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1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber
Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma
rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht
bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon
vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl
von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen.
Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent-
sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag
nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel-
che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu-
teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih-
rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje-
nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären,
aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie
arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im
Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter
Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x)
Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch-
seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt.
Auch Luther will nichts von Schonung wissen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein-
führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weisen.
Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige
(nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß-
müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i-
nischen Linie entrissen und an die albertiuische
(Moritz) gegeben wird.
1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches
Herzogthum.
Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen
Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen
die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im
v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies
Jagdrecht.
w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße
gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.)
x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In-
teressant ist die Selbstbiographie Götzens.
y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Karl
von_B Karl Franz_Italien Franz Georg_Metzler Georg_Truch- Thomas_Münzer Friedrichs Johann Johann_Friedrich_dergroß- Johann Friedrich Moritz Ute_Jahrh Götzens
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1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne.
15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen.
^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten.
15241525 Der Bauernkrieg. ?
Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . .
Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet.
1525 Tod Friedrich des Weifen. i
Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft.
Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee
"uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.
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Extrahierte Personennamen: Katharina_von_Bora Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Bayard Karl_von_Bourbon Karl Franz Franz Georg_Metzler Georg_Truchse_von_Waldburg Thomas_Mnzer Friedrich Friedrich Friedrich_der_Gro-m Friedrich Moritz
Friedrich Wilhelm, der groe Kursrst.
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die Bauern der Mark mit Heugabeln und Sensen und fielen schwedische Soldaten an. Ihre Fahnen trugen die Inschrift:
Wir sind Bauern von geringem Gut
Und dienen unserm Kurfrsten mit Leib und Blut."
Den Winter der blieb der Kurfürst in seinem Lager in Franken; im Frhling (1675) aber eilte er in die Mark und berfiel in Rathenow ein schwedisches Dragonerregiment, das von der Annherung des Kur-surften nichts geahnt hatte. Die brigen Schweden zogen sich auf Fehr-bellin zurck. Da schickte der Kurfürst den Prinzen von Hessen-Homburg mit 1500 Reitern voraus, sie aufzuhalten, aber nicht anzu-greifen, ehe das Fuvolk, das in Magdeburg war, nachgekommen wre.
Aber der kampfbegierige Prinz lie sich doch in ein Gefecht ein und war bald sehr bedrngt. Da eilte ihm der Kurfürst mit der brigen Reiterei zu Hlfe. Weil es an Fuvolk fehlte, muten Reiter absitzen und die Geschtze bedienen. Der Kurfürst war immer da. wo der Kampf am heftigsten tobte. Als eine Abteilung ihren Fhrer verloren, stellte er sich selber an die Spitze und rief! Getrost, tapfere Brandenburger, ich, euer Fürst und nunmehriger Hauptmann, will siegen oder zugleich mit euch sterben." Aber sein Kumpsesmut trieb ihn zu weit in die feindlichen Reihen, pltzlich sah er sich von allen Seiten umringt und von den Seinen getrennt. Doch auch diese bemerkten die Gefahr; neun brandenburgische Dragoner bahnten sich mit ihren Sbeln eine blutige Gasse durch den Knuel der Feinde und befreiten ihren geliebten Feldherrn und Landesvater. Nach zwei Stunden waren die Schweden auf der Flucht.
Htte der Kurfürst Fuvolk gehabt, so wre ihm wohl kein Schwede 1675 entwischt.
Der Stallmeister des Kurfrsten, der edle Emanuel Froben, hatte in der Schlacht bemerkt, da sein Herr durch seinen Schimmel den Feinden kenntlich sei und da in der Nhe des Kurfrsten die meisten Kugeln einschlgen. Er beschlo, den geliebten Herrn aus der Gefahr zu retten. Unter dem Vorwande, der Schimmel sei scheu, wute er den Kurfrsten zu bewegen, das Pferd mit dem seinigen zu vertauschen. Kaum hatte Froben den Schimmel bestiegen, so sank er, von einer feindlichen Kugel durchbohrt, als Opfer seiner Treue in den Sand. Jeder der neun Dragoner, welche den Kurfrsten herausgehauen hatten, erhielt eine Hand voll Dukaten. Dem Prinzen vom Homburg wurde sein Ungehorsam verziehen.
