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Gutenberg 1401 in Mainz geboren. Dann nach Stra-brg, 1444 wieder nach Mainz. Verbindung mit dem Goldschmied Johann Faust und dem Schnschreiber Peter Schsser. Die Buchstaben ansangs aus Holz-stbchen ausgeschnitten, spter von Metall. Gutenberg, dem Faust verschuldet, stirbt in Armut (1468). Das erste gedruckte Buch der lat. Psalter von 1457. 1453 Eroberung Konstantinopels durch Mohammed Ii. Ende des ostrmischen Kaisertums.
Der letzte Kaiser Konstantin Xi. Palologus fallt nach tapferer Gegenwehr. Schon vorher flchten viele griechische Gelehrte vor den Trken nach Italien, was zum Wiederausblhen der Wissenschaften im Abendlande mit beitragt (Hof der Medici in Florenz.)
1476 Karl der Khne, Herzog von Burgund (Herzog-tum und Freigrafschaft Burgund, Niederlande), von den Schweizern bei Granfon und Mutten gefchlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Renatus von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schweizern in Bndnis. Die Besatzung von Granson verrterisch gettet. Daraus siegten die Schweizer bei Granson und Mnrten.
1477 Karl der Khne fllt bei Nancy gegen Schwerzer und Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel das Herzogtum Burgund an den schlauen König Ludwig Xi.1) von Frankreich; die Freigrasschast Burgund und die Niederlande erbte Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn, dem rittet-lichen Maximilian, verheiratetes). So wurden diese Lnder mit sterreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas. v.
Der Genuese Christoph Kolumbus hatte die ^dee, Indien aus einem westlichen Wege zu erreichen, statt aus dem weiten Wege um Afrika herum. In Portugal ab-gewiesen, wendet er sich nach Spanien. Jsabella, die Gemahlin Ferdinands des Katholischen3), gewhrt ihm endlich 3 Schiffe.
Abfahrt von Palos den 3. August. Nach muhseliger Fahrt*) wird am 12. Oktober die Insel Guanaham (St. Salvador) entdeckt, sodann Euba und Haiti.
1) Sein Vater Karl Vii., hart bedrngt durch die Englnder, wird durch die Jungfrau von Orleans, Jeanne d'arc aus Dom Remy tn Lothringen, gerettet, (1431 in Rouen verbrannt).
2) Ihre Kinder Philipp und Margarete. ^ _ .. .
3) Durch die Vermhlung der Jsabella von Castll,en mit Ferdinand von Aragonien wurde aus Spanien ein Reich. Die Mauren 1492 au. Granada vertrieben. . m .
4) Unzufriedenheit der Schiffsmannschaft, aber kem Aufstand.
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann Peter_Schsser Gutenberg Mohammed Konstantin_Xi Palologus Karl_der_Khne Karl Karl Karl Nancy Renatus_von_Lothringen Karl Nancy Karls Ludwig_Xi.1 Ludwig Karls_Tochter_Maria Karls Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Kolumbus Jsabella Ferdinands August Karl_Vii Karl Jeanne_d'arc Remy_tn Philipp Philipp Margarete Jsabella_von_Castll Ferdinand_von_Aragonien Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Gutenberg Mainz Mainz Italien Burgund Burgund Niederlande Bndnis Karls Burgund Frankreich Burgund Niederlande Amerikas Indien Afrika Portugal Spanien Haiti Lothringen Rouen Spanien Granada
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sind Schullehrer und Organisten gewesen, auch sein Vater
war dazu bestimmt. Als junger Mensch von 20 Jahren kam
er nach Kopenhagen und wurde auf Verwendung des viel-
vermögenden Grafen Adam Gottlob Moltke, dessen Töchter er
in der Musik unterrichtete, Organist an der Friedrichsberger
Kirche, stieg darauf zum Schlossgevollmächtigten und später
zum Schlossverwalter, in welchem Amte er starb.
