Normannenreiches in Unteritalien). — Erbvertrag mit
König Rudolph Ul. von Burgund.
Heinrich stirbt kinderlos. Er ruht in dem von ihm
gestifteten Dome zu Bamberg neben seiner Gemahlin
Kunigunde.
1024—1125 Die fränkischen Kaiser.
,1021 1039 Atonrab Ii., der Sa lier.
Königswahl auf der Ebene bei Oppenheim < Mainz). Der
ältere Konrad, Herzog von Franken, gewählt, q) Strei-
tigkeiten wegen Burgund. Rudolph will den mit
Heinrich 11. geschlossenen Vertrag nicht halten. Auch
Odo von Champagne und Ernst von Schwaben,
Stiefsohn Konrads r), machen als Ressen Rudolphs nähere
Ansprüche geltend. Ernst, in Ulm von den Schwaben
verlassen, wird auf Giebichenstein 2 Jahre lang gefangen
gehalten. Da er seinen Freund Werner von Kiburg
nicht bekriegen will, wird er in die Acht erklärt und
fällt im Schwarzwalde. 1032 erwirbt Konrad Bur-
gunds) für das deutsche Reich, nachdem Rudolph kinder-
los gestorben war.
Unter Konrad wurden die Lehen für erblich erklärt
und der Gottesfricde (treuga Dei) errichtet, t)
Konrad stirbt in Utrecht uuk> wird in dem von ihm
gegründeten Dom zu S-peier bestattet.
1039-1056 Heinrich 111. (Der Schwarze.)
Unter ihm höchste Blüthe der Kaisermacht. Auch Böh-
men, Polen, und kurze Zeit sogar Ungarun) erken-
nen die Oberhoheit des deutschen Reiches an. In Italien
setzt Heinrich 3. Päpste ab (auf der Kirchenversamm-
lung zu Sutri) und besetzt den römischen Stuhl mit
deutschen Bischen, so mit seinem Verwandten Bruno
als Leo Ix. v.) Dieherzogthümer Franken und Schwa-
den besaß er unmittelbar, Baiern gab er seiner Ge-
q) Edelmüthiger Bergleich zwischen dem älteren Herzog und dem jün-
geren Grafen Konrad.
r) Seine Mütter Gisela, zuerst mit dem Schwabenherzog Ernst ver-
nrählt, war eine Nichte Rudolphs. Sie hcirathete in zweiter
Ehe den Kaiser Konrad.
s) Von der Stadt Arles auch das arelatische Reich genannt.
t! Zuerst in Frankreich durch die Bemühungeu der Clnniacenser cin-
geführt. Bon Mittwoch Abend bis Montag früh mußten die
Waffen ruhen.
n) König Peter besiegt. (Ungarn war 1000 unter Stephan dein Hei-
ligen Königreich geworden.)
v) Sein Begleiter der Mönch Hildebrand. Leo's kluges Benehmen den
Römern gegenüber. Löst die Normannen als deren Gefange-
ner vom Banne.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Kunigunde Konrad Konrad Rudolph Heinrich Heinrich Ernst_von_Schwaben Ernst Stiefsohn_Konrads Konrads Ernst Werner_von_Kiburg Konrad_Bur- Konrad Rudolph Konrad Konrad Konrad Konrad Heinrich Heinrich_3._Päpste Heinrich Bruno Leo_Ix Leo Konrad Konrad Gisela Ernst Ernst Rudolphs Konrad Konrad Peter Stephan
- 117
1439- 1493 Friedrich 111 (Iv).
Schwach und träge.e) Während seiner langen Regierung
erreicht das Faustrecht in Deutschland seinen Gipfel. 1455
der sächsische Prinzenraub f). Angriffe der Türken auf
Oestreich (Capistrano, Hunyad >.
Nach dem Tode des jungen Ladislaus l Albrechts Sohn)
wählten die Böhmen Georg Podiebrad, die Ungarn
Matthias- Corvinus (Sohn des tapfern Türkensie-
gers Johann Hunyad» zum König, der auch Oestreich
einnahm.