Als Brandenburg von den Schweden befreit war, vertrieb sie der Kurfürst auch aus Pommern. Er hoffte, dies Land behalten zu knnen;
aber die Franzosen bestanden darauf, es solle Schweden zurckgegeben werden, und da Friedrich Wilhelm bei niemandem Hlfe fand, mute er nachgeben. Es war einer der schwersten Tage seines Lebens, als er den Friedensvertrag unterschreiben mute; er wnschte, nie schreiben
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Emanuel_Froben Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
der Reichsfürsten zu brechen und die Reichsverfassung umzugestalten. Franz vonsickingen und sein Freund Ulrich» von Hutten sind der Lutherscheu Kirchenreformation zugetan und wollen die Befreiung Deutschlands von Rom und ihre politischen Pläne gewaltsam durchsehen; Luther weist, solche Vermischung des Geistlichen und Weltlichen ab. Sickingen fällt in einer Fehde gegen den Erzbischof von Trier' (1523). Hutten stirbt bald darauf.
b) Der Bauernkrieg 1524 — 1525 in Schwaben, ammittel-rhein und in Franken. Die Bauern verlangen in den sogen. 12 Artikeln u. a. Aufhebung der Leibeigenschaft und' der Fronden, freie Predigt des Evangeliums. Führer: Florian Geyer, Georg Metzler, der Ritter Götz von Berlichingeu.
Georg Truchseß von Waldburg, Hauptmann des Schwä-bischen Bundes, bezwingt die Bauern. ''
c) Der Aufstaud der Bauern und Wiedertäufer (Thomas Münzer in Mühlhausen) in Thüringen. Luthers Schrift „Wider die räuberischen und mörderischen Bauern". In der
1525 Schlacht bei Frankenhausen werden die Bauern von Johann dem Beständigen von Sachsen (Bruder und Nachfolger Friedrichs des Weisen) und Philipp von Hessen zersprengt. Der gefangene Thomas Münzer wird hingerichtet.
d) Die Unruhen und Ausschweifungen der Wiedertäufer tu Münster 1534—1535. Diese werden erst nach Hinrichtung ihres Anführers des Gewaudfchneiders (Tuchhändlers) Johann Bockold von Leyden, und seiner Genossen (Knipperdolling, Krechting) unterdrückt, als der aus der Stadt vertriebene Bischof Münster zurückerobert hatte.
Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen (1525 —1532), Laubgraf Philipp von Hessen und mehrere norbbeutsche Städte und Fürsten vereinigen sich zum Schutze des Evangeliums im Torganer Bündnis einem Bunbe katholischer Reichsfürsten gegenüber, die den religiösen Neuerungen entgegentreten wollen.
Erster Reichstag zu Speier.
Güüstiger Reichstagsabschied. Jeder Reichsstand' soll in Sachen des Wormser Ediktes so leben, regieren und es halten, wie er .es gegen Gott und Kaiserliche Majestät zu verantworten sich getränt.
Zweiter Reichstag zu Speier.
Infolge der Machtstellung Kaiser Karls (S. 119) setzen Ferdinand und die katholischen Stände folgenden Beschluß, durch: Die Stände, die bisher das Wormser Edikt gehalten haben, sollen es auch ferner halten, in den anderen Land-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Franz Franz Florian_Geyer Georg_Metzler Götz_von_Berlichingeu Georg_Truchseß_von_Waldburg Thomas_Münzer Johann Johann Friedrichs Philipp_von_Hessen Philipp Thomas_Münzer Johann_Bockold_von_Leyden Johann Kurfürst_Johann Johann Philipp_von_Hessen Philipp Güüstiger_Reichstagsabschied Karls Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Rom Trier Schwaben Mühlhausen Thüringen Frankenhausen Sachsen Sachsen Wormser_Ediktes Karls
35
dern zu Stande, und Friedrich, der den Rathen seines Bruders Ver-
zeihung gewährte, hatte sehr bald die Genugthuung, daß Letzterer sich
selbst von der Falschheit und dem Eigennutz derselben überzeugte und
den Vitzthumen, denen er schon vorher seine Gunst entzogen, sowohl
ihre fränkischen wie thüringischen, zum Theil widerrechtlich erschlichenen
Güter mit Gewalt nahm, nachdem sie dieselben auf gütlichem Wege
nicht hatten zurückgeben wollen.
Es hatte jedoch der unglückliche Bruderkrieg noch ein anderes Er-
eigniß zur Folge, welches, wenn dabei nicht auf sichtliche Weise Gott
seine Hand über das Haus Wettin gehalten hätte, den Stamm dessel-
den leicht für immer hätte entblättern können. Es war dieses der
Prinzenraub.
