735 fiel es wieder an Frankreich, e) Das Engelsbanner. Befreiung vieler Gefangenen,

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 98

1865 - Eisleben : Reichardt
Normannenreiches in Unteritalien). — Erbvertrag mit König Rudolph Ul. von Burgund. Heinrich stirbt kinderlos. Er ruht in dem von ihm gestifteten Dome zu Bamberg neben seiner Gemahlin Kunigunde. 1024—1125 Die fränkischen Kaiser. ,1021 1039 Atonrab Ii., der Sa lier. Königswahl auf der Ebene bei Oppenheim < Mainz). Der ältere Konrad, Herzog von Franken, gewählt, q) Strei- tigkeiten wegen Burgund. Rudolph will den mit Heinrich 11. geschlossenen Vertrag nicht halten. Auch Odo von Champagne und Ernst von Schwaben, Stiefsohn Konrads r), machen als Ressen Rudolphs nähere Ansprüche geltend. Ernst, in Ulm von den Schwaben verlassen, wird auf Giebichenstein 2 Jahre lang gefangen gehalten. Da er seinen Freund Werner von Kiburg nicht bekriegen will, wird er in die Acht erklärt und fällt im Schwarzwalde. 1032 erwirbt Konrad Bur- gunds) für das deutsche Reich, nachdem Rudolph kinder- los gestorben war. Unter Konrad wurden die Lehen für erblich erklärt und der Gottesfricde (treuga Dei) errichtet, t) Konrad stirbt in Utrecht uuk> wird in dem von ihm gegründeten Dom zu S-peier bestattet. 1039-1056 Heinrich 111. (Der Schwarze.) Unter ihm höchste Blüthe der Kaisermacht. Auch Böh- men, Polen, und kurze Zeit sogar Ungarun) erken- nen die Oberhoheit des deutschen Reiches an. In Italien setzt Heinrich 3. Päpste ab (auf der Kirchenversamm- lung zu Sutri) und besetzt den römischen Stuhl mit deutschen Bischen, so mit seinem Verwandten Bruno als Leo Ix. v.) Dieherzogthümer Franken und Schwa- den besaß er unmittelbar, Baiern gab er seiner Ge- q) Edelmüthiger Bergleich zwischen dem älteren Herzog und dem jün- geren Grafen Konrad. r) Seine Mütter Gisela, zuerst mit dem Schwabenherzog Ernst ver- nrählt, war eine Nichte Rudolphs. Sie hcirathete in zweiter Ehe den Kaiser Konrad. s) Von der Stadt Arles auch das arelatische Reich genannt. t! Zuerst in Frankreich durch die Bemühungeu der Clnniacenser cin- geführt. Bon Mittwoch Abend bis Montag früh mußten die Waffen ruhen. n) König Peter besiegt. (Ungarn war 1000 unter Stephan dein Hei- ligen Königreich geworden.) v) Sein Begleiter der Mönch Hildebrand. Leo's kluges Benehmen den Römern gegenüber. Löst die Normannen als deren Gefange- ner vom Banne.

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 117

1865 - Eisleben : Reichardt
- 117 1439- 1493 Friedrich 111 (Iv). Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455 der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf Oestreich (Capistrano, Hunyad >. Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn) wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie- gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich einnahm. 1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut- tenberg G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold- schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus- geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armuth (1456). 1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11. Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s. Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch- ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.) 1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den Schweizern bei Granson und Murten geschlagen. Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei- zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä- therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten. 1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß zer and Lothringer. Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur- den die Niederlande mit Oestreich vereinigt. 1492 Entdeckung Amerikas Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee, e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo. i A. E. J. 0. ü.) f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller." Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber- rinischen Linie.

6. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 93

1865 - Eisleben : Reichardt
93 gossa und Pampelona. Rückkehr wegen Empörung der Sachsen. Ueberfall der Nachhut im Thastronces- v alles durch die Basken. Roland's Tod in). — Spanische Bcark zwischen Pyrenäen und Ebro. 791 Krieg gegen die Änaren. Gründung der Ostmark. Die räuberischen Avareu hatten (788) die Empörung des Herzogs Thassilo von Baiern unterstützt und machten den beabsichtigten Handelswegn) nach dem griechischen Kaiserthume unmöglich. Karl entreißt ihnen ihr Land bis zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte. 890 Karl wird am Weihnachtsfeste von Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser 'gekrönt. Der aus Rom versagte und großer Verbrechen angeklagte Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging nach Italien und setzte ihn wieder eilt, nachdem er ans das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein- bar unerwartete Krönung in der Peterskirche, wodurch Karl der höchste Herrscher der Christenheit und Schirm- herr der Kirche wurde. Nach Bekriegung der Däuen (Normauum) im Norden und der Slaveno) im Osten des Reiches verbrachte Karl seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu Aachen, 72 Jahr alt.p) -840 Ludwig der Fromme. Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser theilte.bald das Reich unter seine 3 Söhne Lothar, Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den r größten Theil und die Kaiserwürde erhielt. Sein da- £ durch verkürzter Neffe Bernhard, König von Italien, empörte sich und wurde geblendet, so daß er nach 3 Ta- gen starb, Nach dem Tode der Jrmingard heirathete ., Ludwig die schöne und stolze Judith aus Baiern, die ihm Karl den Kahlen gebar. Nun stieß Ludwig die Theilung wieder um und gab Karl das Königreich Ale mannien. Daher Krieg zwischen Vater und Söhnen. Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügenfelde bei Col- mar gefangeng), doch'wurde er von Ludwig und 814 ft m) Roland, Haupthetd t>cv Karlssage. (Rolaudslied des Pfaffen Konrad,. n) Karl wollte den Rhein mit der Donau durcli einen Kanal zwischen Altmühl und Rednitz verbinden. Erst König Ludwig von Baiern hat diese tzdce durch den Ludivigskanal verwirklicht o) 78v Unterwerfung der Sorben und Witzen in Brandenburg. ( Festungen gegen sie (Halle, Magdeburg, Erfurt. > p) Beisetzung im Dome zu Aachen. Eröffnung der Gruft durch ^ Otto Iii., denn durch Friedrich Barbarossa. g) Schimpfliche Kirchenbuße, zu Soissons.

7. Vaterländische Geschichte - S. 79

1909 - Nürnberg : Korn
Volk auf den Sippen schloß der beste der Fürsten die Augen zum ewigen Schlaf. Sanier Jammer ertönte im Sande, die Arbeit richte, die Freube schmieg. Es war, als ob in jedem Hause der Vater gestorben wäre. So ist niemals um einen Fürsten getrauert worden wie um Maximilian den Vielgeliebten. Was ist ein Denkmal 0011 Stein, das man oft Fürsten setzt, gegen ein Denkmal der Siebe im Herzen eines Volkes? Maximilian war das letzte Reis aus dem Zweige Sudwigs des Bayern. 16. Kurze Heschichie der Matz. Bayern und Pfalz — Gott erhalts! Alter Spruch. Die bayerische Pfalz umfaßt heute nur noch Gebiete jenseits des Rheins. Früher gehörte zu ihr auch Sandstrecken auf dem rechten Ufer des Stromes mit den Städten Mannheim und Heidelberg. Schon Kaiser Karl der Große hielt sich gerne am Rhein auf und errichtete daselbst Paläste — Pfalzen*), in welche er Grafen zur Handhabung der Ordnung setzte, die „Pfalzgrafen". Die Pfalzgrafen am Rhein genossen ein großes Ansehen. Sie waren die ersten Fürsten des Reiches, hatten den Kaiser währenb seiner Abwesenheit zu vertreten und die Reichskleinodien aufzubewahren. Anfangs waren diese Fürsten meist nahe Verwandte des Kaisers. Friedrich Barbarossa belehnte seinen Stiefbruder Äonrad den Staufen mit der Pfalzgrafenwürde. Dieser hinterließ sie seinem Schwiegersöhne Heinrich dem Schönen, einem Sohne Heinrichs des Söwert und letzterer trat die Pfalzgrafschaft seinem Sohne Heinrich (Ii.) ab, der aber schon nach zwei Jahren starb. Kaiser Friedrich Ii. verlieh nunmehr die Pfalzgrafenwürde dem bayerischen Herzog Ludwig dem Kelheimer (1214). Elf Jahre nachher kamen durch die Verheiratung Ottos des Erlauchten, der ein Sohn Sndwig des Kelheimers war, mit der Tochter des Pfalzgrafen Heinrich des Schonen, dessen Besitzungen an Bayern. Im Hausvertrag zu Pavia (1329) trat Sudwig der Bayer den Erben seines verstorbenen Bruders Rubolf die Pfalz ab. Von da an herrschten in der Pfalz stets Nachkommen Rudolfs. Als in Bayern 1777 der letzte Sprosse Sudwigs des Bayern starb, Max der Gute, erbte dessen Sand die Rudolfische Sinie. Bis auf den heutigen Tag regiert diese Siuie in Bayern. Alle Könige von Bayern und Prinzregent Suitpold sind Nachkommen Rudolfs. *) Pfalz ist seiner Abstammung nach dasselbe Wort wie Palast.

