Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
137
Münster und Osnabrück der westfälische Friede ge-
schlossen. 1648. — (Aufgabe: Beschreib nach deinem Lese-
buche: 1. Gustav Adolf. — 2. Tilly. — 3. Wallenstein. —
4. Die Eroberung von Magdeburg. — 5. Die Schlacht von
Lützen.)
§. 65. c. Folgen. 1. Die Reformation blieb besteben,
und Katholiken und Protestanten erhielten gleiche Rechte; aber
das deutsche Reich lag darnieder, und die Kaiserwürde hatte alle
Bedeutung verloren, der Wohlstand war vernichtet, Sittenlosigkeit
und Roheit allenthalben eingerissen (2/s der Bewohner todt, Städte
und Dörfer verwüstet, Räuber, Hexenprocesse). Deutschland war
ein Bund von 300 sogenannten Reichsständen, denen die that-
sächliche Souveränetät (Landeshoheit) eingeräumt war. Sie konnten
unter sich und sogar mit fremden Mächten Bündnisse schließen
(freilich vorbehaltlich der Rechte des Kaisers, wie nutzlos hinzu-
gefügt war); damit war die letzte Besiegelung der innern Auf-
lösung des Reiches und seiner Dhumacht gegeben. Es wurde ein
Spott fremder Völker und der Deutschen selbst und reifte lang-
sam dem Tode zu, nicht einmal zur Vertheidigung mehr tauglich.
Die Habsburgischen Kaiser konnten nichts mehr ausrichten und
folgerichtig nur an die Stärkung ihrer Hausmacht denken. —
2. Wichtige Grenzländer waren dem Reiche entrissen. Schweden
erhielt Vorpommern, Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die
Bisthümer Bremen und Verden; an Frankreich wurden Metz rc.
(§. 62), der Elsaß (außer Straßburg und 10 Reichsstädten), einige
Festungen wie Breisach abgetreten; die Schweiz und die Nieder-
lande wurden aus dem deutschen Reichsverbande entlassen. So
wurde Deutschland abhängig von Schweden und Franzosen. —
3. Das deutsche Volk war also beinahe am Ende seiner Tage
angekommen: doch waren noch zwei Lebenselemente vorhanden:
die zähe Kraft des deutschen Volkes, die durch das in allen Eou-
fessionen neu erwachte religiöse Leben besonders aufgefrischt ward,
und der k u r b r a n d e n b u r g i s ch e Staat, der einst Deutsü)-
lands fester Halt werden sollte. (Als Entschädigung für das ihm
durch Erbrecht zustehende Pommern fvon dem es nur den
größeren Theil H i n t e r p o m m e r n s erhält^ erlangt Branden-
burg Halberstadt, Minden, Ca min, Magdeburg. Zu
welchen Provinzen ist hierdurch der Grundstock gelegt?)
§. 66. Verlauf der Reformation. Allgemeines.
Die Reformation hatte auch in Dänemark Eingang gefunden. — Seit
1397 herrschten die dänischen Könige auch über Norwegen und Schweden
(kalmarische Union). Gustav Wasa befreite S ch w ed e n, wurde 1523 König
und führte die Reformation ein. — In Frankreich führte der Haß
zwischen Reformierten (Hugenotten) und Katholiken zu Kriegen und zu der
sogenannten Bartholomäusnacht oder Pariserbluthochzeit 1572
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Magdeburg Deutschland Schweden Hinterpommern Frankreich Breisach Deutschland Schweden Pommern Minden Magdeburg Dänemark Norwegen Schweden Frankreich
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
140
Kirche zuerst aus? — 9. Beschreibe den Verlauf der Reformation in
Deutschland! — 10. Gieb das Wichtigste über die Reformation außer-
halb Deutschlands an! — 11. Welche Kämpfe hatte die Reformation zu
bestehen? — 12. Gliedere den dreißigjährigen Krieg! — 13. Wann
verloren wir Metz, wann den Elsaß? — 14. Welche Gebietsver-
änderungen erfolgten im westfälischen Frieden? — 15. Wodurch ist der
Nürnberger Neligionsfrieden und der westfälische Frieden für die Pro-
testanten wichtig? — 16. Was geschah genau 100 Jahre vor Gustav
Adolfs Landung? — 17. Was ist erzählt: a) von Frankreich, b) von
Schweden, c) von England, d) von den Niederlanden, e) von Irland?