An dem Hofe des Churfürsten Friedrich bekleidete der einem alten
Geschlechte angehörige Ritter Kunz von Kauffungcn, welcher das in
der Nähe von Pcnig gelegene Wolkenburg und wahrscheinlich auch
das seinen Namen tragende Gut Kauffungen besaß, die Stelle eines
Marschallö. Bei der Erstürmung von Gera durch Herzogs Wilhelms
blutige Schaaren fiel er in ihre Hände, sie schonten zwar sein Leben,
allein er verdankte seine Freiheit nur der Bezahlung eines hohen Löse-
geldes. Sei es nun, daß er die Erstattung desselben von dem Chur-
fürsten gehofft, und weil dieses nicht geschah, erbittert war, sei es aus
Rache, weil dieser ihn mit Gewalt gezwungen, die Vitzthumschen Güter
in Sachsen, die ihm als Unterpfand für den an seinen thüringischen
Besitzungen während des Bruderkrieges erlittenen Schaden überlassen
worden waren, nach empfangener Entschädigung wieder herauszugcben,
er entzog sich der deshalb von den Schöppcngerichten zu Leipzig, Frei-
berg und Magdeburg eingeholten Entscheidung und begab sich nach
Böhmen, nicht ohne vorher gedroht zu haben, er wolle sich an des
Churfürsten Fleisch und Blut rächen. Er zögerte auch nicht lange,
seine finsteren Pläne, zu deren Mitwissenschaft er die Vitzthume gezogen
und bei denen vielleicht selbst König Ladislaus von Böhmen nicht ganz
unbetheiligt sein mochte, auszuführen, und beschloß die beiden Söhne
des Churfürsten: Ernst (geb. den 25. März 1441) und Albrccht (geb.
den 27. Juli 1443) von dem Hoflagcr ihres Vaters im Schlosse zu
Altenburg zu entführen, um sie als eine Art Pfand zur Geltendmach-
ung seiner Ansprüche zu benutzen. Er war nämlich ein Ritter und
durch keinen Lehnsverband dem Churfürsten verpflichtet, und konnte dem-
selben nach der Auffassung jener Zeit sogar einen förmlichen Fehdebrief
zuschicken, was er jedoch nicht gethan hatte.
3
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Kunz_von_Kauffungcn Herzogs_Wilhelms Wilhelms König_Ladislaus_von_Böhmen Ladislaus Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Haus_Wettin Wolkenburg Gera Sachsen Leipzig Magdeburg Altenburg
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verlor seine Zeit durch nutzlose Unterhandlungen mit den utraquisti-
schen böhmischen Ständen und mit seinem Vetter Moritz.
Während dem war aber der Kaiser, nachdem er den Krieg in
Oberdeutschland beendigt, mit einem wohl ausgerüsteten Heere durch
die Pfalz und Franken nach Böhmen gerückt und erklärte von Eger
aus (7. April 1547) den Reichsständen in einem Mandate, er wolle
die Ungehorsamen züchtigen und den Frieden im Reiche Herstellen.
Nachdem sich nun sein Bruder Ferdinand, sowie Herzog Moritz und
dessen Bruder August mit ihm vereinigt hatten, zogen diese itnb Herzog
Alba, der die spanischen Truppen des Kaisers befehligte, durch das
Vogtland in die Gegend von Werdau, bald vereinigten sich der Kaiser
und sein Bruder Ferdinand mit ihnen und sie rückten nun in die Ebe-
nen an der Elbe zwischen Strehla und Mühlberg. Der Churfürst,
der während dem vergeblich Neustadt Dresden (die jetzige Alstadt) be-
rennt, Altstadt Dresden (die jetzige Neustadt) aber geplündert hatte,
und sorglos an der Elbe verweilte, ließ jedoch, als er die Annäherung
des kaiserlichen Heeres vernahm, die Meißner Elbbrücke abbrennen
und zog sich in die Gegend von Mühlberg, wo er dicht am Elbufer
sein Lager ausschlug, einen ihm nochmals vom Herzog Moritz gesende-
ten Vermittelungsvorschlag zurückwieß, und auf das nahe feste Witten-
berg vertrauend, keinen Ueberfall fürchtete. Darum that er auch nichts,
seine Feinde vom Uebergang abzuhalten, wiewohl er dicß selbst mit
seinem kleinen Heere gekonnt hätte, allein als er am Morgen des
24. April (1547) einzelne spanische Soldaten über den Fluß schwim-
men sah, beschloß er den Rückzug nach Wittenberg. Doch auch dieser
war ihm nicht mehr möglich, denn die kaiserliche Reiterei ging durch
eine ihr verrathene Furth über beit Fluß und sehr bald ward das
churfürstliche Heer von ihr auf der Lochauer Heide erreicht. Dasselbe
leistete jedoch mir einen schwachen Widerstand, die fliehende Reiterei
riß das dadurch in Verwirrung gebrachte Fußvolk mit sich fort und
der Churfürst, der persönlich mit einer Tapferkeit, die eines bessern Er-
folgs werth gewesen wäre, gekämpft hatte, mußte sich nach tapferer
Gegenwehr einem meißnischen Edeln Thilo von Trotha ergeben.
