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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

2. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 115

1890 - Leipzig : Reichardt
115 - 1525 heiratete Luther die Katharina von Bora, eine ehemalige Nonne. 15211525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Franz I. strebte nach dem Besitze von Neapel verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Mang-nano gewonnen hatte, durch die unglckliche Schlacht der Pavia 1525. Er selbst wird gesangen. Schon vorher war der tapfere Bayard (der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von Bourbon zum Kaiser bergegangen. ^m Frieden zu Madrid mute Franz auf Italien und das Herzogtum Burgund verzichten, war aber im voraus entschlossen, nach feiner Freilassung den Vertrag nicht zu halten. 15241525 Der Bauernkrieg. ? Ausstand der Bauern am Rhein und m Schwaben welche Suchers Lehre von der evangelischen Freiheit weltlich den-teten Sie forderten in den 12 Artikeln ) Verbesserung ihrer allerdings bedrngten Lage, versprachen aber dieiemgen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort waren, aus-zugeben. Da sie nirgends Gehr sanden. begingen sie arg- Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler Nn Odenwalde-), Kurze Zeit fhrte sie auch der Ritter Gtz von Berlichingen mit der eisernen Hand >. Der Ausstand wurde durch den Grasen Georg Truchse von Waldburg, den Feldhauptmann des schwbischen Bundes, mit Grausamkeit unterdruckt. Auch Luther will nichts von Schonung wiffen . . Gleichzeitig Bauernaufruhr m Thringen unter Thomas Mnzer, der fogar Gtergemeinschaft em-fhren will. Er wird 1525 bei Frankenhaufen ge-fchlagen und in Mhlhaufen hingerichtet. 1525 Tod Friedrich des Weifen. i Auf ihn folgte fein Bruder^ohann der Bestandige (nur bis 1532), dann Iohann Friedrich der Gro-m tig e bis 1547, worauf die Kurwrde der ^ rn e st in i f ch e n Linie entriffen und an die Albertinische (Moritz) gegeben wurde. (S. d. fchmalkaldifchen 1525 Der Ordensstaat Preutzen wird ein^lutherisches Herzogtum unter polnischer Oberlehnsherrschaft. Z. B. Wahl der Pfarrer. Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrech^ra^ ^en|tein ^ach der Eroberung von Weinsberg in die Spiee "uf dem Schlosse Imhausen vorhanden. Interessant die Selbstbiographie von Gtze.

3. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 88

1858 - Berlin : Nauck
88 Mittlere Geschichte. Kriege, und so waren alle Länder von der Eider bis zur Tiber, und vom Ebro bis zur Elbe und Oder seiner Herr- schaft unterworfen. Sein Ruhm erscholl bis in die fernsten Länder; selbst Harun al Raschid schickte eine Gesandtschaft an ihn, und durch die vom Papste Leo Iii. zu Rom am 25. December d. Js. 800 vollzogene Krönung Karls zum römischen Kaiser wuchs das Ansehen desselben noch mehr, indem er dadurch für den ersten weltlichen Herrscher der Christenheit und für den ober- sten L-chutzherrn der Kirche erklärt wurde. Durch weise Gesetze und Einrichtungen sorgte Karl für das Wohl seines großen Reiches. Um seine Herrschaft zu befestigen, schaffte er die Herzoge ab, und theilte das Land in Gaue, die unter Grasen standen (Landgrafen, Mark- grafen, Sendgrasen, Psalzgrasen); auch der Heerbann wurde wieder hergestellt. Zugleich sorgte Karl für Ausführung nütz- licher Bauten (Dom zu Aachen. Straßen und Brücken), für Verbreitung der Bildung unter dem Volke (Schulen. — Akademien. — Alcuin. — Paul Warnefried. — Eim hard. — Er selbst lernte noch im Alter schreiben. — Ver- dienste um die deutsche Sprache und Grammatik), und für Handel und besseren Anbau des Landes. Nicht minder lag ihm die Sorge für den Gottesdienst am Herzen (Sänger- schulen zu Metz und Soissons); er gründete Hospitäler und unterstützte die Pilger. — Im Privatleben war er äußerst liebenswürdig. Er selbst gab ein seltenes Beispiel von Ein- fachheit und war ein Feind der Kleiderpracht. Seine Lieb- lingsvergnügen waren Baden (Aachen) und Jagd. Im I. 814 starb Karl d. Gr. zu Aachen in einem Alter von 72 Jah- ren, nachdem er seinen jüngsten Sohn Ludwig, der ihm nach dem Tode seiner Söhne Karl und Pipin allein übrig ge- blieben war, zu Aachen als seinen Nachfolger gekrönt hatte. Zweiter Hauptabschnitt. Vom Tode Karls des Großen bis auf Gregor Vh. §. 78. Ludwig der Fromme und die späteren Ka- rolinger. — Ludwig, wegen seiner übergroßen Verehrung der Geistlichen ,,der Fromme" genannt^ war ein schwacher Fürst. Er theilte das Reich unter seine drei Söhne Lothar,- Pipin und Ludwig; als er aber nachher zu Gunsten seines später gebornen Sohnes Karls des Kahlen eine neue Thei- lung vornahm (Judith), empörten sich jene drei, nahmen den Kaiser gefangen, und Lothar nöthigte ihn sogar zu einer

4. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 146

1878 - Berlin : Nauck
146 Mittlere Geschichte. Iv. Abschnitt. Von 12541517 n. Chr. 1476 in der Schlacht bei Granfon und noch in demselben Jahre bei Mnrten durch die Schweizer eine furchtbare Niederlage und fand 1477 in der Schlacht bei Nancy seinen Tod (der Verrther Cam-pobasso); Ludwig aber zog nun das eigentliche Herzogthum Burgund (die Bourgogue) als erffnetes Reichslehen ein (. 106). Nach Karl's Tode vergrerte Ludwig die knigliche Macht noch durch Erwerbung der Provence; auch die Dauphins blieb fortan in unmittelbarer Verbindung mit der Krone; nachdem er aber die Macht seiner Vasallen ganz gebrochen hatte, wandte sein Argwohn sich selbst gegen seine trenesten Diener, und der Tyrann, der seine Gewissensangst vergebens durch aberglubische Frm-migkeit zu bertuben suchte, verschlo sich im Schlosse Plessis bei Tours selbst vor seinen eigenen Kindern. Seinen Umgang bildeten sein Barbier Olivier le Daim, sein Leibarzt Coyctier und der Oberproso Tristan l'hermite. . 110. England. Die von den Angelsachsen in Britannien gegrndeten sieben Knigreiche (. 73) wurden i. I. 827 von Egbert, König v. Wessex, zu einem Knigreiche vereinigt; schon unter ihm aber begannen die fast jhrlich wiederholten ruberischen Einflle der Dnen. Nach hartem Kampfe gelang es jedoch Alfred d. Gr. (71901) dieselben zu vertreiben, und er wandte nun seine ganze Sorgfalt darauf, das Wohl des Landes zu befrdern. Er fhrte weife Gesetze ein und sorgte fr eine geordnete Rechtspflege. Aus der Masse der freien ansssigen Kriegsleute (Ceorle) ragten als bevorzugte Stnde die hervor, welche zum Gefolge des Kmgs gehrten. Den hchsten Stand bildeten die vom Konige ernann-ten Carle; dann kamen seine Kriegsgefhrten, die Thegene oder Tbane. Die unterworfenen Briten wurden Hrige, die Nach-kommen der Sklaven und die Kriegsgefangenen Knechte, ^mmer zehn freie Hausvter bildeten eine Zehende (Tithing), zehn Tlthmgs eine Hundrede, beide mit eigener Gerichtsbarkeit der ihre Mit-glieder. Wichtigere Streitsachen gehrten vor das Gericht der ganzen Grafschaft unter einem Alderman. Alfred selbst sa offent-sich zu Gericht, und zweimal jhrlich berief er einen Reichstag (Witenagemot). Um die Bildung des Volkes zu befrdern, zog Alfred Gelehrte ins Land; er legte hhere Schulen an, und wer zwei Hufen Landes befa, mute seine Kinder wenigstens in die Volks-schule schicken. Die zerstrten Städte und Drfer wurden wieder aufgebaut, und Handel und Wissenschaft blhten. Bald nach seinem Tode erneuerten sich jedoch die Einflle der Dnen.

5. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 99

1878 - Berlin : Nauck
Vom Tode Karls d. Gr. bis a. Gregor Vii. 8141073 n. Chr. 99 800 vollzogene Krnung Karls zum rmischen Kaiser wuchs das Ansehen desselben noch mehr, indem er dadurch fr den ersten weltlichen Herrscher der Christenheit und fr den obersten Schutzherrn der Kirche erklrt wurde. Durch weise Gesetze und Einrichtungen sorgte Karl fr das Wohl seines groen Reiches. Um seine Herrschaft zu befestigen, schaffte er die Herzoge ab und theilte das Land in Gaue, die unter Grafen standen (Landgrafen, Markgrafen, Sendgrafen, Pfalzgrafen). Zugleich sorgte Karl fr Ausfh-rung ntzlicher Bauten (Dom zu Aachen. Straen und Brcken), fr Verbreitung der Bildung unter dem Volke (Schulen. Akademien. Alcnin. Paul Warnefried. Einhard. Er selbst lernte noch im Alter schreiben. Verdienste um die deutsche Sprache und Grammatik) und fr Handel und besseren Anbau des Landes. Nicht minder lag ihm die Sorge fr den Gottesdienst am Herzen; er stiftete Sngerschulen zu Metz und ^?oiffons; er grndete Hospitler und untersttzte die Pilger. Im Privatleben war er uerst liebenswrdig. Er selbst gab ein seltenes Beispiel von Einfachheit und war ein Feind der Kleiderpracht. Seine Lieb-lingsvergngen waren Baden und Jagd. Im I. 814 starb Karl d. Gr. zu Aachen in einem Alter von 72 Jahren, nachdem er daselbst seinen jngsten Sohn Ludwig, der ihm nach dem Tode seiner Shne Karl und Pipin allein brig ge-blieben war, als seinen Nachfolger gekrnt hatte. Zweiter Hauptabschnitt. Vom Tode Karls des Groen bis auf Gregor Vit. . 80. Ludwig der Fromme und die spteren Karolinger. Ludwig (814840), wegen seiner bergroen Verehrung der Geistlichen der Fromme" genannt, war ein schwacher Fürst. Er theilte das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pipin und Ludwig, während er fr den Fall seines Todes dem ltesten Lothar den Kaisertitel und den grten Theil seines Reiches zu ertheilte; als er aber nachher, durch seine zweite Gemahlin Judith bewogen, zu Gunsten seines spter gebornen Sohnes Karls des Kahlen eine neue Theilung vornahm, em-prten sich jene drei, nahmen den Kaiser bei Colmar gesangen, und Lothar nthigte ihn sogar zu einer schimpflichen Kirchen-

6. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 180

1878 - Berlin : Nauck
180 Neuere Geschichte. I. Abschnitt. Von 1517-1648 n. Chr. memeler", 1595). Der bedeutendste Fabeldichter int 16. Jahrb. war Burkard Waldis. Als Satiriker zeichnete sich Thomas Murner aus, geb. zu Straburg 1495 (Narrenbeschwrung". Schelmen-pnft'), und Johann Ftschart, f 1589. Die Reformation war von bedeutendem Einflu auf das hchste Erzengni der Volkslyrik, das Kirchenlied. Der herrlichste evangelische Kircheuliederdichter war Luther selbst. Durch seine Bibelbersetzung erwarb er sich die grten Verdienste um die deutsche Prosa, in der jetzt auch wissen-ichaftltche Werke erschienen (Sebastian Frank, 15001545, schrieb die erste deutsche Weltgeschichte). Auf dem Gebiete der erzahlenden Prosa sind die Schwanke zu erwhnen (Bebels Facetien, Pauli's Schimpf und Ernst"), die indessen balb ausarteten. Unter den Volksbchern finb besonbers Eulenspiegel, das Lalenbuch und der Fmkenrttter zu nennen. Auch die Sage von Johann Faust wurde bearbeitet. Als Sammler von Sprchwrtern zeichneten sich Johann Agricola (14921566) und Sebastian Frank aus. Zu schner Blthe gelangte die Dichtkunst bei den Portu-giesen. Luis de Camoens wurde durch die groen Thaten seines Volkes in Indien (. 113), an denen er selbst theilgenom-men hatte, in seiner Verbannung zu Macao zu dem herrlichen Hel-dengedicht die Lusiaden" begeistert, in dem er die Heldengre seines Volkes besang. Von widrigen Schicksalen verfolgt, starb er im grten Elend in einem Hospitale zu Lissabon, und erst die Nachwelt hat feine Gre gewrdigt. Die Bewegungen auf dem Gebiete der Religion konnten nicht ohne den bedeutendsten Einflu auf die Sittlichkeit der Völker bleiben. Die Lehre der Reformatoren und mehr noch ihr frommer Wanbet wirkten veredelnd auf die Gemther der ohnehin schon fr ernstes sittliches Streben empfnglichen Völker Nord-Europa's. Die katholische Kirche dagegen vermochte eine gleiche Wirkung nicht hervorzubringen; vielmehr wurden die von den Jesuiten eingefhrten Buwerke und Andachtsbungen sowie ihre unlautere Moral nur zu Vielen eine Sttze der Unsittlichkeit. Besonders segensreich wirkte die Reformation auch auf das weibliche Geschlecht (. 116), und namentlich glnzten mehrere deutsche Frstinnen durch fromme Treue, Liebe und )uli>, so Elisabeth, die Gemahlin Joachims I. von Brandenburg, die um ihres Glaubens willen von ihrem Gemahl hart bedrngt, aus Berlin fliehen mute (. 119), so ihre Tochter Elisabeth, Gemahlin des Herzogs Erich von Braunschweia, eine treue Bekennerin der evangelischen Lehre, welche nach dem Aode ihres Gemahls unter den schwierigsten Verhltnissen fr ihren unmndigen Sohn .mit Weisheit die Regierung fhrte; fo Sibylla, die treue Gemahlin des unglcklichen Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen, -so Elisabeth, Herzogin von Sachsen und Thringen, die mit aufopfernder Treue ihrem unglcklichen Gemahl in lebenswierige Gefangenschaft folgte (. 130). Wenn brigens auch die Frauen und Jungfrauen in Deutschland und dem nrdlichen Europa nicht so eingeschlossen lebten wie die Italienerinnen und Spanierinnen, sondern auch an Gastmhlern theilnahmen, so zeichneten sie sich Doch durch husliches, tugendhaftes Leben aus.

7. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 82

1878 - Berlin : Nauck
82 Ix. Abschnitt. König Friedrich Wilhelm Iv. Friedrich Wilhelms Iv. Ende. Des Knigs poli-tische Haltung war stets auf die Erhaltung des Fnedens gerichtet gewesen. Sein hochbegabter Geist wandte sich deshalb mit Vorliebe den Knsten des Friedens und den Wissenschaften zu, die von ihm gefrdert und gepflegt zur Veredelung des Lebens beitrugen. So grndete er die Malerfchulen zu Berlin und Dffeldorf, das Berliner Museum und befrderte den Ausbau des Klner Domes n. a. Als die Trkei, Frankreich, England und Sardinien in den Jahren 1854 bis 1856 gegen Rußland den Krimkrieg fhrten, nahm Oesterreich eine drohende Stellung gegen Rußland durch Besetzung der Donaufrsten-thmer an und versuchte auch Preußen mit in den Krieg zu verwickelu. Der König widerstand aber allen solchen Antrgen, hielt sich streng neutral und bewahrte dadurch Deutschland vor den Schrecken des Krieges. Eine schwere Krankheit, die sich unter den Strmen der letzten Jahre beim Könige entwickelt, warf ihn auf's Krankenlager und bestimmte ihn, die Regierung am 24. October 1857 feinem Bruder, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, zu bertragen. Treu gepflegt vou feiner edlen Gemahlin, der Knigin Elisabeth, starb er nach langem Leiden am 2. Januar- 1861 und wurde nach feinem Wuufche in der vou ihm erbauten Friedenskirche bei Potsdam beigefetzt. Ihm folgte fein Bruder als König Wilhelm I. Als treue Lebensgefhrtin stand König Friedrich Wilhelm Iv. die Knigin Elisabeth zur Seite, eine Tochter des edlen Komgs Ma^nrnuan von Baiern und Zwillingsschwester der Knigin Amalie von Sachsen. Als Richtschnur ihres Handelns galt ihr das Mahnwort rwsvaws: Unser Stolz soll sein, von Allen geliebt zu werden'^ 5>nii Am hat sie geset, und Liebe geerntet. Schon als Pruizmtm^ igp eine herzinnige Freude, gleich einer erhabenen Frstin be| der heiligen Elisabeth, die Leiden der Armen und Krall.cn zu lindern und christliche Sitte, und Zucht imi Volke, besonders tfsmwmm heranwachsenden Geschlechte, zu pflegen. Daher besuchte sti genr Schulen und Erziehungsanstalten und forderte sie durch Aufmunterung und knigliche Freigebigkeit. Im Jahre 1827 bernahm sie dre Protection der Kniglichen hohem Tchterschule zu Berlin, J^e jfet%w ihr zu Ehre Elisabethschule" genannt wurde. Der Mmchoshos zur Erziehung armer Mdchen und das Siechenhaus Bethesda zu Berlin erfreuten sich unausgesetzt ihrer _ barmherzigen Liebe und bet Potsdam grndete sie ein Schullehrerwittwenhaus. Neber Alles er-haben steht die treue Hingebung und Ovsersreudigkeit, mit der sie dem schwer heimgesuchten, kranken Gemahl bis zu seinem letzten Athemzuge als trstender Engel die bitteren Leiden zu lindern suchte, ^ Wittwen-stand, den sie, zwar tiefgebeugt unter die gewaltige des Herrn, aber auch wiederum ausgerichtet durch den gttlichen Trost der J3te-derveretnigung mit dem Heimgegangenen, un steten Andenken an den Unvergelichen, als rechte christliche Wittwe fhrte. Wie ihr ganzes

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 88

1884 - Hannover : Helwing
88 Das Mittelalter. damals eine viel gewaltigere Waffe war als das strkste Kriegs-Heer. Als von dem hohenstaufischen Hanse nur noch ein unmndiger Knabe brig war, Konradin, d. i. der kleine Konrad, verschenkte der Papst dessen Erbland, das Knigreich Neapel, an den Bruder des Knigs von Frankreich. Zum Jngling herangewachsen, zog Konradin nach Italien, um sein vterliches Erbe wieder zu erobern; aber nach einer siegreichen Schlacht ward er unvermutet berfallen, gefangen genommen und wie ein Verbrecher hingerichtet (1268). Das war das Ende des so ruhmreichen Geschlechtes der Hohenstaufen. 21. Mittelalterliche Zustnde. 1) Das Rittertum. a. Die Erziehung des Ritters. Die Ritter bildeten im Mittelalter die Hauptstrke eines Heeres; denn sie waren den Fugngern nicht nur durch bessere Rstung berlegen, sondern auch dadurch, da sie fr den Kriegsdienst erzogen wurden. Schon mit dem siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters gebracht, um hier als Edelknabe mit anderen Altersgenossen im Dienste seines Herrn und in ehrfurchtsvollem Umgange mit Edelfrauen die ersten Anfnge der Rittersitte zu lernen. Er wartete bei der Tafel auf, suberte seinem Herrn die Waffen und bte sich im Reiten, Fechten und Schieen; so hrtete er seinen Krper ab und lernte Gehorsam und Zucht. Mit dem vollendeten vierzehnten Jahre ward er durch Umgrtung mit einem vom Priester geweihten Schwerte wehrhaft. Er hie jetzt Knappe oder Junker (Iungherr) und lernte die Waffenkunst in strengen bungen. Er legte seinem Herrn die Waffen an und begleitete ihn zu jeder Zeit, zu der Lust der Jagd, der Feste und Waffenspiele, sowie in die ernste Schlacht. Treue Anhnglichkeit und Sorge fr seinen Herrn war seine hchste Pflicht; ihn in der Schlacht mit Schild und Schwert zu decken, ihm das Leben zu retten oder das eigene fr ihn hinzugeben, war der hchste Ruhm, den ein Knappe sich erwerben konnte: Treue war seine hchste Tugend. Hatte ein Knappe das 21. Lebensjahr erreicht, so konnte er in den Ritterstand aufgenommen, zum Ritter geschlagen werden. b. Die Turniere. Zur Erhaltung des ritterlichen Sinnes dienten vor allem die Turniere, das Hauptvergngen fr den Ritter, das ihm zugleich Gelegenheit gab, seine Kraft und Gewandtheit ffentlich zu zeigen und Ruhm und Beifall zu ernten. Die Kmpfer muten adelig und von unbescholtenen Sitten sein. Daher waren Turnierrichter eingesetzt,