— 18. Welche Erfindungen und Entdeckungen fallen in diese Zeit? —
19. Beschreibe Gustav Adolf's Zug durch Deutschland! — 20. Welches
war die Ursache: a) des Bauernkrieges, b) des dreißigjährigen Krieges
überhaupt und insbesondere des böhmisch-pfälzischen und des nieder-
sächsisch-dänischen Krieges? — 21. Was ist das Nestitutionsedikt? —
22. Welches ist der Zweck des Jesuitenordens? — 23. Weshalb mischte
sich Gustav Adolf in den dreißigjährigen Krieg? Und weshalb thaten
dies die Franzosen? — 24. Was sind Landsknechte? — 25. Wodurch
ist Luther der Gründer einer gemeinschaftlichen Sprache für alle deutschen
Stämme geworden? Welche seiner Schriften sind dir bekannt? —
26. Weshalb blieb das deutsche Volk nach dem 30jährigen Kriege noch
lebensfähig?
5. Naümülgeschichte.
a) S inken der Habsburgischen Monarchie, Preußens
Emporwachsen. 1648 — 1740.
Z. 68. Das sog. Jahrhundert Ludwigs Xiv.
Unter Ludwig Xiii. (Kardinal Richelieu) und Ludwig Xiv.
(1643 — 1715) gewann Frankreich das Uebergewicht über die
andern Staaten in Europa. Der letztere (schlau, herrschsüchtig und
prachtliebend) besiegte die trotzigen großen Vasallen, die nun Hof-
leute und Officiere wurden; er unterdrückte die Hugenotten (Auf-
hebung des Edikts von Nantes) und begründete die unumschränkte
Königsmacht („Der Staat bin Ich"). Handel, Gewerbe, Künste
und Wissenschaften nahmen während seiner glanzvollen Negierung
einen hohen Aufschwung, obwohl das Land verarmte. Französische
Sprache, Bildung, Mode und Leichtfertigkeit in Sitte und Religion
wurde in ganz Europa (auch leider durch das Beispiel der Fürsten
in Deutschland) herrschend. Die einzelnen Regenten suchten Ludwigs
Negierungsweise nachzumachen, wodurch die Unterthanen gedrückt
und belastet wurden. In Deutschland nahm Einheit und Einig-
keit immer mehr ab; die kaiserliche Macht galt nichts mehr, denn
nicht nur waren die Kaiser (Ferdinand Iii. 1637 — 57, Leopold I.
1657 — 1705, Joseph I. 1705 — 11) schwach, sondern sie waren
auch bei allen wichtigen Angelegenheiten an die einhellige Zu-
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Adolfs Gustav Adolfs Gustav_Adolf's Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Ludwigs Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs
Negierungsweise Ludwigs Ferdinand Leopold_I.
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
verwandelt den Ordensstaat in das Herzogtum Preußen und wird als Herzog von Preußen vom ßöjiig. von Polen belehnt. Er führt die Reformation ein und bewahrt dadurch das Herzogtum vor Polonisierung und rettet das Deutschtum im äußersten Osten.
1543 Gründung der Universität Königsberg.
1568--1618 Herzog Albrecht Friedrich, der Sohn Herzog Albrechts, ist beim Tode des Vaters noch minderjährig. Die vormund-schaftliche Regierung kommt einstweilen an die Regimentsräte, doch erwirbt
1569 Joachim Ii. von Brandenburg die Mitbelehnung für Preußen.
Als Herzog Albrecht Friedrich in Blödsinn verfällt, erlangt Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg die Regentschaft.
1618 Johann Sigismund von Brandenburg erhält nach dem Tode Albrecht Friedrichs das Herzogtum Preußen als polnisches Lehen. (S. 151.)
1619—1640 Georg Wilhelm, ein friedliebender Fürst, deffen an Schwachheit grenzende Milde und Unentschlossenheit wenig geeignet ist, Brandenburgs Ansehen unter den schwierigen Verhältnissen des Dreißigjährigen Krieges zu behaupten. Während seiner ganzen Regierung ist der Graf Adam von Schwartzen-^ berg, ein Katholik, sein Ratgeber, ihm übergibt er fast alle Gewalt. Schweden und Kaiserliche verwüsten die Mark.
