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terpommern mit Kammin und die Bisthümer
Magdeburg, * *) Halberstadt und Minden. —
Der Sohn Friedrichs V. wird Kurfürst von der
Pfalz, muß jedoch die Oberpfalz Baieru überlassen.
Zweite Periode.
Zeitalter der großen Monarchen
1649 Hinrichtung Karls I von England. Cromwell,
Protektor der Republik.
Schon Jakobi. (Sohn der uuglülllichewmaria Stuart >
erster gemeinsamer König von England und Schottland
hatte dnrch seine Willkür große Unzufriedenheit erregt, n;
Sein Sohn Karl l. versuchte ohne Parlament zu herr-
schen und verletzte mehrfach die Constitution, o) Willkür-
liche Besteuerung, Hinneigung zum Katholicismus.
Empörung der (puritanischen) Schotten. Karl beruft
das sogen. lange Parlament, welches sich jedoch mit
jenen verbindet. Oliver Cromwell tritt an die Spitze der
Independenten, der heftigsten Partei unter den Puri-
tanern. Karl flieht aus London, wird von Cromwell ge-
schlagen, an das Parlament ausgeliefert und von diesem
(dem sogen. Rumpfparlament) zum Tod verurtheilt.
England wird Republik.
Cromwells Herrschaft zwar despotisch, doch von Wich-
tigkeit für den Aufschwung des englischen Handels inavi-
gntionsacte). Er stirbt '1658. Sein unfähiger Sohn
Richard dankt 1659 ab, und 1660 wird Karl 11.,
Sohn Karls I., wieder auf den Thron gesetzt.
1658—1705 Kaiser Leopold I. #
1640- 1688 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst.
Begründer der Größe Preußens: Erstes stehen-
des Heer. Einführung der Accise. p) Colonisten in's
n) Unduldsam gegen die Katholiken, daher die Pulververschwörung 1605-
o) Erste Grundlage dazu war die dem König Johann ohne Land 1215
von den Baronen abgenöthigte Magna Charta.
*) Magdeburg kam aber erst 1680, nach dem Tode des letzten Admi-
nistrators, an Brandenburg.
p) Widerstand der preußischen Landstände und des Adels. (Rhode und
Kalkstein.)
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs_V. Friedrichs_V. Karls Cromwell Karl_l Karl Karl Oliver_Cromwell Karl Karl Cromwell Richard Karl_11. Karl Karls_I. Karls_I. Leopold_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Johann
Extrahierte Ortsnamen: Halberstadt Minden Oberpfalz_Baieru Karls England England Schottland London Cromwells Magdeburg Brandenburg
147
Netzdistrict. s) Oestreich erhielt Ostgalizien,
Rußland den östlichen Theil von Litthauen.
1778—79 Der Bairische Erbfolgekrieg.
Beim Aussterben der wittelsbachischen Linie in
Bai er n besetzte Joseph dasselbe. Die Ansprüche, welche
Karl Theodor von der Pfalz (ältere wittelsb. Linie)
darauf hatte, wurden von Friedrich unterstützt, der im
Spätsommer 1778t) ein Heer nach Böhmen schickt,
welches zwar wegen Krankheiten bald wieder zurückging,
doch trat 1779 im Frieden zu Teschen der Kaiser
Joseph Baiern mit Ausnahme des Jnnviertels u) an Karl
Theodor ab.
1786 Friedrich der Große stirbt in Potsdam.,
17. Ang. Die Friedensjahre seiner Regierung widmete der große
König der inneren Wohlfahrt des Landes, besonders der
Gerechtigkeitspflege.v) Ausarbeitung des preußischen
.Landrechtes. (Carmer und Suarez.)
Friedrich starb an der Wassersucht auf dem Lieblings-
schlosse Sanssouci. Sein Grab in der Potsdamer
Garnisonkirche. Da er kinderlos war, folgte sein Reffe
1787—1797 Friedrich Wilhelm Ii.
Nicht ohne gute Eigenschaften aber von schwachem Eha-
rakter und genußsüchtig.
Im Kriege gegen die französische Republik (s. u.) un--
glücklich, verliert im Basler Frieden das linke Rhein-
ufer. Doch hatte er 1792 durch Aussterben der hohen-
zollernschen Markgrafen von Ansbach und Baireuth
diese Länder, erworben, w i Ferner erhielt Preußen bedeu-
tenden Zuwachs durch
1793 n. 95 Die zweite und die dritte Theilnng Polens.
Ende des Polenreiches.
