Das Ostdeutsche Tiefland und die Ostsee. 89
zügen ist eine bedeutende Einsen hing, ein Gebiet, welches durch
Trockenlegung ehemaliger Versumpfungen (Brüche) meist für den
Ackerbau gewonnen worden ist und die Hauptverkehrswege enthält,
welche die östlichen Provinzen Preußens mit den westlichen verbinden.
Hier waren auch leichte Kanalverbindungen zwischen den Haupt-
strömen ermöglicht.
2. Das Ostdeutsche Tiefland hat kalte Winter und warme
Sommer (Landklima). Die Niederschläge sind ziemlich gering (40 bis
50 cm mittlere jährliche Regenhöhe).
3. Im Ostdeutschen Tiefland herrscht die Landwirtschaft
vor, welche vorwiegend auf großen Gütern betrieben wird. Sehr
gnter Boden dient dem Anbau von Weizen und Zuckerrüben, gerin-
gerer dem Anbau von Roggen und Kartoffeln. Die tiefer gelegenen,
feuchteren Flächen dienen einer bedeutenden Rinder- und Pferdezucht.
Weite Flächen nimmt der Wald ein, daher starker Holzhandel. In
den größeren Städten hat sich Industrie und der Handel groß-
artig entwickelt. Die Küstenbewohner treiben Fischerei, Schiffahrt und
andere Gewerbe. Auch der Schiffbau hat sich hier sehr entwickelt.
2. Die Ostsee.
1. Die Ostsee ist umschlossen von Deutschland, den dänischen
Inseln, Schweden und Rußland. Sie hängt mit dem Atlantischen
Ozean nur durch drei schmale Straßen zusammen, durch den Sund,
den Großen Belt und den Kleinen Belt, und ist deshalb nahezu ein
Binnenmeer. Wegen ihrer Abschließung vom offenen Ozean hat sie
eine kaum merkliche Flut und wegen ihrer zahlreichen und großen
Zuflüsse, deren Süßwasser nur sehr allmählich in den Ozean entführt
werden, ist sie sehr salzarm. Der Salzgehalt der Nordsee betrügt
31/» °/o, der Salzgehalt der Ostsee durchschnittlich nur 2/3 °/o. Des-
halb und wegen der hier größeren Winterkälte frieren die Ostseehäfen
häufig zu.
2. Von den Inseln der Ostsee ist Rügen die größte und
schönste. Auffallend ist ihre zerrissene Gestalt. Die Insel ist srncht-
bar, enthält schöne Buchenwälder und wird viel von Fremden besucht.
Am bekanntesten ist die im Nordosten gelegene Kreideküste Stubben-
kammer, welche aus blendendweißem Kreidegestein besteht und 160 m
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schweden Nordsee
122
Das Deutsche Reich.
noch wesentlich unterstützt durch den Golfstrom, eine warme, von Süd-
Westen kommende Meeresströmung, welche die Küsten Europas bestreicht.
Die mittlere Jahreswürme beträgt 8—9° C. Geringere Durch-
schnittswärme hat der Nordosten (6—7°), höhere (etwa 10°) haben
die tiefgelegenen Flußtäler im Südwesten (Rhein, Main, Neckar). Die
Süddeutsche Hochebene ist wegen ihrer höheren Lage und der Ein-
Wirkung der Alpen um ein Geringes kälter als Nord- und Mittel-
dentschland (fast 1°). Bei den Gebirgen nimmt die Wärme auf 100 m
Höhe um etwa V20 ab. Die Niederschläge (durchschnittlich jährlich
60 cm) sind aus dem oben genannten Grund stärker im W., nament-
lich im Küstengebiet der Nordsee (70 cm), desgleichen auch im hoch-
gelegenen Süden (Schwäbisch-Bayerische Hochebene 80 cm), geringer
im No (Oder- und Weichselgebiet) und in der Oberrheinischen Tief-
ebene (40 — 50 cm). Am bedeutendsten sind sie in den Gebirgen
(etwa 1 m), namentlich in den Alpen (bis 2 m). Niederschläge gibt
es in Deutschland zu allen Jahreszeiten, am meisten regnet es im
Juli. Die Winde kommen vorwiegend von Westen. Die vom Man-
tischen Ozean kommenden Westwinde, namentlich die feuchten Süd-
Westwinde, bringen Regen und im Winter mildere Temperatur, die
Ostwinde, namentlich die Nordostwinde, bringen Trockenheit und im
Winter Kälte.
