134
terpommern mit Kammin und die Bisthümer
Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. —
Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der
Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen.
Zweite Periode.
Zeitalter der großen Monarchen
1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell,
Protektor der Republik.
Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart >
erster gemeinsamer König von England und Schottland
hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n;
Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr-
schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür-
liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus.
Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft
das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit
jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der
Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri-
tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge-
schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem
(dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt.
England wird Republik.
Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich-
tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi-
gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn
Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11.,
Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt.
1658—1705 Kaiser Leopold I. #
1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst.
Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen-
des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's
n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605-
o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215
von den Baronen abgenöthigte Magna Charta.
*) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-
nistrators, an Brandenburg.
p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und
Kalkstein.)
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_V. Friedrichs_V. Karls Cromwell Karl_l Karl Karl Oliver_Cromwell Karl Karl Cromwell Richard Karl_11. Karl Karls_I. Karls_I. Leopold_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann
Extrahierte Ortsnamen: Halberstadt Minden Oberpfalz_Baieru Karls England England Schottland London Cromwells Magdeburg Brandenburg
129
1614 Johann Sigismund von Brandenburg erwirbt
das Herzogthum Cleve und die Grafschaften
Mark und Ravensberg. 8»
Als der Herzog von Jülich-Cleve-Berg kinderlos
starb, erhob sowohl Johann Sigismund, als auch
der Pfalzgraf Wolfgan^ von Reu bürg Ansprüche
ans die Erbschaft, t) Der Streit soll durch Heirath ge-
schlichtet werden, aber Johann Siegismund entzweite sich
mit seinem künftigen Schwiegersohn (Ohrfeige), und nun
wurde dieser katholisch und heirathete die Tochter Maxi-
milians von Baiern. Bei dem Kriege in Cleve hals die
Viga dem Neuburger, die Union und die Holländer dem
Kurfürsten. Im Vertrage zu Xanten (10>4) erhielt
Wolfgang Jülich und Berg, Johann Siegismund Cleve.
In Zusammenhang hiermit steht des Kurfürsten U e b e r-
tritt zur resormirten Kirche (16>3).
1618 Das Herzogthum Preußen fällt an Branden-
burg, doch unter polnischer Oberhoheit.
Dies geschah nach dem Tode des geistesschwachen Herzogs
Al brecht Friedrich, für welchen Joh. Siegismund
schon seit 1609 die vortnnndschaftliche Regierung geführt
hatte.
1618—1618 Der dreißigjährige Krieg
Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen:
1. Böhmisch-pfälzische Periode, 1618—1624.
2. Dänische Periode, 1624—1630.
3. Schwedische Periode, 1630—1636.
4. Französisch-schwedische Periode, 1636—1648.
1618 Verletzung des Majestätsbriefes. Aufstand in
P rag.
Ferdinand, König von Böhmen (Vetter des Mat-
thias), Jesuiteuzögling und bitterer Feind der Protestanten,
läßt die von diesen auf dein Gebiete des Abtes von Brau
nau gebauten Kirchen zu Klostergrab uiid Braunau nieder-
reißen. Die protestaiitischen Abgeordneten werseu die mis-
liebigen Statthalter Martinitz und Slavata sammt
dem Geheimschreiber Fabricius aus den Fenstern des
prager Schlosses, u) Vertreibung der Jesuiten und des
kaiserlichen Heeres aus Böhmen.
8) Die Länder biiden die Grundlage der preuß. Rheinprovinz und West
Phalens.
0 Ersterer hat eine Tochter der ältesten Schwester des Herzogs (der
Marie Eleonore von Preußen) zur Frau, die jüngere Schwester
desselben war die Mutter Woifgangs.
u) Glücklicherweise Kehrichthaufen darunter.
9
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Extrahierte Personennamen: Johann_Sigismund_von_Brandenburg Johann Johann_Sigismund Johann Johann_Siegismund Johann Wolfgang_Jülich Johann_Siegismund_Cleve Johann Friedrich Friedrich Schwedische Ferdinand Martinitz Marie_Eleonore_von_Preußen
122
Karl Ix. wurde bald darauf wahnsinnig und starb, erst 24 Jahre alt.
