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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 152

1878 - Mainz : Kunze
— 152 — lischen Minister Schw arzenberg abhängig, welcher vor allen Dingen den Vortheil des Kaisers zu wahren suchte. Während nun Gustav sich abmühte festen Fuß zu fassen und während man in Wien witzelte, der Schneekönig werde bald an der Sonne geschmolzen sein, gieng Magd eburg, das wie früher dem Interim so jetzt dem Restitutionsedikte tapfer getrotzt hatte, an Tilly und' Pappenheim verloren und würde durch eine Feuersbrunst fast ganz zerstört (20. Mai 1631). Jetzt endlich schloß Branbenburg und später auch Kursachsen aus Not sich den Schweden an; mit vollem Eifer bagegen für die protestantische Sache traten ihnen Bernharb von Weimar und Wilhelm von Hessen bei, die Urenkel jener im schmalkalbischen Kriege so unglücklich geworbenen Vorkämpfer ihres Glaubens. Tilly hatte derweil Thüringen und Sachsen gräßlich verwüstet und sich zu Breiten-felb bei Leipzig zum Kampfe gestellt (17. Sept. 1631). Hier aber mußte er dem Könige Gustav weichen und zog sich in schmählicher Flucht nach Süben. Obgleich der in Böhmen einrücfenbe sächsische Kurfürst äußerst schonenb auftrat, um es ja mit dem Kaiser nicht ganz zu verberben, zitterte man boch in Wien und begann mit Wallenstein wegen Werbung und Führung einer Armee zu unterhanbeln. Der Gekränkte stimmte enblich zu, aber auf Bebingungen hin, die den Kaiser jebes Einflusses auf die Kriegsführung beraubten und seinem Generalissimus beim Friebens-schluß eine entscheibenbe Stimme sicherten. Währenb nun der Frieblänber, „des Lagers Abgott und der Länder Geißel" seine Schaaren sammelte, suchte Tilly, der Franken nicht hatte halten können, wenigstens Baiern zu schützen; aber bei der Vertheidigung des Lechübergangs (April 1632) tödtlich verwundet starb er nach einigen Tagen zu Ingolstadt. Siegreich zog Gustav Adolf in München ein, brach jedoch bald zum Schutze Nürnbergs gegen Wallenstein nach Norden auf. Hier stürmte er vergebens mit ungeheuren Verlusten gegen das gut befestigte kaiserliche Lager (September 1632), wich dann vor dem ihn bebrohenben Hunger nach der Donau zurück, um Wallenstein sich nachzuziehen; da dieser indessen seine Hoffnung täuschend sich plündernd gegen Sachsen wendete, so brach er ebenfalls dorthin auf. Am 16. Nov.

3. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 125

1890 - Leipzig : Reichardt
125 1630 Wallcnstews Absetzung auf dem Reichstage zu Regensburg beschlossen. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein bald und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Prchtige Hofhaltung. Gustav Adolf, König von Schweden, landet mit 13000 Mann, die aber bald auf 40000 vermehrt wurden, auf Usedom. Gustav Adolf1) hatte sein Heer in mehrjhrigem Kriege mit Rußland und Polen ausgebildet^). Er erschien teils zum Schutze des bedrckten Protestantismus, teils um seine Macht zu vergrern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm^), mu er zwingen, sich ihm anzuschlieen. Whrend er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. 20. Mai In Magdeburg, das wegen des Widerstandes gegen das Restitutionsedikt gechtet worden war, befehligte der schwe-difche Oberst Falkenberg. Erstrmung durch Tilly und den khnen Reitergeneral Pappenheim. Mord, Brand und Plnderung. Zerstrung Magdeburgs bis auf den Dorn4) und etwa 150 Gebude. Von 35 000 Einwohnern kaum 5000 brig5). Gustav Adolf gelobt, das Schicksal Magdeburgs an Tilly zu rchen. Letzterer bedrngte nun den Kurfrsten von Sachsen so sehr, da er sich jetzt notgedrungen mit Gustav Adolf verband. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von Gustav Adolf Sept. geschlagen. Gegen Tillys Rat wurde die Schlacht von Pappen-heim erffnet. Zwar wichen die Sachsen vor den Kaiserlichen, desto tapferer waren die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Die ganze Lage der Dinge in Deutschland verndert. Die Sachsen nahmen Prag und Gustav Adolf zog siegreich durch Franken bis an den Rhein (Mainz), dann gegen Bayern. 1632 Tilly fllt am Lech gegen Gustav Adolf. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang Gustav Adolf den x) Enkel des Gustav Wasa, der (seit 1523) die Reformation in Schweden durchgefhrt hatte. 2) Den Frieden mit Polen hatte der Kardinal Richelieu vermittelt, um die Hnde des schwedischen Knigs fr die Einmischung in Deutschland frei zu machen. 3) Seine schwankende Haltung grtenteils das Werk seines Ministers, des katholischen Grafen Schwarzenberg. 4) Tie in denselben Geflchteten von Tilly begnadigt. B) Pappenheim meldet an den Kaiser: Seit Trojas und Jerusalems Eroberung sei keine grere Victoria erfahren und erhret worden."

4. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 13

1894 - Wiesbaden : Kunze
13 in den Kopf geschossen worden war, nicht herausziehen konnte. Er starb kinderlos. 3. Waldemar der Groe 13081319 (Treffen bei Gransee, Friede zu Templin.) Waldemar der Groe, der Sohn Konrads, eines Bruders Ottos Iv., war vor allem ein gewaltiger Krieger. Der Fürst Witzlav von Rgen hatte es auf die Eroberung der freien Stadt Stralsund abgesehen und bedrngte sie. Sie fand Hilfe bei Waldemar, Witzlav dagegen beim Dnenknige. Der Kampf entschied zu gunsten Walde-mars: Witzlav mute sich zum Frieden bequemen und der Stadt Stralsund die Freiheit zuerkennen- Der Dnenknig wute aber darauf einen furchtbaren Bund gegen Waldemar zustande zu bringen, in welchem sich die Könige von Dnemark, Schweden und Polen, ferner Mecklenburg, Lauenburg, Braunschweig, Meien, Holstein, Rgen zur Vernichtung Waldemars zusammeuthaten. Auf Walde-mars Seite stand nur der Herzog von Pommern. Waldemar war etwa in der Lage Friedrichs Ii. am Anfange des siebenjhrigen Krieges. Nach schneller und starker Rstung warf er, noch ehe der Kampf mit den andern begann, die Mecklenburger nieder. Dann aber zog die groe Heeresmacht gegen ihn heran. Bei Gransee in der Mittelmark kam es zu einem schweren, aber un-entschiedenen Treffen (Aug. 1316), welches die Macht der Feinde brach und zum Frieden zu Templin fhrte 1317; Waldemar behauptete seine Besitzungen, Stralsund seine Unabhngigkeit. Waldemars Kriegsruhm erglnzte weithin. Die Bedeutung der Markgrafen von Brandenburg wog bereits so schwer, da sie mit den sechs mchtigsten Reichsfrsten die Kaiserwahl an sich rissen. Auch nach innen wirkte Waldemar wohlthtig; er frderte den Ackerbau, machte unfruchtbare Strecken urbar, hob Handel und Verkehr. Besonderes Wohlwollen wendete er den Stdten zu, die er in seinen vielen Kriegen treu und anhnglich gefunden hatte, während er an dem widerspenstigen Adel, der zum Reiterdienst verpflichtet war, schlechte Erfahrungen gemacht hatte; er schtzte die Städte gegen die Raubsucht der Ritter, befrderte ihren An-schlu an die Hansa und trug auerordentlich viel zu ihrem

