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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 138

1865 - Eisleben : Reichardt
138 Unb.d) 1697 wurde August der Starke, Kurfürst von Sachsens) zum König von Polen gewählt. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König in Preu- ßen anznerkennen, weil er für den spanischen Erbfol- ge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.» j70o—17(4 Der spanische Erbfolgekrieq. Karl ll. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spa- nischen Thron verlangte Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. ' Er- sterer wird vom Kurfürsten von Baiern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte!, letzterer von England unterstützt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen die Franzo- sen und Baiern bei Höchstädt. Der Sieg durch die preußische Infanterie unter Leo- pold von Dessau entschieden. Baiern eingenommeu- 1705—1711 Kaiser Joseph I. 1706 Eugen siegt bei Turin, Marlborough bei Ra- millies. 1711-1740 Kaiser Karl Vi. Trotz fortdauernder Sieget') schließt England (und Hol- land) mit Ludwig den Frieden zu Utrecht (1713), damit Karl durch die Erwerbung Spaniens nicht zu mäch- tig werde. Auch Preußen tritt diesen: Frieden bei. g) Erst nach unglücklichem Feldzüge schließt auch Kaiser Karl 1714 Friede zu Raftadt und Baden.h) Philipp V. behält Spanien, Karl bekommt die span. Niederlande, Mailand, Neapel und (statt Sicilien) Sardinien.!) England behielt das 1704 besetzte Gibraltar. Der Kurfürst von Baiern wieder eingesetzt. 6) 1714 begann in England mit dem Kurfürstelt Georg von Han- nover die Herrschaft des Hauses Hannover. Die Per- sonal-Union Großbritanniens und Hannovers dauerte bis 1837, bis zur Thronbesteigung der Königin Viktoria. 0) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. ff Engen und Maxlborough siegen noch 1708 bei Oudenarde, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzdem fällt Marlb. bei der Königin Anna in Ungnade. g) Jetzt allgemeine Anerkennung des Königreichs Preußen. Nur der Papst nicht. b) Dieses Baden liegt in der Schweiz. 1) Diese Insel kam aber schon 1720 an das Haus Savoyen, welches dafür Sicilien herausgeben mußte. Daher Königreich Sar- dinien.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 132

1890 - Leipzig : Reichardt
132 seine Eroberungen auf dem rechten Rheinufer gab er heraus. Der Kurfürst von der Pfalz und der Herzog von Loth-ringen erhielten ihre Lnder wieder; doch sollte in der Pfalz die katholische Religion die herrschende bleiben. 16881713 Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, nachmals König Friedrich I. von Preußen. Zwar prachtliebend und eitel, sorgt aber fr das Militr und die Wissenschaft. 1694 die Universitt Halle ge-grndet. 1700 Grndung der Akademie der Wissenschaften auf des berhmten Philosophen Leibnitz Veranlassung ^). 1701 Friedrich setzt sich und seiner Gemahlin Sophie l8.Jan. Charlotte zu Knigsberg die Knigskrone auf. Auch das Haus Wettin hatte kurz vorher die Knigswrde erlangt, indem 1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen^), zum König von Polen gewhlt worden war. Der Kaiser war geneigt, Friedrich als König von Preußen anzuerkennen, weil er fr den spanischen Erbfolge krieg seiner Hilfe bedurfte, die ihm Friedrich auch treulich leistete. (Fürst Leopold von Dessau.) 17011714 Der spanische Ertifolgekrieg. Karl Ii. von Spanien war kinderlos gestorben. Den spanischen Thron verlangte Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, Kaiser Leopold fr feinen Sohn Karl3). Ersterer wird vom Kurfrsten von Bayern (dem Ludwig Aussicht auf die spanischen Niederlande gemacht hatte), letzterer von England, Holland und Preußen untersttzt. 1704 Marlborough und Eugen schlagen diefranzosen und Bayern bei Hchstdt. Ruhmvoller Anteil der preuischen Infanterie unter Leopold von Dessau. Bayern eingenommen. 17051711 Kaiser Joseph 1. 1706 Eugen siegt bei Turin (Preußen nehmen wiederum in hervorragender Weise unter Leopold von Dessau teil), Marlborough bei Ratnill ies4). Ludwig Xiv. auch in den folgenden Jahren durch schwere Niederlagen gedemtigt, erbot sich, Hilfsgelder zur Ver-treibung seines Enkels Philipp aus Spanien zu zahlen und den Elsa samt Straburg herauszugeben (1709). Als *) Dessen Verkehr mit der geistvollen Knigin Sophie Charlotte (in Charlottenburg). Sie war eine hannoversche Prinzessin. 2) Verschwenderisch und sittenlos, wird katholisch Polens wegen. 3) Siehe die Stammtafel der Habsburger. 4) Eugen und Marlborough siegen noch 1708 bei Dubenatbe, 1709 in der blutigen Schlacht bei Malplaquet. Trotzbem fllt Marlborough bei der Knigin Anna in Ungnade.

