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1. Weltkunde - S. 109

1876 - Hannover : Helwing
109 c. Die Franken. §. 29. Das Heranwachsen derselben. Wo wohnten zur Zeit der Völkerbündnisse die Franken? Chlodwig stiftete um 500 das Frankenreich. Er herrschte zuerst nur über einen Theil der Franken (zwischen Maas und Schelde), besiegte 486 die letzten Römer (Soissons), 496 die Alemannen, 507 die Westgothen, unter- warf mit Gewalt und List die übrigen Franken und beherrschte so ganz Gallien und die Rheinlande. An der Donau hatte sich aus Vermischung ein neuer Stamm gebildet, die Bayern, die um 550 in Abhängigkeit von den Franken kamen. Seine Söhne theilten das Reich und eroberten Thüringen (dessen nörd- licher Theil an Sachsen fällt) und Burgund. Noch ver- schiedene Theilungen und Wiedervereinigungen haben kein besonderes Interesse. Unter den letzten schwachen Königen (Merowingern) kam die ganze Macht allmählich in die Hände der Haus- hofmeister. Der major domus Karl Martell schlug 732 bei Poitiers (wo liegt das?) die Mauren. Pipin der Kleine stieß mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger vom Thron und wurde selbst König. Er zog gegen die Longobarden, schenkte das eroberte Land dem Papste und gründete so den Kirchenstaat. So gründen die Franken eine feste Herr- schaft über die gesammten deutschen Stämme, mit Ausnahme der Sachsen und Friesen. An die Stelle der römischen Macht ist die germanische getreten. §. 30. Lehenswesen. In dem Frankenreiche verschwindet der letzte Rest altgermanischer Gemeinfreiheit, und durch Eroberungen rc. bildet sich die Lehensversassung, die nun dem deutschen Leben ein ganz anderes Gepräge gab. Die Könige beschenkten ihre Dienstmannen mit erobertem Lande für die geleisteten Kriegs- dienste (Eigenthum, Allod). Von dem, was der König für sich behielt, gingen manche Stücke wieder auf die Dienstleute als Lehen über. Dieses Verhältnis dehnte sich schon früh auch auf Aemter aus; aber erst nach und nach wurde die Erblichkeit fest- gestellt. Die Vasallen waren dem Lehensherrn in allen Dingen zu Dienste und Treue verpflichtet. Da die Lehensmannen von ihrem Lehen wieder kleine Stücke an andere als Lehen abgaben, so wurden sie dadurch wieder zu Lehensherren, und es enstand eine vielfach verzweigte Gliederung. Das ärmere Landvolk gerieth in Leibeigenschaft. Mancher Freie trat auch sein Allod ab, um es als Lehen gegen Schutz rc. wieder zu empfangen. Hofämter: Kämmerer (der den Schatz bewahrte), Marschall (der die Pferde unter Aufsicht hatte), Truchseß (der die Tafel besorgte), Schenk (der den Wein herbeischaffte und darreichte), major domus (der

2. Weltkunde - S. 145

1874 - Hannover : Helwing
145 Brandenburg irrt westfälischen Frieden erlangt? Was nicht? (§. 65). — In einem Kriege, den der König Karl Gustav von Schweden mit Polen führte, schlug Friedrich Wilhelm die Polen bei Warschau. Dieser Krieg wurde durch den Frieden zu Oliva (bei Danzig) beendet, und der große Kurfürst erlangte die voll- ständige Unabhängigkeit Preußens (Aufhebung der pol- nischen Oberhoheit). — Als Ludwig Uv. den zweiten Raubkrieg führte (8. 69), stand der große Kurfürst treu zu Deutschland. Während er mit seinem Heere sich am Rhein befand, fielen die Schweden in Pommern und Brandenburg ein (von Frankreich aufgehetzt) und hausten hier schrecklich. Die Erhebung des Volkes half nichts; da eilte Friedrich Wilhelm mit eütem Theile seines Heeres herbei und schlug am 18. Juni 1675 ein doppelt so großes schwedisches Heer bei Jehrbellin (Stallmeister Froben. Gedicht von Mindiug: „Herr Kurfürst Friedrich Wilhelm, der große Kriegesheld" rc.). Durch diese Schlacht legte er den Grund zu Brandenburgs Macht und Ansehen. In den nächsten Jahren verjagte er die Schweden aus Pommern und Ostpreußen. Als ihn aber der Kaiser verließ und die Franzosen ihn bedrohten, mußte er im Frieden von St. Germain (bei Paris) 1677 Vorpommern wieder an die Schweden zurückgeben. Auch die erledigten schlesischen Fürstenthümer (s. vor. §.) erlangte er nicht. Der Kaiser nahm sie an sich. Später hat er diesen dennoch gegen die Türken unterstützt. — 3. Der große Kurfürst regierte unumschränkt und suchte namentlich eine größere Einheit der bis dahin nur lose zusammenhängenden Landestheile zu be- gründen. Den Widerstand der ostpreußischen Stände brach er mit Gewalt. Er sorgte mit Weisheit und Kraft für die Wohl- fahrt des Landes. Er beförderte den Garten- und Ackerbau (kein Bauer sollte eher heiraten, als bis er 6 Obstbäume gepfropft und 6 Eichbäume gepflanzt hätte); er sorgte für Handel und Ge- werbe (Chausseen, Post, Friedrich-Wilhelm-Canal — wo?), ver- größerte die Kriegsmacht (Dersflinger), vertheilte die Steuern gerechter, wollte eine Flotte gründen und in Afrika eine Colonie anlegen (was nicht gelang), und nahm 20 000 aus Frankreich vertriebene Reformierte auf, die die Gewerbe bedeutend verbesserten. Mit Genehmigung des Kaisers erlangte er Emden in Ostfries- land. Lutheraner und Reformierte wollte er einen. (Paul Gerhard.) 8. 75. Friedrich I. Friedrich Wilhelm I. — 1. Friedrich (1688-1701) trat als Kurfürst Friedrich Iii. die Regierung an. Er war prachtliebend; deshalb legte er in stkltfuiihc. 7