Unsers Oehlenschlägers Erziehung und Bildungsgang bis
zur Confirmation war der gewöhnliche der Kinder des Mittel-
standes. Eine verdriessliche Winkelschulmeisterin zum Entree
der Schullaufbahn, demnächst Aufnahme in die Küsterschule
und Beschluss des Schulunterrichts in der Realschule. In
der Realschule offenbarte sich die Dichternatur schon deutlich,
es war indess natürlich, dass die kleinen Comödien , die er
schrieb und selber mit seiner Schwester Sophie und einigen
Schulkammeraden im Speisesaal des Schlosses aufführte, eben
sowenig als einige meistens satirische Gedichte, wie diese
ganze Beschäftigung überhaupt, vor dem Rector keine Gnade
fanden. In den Jünglingsjahren finden wir ihn im Kampfe
mit der unerbittlichen Forderung des Lebens. Der Mensch
muss ein bestimmtes Fach erlernen, eine Wissenschaft stu-
diren. Ein Mensch, der bloss dichten oder schreiben kann,
ohne ein Examen bestanden zu haben, ist ein verunglücktes
Genie. Das fühlte und erkannte Oehlenschläger auch, darum
wurde studirt, geträumt, getändelt, ein Versuch als Schau-
spieler gemacht und aufgegeben; von Neuem studirt, ein Vor-
bereitungsexamen glücklich bestanden und ernstlich unter
A. 8. Oerstedts Anleitung die Jurisprudenz in Angriff ge-
nommen. Bei dem Angriff ist’s denn auch geblieben und
Oehlenschläger nie ein trockener Jurist geworden. Zwischen
dichterischen Schöpfungen wurde ab und zu ein Blick aufs
Fachstudium geworfen und dasselbe ungefähr mit dem
24. Jahre bei Seite gelegt — es war entbehrlich!
Mit öffentlicher Unterstützung unternahm Oehlenschläger
im Herbst 1805 eine Reise ins Ausland, die 4*/2 Jahre dauerte,
ihn mit den grossen Geistern seines Jahrhunderts bekannt
machte und befreundete und zum ersten vaterländischen Dichter
in beiden Landessprachen erhob.
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
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träumend den Mittelpunkt des Evangeliums ergriff, weil er von
Christo ergriffen war. In einer einsamen Waldcapelle unfern dem
Kloster pflegte er häufig zu beten und so geschah es denn, daß dort-
hin ihn sein Traum versetzte; Christum glaubte er zu sehen, dem er
auf dessen Geheiß seine Sünde, die er von Jugend aus gethan, be-
kannte und von dem er dann ein Wort für stch bekam, das er nach-
her auch den geängsteten Seelen in der Heidenwelt Schleswigs und
Holsteins gebracht hat: „Sei ohne Furcht, ich bins, der deine Ver-
gehung tilgt." Seine Verdienste um die Schule, in der er die ein-
zelnen Schüler mit seltener Liebe ihrem geistlichen wie leiblichen
Wohlergehen nach auf dem Herzen trug, blieben nicht unbemerkt,
denn als Kaiser Ludwig das Kloster Neu-Corbai an der Weser in
Westphalen gründete, wurde Anschar dahin gesandt und ihm außer
dem Rectorat an der Schule zugleich das Amt eines Volkspredigers
anvertraut s823).
Schon zum zweiten Mal war König Harald, der über Schles-
wig herrschte, von seinen Feinden, den Söhnen des mächtigen Kö-
nigs Göttrik vertrieben worden und als Bittenden hatte Kaiser Lud-
wig ihn das erste Mal bei stch ausgenommen und in sein Reich
wieder eingesetzt; er thats noch ein Mal, nachdem Harald 826 zu
Ingelheim nebst seiner Geinahlin und allen Großen seines Hofs stch
hatte taufen lassen. Da forschte denn Ludwig nach einem Priester,
der Geschick, Liebe und Muth hätte, den König Harald nach dem
wilden Norden zu begleiten. Der Abt Walo trat hervor und nannte
Anschar, der sich gleich zu demüthigen: Gehorsam gegen das Wort
seines Abtes bereit erklärte, aber auch auf die Anfrage des Kaisers,
ob er sich nicht freiwillig zu dem Werk entschließen könne, diesem
seinen freien Entschluß kund gab, den er dann durch Gebet und Le-
sen in der Einsamkeit eines nahe gelegenen Weinbergs bis zur Ab-
reise des nordischen Königs befestigte. Wenn viele seiner Freunde
aus unlauter:: Gründen ihn abmahnten, so ward die herzlich theil-
nehmende Liebe seines Freundes Autbert, der ihn in seiner Einsamkeit
aussuchte, der Anlaß, daß Anschar an ihm einen treuen Begleiter
bekam. Sie wurden vom Kaiser aufs Beste ausgerüstet entlassen,
fanden aber wenig Liebe bei ihren neuen Reisegefährten, deren Ueber-
tritt zum Christenthum ziemlich äußerlich gewesen zu sein scheint.