4. Die Bevölkerung Mitteleuropas ist größtenteils deutscher
Abkunft. Deutsche wohnen noch außerhalb des Deutschen Reiches an
35 Mill., so daß ihre Zahl im gauzen etwa 95 Mill. beträgt. Von
den 65 Millionen Bewohnern Deutschlands sind 6(^/2 Millionen
Deutsche. Von den Nichtdeutschen sind die Polen (31/2 Mill.) am
zahlreichsten. Sie kamen namentlich durch die Teilungen Polens an
Preußen. In Posen ist gut die Hälfte der Bewohner polnisch, in
Westpreußen */3, in Schlesien V4, in Ostpreußen V5. Zum slawischen
Stamme gehören auch die 140000 Masuren (in Ostpreußen),
100000 Kafsuben (in Pomerellen), 90000 Wenden (von Bautzen
bis zum Spreewald). Mit den Slawen verwandt sind die Litauer
(100000), welche den äußersten Nordosten Deutschlands bewohnen.
Außerdem wohnen noch 200000 Franzosen im westlichen Lothringen
und 140000 Dänen nördlich von Flensburg. Die deutschen Haupt-
stämme sind:
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Rhein Main Nordsee_( Schwäbisch-Bayerische Oder- Oberrheinischen_Tief- Deutschland Mitteleuropas Deutschlands Polen Posen Westpreußen Schlesien Masuren Bautzen Deutschlands Lothringen Flensburg
Der Schweizer Jura.
177
3. Der Schweizer Iura.
1. Unter Juraformation versteht man eine aus abwechselnden
Lagen von Ton, Sandstein, Mergel und Kalkstein zusammengesetzte,
an Versteinerungen reiche Flözbildung (— Gesteinschichten) aus dem
Meer der mittleren Sekundärzeit. Massenhaft treten in ihm Versteine-
rungen von Ammoniten, Seeigeln, Sauriern und andern Vorwelt-
Cichen Tieren auf.
2. Der Schweizer Jura erstreckt sich vom Rhoneknie bis zum
Rhein und besteht ans langgestreckten, durch schmale Längstäler ge-
trennten Parallelketten, deren Gipfel sich wenig über die Kammhöhe
erheben. Er ist eines der ausgeprägtesten Faltengebirge und unter-
scheidet sich dadurch von dem tafelförmigen deutschen Jura. Da der
Druck vom inneren (Schweizer) Rande erfolgte, sind nach dieser Seite
auch die Falten am höchsten. Auf französischem Boden, wohin sich der
Jura weit fortsetzt, liegt im Süden der Cret de la Neige ( = Schnee-
gipfel), 1720 m hoch, im nördlichen Teil, auf Schweizer Boden, bietet
der niedrigere Weißenstein wie jener eine schöne Rundsicht auf
die Alpen. Nach außen, gegen Frankreich zu, werden die Falten
immer niedriger. Im Norden, zwischen Jura und Wasgenwald, ist
die breite Einsenknng der Burgundischen Pforte.
3. Die Flüsse brechen meistens aus einem Lüngstal in ein
-anderes durch ein enges Quertal ein, wie das am auffälligsten der
Donbs (du) zeigt. Das Klima ist rauh, der Kalkboden wenig ergiebig
und meist nur für Waldbau und Viehzucht geeignet. Deswegen
verlegt sich die regsame Bevölkerung auf Industrie (Glashütten,
Taschenuhrenfabrikation). Mittelpunkte der Uhrenindustrie sind die
langgestreckten Fabrikstädte Chaux-de-fonds, 38000 E., und Locle,
beide an der nach Besan?on führenden Eisenbahn gelegen.
Allgemeine Übersicht über die Schweiz.
1. Das Klima der Schweiz zeigt große Gegensätze. Während
die höchsten Höhen ewig mit Schnee und Eis bedeckt sind, zeigen die
eingeschlossenen südlichen Täler, welche zur Po-Ebene hinabführen, ein
italienisches Klima und es reifen daselbst schon Südfrüchte. Auch das
Rhonetal und die sonnigen Abhänge des Genfer- und Bodensees sind
Biedermann, Mitteleuropa. 16. Aufl. i 9
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Personennamen: Mergel Biedermann
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Frankreich Donbs Besan Schweiz Mitteleuropa
178
Die Schweiz.
mild. Die Hochfläche hat ein gemäßigtes Klima, wird aber oft von
scharfen Winden heimgesucht. Für die Gesundheit ist das Klima wegen
der reiuen Luft sehr zuträglich, namentlich die Höhenluft der Alpen
(viele Höhenkurorte). Eigentümlich ist der warme Föhn, der in
kurzer Zeit die Schneemassen schmelzt und die Erde aus ihrem Winter-
schlaf zu neuem Leben weckt. Die Niederschläge sind reichlich (auf*
der Hochfläche 75 cm gegen 60 in Deutschland); die Menge der
Niederschläge wächst mit der Bodenerhebung.