1576-1612 Rudolf Ii.
Am spanischen Hofe von Jesuiten erzogen. Gelehrt, treibt Astronomie und Goldmachern, statt fr das Reich zu sorgen, und mu seinem Bruder Matthias sterreich und Ungarn, zuletzt auch Bhmen berlassen, obgleich er notgedrungen den Bhmen durch den Majesttsbrief (1609) Religionsfreiheit gewhrt hatte.
In Deutschland werden die religisen Spaltungen immer schroffer. Es bildet sich
1608 Die evangelische Union zu Ahausen im Ans-bachischen unter Fhrung Friedrichs Iv. von der Pfalz Dagegen
1609 Die katholische Liga, an deren Spitze Maxi-milian von Bayern.
1612-1619 Matthias.
1614 Johann Sigismund von Brandenburg (160819) erwirbt das Herzogtum Kleve und die Gras-schaften Mark und Ravensbergs).
Als der Herzog von Jlich-Kleve-Berg 1609 kinder-los starb, erhob sowohl Johann Sigismund, als auch derpsalzgraf Wolfgang von Neuburg An-fprche auf die Erbschaft ^). Bei dem Kriege in Kleve half die Liga dem Neuburger, die Union und die Hol-lnder dem Kursrsten. Im Vertrage zu Xanten (1614) erhielt Wolfgang Jlich und Berg. Johann Sigismund Kleve, Mark und Ravensbergs).
In Zusammenhang hiermit steht des Kurfrsten Uber-tritt zur reformierten Kirche (1613).
1618 Das Herzogtum Preußen fllt an Branden-brg, doch unter polnischer Oberhoheit.
Das geschah nach dem Tode des geistesschwachen Herzogs Albrecht Friedrich, fr welchen sein Schwiegersohn
1) Die Lnder bilden die ersten Anfnge der preuischen Rheinprovinz und Westfalens.
2) Wilhelm. Herzog von Jlich-Kleve-Berg_
Johann Wilhelm; Maria. Gem. d. Herz. v.preuen; Anna, Gem. d. Pfalzgr. ** von Neuburg
Anna, Gem. Johann Sigismunds Mjotsganh^Wilhelm von
Pfal^Neuburg
Geora Wtlhiilm
3) brigens setzte sich der Sm noch bis 1666 fort. Hauptvergwch. Kleve, in welchem dem Groen Kurfrsten der Besitz der Lnder bettigt
wurde. (Jlich und Berg sielen erst 1815 an Preußen.) ^
^ V Vv
' x
">
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Extrahierte Personennamen: Karl_Ix Karl Rudolf_Ii Rudolf Matthias Friedrichs Matthias Johann_Sigismund_von_Brandenburg Johann Johann_Sigismund Johann Wolfgang_Jlich Johann_Sigismund_Kleve Johann Albrecht_Friedrich Albrecht Friedrich Wilhelm Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Maria Maria Anna Johann_Sigismunds_Mjotsganh^Wilhelm_von
Pfal^Neuburg
Geora_Wtlhiilm Johann
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Deutschland Friedrichs Bayern Jlich-Kleve-Berg Neuburg Kleve Xanten Berg Rheinprovinz Westfalens Neuburg
Anna Kleve
127
Jetzt die furchtbarste Verheerung Nord-Deutschlands *) durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten. Dazu noch die Pest.
16371657 Kaiser Ferdinand Iii.
16351648 Schwedisch-franzsischer Krieg.
Bernhard von Weimar hatte sich im sdwestlichen Deutschland festgesetzt^), und Richelieu hatte ihm den Elsa versprochen. Doch 1639 pltzlicher Tod Bernhards. Frankreich nimmt den Elsa fr sich, und (Sonde und Turenne dringen in Sd-Deutschland ein.
