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1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber
Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma
rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht
bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon
vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl
von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen.
Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent-
sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag
nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel-
che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu-
teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih-
rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje-
nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären,
aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie
arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im
Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter
Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x)
Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch-
seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt.
Auch Luther will nichts von Schonung wissen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein-
führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weisen.
Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige
(nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß-
müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i-
nischen Linie entrissen und an die albertiuische
(Moritz) gegeben wird.
1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches
Herzogthum.
Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen
Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen
die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im
v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies
Jagdrecht.
w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße
gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.)
x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In-
teressant ist die Selbstbiographie Götzens.
y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.
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TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Karl
von_B Karl Franz_Italien Franz Georg_Metzler Georg_Truch- Thomas_Münzer Friedrichs Johann Johann_Friedrich_dergroß- Johann Friedrich Moritz Ute_Jahrh Götzens
115 -
1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne.
15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen.
^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten.
15241525 Der Bauernkrieg. ?
Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . .
Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet.
1525 Tod Friedrich des Weifen. i
Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft.
Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee
"uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.
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Extrahierte Personennamen: Katharina_von_Bora Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Bayard Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Georg_Metzler Georg_Truchse_von_Waldburg Thomas_Mnzer Friedrich Friedrich Friedrich_der_Gro-m Friedrich Moritz
88
Das Mittelalter.
damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen.
21. Mittelalterliche Zustnde.
1) Das Rittertum.
a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden.
b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Konradin Konradin Konrad Konrad Konradin Konradin
68 Das Mittelalter.
errichtete er auf seinen Gtern Musterwirtschaften, in denen die strengste Ordnung herrschen mute. Er selber war ein tchtiger Landwirt und gab die genauesten Anweisungen der die Pflege der Haustiere und Bienen, der die Wein- und Bierbereitung, der die Aufbewahrung der Wintervorrte, der Feld- und Gartenbau. Die Gutsverwalter muten ein genaues Verzeichnis der alle auf dem Gute vorhandenen Gegenstnde einreichen; Karl prfte die Rechnungen, in die auch die kleinsten verkauften Gegenstnde, z. B. jedes verkaufte Ei, eingetragen werden mute. Alle greren Verbesserungen ordnete er selbst an.
d. Karls Lebensweise und sein Tod. Karl war von groem, starkem Krperbau. Seine Kraft war so gewaltig, da er einst einen Mauren mit einem Hiebe spaltete und Hufeisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen bertraf ihn keiner. In Speise und Trank war er sehr mig. Am liebsten a er Braten, den seine Jger am Spiee braten und auftragen muten. Whrend der Mahlzeit lie er sich gern aus der heiligen Schrift oder der die Thaten alter Helden vorlesen. Seinen Nachtschlaf unterbrach er hufig vier-oder fnfmal durch Aufstehen. Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite. Fr gewhnlich unterschied sich seine Kleidung von der eines seiner Unterthanen nicht; auslndische Kleidung hate er. Karls Wohlthtigkeit erstreckte sich nicht blo auf seine Unterthanen, sondern weit bers Meer pflegte er Geld zu schicken, nach Syrien und Jerusalem, nach Alexandria und Karthago, wenn er hrte, da Christen dort in Drftigkeit lebten. Der Ruhm seines Namens war weit verbreitet; selbst der Kalif von Bagdad am Tigris sandte ihm Geschenke. Vor allem edlen Wissen hatte Karl groe Achtung; aber er selber hatte einen mangelhaften Unterricht genossen. Er lernte die Rechenkunst noch im hheren Mannesalter; die Schreibkunst aber vermochte er sich nicht mehr anzueignen. Er gab sich groe Mhe, fhrte sein Tfelchen immer bei sich und legte es bei Nacht unter sein Kopfkissen, um das Schreiben zu den, wenn er nicht schlafen konnte; doch die des Schwertes ge-wohnte Hand vermochte den leichten Federkiel nicht zu regieren. Die letzten Lebensjahre wurden dem alten Kaiser durch Krankheit und den Verlust seiner beiden ltesten Shne getrbt. Als er sein Ende nahen fhlte, machte er sein Testament. In demselben waren die Armen reichlich bedacht; den Geistlichen seines Reiches vermachte er ein Drittel seines Vermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Dann berief er seinen Sohn Ludwig und die Groen seines Reiches nach Aachen und stellte seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwrde vor. Hierauf begab er sich in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare zu inbrnstigem Gebete
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karls Karl Karl Karls Karl Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls Syrien Jerusalem Alexandria Karthago Bagdad Aachen Marienkirche
35
dern zu Stande, und Friedrich, der den Rathen seines Bruders Ver-
zeihung gewährte, hatte sehr bald die Genugthuung, daß Letzterer sich
selbst von der Falschheit und dem Eigennutz derselben überzeugte und
den Vitzthumen, denen er schon vorher seine Gunst entzogen, sowohl
ihre fränkischen wie thüringischen, zum Theil widerrechtlich erschlichenen
Güter mit Gewalt nahm, nachdem sie dieselben auf gütlichem Wege
nicht hatten zurückgeben wollen.
