180
Universitt Bonn^), während die Universitten zu Wittenberg und Halle in Halle vereinigt wurden. In kirchlicher Beziehung erstrebte der König eine Ver-einigung der lutherischen mit der reformierten Kirche und 1817 stiftete 1817 die evangelische Union. Auch wute er die evangelische Kirche vor den bergriffen des Katholizismus krftig zu schtzen, ja er lie den ungehorsamen Erz-bischos von Kln gefangen setzen.
18401861 Friedrich Wilhelm Iv. Vgl. S. 158160.
Er war einer der geistreichsten Fürsten, dabei von deutscher und christlicher Gesinnung ^), jedoch in seinem Wollen unklar und unentschlossen, in der Politik vielfach ohne Verstndnis fr die Forderungen der Zeit.
1861-1888 Wilhelm I. Siehe S. 160-167.
1888 Vom 9. Mrz bis 15. Juni Friedrich Iillfiwu(K 1ft7 1888- Wilhelm Ii. jstehe. 167.
Theologen Schleiermacher und Neander, die Sprachforscher Bckh, Grimm und Lachmann.
*) Mitglied derselben E. M. Arndt.
2) Bei Erffnung des vereinigten Landtages legte er das Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Iillfiwu( Friedrich Wilhelm Schleiermacher Grimm Lachmann Arndt
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen
Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider
Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie
verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner.
Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge-
horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang
des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über
15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung.
2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii.
gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und
Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be-
kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser
(„weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den
Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel-
orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung:
Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re.
§ 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22).
— Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten
die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten
hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand
Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).—
Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). —
Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). —
Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen?
(§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen?
(§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt?
— Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver-
hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). —
Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land-
frieden? (§ 52).
Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom
Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die
Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als
die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini
14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar
wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Benediktiner Innocenz_Iii Innocenz Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_L Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
predigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze
Mönche"). Bekehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Ci-
sterzienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter
besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes
Gewand"), Bettelorden. — Rangordnung der Geistlichkeit: Papst,
Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äebte rc.
§. 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§. 22.)
— Erzähle vom Lehenswesen! (§. 30.) — Welche Stellung hat-
ten die Grafen unter Karl dem Großen? (§. 34.) — Welche
Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§. 35.) — Wie
stand Heinrich I. zu den Herzögen (§. 36). Wie Otto I.?
(§. 37.) — Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§. 38.)
— Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§. 39.)
— Wie Friedrich I.? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu
kämpfen? (§. 44.) — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich
machen? (§. 45.) — Was ist §. 46 und 47 von den Raub-
rittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300?
(§. 49.) — Wie verhielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel?
(§. 50.) — Was sind Kurfürsten? (§. 51.) — Was ist der
ewige Landfrieden? (§. 52.)
Das Ritterthum. Die Kriege wurden im Mittelalter
vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpf-
ten die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert).
Als die sog. romantische Anschauung (tz. 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Ritterthum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzter
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Anfangsgründe der ritterlichen Tugenden zu lernen; im 14.
Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft
gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete nun seinen
Herrn zu Jagd, Fest, Waffenspiel und Schlacht; im 21. Jahre
wurde er zum Ritter geschlagen. Er legte am Altare das Ge-
lübde ab, die Wahrheit zu reden, das brecht zu behaupten, die
Religion, Schwache, Wehrlose, Frauen, besonders Witwen und
Waisen zu beschirmen. Dann übergab man ihm die goldenen
Sporen und die Rüstung. Hierauf erhielt er den Ritterschlag
(drei Schläge mit flachem Schwert zur Weihe) und das Wappen
(Abzeichen auf Schild rc.). — Wohnung des Ritters: die Burg,
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
der Reichsfürsten zu brechen und die Reichsverfassung umzugestalten. Franz vonsickingen und sein Freund Ulrich» von Hutten sind der Lutherscheu Kirchenreformation zugetan und wollen die Befreiung Deutschlands von Rom und ihre politischen Pläne gewaltsam durchsehen; Luther weist, solche Vermischung des Geistlichen und Weltlichen ab. Sickingen fällt in einer Fehde gegen den Erzbischof von Trier' (1523). Hutten stirbt bald darauf.
b) Der Bauernkrieg 1524 — 1525 in Schwaben, ammittel-rhein und in Franken. Die Bauern verlangen in den sogen. 12 Artikeln u. a. Aufhebung der Leibeigenschaft und' der Fronden, freie Predigt des Evangeliums. Führer: Florian Geyer, Georg Metzler, der Ritter Götz von Berlichingeu.