In Cölln erhielt Anschar von dem frommen Bischof daselbst, der
stch sehr über seine Missionsabstchten freute, ein schönes Schiff zum
Geschenk; nun blickte der König begierig nach dem Fahrzeug hin,
und als er seinen Wunsch aussprach, mit aus demselben die Fahrt
zu machen, gab die freundliche Gewährung der Bitte die Gelegen-
heit zu vertrauter Bekanntschaft. Sie landeten wahrscheinlich in
Hollingstedt an der Treene und schlugen ihren Wohnsitz zu Haddeby
an der Schlei aus. Hier predigten die beiden Priester und errichte-
ten bald auch eine Pflanzschule für künftige Missionäre aus losge-
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Extrahierte Personennamen: Christo Ludwig Ludwig Harald Harald Ludwig Ludwig Muth Harald
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Kloster, welches „Skovkloster" genannt wurde und bis zur Re-
formation blühte. Da mußten aber die Benedictiner hier, wie die
Mönche überall im Reiche weichen. König Christian Iii. zog die
reiche Abtei ein. Friedrich Ii. vertauschte das Kloster an den
.Admiral Herluftrolle gegen dessen Eigenthum, den Hofhilleröds-
holm im nördlichen Seeland, dessen romantische Lage den König
so fesselte, daß erdort später das prächtige Schloß Friederichs-
burg erbaute. Auf diese Weise kam das Waldkloster an Herluf
Trolle, einem der tüchtigsten und biedersten Männer des Vater-
landes (Nr. 16. B.). Er war mit Birgitte Gjöe verheirathet,
die ihm an Heldenmuth und Biederkeit gleich stand. Kinder hatte
ihnen der Himmel nicht geschenkt, weßhalb sie beschlossen sich auf
anderer Weise Kinder zu erziehen. Trolle unterstützte viele Stu-
dierende und hielt dazu beständig zwei Studenten in seinem Hause,
die sich unter seiner Aufsicht mit Bearbeitung der vaterländischen
Geschichte beschäftigten, und endlich beschlossen beide Ehegatten
auf ihrem Gute Skovkloster, das sie Herlufsholm benannten, eine
gelehrte Schule zu errichten. Der Stiftungsbrief ist am 23.Mai
1565, also kurz vor Herluf Trolle's Tode ausgefertigt. Gleich
nach seinem Tode sorgte seine edle Gemahlin für die Ausführung
der Stiftung. Lehrer wurden angenommen und Schüler fanden
sich bald ein. Birgitte räumte den Hof um den Kindern Platz
zu machen und bewohnte bis zu ihrem Tode eine nahegelegene
Mühle, von wo aus sie beständig für das Wohl der Anstalt müt-
terlich sorgte. Wenige Jahre nach ihrem Tode verbreitete sich
das Gerücht, daß die Schenkungsurkunde verloren sei. Her-
lufs und Birgittens Erben, die schon lange darüber erbost gewe-
sen waren, daß das schöne Gut ihnen nicht zugefallen, benutzten
dieß Gerücht, und machten eine Klage anhängig, daß die Schule
mit Unrecht das Gut besitze, es vielmehr ihnen zukomme. Der
Rector der Anstalt, Magister Hans Michelsen erhielt den Befehl
das Anrecht der Schule zu beweisen, hatte aber die Schenkungs-
akte nicht und war sehr unrnhig. Da erschien ihm in der Nacht
vor dem Tage an welchem er nach Kopenhagen beschieden war,
so erzählt die Sage, Birgitte Gjöe und deutete auf einen Tisch
der im Zimmer stand. Als Michelsen darauf dadurch aufmerksam
gemacht den Tisch genauer untersuchte, fand er einen verborgenen
Raum und in diesem die vermißte Urkunde, mit der er sich am
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Extrahierte Personennamen: Christian_Iii Friedrich_Ii Friedrich Hans_Michelsen Birgitte_Gjöe Michelsen
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Anstellung verhinderte." Erst 1720 bekam er jene Anstellung,
die ihn von allen Nahrungssorgen befreite. Mit diesem Jahre
beginnt zugleich seine Dichterlaufbahn. Das bekannte heroisch-
komische Strafgedicht „Peder Paas" verletzte so viele, daß von
allen Seiten ein erschrecklich Schreien und Heulen begann. König
Friedrich Iv. hatte über Peder Paas recht herzlich gelacht und
das Volk geurtheilt, daher mußten die Getroffenen schweigen.
Seine darauf folgenden Schauspiele, die ihm so leicht aus der
Feder stoffen, daß er ihrer zwanzig in vier Jahren schrieb, haben
ihn bei der Nation unsterblich gemacht.
In der Blüthezeit jener krankhaften Frömmelei unter Christian Vi.,
während welcher das Theater geschlossen war, beschäftigte Holberg
sich mit geschichtlichen Arbeiten, bis seine satyrische Laune sich in
der berühmten „unterirdischen Reise Niels Klims" wieder
Luft machte. Das Buch erschien zuerst in Leipzig in lateinischer
Sprache, wurde bald in alle europäischen Sprachen übersetzt und
von Alt und Jung, was man nennt, verschlungen. Unter Fried-
rich V. schrieb er trotz Alter und Schwäche wieder Comödien,
und der Tod endigte seine Wirksamkeit (1753). Unser Holberg
war unverheirathet, hat sich aber eine Baronie zusammengeschrie-
den und diese zum bleibenden Segen der lernbegierigen Jugend
der Soröer Academie vermacht.