Durch Herzog Alba dem Kaiser vorgeführt, erhielt er auf seine Anrede:
Allergnädigster Kaiser, die kurze Antwort: Bin ich nun Euer gnädiger
Kaiser?, womit derselbe auf die von ihm früher unkluger Weise auf den
an selbigen (2. September 1546) gesendeten Fehdebrief gesetzte Auf-
schrift : „Karln, der sich den fünften römischen Kaiser nennt, als König
in Hispanien" hindcutete.
5 *
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Moritz Ferdinand Ferdinand Moritz August Ferdinand Moritz_gesende- Thilo_von_Trotha
50
der Stadt Mühlhausen niedergelassen und schleuderte von hier aus die
Brandfackel der Empörung über Thüringen, einzelne Funken derselben
hatten auch in Meißen gezündet und es fehlte nur noch an einer Ge-
legenheit, und auch dieses hätte in Flammen gestanden. Da zogen
der junge Landgraf Philipp von Hessen, Herzog Heinrich von Braun-
schweig und Herzog Georg von Sachsen mit einem wohlausgerüsteten
Heere von Rittern und Lanzknechten gegen Müntzer, und dieser er-
wartete ihren Angriff mit einem zwar zahlreichen, aber schlecht bewaff-
neten Baucrnheere. Den 15. Mai des Jahres 1525 griffen die
Truppen der verbündeten Fürsten die auf einer Anhöhe bei der Stadt
Frankenhausen aufgestellten Gegner an, die, als sie sahen, daß Gott
ihnen nicht durch ein Wunder, wie ihnen ihr Verführer vorgespiegelt
hatte, zu Hilfe komme, schimpflich die Flucht ergriffen. Mehr als
5000 Bauern fielen dem Racheschwerte der über die von ihnen vorher
begangenen Grausamkeiten erbitterten Sieger, Frankenhausen mußte
sich ergeben und hier fiel auch Müntzer in die Hände seiner Feinde.
Er, sowie sein später bei Eisenach gefangener Genosse Pfeifer, ein ent-
laufener Mönch, bezahlten ihre Frevel mit dem Leben, und durch diesen
Sieg ward auch bald der ganze Bauernkrieg beendet.
Friedrich der Weise war kurz vor der Frankenhausener Schlacht,
den 5. Mai 1525 zu Lochau, seinem Lieblingsaufenthalte, einem
Schlosse in der Annaburger Heide gestorben und hatte, wie er kurz
vor seinem Ende äußerte, gern von der Welt Abschied genommen, da
doch weder Liebe noch Wahrheit, weder Treue noch etwas Gutes mehr
hier auf Erden sei. Noch hatte er aber vor seinem Tode seinen Bru-
der schriftlich ermahnt, gegen die Bauern möglichst mild zu verfahren,
„sintemal die armen Leute von geistlichen und weltlichen Obrigkeiten in
viel Wege beschwert worden seien". Sein Lebtage hatte er sein Land
so zu regieren gesucht, daß man nicht auf ihn jenen denkwürdigen
Vers anwenden möchte, den er einst an die Wand seines Gemaches
zu Lochau geschrieben hatte und der also lautete:
Wenn der Fürst ist selbst ein Kind —
Halbst a'the, die unerfahren sind,
Priester, die bös' Erempel geben,
Leut', die ohne Gottesfurcht leben,
Ein' unversuchte Riiterschaft,
Eiu'n Adel, der kein' Tugend acht't,
Ein'n Richter, der kein Unrecht straft.
Da steht das Recht auf Gunst und Gab
Und nehmen Land und Leute ab;
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_von_Braun- Heinrich Georg_von_Sachsen Pfeifer Friedrich