1449 Erfindung der Bucbdruckerknnft durch Johann Gut-
tenberg
G. 1401 in Mainz geboren. Verbindung mit dem Gold-
schmied Johann Faust und dem Schönschreiber Peter
Schöffe r. Die Buchsmben anfangs auf Holzstäben aus-
geschnitten, später von Metall. Guttenberg, dem Faust
verschuldet, stirbt in Armuth (1456).
1453 Eroberung Eonstantinvpels durch Muhamed 11.
Ende des o st r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m s.
Der letzte Kaiser Constantin Iv. P a l ä o l o g u s fällt
nach tapferer Gegenwehr. Biele griechische Gelehrte flüch-
ten nach Italien; in Folge dessen Wiederaufblühen der
Wissenschaften. «Hof der'medici in Florenz.)
1476 Karl der Kühne, Herzog von Burgund, von den
Schweizern bei Granson und Murten geschlagen.
Karl hatte Nancy, die Hauptstadt des Herzogs Reuatus
von Lothringen, erobert. Dieser stand mit den Schwei-
zern im Bündniß. Die Besatzung von Granson verrä-
therisch getödtet. Darauf die beiden Schlachten.
1477 Karl der Kühne fällt bei Nancy gegen Schweiß
zer and Lothringer.
Von dem Besitze Karls fiel Burgund an den schlauen
König Ludwig Xi. von Frankreich; die Niederlande erbte
Karls Tochter Maria, die sich mit Friedrichs Sohn,
dem ritterlichen Maximilian, verheiratete. So wur-
den die Niederlande mit Oestreich vereinigt.
1492 Entdeckung Amerikas
Der Genueser Christoph Columbus hatte die Idee,
e) Trotz seines Wahlspruches Austriae est imperare orbi universo.
i A. E. J. 0. ü.)
f) Bruderkrieg zwischen Kurfürst Friedrich dem Sanstmüthigen und
seinem Bruder Wilhelm Kunz von Kaufungen raubt die
Söhne des ersteren, Ernst und Albrecht. Der wackere „Triller."
Die Prinzen sind die Stammväter der ernestinischen und alber-
rinischen Linie.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ladislaus Albrechts Albrechts Georg_Podiebrad Johann_Hunyad» Johann Johann Johann Johann Peter
Schöffe Guttenberg Constantin Karl_der_Kühne Karl Karl Karl Nancy Karl Nancy Karls Ludwig_Xi Ludwig Karls Karls Maria Maria Friedrichs Maximilian Maximilian Christoph_Columbus Friedrich Friedrich Wilhelm_Kunz_von_Kaufungen Wilhelm Ernst Albrecht Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Capistrano Hunyad Johann_Gut-
tenberg
G. Mainz Italien Burgund Lothringen Karls Burgund Frankreich Niederlande Niederlande Amerikas
129
1614 Johann Sigismund von Brandenburg erwirbt
das Herzogthum Cleve und die Grafschaften
Mark und Ravensberg. 8»
Als der Herzog von Jülich-Cleve-Berg kinderlos
starb, erhob sowohl Johann Sigismund, als auch
der Pfalzgraf Wolfgan^ von Reu bürg Ansprüche
ans die Erbschaft, t) Der Streit soll durch Heirath ge-
schlichtet werden, aber Johann Siegismund entzweite sich
mit seinem künftigen Schwiegersohn (Ohrfeige), und nun
wurde dieser katholisch und heirathete die Tochter Maxi-
milians von Baiern. Bei dem Kriege in Cleve hals die
Viga dem Neuburger, die Union und die Holländer dem
Kurfürsten. Im Vertrage zu Xanten (10>4) erhielt
Wolfgang Jülich und Berg, Johann Siegismund Cleve.
In Zusammenhang hiermit steht des Kurfürsten U e b e r-
tritt zur resormirten Kirche (16>3).
1618 Das Herzogthum Preußen fällt an Branden-
burg, doch unter polnischer Oberhoheit.
Dies geschah nach dem Tode des geistesschwachen Herzogs
Al brecht Friedrich, für welchen Joh. Siegismund
schon seit 1609 die vortnnndschaftliche Regierung geführt
hatte.