Los. Die Soröer Academie.
Ungefähr in der Mitte des südlichen Seelands in einer
holzreichen Gegend malerisch an einem Landsee liegt die
kleine Stadt Soröe. Sie verdankt ihre Entstehung und ihren
Wohlstand grossentheils der vor derselben liegenden Academie
und Schule. Das jetzige academische Gebäude ward im Jahre
1827 neu eingeweiht, nachdem das alte Gebäude im Jahre
1813 abgebrannt war; die hübsche Academie- und Stadtkirche
ist aber noch die alte Klosterkirche, worin die Grabmäler
zweier Könige und der beiden grössten Wohlthäter der Aca-
demie, Absalon und Holberg, sind. In der Mitte des
12. Jahrhunderts erbaute der Vater des Absalon hier ein
Bernhardinerkloster, welches Absalon und dessen Bruder sehr
reich beschenkten, und das nach der Reformation von Frie-
drich 11. (1586) in eine Schule verwandelt ward, wo 30 Adelige
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Iv Friedrich Christian_Vi Holberg Niels_Klims" Holberg Holberg
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Besonders eifrig lernte er hier auch lateinisch und griechisch. Eines
Tages fand er in dem Büchersaale der Universität 'eine Bibel. Das
war der beste Fund seines Lebens. Mit Eifer und Ernst las er
und las sich immer tiefer hinein. Je mehr er las, desto mehr
erkaltete in ihm die Lust, ein Rechtsgelehrter zu werden. Dazu
wurde er todeskrank. Die Krankheit stimmte ihn sehr ernst. Er
gedachte an seine Sünde und fragte sich, ob er vor Gott, dem
strengen Richter der Sünder, bestehen und selig werden könne.
Dieser Gedanke machte ihn sehr unruhig. Als er genesen war,
reiste er zu seinen Eltern. Auf der Heimkehr überraschte ihn nahe
bei Erfurt ein heftiges Gewitter. Ein vor ihm einschlagender
Blitzstrahl schmetterte ihn zu Bodem Voll Entsetzens rief er aus:
„Hilf, liebe St. Anna, ich will ein Mönch werden!"
2. Luthers Klosterleben. Ohne seine Eltern zu fragen, ging
Luther 1505 in das Augustinerkloster zu Erfurt und wurde ein
Mönch. Zunächst mußte er die niedrigsten Dienste verrichten im
Kloster, dann mit dem Bettelsack auf dem Rücken Gaben für das
Kloster sammeln. Dazu quälte er sich ab mit Beten, Fasten,
Wachen, daß er sich fast zu Tode marterte. Er konnte später mit
Recht sagen: „Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen.
Ist je ein Mönch in den Himmel kommen mit Möncherei, so
wollte ich auch hineingekommen sein." Seine einzige Freude war,
daß er im Kloster auch die Bibel lesen und lernen konnte. Aber
je mehr er sich abquälte, je mehr er in der Bibel studierte, desto
unruhiger wurde er in seinem Gemüte. Er konnte keinen Frieden
für seine Seele finden in aller Möncherei, bis ein alter Kloster-
bruder ihm das Wort in die Seele rief: „Ich glaube an eine
Vergebung der Sünden". Dazu wies ihn der Vorsteher
der Äugustinerklöster in Deutschland, Dr. Staupitz, auf das Wort
der Römerbriefes: „Wer nicht mit Werken umgehet,
g l a u b e t a b e r a n d e n, der d i e G o t t l o s e n gerecht macht,
dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit."
Da wurde es allmählich Licht in Luthers geängstigter Seele. Er
hatte endlich den Weg gefunden, der zum Frieden führt: daß der
Sünder gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch
den Glauben.
3. Luther als Professor und Prediger in Wittenberg. —
Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte in Wittenberg
eine Universität gegründet und suchte noch einen tüchtigen Lehrer
für diese hohe Schule. Da schlug Dr. Staupitz ihm Martin
Luther vor. Der Kurfürst berief nun den Augustiner-
mönch Luther als Professor an die Universität
Wittenberg. Hier hat er gelehrt, daß die Menschen sich nicht mit
ihren Werken' Vergebung der Sünden verdienen können, sondern
zu dem Sohne Gottes kommen müssen, welcher als das Lamm
Gottes der Welt Sünde getragen hat. — Auf Staupitzens Befehl
mußte Luther auch predigen. Seine Predigten waren so gewaltig,
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ernst Anna Luthers Friedrich Friedrich Martin
Luther