Es hatte jedoch der unglückliche Bruderkrieg noch ein anderes Er-
eigniß zur Folge, welches, wenn dabei nicht auf sichtliche Weise Gott
seine Hand über das Haus Wettin gehalten hätte, den Stamm dessel-
den leicht für immer hätte entblättern können. Es war dieses der
Prinzenraub.
An dem Hofe des Churfürsten Friedrich bekleidete der einem alten
Geschlechte angehörige Ritter Kunz von Kauffungcn, welcher das in
der Nähe von Pcnig gelegene Wolkenburg und wahrscheinlich auch
das seinen Namen tragende Gut Kauffungen besaß, die Stelle eines
Marschallö. Bei der Erstürmung von Gera durch Herzogs Wilhelms
blutige Schaaren fiel er in ihre Hände, sie schonten zwar sein Leben,
allein er verdankte seine Freiheit nur der Bezahlung eines hohen Löse-
geldes. Sei es nun, daß er die Erstattung desselben von dem Chur-
fürsten gehofft, und weil dieses nicht geschah, erbittert war, sei es aus
Rache, weil dieser ihn mit Gewalt gezwungen, die Vitzthumschen Güter
in Sachsen, die ihm als Unterpfand für den an seinen thüringischen
Besitzungen während des Bruderkrieges erlittenen Schaden überlassen
worden waren, nach empfangener Entschädigung wieder herauszugcben,
er entzog sich der deshalb von den Schöppcngerichten zu Leipzig, Frei-
berg und Magdeburg eingeholten Entscheidung und begab sich nach
Böhmen, nicht ohne vorher gedroht zu haben, er wolle sich an des
Churfürsten Fleisch und Blut rächen. Er zögerte auch nicht lange,
seine finsteren Pläne, zu deren Mitwissenschaft er die Vitzthume gezogen
und bei denen vielleicht selbst König Ladislaus von Böhmen nicht ganz
unbetheiligt sein mochte, auszuführen, und beschloß die beiden Söhne
des Churfürsten: Ernst (geb. den 25. März 1441) und Albrccht (geb.
den 27. Juli 1443) von dem Hoflagcr ihres Vaters im Schlosse zu
Altenburg zu entführen, um sie als eine Art Pfand zur Geltendmach-
ung seiner Ansprüche zu benutzen. Er war nämlich ein Ritter und
durch keinen Lehnsverband dem Churfürsten verpflichtet, und konnte dem-
selben nach der Auffassung jener Zeit sogar einen förmlichen Fehdebrief
zuschicken, was er jedoch nicht gethan hatte.