1618—1618 Der dreißigjährige Krieg
Man kann ihn in 4 Perioden zerlegen:
1. Böhmisch-pfälzische Periode, 1618—1624.
2. Dänische Periode, 1624—1630.
3. Schwedische Periode, 1630—1636.
4. Französisch-schwedische Periode, 1636—1648.
1618 Verletzung des Majestätsbriefes. Aufstand in
P rag.
Ferdinand, König von Böhmen (Vetter des Mat-
thias), Jesuiteuzögling und bitterer Feind der Protestanten,
läßt die von diesen auf dein Gebiete des Abtes von Brau
nau gebauten Kirchen zu Klostergrab uiid Braunau nieder-
reißen. Die protestaiitischen Abgeordneten werseu die mis-
liebigen Statthalter Martinitz und Slavata sammt
dem Geheimschreiber Fabricius aus den Fenstern des
prager Schlosses, u) Vertreibung der Jesuiten und des
kaiserlichen Heeres aus Böhmen.
8) Die Länder biiden die Grundlage der preuß. Rheinprovinz und West
Phalens.
0 Ersterer hat eine Tochter der ältesten Schwester des Herzogs (der
Marie Eleonore von Preußen) zur Frau, die jüngere Schwester
desselben war die Mutter Woifgangs.
u) Glücklicherweise Kehrichthaufen darunter.
9
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TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Johann_Sigismund_von_Brandenburg Johann Johann_Sigismund Johann Johann_Siegismund Johann Wolfgang_Jülich Johann_Siegismund_Cleve Johann Friedrich Friedrich Schwedische Ferdinand Martinitz Marie_Eleonore_von_Preußen
— 133 —
allmächtige Minister Ludwigs Xiii.) in ein Bündniß ein-
ließen.
Deutschland schrecklich verheert, besonders durch die
Schweden, die nach einander von Horn, Bauer, Tor-
stens on und Wrangel geführt wurden.
1634 Wollenstem auf kaiserlichen Befehl in Eger er-
mordet. Schlacht bei Nördlingen.
Hier siegten des Kaisers Sohn Ferdinand und Gal-
. las über Bernhard von Weimar und Horn.
Letzterer gefangen. Nun Schwaben und Franken
verwüstet.
1635 Friede zu Prag.
Dieser Separatfriede wurde zunächst zwischen dem Kaiser
und Sachsen geschlossen, aber auch Georg Wilhelm
von Brandenburg trat demselben bei.
' Jetzt die furchtbarste Verheerung Norddentschlands k)
durch die Schweden, welche Pommern eingenommen hatten.
Dazu noch die Pest.
1637-1657 Kaiser Ferdinand Iii.
(1640—1645) Die Franzosen in Süddeutschland. Elsaß
erobert.
Bernhard von Weimar hatte sich im südwestlichen
Deutschland festgesetzt l), und Richelieu hatte ihm den
Elsaß versprochen. Doch 1639 plötzlicher Tod
Bernhards. Frankreich nimmt den Elsaß für sich und
dringt unter Cond^ und Tu renne in Süddeutsch-
land ein.
Die Schweden nnterdeß ebenfalls siegreich. Zuletzt drang
General Königs mark in Böhmen ein und hatte schon
einen Theil von Prag erobert. Da endlich
164b! Friede zu Osnabrück und Münster, m) (Westphä-
li scher Friede.)
Den Protestanten wurde der angsbarger Religions-
friede bestätigt. Der geistliche Vorbehalt fiel weg,
und auch die Reformirten wurden in diesen Frieden
mit eingeschlossen.
Frankreich erhielt den Elsaß mit Ausnahme der
freien Reichsstädte, z. B. Straßburgs. Schweden be-
kam Vorpommern mit Rügen, ferner Wismar,
Bremen und Verden. Brandenburg erhielt Hin-
k) Besonders Brandenburgs. 1636 Bauers Sieg bei Wittstoü.
l) 1638 schlug er das ligistische Heer unter Jan von Werth bei
Rheinselden. ' ,
w) In Münster wurde nur der Friede zwischen Frankreich und dem
deutschen Reiche verhandelt.
