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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

2. Weltkunde - S. 114

1886 - Hannover : Helwing
114 Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog- tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver- walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. — Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof- schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden, Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen die Jahrmärkte ihren Anfang. 3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch; bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser- schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken. Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar. Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen. Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im Dome seine Ruhestätte. § 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814 bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger, die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843. l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries- land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten, vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie

3. Weltkunde - S. 128

1886 - Hannover : Helwing
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner. Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge- horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über 15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung. 2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii. gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be- kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser („weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel- orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung: Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re. § 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22). — Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).— Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). — Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). — Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen? (§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen? (§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt? — Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver- hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). — Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land- frieden? (§ 52). Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen- dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel (ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete, in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein. — Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini 14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete

4. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 411

1862 - Soest : Nasse
Fortsetzung des Krieges. 411 Güter und Herrschaften Wallenstein's, deren jährliche Einkünfte drei Millionen Gulden betragen haben sollen, sowie die eingezogene Habe Kinsky's und Terzka's an Gordon und alle übrigen, die sich beim Sturze des Friedländers bethelligt hatten. Von den vornehmen Offi- zieren, welche als Mitschuldige des Verrathers vor ein Kriegsgericht gestellt wurden, ward nur der General Ulrich von Schafgotsch mit dem Tode bestraft. Da bald nachher in Flugschriften und Liedern die zu Eger verübte That geradezu ein Meuchelmord genannt wurde, so erließ der Kaiser ein Manifest, „daß gegen den gewesenen Feldhaupt- mann von Friedland kein anderer Proceß, denn allein die Execution habe stattsinden können, weil derselbe nicht bloß eine Verschwörung un- ter dem Kriegsvolke angesponnen, sondern auch seine treulosen Machi- nationen dahin gerichtet habe, den Kaiser um Thron und Scepter zu bringen, und das kaiserliche Haus ganz auszurottcn." Aber schon damals wurde die Gerechtigkeit dieses Verfahrens in Zweifel gestellt und in neuester Zeit hat Wallenstein einen beredten Vertheidiger an Fr. Förster gesunden. Jedoch hat dieser „einräumen müssen, daß weit früher, als der Kaiser hierzu Ermächtigung ertheilt hatte, Unterhandlungen mit Sachsen gepflogen worden sind, auch daß von dem Grafen Kinsky — demselben, welcher in der Mordnacht zu Eger seinen Tod fand — angeblich im Aufträge Wallensteins, im Sommer 1633 mit dem französischen Gesandten Feuqnieres darüber verhandelt worden ist, daß Wallenstein mit dem Kaiser brechen und sich mit Frankreich zur Regelung der Angelegenheiten Deutsch- lands vereinigen solle, und daß hierbei nicht bloß von Herstellung der alten Rechte der böhmischen Krone, sondern auch von Uebertragung dieser Krone an Wallcnstein die Rede gewesen." Dagegen sagt der Protestant. Geschichtsschreiber Fr. W. Barthold: „Es ist unleugbar, daß Wallenstein die Schleichwege einer unedlen Diplomatie zu hoch über ehrenvolle, kluge Offenheit und über die Waffengewalt setzte, durch die Widersprüche seines Verfahrens den Kaiser, seine Freunde und Feinde an sich irre machte, und zu- letzt, durch die Gewalt der Ereignisse an sich selbst irre geworden, unterliegen mußte; daß seine Verbindung mit Frankreich, das noch nicht den eigentlichen Schauplatz des Krieges mtt den Waffen betreten, die Möglichkeit eines Verrathes in seiner Seele her- ansstellte, und da sie nicht verborgen blieb, allein schon dem Kaiser ein heiliges Recht gab, eines so gefährlichen Unterthanen, des höchst betrauten Führers seiner Waffcn- macht, sich zu entledigen. Nicht können wir gelten lassen, daß sein Schwager Kinsky aus eigenem Antriebe und ohne Friedlands Vollmacht gegen Frankreich zu so Unge- heuern Verpflichtungen sich hcransließ, da beide Männer bis zum letzten Augenblicke ihres Lebens in inniger Gemeinschaft verharrten, und Wallcnstein nichts that, um der hochverrätherischeu Ucberschreitung der Befugnisse seines Verwandten zu begegnen. So behaupten wir denn: Wallenftcin mußte fallen in Folge feiner grundfalschen Stellung zu seinem Gebieter und in Folge seiner grundfalschen Diplomatie; er fiel mit Recht, wenn auch fast unerklärlich ohne Ankläger, wegen seiner eingegangenen, verrütherischen Verbindung mit Frankreich." Z. 133. Fortsetzung des Krieges bis zur Thellnakme Frankreichs an demselben — 1635. 1. Die große Verwirrung, welche die Ermordung des Obe feld- herrn und die Verhaftung fo vieler Befehlshaber in's kaiferlichc Heer brachte, wurde weder vou den Schweden noch von den Sachsen benutzt, sondern dem kaiserlichen Hofe Zeit gelasfen, tie verdächtigen Offiziere vollends zu entferueu und die unzufriedenen Regimenter durch Zahlung eines dreimonatlichen Soldes zu beruhigen. An die Spitze des Heeres wurde des Kaifers Sohn, König Ferdinand von Ungarn, als Gene- ralissimus gestellt, der Unerfahrenheit des jungen Fürsten aber der General Gallas zum Führer gesetzt; jedoch bedurfte es mehrerer Mo-

5. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 242

1862 - Soest : Nasse
24.2 Albrecht I. 3. Nicht bloß dieses ungerechte Verfahren machte den Kaiser Allen verhaßt, sondern auch seine Geldgier, welche ihn bewog, die freien Städte übermäßig zu begünstigen. Daher traf man Anstalten, ihn vom Throne zu stürzen, was namentlich durch Albrecht von Oestereich, der seine Hoffnung auf die deutsche Krone noch nicht aufgegeben hatte, mit allem Eifer betrieben wurde. Dieser wußte nämlich durch Versprechungen die Churfürsten von Böhmen, Sachsen und Brandenburg, und sogar den Erzbischof von Mainz, den frühern Beschützer Adolfs, für sich zu gewinnen. Diese hielten (1298) eine Versammlung zu Mainz, entsetz- ten Adolf als einen des Thrones Unwürdigen, weil er vom Könige von England Sold genommen und den Landfrieden nicht gehandhabt habe, und wählten den Herzog Albrecht von Oestereich zum Gegenkönige. 4. Adolf'z Entthronung ist das erste Beispiel der Absetzung eines Kaisers durch die Churfürsten allein, ohne Antrag oder Beistimmung des Papstes; denn seit der Absetzung Carl's des Dicken galt der Grund- satz, ein König oder Kaiser könne nur wegen Vergehen gegen die Religion allein vom Papste abgesetzt werden. Adolf's Absetzung war auch des- halb widerrechtlich, da drei Churfürsten ihre Zustimmung verweigerten und ihm treu blieben. Deshalb beruhete die Entscheidung auf den Waffen. Bei Gellheim, nicht weit von Worms, trafen (2. Juli 1298) die beiden Gegner mit ihren Heeren aufeinander; Adolf kämpfte ritter- lich, wurde aber geschlagen und fiel selbst im Kampfe, wie Einige er- zählen, im Zweikampfe mit Albrecht. Adolfs Heer zerstreuete sich und der Sieg war für Albrecht entschieden. 8. 85. 3. Albrecht I. von Oestereich, 1298-1308. 1. Albrecht war ein strenger, aber nicht so finsterer, despotischer Manu, als gewöhnlich behauptet wird, dagegen voll Herrschsucht und Landergier und, als er auf den Thron gelangte, schon unter Gefahren gealtert; doch darf nicht verschwiegen werden, daß er stets Kraft und Selbstbeherrschung, sowie Pflichttreue und Eifer für Ordnung und Ge- setz zeigte. Um den Besitz der Krone, welche er durch Waffengewalt errungen hatte, rechtskräftig zu machen, ließ er sich zu Frankfurt noch- mals wählen wtb dann erst zu Aachen krönen. 2. Das Hauptziel, welches er während feiner zehnjährigen Re- gierung verfolgte, war die Vergrößerung seiner Erbländer und seiner Hausmacht vermittelst des königlichen "Ansehens. Darum kaufte er andern Fürsten, Bischöfen, selbst einzelnen Rittern eine zahllose Menge kleiner Güter, Lehen und Rechte ab, und auch das kleinste war ihm nicht zu gering, wenn es sein Gebiet oder sein Herrenrecht nur um ein We- niges vergrößerte. Da um diese Zeit die "männliche Linie der Grafen von Holland ausstarb, so versuchte er zunächst, ihre Besitzungen, näm- lich Holland, Seeland und Friesland, als erledigte Reichslehen einzu- ziehen. Aber ein Feldzug, den er mit großer Heeresmacht in jene Ge- genden unternahm, blieb ohne Erfolg. 3. Nach seiner Rückkehr aus den Niederlanden gerieth Albrecht in Streit mit den vier rheinischen Chnrfürsten, denen er, wie er vor seiner Wähl versprochen hatte, die sehr einträglichen Rheinzölle nicht Zurückgaben wollte. Sie verbanden sich deshalb mit dem Könige von Böhmen gegen Albrecht; aber dieser zog schnell ein Heer zusammen, er- oberte die Pfalz und zwang dann (1302) die drei geistlichen Ehmfürsten

6. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 361

1862 - Soest : Nasse
361 Maximilian Ii. illstattet, um den vielen irrigen Meinungen, die sich sonst einschleichen würden, zuvorzukommen, und aus mehreren Nebeln das kleinste zu wäh- len. Bei dieser Consession sei für die katholische Religion das Wenigste zu fürchten, da sie in den meisten Stücken mit dieser übereinstimme und leicht dazu dienen könne, die Lutheraner wieder ganz mit der Kirche zu vereinigen." 3. Als Maximilian den deutschen Kaiserthron bestieg, welchen von da an bis zum Jahre 1806 ununterbrochen die deutsche Linie des Hauses Habsburg behauptete, waren die Schwierigkeiten der Verhält- nisse für den neuen Herrscher nach allen Seiten hin nicht gering. Maximilian hatte nach seiner Thronbesteigung dem Sultan Solyman Ii* den Tod seines Vaters ankündigen und die Versicherung geben lassen, daß er die vorgelegten Friedensbedingungen annehmen und halten werde, und auch der Sultan hatte versprochen, den Waffenstillstand beachten zu wollen. So schien Alles beruhigt, als plötzlich der junge Fürst von Siebenbürgen, Johann ^-iegmund, der Sohn Johann Zapolya's, mit Hülfe von Türken und Tataren die an Siebenbürgen grenzenden Land- striche Ungarns verwüstete und bis an die Theiß vordrang. Als die kaiserlichen Truppen ihn zurücktrieben, nahm er zu Solyman seine Zu- flucht, welcher sich zum Kriegeszug gegen den deutschen Kaiser entschloß. Dieser sah sich dadurch tzenothigt, die deutschen Stände auf dem Reichs- lage zu Augsburg (1566) um Hülfe gegen den Sultan Solyman au- zusprechen, welcher selbst im Felde erschienen war. Obgleich aber die zu Augsburg bewilligte Reichshülfe eine ziemlich bedeutende war, so entsprachen doch die militärischen Ereignisse nicht den beiderseits ge- machten großen Anstrengungen. Solyman starb im September 1566 vor dem durch Zrini heldemnüthig vertheidigten Sigeth und sein Nach- folger Selym Ii., welcher mehr den Vergnügungen ergeben, als von Kriegslust beseelt war, schloß mit Maximilian einen achtjährigen Waf- fenstillstand, nach welchem beide Theile behielten, was sie in dem eben beendigten Kriege erobert hatten, und Siebenbürgen als ein Theil Un- garns anerkannt wurde. Durch eben diese Türkengefahr sah sich der Kaiser auch gcnöthigt, dem österreichischen Herren- und Ritterstande (J 568) eine beschränkte Erlaubniß zur Ausübung der augsburgischen Eonfession zu geben. 4. Unterdessen war der Landfriede im deutschen Reiche auf eine schreiende Weise durch den fränkischen Reichsritter Wilhelm von Grum- bach gestört worden, welcher mit Ueberbleibseln der wilden Schwärme des Markgrafen Albrecht von Brandenburg in Franken hausete und gleichsam das letzte Aufbrausen des Faustrechts darstellte. Der im Würzburgischen und Anspachschen reich begüterte Grumbach, welcher das gegen die geistlichen Fürsten gerichtete Fehdewesen des Markgrafen fortzusetzen gedachte, war wegen Anforderungen aus dem Kriege Albrecht's wit dem Bischöfe von Würzburg in Händel und in einen höchst ver- wickelten Rechtsstreit gerathen, und als der Bischof die Verfügungen, welche das Reichskammergericht zu Gunsten Grumbach's erlassen hatte, nicht beachtete, zu dem Entschlüsse gekommen, den Bischof gefangen zu nehmen. Allein als Grumbach den Bischof auf der Jagd überfiel, wurde dieser (1558) erschossen. Da der Nachfolger desselben eine fried- liche Ausgleichung mit Grumbach verweigerte, so hielt dieser zu ferne- rer Selbsthülfe sich für völlig befugt. Es gelang ihm, den Herzog Johann Friedrich von Sachsen, den Sohn des abgesetzten gleichnamigen Giefers, Deutsche Geschichte. Iß

7. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 362

1862 - Soest : Nasse
(62 Maximilian Ii. Churfürstcn, in Folge des Versprechens, ihm durch die Reichsrittersebaft Chur und Churlande wieder zu verschaffen, für seine Sache zu gewinnen und zur Theilnahme an seinen Unternehmungen zu bewegen. 5. Grumbach begann sein Unwesen (1563) mit Ueberfall und Plün- derung Würzburgs, und erzwang einen Vergleich mit dem Doincapitel, nach welchem er eine Geldsumme erhalten und in seine Güter im Würzburgischen, welche ihm nach der gedachten Ermordung des Erzbischofs entzogen waren, wieder eingesetzt werden sollte. Doch Kaiser Ferdinand erklärte den Ver- gleich, da er durch Bruch des Landfriedens erzwungen sei, für ungültig, sprach die Acht über Grumbach aus und mahnte den Herzog Johann Friedrich von dessen Beschützung ab. Da dieser dessenungeachtet in der Verbindung mit Grumbach verharrte, ward unter Kaiser Maximilian im Jahre 1566 auf einem Reichstage zu Augsburg die Acht über ihn verhängt und die Voll- streckung derselben dem Churfürsten August von Sachsen, dem Bruder und Nachfolger Moritzen's, übertragen, welcher an der Spitze einer stattlichen, aus 18,000 Mann bestehenden Reichsarmee den Schaaren des Herzogs und Grumbach's nachrückte. Grumbach wurde mit seinem Anhänge zu Gotha gefangen und nach der barbarischen Justiz jener Zeiten vom Leben zum Tode gebracht, während der von ihm bethörte Herzog Johann sein Ver- brechen mit lebenswieriger Haft und dem Verluste seines Landes büßen mußte, das jedoch seinen Söhnen blieb. 6. Auf den Reichstagen, welche Maximilian 1566 zu Augsburg und 1571 zu Speier, sowie 1576 zu Regensburg abhielt, kam nicht allein, wie es seit der Zeit Friedrichs 111. stets der Fall war, die Hülfe gegen die Türken zur Sprache, sondern auch brachten die beiden Religionsparteien Beschwerden gegen einander vor. Namentlich ergossen sich die Protestanten über die Katholiken in einer wahren Fluth von allerlei Klagen und dran- gen besonders auf Beseitigung des geistlichen Vorbehalts, welcher in den Neligionsfrieven von Augsburg wider ihren Willen ausgenommen war, 0*. oben S. 349). Nun band aber den Kaiser das dem päpst- lichen Stuhle gegebene feierliche Versprechen, daß er dem Papste und dem apostolischen Stuhle alles das leisten wolle, was von seinen Vorfahren, von Maximilian I., Carl V. und seinem Vater Ferdinand demselben geleistet worden sei; und auch die Rücksicht, daß mit der Beseitigung des geist- lichen Vorbehaltes dem weitern Umsichgreifen des Protestantismus unmög- lich gewehrt werden könnte und daß mit dem Sturze des Katholicismus in Deutschland der kaiserlichen Macht der Boden vollends wie unter den Füßen hinweggezogen würde, mußte den Kaiser nothwendig dazu bestimmen, dem mehrgenannten Ansinnen der Protestanten sich auf's standhafteste zu widersetzen. 7. Schon unter Ferdinand I. war das Uebergewicht des Protestan- tismus in Deutschland so groß, daß nach der Berechnung eines venetiani- schen Gesandten im Jahre 1558 nur noch der zehnte Theil des deutschen Volkes dem katholischen Glauben treu geblieben war. Außer dem Kaiser- Hause und den Herzogen von Bayern und Cleve waren die mächtigeren weltlichen Fürsten Deutschlands nun sämmtlich protestantisch, und wie in Oester- reich waren auch in den Ländern jener beiden Herzoge sehr viele dem evan- gelischen Glauben zugethan. Im nördlichen Deutschland vollendete sich der Abfall von der Kirche durch die Gewalt, welche die Fürsten über die Bis- thümer erlangten, und durch die Uebertretung des kirchlichen Vorbehaltes. In vielen Bisthümern setzten die Fürsten theils durch eigenmächtige Ernen- nung, theils durch eine von ihnen bewirkte Wahl Sohne ihrer Häuser als

8. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 375

1862 - Soest : Nasse
Schlacht bei Prag. 375 einer Stunde hatte das ligistisch- kaiserliche Heer den vollständigsten Sieg errungen und das Lager sowie zehn Geschütze und hundert Fahnen erbeu- tet; über 4000 Krieger des böhmischen Heeres kamen thcils im Kampfe, theils in der Moldau um; von jenem kaum so viel Hunderte. Zur Errin. gnng dieses glänzenden Sieges hatte der Graf von Tilly, welcher den lin- ken Flügel befehligte, durch Tapferkeit und Geistesgegenwart das Meiste beigetragen. 8. Als die Kunde von dieser Niederlage des böhmischen Heeres zu Prag einlief, saß der König Friedrich mit dem englischen Gesandten des der Tafel; er eilte sofort auf den Wall und sah, daß die Seinigen in der größten Verwirrung und eiligster Flucht begriffen waren. Die Stadt nahm die Fliehenden auf und war entschlossen, eine Belagerung auszuhal- ten; aber Maximilian gab dem Könige nur acht Stunden Bedenkzeit, ob er die Krone niederlegen wolle. Da ergriff Friedrich, der mit der Schlacht auch alle Entschlossenheit verloren hatte, den Rath der Verzweiflung, ob- gleich ihm noch bedeutende Streitkrafte zu Gebote standen, floh mit seiner Gemahlin und den Anführern über Breslau und Berlin nach Holland, in solcher Eile, daß er sogar Krone, Scepter und alle geheimen Papiere zu- rückließ. Spottend nannte man ihn seitdem „den Winterkönig", da ferne Königsherrschaft nur einen Winter gedauert hatte. Am Tage nach der Schlacht hielt der siegreiche Maximilian seinen Einzug in die Hauptstadt Böhmens, welches Tilly mit den kaiserlich-bayerischen Truppen bald zum Gehorsam zurückführte. 9. In ängstlicher Spannung erwartete das rebellische Land sein Schicksal. Die Besiegten mußten die ganze Strenge des Kaisers empfin- den, welcher mit eigener Hand den Majestätsbrief vernichtete, indem er die Unterschrift zerschnitt und das große Siegel ablöste. Nachdem eilf kaiser- liche Commiffarien eine genaue Untersuchung angestellt hatten, wurden sie- den und zwanzig der strafbarsten Böhmen hingerichtet, ihr Vermögen sowie das von vielen anderen Geflüchteten und für schuldig Erklärten eingezogen, die protestantischen Prediger aus dem Lande verwiesen und allen Protestan- ten aufgegeben, binnen sechs Monaten auszuwanvern; dagegen wurden die Jesuiten zurückgerufen und die katholische Religion wurde in allen kaiser- lichen Erbstaaten wieder hergestettt. Der vertriebene König Friedrich wurde als Hochverräther in die Acht erklärt; Maximilian von Bayern aber erhielt später zum Lohn die Churwürde und die pfälzischen Länder diesseits des Rheins, und der Churfürst von Sachsen zur Entschädigung für aufgewen- dete Kriegskosten die Lausitz als erbliches Pfand. Das Verfahren Ferdinands gegen b;e Böhmen ist verschieden beurtheilt worden. „Statt dnrch Amnestie die Herzen des Volkes zu gewinnen" — sagt der Protestant Pfister — „hielt er sich berechtigt, über das mit dem Schwerte eroberte Böhmen Nach Willkür zu verfügen. Die andern Staaten mußten bei dieser Gelegenheit mit- büßen. Das ist Jesuiten moral!" Dagegen bemerkt der ebenfalls Protestant. Ees iichtöschreiber Löbell: „Ferdinand ist über dieses Verfahren namentlich von Protestant. Schriftstellern hart getadelt worden; doch hätten evangelische Fürsten unbe- denklich in ähnlichen Fällen ähnlich gehandelt, wie dies; unzählige Beispiele ans der Aeformationsgeschichte beweisen. Wie in Böhmen, ging es auch in Mähren; in Ober- Österreich, wo alle Bekehrungsvcrsuche bisher vergeblich geblieben waren, mußten die Protestanten allmälig da« Land verlassen." Beckcr'sche Weltgeschichte. Berlin 1837, Bd. 8, S. 305. 10. Der Krieg hätte in Folge der Schlacht auf dem weißen Berge, welche auch die Auflösung der Union herbeiführte, bald sein Ende erreicht, und es würde sich nur noch um das Schicksal der Rheinpfalz und ihres

9. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 473

1862 - Soest : Nasse
(Silbe des spanischen Erbfolgekrieges. 473 Carl Vi., 1711-1740. §. 157. Ende des spanischen Erbsolgekrieges. 4. Am 12. Oct. 1711 wurde Carl, der einzige männliche Sprosse des Hauses Habsburg, ein junger Mann von 26 Jahren, einstimmig zum Kaiser erwählt und am 22. Deo. gekrönt. Hätte der neue Kaiser nun auch die ganze spanische Monarchie errungen, so würde das euro- päische Gleichgewicht gestört und somit das Schreckbild der Uebermacht verwirklicht worden sein, gegen welches seit neun Jahren von halb Eu- ropa Krieg geführt worden war. Daher wurden geheime Unterhand- lungen zwischen England und Frankreich eingeleitet und bereits 1711 die vorläufigen Friedensbedingungen unterzeichnet, und im Jahre 1713 kam zu Utrecht der Friede zu Stande: Philipp V. ward als König von Spanien und dessen außereuropäischen Besitzungen unter der Be- dingung anerkannt, daß die Kronen Frankreichs und Spaniens nie ver- einigt würden, England erhielt von Frankreich Neufundland, Neu- schottland und die Hudsonsbai in Amerika, von Spanien die Festung Gibraltar und die Insel Minorca, sowie das Recht des Negerhandels nach dem spanischen Amerika; Preußen bekam das Quartier von Ober- geldern uno die allgemeine Anerkennung seiner neuen Königswürde; Savoyen erhielt Sicilien als Königreich, welches bald darauf gegen Sardinien vertauscht wurde. Holland, welches früher alle Vortheile zu einem besondern Frieden mit Frankreich zurückgewiesen hatte, erhielt jetzt einen geringeren Ersatz; es mußte die stärksten der eroberten Festun- gen herausgeben und behielt nur eine Reihe der schwächeren. 2. Der Kaiser und das Reich, von ihren Bundesgenossen verlas- sen, sollten nun allein unterhandeln, oder den Krieg allein fortsetzen. Die Bedingungen, welche die Franzosen ihnen machten, waren äußerst schimpflich. Ludwig Xiv. verlangte nämlich Alles, was seine Truppen auf dem linken Rheinufer besetzt hatten, zu behalten, und forderte außer- dem die Wiedereinsetzung der beiden geächteten Churfürsten von Bayern und Cölu in ihre Länder und Würden. Auf solche Bedingungen ein- zugehen, fand Carl Vi. unerträglich; er beschloß daher die Forschung des Krieges auch ohne Bundesgenossen. Das Reich trat diesem Ent- schlüsse bei, und verwarf die von Frankreich gemachten Friedensvor- schläge als zu hart und der Ehre des ganzen deutschen Namens schimpf- lich ; aber die That entsprach den schönen Worten nicht. Die südlichen und westlichen Reichskreise waren durch das vieljährige Kriegsuugemach er- schöpft, und im Norden des Reichs wurde ein 'zweiter verheerender Krieg von den Königen von Dänemark und Polen gegen die der Krone Schweden gehörigen deutschen Länder geführt. Deshalb erhielt der Kaiser vom Reiche nur geringe Unterstützung und von seinen eigenen Truppen waren für die Behauptung Italiens und für die Bewachung Ungarns §u viele unentbehrlich, als daß durch sie das Heer am Rheine aus die erforderliche Stärke hätte gebracht werden können. Eugen konnte daher mit dem kleinen Neichsheere gegen die ganze französische Macht nnter Billars nicht einmal die User des Rheines vertheidigen, so daß Billars Landau und Freibnrg eroberte, und auf dem rechten ^beinufer in früherer französischer Meise Verheerungen und Erpressun- gen aussührte. Die Fürsten des Reichs zeigten sieh so träge und wi- derwillig, daß dem Kaiser jede Hoffnung ans einen Erfolg oes fortge- setzten Krieges verschwand. 3. Daher kam cs noch im Jahre 1713 zu einer Zusammenkunft

10. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 170

1862 - Soest : Nasse
170 Conrad's Ii. zweiter Zug nach Italien. wegen des strengen Winters konnte der Kaiser dem Grafen Odo nicht ganz Burgund entreißen; da jedoch Conrad einen Einfall in die Cham- pagne machte, versprach Odo, Burgund zu räumen, hielt aber sein Ver- sprechen nicht, und Conrad sah sich genöthigt, einen neuen Zug nach Burgund zu unternehmen, wozu er auch die Großen des Königreiches Italiens mit ihren Kriegern aufbot. An der Rhone trafen die beiden Heere zusammen und nun wurden die von Odo noch besetzten Burgen schnell eingenommen, und seine vorigen Anhänger mit ihm aus dem Lande vertrieben. So brachte König Conrad endlich die burgundischeu Lande, worüber seit sechszehn Jahren gekämpft und unterhandelt war, zum deutschen Reiche. Burgund war ein schönes, blühendes Reich, das nach der Auflösung der karolingischen Macht über anderthalb hundert Jahre sich selbstständig zwischen dem west- und ostfränkischen Reiche er- halten hatte. Das deutsche Reich gewann nun ein großes Uebergewicht über die anderen Staaten. Seine Ausdehnung ging von der Ost- und Nordsee südlich bis zum mittelländischen Meere. 6. Im Jahre (1037) unternahm der Kaiser seinen zweiten Zug nach Italien, theils um Unruhen beizulegen, die inzwischen in Mailand ausgebrochen waren, theils um verschiedene Angelegenheiten in Rom zu ordnen. Der Erzbischof Heribert in Mailand, der sich gegen den Kai- ser aufgelehnt hatte, wurde abgesetzt, der Papst Benedict Ix., den die Römer verjagt hatten, wurde nach Rom zurückgcführt, und auch in Un- teritalien die durch den Fürsten Pandulf von Capua gestörte Ruhe wie- der hergestellt. Während seines Aufenthaltes in Italien erließ der Kai- ser zwei wichtige Gesetze; das eine betraf die kleineren Lehen (Consti- tutio de feudis), das zweite die Römerfahrt (Oonslitutio de expeditione komsna). In dem ersteren Gesetze sicherte er allen Vasallen (Val- vassoren) der größeren weltlichen und geistlichen Herren den erblichen Besitz ihrer Güter zu, so daß ihnen diese nicht anders genommen werden konnten, als durch den Spruch eines aus ihren Standesgenossen zusam- mengesetzten Gerichtes, von welchem die Berufung an den Kaiser oder an seinen Stellvertreter gestattet war. Zugleich setzte er fest, daß die Vasallen nur zu solchen Lieferungen an das kaiserliche Heer verpflichtet seien, welche schon seinen Vorgängern geleistet worden waren. Diese Verordnung Conrad's bildet die Grundlage des Lehnrechts, das sich in der folgenden Zeit entwickelte, und minderte die Abhängigkeit der Dienst- .mannen von den Großen bedeutend und damit zugleich die Macht der Letzteren. Das zweite Gesetz bestimmte die Verpflichtung der Reichs- vasallen und Ritterschaft, dem Kaiser bei seiner Römersahrt zur Krö- nung oder sonst zu des Reiches Nutzen und Ehre Heeresfolge zu leisten. 7. Mitten im Sommer (1038) trat der Kaiser aus Unteritalien seinen Rückzug nach Deutschland an, aber es brachen ansteckende Seuchen in seinem Heere aus und rafften viele tapfere Männer dahin, u. a. des Kaisers Stiefsohn, den Herzog Hermann von Schwaben. Das dadurch erledigte Herzogthum verlieh Conrad seinem Sohne Heinrich, der schon früher Bayern erhalten hatte. Im August stand der Kaiser mit dem Herrn auf der Nordseite der Alpen und wandte sich zunächst nach Bayern. , Von dort brach er im Herbst des Jahres 1038 nach Solo- thurn auf, wohin er eine große Versammlung der Fürsten und Vasallen des burgundischen Reiches berufen hatte. Auf dieser Versammlung be- stätigte er den sogenannten Gottesfrieden, nach welchem von Mittwoch Abends bis Montag Morgens jede Fehde ruhen sollte. Nachdem er
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