3
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Kunz_von_Kauffungcn Herzogs_Wilhelms Wilhelms König_Ladislaus_von_Böhmen Ladislaus Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Wettin Wolkenburg Gera Sachsen Leipzig Magdeburg Altenburg
66
die ihn mit Hilfe der Schwester des letztem, der Wittwe des Sohnes
Georgs des Bärtigen, der verschlagenen Elisabeth von Rochlitz, noch
immer für ihren Bund zu gewinnen suchten, mit dem Kaiser aussöhnen
zu können. Er zog deshalb auch den Vertrag mit Ferdinand von
Böhmen über die Besetzung der Länder des Churfürsten Johann Friedrich
durch jenes und seine Truppen bis zum 14. Oktober 1546 in die
Länge, da sprach Karl V. im Lager bei Sundheim am 27. Oktober
1546 dem Johann Friedrich, seinem Bruder Johann Ernst und allen
seinen Nachkommen die Chur ab und übertrug solche mit Land und
Würden an Herzog Moritz, und Ferdinand drang nun mit einem Heere
ins Vogtland ein. Dieß veranlaßt auch Herzog Moritz ein Gleiches zu
thun, da er dem Kaiser gehorchen müsse. Er setzte sich auch ohne große
Mühe in den Besitz des größten Theils der churfürstlichen Länder, ob-
gleich die Unterthanen, welchen von den Kanzeln herab Mißtrauen
gegen den Herzog eingeflößt worden war, nur gezwungen dem neuen
Gebieter huldigten.
Jetzt eilte der Churfürst aus Oberdeutschland, da er sich dem Kai-
ser nicht, wie dieser verlangt hatte, auf Gnade und Ungnade ergeben
wollte, mit seinem in Eil zusammengcrafften Heere nach seinen Staaten
zurück, erließ aber zuvor eine drohende Rückantwort an die albertini-
schen Stände, welche ihn aufgefordert hatten, sein Land ihrem Herzog
gutwillig zu übergeben, und drohte demselben auch, an seinen Besitzun-
gen strenge Vergeltung üben zu wollen. Er drang auch ohne große
Schwierigkeit in dieselben, wo die Stimmung des Volkes, dem man
vorgespiegelt hatte, Herzog Moritz wolle dem Kaiser bei Unterdrückung
der deutschen Freiheit und Reformation beistehen, fast allgemein für
ihn war, ein, konnte aber gleichwohl das von dem tapfern Bastian
von Wallwitz vertheidigte feste Leipzig nicht erobern, verlor sogar bei
der langen Belagerung unnöthig Zeit und Kräfte. Während dem
führte Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach ein kleines Heer
Herzog Moritz zu Hilfe, allein noch einmal lachte das Glück dem
Churfürsten, denn während dieser Feldherr einem von der schon er-
wähnten Elisabeth an ihrem Hoflager zu Rochlitz gegebenen Ballfeste
beiwohnte, überfiel (2. März 1547) jener seine Truppen und schlug
sie dermaßen, daß der größte Theil derselben und der Markgraf selbst
sich dem Sieger ergeben mußte.
Jetzt hätte der Churfürst entweder durch ein schnelles Verfolgen
seines Sieges oder durch Benutzung desselben zu einem günstigen Ver-
trage seinem Geschick eine glückliche Wendung geben können, allein er
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von
Böhmen Ferdinand Johann_Friedrich Johann Friedrich Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Johann_Ernst Johann Ernst Moritz Ferdinand Moritz Moritz Bastian
von_Wallwitz Albrecht_von_Brandenburg-Kulmbach Albrecht Moritz März
70
schaft getheilt hatte, und am 21. Februar 1554 auch seine geliebte Ge-
mahlin Sibylla vorangegangen waren, zur ewigen Ruhe ein und hin-
terließ den Ruhm, einer der redlichsten und im Unglück standhaftesten
Männer gewesen zu sein, die seine Zeit gekannt hat.
Die ¿Ifößtllmfdjcii Länder seit der Theitung dis zur
Crfunpiifl der Churmürde durch Herzog Moritz
(1485— 1547).