Bei dem Tode Georg Wilhelms gleicht die Mark einer Wüste, viele Dörfer und Städte sind niedergebrannt, Pommern und die Neumark sind von den Schweden beseht und bie-Klevischen Besitzungen in den Händen der Holländer.
1648—1789. Ii. Periode. Vom Westfälischen Frieden bis znr protzen französischen Revolution. Tos Zeitalter der nnnmschränkten (absoluten) Fiirstenmacht.
l. Religio». Geringschätzung der Religion und des christlichen Glaubens. Die Zeil der „Aufklärung". Philanthropie. Ankämpfnng gegen Sklaverei, Leibeigenschaft, Inquisition, Tortur, Hexenprozesse.
In der katholischen Kirche sank das päpstliche Ansehen, und der in Staat und Kirche immer größeren Einfluß ausübende Jesuitenorden wurde 1773 aufgehoben.
In der evangelischen Kirche zeigte sich gegenüber der toten Rechtglänbigkeit (Orthodoxie) des 16. und 17. Jahrhunderts wieder ein regeres Glaubensleben durch die Pietisten Ph. Jak. Spener .(+ 1705), Aug. Herrn. Francke 17*27), Graf 3iitzendorf (f 1760), Stifter der Brüdergemeinde in Herruhnt.
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 242 —
1912. Gegenüber dem Dreibund (S. 235) suchen Frankreich mti> Rußland auch England zum Bündnis zu bewegen. (Dreiverband.)-Scharfe Spannung zwischen Österreich und Rußland während des Balkankrieges. Deutschland ist deshalb gezwungen, zur Wahrung seines Besitzes und seiner Stellung und zum 'Schutz seiner vielseitigen Interessen außer der Vermehrung der Flotte und der stärkeren Befestigung seiner Küsten (Helgoland, Borkum. Cux-haben) eine erhebliche Vergrößerung seines Landheeres-durchzuführen. Deckung der Kosten durch eine Wehr st euer.
Zur Verstärkung der Flotte Erbreiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals (S. 236, 240), um den „Großkampsschifsen" die Durchfahrt zu ermöglichen.
Auch die Luftschiffahrt und namentlich die Flieger,, deren Leistungen sich in wenigen Jahren außerordentlich gesteigert haben (Prinz-Heinrich-Flug) werden in erster Linie der Landesverteidigung dienstbar gemacht. Militärische Fliegerstätionen.. Vermehrung der Lnftschifshäfen.
1913. Prinz Ernst August von Cumberland, vermählt mit der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, wird Herzog von. Braunschweig. (S. 224.)
Beseitigung der Regentschaft für den geisteskranken König, Otto I. von Bayern. Der Prinzregent als Ludwig Iii. König, von Bayern.
1914. Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand in Serajewo durch serbische Meuchelmörder gibt Anstoß zum
Aug. Ausbruch des Weltkrieges, in dem Frankreichs England, Rußland, Belgien, Serbien, Montenegro* und Japan ins Feld rücken, um Deutschland und Österreich zu vernichten.
Unter schweren Kämpfen dringen 7 deutsche Armeen (1. v. Kluck, 2. v. Bülow, 3. v. Hausen, 4. Prinz Albrecht von Württemberg, 5. Deutscher Kronprinz, 6. Kronprinz, von Bayern, 7. v. Heeringen) in ununterbrochenem Siegeszuge teils direkt, teils durch Belgien in Frankreich ein und werfen die verbündeten französischen, englischen und belgischen Heere überall zurück.
Die in Ostpreußen für kurze Zeit eingedrungenen russischen Heere werden von der 8. deutschen Armee (v. Hin den bürg) der Tannenberg, Lyck und an den Masurischeu Seen völlig, geschlagen und großenteils vernichtet.