3. Weltkunde - S. 148

1874 - Hannover : Helwing
] 148 hoben sich ferner Spanien, Frankreich, Sachsen rc. Franzosen Baiern und Sachsen besetzten Obcrösterreich und Böhmen, wo sich Karl Albrecht huldigen ließ. Karl Albrecht wurde unter dein Namen Karl Vii. in Frankfurt zum deutschen Kaiser gewählt. Maria Theresia suchte Hülse bei den Ungarn; das österreichische Heer ge- wann alle Länder wieder und besetzte sogar Baiern; die prag- matische Armee (Engländer, Hessen, Hannoveraner) schlug die Franzosen bei Detlingen unweit Hanau (1743). Später er- oberten die Franzosen und Baiern München wieder. Als im Januar 1745 Karl Vii. starb, schloß sein Sohn Maximilian Joseph mit Oesterreich Frieden, in welchem man gegenseitig aus alle Eroberungen verzichtete. Franz, Maria Theresia's Gemahl, wurde deutscher Kaiser (Habsburg-Lothringer Kaiser). Die Fran- zosen setzten den Krieg noch bis 1748 fort. — Bemerkung: 1744 fiel Ostfriesland an Preußen. §• 77a- Der siebenjährige Krieg. Maria Theresia konnte Schlesien nicht vergessen und verbündete sich mit Rußland (Elisabeth), Frankreich und Sachsen gegen Friedrich Ii. Dieser erlangte Kenntniß von dem heimlichen Vertrage und begann im Bunde mit England, das damals gerade wegen Grenzstreitigkeiten mit Frankreich in Nordamerika kämpfte, den dritten schlesischen oder den siebenjährigen Krieg (1756—63). — 1755 im August rückte Friedrich in Sachsen ein, um seinen Feinden zuvor- zukommen. Er besetzte Dresden und schloß das sächsische Heer bei Pirna ein. Als die Oesterreicher zur Befreiung desselben heran- rückten, schlug sie Friedrich bei Lowositz (1. October). Das sächsische Heer capitulierte, und die Soldaten wurden dem preu- ßischen Heere einverleibt. Friedrich nahm sein Winterquartier in Dresden. — 1757. Mt Preußen waren verbunden: England (Hannover), Hessen, Braunschweig und Gotha; mit Oesterreich schlossen ein Bündnis (behuf Führung des Krieges und zur Theilung Preußens): Rußland, Frankreich und Schweden. Friedrich rückte zunächst in Böhmen ein, besiegte die Oesterreicher bei Prag (6. Mai) und belagerte dann Prag. Als die Oester- reicher Prag entsetzen (befreien) wollten, griff sie Friedrich an, wurde aber bei Collin (18. Juni) geschlagen und mußte nach Sachsen zurückgehen. — Die Franzosen waren mit zwei Heeren vorgerückt. Das nördliche drang bis zur Weser vor und schlug das englisch-hannoversche Heer bei Hastenbeck unweit Hameln (26. Juli), nachdem anfangs schon der Sieg auf unsrer Seite ge- wesen war. Sie besetzten nun fast ganz Hannover, und in der Convention von Kloster Zeven wurde die ganze westliche Seite