Herzog Albrecht säumte nicht, kurz nach der Erbtheilung seinen
tapfern Arm dem Hause Habsburg zu leihen. Leider vermochte er
jedoch als Reichsfeldherr Friedrichs Iii. gegen den tapfern Matthias
Corvinus (1487) aus Mangel an Unterstützung nicht mehr für den
schwachen Kaiser zu thun, als den für denselben verhältnißmäßig noch
ziemlich günstigen Vertrag zu St. Pölten (16. Decbr. 148 7) abzu-
schließen. Zwar fand er wenig Dank, allein dieß hielt ihn nicht ab,
Marimilian von Oestreich, dem jungen römischen König (1486), wel-
chen die aufständischen Bürger zu Brügge gefangen hielten (1488),
mit einer Reichsarmee zu Hilfe zu ziehen, nachdem er die Regierung
seiner Lande seinem erst siebenzehnjährigen Sohne Georg (geb. 1471),
dem er allerdings einige erfahrene Räthe an die Seite gesetzt, über-
tragen hatte. Am 31. August 1489 hatte er, den die Niederländer
den sächsischen Roland nannten, das brabantische Land vollständig zur
Ruhe gebracht, allein er konnte sich nur auf kurze Zeit wieder in seine
Lande begeben, denn schon im Jahre 1491 mußte er in die Niederlande,
wo ihn Marimilian zu seinem Statthalter ernannt, zurückkehren, um
einen in Nordholland ausgebrochencn Krieg zu dämpfen. Es gelang
ihm auch dießmal wieder Ruhe zu stiften, und er konnte dem jungen
Kaiser Marimilian, als derselbe nach dem Tode seines Vaters die
Niederlande besuchte, diese „als ein gehorsam Land" übergeben.
Es hatte aber der tapfere Herzog während seines Aufenthalts in
dem unruhigen Lande der Sache des Kaisers schwere Opfer gebracht
und deshalb bedeutende Ansprüche auf Entschädigung an denselben.
Diese stlchte Mar nun dadurch abzutragcn, daß er ihn den friesischen
Ständen zum Potestaten oder Gubernator vorschlug; zwar wollten
dieselben zuerst nicht viel davon wissen, allein endlich nahmen sie
ihn, um Ruhe zwischen den Partheien zu stiften, zum erblichen
Regenten an (30. April), und er ward als solcher auch von dem
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Moritz
( Albrecht Albrecht Friedrichs Matthias
Corvinus Marimilian_von_Oestreich Georg_( August Marimilian Marimilian
und wir können seinen Character nicht besser bezeichnen, als mit den
Worten eines neuern Geschichtschreibers: „er war ein Kind des Frie-
dens, ein liebenswürdiger Fürst, erhaben über kirchliche und politische
Parteiung, für Kaiser und Reich sanft aber nachhaltig begeistert, sich
selbst zurückstellend, wo es des Reiches Ruhm und Glanz galt, kaiser-
lich gesinnt und darum die Kaiserkrone ausschlagend, seine Kräfte er-
messend aber muthvoll, wo es galt, den angewiesenen Beruf geltend zu
machen, Liebe und Treue von der Welt fordernd und für diese bei
sich selbst hegend." Gegen seine Hofleute und Umgebungen streng, zeigte
er sich gegen Arme und Geringe nachsichtig, herablassend und freigebig
und war, wie der gelehrte Erasmus von ihm sagt, das Glück seines
Landes nicht auf Unkosten seiner Nachbarn, sondern zum Besten des
Ganzen. Wie er seinen Bruder geliebt, bewiest er damit, daß er, um
diesem nicht die Nachfolge zu entziehen, sich nicht vermählte. Es folgte
ihm also sein Bruder
Johann der beständige
(1525 —1532).