8. Vaterländische Geschichte - S. 80

1909 - Nürnberg : Korn
80 Die Geschichte der Pfalz ist durch Teilungen uoch weit verwickelter als die des Hauptlandes Bayern. Es soll hier in erster Linie von deu „Kurfürsten" der Pfalz erzählt werden. I. Die alte K u r l i n i e. (Später Heidelberger Linie.) Rudolf, der Bruder Ludwigs des Bayern, hinterließ drei Söhne: Adolf, Rudolf Ii. und Ruprecht I. Ersterer war frühzeitig gestorben und hatte ein unmündiges Söhuleiu R u p r e ch t hinterlassen. Anfänglich führten die beiden Brüder die Regierung gemeinschaftlich und zugleich für ihren kleinen Neffen als Bormunde. Nach 9 Jahren aber nahmen alle drei eine Teilung vor. Rudolf erhielt deu größten Teil der Rheinpfalz und die beiden Ruprechte (Oheim und Neffe) die Oberpfalz mit Arnberg, welche Stadt sie znr Residenz bestimmten. Rudolf von der Pfalz starb bald und wurde von den beiden Ruprechten beerbt. Dem ländergierigen Kaiser Karl Iv. mußten sie zwar einige Besitzungen in der Oberpfalz abtreten; aber er sprach ihnen dafür in der goldenen Bulle die Kurwürde allein zu, welche vertragsmäßig zwischen der Pfalz und Bayern wechseln sollte. Damals herrschte der schwarze Tod in der Pfalz und forderte viele Opfer. Das Volk glaubte, die Juden seien an der schrecklichen Krankheit schuld; denn sie hätten die Brunnen vergiftet. Es entstand infolgedessen eine grausame Verfolgung der Israeliten, deren viele erschlagen wurden. Ruprecht schützte die Verfolgten, soviel er konnte; aber die Wut des aufgereizten Volkes ließ erst nach, als sich die Seuche legte. Der ältere Ruprecht stiftete 1386 die Hochschule zu Heidelberg, die nachmals eine der berühmtesten Deutschlands wurde. Vier Jahre darnach starb er und sein Neffe und bisheriger Mitregent Ruprecht Ii. wurde Alleinherrscher in der Pfalz. Er erließ ein Gesetz, welches allen künftigen Teilungen der Pfalz vorbeugen sollte. Aber es kam nicht zur Durchführung. Ihm folgte sein Sohn Ruprecht Iii. In Deutschland regierte zu jener Zeit ein ganz untüchtiger Kaiser: Wenzel. Die Kurfürsten setzten ihn ab und wählten daraus Ruprecht von der Pfalz zum Kaiser. Damit stand wiederum ein Wittelsbacher an der Spitze des Reiches. Leider konnte dieser ritterliche Mann, obwohl vom besten Willen beseelt, für des Reiches Wohl und Ansehen wenig ausrichten. Weder in Italien, wohin er einen Zug unternahm, bei dem ihn die deutschen Fürsten überdies ungenügend unterstützten, noch zuhause gelang es ihm Ordnung herzustellen. Als er mehrere Raubschlösser zerstörte, welche Untergebenen deutscher Fürsten gehörten, schlossen letztere einen Bund gegen ihn. Von da an fanden alle seine besten und edelsten Absichten Widerstand, nichts gelang ihm mehr.

9. Vaterländische Geschichte - S. 15

1909 - Nürnberg : Korn
15 Sein Sohn Ludwig der Fromme war zwar aufrichtig fromm, wie seiu Beiname sagt, und gelehrt, aber nicht tatkräftig. In nähere Beziehung zu Bayern trat er nicht. Fast scheint es, als habe er sich s nicht zugetraut, ein so großes Reich zu regieren; denn bald teilte er die Last der Regierung nut seinen drei Söhnen." Diese Teilung wollte er später wieder abändern und zwar zugunsten seines vierten Sohnes; dies führte zu blutigen Kriegen der Söhne gegen den Vater und gegen einander selbst. Einst standen sich bei Kolmar hn Elsaß die Heere des Paters und der Söhne gegenüber. Während der Nacht verließen den Vater die meisten seiner Krieger und gingen verräterisch zu deu Söhnen über. Nur wenige blieben ihm treu und er mußte sich ergeben. Die Gegend, wo das geschah, heißt heute noch das „Lügenfeld". Der Vater wurde von seinen eigenen Kindern sogar gefangen genommen und in ein Kloster gesperrt. Bei der oben erwähnten Teilung erhielt Ludwig, der jüngste der Söhne, Bayern. Der kaum 20-jährige Fürst zog 825 zur Donau, wo zwischen reiche» Feldern und fetten Triften Regensburg, feine Hauptstadt, lag. Es war das die einzige Stadt im weiten Gebiet. Das meiste Volk wohnte noch in einsamen Weilern und Höfen. Von den Hügeln schauten vereinzelt Burgen der Grasen und Herren weit ins Land hinaus. — Nur ein Mann wie Karl der Große konnte die vielen Sauber des großen Frankenreiches zusammenhalten. Schon fein Sohn Ludwig beging, wie bemerkt, den Fehler, das Reich zu zerstückeln. Als er gestorben war (840), schlossen seine drei Söhne nach einem blutigen Kriege den berühmten Vertrag zu Verdun 843 und teilten das Reich in drei Teile. Lothar, der älteste, erhielt fc>eu mittleren, Karl der Stahle den westlichen Teil des Franken-reichs, Ludwig von Bayern bekam die deutschen Länder rechts vom Rhein, nebst den Gauen von Speyer, Worms und Mainz. Man gab ihm deshalb den Namen Ludwig „der Deutsche". Er residierte in Regensburg und Bayern wurde von da ab der Kern des neuen Reiches. Wie Ludwig der Deutsche einst Krieg gegen seinen Vater geführt hatte, so geschah ihm nun wieder von seinen Söhnen. Sie empörten sich gegen ihn und hielten zu den Feinden des Reiches. Schwer wurde es ihm, den Frieden wieder herzustellen. Zu dieser bitteren Sorge kam noch manche andere. Er war in unaufhörliche Kriege mit den östlichen Nachbarvölkern in Böhmen und Mähren verwickelt. Sein Bruder Karl der Kahle war ihm, als Lothar und seine Sohne gestorben waren, hinterlistig in der Erwerbung der römischen Kaiserkrone zuvorgekommen. Seine Gattin hatte eilten Schlagaufall getroffen und sie der Sprache beraubt; sie starb bald darauf. Ein halbes Jahr nach ihrem Tode starb Ludwig der Deutsche (876), nachdem er 50 Jahre über Bayern geherrscht hatte. Nach seinem

