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2)ec schwedische Krieg.
Deutschland bekannt ist, wird mit Schmerz wahrnehmen, daß Gustav
Adolf durch Einmischung einer katholischen Macht in den deutschen
Religiouskrieg nicht nur das künftige Wohl des deutschen Reiches
seinem augenblicklichen Bedürfnisse, sondern auch die Religion selbst
der Politik zum Opfer brachte." (S ch l os s er's Weltgesch. Xlv. S. 225).
6. Nach dem Abschlüsse dieses für unser Vaterland so verhäng-
nißvollen Vertrages begannen die Protestanten entschlossener aufzutre-
tcn und dem Schwedenkönige allmälig sich anzuschließen. Zuerst trat
wieder Magdeburg gegen den Kaiser auf, das schon früher demselben
mit Erfolg getrotzt hatte. Zwar wies die Versammlung protestantischer
Fürsten und Städte, welche (Febr. 163t) auf Veranlassung des Chur-
fürsten Johann Georg von Sachsen zu Leipzig zusammenberufen war,
und der Leipziger Convent genannt wird, die Aufforderung Gustav
Adols's, sich mit ihm zu verbinden, ans Furcht vor dem Kaiser zurück;
jedoch beschlossen Sachsen, Brandenburg, Hessen-Cassel, Würtemberg
und andere Fürsten und Herren, sowie die Abgeordneten vieler Reichs-
städte, neue Vorstellungen gegen alle kaiserlichen Einquartierungen und
Kontributionen sowie gegen das Restitutionsedict an den Kaiser zu rich-
ten,und falls dieselben unberücksichtigt blieben, ein gemeinschaftliches Bünd-
uiß zu schließen und Truppen anznwerben. Als aber der Kaiser mit
Ernst gegen sie auftrat, hatte der Beschluß weiter keine Folge. Dage-
gen traten die Herzoge Bernhard, Wilhelm und Ernst von Weimar,
Franz Albrecht von Sachsen-Lauenbnrg und der Herzog Georg von
Lüneburg auf die Seite des Schwedenküuigs und einige derselben sogar
in schwedische Dienste, nachdem schon einige Monate zuvor die Land-
gräfin Juliane von Hessen, zuerst von allen deutschen Fürsten, im Na-
men ihres Sohnes Wilhelm einbündniß mit dem nordischen Eroberer-
geschlossen hatte.
7. Die Schweden hatten inzwischen Colberg und Frankfurt a. d.
Oder erobert, während Tilly, der fetzt auch den Oberbefehl über das
kaiserliche Heer erhalten hatte, im Februar mit 34,000 Mann in der
Nähe Frankfurt's a. d. Oder anlangte, um den Schweden den weitern:
Weg zu versperren. Da dieser sich aber schnell westwärts nach Meck-
lenburg wandte, und dort die Städte Nenbrandenbnrg, Malchin und
Demmin eroberte, folgte ihm Tilly, welcher 5000 Manu unter dem
Grafen von Schaumburg zu Landsberg a. d. Warthe zurückgelasseu
hatte, mit der Hauptmacht und eroberte Nenbrandenbnrg wieder. Aus
Mangel an Lebensmitteln beschloß er indeß, sich an die Elbe^nach
Magdeburg zurückzuziehen und durch Einnahme dieser sehr festen Stadt
die Elbe zu behaupten. So konnte Gustav Adolf am 13. April unge-
stört Frankfurt a. d. Oder augreifen, wo der kaiserliche Oberst Tieseu-
bach mit 6000 Mann zurückgeblieben war. Die Stadt wurde im ersten
Anlaufe erstürmt, einer mehrstündigen Plünderung preisgegeben,
und alle Kaiserlichen, die sich ergaben, von beit wüthenden Schweden
nicdcrgchauen.