5. Hilfsbuch für die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 48

1894 - Wiesbaden : Kunze
48 Kaiser, mit Spanien und Holland gegen Frankreich ein Schutz-und Trutzbndnis und rckte mit 19000 Mann ins Feld. Whrend der Krieg in Deutschland und in den spanischen Niederlanden wtete, fielen die Schweden (Karl Xi. 16601697), von Ludwig Xiv. bewogen, in die von Truppen entblten Marken ein, um den Kurfürst von dem Kriegsschauplatze weg-zulocken. Der Kurfürst hielt noch ein halbes Jahr bei seinen Verbndeten aus und lie die Schweden ungestrt ihre Be-drckungen und Grausamkeiten ausben. Dann brach er mit 15000 Mann aus seinen Winterquartieren zu Schweinfurt am Main auf und rckte in Eilmrschen, aber in der Stille, auf den Feind zu. Als er in Magdeburg angekommen war, lie er die Thore verschlieen, damit niemand seine Ankunft verraten sollte. Die Feinde waren ziemlich zerstreut, ein Teil lag in Havelberg, die Hauptmacht in Brandenburg; es galt nun, die Linie der Schweden durch einen berfall zu durchbrechen. Mit 5600 Reitern, dreizehn Geschtzen, gegen 1000 Mann Fuvolk setzte er ganz still der die Elbe, erreichte in raschem Marsche die feste Stadt Rathenow und nahm sie durch einen Handstreich. Nun bogen die in Brandenburg liegenden Schweden ostwrts aus, um der Fehrbellin sich Havelberg zu nhern. Der Kurfürst zog ihnen mit der Reiterei nach. Am 18. Juni stand er in der Nhe von Fehrbellin am Rhin (im osthavel-lndischen Kreise des Regierungsbezirks Potsdam) dem Feinde gegenber; die Schweden zhlten 7000 Mann Fuvolk, 4000 Reiter, 38 Geschtze, während er nur 5600 Mann Reiter und 13 Geschtze hatte; das Fuvolk war noch nicht angekommen. Das schwedische Heer stand vor einem Dorfe, den linken Flgel an einen Sumpf, den rechten an bewaldete 'Hgel gelehnt. Der Generalfeldmarschall Derfflinger, einer der grten Kriegs-Helden der damaligen Zeit, nahm seinen Vorteil wahr, besetzte, durch einen Nebel geschtzt, diese Hhen und pflanzte dort Geschtze auf. Hier behauptete er sich den hartnckigen An-griffen der Schweden gegenber, während die Brandenburger von vorne unaufhrlich vorstrmten. Der Kurfürst selbst kmpfte im dichtesten Gedrnge. Endlich um 11 Uhr morgens wichen

6. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 44

1877 - Mainz : Kunze
44 sie wie angewachsen waren; auf diesen kamen und verschwanden sie wie der Wind in wilden Plnderungszgen, pltzlichen Ueberfllen; ihre frchterliche Waffe war der Bogen; angreifend und fliehend erlegten sie von ihren flinken Pferden aus mit Sicherheit die Feinde. Handgemein zu werden und mit dem Schwerte zu kmpfen, suchten sie zu vermeiden, auch Städte und feste Pltze zu erobern, war nicht ihre Strke. Ihre An-griffe waren heftig, ihre Ausdauer dagegen gering. Ludwigs Heer rckte gegen die Ungarn, die jedes Jahr in Bayern oder Sachsen erschienen, erlitt aber 907 bei Preburg eine furchtbare Nieder-lge. Im folgenden Jahre verheerten sie Thringen nud Sachsen 909 Schwaben u. s. w.: Ludwig mute sich herbeilassen, ihnen Tribut zu zahlen. Sie brachten fortan unsgliches Unglck der Deutschland. Ludwig starb im Jahre 911; mit ihm erlosch das Geschlecht der Karolinger in Deutschland. 5. Konrad I. Von Franke 911918. Die Groen des Reiches whlten den krftigen und leut-seligen Herzog Konrad von Franken, der von mtterlicher Seite mit den Karolingern verwandt war. Er vermochte nicht die Ruhe im Innern des Reiches, das sich nach Ludwig des Kindes Tode in Herzogtmer aufzulsen drohte, herzustellen; na-mentlich gelang es ihm nicht, Heinrich, den Herzog der Sachsen, zur Anerkennung seiner kniglichen Gewalt zu zwingen. Die Lothringer, welche mit der Wahl unzufrieden waren, schloffen sich 911 an Frankreich an. Seine ganze Regierungs-zeit war angefllt mit Kmpfen gegen die Herzoge von Loth-ringen, Sachsen, Schwaben und Bayern. Die Ungarn setzten ihre Plnderungszge fort und kamen sogar bis Lothringen. Sterbend empfahl Konrad seinen Feind, den mch-tigen Herzog Heinrich von Sachsen zu seinem Nachfolger. 9 :-< Zweite Abtheilung. 1 ""schsischen Kaiser 919-1024. 1, Heinrich I. 919-936. (Wiederhersteller des Reiches, Stdtegrnder, Sieger Uber die Ungarn). Nach Konrad's Tode whlten die Franken und Sachsen den genannten Sachsenherzog Heinrich zum Könige. Er wurde

7. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 142

1877 - Mainz : Kunze
142 Auch wollte er den Grafen Wilhelm Egon von Frsten-berg, dessen Bruder ihm die Stadt Straburg verrtherischer Weise in die Hnde gespielt hatte, trotz Kaiser und Papst zum Erzbischos von Kln machen. Als ihm darin nicht willfahrt wurde, erklrte er an Deutschland den Krieg. Der neue Kurfürst aus der neuburgischen Linie, des Kaisers Schwiegervater, wute diesen, sowie die bedeutendsten Reichsfrsten, darunter den groen Kurfrsten, Spanien, Schweden 1686 in dem Augsburger Bndnisse zu vereinigen. Wilhelm Iii., der 1688 den englischen Thron bestiegen hatte, schlo sich nebst Holland und dem Herzog von Savoyen 1689 in der groen Wiener Alliance den Augsburger Verbndeten an. Der Krieg gewann eine groe Ausdehnung, die Rhein-gegenden, die Niederlande, Italien, Spanien und Irland wurden Schaupltze desselben. Ludwig Xiv. ,begann nach dem Plane des Kriegsministers Louvois mit einer schrecklichen Verwstung der Pfalz, welche in eine Einde verwandelt wurde. Mann-heim, Worms, Speier, Oppenheim, Frankenthal, Ladenburg und andere Städte sanken in Asche; die Mauern der Stadt Heidelberg und die herrlichen Thrme des Schlosses wurden gesprengt, die halbe Stadt verbrannt, im Dome zu Speier wurden die Grber der Kaiser durchwhlt. Tausend Ortschaften wurden im ganzen verdet, fnfzig Schlsser verbrannt. Auch im Trier'schen und Kurklnischen wtheten die Franzosen. Am Rheine waren inde die militrischen Erfolge der Franzosen nicht bedeutend, weil die Reichsstnde, erschreckt durch die Verwstung der Pfalz, zu einem einheitlichen und ener-gischen Handeln sich aufrafften und in der Person des Prinzen Ludwig von Baden (seit 1693) den Franzosen einen tchtigen Feldherrn gegenber stellten. Zur See waren die Franzosen unglcklich. Der entthronte Stuart Jakob Ii. von England, welcher mit franzsischen Truppen 1689 fast ganz Irland gewonnen hatte, wurde 1690 von Wilhelm Iii. am Boyneflu besiegt: die englifch-hollndische Flotte siegte ferner 1692 bei La Hogue und machte dadurch

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 150

1884 - Hannover : Helwing
150 Die Neuzeit. einem Throne sitzend durch Paris getragen und als Gttin der Vernunft verehrt. Das Haupt dieser Umsturzpartei war Robespierre; er wtete mit unumschrnkter Gewalt und beherrschte Frankreich durch' den Schrecken. An manchen Tagen starben 150 Personen durch das Fallbeils so da ganze Geschlechter ausgerottet wurden. Als Robespierre trotz seiner Gewalt seine Macht wanken sah, beantragte er beim Konvent, den Glauben an Gott und die Unsterblichkeit wieder einzufhren, was unter groen Festlichkeiten auch geschah. Als aber der Tyrann mit neuen Anklagen gegen die Mitglieder des Konvents auftrat, schrie man ihm entgegen: Nieder mit dem Tyrannen!" Man ergriff und ent-hauptete auch ihn. Der Konvent ging auseinander, und statt seiner trat eine mildere Regierung an die Spitze des Staates. womit Ruhe und Sicherheit zurckkehrten. Schon aber lag die ganze Kraft des Landes in dem Heere und seinen jungen Generalen. 33. Friedrich Wilhelm Ii; 1786-1797. a. Der Krieg gegen Frankreich. Der Nachfolger Friedrichs des Groen wurde Friedrich Wilhelm Ii., ein Sohn des Prinzen August Wilhelm, der ein Bruder des Knigs war. Als in Frankreich die Revolution ausbrach, lag die Gefahr nahe, da dieselbe auch in Deutschland um sich griffe; dazu war Maria Antoinette eine Schwester des deutschen Kaisers; endlich reizten die vielen, aus Frankreich geflchteten Adeligen fortwhrend zum Kriege, indem sie den deutschen Fürsten vorspiegelten, die meisten Einwohner Frankreichs seien treue Anhnger des Knigs und wrden sich wie ein Mann erheben, sobald nur ein deutsches Heer ihnen zu Hlse kme. Da verbndeten sich die Fürsten Ostreichs und Preuens gegen Frankreich. (1792.) Dies erregte unter den preuischen Offizieren die freudigste Zustimmung. Der preuische Befehlshaber, der Herzog Ferdinand von Braunschweig, hoffte, mit den Pariser Advokaten" leicht fertig zu werden; er sagte zu seinen Offizieren: Meine Herren, nicht zu viel Gepck! Es handelt sich nur um einen Spaziergang!" Aber es kam anders? In den Weinbergen der Champagne (Schangpanj) muten sich die Truppen tagelang von unreifen Weintrauben nhren, infolgedessen die Ruhr im Heere ausbrach; der lehmige Boden war durch Regengsse in einen Morast verwandelt, und ein franzsisches Heer drohte, in Deutschland einzufallen. Daher fhrte der Herzog von Braunschweig das Heer nach groen Verlusten der den Rhein zurck. Die )streichet wurden gnzlich geschlagen und verloren die