10. Vaterländische Geschichte - S. 17

1909 - Nürnberg : Korn
17 4. Bayern unter den Kuilpokdingern. (911—948.) „Zu tausend kamen sie und hunderttausend, Die Schwärme aus des Ostens Wüstenei, Wie Brandung dröhnend und wie Sturmwind brausend Drang himmelan ihr wildes Kampfgeschrei; Ersterben sollte unter ihrem Tritte Die deutsche Bildung und die deutsche Sitte." S. Wohlmuth. In den schlimmen Zeiten nach dem Tode des letzten Karolingers in Deutschland konnte nur ein tatkräftiger und mutiger Fürst Ordnung schaffen. Der in Forchheim zum deutschen König gewählte Frankenherzog Konrad I. war ein solcher Herrscher leider nicht. Er konnte Deutschland weder schirmen noch einigen. Die Herzöge wollten vom Kaiser ganz unabhängig sein. Die Bayern hatten zu ihrem Herzog Arnulf erhoben, einen Sohn des in der Ungarnschlacht an der Donau gefallenen Luitpold. Arnulf war ebenso mutig und tapfer wie sein Vater. Um vor den Ungarn Ruhe zu haben, hatte ihnen sein Vorgänger einen Tribut (eine Abgabe) bezahlt. Als nun Abgesandte des Räubervolkes nach Regensburg kamen und auch von Arnulf einen solchen verlangteil, rief er ihnen zu: „Wenn Eure Barbaren einen Tribut wollen, so sollen sie selbst kommen und ihn holen; sie werden finden, daß wir ein Schwert haben und eine Faust, es zu führen!" Raubend und mordend kamen daraufhin die Ungarn wieder nach Bayern. Aber Arnulf brachte ihnen mit Hilfe der Schwaben eine völlige Niederlage bei; das geschah bei Altötting am Inn. Weil Arnulf die Oberhoheit des Königs Konrad nicht auerkanute, zog dieser mit Heeresmacht gegen ihn, und Arnulf mußte mit Weib und Kind zweimal in der Flucht sein Heil suchen. Konrad hatte noch vor seinem Tode seinen starken Gegner, den Sachsenherzog Heinri ch, als König empfohlen. Derselbe wurde denn auch gewählt. Weil ihm die Nachricht von seiner Wahl beim Vogel (Finken)-Fang überbracht worden sein soll, erhielt er den Beinamen „Vogelsteller" oder „Finkler". Auch den neuen König wollte Arnulf nicht anerkennen. Heinrich zog deshalb vor Regensburg. Die Stadt, welche stark befestigt worden war, widerstand dem Angriff des feindlichen Heeres. Nun ließ Heinrich feinen Gegner Arnulf zu einer Zusammenkunft zwischen den beiden Heeren bitten. Die beiden Männer standen sich dort von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Arnulf war zum Kampfe vorbereitet, Heinrich kam ohne Rüstung. Dieser stellte seinem Gegner mit feierlichen Worten vor, wie es das Wohl des Vaterlandes verlange, daß im Reiche Ruhe werde, und wie notwendig es fei, daß alle Völker unter einem König stünden, um als eilt Ganzes zu erscheinen und um vereint gegen die gemeinsamen Feinde Dittmar und Graf, Vaterländische Geschichte. 2
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