8. Vor Landsberg, welches nicht lange nachher eingenommen
wurde, erhielt der König die Nachricht, daß Tilly die Belagerung
Magdeburg's eröffnet habe. Er ließ den Bürgern sagen, daß er host^
ihnen nach drei Wochen gewiß Hülfe bringen zu können.
fort der bedrohten Stadt zu Hülfe zu eilen, glaubte er nicht wagen
zu dürfen, weil seine Streitkräfte durch viele Besatzungen zersplittert
waren, und der Rückzug im Falle einer Niederlage ein sehr unsicherer
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Gustav
Adolf Gustav Adolf Johann_Georg_von_Sachsen Johann Gustav
Adols's Gustav Ernst Bernhard Wilhelm Ernst_von_Weimar Ernst Franz_Albrecht_von_Sachsen-Lauenbnrg Franz Albrecht Georg_von
Lüneburg Juliane_von_Hessen Wilhelm Tilly Tilly Nenbrandenbnrg Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly
Der schwedische Krieg.
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gewesen fein würde, wenn der Churfürst von Brandenburg den Ge-
schlagenen den Weg versperrt hätte. Deshalb wollte Gustav Adolf
diesen erst auf seine Seite ziehen, und rückte deshalb von Landsberg
gegen Berlin vor. Allein hier wirkte ihm des Churfürsten Canzler,
Graf Adam zu Schwarzenberg, entgegen, welcher schon auf dem Leipziger
Convente einem Bündnisse mit Schweden kräftig entgegengewirkt und
den Churfürsten zu überzeugen gewußt hatte, „daß der Kaiser doch
die von Gott gesetzte höchste Obrigkeit sei." Deshalb zeigte sich der
Churfürst Georg Wilhelm wenig geneigt, der Forderung Gustav
Aoolf's, welcher die Festungen Spandau und Cüstrin für sich forderte,
nachzukommen, sondern ließ um seine Hauptstadt Berlin Schanzen auf-
werfen und rief die Bürgerschaft unter die Waffen. Nothgedrungen
ging endlich der Churfürst am 13. Mai 1631 dem Schwedenkönige ent-
gegen; allein auch da konnte er sich noch nicht entschließen, auf dessen
Wünsche einzugehen. Endlich, als der König zornig ward und drohte,
dem Kaiser einen Vergleich anbieten und nach Stockholm zurückkehren
zu wollen, willigte endlich der Churfürst nach langem Zaudern ein, daß
der König Spandau mit fünfhundert Mann so lange besetzen solle,
bis Magdeburg befreit und die Elbe geschloffen sein wurde.
9. Der Vertrag darüber ward am 15. Mai unterzeichnet, und
noch an demselben Tage zogen die Schweden über Potsdam und Bran-
denburg der Elbe zu. Einen sichern Neberzug über diesen Strom bo-
ten allein die Brücken bei Dessau und Wittenberg; allein sine war
von kaiserlichen Truppen besetzt und Wittenberg gehörte dem Churfürsten
von Sachsen, welcher den Schweden den Durchmarsch verweigerte. Da
erhielt Gustav Adolf plötzlich die Nachricht, Magdeburg sei von Tilly
erobert; eine Nachricht, welche unter den Protestanten allgemeines Ent-
setzen und nicht minder großes Erstaunen über die Säumniß des Schwe-
denkönigs verbreitete. Daher erklärte dieser in einem Manifeste, daß
er der Stadt nicht habe zu Hülfe kommen können, weil ihm Johann
Georg den Durchzug durch Wittenberg gänzlich verweigert und sein
Schwager, der Churfürst Georg Wilhelm, die Festungen Cüstrin und
Spandau, welche ihm doch zur Deckung seilles Rückzuges unentbehrlich
gewesen seien, ihm nicht habe einräumen wollen. „Beide Durchlauchtig-
keiteu hätten sich also erwiesen, daß Ihre Majestät nicht eigentlich wissen
gekonnt, ob sie Freund oder Feind gewesen."
§. 128. Magdeburgs Zerstörung*).