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 69

1884 - Hannover : Helwing
Karl der Groe. 69 nieder, erhob sich wieder und legte seinem Sohne in einer ergreifenden Rede die Pflichten eines Kaisers ans Herz. Willst du, mein Sohn," so fuhr er fort, alle diese Pflichten gewissenhaft erfllen?" Ja, mit Gottes Hlfe!" war die Antwort. Wohlan denn, setze dir selbst die Krone auf, und stets mge sie dich an dein Versprechen erinnern!" Darauf befahl er allen Anwesenden, seinen Sohn von jetzt an Kaiser zu nennen. Bald nachher ward der alte Kaiser krank und starb mit den Worten! Vater, in deine Hnde befehle ich meinen Geist!" Noch 814 an demselben Tage ward er in der Marienkirche zu Aachen begraben. Man setzte den Leichnam auf einen goldenen Thron in vollem Kaiser-schmuck, auf dem Haupte die goldene Krone und ein Stck vom heiligen Kreuze; in der Hand hielt er einen Kelch, an der Seite hing das Schwert, um die Hfte die goldene Pilgertasche^ zu den Fen lagen Scepter und Schild, auf den Knieen ein Evangelienbuch. Noch jetzt ist die Grabsttte an einer einfachen Marmorplatte kenntlich, welche die kurze Inschrift trgt: Carolus Magnus. e. Karls nchste Nachfolger. Karls Sohn und Nachfolger L u d w i g der Fromme war sehr gutherzig, besa aber zu wenig Willenskraft, das groe Reich zu regieren. Fr die Mission nach dem skandinavischen Norden hat er viel gewirkt; zur Sttze derselben ward das Erzbistum Hamburg gegrndet. Von hier aus brachte Ansgarius (Anschar), der Apostel des Nordens, das Christentum nach Dnemark und Schweden. Schon frh teilte Ludwig das Reich unter seine drei Shne Lothar, Pipin und Ludwig. Als ihm spter noch ein Sohn geboren wurde, Karl, der Kahle genannt, hob er die erste Verteilung wieder auf, um auch diesem einen Teil geben zu knnen. Da ergriffen die Shne die Waffen gegen ihren eigenen Vater, und als diesen der Tod erlste, kehrten die Brder die Schwerter gegen einander, bis der Vertrag zu Verdun 843 (fpr. Wrdng!) endlich dem Lande Frieden gab. Lothar erhielt Italien nebst der Kaiserwrde, Karl Frankreich, Ludwig bekam Deutschland und heit deswegen Ludwig der Deutsche. Er war der beste Herrscher Deutschlands unter den Nachkommen Karls des Groen, den Karolingern. Nach ihm herrschte Unordnung im Reiche. Die Magyaren (spr. Maddjaren!) oder Ungarn machten hufig ruberische Einflle, und die Normannen plnderten auf ihren kleinen Schiffen die Ksten der Nordsee, fuhren die Flsse hinauf und beraubten und verwsteten die an denselben liegenden Städte.