Die Schweden waren unterdes ebenfalls siegreich. Zu-letzt drang General Knigsmark in Bhmen ein und hatte schon die Kleinseite von Prag erobert. Da endlich 1648 Friede zu Osnabrck und Mnsters. (West slisch er Friede.)
Den Protestanten wurde der Augsburger Religious-friede besttigt, in welchen auch die Reformierten mit eingeschlossen wurden. In Bezug auf den Besitz der geistlichen Gter wurde der Zustand am 1. Januar 1624 als Norm festgestellt. Die Reichsstnde erhalten die volle Souvernett. Die Unabhngigkeit der Niederlande und der Schweiz vom Deutschen Reiche wird anerkannt.
Frankreich erhielt den Elsa mit Ausnahme der freien Reichsstdte, z. B. Straburgs. Schweden be-kam Vorpommern mit Rgen, sowie einen Teil Hinterpommerns mit Stettin, serner Wismar, die Bistmer Bremen und Verden. Branden-brg erhielt Hinterpommern mit Kammin und die Bistmer Magdeburgs), Halberstadt und Min-den. Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der Pfalz, mu jedoch die Oberpfalz Bayern berlassen.
Deutschland war vllig verwstet und hatte an 10 Million Menschen verloren.
1) Besonders Brandenburgs, dessen schwacher Kurfürst sich nach Knigs-berg zurckzog. 1636 Baners Sieg bei Wittstock. ,
2) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth der Rhein selben, nachdem er 2 Tage zuvor dort selbst besiegt worden war. Er eroberte darauf fr sich das feste Brei fach.
3) In Mnster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche verhandelt, in Osnabrck mit Schweden verhandelt.
*) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-nistrators, an Brandenburg.
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— 56 —
die Kämpfe zwischen Welsen und Staufen wieder, bis 1235 auf dem
Reichstage zu Mainz eine Einigung zu stände kam. Mit großer Pracht
erschien hier der Welfe vor Friedrich Ii., beugte feine Knie vor dem
Kaiser und übergab diefem feine sämtlichen Erblande. Der Kaiser
überreichte ihm eine Reichsfahne und überwies ihm feierlichst die Eigen-
besitznngen als Reichslehen und neues Herzogtum. In diesem Herzog-
tum „ Braun schweig-Lüneburg ", welches das Land zwischen
Deister und Leine, Göttingen, - Grnbenhagen, den Harz, Braunschweig,
Celle und Lüneburg umfaßte, liegt der Kern der heutigen Provinz
Hannover und des Herzogtums Brauufchweig eingeschlossen.
Noch unter Otto wuchs das Herzogtum und begann aufzublühen.
Aber man folgte dem Brauche vieler Fürsteu damaliger Zeit; man
teilte das Land und machte es durch Zersplitterung ohnmächtig.
Schon die beiden Söhne Ottos begannen 1269 diese Teilungen. Albrecht
erhielt den südlichen Teil unter dem Namen eines Herzogs von Brmm-
schweig; Johann nahm den nördlichen Teil unter dem Titel eiues
Herzogs von Lüneburg. Noch zwölsmal ist dieser Landbesitz geteilt
worden, und eine Reihe von Ländchen bildete sich, in denen einmal
sogar gleichzeitig 7 Herzöge regierten. Doch das Schicksal führte
diese Herzogsländchen, in deffen Bewohnern wie Fürsten das Gefühl
der Zusammengehörigkeit zum Glück erhalten blieb, immer wieder
zusammen. Durch die Teilung von 1635 wurde dann der Grnnd gelegt
zu den beiden Ländern Hannover und Braun schweig.