Georg Truchseß von Waldburg, Hauptmann des Schwä-bischen Bundes, bezwingt die Bauern. ''
c) Der Aufstaud der Bauern und Wiedertäufer (Thomas Münzer in Mühlhausen) in Thüringen. Luthers Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern". In der
1525 Schlacht bei Frankenhausen werden die Bauern von Johann dem Beständigen von Sachsen (Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen) und Philipp von Hessen zersprengt. Der gefangene Thomas Münzer wird hingerichtet.
d) Die Unruhen und Ausschweifungen der Wiedertäufer tu Münster 1534—1535. Diese werden erst nach Hinrichtung ihres Anführers des Gewaudfchneiders (Tuchhändlers) Johann Bockold von Leyden, und seiner Genossen (Knipperdolling, Krechting) unterdrückt, als der aus der Stadt vertriebene Bischof Münster zurückerobert hatte.
Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (1525 —1532), Laubgraf Philipp von Hessen und mehrere norbbeutsche Städte und Fürsten vereinigen sich zum Schutze des Evangeliums im Torganer Bündnis einem Bunbe katholischer Reichsfürsten gegenüber, die den religiösen Neuerungen entgegentreten wollen.
Erster Reichstag zu Speier.
Güüstiger Reichstagsabschied. Jeder Reichsstand' soll in Sachen des Wormser Ediktes so leben, regieren und es halten, wie er .es gegen Gott und Kaiserliche Majestät zu verantworten sich getränt.
Zweiter Reichstag zu Speier.
Infolge der Machtstellung Kaiser Karls (S. 119) setzen Ferdinand und die katholischen Stände folgenden Beschluß, durch: Die Stände, die bisher das Wormser Edikt gehalten haben, sollen es auch ferner halten, in den anderen Land-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Florian_Geyer Georg_Metzler Götz_von_Berlichingeu Georg_Truchseß_von_Waldburg Thomas_Münzer Johann Johann Friedrichs Philipp_von_Hessen Philipp Thomas_Münzer Johann_Bockold_von_Leyden Johann Kurfürst_Johann Johann Philipp_von_Hessen Philipp Güüstiger_Reichstagsabschied Karls Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rom Trier Schwaben Mühlhausen Thüringen Frankenhausen Sachsen Sachsen Wormser_Ediktes Karls
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 179 —
England ersetzt den Verlust in Nordamerika durch Begründung seiner Herrschaft in Ostindien im ostindischen Krieg (1757—1784). Die Engländer gewinnen Bengalen.
1768—1779 Dreimalige Weltumsegelung von James Cook, der auf Hawaii erschlagen wird.
Iii. Russland.
1741—1762 Elisabeth, die Tochter Peters des Grossen, überlässt die Regierung ihren Günstlingen. Ihr persönlicher Hass gegen Friedrich Il macht sie zur Bundesgenossin Maria Theresias. Sie bestimmt zu ihrem Nachfolger ihren Schwestersohn Peter, Herzog zu Holstein-Gottorp.
1762 bis jetzt. Das Haus Holstein-Gottorp.
1762 Peter Iii., ein begeisterter Anhänger Friedrichs Ii., verliert durch eine gegen ihn gebildete Verschwörung (seine Gemahlin Katharina ist Mitwisserin) Thron und Leben.