2. Erwerbsquellen. Ein großer Teil des Bodens besteht in
Wiesen und Weiden (in den Bergen und auf der Ebene) und des-
halb ist die Viehzucht für die Schweiz vou größerer Bedeutung als
der Ackerbau. Außerdem ist der Obstbau (namentlich in den Ge-
bieten am Rhein und Bodensee) und der Weinbau (an den Seeufern
und in den südlichen Kantonen) hervorzuheben. Groß ist die Zahl
der Mineralquellen. Der Bergbau ist unbedeutend.
Da das Land nicht genügend Getreide erzeugt und etwa die Hälfte
des Bedarfs eingeführt werden muß, so sind die Schweizer angewiesen auf
Gewerbtätigkeit. Unter den verschiedenen Zweigen derselben sind na-
mentlich von Wichtigkeit: die Baumwollen-, die Seiden-, die Ma-
schinen- und die Uhrenfabrikation. Eine reiche Einnahmequelle
bildet auch der Fremdenverkehr. Der durch die entwickelte Jndn-
strie hervorgerufene rege Handel wird durch die zentrale Lage des-
Landes, durch vorzügliche Straßen und ein hochentwickeltes Eisenbahn-
netz unterstützt. Einen starken Durchgangsverkehr nach und vom Süden
vermitteln die Gotthard- und die Simplonbahn. Ausgeführt werden
hauptsächlich Rassenvieh, Käse und Judustrieartikel, eingeführt werden
Getreide, Schlachtvieh, Rohstoffe und Kolonialwaren.
3. Die Bevölkerung. Die gebirgige Schweiz ist nur mäßig-
dicht bevölkert. Am dichtesten sind die nördlichen Jndustriebezirke, am
schwächsten die Alpenländer bewohnt. Von den Bewohnern sprechen
70% deutsch, 22% französisch (im Westen und Südwesten), den
Rest bilden Italiener (im Kanton Tessin) und Räto-Romanen
(in einem Teil Graubündens). Dies sind romanisierte Reste der alten
Räter, welche die Römer (15 v. Chr.) hier antrafen. Die deutschen
Kantone liegen teils um den Vierwaldstätter See herum teils (der
Hauptmasse nach) in der Hochebene. Die französischen Kantone
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Hochfläche Deutschland Rhein
146
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
rischen Pforte, wodurch auch die Eisenindustrie gefördert wurde. Das
Land ist dicht bevölkert, im Nw. wohnen Deutsche, in der Mitte
Tschechen, im O. Polen.
Die Hauptstadt ist Troppau, 30000 E., mit Tuchfabrikation.
Im östlichen Teil liegt Teschen, 23000 E., ein Handelsplatz an der
wichtigen Karpatenbahn (über den Jablunkapaß nach Ungarn).
c) Die Karpatenländer.
1. Das Königreich Galizien, ein ehemals polnisches Gebiet mit
8 Mill. E., bildet die sanft nach No. geneigte äußere Abdachung der
Waldkarpaten mit dem Oberlauf der Weichsel, des Dnjestr und
Pruth. Das Land ist den aus Rußland kommenden kalten Nord-
Ostwinden preisgegeben, hat aber eine hohe Sommerwärme und ge^
nügenden Niederschlag, um bei der großen Fruchtbarkeit des Bodens
gute Ernten erzielen zu können. Die Viehzucht ist lebhaft. Bekannt
sind die kleinen, leichtfüßigen galizischen Pferde. Die Höhen tragen
stattliche Wälder.
An der Abdachung der Karpaten finden sich ungewöhnlich
ausgedehnte Salzlager. Das Salzbergwerk von Wieliczka (wje-
litschka), südöstlich von Krakau, bildet gleichsam eine unterirdische
Stadt. Die unterirdischen Gänge (dreifach übereinander) haben eine
Gesamtlänge von etwa 700 km. Auch reiche Petroleumlager sind
vorhanden. Im Westen reicht das oberschlesische Kohlengebiet ins
Land. Trotzdem ist die Industrie nur wenig entwickelt. Die Bevöl-
kerung bilden im W. Polen, im O. meist Rutheueu (Kleinrussen).