Wir beschränken uns nun darauf, das Wachstum des Landes
Hannover zu verfolgen. Diesem Hause Lüneburg (Hannover) gehörten
die Herzogtümer Lüneburg, Celle, Calenberg, Göttingen, Grnbenhagen
und die Grafschaften Hoya (1582), Diepholz (1585) und Stücke von
Schaumburg und Lauenburg. Durch Teilung entstanden 1641 die beiden
Linien Lüueburg-Celle und Lüneburg-Hannover, die 1705 wieder vereinigt
wurden. Inzwischen hatte der Hannoversche Zweig unter Ernst August
(1679—98) im Jahre 1692 die Kurwürde erhalten. Als Kurfür st eu-
tum Hannover war es unteilbar und darum iu Zukunft vor Zer-
fplitternng geschützt. Georg, der Sohn Ernst Augusts, der durch Heirat
mit der Erbtochter vou Lüneburg - Celle (Prinzessin von Ahlden) auch
diese Läuder erhielt, vergrößerte im Jahre 1715 das Land durch Ankauf
der Herzogtümer Bremen und Verden von den Schweden, und fein
Sohn Georg Ii. erwarb 1731 das Land Hadeln.
Kurfürst Georg wurde dann im Jahre 1714 als nächster Ver-
wandter der Königin Anna König von England; Hannover wurde
Nebenland und hat bis zum Jahre 1837 (bis zu diesem Jahre war es
mit England verbunden) von dieser Verbindung manchen Nachteil _ er-
fahren. Nicht nur haben während des 7 jährigen Krieges Frankreichs
Heere es im Kampfe gegen England ausgeplündert und haben hunderte
von braven Hannoveranern für England in Amerika bluten müssen,
auch Napoleon I. hat seinen Haß gegen England an dem Nebenlande
Hannover ausgelassen und hat in der Zeit von 1863—1805 aus dem
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
1701
18. Jan. 17. Jan.
- 160 —
war, und beteiligt sich an den Neichskriegen gegen Ludwig Xiv. (dritter Eroberungskrieg S. 157): die Brandenburger entreißen den Franzosen Bonn, Rheinbergen und Kaiserswerth;
am Spanischen Erbfolgekrieg (S. 161): die Brandenburger unter Leopold von Dessau bei Hochstedt und Turin;
am Kriege gegen die Türken: bei Zenta, wo Prinz Eugen von Savoyen die Türken 1697 besiegt.
1700 Krouvertrag mit dem Kaiser: Der Kaiser will Friedrich Xej- als König von Preußen „ehren, würdigen und erkennen, auch befördern, daß dasselbe von anderen Mächten geschehe"; Friedrichs Unterstühungszusage für den Spanischen Erb-folgekrieg.
Friedrich Iii. krönt sich zu Königsberg als König Friedrich I. in Preußen. Das Herzogtum Preußen wird in ein Königreich umgewandelt.
Stiftung des Schwarzen Adlerordens. (Erster Hausorden der Hohenzollern.)
1702 Nach dem Tode Wilhelms Iii. (I.) von Oranien fallen an Friedrich mit dem Titel eines Prinzen von Oranien folgende Teile der „oranifchen Erbschaft": die Grafschaften Mörs und Lingen (Tecklenburg wird dazu gekauft) und 1707 das Fürstentum Neusch atel und Val eng in.
b) Inneres.
Nach dem Sturz des ehrlichen Ministers Eberhard von Danckelmann ist der unfähige und habsüchtige Kolb von Wartenberg der Günstling Friedrichs. Das „dreifache Weh": Wartenberg, Wartensleben, Wittgenstein.
Übertriebene Prachtliebe Friedrichs, kostspielige Hofhaltung. Bauten in Berlin durch Andreas Schlüter: Schloß, Reiterstandbild des Großen Kurfürsten.
Friedrichs geistreiche Gemahlin Sophie Charlotte, die Tochter des Herzogs Ernst August von Brauuschweig-Lüneburg, der 1692 Kurfürst von Hannover geworden war. (Charlottenburg, Leibuiz.)
1694 Gründung der Universität Halle.
August Hermann Francke, der Gründer des Halleschen Waisenhauses.