1762—1796
Katharina Ii. war bis zu ihrer Vermählung mit Peter die Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst; sie wird die zweite Gründerin von Russlands Grösse. Ihre Ziele sind die Einverleibung Polens in ihr Reich und die Vernichtung des türkischen Reiches. Ihre Günstlinge sind die beiden rohen Orlows und der sittenlose Potemkin.
In zwei Türkenkriegen werden die Krim und das Land zwischen Bug und Dnjestr erworben.
Katharinas Verhältnis zu Polen (S. 175).
Wohltätige Wirksamkeit im Innern des Reichs.
1796—1801 Paul I., Katharinas Sohn, wird das Opfer einer Palastverschwörung. Ihm folgt sein Sohn 1801—1825 Alexander I.
1789 bis zur Gegenwart. Iii. Periode. Vom Beginn der großen französischen Revolution bis zur Aufrichtung des neuen Teutschen Reiches. Tie Zeit des Kampfes um die politische Freiheit und nationale Selbständigkeit.
L Julitjtou. Gegen den dnrch die Aufklärung hervorgerufenen Unglauben erfolgte zur Zeit der Napoleonischen Zwingherrschaft der Rückschlag. Seit den Befreiungskriegen herrschte ein neues kirchliches Leben, angeregt durch Schleiermacher, Klaus Harms u. a. Christliche Vereinstätigkeit: Gesellschaften für Heiden Mission (Londoner, Baseler, Leipziger Hermannsburger u a.). Bibelgesellschaft in London (1834). Gustav-Adolf-Verein (1832). Innere Mission: Rauhes Haus bei, Hamburg durch Wichern 1833. Diakonissenanstalten: zu Kaiserswerth a. R. (1836 gegründet von Fliedner).
2. Verfassung Die Ausartung der absoluten Monarchie führt in Frankreich zur Revolution, die wieder die absolute Militärmonarchie Napoleons im Gefolge hatte. Umsturz des europäischen Staatensystems. Seine Neuordnung durch den Wiener Kongreß.
Ausbildung konstitutioneller Monarchien, in denen Vertretung des gesamten Volkes bei Verhandlungen über die öffentlichen Angelegenheiten
12*
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Extrahierte Personennamen: James_Cook Peters Friedrich_Il Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Peter Peter_Iii Friedrichs Katharina Katharina_Ii Peter Sophie_Auguste Paul_I. Alexander_I. Schleiermacher Klaus_Harms Fliedner Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: England Nordamerika Ostindien Bengalen Hawaii Russland Friedrichs Anhalt-Zerbst Russlands Polens Katharinas Katharinas London Gustav-Adolf-Verein Hamburg Kaiserswerth Frankreich Napoleons
75
Zuerst ward damit in Leipzig, wo noch immer der größte Theil
d>er höher» Stände und Professoren der alten Lehre eifrig ergeben
war, der Anfang gemacht und am ersten Pfingstfeiertag (25. Mai)
durch Luther in der Nicolaikirche die erste Predigt in deutscher Sprache
gehalten. Kurz darauf begann die Kirchenvisttation im ganzen Lande,
die Klöster, Stiftungen und geistlichen Güter wurden eingezogen, allein
dabei mit großer Willkür verfahren, so daß die Stände auf ihrer
Versammlung zu Chemnitz (1539) geradezu darüber, daß man sie
nicht vorher gehört und daß ihr neuer Herr gegen seines Bruders
Räthe allzu strenge verfahren sei, Beschwerde erhoben. Aus demselben
Grunde ward er mit den Bischöfen von Meißen und Merseburg in
mißlichen Zwiespalt verwickelt, so daß jener (1540) in seiner Klag-
schrift an den Kaiser über die Eingriffe der sächsischen Fürsten in seine
Gerichtsbarkeit auf ihn vorzüglich mit abzielte. Sein Sohn Moritz,
an den sich Georgs von seinem Vater übel behandelten Räthe, wahr-
scheinlich auch Georg und Christoph von Carlowitz vertrauensvoll
wendeten, mochte mit allen diesen gewaltsamen Aenderungen wenig
einverstanden sein, allein sein Einfluß auf seinen Vater ward noch
dadurch geschwächt, daß er wider den Willen seiner über die allerdings
zu verwerfende Doppelehe des Landgrafen Philipp von Hessen erbitter-
ten Eltern seine Vermählung mit der ihm freilich früher verlobten
Tochter desselben Agnes vollzog (1541).