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 68

1884 - Hannover : Helwing
68 Das Mittelalter. errichtete er auf seinen Gtern Musterwirtschaften, in denen die strengste Ordnung herrschen mute. Er selber war ein tchtiger Landwirt und gab die genauesten Anweisungen der die Pflege der Haustiere und Bienen, der die Wein- und Bierbereitung, der die Aufbewahrung der Wintervorrte, der Feld- und Gartenbau. Die Gutsverwalter muten ein genaues Verzeichnis der alle auf dem Gute vorhandenen Gegenstnde einreichen; Karl prfte die Rechnungen, in die auch die kleinsten verkauften Gegenstnde, z. B. jedes verkaufte Ei, eingetragen werden mute. Alle greren Verbesserungen ordnete er selbst an. d. Karls Lebensweise und sein Tod. Karl war von groem, starkem Krperbau. Seine Kraft war so gewaltig, da er einst einen Mauren mit einem Hiebe spaltete und Hufeisen zerbrechen konnte. Er ritt und jagte gern und oft; im Schwimmen bertraf ihn keiner. In Speise und Trank war er sehr mig. Am liebsten a er Braten, den seine Jger am Spiee braten und auftragen muten. Whrend der Mahlzeit lie er sich gern aus der heiligen Schrift oder der die Thaten alter Helden vorlesen. Seinen Nachtschlaf unterbrach er hufig vier-oder fnfmal durch Aufstehen. Stets hatte der Kaiser sein Schwert an der Seite. Fr gewhnlich unterschied sich seine Kleidung von der eines seiner Unterthanen nicht; auslndische Kleidung hate er. Karls Wohlthtigkeit erstreckte sich nicht blo auf seine Unterthanen, sondern weit bers Meer pflegte er Geld zu schicken, nach Syrien und Jerusalem, nach Alexandria und Karthago, wenn er hrte, da Christen dort in Drftigkeit lebten. Der Ruhm seines Namens war weit verbreitet; selbst der Kalif von Bagdad am Tigris sandte ihm Geschenke. Vor allem edlen Wissen hatte Karl groe Achtung; aber er selber hatte einen mangelhaften Unterricht genossen. Er lernte die Rechenkunst noch im hheren Mannesalter; die Schreibkunst aber vermochte er sich nicht mehr anzueignen. Er gab sich groe Mhe, fhrte sein Tfelchen immer bei sich und legte es bei Nacht unter sein Kopfkissen, um das Schreiben zu den, wenn er nicht schlafen konnte; doch die des Schwertes ge-wohnte Hand vermochte den leichten Federkiel nicht zu regieren. Die letzten Lebensjahre wurden dem alten Kaiser durch Krankheit und den Verlust seiner beiden ltesten Shne getrbt. Als er sein Ende nahen fhlte, machte er sein Testament. In demselben waren die Armen reichlich bedacht; den Geistlichen seines Reiches vermachte er ein Drittel seines Vermgens an Geld, Hausrat und Kostbarkeiten. Dann berief er seinen Sohn Ludwig und die Groen seines Reiches nach Aachen und stellte seinen Sohn als Nachfolger in der Kaiserwrde vor. Hierauf begab er sich in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare zu inbrnstigem Gebete

10. Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 10

1885 - Hannover : Helwing
__10_ nahm mit andern Herren eine Kirchenvisitation. Mit weiser Mäßigung ließ man manche an sich gleichgültige katholische Ceremonieen bestehen; die Mißbräuche aber, die vorhanden waren, wurden abgestellt. Es währte auch nicht lange, da bekannte sich sast das ganze Land zur lutherischen Lehre. 2. Ein zweites wölfisches Herzogtum bildete zur Zeit der Resorma- tion die jetzige Lauddrostei Lüneburg. Hier herrschte zu jener Zeit Herzog Ernst, einer der wenigen deutschen Fürsten, die sich zuerst und mit voller Inbrunst der Lehre Luthers zuwandten. Herzog Ernst, „der Bekenner" genannt, war 1497 geboren und als zarter Knabe an den Hof seines Oheims, des Kurfürsten Friedrich des Weisen, gesandt worden. Von hier begab er sich auf die Hochschule zu Wittenberg, erlebte daselbst den kühnen Ansang der Reformation und lauschte mit Hingebung den Worten und der Lehre Luthers. Nach kurzem Anfent- halte am Hofe des ritterlichen Königs Franz I. in Frankreich wurde der junge Fürst bereits 1520 zur Regierung berufen. — Die lutherische Lehre hatte sich im Lüneburgischen bereits an einigen Orten Eingang verschafft; man weiß nicht, ob durch die unwiderstehliche Gewalt eines Lutherliedes, welches Wanderer nach dem Norden trugen, oder ob durch jene fliegenden Blätter, die von den Vorgängen in Wittenberg Kunde durch die Welt trugen. Den vielfachen Anfeindungen gegenüber, denen die neue Lehre seitens der Geistlichkeit, der Stadtbehörden und des Adels begegnete, duldete Herzog Ernst bereits 1524 eine junge kirchliche Genossenschaft in Celle; ja, er that noch mehr, er bemühte sich selber rastlos um die weitere Verbreitung und den Ausbau der Kirchen- reformation in seinem Lande. — Auf dem Reichstage zu Augsburg 1530 unterschrieb Herzog Ernst mit den andern evangelischen Fürsten das Augsburgische Glaubensbekenntnis, und er ist demselben in guten und bösen Tagen treu geblieben. So erwarb er sich den schönen Beinamen des Bekenners. — Von Augsburg brachte er sich einen trefflichen Gehülfen in der Person des Urbanus Rhegius mit, den er zum General- Superintendenten ernannte. Ernst hatte ihn herzlich lieb. Als Rhegius nach zwei Jahren wieder einen Ruf nach Augsburg erhielt, da hörte Ernst dies mit tiefer Bewegung, hob seine Finger zu den Augen empor und sprach: „Weiß ich doch nicht, ob ich lieber ein Auge missen wollte oder meinen Doctor; denn der Augen habe ich zwei, aber nur einen Rhegius." Dann zu diesem sich wendend, bat er: „Lieber Urban, bleibt bei uns! Ihr könnt wohl jemand finden, der euch mehr Geld giebt als ich, aber keinen, der eurem Predigen lieber zuhört." Rhegius blieb und hat in Gemeinschaft mit Herzog Ernst noch viel Gutes gewirkt, bis er 1541 die Augen schloß. Herzog Ernst der Bekenner starb 1546, den 11. Januar, also kurz vor dem Tode seines Lehrers und Freundes Luther. 3. So hat in den alt-welsischen Herzogtümern Kalenberg, Lüneburg, Braun schweig, Göttinge u, Grubenhagen das lutherische Bekenntnis von Anfang an vorgeherrscht. Aber auch diejenigen Landesteile, die erst später an Hannover gefallen sind, bekennen sich vor-
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