Gründung der Akademie der Künste (1699) und der Sozietät der Wissenschaften.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Leopold_von_Dessau Leopold Eugen_von_Savoyen Eugen Friedrich_Xej- Friedrich Friedrichs Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Wilhelms Wilhelms Friedrich Friedrich Eberhard_von_Danckelmann Kolb_von_Wartenberg Friedrichs Wartenberg Friedrichs Andreas_Schlüter Friedrichs Sophie_Charlotte Ernst August August Hermann_Francke
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
1786
1786
17. Aug.
— 176 -
Später macht Joseph Ii. neue versuche, Bayern zu gewinnen. Karl Theodor von Bayern ist wieder Unverstanden. Karl von Zweibrücken wendet sich aber an Friedrich, der mit Sachsen und Hannover und den meisten norddeutschen Fürsten
1785 den Deutschen Fürstenlmnd „zur Erhaltung des Reichssystems" und zum Schutze gegen die österreichische Vergrößerungssucht gründet. Der von Friedrich d. Gr. gestiftete Füchenbund ist , der erste Schritt zur Herstellung eines einigen deutschen Reiches unter Preußens Führung.
Friedrichs des Großen Tod zu Sanssouci. Er ist in der
Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt.
-1797
D. Friedrichs d. Gr. nächste Dachfolger.
Friedrich Wilhelm H., Sohn des Prinzen August Wilhelm, des ältesten Bruders Friedrichs Ii. Er hebt die Regie auf und führt (1794) das „Allgemeine Landrecht" Cs. 174) ein.
Er wird geleitet von feinen Günstlingen Wöüner (Religionsedikt 1788) und Bifchoffs werder und von Frauen (Gräfin ßichtenau).
1791 Ansbach und Bayreuth (S. 151) kommen an Preußen zurück. (Der Rote Adlerorden wird zweiter Hausorden).
Friedrich Wilhelms Krieg gegen Frankreich 1792 bis 1795 (S. 184 u. 185).
1793 Zweite Teilung Polens: Die Polen hatten sich eine neue Verfassung gegeben, um dem inneren Verfall entgegen zu arbeiten. Polen sollte dadurch eine Erbmonarchie unter dem Kurhaus Sachsen werden. Um diese Verfassungsänderung zu hindern, lassen Rußland und Preußen Truppen in Polen einrücken und zwingen den polnischen Reichstag zu neuen Abtretungen: xjjißen erhäit_s>Ji.11.4.ig und Tchorn und
bildet die Provinz Südpreußen (Posen).
Ausstand der Polen unter Thaddäus Kosciuszko; dieser wird gefangen genommen und Warschau von dem russischen Feldherrn Suwörow erstürmt.
| 1795 Dritte Teilung Polens: Preußen bekommt das Land zwischen Weichsel, Bug und Riemen nebst Warschau. -(Die Provinz Leuostpreußen und der Distrikt Neuschlesien.) Österreich erhält Weftgalizien und Rußland alles übrige polnische Land. Kurland wird mit Rußland vereinigt.
Als Friedrich Wilhelm Ii. stirbt, ist infolge der hohen Ausgaben für den glänzenden Hofhalt und die kostspieligen Feldzüge der Schah Friedrichs des Großen nicht nur verbraucht, sondern es sind 42 Millionen Taler Schulden gemacht.
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Evangelische Landeskirchen: in Kursachsen unter Friedrich dem Weisen (f 1525), seinem Bruder Johann dem Beständigen (f 1532) und dessen Sohn Johann Friedrich dem Großmütigen (f 1554); in Hessen (Landgraf Philipp stiftet die Universität Marburg 1527), Braunschweig-Lüneburg (Ernst der Bekenner), Mecklenburg, Anhalt, Mansfeld, Ostfriesland, Holstein, Schlesien; in den Städten Nürnberg, Straßbnrg, Ulm, Magdeburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Braunschweig; in Ostpreußen durch den Hochmeister des Deutschen Ordens Albrecht von Hohenzollern 1525; in Württemberg durch den vom Schwäbischen Buud vertriebenen, jedoch von Philipp von Hessen wieder in sein Land zurückgeführten Herzog Ulrich 1534; in Elsaß, Pommern, Nassau, Baden, Herzogtum Sachsen (nach Herzog Georg f 1539); in der Mark Brandenburg 1539 durch Joachim Ii. Hektor.