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- 66 —
Das $Io ft erleben ist hervorgegangen ans dem infolge der Christenverfolgnngen entstandenen Einsiedlerleben: derbeilige Antoni n^ und dessen Schüler Pachomius in der ägyptischen Wüste. Verbreitung des Klosterlebens von Ägypten nach dem Abendlande. Der Begründer des abendländischen Klostcrlebens ist Benedikt von Nursia. Er gründete 529 das Kloster Monte Casino bei Neapel und machte den Mönchen neben der Askese Ackerbau, Volksbildung und Erhaltung der Literatur des Altertums zur Aufgabe (ora et labora). Die spätere Benediktinerregel verpflichtete die Eintretenden zum lebenslänglichen Aufenthalt im Kloster und zum dreifachen Gelübde der Armut, der Keuschheit und des unbedingten Gehorsams gegen die Oberen. Der wohltätige Einfluß der Klöster auf die sittliche und geistige Bildung der Völker: Zufluchtsstätte für Verfolgte und Obdachlose besonders im 7.-9. Jahrhuudert, daim Verfall.
Wissenschaft: Pflegestätten der Wissenschaften und Künste waren die Klöster mit ihren Klosterschulen und Klosterbibliotheken: Fuldw (Rhabanus Maurus), Reichenau, St. Gallen (Ekkehard), Hirsau, Kortiey, Weißenburg. Umgangs- und Schriftsprache war das Lateinische.
Geschichtschreiber: Kassiodor und Jordanis, Geschichte der Ostgoten. Isidor von Sevilla, Geschichte der Westgoten. Gregor von Tours, fränkische Geschichte. Einhard, Leben Karls-des Großen. Paul Warnefried (Diakonus), Geschichte der Langobarden
fr n n st: Nachahmung römischer Vorbilder.
a) Baukunst: Die altchriftliche Kunst. Die Basilika als Gotteshaus-(St. Paul vor Rom). Der byzantinische Stil (Kuppelbau): die Sophienkirche in Konstantinopel, San Vitale in Ravenna, Karls des-Großen Dom in Aachen.
b) Malerei: Mosaikgemälde, Miniatur- und Buchmalerei.
germanischen Keiche in Italien nach der Völkerwanderung.
Diese Reiche treten in nächste Beziehung zu Ostrom. Das Oströmische Reich wird nach Arkadins durch kirchliche Kämpfe, Thronstreitigkeiten und äußere Feinde erschüttert.
Justinian I., 527-^-565, von tüchtigen Gehülfen und seiner geistvollen, aber ränkesüchtigen Gemahlin Theodöra unterstützt, will das Reich Konstantins wieder herstellen.
Unter ihm erhält das römische Recht durch das corpus juris die Gestalt, in der es auf das Abendland übergegangen ist und die neuere Gesetzgebung beherrscht hat.
Kostbare Bauten in Konstantinopel, die berühmte Sophienkirche. Einführung der Seibeukultur.
>34 Justinians Feldherr Bölisar erobert das nach Geiserichs Tode durch Verweichlichung und Thronstreitigkeiten geschwächte Vandalenreich. Der letzte König G6limer wirb gefangen nach Konstantinopel geführt.
476—493. Das Reich Odoakers. Feinbschast zwischen bett arianischen Eroberern und den katholischen Römern.
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Extrahierte Personennamen: Antoni_n^ Benedikt_von_Nursia Rhabanus_Maurus Ekkehard) Isidor_von_Sevilla Gregor_von_Tours Gregor Karls Justinian_I. Theodöra
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Reichenau Hirsau Weißenburg Rom Konstantinopel Ravenna Karls Aachen Italien Ostrom Konstantins Konstantinopel Justinians Konstantinopel
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 179 —
England ersetzt den Verlust in Nordamerika durch Begründung seiner Herrschaft in Ostindien im ostindischen Krieg (1757—1784). Die Engländer gewinnen Bengalen.
1768—1779 Dreimalige Weltumsegelung von James Cook, der auf Hawaii erschlagen wird.
Iii. Russland.
1741—1762 Elisabeth, die Tochter Peters des Grossen, überlässt die Regierung ihren Günstlingen. Ihr persönlicher Hass gegen Friedrich Il macht sie zur Bundesgenossin Maria Theresias. Sie bestimmt zu ihrem Nachfolger ihren Schwestersohn Peter, Herzog zu Holstein-Gottorp.
1762 bis jetzt. Das Haus Holstein-Gottorp.