Die Polen sind katholisch, die Ruthenen griechisch-uniert. Aber auch
im Gebiete der Ruthenen bildet der polnische oder polonisierte Adel
die herrschende Klasse, da er den Großgrundbesitz in Händen hat,
eine Folge der 400 jährigen Zugehörigkeit der Kleinrussen zu Polen.
Der Handel ist fast ganz in den Händen der zahlreichen Juden (900000).
In Westgalizien (Weichselgebiet) liegt die alte polnische Haupt-
stadt Krakau an der Weichsel, 150000 E., eine wichtige Handels-
stadt und starke Festung, polnische Universität. Die turmreiche Stadt
mit der Burg und hochgelegenem Dom enthält viele Paläste aus den
Zeiten, wo Polens Könige hier oftmals residierten. — In Ostgalizien
(Dnjestrgebiet) ist Lemberg, 207000 E. (darunter '/s Juden), die
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
148 Die Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Flächen im Winter die Bora, ein eiskalter Nordostwind. Dies ist ein
Fallwind, welcher sich auf die warme adriatische Küste herunterstürzt.
Auch die Erscheinung der verschwindenden und unterirdisch weiter
fließenden, dann wieder auftauchenden Flüsse (Laibach) sowie der zeit-
weilig in unterirdische Räume sich entleerenden Seen ist hier besonders
gut ausgeprägt. Wenn die Hohlräume des Innern so reichlich mit
Wasser gefüllt werden, daß es durch die Spalten nach oben gedrängt
wird, füllen sich die Seen wieder mit Wasser.
1. Das Herzogtum Krain ist in seiner Nordhälfte Alpenland,
der südliche Teil gehört zum Gebiete des Karstes. In den südlichen
Tälern erzielt man schon Südfrüchte. Bewohner sind fast durchweg
Slowenen; Deutsche wohnen nur in den Städten.
Laibach, nahe der Save an der Laibach, 42000 E., hat Ge-
treide- und Wollhandel. Südl. Adelsberg mit der über 8 km laugen
berühmten Tropfsteinhöhle. Man zählt in Krain etwa 60 große
Höhlen. Ö. davon ist der Zirknitzer See, dessen Wasser durch die
Spalten seines Grundes bald nahezu ganz abfließt, bald wieder an-
steigt. Westlich von Laibach liegt Jdria mit großem Quecksilber-
bergwerk.
2. Das Küstenland' wird etwa zur Hälfte von Italienern bewohnt.
1) Das Gebiet des Jsonzo gehört im Norden noch zu den Kalk-
alpen. In der warmen Jsonzo-Ebene mit italienischem Klima gewinnt
man Wein, Reis und Südfrüchte. Bewohner sind zu '/s Slowenen,
x/3 Italiener (Friauler, mit einem dem Lateinischen sehr nahestehenden
Dialekt). Die Hauptstadt Görz, 31000 E., wird wegen ihrer milden
Lage (in einem nach Süden offenen Kessel) immer mehr als Winter-
kurort besucht.
2) Die Halbinsel Jstrien ist völlig Karstgebiet und stuft sich
in mehreren Absätzen zum sonnigen Küstengürtel ab. Hier liegen
an schönen Buchten alte, malerische Städtchen. An der Küste wohnen
1 Es besteht aus den gefürsteten Grafschaften Görz und Gradiska
(Jsonzogebiet), der Markgrafschaft Jstrien und der reichsunmittelbaren Stadt
Trieft. Diese drei selbständigen Kronländer haben eigene Landtage, aber einen
gemeinsamen Statthalter.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Thüringen und Harz. 71
(Provinzen Hannover und Sachsen), etwa '/s gehört zu Braunschweig,
ein kleiner Teil zu Anhalt. Er bildet eine Stammesgrenze, da er
die nieder-(platb)deutschen Stämme im Norden von den oberdeutschen
Stämmen des Südens trennt (Sachsen und Thüringer).
Der Harz ist ein ausgeprägtes Horstgebirge. Während er
selber in der alten Höhe blieb, ist das Land ringsum abgesunken.
Infolge der abtragenden Kräfte sind die auf ihm lagernden jüngeren
Schichten (Trias) abgenagt und weggeschwemmt worden, bis die ülte-
sten Schichten (Primär) freilagen. Die Formationen sind vielfach
durchbrochen von Ausbruchsmassen bezw. Tiefengesteinen entsprechen-
den Alters. Von diesen ist am stärksten der Granit vertreten. Er
ragt in mächtigen Buckeln über die Umgebung, während die Ober-
fläche in zahllose Blöcke verwittert ist.