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 320

1916 - Leipzig : Ploetz
320 Neuere Geschichte. hohen Erlasse eingeführt. Vergebliche Reise des Papstes Pius Vi. nach Wien 1782, um diese Neuerungen abzuwenden. Aufhebung der Leibeigenschaft, doch bleiben noch manche Dienstverpflichtungen der Bauern bestehen. Reform des Ge- richtswesens. 1785. Kaiser Josephs Plan eines Ländertausches, wonach Karl Theodor ganz Bagern an Österreich ab- treten und dafür die österreichischen Niederlande (Belgien) außer Luxemburg und Namur als Königreich Burgund er- halten soll. Frankreich verhält sich gleichgültig, Rußland sucht durch Zureden und Drohungen den bayrischen Thron- erben, den Herzog Karl von Pfalz-Zweibrücken, zur Ein- willigung zu bewegen. Dieser wendet sich um Hilfe an Friedrich den Großen, welcher noch ein Jahr vor seinem Tode (f 1786, 17. Aug. in Sanssouci) den 1785. Deutschen Fürstenbund zwischen Preußen, Sachsen Hannover zustande bringt, dem dann viele kleinere Staaten beitreten nach dem Vorgang „des einstigen Schmal- kaldischen“ (S. 249 ff.). Damit die deutsche Reichsverfassung und die Dynastien gegen die Pläne des Kaisers sicher gestellt. Ebenso Wider- stand gegen Josephs Reformen in den österreichischen Nieder- landen und Ungarn. Die Aufhebung der Verfassung von Bra- bant bewirkt einen Aufstand der belgischen Provinzen (1789). Joseph, aus dem gemeinschaftlich mit Rußland unternommenen Türkenkriege (S. 329) krank zurückgekehrt, stirbt kinderlos (Febr. 1790), nachdem er fast alle Neuerungen aufgehoben hatte. 1786—1797. Friedrich Wilhelm Ii., König von Preußen, Neffe Friedrichs d. Gr., (S. 312), nicht gleich tätig und entschlossen wie seine Vorgänger. Die Finanzen des Staates kommen in Unordnung, das Heerwesen verfällt (s. Anhang I). 1791. Ansbach-Ba ireu th durch Erbanfall gewonnen (S. 319). 1790—1792. Leopold Ii. Kaiser, Josephs älterer Bruder (S. 311), seit 1765 Großherzog von Toskana. Er unterdrückt den Aufstand in Belgien, indem er zugleich die alten Verfassungen und Privilegien wiederherstellt. Manche Reformen Josephs noch von Leopold Ii. beseitigt, doch bleibt das Tole- ranzedikt und die Aufhebung der Leibeigenschaft. 1790. Vertrag von Reichenbach (Schlesien). Preußen, dessen Minister v. Hertzberg während des öster- reichisch-russischen Türkenkrieges (S. 329) zum Schutze der Türkei ein Bündnis mit der Pforte und Polen geschlossen hatte, einigt sich, um einen Krieg zu vermeiden, mit Österreich, das die Wiederherstellung des Zustandes vor dem Kriege anbietet. Der Fürstenbund damit gesprengt, Preußen wieder im Schlepptau der österreichischen Politik. Forts. S. 347 ff.)

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 279

1916 - Leipzig : Ploetz
279 Deutschland, Dreißigjähriger Krieg. Damalige Machtstellung Schwedens: Finnland, Karelien, Ingermanland, Estland, Livland (S. 270 f.) gehörten zu Gustav Adolfs Reiche, Kurland stand unter schwedischem Einfluß. Es lag für einen ehrgeizigen Monarchen nahe, an die Erwerbung von Preußen und Pommern (das Herzogshaus dem Aus- sterben nahe) zu denken, welche das Baltische Meer völlig unter den beherrschenden Einfluß Schwedens gebracht hätte (S. 271). Nach der Eroberung der Inseln Usedom, Wollin und Rügen besetzt Gustav Adolf Stettin, schließt ein Bündnis mit Herzog Bogislaw Xiv., vertreibt die kaiserlichen Truppen aus Pommern. Subsidienvertrag mit Frankreich (Richelieu, S. 258f.). Er rückt an der Oder vor, wo ihm Tilly entgegentritt (1631), wendet sich nach Mecklenburg, dann zur Oder zurück, nimmt die Stadt Frankfurt ein. Inzwischen hat Tilly Magdeburg zu belagern begonnen. Gustav Adolf unterhandelt mit seinem gegen ihn mißtrauischen Schwager Georg Wilhelm, Kurfürsten von Brandenburg, der Bedenken trägt, vom Kaiser abzufallen, zumal wo nach dem Erbvertrag von Grimnitz (1529) ganz Pommern nach dem Tode Bogislaws Xiv. an Brandenburg fallen mußte; endlich wird die Festung Spandau den Schweden eingeräumt. Weitere Verhandlungen mit Kurfürst Johann Georg von Sachsen, der ebenfalls neutral zu bleiben versucht. (Lausitz! S. 277.) Unterdessen 1631. Eroberung Magdeburgs durch Tilly. Der Sturm 10. (20.) Mai. geleitet von Pappenheim. Furchtbares Blutbad und Plünderung durch die zügellosen Soldaten Tillys. Durch eine plötzlich an verschiedenen Stellen aus- brechende Feuersbrunst wird Magdeburg mit Ausnahme des Domes in Asche gelegt (nicht auf Tillys Befehl). Tilly will jetzt den Kurfürsten von Sachsen zum Anschluß an den Kaiser zwingen. Johann Georg ruft dagegen Schwedens Hilfe an. 1631. Schlacht bei Leipzig oder Breitenfeld. Zuerst 7. (17.) Sept. werden die Sachsen von Tilly in die Flucht ge- schlagen, dann glänzender Sieg Gustav Adolfs. Die Sachsen unter Arnim, dem früheren Unterfeldherrn Wallensteins, rücken in Böhmen ein und nehmen Prag. Gustav Adolf zieht durch Thüringen und Franken nach dem Rhein (über Erfurt, Würzburg, Hanau, Frankfurt). Die Pfalz zurück- erobert, Mainz besetzt, hier Winterquartiere. Wallenstein, vom Kaiser wieder zum Kommando und un- beschränkten Oberbefehl über alle kaiserlichen Truppen be- rufen, wirbt ein neues Heer und vertreibt (Mai 1632) die Sachsen aus Böhmen. Gustav Adolf zieht nach Nürnberg und siegt über Tilly bei Rain am Lech (5./15. April). Tilly, tödlich verwundet, stirbt in Ingolstadt.