Die Polen hatten 1781 ihren Staat durch eine neue Ver-
fassung x) zu kräftigen gesucht. Katharina ll. war dage-
gen und Friedrich Wilhelm schloß sich ihr an. Ver-
geblicher Widerstand der polnischen Patrioten unter K o s-
ciusko. Bei der zweiten Theilnng Polens 1793
nahm Rußland halb Litthauen, Preußen erhielt
s) Seitdem König „v o n " Preußen.
t) Daher von F. selbst scherzweise der Kartoffetkrieg genannt,
n) Das Gebiet zwischen Inn, Donau und Salza/
v) Beispiel seines gerechten Sinnes: Der.müller von Sanssouci.
w) A. ging 1805, B. nach der unglücklichen Schlacht bei Jena 1806
für Preußen wieder verloren, ebenso Neu Ostpreußen.
x) Polen sollte aushören, ein Wahlkönigthum zu sein und erbliche Kö-
nige ans dem sächsischen Knrhause erhalten.
10*
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Joseph Karl_Theodor Karl Friedrich Friedrich Joseph_Baiern Karl
Theodor Karl Friedrich_der_Große Friedrich Carmer Friedrich Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Katharina_ll Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
149
Mi.) schwer auf dem Lande. Trotzdem waren Adel und
Geistliche steuerfrei.
1789 Ludwig beruft die Reichsstände, die sich bald
'als Nationalversammlung für unabhängig er-
klären.
Die seit 1014 nicht mehr versammelten Reichsstände
(l68 états généraux), Adel, Geistlichkeit und dritter
Stand, werden auf den Rath des Finanzminister
Neck er zur Regelung der Finanzen nach Versailles be-
rufen.
Nachdem in Folge von Uneinigkeit der Adel und ein
Theil der Geistlichkeit ausgeschieden, erklärt sich der tiers
état für eine constituirende (d. h. die Staatsverfas-
sung berathende) Nationalversammlung. Das be-
deutendste Mitglied derselben war der beredte Graf
Mirabeau. '
1789 Erstürmung der Bastille
14. Juü Die Bastille war ein großes Staatsgefängniß. Ihre Er-
stürmung und Schleifung durch das Volk ist als der An-
fang der französischen Revolution zu betrachten.
In der Nacht des 4. August hebt die National-
versammlung alle Vorrechte des Adels und
der Geistlichkeit auf. Viele Adlige wandern aus
(Emigranten, besonders in Koblenz). Nur ein Drittel der
Geistlichkeit beschwört die Verfassung, da der Papst es
verbot. Kirchengüter tut Werthe von 3000 Millionen
cingezogen. Preßfreiheit. Gleichheit der Stände. Es bil-
den sich politische Klubs, unter denen bte Girondisten
und die J acobiner die bedeutendsten waren:
Der König wird vom Pöbel gezwuitgen o) seinen
Wohnsitz in Paris zu nehmen, wohin auch die National-
versammlung übersiedelt. Ludwig versuchte 1791 zu flie-
hen, wird aber zu Varennes eingeholt und ntuß die neue
Verfassung beschwören.
1791—92 Die gesetzgebende Nationalversammlung.
Oestreich und Preußen verbinden sich zum Schutze des Kö-
nigs. Ludwig muß den Krieg erklären. Erbfolgloser Feld-
zug der Preußen nach der Champagne, à) Der General
Dum ou riez erobert Belgien durch die Schlacht bei
Je ma pp es. Custine gewinnt Mainz. In Italien
Savoyen und Nizza erobert.
c) 8000 pariser Weiber nach Bersawes. Hauptanstifter war der elende
Herzog von Orleans. (Philippe Egalité, später hinaerichtet.)
d) Kanonade von Valmy.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Mirabeau August Ludwig Ludwig Oestreich Ludwig Philippe_Egalité Valmy
Extrahierte Ortsnamen: Versailles Koblenz Paris Mainz Italien
Savoyen Nizza Bersawes
Neffe Gustav Adolfs. Aufenthalt in Holland. Feindschaft mit dem Minister Schwarzenberg. Begrnder der Gre Preuens. Erstes stehendes Heer. Einfhrung der Accisex). Kolonisten ins Land, besonders protestantische Franzosen. Grndung einer kleinen Flotte, Bestrebungen fr den Seehandel, sogar Versuch einer afrikanischen Ko-lonie2). Anlage des Friedrich-Wilhelms'kanales. Ge-staltung der brandenburgisch - preuischen Besitzungen zu einem einheitlichen Staat. Friedrich Wilhelms I. Gemahlin die fromme Luise Henriette von Oranien.