Herzog Heinrich, der sich erst nach längerer Zeit mit seinem
Sohne wegen seines Ungehorsams wieder aussöhnte, übertrug
ihm noch bei Lebzeiten (5. August 1541) die Regierung über einen
bedeutenden Theil seiner Länder, konnte sich jedoch nicht lange der so
sehr von ihm gewünschten Ruhe erfreuen, sondern starb schon am
18. August 1541. Er ward, wie es immer sein Wunsch gewesen,
in der alten Bergstadt Freibcrg begraben, das treue Bergvolk, dem er
stets geneigt gewesen war, gab ihm auch das letzte Geleite in die Für-
stengruft im Dome. Allerdings war, wie der Chronist sagt, seines
Thuns nicht gewesen, sich mit des Landes Sachen täglich viel zu be-
kümmern, sondern er hatte stets ein sorgenfreies behäbiges Leben den
ernsten Staatsgeschäften vorgezogen, daher hatte seine Gemahlin wohl
mehr Einfluß auf ihn gehabt, als für einen selbständigen Regenten
schicklich war, allein er hatte durch seine Gutmüthigkeit und Milde die
Herzen seiner Unterthanen gewonnen und so lebt das Andenken des
frommen Heinrichs heute noch im Gedächtniß des Volkes. Es folgte
ihm also sein Sohn, der kaum zwanzigjährige
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz Georgs Georg Christoph_von_Carlowitz Philipp_von_Hessen Philipp Agnes Heinrich Heinrich August August Heinrichs
61
1541) dieses Bisthum zur Erledigung gelangt, und Johann Friedrich
glaubte, jetzt sei die Zeit gekommen, die Reformation, welche allerdings
schon in demselben Wurzeln geschlagen, hier vollständig einführen zu
können. Er protestirte also gegen eine vom Capitel vorgenommene
Wahl des Julius Pflugk zum Bischof und beschloß, als Landesherr
das Bisthum zu säcularisiren. Zwar nahm der Kaiser die Reichs-
unmittelbarkeit des Stifts in Schutz und befahl dem Churfürsten
(18. Juni 1541), die Wahl Pflugks anzuerkennen, allein derselbe
nahm darauf keine Rücksicht, sondern er ernannte Nicolaus von Ams-
dorf, der aber dem protestantischen Glauben angehörte, zum geistlichen
Verweser desselben und setzte ihm einen Verwalter der weltlichen Ge-
richtsbarkeit an die Seite, verwendete aber die bischöflichen Einkünfte,
nach Abzug eines jährlichen Gehaltes für jene, zu milden Stiftungen.
Karls V. unglücklicher Feldzug in Afrika (1541) und Ferdinand's
Bedrängniß durch den Türkenkaiser Solimán bewirkten cs gleichwohl,
daß auch der neue Reichstag zu Speier (1542) nicht ungünstig für
die Sache der Protestanten ausfiel, im Gegentheil die Regensburger
Beschlüsse wurden auf 5 Jahre bestätigt.
Unterdessen war Heinrich der Fromme (18. August 1541) nach
kurzer Regierung in den albertinischen Ländern gestorben und ihm sein
Sohn, der an Jahren junge aber sehr kluge Herzog Moritz, gefolgt. Der-
selbe hatte zwar früher einige Zeit an Johann Friedrichs Hofe gelebt,
allein obgleich Beide demselben Glauben zugethan waren, gab es
doch manche Veranlassung, die eine wahre Innigkeit zwischen ihnen
verhinderte. Dazu kam, daß Luther das Mißtrauen, welches Johann
Friedrich gegen seinen Vetter hegte, theilte und bei jenem noch steigerte,
Moritz aber durch Philipp von Hessen, seinen Schwiegervater, dem
Johann Friedrich auch grollte, gegen diesen eingenommen worden war.