Man unterscheidet den Oberharz (nordw.) und den Unter-
harz (östlich). Infolge seiner erheblich höheren Lage hat der Ober-
harz ein rauheres Klima als der Unterharz. Große Strecken be-
stehen aus Ödland und Mooren, welche die zahlreichen Flüsse speisen.
Daneben finden sich auch (schon stark gelichtete) Nadelwälder. Über
die Hochfläche erhebt sich der Brockenkamm noch um 300 m und die
eigentliche Spitze, der Brocken, liegt 1140 m über dem Meeres-
spiegel. Er trägt eine Wetterwarte und gewährt eine ausgedehnte
Fernsicht. Bon Wernigerode führt jetzt auch eine Eisenbahn hinauf.
Hier bildet der Oberlauf der Holtemme, die Steinerne Renne,
einen Glanzpunkt des Gebirges. Mit ihr wetteifert an Schönheit der
Oberlauf der Ilse und der Ocker. Auf dem Brocken bauten die
alten Germanen dem Wotan zahlreiche Altäre und hier versammelten
sich nach Einführung des Christentums (unter Karl d. Gr.) in der
Walpurgisnacht (30. April—1. Mai) die letzten Heiden, um ihre alten
Gottesdienste abzuhalten. Dadurch kam der Berg als „Blocksberg"
in Verruf.
Der Unterharz besteht aus dem nämlichen Gestein wie das
Rheinische Schiefergebirge und ist eine von Flüssen tief durchfurchte
Hochebene. Er hat ein milderes Klima und trägt schöne Laubwäl-
der, welche mit Getreidefeldern abwechseln. Den steilwandigen Flüssen
verdankt er den Ruf landschaftlicher Schönheit. Am bekanntesten ist
die Bode, welche vom Brocken kommt und sich allmählich immer
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Das Stufenland des Maines. Franken.
33
Nahe der Mündung der Regnitz in den Main liegt (in Ober-
franken) die altberühmte Bischofsstadt Bamberg/ 48000 E., in
schöner, milder und fruchtbarer Gegend. In alter Zeit war dieser
Kessel durch einen Binnensee ausgefüllt, der durch den Main ent-
wässert wurde und einen fetten Marschboden zurückließ. Die Stadt
hat große Gärtnereien, Hopfenbau, Gewerbtätigkeit und Handel. Der
Dom gehört zu den hervorragendsten romanischen Bauten Deutsch-
lauds. Auf dem Michaelsberge liegen die stattlichen Gebäude der von
Kaiser Heinrich Ii. gestifteten ehem. Benediktinerabtei.
9. Ein kleiner Teil Frankens im Südwesten gehört zum Gebiet
der Donau (durch die Wörnitz und die Altmühl).
Die Wörnitz kommt von der Frankenhöhe, durchfließt in süd-
östlicher Hauptrichtung den Jura und mündet bei Donauwörth. Im
fruchtbaren Wörnitzgrund liegt Dinkelsbühl, ein altertümliches
Städtchen, ehemals schwäbische Reichsstadt. In ihrem weiteren Lauf
durchfließt die Wörnitz das 80 m tief zwischen den Juraflächen ein-
gesenkte fruchtbare Ries, wo vorzüglicher Getreideboden ist und auch
die Zucht der Gänse stark betrieben wird. Hier liegen die zum Kreise
Schwaben gehörigen Orte Öttingen und Nördlingen.
Die Altmühl kommt von der Frankenhöhe, durchbricht in
schlangenförmigen Windungen den Jura und mündet nach einem
gegen Osten gerichteten Laufe bei Kelheim. Das Altmühl- und das
Wörnitztal zeigen (bei ihrem Durchbruch durch den Jura) schroffe,
malerische Felsbildungen. Zahlreiche Burgen und Ruinen erhöhen den
Reiz der Landschaft. An der Altmühl liegen: Treuchtliugen, wich-
tige Eisenbahnstation, das schon genannte Solnhosen und Eichstätt,
alte Stadt, als Bischofssitz 741 von St. Willibald gegründet. Be-
merkenswert sind der Dom und das ehem. fürstbischöfliche Schloß.