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs_Xiii Ludwigs Ferdinand Bernhard_von_Weimar Georg_Wilhelm
von_Brandenburg Wilhelm Ferdinand_Iii Ferdinand Bernhard_von_Weimar Richelieu B._Straßburgs Jan_von_Werth
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schweden Eger Sachsen Norddentschlands Schweden Süddeutschland Deutschland Bernhards Frankreich Süddeutsch- Prag Westphä- Frankreich Schweden Wismar Brandenburg Brandenburgs Rheinselden Frankreich
93
gossa und Pampelona. Rückkehr wegen Empörung
der Sachsen. Ueberfall der Nachhut im Thastronces-
v alles durch die Basken. Roland's Tod in). —
Spanische Bcark zwischen Pyrenäen und Ebro.
791 Krieg gegen die Änaren. Gründung der Ostmark.
Die räuberischen Avareu hatten (788) die Empörung des
Herzogs Thassilo von Baiern unterstützt und machten
den beabsichtigten Handelswegn) nach dem griechischen
Kaiserthume unmöglich. Karl entreißt ihnen ihr Land bis
zur Raab. Sie verschwinden aus der Geschichte.
890 Karl wird am Weihnachtsfeste von Papst Leo Iii.
zum römischen Kaiser 'gekrönt.
Der aus Rom versagte und großer Verbrechen angeklagte
Papst flehte in Paderborn Karls Hilfe an. Dieser ging
nach Italien und setzte ihn wieder eilt, nachdem er ans
das Evangelium seine Unschuld beschworen hatte. Schein-
bar unerwartete Krönung in der Peterskirche, wodurch
Karl der höchste Herrscher der Christenheit und Schirm-
herr der Kirche wurde.
Nach Bekriegung der Däuen (Normauum) im Norden
und der Slaveno) im Osten des Reiches verbrachte Karl
seine letzten Lebensjahre in Frieden und starb 814 zu
Aachen, 72 Jahr alt.p)
-840 Ludwig der Fromme.
Dieser schwache, der Geistlichkeit blind ergebene Kaiser
theilte.bald das Reich unter seine 3 Söhne Lothar,
Pipin und Ludwig, so daß Lothar, der älteste, den
r größten Theil und die Kaiserwürde erhielt. Sein da-
£ durch verkürzter Neffe Bernhard, König von Italien,
empörte sich und wurde geblendet, so daß er nach 3 Ta-
gen starb, Nach dem Tode der Jrmingard heirathete
., Ludwig die schöne und stolze Judith aus Baiern, die
ihm Karl den Kahlen gebar. Nun stieß Ludwig die
Theilung wieder um und gab Karl das Königreich Ale
mannien. Daher Krieg zwischen Vater und Söhnen.
Lothar nahm ihn sogar auf dem Lügenfelde bei Col-
mar gefangeng), doch'wurde er von Ludwig und
814
ft
m) Roland, Haupthetd t>cv Karlssage. (Rolaudslied des Pfaffen Konrad,.
n) Karl wollte den Rhein mit der Donau durcli einen Kanal zwischen
Altmühl und Rednitz verbinden. Erst König Ludwig von Baiern
hat diese tzdce durch den Ludivigskanal verwirklicht
o) 78v Unterwerfung der Sorben und Witzen in Brandenburg.
( Festungen gegen sie (Halle, Magdeburg, Erfurt. >
p) Beisetzung im Dome zu Aachen. Eröffnung der Gruft durch
^ Otto Iii., denn durch Friedrich Barbarossa.
g) Schimpfliche Kirchenbuße, zu Soissons.
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Extrahierte Personennamen: Thassilo Karl Karl Leo_Iii Leo Karls Karl Karl Karl Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Lothar Bernhard Ludwig Ludwig Judith Karl Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Lothar Ludwig Ludwig Roland Konrad Karl Karl Ludwig_von_Baiern Ludwig Otto Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
137
1683 Belagerung Wiens durch die Türken.
Tapfere Vertheidigung durch Starre mb erg, Rettung
durch dm Polenköuig Johann Sobieskp und das
Reichsheer unter Karl von Lothringen. Die 'Liege des
Prinzen Engen von Savoyens) entrissen darauf den
Türken alles, was sie seit 150 Jahren in Ungarn erobert
hatten. Beginnender Verfall des osmanischen Reiches.