Da er nun überdieß auch sich von dem Schmalkaldischen Bunde abwendete,
so war es kein Wunder, daß der glaubenseifrige Churfürst seinem jun-
gen Vetter wenig protestantischen Sinn zutraute und ihm immer
mehr entfremdet ward. Dazu kamen aber auch noch äußere Mißver-
hältnisse.
Nach dem zwischen den Brüdern Ernst und Albrecht vorgenomme-
nen Theilungsvertrag sollte das Bisthum Meißen und natürlich auch
das dazu gehörige Collegiatstift Wurzen beiden sächsischen Linien ge-
meinschaftlich gehören. Gleichwohl befahl Johann Friedrich daselbst,
ohne Herzog Moritz zu Rathe zu ziehen, die Türkensteuer zu erheben
(1542) und die evangelische Lehre einzuführen, ließ auch die Stifts-
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Friedrich Johann Friedrich Julius_Pflugk Nicolaus_von_Ams- Karls_V. Karls_V. Heinrich Heinrich August Moritz Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Johann
Friedrich Johann Friedrich Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Ernst Albrecht_vorgenomme- Albrecht Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritz
52
auf dem einen Reichstage zu Speier (am 27. August 1526) die pro-
testantische Parthei den Beschluß durchsetzte, daß bis zu der erbetenen
allgemeinen Kirchenversammlung jeder Stand in den das Wormser
Edict angehenden Sachen so leben, regieren und es halten solle, wie
er es vor Gott und kaiserlicher Majestät zu verantworten sich getraue.
Dadurch ward es den der Reformation zugethanen Fürsten und Herren
möglich, die Leitung und Reform der kirchlichen Angelegenheiten in
den ihnen gehörigen Ländern selbst in die Hand zu nehmen.
In Sachsen sollten die Folgen dieser wichtigen Beschließung nicht
lange auf sich warten lassen, denn da sich in Bezug auf Lehre und
Gottesdienst manche Uebelstände herausgestellt hatten, übrigens auch
mit der Einziehung der Kirchengüter sehr leichtsinnig und willkürlich
verfahren wurde, so beschloß der Churfürst Johann, eine allgemeine
Kirchenvisitation (152 7) vornehmen zu lassen, zu welcher der Plan
von Melanchthon unter Luthers Augen ausgearbeitet worden war.
Dieselbe ward auch in den Jahren 152 7 — 29 durch Luther, Melanch-
thon und eine Anzahl der vorzüglichsten protestantischen Theologen
auögeführt, und dabei das Verhältniß der Geistlichen und Lehrer
des neuen Glaubens und der Schulunterricht in demselben geregelt,
sowie nach Möglichkeit erörtert, wie das Vermögen der eingezogenen
Klöster, Stiftungen und Kirchen angelegt und zu gemeinnützigen,
kirchlichen und Schulzwecken verwendet werden könne.
Mittlerweile hatte Otto von Pack, der treulose Diener und Rath
Herzogs Georg von Sachsen, beinahe einen Krieg zwischen diesem und
seinen Verwandten heraufbeschworen. Er hatte nämlich, um sich Geld
zu verschaffen, dessen er sehr benöthigt war, den Landgrafen Philipp
von Hessen von einem angeblich zu Breslau von seinem Schwieger-
vater Herzog Georg mit andern katholischen Reichsfürsten geschlossenen
Bündniß gegen die Lutherischen in Kenntniß gesetzt. Jener forderte
sogleich den Churfürsten von Sachsen auf, sich mit ihm zum Schutze
gegen diesen Angriff zu verbinden, beide brachten ein bedeutendes Heer
zusammen und fast wäre Philipp angreifend verfahren, hätte nicht der
sächsische Churfürst auf Luthers Veranlassung es durchgesetzt, daß dem
Herzog Georg das angebliche Document über jenen Vertrag mitgetheilt
werde. Da derselbe aber Alles für schändliche Erdichtung erklärte, so
sah sich der Landgraf genöthigt, Pack als Betrüger aus seinem Lande
zu verweisen, der später (1536) indeß doch noch seine Fälschung mit
dem Leben bezahlen mußte.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: August Johann Melanchthon Otto Georg_von_Sachsen Philipp
von_Hessen Philipp Georg Philipp Philipp Georg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