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 119

1884 - Hannover : Helwing
Der schwedische Krieg. 119 511 Hlfe gekommen wre. Als er (1630) auf der Insel Usedom landete, fiel er vor seinem ganzen Heere auf die Kniee, dankte Gott fr die glckliche berfahrt und 'bat um ferneren Beistand. Seinen Kriegern traten vor Rhrung die Thrnen in die Augen; er aber sprach: Weinet nicht, sondern betet. Je mehr Betens, desto mehr Sieg's!" Er hielt strenge Manneszucht, verbot seinen Soldaten jede Plnderung und lie tglich zweimal Feldgottesdienst halten. Gustav Adolf hoffte, die evangelischen Fürsten Deutschlands wrden ihn mit offenen Armen aufnehmen; allein diese hielten steh aus Furcht vor dem Kaiser zurck und verweigerten den Schweden den Durchgang durch ihr Land. Selbst der Schwager Gustav Adolfs, Georg Wil h e l m von Brandenburg, mute zu einem Bndnis gezwungen werden. Unter-des hatte Tilly die reiche und feste Stadt Magdeburg, die sich dem Restitutionsedikt widersetzte, eingeschlossen. Von Tag zu Tag hoffte die Stadt auf Gustav Adolfs Hlfe; ihre Hoffnung schien stch zu erfllen, als Tilly eines Tages pltzlich die Belagerung aufhob. Doch dies war nur eine Kriegslist gewesen; als die Brger die Nacht vergebens gewacht hatten und sich gegen Morgen dem Schlummer berlieen, wurde die Stadt pltzlich von Pappenheim angegriffen und erstrmt. Entsetzlich 1631 war das Morden der rohen Krieger; 30000 Einwohner kamen durch Feuer und Schwert um; von den Gebuden der Stadt wurden nur der Dom, ein Kloster und wenige Fischerhtten gerettet. Von Magde-brg zog Tilly gegen den Kurfrsten von Sachsen, der zwar den Schweden nicht geholsen hatte, aber auch das Restitutionsedikt nicht anerkennen wollte. In seiner Not wandte sich dieser an Gustav Adolf. Der König kam und schlug Tilly bei Breitenfeld nahe bei Leipzig und fetzte feinen Siegeszug fort durch Thringen und Franken bis an den Rhein und nach Bayern, während die Sachsen Bhmen besetzten. Tilly suchte noch den Schweden den bergang der den Lech zu wehren, erhielt dabei aber eine tdliche Wunde, welcher er bald nachher erlag. Ohne Wider-stand besetzte Gustav Adolf Augsburg und Mnchen. b. Schlacht bei Ltzen. In dieser Bedrngnis wandte sich der Kaiser wieder an Wallen st ein. Nach vielen vergeblichen Bitten lie dieser sich herbei, ein Heer zu sammeln. Schon nach drei Monaten konnte er dem Kaiser melden: Das Heer ist da, schickt einen Fhrer!" Wieder mute ihn der Kaiser bitten, das Heer selbst zu führen. Wallenstein willigte endlich ein, der Kaiser mute ihm aber den unbeschrnkten Ober-beseht der dasselbe zugestehen und ihm ein kaiserliches Erbland und Mecklenburg versprechen. Zuerst reinigte Wallenstein Bhmen von den Sachsen und bezog dann bei Nrnberg, dem Lager Gustav Adolfs gegenber, eine feste Stellung. Bald war die ganze Gegend um Nrn-