Derselbe erklärte sich nebst seinem Sohne, dem nachherigen Chur-
fürsten Johann Friedrich, entschieden für die Reformation, befahl des-
halb (im August 1 52 5) auch der zu Weimar versammelten Priester-
schaft, sie sollten fortan das Wort Gottes ohne menschlichen Zusatz
verkünden, und als eine Anzahl deutscher Fürsten, unter denen auch
sein Vetter Georg war, eine Art Bund gegen die neue Lehre, die sie
als wahre Ursache des Bauernaufstandes betrachteten, geschlossen hatten,
trat er demselben nicht nur nicht bei, sondern vereinigte sich auch mit
dem Landgrafen Philipp von Hessen, der bereits im Bauernkriege er-
klärt hatte, er wolle eher Leib und Leben, Land und Leute lassen, als
von Gottes Wort weichen, zum Widerstande gegen die von dem Kai-
ser auf dem Reichstage zu Augsburg (1526) beantragte Vollziehung
des Wormser Edicts. Da die deutschen katholischen Fürsten aber von
Neuem kräftigere Schritte gegen die Lutherische Lehre beschlossen, so
versprachen sich Churfürst Johann von Sachsen und Landgraf Philipp
von Hessen in dem Torgauer Bündnist (4. Mai 1 52 6) gegenseitigen
Beistand, wenn wegen ihrer Unterstützung der neuen Lehre und Ab-
schaffung der alten Mistbräuche etwa Gewaltmastregeln gegen sie er-
griffen werden sollten, und hatten die Genugthuung, bald noch andere
Reichsstände zu ihrem Bunde treten ;u sehen. Daher kam es, daß
4*
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Johann Johann_Friedrich Johann Friedrich August Georg Philipp_von_Hessen Philipp Churfürst_Johann_von_Sachsen Johann Philipp
von_Hessen Philipp
75
Zuerst ward damit in Leipzig, wo noch immer der größte Theil
d>er höher» Stände und Professoren der alten Lehre eifrig ergeben
war, der Anfang gemacht und am ersten Pfingstfeiertag (25. Mai)
durch Luther in der Nicolaikirche die erste Predigt in deutscher Sprache
gehalten. Kurz darauf begann die Kirchenvisttation im ganzen Lande,
die Klöster, Stiftungen und geistlichen Güter wurden eingezogen, allein
dabei mit großer Willkür verfahren, so daß die Stände auf ihrer
Versammlung zu Chemnitz (1539) geradezu darüber, daß man sie
nicht vorher gehört und daß ihr neuer Herr gegen seines Bruders
Räthe allzu strenge verfahren sei, Beschwerde erhoben. Aus demselben
Grunde ward er mit den Bischöfen von Meißen und Merseburg in
mißlichen Zwiespalt verwickelt, so daß jener (1540) in seiner Klag-
schrift an den Kaiser über die Eingriffe der sächsischen Fürsten in seine
Gerichtsbarkeit auf ihn vorzüglich mit abzielte. Sein Sohn Moritz,
an den sich Georgs von seinem Vater übel behandelten Räthe, wahr-
scheinlich auch Georg und Christoph von Carlowitz vertrauensvoll
wendeten, mochte mit allen diesen gewaltsamen Aenderungen wenig
einverstanden sein, allein sein Einfluß auf seinen Vater ward noch
dadurch geschwächt, daß er wider den Willen seiner über die allerdings
zu verwerfende Doppelehe des Landgrafen Philipp von Hessen erbitter-
ten Eltern seine Vermählung mit der ihm freilich früher verlobten
Tochter desselben Agnes vollzog (1541).