3. Weltkunde - S. 142

1886 - Hannover : Helwing
142 der Hugenotten. Zur Abwehr seiner maßlosen Übergriffe ver- banden sich endlich Brandenburg, Schweden und Holland. Nach beseitigter Türkengefahr schloß der deutsche Kaiser zu gleichem Zwecke mit dem Könige von Spanien, dem Kurfürsten von Bayern und Sachsen und den oberrheinischen Städten „das große Augsburger Bündnis". Demselben trat nachher auch noch der zum Könige von England erhobene Wilhelm Iii. von Oranien bei. Als Ludwig von den Rüstungen der Verbündungen hörte, brach er zuerst los, 1688. Zur Sicherung der Grenze ließ Ludwig die Pfalz auf eine Strecke von vielen Meilen furchtbar verheeren. Die blühenden Städte Heidelberg, Mannheim, Baden, Rastatt, Worms, Speyer, Oppenheim re. gingen in Flammen auf, die Einwohner wurden auf die schneebedeckten Felder gejagt und dem Hungertode preisgegeben, alle Kunstwerke auf bübische Art zerschlagen und selbst die Königsgräber in Speyer umgewühlt. Durch seine großen Feldherrn blieb Ludwig nach 10 jährigem Kampfe Sieger und behielt im Frieden zu Ryswick (1697) den ganzen Elsaß. „In allen drei Raubkriegen hatte Deutsch- land sich völlig ohnmächtig nach außen hin bewiesen und hatte gezeigt, wie leicht die Beute da ist, wo Gemeinsinn und nationale Ehre erloschen sind." § 70. Der spanische Erbsolgekrieg. In Spanien starb das von den Habsburgern stammende Königshaus aus. Da verlangte Ludwig Xiv. die Krone für seinen Enkel Philipp, der deutsche Kaiser für seinen Sohn Karl; beide waren Seitenverwandte. Die meiste Berechtigung hatte Leopold; da aber Frankreich nicht nachgeben wollte, entstand der sog. spanische Erb- folgekrieg (1701—1714). Mit Österreich waren England, Holland, Preußen und das deutsche Reich verbunden. Leider stellten sich zwei deutsche Fürsten, die Kurfürsten von Bayern und Köln, aus die Seite Frankreichs. Philipp ließ sich in Spanien huldigen, aber Karl konnte hier nur wenig Erfolge erringen. Die Hanptschauplätze des Krieges waren Italien, Deutschland und die Niederlande. Der kaiserliche Feldherr Eugen und der englische Führer Marlborough Mahlböro) warfen die Bayern und Franzosen ganz nieder, so daß Ludwig gern Frieden machen, ja selbst den Elsaß wieder herausgeben wollte. Als man aber verlangte, er solle seinen Enkel aus Spanien vertreiben, ging der Krieg weiter. Da starb Leopolds Nach- folger, Joseph I., und sein Bruder Karl wurde nun deutscher Kaiser, er mußte also Spanien verlassen. Auch der englische Feldherr wurde von seiner Königin plötzlich entlassen. Da erlahmte der Krieg. 1713 wurde zu Utrecht und 1714 zu Rastatt Frieden geschlossen unter folgenden Be- dingungen: Philipp erhielt von der spanischen Erbschaft das Königreich Spanien und die außereuropäischen Besitzungen; doch sollten die Kronen Spanien und Frankreich aus ewig getrennt bleiben. Englands behielt Gibraltar und empfing außerdem von Frankreich die Hudsonsbai, Nen- schottland und Ncufoundland in Amerika. Savoyen bekam eine Reihe von Festungen an der französischen Grenze und die spanische Insel Sizilien samt dem Königstitel. Holland erlangte auch einige Grenzfestungen und Handelsvorteile, Preußen ein Stück Land am Rhein (Geldern). Der Kaiser, der rechtmäßige Erbe, erlangte noch ziemlich viel davon: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und die Insel Sardinien. Die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder eingesetzt. Der Kaiser

4. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 458

1862 - Soest : Nasse
458 Preußen unter seinen beiden ersten Königen. mit Ludwig Xiv. verwickelt und dadurch zugleich in einen Krieg mit den Schweden, über welche er zwar Ven glänzenden Sieg bei Fehrbellin (1675) errang (f. oben S. 431); aber von seinen Bundesgenossen verlassen, sah sich der große Churfürst genothigt, mit Frankreich und Schweden den Frie- den zu St. Germain en Laye 1679 einzugehen und alle seine Eroberungen bis auf einen unbedeutenden Landstrich am rechten Oderufer zmückzugeben. 4. Friedrich Hi. (als Churfürst 1668—170!), voll Ehrgeiz und Liebe zu äußerm Glanze, glaubte sein Anseben und seine Macht am besten durch einen engen Anschluß an den Kaiser heben zu können, und unterstützte des- halb denselben mit 6000 Mann im Türkenkriege. Da sein nächster Nach- bar, der Churfürst von Sachsen, Köllig von Polen und der Prinz von Ora- nten, mit dem er Geschwisterkind war, König von England geworden war, während er selbst noch immer Cbursürst hieß; so suchte er den Kaiser Leo- pold für seinen Plan, den Königstitel anzunebmen, zu gewinnen. Das ge- lang ihm durch die Vermittlung des bei dem Kaiser persönlich beliebten und sehr einflußreichen Jesuiten Wolf, und da der Kaiser bei der Erledigung des spanischen Thrones die mächtigsten Reichsfürsten auf seiner Seite zu sehen wünschte; so kam am 16. November 1700 zu Wien ein Vertrag zwischen dem Kaiser und dem Chursürsten zu Stande, in welchem Leopold den preußischen Königstitel anzuerkennen versprach, Friedrich aber sich verpflich- tete, 10,000 Mann für den Kaiser iu's Feld zu stellen und im Reiche kei- nen anderen Rang, als den bisherigen, in Anspruch zu nehmen. Kaum erhielt der Churfürst von der Unterzeichnung dieses Vertrages Kunde, so eilte er mitten im Winter mit seiner Familie und seinem ganzen Hofe nach Königsberg, und setzte sich dort unter großen Feierlichkeiten am 18. Januar 1701 die Krone aus. Was damals als ein Werk der Eitelkeit erschien, wurde in der Folge als ein Meisterstück der Staatsknust befunden. „Die Königswürde", sagte Friedrich kl., Frie- drich's I. großer Enkel, „hob das Haus Brandenburg aus der Abhängigkeit empor, in welcher die andern deutschen Fürsten unter dem Hause Oesterreich schmachteten. Friedrich gab durch Erwerbung derselben seiner Nachkommenschaft einen Antrieb zu hohen. Dingen, und schien ihr sagen zu wollen: Macht euch des Titels würdig, den ich euch verschafft habe, vollendet den Bau, dessen Grundstein ich gelegt habe!" 8. 152. Preußen unter seinen beiden ersten Königen, 1701—1740. 1. Friedrich I. (als König 1701—1713), Im spanischen Erbfolge- kriege, welcher in demselben Jahre ausbrach, in welchem Friedrich die K>H nigskrone erlangt hatte, stand der neue König seinem Versprechen gemäß treu auf der Seite des Kaisers und seiner Verbündeten. Unter ihrem tapfern Führer Leopold von Dessau erwarben die preußischen Truppen in den Schlachten bei Höchftedt (1704), bei Turin und Ramillies (1706), bei Malplaquet (1709) unsterblichen, bis zu fernen Ländern getragenen Ruhm- Der preußische Staat erhielt unter seinem ersten Könige durch'das Zusam- mentreffen glücklicher Umstände einen nicht unbedeutenden Zuwachs. Durch Erbschaft erwarb er die Grafschaft Meurs und Lingen, und durch Kauf die Grafschaft Teklenburg in Westfalen. Nach dem Tode des spanischen Kö- nigs Carl Ii. nahm er als Herzog von Cleve, alter Ansprüche zufolge, Geldern in Besitz; auch wurde er als Fürst von Reuenburg und Valengm in der Schweiz anerkannt. — Auch für die Hebung der Wissenschaften und Künste war Friedrich 1. sehr tbätig Er stiftete noch als Cbursürst (169-1) die Universität zu Halle, eine Maler und Bildhauer-Akademie (1696) um (1700) die Akademie der Wissenschaften in dem von ihm verschönerten Berlin.

5. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 462

1862 - Soest : Nasse
462 Der spanische Erbfolgekrieg. Theilnahme an dem Rachekriege gegen seinen Erbfeind entschloß. Am 6. Oct. 1702 erfolgte die Kriegserklärung, deren Ende lautete : „Frankreich habe nichts unterlassen, was zur Beschimpfung und Unterdrückung deutscher Nation gereichen könne, um dadurch endlich die vorlängst gesuchte Univer- salmonarchie desto eher zu errichten." Uebrigens fiel in diesem Jahre (1702) am Rheine außer der Schlacht bei Frievlingen nichts von Bedeu- tung vor. Die Franzosen unter Villars hatten nämlich am 14. Oet. mit großer Geschicklichkeit bei Hüningen den Uebergang über den Rhein bewerk- stelligt, wurden aber vom Reichsheere unter Ludwig von Baden bei Fried- lingen zurückgeschlagen. In Folge dieser Niederlage mußte Villars die ver- suchte Vereinigung mit Bayern aufgeben und sich über den Rhein zurück- ziehen. An der Maas behielt Marlborough gegen die Franzosen die Oberhand. In Italien dagegen war Eugen noch zu schwach, um etwas Bedeutendes gegen die überlegene Macht der Franzosen unternehmen zu kön- nen, und es schien, als wollten die Gegner überhaupt erst die Kräfte im Kleinen aneinander versuchen. 7. Das nächste Jahr (1703) war schon reicher an Kriegsthaten. Während in Italien der Graf von Stahremberg gegen den tüchtigen Ven- dome die Defensive beibehielt, erwarb sich Marlborough neue Lorbeeren in den Niederlanden und eroberte an den Grenzen derselben die festen Plätze Bonn, Tongern, Huy, Limburg und Geldern. Aber mitten in Deutsch- land loderten durch die Schuld Marimilian's von Bayern die Kriegsflam- men schrecklich auf; es gelang nämlich im Jahre 1703 dem französischen Marschall Villars, über den Rhein zu dringen, durch die Engpässe des Schwarzwaldes zu schleichen, und sich mit dem Churfürsten von Bayern in Schwaben zu vereinigen. Den Franzosen gelang dieser Zug, weil der Kaiser einen beträchtlichen Theil seines Heeres vom Rheine hatte zurückzie- hen und den Prinzen Eugen an dessen Spitze stellen müssen, um eilten abermaligen gefährlichen Aufstand in Ungarn zu bekämpfen, welchen eben- falls französischer Einfluß hervorgerufen hatte. Der Churfürst von Bayern entwarf nun den Plan, einen Einfall in Tyrol zu machen, um dieses ihm so wohlgelegene Land zu erobern und dem Herzoge von Vendome einen Weg aus Italien in's Oesterreichische zu bahnen. 8. Daher brach er mit 10,000 Mann der besten Truppen dahin auf, während der französische Marschall Villars zur Deckung Bayerns zurückblicb. Ein un- glücklicher Weise in Cufstein entstandener Brand bewirkte, daß diese wichtige Bergfestuug sogleich in des Churfürsten Hände fiel. Im ersten Schrecken erga- den sich mehrere andere feste Plätze und im Juni sogar das wichtige Inns- bruck. Von dort zogen die Bayern nach Eroberung der Ehrenberger Clause den Brenner hinan, um sich den Weg nach Italien zu öffnen. Hier aber warteten ihrer, durch eine Schaar österreichischer Krieger verstärkt, die tapfern Tyroler, welche der muthige Amtmann von Landeck, Martin Ster- zing, befehligte. Sie batte die steilen Höhen zu den Seiten der Pässe er- klommen, durch welche die Bayern ziehen mußten, und stürzten nun Baum- stämme und Steine auf die gedrängt ziehenden Feinde herab. In dieser schlimmen Lage blieb dem Churfürsten nichts übrig, als den Befehl zu ge- den, schleunigst sich zurückzuziehen; allein auf dem Rückzuge litt das bayerische Heer noch größern Verlust, so daß der Churfürst nur mit der Hälfte der Truppen, die ausgezogen waren, nach zwei Monaten nach Bayern zurück- kam. Bald darauf vereinigte er sich wieder mit Villars, und beide griffen am 20. Sept. den österreichischen General Styrum zwischen Oberklau und Hochstedt an und brachten ihm eine völlige Niederlage bei. In Folge die-

6. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 464

1862 - Soest : Nasse
464 Dcr spanische Erbfolgckrieg. 3. Unterdessen war aber auch zugleich der Prinz Eugen mit 18,000 Mann aus den Linien bei Stollhofen ihm nachgerückt, und stand zu der- selben Zeit in der Gegend von Donauwerth, wo sich Marlborough möglichst schnell (11. Aug.) mit ihm vereinigte, nachdem er den alten und bedächti- gen Prinzen von Baden listiger Weise fortgeschickt hatte. Beide rückten nun gemeinschaftlich am 12. Aug. nach eingelaufener Nachricht, daß der Feind bereits in der vorhergehenden Woche bei Lauingcn die Donau über- schritten habe, auf den Flecken Höchstedt zu, in dessen Nähe sie den Feind schon aufgestellt fanden. Es ward beschlossen, ihm sogleich eine entschei- dende Schlacht zu liefern. 4. Am 13. August rückten sie in aller Frühe aus dem Lager und standen um sechs Uhr dem Feinde gegenüber, der um 4000 Mann stärker war. Da man noch einige Moräste umgehen und über mehrere Flüßchen setzen mußte, so begann die eigentliche Schlacht erst gegen ein Uhr Nach- mittags. Die Franzosen hatten nicht allein eine bessere Stellung und eine größere Truppenzahl, sondern auch den Vorthcil der einheitlich u Masse für sich, da ihr Heer nur aus Bayern und Franzosen, das der' Gegner aber aus Oesterreichern, Preußen, Hannoveranern, Würtembergern, Dänen, Hol- ländern und Engländern bunt zusammengesetzt war. Aber die vereinte Klugheit zweier trefflicher Feldherren und das Vertrauen ihrer Mannschaft auf sie überwand alle Schwierigkeiten. Marlborough führte deu rechten Flügel, der aus Engländern, Holländern und Deutschen bestand, gegen Tal- lard an, Eugen drang mit dem linken Flügel auf die Bayern ein. Mehr- mals wurden ihre Angriffe zurückgeschlagen, aber immer sammelten sie sich wieder und gingen auf's neue in das fürchterlichste Feuer. Endlich nach Sonnenuntergang ward die Flucht der Feinde allgemein. Ein Theil der Franzosen versuchte, sich im Dorfe Blindheim zu behaupten, aber von allen Seiten eingeschlossen, mußten sie sich ergeben. 5. Die Verbündeten hatten einen glänzenden Sieg errungen; denn 20,000 Franzosen und Bayern lagen todt oder verwundet auf dem Schlacht- felde; 15,220 Mann, und unter diesen der Marschall von Tallard selbst nebst seinem Sohne und 818 Officieren, waren gefangen. Die reiche Kriegs- casse, 5300 Wagen mit Lebensmitteln und Kriegsbedarf, 3600 Zelte, zwei Schiffbrücken, 117 Canonen, 24 Mörser, 129 Fahnen, 171 Standarten und 17 Pauken fielen in die Hände der Verbündeten. Das französische Heer war so gut als vernichtet, die Feinde aus ganz Bayern und Schwa- den vertrieben, und der bisher so hartnäckige Churfürst von Bayern nun durchaus zu Grunde gerichtet. Von diesem glorreichen Tage an tönte der Name Marlborough's, welchen der Kaiser sogleich zum Neichsfürsten er- nannte, in Liedern durch ganz Deutschland wieder; der Held selbst krönte seinen Ruhm noch durch menschenfreundliche Sorgfalt für die Verwundeten und durch freundliches Benehmen gegen die Gefangenen. Dem Churiürsten von Bayern blieb nun nichts übrig, als mit den Franzosen über den Rhein zu ziehen. Sein Land sowie auch die Reichsstädte Negensburg, Augsburg und Ulm wurden sogleich von den kaiserlichen Truppen besetzt und von einem kaiserlichen Statthalter verwaltet. Die Feldherren zogen hierauf an den Rhein; Ludwig von Baden eroberte im November Landau, Eugen und Marlborough hingegen vertheidigten Kronweißenburg gegen den Marschall von Villeroi. Trier ward von den Franzosen freiwillig verlassen, Trarbach ergab sich (im Deo.) an den Erbprinzen von Hessen-Caffkl. Im Spät- herbste gingen die beiden ruhmgekrönten Helden, Eugen nach Wien und

7. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 466

1862 - Soest : Nasse
466 Der spanische Erhfolgekrieg. halten Unö dann seine ganze Streitmacht dem spanischen Erbfolgekriege zu- wenden zu können; aber nur langsam wandte sich der Sieg von den Re- bellen auf die Seite des Kaisers. Drei Jahre nach einander (1708—1711) traf die Ungarn Schlag auf Schlag; die kaiserlichen Feldherren eroberten nach vielen glücklichen Treffen alle Festungen wie- der und zwangen den von Ludwig Xiv. unterstützten Aufwiegler Franz Ragoczy zur Flucht nach Polen. Die übrigen Häupter deö Aufstandes unterwarfen sich auf billige Bedingungen (April 1711), Ragoczy und seine Anhänger wurden, weil sie die auge- boteue Verzeihung verwerfend den Frledenövertrag nicht Unterzeichneten, in die Acht erklärt. 3. Wären durch diese ungarischen Wirren die Streitkräfte Oesterreichs nicht zersplittert, so würden im ersten Negierungsjahre Joseph's 1. (1705) ohne Zweifel in Deutschland größere Thaten ausgeführt worden sein. Der Prinz Eugen erhielt in Italien den Oberbefehl mit unumschränkter Vollmacht in Kriegsangelegenheiten; allein Vendóme ließ mit seiner überlegenen Macht ihn nicht weiter bis an die Adda Vordringen. Marlborough stand mit sei- nem Heere am Rheine und wollte in Vereinigung mit dem Reichsheere den Marschall von Villars zurücktreiben; aber zu dieser Vereinigung nahm sich der alte, bedächtige Prinz von Baden so viel Zeit, daß die schönste Gele- genheit, die Franzosen mit Erfolg anzugreifen, für den englischen Feldherr» vorüberging. Da nun inzwischen aus den Niederlanden die Kunde einlief, daß Villeroi mit einem Heere die Maas hinuntergerückt sei, Hup wegge- nommen und Lüttich belagert habe, so konnte Marlborough nicht länger an der Saar auf das Reichsheer warten und zog sich schleunig nach Mastricht zurück. Kaum war er abgezogen, als Villars aus seinen Verschanzungen hervorbrach, und das kleine Reichsheer so in Schranken setzte, daß der Be- fehlshaber von Saarbrücken seine Festungswerke freiwillig in die Luft sprengte, und der Commandant von Trier seine reichgefüllten Magazine in Brand steckte, bevor sich noch ein Franzose sehen ließ. Beide Städte erga- den sich bald darauf den Franzosen. V.llars nut Marsin vereinigt, trieben nun (4. Juli 1705) auch das Reichsheer aus seinen Linien bei Kronweißen- burg. Dagegen befreite Marlborough Lüttich von der Belagerung, entriß den Franzosen Hup (11. Juli) wieder und erstieg am 18. Juli die Linien von Tirlemont, wo sich Villeroi und der Churfürst von Bayern mit über- legener Truppenzahl verschanzt hatten. Nach einem Verluste von mehr als 7000 Mann sahen sie sich genöthigt, sich unter die Canonen von Löwen zu- rückzuziehen, wo sie sich gegen den kampfcsmuthig nacheilenven Herzog Marl- borough noch glücklich verschanzen konnten, indem dieser sich auf einmal durch Mißgunst des holländischen Generals Schlangenburg gehemmt sah. 4. Wahrend der Churfürst von Bayern mit dem Reste seines bei Höchstedt geschlagenen Heeres Villeroi's Fahnen folgte, litt sein armes Land unter dem großen Drucke der österreichischen Commissarien. Die alten Lasten blieben, und zu denselben gesellten sich die Kosten und Beschwerden aus der Verpflegung durchziehender Truppen. Den größten Widerwillen erregte je- doch die Aushebu ng der jungen Mannschaft für den österreichischen Dienst, weil zwischen Qesterreichern und Bayern, wie oft zwischen Nachbarn, Feind- schaft bestand. Der Unmuth über die Plagen des Krieges und über die Erpressungen der fremden Beamten fand in dem Umstande Zuwachs, daß der größte Theil des Reichsheeres aus den Truppen der evangelischen Kreise, aus Brandenburgern, Würtembergern und Dänen zusammengesetzt war, welche das strenge Verbot, durch Spott und Hobn über Kirchengebräuche den Reli- gionseifer des katholischen Volkes zu reizen, oft genug übertraten. Die

8. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 469

1862 - Soest : Nasse
Der spanische Erbsolgckrieg. 469 in der Mitte, und die Gothaer auf dem rechten Flügel. Zu derselben Zeit machte der Graf Daun mit zwölf Bataillonen einen Ausfall aus der Festung, und cs entstand ein fürchterliches Handgemenge. Zwei- mal wurden die Deutschen zurückgetrieben; aber zum dritten Male er- stiegen zuerst die Preußen die feindlichen Schanzen und die Uebrigen folgten ihnen nach. Nach einem zweistündigen blutigen Kampfe war die Schlacht entschieden; 5000 todte und verwundete Franzosen lagen auf dem Schlachtfelde. Unter den Letztern war auch der Marschall von Marsin, der gefangen nach Turin gebracht wurde, wo er am folgenden Tage starb. Ueber 6000 Franzosen wurden gefangen und von dem ganzen großen Heere von 80,000 Mann blieben kaum 1500 zusammen. Auch die großen Vorrathe, welche der Herzog von La Feuillade zur Er- oberung Turin's mit sich geführt hatte, 213 Cauonen, 80,000 Fässer Pulver, 55 Mörser, nebst einer großen Anzahl Bomben, Kugeln und Granaten, sowie die reiche Kriegscasse nebst einer großen Anzahl von Mauleseln und Pferden wurden eine Beute der Sieger. 9. Wie durch Marlborough's Sieg bei Ramillies ganz Brabant und Flandern, so war durch diesen einzigen Sieg Eugcn's bei Turin fast ganz Italien vom Feinde gereinigt, und der vorherständerlose Her- zog von Savoyen wurde in alle seine Staaten wieder eingesetzt. En- gen's Name ward, wie kurz vorher noch Marlborough's, durch ganz Europa mit allgemeiner Begeisterung genannt. Nachdem er in den folgenden Monaten aus mehreren mailändischen Festungen die Franzo- sen vertrieben hatte, legte er seine Truppen in die Winterquartiere. Im Winter trieb er bedeutende Kriegsßeueru von den italienischen Fürsten ein und brachte es durch Unterhandlungen mit Ludwig Xiv. dahin, daß dieser in einer sogenannten Gencralcapitulation, die am 13. März 1707 unterzeichnet wurde, alle Platze der Lombardei, welche die bourbonischen Truppen noch inne hatten, zu räumen versprach. 10. E Nachdem ^ im Jahre 1706 zwei Provinzen der spanischen Monarchie, nämlich die Lombardei und die Niederlande den Franzosen entrissen waren, kam im folgenden Jahre (1707) auch die dritte, näm- lich Neapel in den Besitz des Kaisers. Zur Eroberung dieses Landes, wo nur ein kleines spanisches Heer stand, waren nur 8000 Mann nö- thlg, die von den Neapolitanern) welchen die französische Herrschaft ver- haßt war, mit Freuden ausgenommen wurden. So hatte Frankreich seine letzte Stütze in Italien verloren. 11. Auf Verlangen der Seemächte unternahm der Prinz Eugen mit dem Herzoge von Savoyen im Juli 1707 von Nizza aus einen Zug in's südliche Frankreich, um Toulon zu erobern. ' Während sie diese Stadt von der Landseite einschlossen, sperrte eine englisch-hollän- dische Flotte sie von der Seeseite her. Allem die Stadt war viel zu fest,' das zürn Ersatz h ranrückende französische Heer des Marschalls von Lesse viel zu stark) und die Unzulängl cksteit an Zufuhr zu groß, als daß rr cht der vorsichtige Eugen es diesmal für das Beste gehalten ha- den sollte, bcn Rückzug anzntreten^ Auf dem Rückwege eroberte er (3. Oet.) die Festung Susa, den Schlüssel zu Piemont von Frank- reich aus. 12. Am Oberrhcine war das Glück den Verbündeten weniger günstig. Als nämlich im Anfänge des Jahres 1707 der Prinz Ludwig von Baden gestorben, und an dessen Stelle der alte Markgraf Ehristian Ernst von Baireuth gerückt war, gelang es den Franzosen

9. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 340

1862 - Soest : Nasse
340 Der schmalkaldische Krieg. geschickt, um über ein Bündniß zu unterhandeln, welches auch am 26. Juni 4546 zu Stande kam. Der Papst bewilligte 4.00,000 Goldgul- den, 12,000 Mann italienisches Fußvolk und 500 leichte Reiter auf 6 Monate. Mit den deutschen Ständen und den Schweizern knüpfte der Kaiser selbst Unterhandlungen an. Auch gelang es ihm bei drei pro- testantischen Fürsten, dem Herzoge Moritz von Sachsen und den Mark- grafen Johann und Albrecht, sie für seine Sache zu gewinnen. Die Vorkehrungen des Kaisers zum Kriege blieben den schmalkaldischen Bundesgenossen nicht verborgen. Sie schickten daher zu ihm und be- zeugten ihm ihr Befremden über seine Rüstungen. Er ließ ihnen ant- worten, „er sei väterlich gegen sie gesinnt, und alle diejenigen, welche ihm gehorsam sein würden, sollten seinen gnädigen und väterlichen Willen empfinden; dagegen würde er gegen alle diejenigen, welche sich widersetzen würden, nach Gerechtigkeit und Strenge verfahren." Diese Antwort nahmen die Protestanten für eine Kriegserklärung und be- schleunigten ihre Gegenrüstungen. 5. Der Kaiser stand mit nur 9000 Mann, unter denen 2000 Spanier, bei Regensburg und erwartete erst seine ansehnlichen Heere, welche ihm der Papst aus Italien schicken und der Graf von Büren aus deu Niederlanden zuführen sollte. Unterdessen erschien im Früh- linge des Jahres 4546 das Heer seiner Gegner (der süddeutschen Städte Ulm, Augsburg, Heilbron u. a.) unter Sebastian Schärtlin vonbur- tenbach bereits wohlgerüstet im Felde. Dieser tüchtige und kriegser- fahrene Feldherr beabsichtigte, das kleine Heer des Kaisers, bevor es sich verstärkt habe, zu vernichten und den aus Italien heranziehenden Truppen den Durchzug durch Tyrol zu versperren; allein er konnte weder das Eine noch das Andere ausführen; denn die Bundesräthe in Ulm, deren Befehlen er gehorchen mußte, schrieben ihm vor, das bayerische Gebiet, als ein neutrales, nicht zu verletzen. 6. Im August erschienen auch Landgraf Philipp und Churfürst Johann Friedrich, welche kurz vorher vom Kaiser mit der Reichsacht belegt worden waren, an der Spitze ihrer Truppen im Felde, vereinigten sich mit Schärtlin und bezogen ein Lager bei Donauwörth. Sie waren 47,000 Mann stark und hätten den Kaiser überraschen können. _ Deshalb verlangte auch Schärtlin, welcher in Tyrol einfiel und die wichtige Ehrenberger Clause nahm, daß man mit gesammter Macht Vordringen solle; aber die Fürsten wollten nicht, indem sie sich der thörichten Hoff- nung Hingaben, daß der auf seinen kaiserlichen Bruder eifersüchtige Erzherzog Ferdinand, sowie das stets auf Oesterreich eifersüchtige Bayern sich für sie erklären würden. So ließ die Uneinigkeit der feindlichen Anführer den Kaiser entwischen und er konnte sich, ungehindert von der weit überlegenen Streitmacht seiner Gegner, welche über 70,000 Mattn geboten, denen er kaum 8000 entgegenstellen konnte, nach Lands- Wkmrückzuziehen. Alle Unternehmungen des Bundesheeres wurden Mh forthin gehemmt, weil der thatkräftige und entschlossene Landgraf Mm der allzu bedächtige Churfürst fast immer verschiedener Ansicht Ghroü'-' ' ■ Mk/77- Daher wurde es dem Kaiser möglich, nachdem er ungehindert 48,000 Spanier und Italiener an sich gezogen hatte, seine frühere 'Smnn'g bei Regensburg wieder einzunehmen,, welche, ex bald mit einem startbefeslig'.en Lager unter den Kanonen? von .Znaplstadtz vertauschte. Dieses Lager wurde von den Verbündetest .Molglos 'beschossen. Bald

10. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 443

1862 - Soest : Nasse
443 Leopoldi zweiter Krieg gegen Frankreich. Feldhcrrn, nämlich des Vorbildes edler Sitteneinfalt bedurfte, welches im schneidenden Gegensätze zu der an den deutschen Fürstenhöfen herr- schend gewordenen Verzerrung der heldenmütige Lothringer, der Ahn- herr des heutigen Kaiserhauses, darftellte. In einer Zeit, wo Fürstengröße in langen Titeln und andern: äußern Prunke gesucht wurde, trug der Besieger der Türken einen einfachen grauen Rock, ritt ein Schlachtroß mit unscheinbarem Geschirre und abgenutztem Sattel, und legte in den wenigen, aber stets den Gegenstand betreffenden Worten, die er sprach, mit der Fein- heit des hochgebildeten Weltmannes die größte Bescheidenheit, die bereitwilligste Aner- kennung fremden Verdienstes an den Tag. Niemand war gleichgültiger gegen den Ruhm, als der, welcher die Schlacht zur Befreiung Wien's, dann die Schlachten bei Barl'an, Gran, Mohacz geschlagen, Ofen, Siebenbürgen, ja eigentlich Ungarn erobert, und die Christenheit von der dreihnndertjährigen Furcht vor den Türken geheilt hatte. Wenn er nur den Zweck erreicht sah, war es ihm gleichgültig, wem die Ehre zu Theilc wurde. 5. Der Herzog Carl von Lothringen hinterließ einen trefflichen, von ihm gebildeten Schüler, den Prinzen Eugen von Savoyen, welchen Ludwig Xiv. selbst an seinem Hofe mit Ungunst behandelt, feines un- scheinbaren Aenßern wegen dem Spotte der Höflinge preisgegeben, und endlich durch schnöde Verweigerung einer Anstellung im Kriegsdienste veranlaßt hatte, in die Armee des Kaisers zu treten. Zn diesem Jüng- linge empfing der Kaiser Leopold einen Geist des ersten Ranges für Kriegs- uuö Staatskunst, der bestimmt war, den Ruhm feines Meisters im Felde zu verdunkeln und dem Stolze Ludwig's die empfindlichsten Schläge beizubringen. Damals jedoch wurde derselbe in Italien verwen- det, theils zur Unterstützung, theils zur Ueberwachung seines Vetters, des Herzogs Victor Amadeus von Savoyen, der sich der großen Allianz gegen Frankreich angefchloffen hatte. Ludwig Xiv. bereuete bald, den Prinzen Eugen abgewiesen zu haben, und suchte ihn durch die lockendsten Anerbietungen wieder zu gewinnen; aber der biedere Held blieb dem Kaiser treu. 6. Weil gleichzeitig in Folge der Schwächung, welche die Streit- kräfte des Kaisers durch den Abzug der Truppen aus Ungarn an den Rhein erlitten, die Türken dort von neuem das Uebergewicht gewonnen hatten, so daß selbst Belgrad am 8. Octob. 1690 wieder verloren ging; so blieb, um auf dieser Seite nicht die alte große Gefahr wie- derkehren zu lassen, nichts übrig, als gegen die Türken die Hauptkräfte zu verwenden und den Krieg am Ober- und Niederrheine dem Reichs- Heere, sowie den Holländern und Spaniern zu überlassen. Zndeß wurde auch Ludwig durch die große Zahl seiner Gegner genöthigt, seine Macht nach mehreren Seiten zu theilen, und die ganze Kriegsführung nahm einen langsamen und unentschiedenen Gang. Die Heere waren auf beiden Seiten nicht stark, und das Ergebniß einer gewonnenen oder verlorenen Schlacht beschränkte sich gewöhnlich auf den Entsatz oder den Fall einer belagerten Festung, auf die Behauptung oder Räumung eines mäßigen Landstriches. Zm Jahre 1690 besiegte der französische Marschall von Luxemburg, ein Schüler Condö's, die Deutschen und Holländer bei Fleurus unweit Namicr, und zwei Jahre später bei Sternkerken nördlich von Mons, nachdem ein Angriff der französischen Flotte auf England durch die niederländisch-englische Flotte verhindert worden war. Es folgten im nächsten Jahre (1693) die Siege Luxem- burg's bei Neerwinden unwert Landen, und Catinat's bei Marsaglia, süd- lich von Turin, während in Süddeutschlaud der aus dem Türkeukriege
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