1656 gewinnt er im Bndnisse mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen die dreitgige Schlacht bei Warschau. Um ihn sich treu zu erhalten, gewhrt ihm Schweden im Vertrage zu Labia u die Souvernett der Preußen. Er tritt aber doch, um Schweden nicht zu mchtig werden zu lassen, von dem schwedischen Bndnis zurck und erhlt nun (1657) von Polen im Vertrage zu Wehlau Befreiung von der polnischen Oberhoheit in Preußen. Im Frieden zu Oliva 1660 wird ihm die volle Sou-vernett in Preußen besttigt.
Des Kurfrsten Kmpfe gegen Franzosen und Schweden f. u.
16431715 König Ludwig Xiv. von Frankreich.
Er war ein Enkel Heinrichs Iv., mit dem nach dem Aussterben der Valois das Haus Bourbon auf den Thron gekommen (15891830). Auf diesen war sein Sohn, der schwache und sittenlose, ganz vom klugen Kardinal Richelieu beherrschte Ludwig Xiii. gefolgt, hierauf (anfangs unter Leitung Mazarins) der junge Ludwig Xiv.
Unter ihm Gipfel der unumschrnkten Knigsgewalt, des Absolutismus3). Blte von Kunst und Wissen-schaft, doch groe Sinnlosigkeit und Verarmung.
Bedrckung der Protestanten. 1685 Aufhebung des Edikts vonnantes. Dragonerbekehrungen. Die aus-gewanderten Hugenotten finden besonders in Branden-brg gute Aufnahme. Ludwigs Ruhm- und Lnder-sucht verursacht viele Kriege.
(166768) Erster Raubkrieg Ludwigs Xiv. (Devolutions-krieg.)
!) Widerstand der preuischen Stnde, sogar verrterische Verbindung mit Polen. (Rhode und v. Kalkstein.)
2) Friedrichsburg an der Kste von Guinea. Kleiner Seekrieg mit Spanien.
8) Ludwigs vermessenes Wort: L'6tat c'est moi.
Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 9
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Schwarzenberg Friedrich Wilhelms_I. Luise_Henriette_von_Oranien Karl_Gustav_von_Schweden Karl Gustav Johann_Kasimir_von_Polen Johann Ludwig_Xiv Ludwig Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Richelieu Ludwig_Xiii Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Holland Warschau Schweden Polen Schweden Frankreich Haus_Bourbon Ludwigs_Xiv Polen Guinea Spanien
180
Universitt Bonn^), während die Universitten zu Wittenberg und Halle in Halle vereinigt wurden. In kirchlicher Beziehung erstrebte der König eine Ver-einigung der lutherischen mit der reformierten Kirche und 1817 stiftete 1817 die evangelische Union. Auch wute er die evangelische Kirche vor den bergriffen des Katholizismus krftig zu schtzen, ja er lie den ungehorsamen Erz-bischos von Kln gefangen setzen.
18401861 Friedrich Wilhelm Iv. Vgl. S. 158160.
Er war einer der geistreichsten Fürsten, dabei von deutscher und christlicher Gesinnung ^), jedoch in seinem Wollen unklar und unentschlossen, in der Politik vielfach ohne Verstndnis fr die Forderungen der Zeit.
1861-1888 Wilhelm I. Siehe S. 160-167.
1888 Vom 9. Mrz bis 15. Juni Friedrich Iillfiwu(K 1ft7 1888- Wilhelm Ii. jstehe. 167.
Theologen Schleiermacher und Neander, die Sprachforscher Bckh, Grimm und Lachmann.
*) Mitglied derselben E. M. Arndt.
2) Bei Erffnung des vereinigten Landtages legte er das Bekenntnis ab: Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Wilhelm_I. Friedrich_Iillfiwu( Friedrich Wilhelm Schleiermacher Grimm Lachmann Arndt
Iii. Abschn. V. 1789 bis jetzt. 4. Kap. Europa n. d. Julirevolution. 205
hängigen Staat. Prinz Leopold von'coburg wurde
zum König desselben erwählt und von den fünf Hauptmächten
Europa's anerkannt (Londoner Conferenz). Zwar verweigerte
Holland die Anerkennung, und der Prinz von Oranien drang
an der Spitze eines Heeres in Belgien ein. Durch Hülfe
eines französischen Heeres aber wurde der Krieg nach der Er-
oberung der Citadellc von Antwerpen i. I. 1832 für
Belgien siegreich beendigt, und i. I. 1839 wurden die Ver-
hältnisse des Landes zu Holland vollständig geordnet.