Herzog Heinrich, der sich erst nach längerer Zeit mit seinem
Sohne wegen seines Ungehorsams wieder aussöhnte, übertrug
ihm noch bei Lebzeiten (5. August 1541) die Regierung über einen
bedeutenden Theil seiner Länder, konnte sich jedoch nicht lange der so
sehr von ihm gewünschten Ruhe erfreuen, sondern starb schon am
18. August 1541. Er ward, wie es immer sein Wunsch gewesen,
in der alten Bergstadt Freibcrg begraben, das treue Bergvolk, dem er
stets geneigt gewesen war, gab ihm auch das letzte Geleite in die Für-
stengruft im Dome. Allerdings war, wie der Chronist sagt, seines
Thuns nicht gewesen, sich mit des Landes Sachen täglich viel zu be-
kümmern, sondern er hatte stets ein sorgenfreies behäbiges Leben den
ernsten Staatsgeschäften vorgezogen, daher hatte seine Gemahlin wohl
mehr Einfluß auf ihn gehabt, als für einen selbständigen Regenten
schicklich war, allein er hatte durch seine Gutmüthigkeit und Milde die
Herzen seiner Unterthanen gewonnen und so lebt das Andenken des
frommen Heinrichs heute noch im Gedächtniß des Volkes. Es folgte
ihm also sein Sohn, der kaum zwanzigjährige
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TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Moritz Georgs Georg Christoph_von_Carlowitz Philipp_von_Hessen Philipp Agnes Heinrich Heinrich August August Heinrichs
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Unterdessen hatten sich aber die politischen Verhältnisse im Reiche
selbst sehr geändert, Karl V., der mit sieghafter Hand seine Feinde,
die Franzosen, aus Italien verdrängt hatte und von den Türken auch
in seinen Erbländern gerade nicht allzusehr beunruhigt ward, gewann
nunmehr Zeit, die deutschen Angelegenheiten näher ins Auge zu
fassen. Daß hierbei auch die neue Lehre mit ihren Wirkungen auf
Staat und Fürstenregimcnt in den Gesichtskreis des kaiserlichen Staats-
manns kam, verstand sich wohl von selbst. Die dem alten Glauben
ergebenen Reichssürsten schöpften gleichfalls neuen Muth, da sie nun
auf die kräftige Unterstützung des Kaisers zählen zu können hofften,
und so geschah es, daß auf dem neuen Reichstage zu Speier die kaiser-
lichen Commissare (den 15. März 1529) geradezu von demselben
verlangten, cs solle der obgedachte ältere Beschluß vom 27. August
1526 wieder aufgehoben werden. Die Mehrheit der Reichsstände
erklärte sich auch damit einverstanden, allein die dem evangelischen
Glauben anhängende Minderheit trat nun, als am 19. April König
Ferdinand, Karls V. Bruder und des letztem Commissarien ihren An-
trag als angenommen erklärten, mit ihrer bekannten Protestation
demselben entgegen, die ihrer Parthei den Namen Protestanten ver-
schafft hat.
Da indeß König Ferdinand sich weigerte, diese Protestation in
den Reichstagsabschied aufzunehmen, so legten der Ehurfürst Johann
von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen, Markgraf Georg von
Brandenburg, Herzog Ernst von Lüneburg und Fürst Wolfgang von
Anhalt nebst vierzehn schwäbischen und fränkischen Reichsstädten
eine Berufung an den Kaiser, an die versprochene nächste Kirchen-
versammlung oder an eine Versammlung deutscher Nation ein und
verließen den Reichstag, schickten sodann aber eine Gesandtschaft an
den Kaiser, welche diese Berufung bevorworten und rechtfertigen
sollte. Diese ward aber von demselben, der sich unterdessen mit
dem Papste völlig ausgesöhnt hatte, sehr ungnädig ausgenommen.
Jetzt war die Zeit gekommen, wo die protestantischen Fürsten
sich zum Schutze ihres Glaubens eng verbinden sollten, sie schickten
auch am 1. Juni 1529 nach Rodach am fränkischen Gebirge Ab-
geordnete, um einen gegenseitigen Schutzvertrag, ähnlich dem Tor-
gauer Bündniß, zu schließen, allein diese Zusammenkunft hatte keinen
Erfolg. Schon seit längerer Zeit war nämlich zwischen Luther und
Zwingli ein Streit über die Auslegung der Einsetzungsworte beim
Abendmahl entbrannt, derselbe ward von den beiderseitigen An-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. August Ferdinand Karls_V. Karls_V. Ferdinand Johann
von_Sachsen Johann Philipp_von_Hessen Philipp Georg_von
Brandenburg Ernst_von_Lüneburg Ernst