(1688—1697) Dritter Raubkrieg Ludwigs Xiv.
Die Veranlassung zu diesem mit unmenschlicher Grausam-
keit geführten Kriege gaben die Ansprüche, welche Ludwig
auf Pfalz -Snnmern erhob, obwohl Psalz-Muburg erbbe-
rechtigt war. 1689 Verwüstung der Pfalz. Melac
äschert 1200 Städte und Dörfer ein, darunter Heidel-
berg, Worms tmd Speier. a)
1097 Friede zu Ryswick.d)
Ludwig behielt den ganzen Elsaß nebst Straßburg,
seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er her-
aus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog voit
Lothringen erhielten ihre Länder wieder; doch sollte in der
Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben.
1688—1713 Kurfürst Friedrich Ui. von Brandenbnrg
nachmals König Friedrich I von Preußen
Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber für das Mili-
tär und die Wissenschaft. 1694 Universität Halle ge-
gründet. 1700 Gründung der Akademie der Wissenschaften
auf des berühmten Philosophen Leibnitz Veranlassung, c)
1701 Friedrich setzt sich,und seiner Gemahlin Sophie
18. Jan. Charlotte zu .Königsberg die Königskrone auf.
Auch andere Fürsten hatten kurz zuvor die Königswürde
erlangt:
1688 wurde Wilhelm 111. von Oranien durch
Vertreibung der Stuarts (Jakobs 11.) König von Eng-
z) Klein und mager. Bewirbt sich bei Ludwig Xiv. vergebens um
Kriegsdienste, weil der Kriegsminister Louvois seine Familie
haßte. Darauf tritt er in den Dienst Oestreichs und wirkt für
dasselbe Großes mcht nur als Feldherr, sondern auch als
Staatsmann. — Sein Hauptsteg über die Türken bei Zentha
(1697wo 20000 Türken fielen.
a) Daselbst übermüthige Schändung der Kaisergräber.
b) Ein Dorf in der Nähe von Haag.
o) Dessen Verkehr mit der geistvollen Königin Sophie Charlotte (in
Charlottenburg).
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Extrahierte Personennamen: Polenköuig_Johann_Sobieskp Johann Karl_von_Lothringen Karl Ludwigs Ludwig
auf_Pfalz Ludwig Melac Ludwig Friedrich_Ui Friedrich Friedrich_I Friedrich Leibnitz Friedrich Friedrich Sophie
18._Jan Charlotte Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Louvois Sophie_Charlotte
138
Unb.d) 1697 wurde August der Starke, Kurfürst
von Sachsens) zum König von Polen gewählt.
Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König in Preu-
ßen anznerkennen, weil er für den spanischen Erbfol-
ge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch
treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.»
j70o—17(4 Der spanische Erbfolgekrieq.
Karl ll. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spa-
nischen Thron verlangte Ludwig Xiv. für seinen Enkel
Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. ' Er-
sterer wird vom Kurfürsten von Baiern (dem Ludwig
Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte!,
letzterer von England unterstützt.
1704 Marlborough und Eugen schlagen die Franzo-
sen und Baiern bei Höchstädt.
Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leo-
pold von Dessau entschieden. Baiern eingenommeu-
1705—1711 Kaiser Joseph I.
1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra-
millies.
1711-1740 Kaiser Karl Vi.
Trotz fortdauernder Sieget') schließt England (und Hol-
land) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713),
damit Karl durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mäch-
tig werde. Auch Preußen tritt diesen: Frieden bei. g)
Erst nach unglücklichem Feldzüge schließt auch Kaiser Karl
1714 Friede zu Raftadt und Baden.h)
Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die
span. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt
Sicilien) Sardinien.!) England behielt das 1704
besetzte Gibraltar. Der Kurfürst von Baiern wieder
eingesetzt.