10. Weltkunde - S. 168

1896 - Hannover : Helwing
168 — rüchtigten „Raubkriege". In dem ersten Raubkriege hoffte er, das reiche (spanische) Brabanter Land an sich zu reißen. Da trat ihm der Dreibund (Holland, England und Schweden) entgegen, und er bekam nur einen kleinen Teil von Flandern (1668). Das verdroß den stolzen König sehr, und er be- schloß, zunächst an Holland Rache zu nehmen. So brach der zweite Krieg aus, in welchem der tapscre Statthalter Wilhelm Iii. von Oranien nebst den berühmten Seeheldcn de Ruyter und Tromp die Niederlande siegreich ver- teidigten. In diesem Kriege stand auch der Große Kurfürst von Brandenburg auf Hollands Seite. Als Frankreichs Heere die Niederlande räumen mußten, stürzten sie sich auf das Rheinland und verwüsteten unter Tärenne und Condee die Pfalz zweimal auf barbarische Weise. Endlich mußte Ludwig Frieden schließen. Er bekam die Frauchecomte, mehrere feste Plätze in den Nieder- landen, Freiburg im Brcisgau und 10 elsässische Städte (1679). Nun setzte Ludwig die sog. Rcunionskammcrn ein, d. h. er beauftragte eine Anzahl gelehrter Männer, zu untersuchen, welche Gebiete einst zu irgend einem der Lande oder zu einer der Städte, die er in dem Frieden an Frankreich gebracht hatte, gehörten. Diese Gebiete nahm er dann einfach in Besitz. Deutschlands Kaiser und Fürsten ließen cs ohne Schwertstreich geschehen. Endlich setzte Ludwig seinen Räubereien die Krone auf, indem er mitten im Frieden die freie deutsche Reichsstadt Straßburg wegnahm (1681). Ohnmächtig sahen Kaiser und Reich auch diesem frechen Raube zu. — Wenige Jahre später machte Ludwig Ansprüche auf die Rheinpfalz, deren Kurfürst gestorben war. Er ließ seine Truppen schleunigst in die Pfalz einmarschieren. Die Generäle hatten den Befehl, sämtliche Städte und Dörfer in Brand zu stecken, ehe die deutschen Heere und ihre Verbündeten herankämen. So sanken Mannheim, Speyer, Worms, Heidelberg und viele andere Städte in Schutt und Asche. Das prachtvolle Heidelberger Schloß wurde gesprengt. Die Pfalz wurde durch diese Mordbrcunereien gänzlich verwüstet, ihre Bewohner dem Hunger und der Winterkältc erbarmungslos preisgegeben. Dieser dritte (pfälzische) Raubkrieg dauerte 10 Jahre. Im Frieden von Ryswick in Holland behielt Ludwig das Elsaß und Straßburg (1697). b) Die Entwickelung des brandenburgisch - preußischen Staates zu einer Großmacht Europas. § 80. Brandenburgs Anfänge. Der Schauplatz der brandenburgisch-preußischcn Geschichte ist im ganzen das Gebiet zwischen Elbe und Weichsel. Hier wohnten ursprünglich deutsche Stämme (vergl. § 29). Sie hatten in der großen Völkerwanderung diese Sitze verlaffen, und slavische Völkerschaften waren dort eingerückt und bis über die Elbe nach Westen vorgedrungen. Diese waren noch Heiden und erbitterte Feinde der Deutschen. Karl d. Gr. hat bereits Krieg mit slavischen Stämmen geführt. Heinrich I. eroberte Brennaburg, die feste Stadt der Heveller (928), und bildete aus den eroberten slavischen Landen diesseit und jenseit der mittleren Elbe die Nordmark (Mark Brandenburg. S. §43). Sein Sohn Otto d. Gr. gründete Bistümer im Slavenlande, um die Slaven zum Christentume zu bekehren. Unter Heinrich Iv. aber gingen das Christentum und die deutsche Herrschaft jenseit der Elbe wieder zu Grunde. Erst Kaiser Lothar nahm den Plan wieder auf, die an die Slaven verloren gegangenen Lande zurück zu erobern und deutsches, christ- liches Wesen dort einzuführen. Er setzte seinen treuen Freund und Waffen- bruder Albrecht den Bären aus dem Hause der Askanier zum Mark-
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