2. Außerhalb Deutschlands, besonders in den skandinavischen Ländern.^
Das selbständig gewordene Schweden wie die durch Personalunion verbundenen Reiche Dänemark und Norwegen nehmen noch zu Luthers Lebzeiten seine Lehre an. Bngenhagen'ordnet hier die kirchlichen Verhältnisse.
Auch in Livland, Kurland, zum Teil in Polen, Ungarn und Siebenbürgen gewinnt Luthers Lehre viel Anhang.
1546 Luther stirbt in Eisleben. Er wird iu der Schloßkirche zu
18.Febr. Wittenberg bestattet.
E. Die Reformation in der Schwei;.
Ulrich Zwingli (1484—1531) predigt, unabhängig von Luther, in Glarus, Einsiedeln und seit 1518 in Zürich gegen die Verweltlichung der Kirche, gegen den Ablaßkrämer Samson und eifert gegen das „Reislaufen" der Schweizer. Er erstrebt nicht nur wie Luther eine Reformation der Kirche, sondern auch des Staates.
') Die skandinavischen Länder: Norwegen, Schweden und
Dänemark sind im 14. Jahrhunderte abhängig von der Hansa,
1397 Union zu Kalmar: Die Königin Margareta von Dänemark vereinigt die drei nordischen Reiche, um das Übergewicht der Hansa abzuschütteln.
Seit das Haus Oldenburg in Dänemark auf den Thron gekommen (1448) ist, streben die Schweden, sich selbständig zu machen.
1520 Das Stockholmer Blutbad Christians Ii. von Dänemark führt zur Trennung Schwedens von .Dänemark-Norwegen.
Gustav Wasa vertreibt mit den Dalekarlen die Dänen aus Stockholm (1523) und wird Schwedens König. Er ist der Begründer der evangelischen Landeskirche in Schweden.
-Heinze, Geschichte.
9
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 144 —
1648
24. Okt.
1646 Sein Nachfolger Wrangel verläßt Böhmen und vereinigt sich mit Xurenne. Beide bedrängen Bayern und zwingen Maximilian von Bayern zum Waffenstillstand.
1648 Der schwedische General Königs mark erobert die Kleinseite von Prag.
Der Westfälische Frieden.
Seit 1 643 werden zu-Münster mit Frankreich, zu Osnabrück mit Schweden Friedensverhandlungen ge-sührt. Gegen den Willen des Kaisers setzen Schweden und Frankreich durch, daß Abgesandte der Reichsstände an den Friedensverhandlungen teilnehmen.
1. Politische Angelegenheiten, a) Entschädigungen:
1. Frankreich wird im Besitz von Metz, Toul und Verdun bestätigt und erhält Breisach, die österreichische Landgrafschaft Elsaß, die Landvogtei über 10 Reichsstädte im Elsaß und das Besatzuugsrecht von Philipps bürg. (Straßburg und der Rest des Elsasses bleiben beim Reich.)
2. Schweden bekommt als Reichslehen Borpommern mit Rügen und Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und die Bistümer Bremen (ohne diese Stadt, die freie Reichsstadt wird) und Verden als Herzogtümer.
3. Die^Rheinpfalz mit der neu geschaffenen achten Kurwürde wird an Friedrichs V. Sohn, den Pfalzgrafen Karl Ludwig, zurückgegeben. Bayern bleibt im Besitz der 7. Kurwürde und der Oberpsalz.
4. Brandenburg erwirbt den größten Teil von Hinterpommern und als Entschädigung für das ihm uach Erbrecht (S. 150) zustehende ungeteilte Pommern — 1637 war der letzte Herzog von Pommern gestorben — die Anwartschaft auf das Herzogtum (bisher Erzbistum) Magdeburg, außerdem die Bistümer Halber stadt, Minden und Kamm in (als weltliche Herzogtümer). Magdeburg fällt 1680 nach dem Tode des Administrators August von Sachsen an Brandenburg.