130
1539 Nach dem Tode Georgs wird von seinem Brnder Heinrich im Herzogtum Sachsen die Reformation eingeführt.
1539 Einführung der Reformation in Brandenburg durch Kurfürst Joachim Ii.
1534—1535 Die Wiedertäufer in Münster.
Der Prediger Rottrnauu, der Reformator in Münster, wird Wiedertäufer.
Johann Bockold, ein Schneider von Leyden, und Johann Matth iefen, ein Bäcker von Hartem, werden Herren der Stadt und vertreiben die Gegner.
Religiöses Gemeinwesen mit Gütergemeinschaft, Vielweiberei. Bernt Knipperdollingk wird Bürgermeister, Krechting Kanzler, Jan von Leyden König des neuen Jerusalems.
1535 Eroberung und Züchtigung der Stadt durch den Bischof von Münster mit Hülfe von Köln, Trier, Kleve und Hessen.
1535 Karls glücklicher Zug nach Tunis gegen den Seeräuber Chaireddiu. Tunis erobert und alle Christensklaven befreit.
1536—1538 Iii. Krieg Karls gegen Franz I. von Frankreich, veranlaßt durch Karls Weigerung, nach dem Aussterben der Ssorzas Franz mit Mailand zu belehnen. Nutzloser Einfall Karls in Frankreich. Franz im Bunde mit Soliman.
1538 Zehnjähriger Waffenstillstand von Nizza.
1541 Karls unglücklicher Zug gegen Algier.
1542—1544 Iv. Krieg Karls gegen Franz; Karl hat die versprochene Belehnung des Königs mit Mailand unterlassen.
Soliman und der Herzog von Kleve sind die Bundesgenossen von Franz.
Karl besiegt den Herzog von Kleve und rückt mit einem Reichsheer bis Soissous vor.
1544 Friede zu Crespy: Karl behält Mailand und Neapel, Burgund bleibt bei Franz.
V. Des Kaisers Ausgieilhuilgsverlulhe.
1537 Das Konzil zu Mantua wird von den Evangelischen nicht beschickt, weil es zur Ausrottung der lutherischen Ketzerei berufen ist. Luthers „schmalkaldische Artikel."
Es bemüht sich nun der Kaiser um die Religionsvergleichung in Deutschland.
1541 Erstes erfolgloses Religionsgespräch auf dem Reichstag zu Regensburg zwischen Melanchthon und dem Legaten Kontarini und dem Dompropst Julius Pflug aus Naumburg.
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Joachim_Ii Rottrnauu Johann_Bockold Johann Johann_Matth Johann Bernt_Knipperdollingk Jan_von_Leyden_König Karls Karls Franz_I._von_Frankreich Franz_I. Karls Franz Franz Karls Franz Franz Karls Karls Franz;_Karl Franz Karl Franz Franz Karl Karl Karl Karl Franz Franz Melanchthon Julius_Pflug
Extrahierte Ortsnamen: Georgs Herzogtum_Sachsen Brandenburg Jerusalems Trier Kleve Hessen Karls Tunis Tunis Karls Mailand Karls Frankreich Nizza Karls Algier Mailand Kleve Kleve Mailand Neapel Burgund Mantua Luthers Deutschland Legaten_Kontarini Naumburg
Autor: Renner, August, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F., Feddeler, Gustav, Marten, Adolf
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
174
Wir wissen bereits (s. § 79), daß König Ludwig Xiv. seine gierige
Hand nach den reichen Niederlanden und dem linken Rhei'n-
ufer ausstreckte. ^Darüber kam es zum Kriege zwischen Frankreich
und Holland. Friedrich Wilhelm schloß nun ein Bündnis mit
Holland und zog mit seinem Heere an den Rhein. Da verband
sich der Franzosenkönig mit Schweden. Bon Pommern aus fielen nun
schwedische Truppen in Brandenburg ein und hausten dort entsetzlich.