1. Magdeburg, welches stets den größten Eifer für die Sache der
Protestanten gezeigt, und unter den schwachen Erzbischöfen einen bedeu-
tenden Theil der Stiftsgüter an sich gebracht hatte, war zuerst der
Ausführung des Restitutionsediets entgegengetreten und hatte wie dem
Kaiser zum Hohne den Schwedenkönig eingeladen, seinen Waffenplatz
tu Magdeburgs Maliern aufzuschlagen. Als der Kaiser befahl, alles
Kirchen und dem Erzstifte gehörige Eigenthum auszulieferu, trat
der neu gewählte Magistrat, welcher einer überspannten Partei seine
^ahl verdankte, sowie alles Volk auf die Seite des Verwalters des
Azbisthums, Christian Wilhelm's, der heimlich in die Stadt kam und
schwedische Hülfe in Aussicht stellte. Voll einer Reise nach Schweden
östrückgekehrt, warb er Truppen (Aug. 1630), griff die im Erzstifte
*) Nach der Darstellung des (Protestanten) vr. Bensen, das Verhängniß
a'lagdeburg's. 1858.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf Graf_Adam_zu_Schwarzenberg Georg_Wilhelm Wilhelm Gustav
Aoolf's Gustav Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Johann
Georg Johann Georg_Wilhelm Wilhelm Christian_Wilhelm's
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Berlin Spandau Berlin Stockholm Magdeburg Schweden Potsdam Dessau Wittenberg Wittenberg Sachsen Schweden Magdeburg Wittenberg Spandau Magdeburgs Magdeburg Hohne Magdeburgs Schweden
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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In kirchlicher Beziehung wurde die Glaubensduldung so streng, beobachtet, daß Friedrich sogar die Jesuiten duldete, obgleich der Papst (1773) den Orden aufhob.
Friedrich stellt die von seinem Vater aufgehobene Akademie der Wissenschaften wieder her. Seine Vorliebe für die französischen Dichter und Gelehrten.
Seine Bauten: Sanssouci, Berliner Opernhaus, die heutige Universität (Palais des Prinzen Heinrich) und die Bibliothek in Berlin, das Neue Palais in Potsdam.
b) Äußeres.
1772 Die erste Teilung (Verkleinerung) Polens. Der polnische Thron-ist seit dem Tode Augusts Iii. erledigt. Die fortdauernde Einmischung Katharinas Ii. von Rußland in die Kämpfe der polnifchen Parteien (sie macht Stanislaus Poniatowsky zum König von, Polen) führt zu einer Bereinigung. Preußens und Österreichs (zweimalige Zusammenkunft Friedrichs Ii. und Josephs Ii. in Neiße und Neustadt (nördlich von Olmütz). Beide Mächte wollen die russische Machtvergrößerung hindern.
Die Teilung: Rußland erhält das östliche Litauen (zwischen Düua und Dnjepr); Österreich, Galizien und Lodomirien; Preußen erhält Westpreußeu (außer Danzig und Thorn), das Ermeland und den Netzedistrikt (650 O.-M-, 72 Million Einwohner).
Friedrichs Fürsorge für das verwahrloste Westpreußen. Er richtet deutsche Schulen ein, zieht deutsche Handwerker ins Land und siedelt 1400 deutsche Familien an. Die Verwaltung wird nach preußischem Muster eingerichtet, strenge Rechtspflege geübt und der Handel belebt. Im Jahre 1773 wird der Bromberger Kanal gegraben, der die Netze mit der Oder und Elbe verbindet, und die Warthe- und Netzebrüche werden urbar gemacht. 1778—1779 Der Bayrische Erbfolgckrieg.
Joseph Ii., Deutscher Kaiser (1765 —1790), seit dem Tode seiner Mutter Maria Theresia (1780) auch Herrscher in Österreich, will nach dem Aussterben des bayrischen Kurhauses (Maximilian Joseph t 1777) Bayern erwerben. Er bewegt den nächsten Erben, den Kurfürsten Karl Theodor'von der Pfalz, Niederbayern und die Oberpfalz an Österreich abzutreten. Friedrich Ii. ermuntert den Erben dts kinderlosen Karl Theodor, den Herzog Karl von Zweibrücken, dagegen zu protestieren, und fällt in Böhmen ein. Unblutiger Krieg.
1779 Friede zu besehen; Österreich erhält das Jnnbiertd zwischen Donau, Inn und Salzach.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich) Heinrich Augusts Stanislaus_Poniatowsky Friedrichs Friedrichs Joseph_Ii Maria_Theresia Maria Theresia Maximilian_Joseph Maximilian Karl_Theodor'von Karl Friedrich_Ii Friedrich Karl_Theodor Karl Karl_von_Zweibrücken Karl