6) 1714 begann in England mit dem Kurfürstelt Georg von Han-
nover die Herrschaft des Hauses Hannover. Die Per-
sonal-Union Großbritanniens und Hannovers dauerte bis 1837,
bis zur Thronbesteigung der Königin Viktoria.
0) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen.
ff Engen und Maxlborough siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709
in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzdem fällt Marlb.
bei der Königin Anna in Ungnade.
g) Jetzt allgemeine Anerkennung des Königreichs Preußen. Nur der
Papst nicht.
b) Dieses Baden liegt in der Schweiz.
1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches
dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar-
dinien.
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Extrahierte Personennamen: August Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Leopold_von_Dessau Leopold Karl_ll Karl Ludwig_Xiv Ludwig Philipp Philipp Leopold Leopold Ludwig Ludwig Marlborough Eugen Eugen Marlborough Karl_Vi Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Karl Philipp_V. Philipp_V. Karl Karl Georg_von_Han-
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Polen Spanien Baiern England Franzo- Baiern Dessau Baiern England Spaniens Baden Spanien Niederlande Mailand Neapel Sicilien Sardinien England Baiern England Hannover Hannovers Königin_Viktoria Schweiz Haus_Savoyen Sicilien
147
Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien,
Rußland den östlichen Theil von Litthauen.
1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg.
Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in
Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche
Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie)
darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im
Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt,
welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging,
doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser
Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl
Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.,
17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der
Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen
.Landrechtes. (Carmer und Suarez.)
Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings-
schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer
Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe
1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha-
rakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un--
glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein-
ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen-
zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth
diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu-
tenden Zuwachs durch
1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens.
Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver-
fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage-
gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver-
geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s-
ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793
nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt
s) Seitdem König „v o n " Preußen.
t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt,
n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/
v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci.
w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen.
x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö-
nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten.
10*
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl
Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Carmer Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina_ll Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
149
Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und
Geistliche steuerfrei.
1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald
'als Nationalversammlung für unabhängig er-
klären.
Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände
(l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter
Stand, werden auf den Rath des Finanzminister
Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be-
rufen.
Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein
Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers
état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas-
sung berathende) Nationalversammlung. Das be-
deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf
Mirabeau. '
1789 Erstürmung der Bastille
14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er-
stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An-
fang der französischen Revolution zu betrachten.
In der Nacht des 4. August hebt die National-
versammlung alle Vorrechte des Adels und
der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus
(Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der
Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es
verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen
cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil-
den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten
und die J acobiner die bedeutendsten waren:
Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen
Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National-
versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie-
hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue
Verfassung beschwören.
1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung.
Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö-
nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld-
zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General
Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei
Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien
Savoyen und Nizza erobert.
c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende
Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.)
d) Kanonade von Valmy.
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TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Mirabeau August Ludwig Ludwig Oestreich Ludwig Philippe_Egalité Valmy
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Koblenz Paris Mainz Italien
Savoyen Nizza Bersawes
122
1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I.
Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber
Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma
rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht
bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon
vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht
und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl
von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen.
Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent-
sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag
nicht.
1524—1525 Der Bauernkrieg
Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel-
che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu-
teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih-
rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje-
nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären,
aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie
arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im
Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter
Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x)
Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch-
seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt.
Auch Luther will nichts von Schonung wissen.
Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter
Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein-
führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^)
und hingerichtet.
1525 Tod Friedrichs des Weisen.
Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige
(nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß-
müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i-
nischen Linie entrissen und an die albertiuische
(Moritz) gegeben wird.
1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches
Herzogthum.
Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen
Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen
die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im
v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies
Jagdrecht.
w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße
gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.)
x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In-
teressant ist die Selbstbiographie Götzens.
y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie]]
Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Franz_I. Bayard Karl
von_B Karl Franz_Italien Franz Georg_Metzler Georg_Truch- Thomas_Münzer Friedrichs Johann Johann_Friedrich_dergroß- Johann Friedrich Moritz Ute_Jahrh Götzens