Durch den Ludwigs-Donau-Mainkanal wird der Main
mit der Donau verbunden. Er zieht von Bamberg an längs der
Regnitz, überschreitet bei Neumarkt i. O. die dort niedrige Wasser-
scheide des Jura und endet bei Dietfurt an der Altmühl.
1 Alte Stätte des Handels und Ackerbaues, befestigte Stellung gegen die
Slawen; seit 1007 Sitz eines durch Heinrich Ii. gegründeten Bistums.
Biedermann, Mitteleuropa 16. Stuft. q
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Willibald Heinrich_Ii Heinrich Biedermann
Extrahierte Ortsnamen: Maines Main Main Benediktinerabtei Frankens Donau Donauwörth Schwaben Kelheim Ludwigs-Donau-Mainkanal Main Donau Bamberg Dietfurt Mitteleuropa
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre Randgebirge. 45
Universität (1386). An der Neckar-Mündung liegt Mannheim/
nach Reichtum der Architektur wohl die großartigste und schönste in Deutsch-
land. Am bekanntesten sind der Otto-Heinrichsbau (deutsche Frührenaissance''
und der Friedrichsbau (reife deutsche Renaissance).
1 1606 gegründet, von 1721—1777 die glänzende Residenz der pfälzischen
-Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Philipp Karl Philipp Karl_Theodor Karl
Übersicht über Deutschland.
121
Passau beträgt 380 km. Von Ulm an wird sie durch die Jller für
Fahrzeuge bis 25 Tonnen schiffbar, von Regensburg abwärts, wo
auch der Dampferverkehr beginnt, trägt sie Schiffe von 80—90, von
Passau an Schiffe von 100 Tonnen. Ihre Alpenzuflüsse Jller, Lech
und Isar sind reißend und nicht schiffbar. Der Inn fließt in Deutsch-
land nur 225 km und wird von Hall (in Tirol) an mit Plätten,
breiten, flachen Schiffen, befahren. Die nördlichen Nebenflüsse kommen
für den Verkehr wenig in Betracht.
2. Die deutschen Kanäle. Das deutsche Kanalnetz ist im Ver-
gleich zu Frankreich und England nur mäßig entwickelt. Und doch
sind die Kanäle sehr wichtig, da für schwere Massengüter, deren
Transport keine Eile hat (Holz, Steine, Getreide, Kohle u. ct.) mit
Vorliebe der billigere Wasserweg gewählt wird. Die meisten Kanäle
sind in Norddeutschland, vor allem in Brandenburg (s. dort!). Zu
bauen ist noch der Dortmund-Rheinkanal, wodurch die Ems
(Dortmund-Ems-Kanal) und das Ruhrkohlengebiet mit dem Rheine
verbunden wird. Dadurch bekommt der Rhein in gewissem Sinn eine
deutsche Mündung. In Angriff genommen ist auch die westliche
Hülste des Mittellandkanales, der von der Ems über die Weser
zur Elbe (Osnabrück. Minden, Hannover, Magdeburg) führen soll
und die Erzeugnisse des Ackerbau treibenden Ostens leichter und billiger
mit denen des industriellen Westens austauschen kann. Auch ein See-
kanal von Berlin nach Stettin ist geplant, desgleichen ein Oder-
Donaukanal von Kosel in Schlesien nach Wien. Der Einschnitt
der Mährischen Psorte hat eine Höhe von nur 284 m.
3. Das Klima Deutschlands ist infolge der geographischen Lage
(Entfernung vom Äquator) gemäßigt. Es kennzeichnet sich im allge-
meinen durch den Übergang vom milderen Seeklima der Küstenländer
Westeuropas zum osteuropäischen Landklima (kalte Winter, heiße
Sommer). Dies ist begründet in der Einwirkung des Atlantischen
Ozeans. Die diesem fortgesetzt entsteigenden Wasserdünste breiten sich
als Wolken über die Länder, und zwar vor allem über die Küsten-
länder, und mildern im Sommer die Wärme, verringern aber auch
im Winter die Kälte, da sie eine zu starke Wärmeausstrahlung in
den kalten Weltraum verhindern. Die günstige Beeinflussung des
europäischen Klimas durch den Atlantischen Ozean wird aber außerdem
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Extrahierte Personennamen: Alpenzuflüsse_Jller
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Regensburg Deutsch- Frankreich England Norddeutschland Brandenburg Rheine Rhein Osnabrück Hannover Magdeburg Berlin Stettin Schlesien Wien Deutschlands Westeuropas Atlantischen
Ozeans Atlantischen_Ozean