Auch in vielen Staaten Deutschlands wurden durch
die Julirevolution Unruhen erregt, durch welche freiere Ver-
fassungen in denselben eingeführt wurden, und ebenso entstanden
in der Schweiz und Italien heftige Bewegungen.
In Braunschweig wurde der junge leidenschaftliche Herzog
Karl, der sich weigerte/ die Landesverfassung anzuerkcnnen, durch eine
Revolution im September 1830 zur Flucht genöthigt, und sein Bru-
der Wilhelm, der jetzt die Regierung übernahm, gab sofort dem
Lande eine neue Verfassung. — Gleichzeitig in Sachsen, besonders
durch Begünstigung der Katholiken entstandene Unruhen nöthigten
den König, seinen Neffen Friedrich zum Mitregenten anzunehmen,
und eine neue Constitution zu ertheilcn. — Der Kurfürst von
Hessen gab bereits im Jahre 1831 seinem Lande eine neue Ver-
fassung, und nahm darauf den Kurprinzen zum Mitregcnten an,
während er selbst sich ganz von der Regierung zurückzog. — In Han-
nover wurden gleichzeitig durch das Mißtrauen des Volkes gegen
die Regierung heftige Bewegungen herbeigeführt, in Folge deren das
Land i. I. 1833 ein neues Staatsgrundgesetz erhielt, das jedoch von
Ernst August (König seit 1837) ungeachtet heftigen Widerstandes
wieder abgeschafft wurde. — Durch alle Zugeständnisse aber wurde
Deutschland noch nicht beruhigt, und bald führten von der aufgereg-
ten Jugend ausgehende Versuche, die bestehende Ordnung umzustür-
zen, so wie heftiger Widerstand der Landstände in mehreren Staaten
Süddeutschlands zu Beschränkungen des landständischen Einflusses
und zu strengen Maßregeln gegen die Presse. Sichtlich gediehen in-
dessen Gew erbe und Handel, vorzüglich begünstigt durch den von
Preußen ausgegangenen Zollverein, dem die meisten deutschen
Staaten beitraten, lind als Frankreich i. I. 1830 eine drohende Stellung
einnahm, bewies Deutschland, daß auch für höhere Bestrebungen das
Gefühl der Einheit unter dem Volke von Neuem erwacht sei —
Das nämliche Streben nach persönlicher Freiheit zeigte sich in Deutsch-
land auch auf religiösem Gebiete, und während unter den Protestan-
ten im Kampf mit der herrschenden Kirche die entgegengesetzten Par-
teien der Altlutheraner und protestantischen Freunde auf-
traten, stellten sich in der katholischen Kirche die Dentschkatholiken
römischem Aberglauben entgegen, vielfach freilich mit dem Falschen
auch das Wahre verwerfend.
In der Schweiz war schon vor d. I. 1830 durch Mißbräuche in der
Verwaltung, durch den wachsenden Einfluß der Geistlichen und durch
Zurückberusung der Jesuiten an vielen Orten Unzufriedenheit ent-
standen, und nach der Julirevolution trat dieselbe noch entschiedener
hervor. In vielen Cantons wurden freisinnige Verfassungen einge-
führt, und in Basel trennte sich das Land von der Stadt. Bald
jedoch entstanden neue Verwirrungen durch die Verhältnisse zum
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von'coburg Leopold Karl Karl Wilhelm Friedrich Friedrich Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Europa Holland Belgien Antwerpen Holland Deutschlands Schweiz Italien Braunschweig Sachsen Hessen Deutschland Frankreich Deutschland Deutsch- Basel
Autor: Hüttmann, J. F., Jastram, Heinrich, Marten, Adolf
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
145
Brandenburg irrt westfälischen Frieden erlangt? Was nicht?
(§. 65). — In einem Kriege, den der König Karl Gustav von
Schweden mit Polen führte, schlug Friedrich Wilhelm die Polen
bei Warschau. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zu Oliva
(bei Danzig) beendet, und der große Kurfürst erlangte die voll-
ständige Unabhängigkeit Preußens (Aufhebung der pol-
nischen Oberhoheit). — Als Ludwig Uv. den zweiten Raubkrieg
führte (8. 69), stand der große Kurfürst treu zu Deutschland.
Während er mit seinem Heere sich am Rhein befand, fielen die
Schweden in Pommern und Brandenburg ein (von Frankreich
aufgehetzt) und hausten hier schrecklich. Die Erhebung des Volkes
half nichts; da eilte Friedrich Wilhelm mit eütem Theile seines
Heeres herbei und schlug am 18. Juni 1675 ein doppelt so
großes schwedisches Heer bei Jehrbellin (Stallmeister Froben.