1762 Peter Iii., ein begeisterter Anhänger Friedrichs Ii., verliert durch eine gegen ihn gebildete Verschwörung (seine Gemahlin Katharina ist Mitwisserin) Thron und Leben.
1762—1796
Katharina Ii. war bis zu ihrer Vermählung mit Peter die Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst; sie wird die zweite Gründerin von Russlands Grösse. Ihre Ziele sind die Einverleibung Polens in ihr Reich und die Vernichtung des türkischen Reiches. Ihre Günstlinge sind die beiden rohen Orlows und der sittenlose Potemkin.
In zwei Türkenkriegen werden die Krim und das Land zwischen Bug und Dnjestr erworben.
Katharinas Verhältnis zu Polen (S. 175).
Wohltätige Wirksamkeit im Innern des Reichs.
1796—1801 Paul I., Katharinas Sohn, wird das Opfer einer Palastverschwörung. Ihm folgt sein Sohn 1801—1825 Alexander I.
1789 bis zur Gegenwart. Iii. Periode. Vom Beginn der großen französischen Revolution bis zur Aufrichtung des neuen Teutschen Reiches. Tie Zeit des Kampfes um die politische Freiheit und nationale Selbständigkeit.
L Julitjtou. Gegen den dnrch die Aufklärung hervorgerufenen Unglauben erfolgte zur Zeit der Napoleonischen Zwingherrschaft der Rückschlag. Seit den Befreiungskriegen herrschte ein neues kirchliches Leben, angeregt durch Schleiermacher, Klaus Harms u. a. Christliche Vereinstätigkeit: Gesellschaften für Heiden Mission (Londoner, Baseler, Leipziger Hermannsburger u a.). Bibelgesellschaft in London (1834). Gustav-Adolf-Verein (1832). Innere Mission: Rauhes Haus bei, Hamburg durch Wichern 1833. Diakonissenanstalten: zu Kaiserswerth a. R. (1836 gegründet von Fliedner).
2. Verfassung Die Ausartung der absoluten Monarchie führt in Frankreich zur Revolution, die wieder die absolute Militärmonarchie Napoleons im Gefolge hatte. Umsturz des europäischen Staatensystems. Seine Neuordnung durch den Wiener Kongreß.
Ausbildung konstitutioneller Monarchien, in denen Vertretung des gesamten Volkes bei Verhandlungen über die öffentlichen Angelegenheiten
12*
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Extrahierte Ortsnamen: England Nordamerika Ostindien Bengalen Hawaii Russland Friedrichs Anhalt-Zerbst Russlands Polens Katharinas Katharinas London Gustav-Adolf-Verein Hamburg Kaiserswerth Frankreich Napoleons
145
durch die Theuerungsjahre 1770 und 1771 sehr in Anspruch genom-
men worden, auch hatten die durch ungeregelten Haushalt gestörten
Vermögensverhältnisse der Churfürstin Wittwe und die ungeeignete
Art, mit welcher ihr Agent, der Oberstlieutenant Agdolo, den Cbur-
fürsten zu einer bedeutenden Unterstützung derselben veranlassen wollte,
den heitern Himmel des Familienkreises Friedrich August's, wenn auch
nur auf kurze Zeit und vorübergehend, getrübt und einen Minister-
Wechsel (1777) zur Folge gehabt. Jetzt zeigten sich aber auch in
Sachsen die ersten Spuren der Einwirkung der französischen Revolu-
tion auf den Volksgeist, indem in einem nicht geringen Theile des
Landes (1790) Bauernunruhen entstanden, welche nicht blos das Auf-
hören der Frohne und der gutsherrlichen Vorrechte verlangten, sondern
auch wesentliche Veränderungen in dem Regierungswesen, ja sogar die
Errichtung einer Nationalgarde durchsetzen sollten. Indessen wußte der
zwar milde, aber auch energische Churfürst durch kräftige Maßregeln bald
die Ordnung wieder herzustellen, und da derselbe auch die Irregeleiteten
und Verführer wohl zu trennen verstand, die ganze Sache auch im
Allgemeinen wenig Anklang fand, so ward die Bewegung bald wieder
beruhigt.