7. Weltkunde - S. 164

1896 - Hannover : Helwing
164 sich einen eigenen König. Das war der Kurfürst Friedrich von der Pfa lz, das Haupt der Union. Er nahm die böhmische Krone an und ging nach Prag. Der Kaiser war auf seiner Heimfahrt nach Wien bei dem Herzoge Maximilian von Bayern eingekehrt und hatte dessen Hülfe gewonnen. Maximilian war das Haupt eines katholischen Fürstenbundes (der "Liga). Er sandte jetzt sein Heer und die Truppen der Liga nach Böhmen. Am weißen Berge vor Prag kam es zur Schlacht, und die Böhmen wurden gänzlich geschlagen (1620). Der König Friedrich floh. Der Kaiser zerriß den Majestätsbrief, ließ viele der prote- stantischen Häupter der Böhmen hinrichten, und die katholische Kirche wurde in ganz Böhmen mit Gewalt wieder hergestellt. — Aber der Feldherr des flüchtigen Böhmenkönigs, Ernst von Mansfeld, führte den Krieg in Süddeutschland weiter. In Norddeutschland dagegen trat Christian von Braunschweig für die Protestanten auf. Der Feldherr der Liga, Tilly, besiegte beide nacheinander. Zum Danke für seine Hülfe wurde Maximilian von Bayern Kurfürst. Der niedersächsisch-dänische Krieg (1624—1629) bildet den zweiten Abschnitt des 30jährigen Krieges. Ernst von Mansseld und Christian von Braunschweig hatten neue Kriegerscharen geworben und brandschatzten im nordwestlichen Deutschland. Tilly zog nun nach Westfalen und besiegte Christian bei Stadtlohn im Bistume Münster. Dann besetzte er Westfalen und Niedersachsen. Die Protestanten fürchteten das Schicksal Böhmens und erwählten den König Christian Iv. von Dänemark zu ihrem Obersten und vereinigten ihre Streitmacht mit der seinigen. Während dieser Zeit aber war ein kaiserliches Heer unter Wallen st ein auf den Kriegsschauplatz getreten. Wallenstein schlug Ernst von Mansfeld bei Dessau. Auf der Flucht ereilte letzteren der Tod. Unterdes hatte Tilly den König Christian von Dänemark bei Lutter am Barenberge besiegt und in fein Land zurückgetrieben (1626). Wallenstein eroberte Mecklenburg und Pommern, aber das feste Stralsund konnte er nicht überwinden, trotzdem er geschworen hatte: „Und wenn die Stadt mit Ketten an den Himmel gebunden wäre, so müßte sie doch herunter!" — Der Kaiser schloß endlich Frieden mit dem Dänenkönige und kam nun mit seinem Plane gegen das besiegte Deutschland heraus. Er erließ ein Gesetz (Edikt), welches befahl, daß alle seit dem Paffauer Vertrage eingezogenen Klöster und geistlichen Güter den Katholiken zurückgegeben werden sollten, die alten katholischen Bistümer sollten wieder hergestellt und mit katholischen Kirchenfürsten besetzt werden. Alle katholischen Landesherren aber sollten das Recht haben, ihre protestantischen Unterthanen wieder katholisch zu machen (dieses Gesetz heißt das Restitutionsedikt [1629]). Jetzt zogen kaiserliche Beamte durch Deutschland, welche mit Hülse der wilden Söldnerscharen Tillys und Wallcnsteins das Edikt ausführen sollten. Der Kaiser hielt 1630 einen Reichstag zu Regensburg und setzte hier den Wallenstein ab, weil er ebenso gewaltthätig gegen Katholiken wie gegen Protestanten gehandelt hatte. Der schwedische Krieg. König Gustav Adolf von Schweden und sein Volk waren Protestanten. Sie wollten es nicht dulden, daß ihre Glaubensbrüder in Deutschland mit Gewalt wieder katholisch gemacht werden sollten. Dazu hatte der tapfere Schwedenkönig den Plan gefaßt, sein Reich zu vergrößern. Vor allem wollte er die Länder um die Ostsee herum besitzen. Des-
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