Gedicht von Mindiug: „Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der
große Kriegesheld" rc.). Durch diese Schlacht legte er den
Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den
nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und
Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ und die Franzosen
ihn bedrohten, mußte er im Frieden von St. Germain (bei Paris)
1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch
die erledigten schlesischen Fürstenthümer (s. vor. §.) erlangte er
nicht. Der Kaiser nahm sie an sich. Später hat er diesen
dennoch gegen die Türken unterstützt. — 3. Der große Kurfürst
regierte unumschränkt und suchte namentlich eine größere Einheit
der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landestheile zu be-
gründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er
mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohl-
fahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein
Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft
und 6 Eichbäume gepflanzt hätte); er sorgte für Handel und Ge-
werbe (Chausseen, Post, Friedrich-Wilhelm-Canal — wo?), ver-
größerte die Kriegsmacht (Dersflinger), vertheilte die Steuern
gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Colonie
anlegen (was nicht gelang), und nahm 20 000 aus Frankreich
vertriebene Reformierte auf, die die Gewerbe bedeutend verbesserten.
Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfries-
land. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul
Gerhard.)
8. 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. —
1. Friedrich (1688-1701) trat als Kurfürst Friedrich Iii.
die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in
stkltfuiihc. 7
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Schweden Karl Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Uv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Paul
Gerhard Friedrich_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_( Friedrich Friedrich_Iii Friedrich
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Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
— 179 —
England ersetzt den Verlust in Nordamerika durch Begründung seiner Herrschaft in Ostindien im ostindischen Krieg (1757—1784). Die Engländer gewinnen Bengalen.
1768—1779 Dreimalige Weltumsegelung von James Cook, der auf Hawaii erschlagen wird.
Iii. Russland.
1741—1762 Elisabeth, die Tochter Peters des Grossen, überlässt die Regierung ihren Günstlingen. Ihr persönlicher Hass gegen Friedrich Il macht sie zur Bundesgenossin Maria Theresias. Sie bestimmt zu ihrem Nachfolger ihren Schwestersohn Peter, Herzog zu Holstein-Gottorp.
1762 bis jetzt. Das Haus Holstein-Gottorp.
1762 Peter Iii., ein begeisterter Anhänger Friedrichs Ii., verliert durch eine gegen ihn gebildete Verschwörung (seine Gemahlin Katharina ist Mitwisserin) Thron und Leben.
1762—1796
Katharina Ii. war bis zu ihrer Vermählung mit Peter die Prinzessin Sophie Auguste von Anhalt-Zerbst; sie wird die zweite Gründerin von Russlands Grösse. Ihre Ziele sind die Einverleibung Polens in ihr Reich und die Vernichtung des türkischen Reiches. Ihre Günstlinge sind die beiden rohen Orlows und der sittenlose Potemkin.
In zwei Türkenkriegen werden die Krim und das Land zwischen Bug und Dnjestr erworben.
Katharinas Verhältnis zu Polen (S. 175).
Wohltätige Wirksamkeit im Innern des Reichs.
1796—1801 Paul I., Katharinas Sohn, wird das Opfer einer Palastverschwörung. Ihm folgt sein Sohn 1801—1825 Alexander I.
1789 bis zur Gegenwart. Iii. Periode. Vom Beginn der großen französischen Revolution bis zur Aufrichtung des neuen Teutschen Reiches. Tie Zeit des Kampfes um die politische Freiheit und nationale Selbständigkeit.
L Julitjtou. Gegen den dnrch die Aufklärung hervorgerufenen Unglauben erfolgte zur Zeit der Napoleonischen Zwingherrschaft der Rückschlag. Seit den Befreiungskriegen herrschte ein neues kirchliches Leben, angeregt durch Schleiermacher, Klaus Harms u. a. Christliche Vereinstätigkeit: Gesellschaften für Heiden Mission (Londoner, Baseler, Leipziger Hermannsburger u a.). Bibelgesellschaft in London (1834). Gustav-Adolf-Verein (1832). Innere Mission: Rauhes Haus bei, Hamburg durch Wichern 1833. Diakonissenanstalten: zu Kaiserswerth a. R. (1836 gegründet von Fliedner).
2. Verfassung Die Ausartung der absoluten Monarchie führt in Frankreich zur Revolution, die wieder die absolute Militärmonarchie Napoleons im Gefolge hatte. Umsturz des europäischen Staatensystems. Seine Neuordnung durch den Wiener Kongreß.
Ausbildung konstitutioneller Monarchien, in denen Vertretung des gesamten Volkes bei Verhandlungen über die öffentlichen Angelegenheiten
12*
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