Erfreulich sind aber während dieser Friedensjahre die Fortschritte,
welche im Laufe derselben alle Theile der Verwaltung, Rechtspflege
und Wirthschaftspolitik Sachsens machten, und hatte sich dasselbe beim
Beginn der großen politischen Umwälzung fast aller staatlichen Ver-
hältnisse Europa's zu Anfang des letzten Jahrzehents des 18. Jahr-
hunderts wieder zu einer Blüthe erhoben, welche an jene glückliche
Zeit erinnerte, die der Churstaat unter den beiden ersten Churfürsten
der albertinischen Linie genoß.
Die grausame, unter der Maske eines Rechtöverfahrcns vollbrachte
Ermordung des schwachen, aber rechtschaffenen Königs von Frankreich
und seiner unglücklichen Gemahlin Maria Antoinette hatte den Reichs-
kcieg mit der Republik Frankreich hervorgerufen, und Deutschlands
Fürsten hatten sich von dem durch die schmähliche Behandlung einer
Prinzessin seines Hauses schwcrgekränkten Kaiser bewegen lassen, einen
Angriffskrieg auf jenes unruhige Land gut zu heißen, der so folgen-
schwer für die Deutschen werden sollte.
Der Churfürst von Sachsen, obwohl er sich niemals der Sache
der Bourbons besonders geneigt gezeigt, auch, wie bemerkt, an jenen
Pillnitzer Confcrcnzen keinen Antheil genommen hatte, erfüllte gleich-
wohl seine Reichspsticht aufs Vollständigste. Ein sächsisches Heer,.
Grüße, Sachsen und seine Regenten. , A
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Extrahierte Personennamen: Agdolo Friedrich_August's Friedrich Maria_Antoinette Maria Pillnitzer_Confcrcnzen
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsens Frankreich Frankreich Deutschlands Sachsen Sachsen
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): Jungen
117
b) Die Türkengefahr.
Seit 1350 unternehmen die osmanischen Türken Angriffe auf das byzantinische Reich und setzen sich in Gallipoli fest.
1361 Sie erobern Adrianopel. Im 14. Jahrhundert sind sie Herren von Griechenland, Thracien, Bosnien und Serbien.
1453 Konstantinopel wird erobert von Mohammed Ii.; Konstantinix., der letzte byzantinische Kaiser, fällt.
c) Karl der Kühne von Burgund.
Unter einer Nebenlinie des französischen Königshauses (Herzog Philipp der Kühne) bildet sich an den Grenzen Deutschlands und Frankreichs allmählich das burguudische Reich, welches unter Philipp dem Guten (f 1467) den Gipfel seiner Macht erreicht: Herzogtum (Bourgogne) und Freigrafschaft (Franche-Comtö) Burgund, die Niederlande bis nach Friesland, Brügge, Gent, Brüssel, Antwerpen.
Karl der Kühne 1467—1477 strebt nach der Königskrone und bemächtigt sich des Elsaß.
Der Herzog von Lothringen und die Schweizer, deren Bund durch siegreichen Kampf gegen Friedrich Iii. und Frankreich — Heldentod von 1600 Eidgenossen bei St. Jakob an der Birs 1444 — neu erstarkt war, sind die Bundesgenossen der Elsässer.
Karl der Kühne erobert Lothringen und zieht gegen die Schweizer.
1476 Der Schweizer Siege bei Granson und Murten.
1477 Schlacht bei Naney. Karl wird von Schweizern, Lothringern und Elsässern besiegt und fällt.
Ludwig Xi. von Frankreich zieht das Herzogtum Burgund als erledigtes Lehen ein.
Vermählung Marias, Karls einziger Tochter, mit Friedrichs Iii. Sohn Maximilian, der durch den Sieg bei Gninegate 1479 über die Franzosen die übrigen bnrguu-discheu Länder (Freigrafschaft und Niederlande) gewinnt.
Weltmacht der Habsburger. (A. E. J. 0. U.)
1493—1519 Marlnnliau I.
a) Reform der Reichsverfassung.
Die Kurfürsten (Berthold von Mainz an der Spitze, Friedrich der Weise von Sachsen, Joachim I. von Brandenburg) wollen das Reich in eine ständische Monarchie verwandeln. Maximilian ist widerwillig nachgiebig nur aus Gründen der äußeren Politik.
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