5. Sachsen erhält die Lausitz.
6. Mecklenburg erhält für Wismar die säkularisierten Bistümer Schwerin und Ratzeburg.
7. Braunschweig -Lüneburg erhält die Klöster Walkenried und Groningen und das Recht, abwechselnd mit einem katholischen Bischof das Bistum Osnabrück zu besetzen.
8. Hessen-Kassel erhält die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaum bürg (Rinteln).
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Extrahierte Personennamen: Maximilian_von_Bayern Maximilian Metz Philipps Philipps Friedrichs_V. Karl_Ludwig Karl Ludwig August
Extrahierte Ortsnamen: Prag Frankreich Frankreich Frankreich Breisach Elsaß Elsasses Stettin Wismar Friedrichs Hinterpommern Pommern Magdeburg Minden Magdeburg Sachsen Brandenburg Wismar Schwerin Ratzeburg Groningen Bistum_Osnabrück Hessen-Kassel Rinteln
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
174
abzutreten. Friedrich Ii. ermuntert den Erben des kinderlosen Karl Theodor, den Herzog Karl von Zweibrücken, dagegen zu protestieren und fällt in Böhmen ein. Unblutiger Krieg.
1779 Friede zu Tescheu: Österreich erhält das Jnnviertel zwischen Donau, Inn und Salza.
Joseph Ii. macht neue Versuche, Bayern zu gewinnen. Karl Theodor von Bayern ist wieder einverstanden; Karl von Zweibrücken wendet sich aber an Friedrich, der mit Sachsen und Hannover und den meisten norddeutschen Fürsten „zur Erhaltung des Reichssystems"
1785 den deutschen Fürstenbund schließt.
1786, 17. August, Friedrichs des Großen Tod.
1786-1797 Friedrich Wilhelm Ii..
Sohn des Prinzen August Wilhelm, des ältesten Bruders Friedrichs Ii.
Er wird geleitet von seinen Günstlingen W ö l l n e r (Religions-edikl 1788) und Bischossswerder, Aufhebung der Regie.
Der M i n i st e r H e r tz b e r g ist der Leiter der auswärtigen Politik.
1791 Ansbach und Bayreuth werden erworben. (Der rote Adlerorden.)
1793 Zweite Teilung Polens: Die Polen hatten sich eine neue Verfassung gegeben, um dem inneren Verfall entgegen zu arbeiten: Polen sollte danach eine Erbmonarchie unter dem Kurhaus Sachsen werden. Um diese Verfassungsänderung zu hindern, lassen Rußland und Preußen Truppen in Polen einrücken und zwingen einen nach Grodno berufenen Reichstag zu neuen Abtretungen: Preußen erhält Danzig und Thoru und bildet die Provinz Südpreußen (Posen).
Aufstand der Polen unter Thaddäus Koseiuszko; dieser wird gefangen genommen und Warschau von dem russischen Feldherrn Suworoff erstürmt.
1795 Dritte Teilung Polens: Preußen bekommt das Land zwischen Weichsel, Bug und Niemen nebst Warschau. (Die Provinz Neuostpreußen und der Distrikt Neuschlesien.) Österreich erhält Westgalizien und Rußland alles übrige polnische Land. Kurland wird mit Rußland vereinigt.
1797—1840 Friedrich Wilhelm Iii.,
seine Gemahlin Luise von Mecklenburg-Strelitz (geboren 10. März 1776).
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Karl_Theodor Karl Karl_von_Zweibrücken Karl Joseph_Ii Karl_Theodor_von_Bayern Karl Karl_von_Zweibrücken Karl Friedrich Friedrich August Friedrichs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm August Wilhelm Friedrichs Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Luise_von_Mecklenburg-Strelitz