Die unglücklichen Märker Bauern schlossen sich zusammen, um sich
gegen die Schweden zu verteidigen. Die Inschrift ihrer Fahne
lautete: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm
gnädigsten Kurfürsten mit Leib und Blut." Endlich eilte Friedrich
Wilhelm herbei, hieb in Rathenow ein schwedisches Reiterregiment
in Stücke und besiegte das schwedische Heer in der ruhmreichen
Schlacht bei Fehrbellin (1675). Der wackere General
Derfflinger trug nicht wenig zu diesem Siege bei. Die
Schweden wurden nicht nur aus der Mark, sondern auch aus
Pommern und Preußen hinausgeworfen. Inzwischen aber hatte
der Kaiser mit Frankreich Frieden gemacht und ließ nun den
Kurfürsten im Stiche. Deshalb mußte dieser in dem Frieden
zu St. Germain Vorpommern wieder an Schweden herausgeben.
Voll Ingrimm rief er aus: „Aus meinen Gebeinen wird ein
Rächer erstehen!"
Die Friedensarbeit des Kurfürsten brachte reichen Segen über
seine Lande. Er zog (besonders holländische) Ansiedler in die Marken, welche
verstanden, Sümpfe und Moore zu entwästern und sie in sruchrbare Äcker und
Wiesen umzuwandeln. Er legte Musterwirtschaften an, an welchen seine Bauern
lernen konnten, wie man den Acker- und Gartenbau treiben müsse. Auch
verdankt die Mark ihm die Einführung der Kartoffel. Des Kurfürsten treffliche
Gattin, Luise Henriette von Oranien, ging ihm dabei mit Rat und That
zur Seite. Gewerbfleiß und Handel suchte er aufs eifrigste zu fördern durch
Anlegung von Fabriken, durch den Bau des Friedrich-Wilhelmskanals bei
Müllrose, auf welchem die Schiffe unter Benutzung der Havel und Spree aus
der Elbe in die Oder segeln konnten. Er erwarb sogar ein Stück Landes an
der Goldküste Afrikas und gründete dort die Kolonie Groß-Friedrichsburg. Sie
ging später wieder verloren. — Friedrich Wilhelm war ein gottessurcktiger
Fürst. Er konnte König von Polen werden, wenn er nur katholisch hätte
werden wollen. Das aber lehnte er entschieden ab mit den Worten: „Meine
Religion, darin ich meirrer Seligkeit versichert bin, unr einer
Krone willen zu verlassen, werde ich in Ewigkeit nicht thun."
Mit Schmerz sah er, daß die Geistlichen der lutherischen und reformierten Kirche
sich heftig zankten. Er erließ ein strenges Verbot gegen alle Lehrzänkereien auf
der Kanzel. Die Geistlichen sollten sich schriftlich verpflichten, dem Befehle zu
gehorchen. Alle, die sich weigerten, wurden abgesetzt. Unter diesen war auch
der fromme Liederdichter Paul Gerhardt. — Im Jahre 1688 schied Friedrich
Wilhelm aus diesem Leben. Er hat den Grund zu Brandenburgs späterer Größe
und Macht gelegt.
§ 84. Friedrich Iii. (1688—1713) hatte zwar nicht die
Kraft und den Heldenmut des Vaters geerbt, wohl aber den hoch-
strebenden Geist desselben. Er liebte und führte eine üppige und
glänzende Hofhaltung und war unablässig darauf bedacht, das
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Derfflinger Germain Luise_Henriette_von_Oranien Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Paul_Gerhardt Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Rhei'n- Frankreich Holland Holland Rhein Schweden Brandenburg Rathenow Fehrbellin Pommern Frankreich Schweden Afrikas Brandenburgs