o
V
- -..— i —
Erstes Kapitel,
r b e g ri ffe.
Begriff der Erdbeschreibung.
§. 1. Kenntniß der Erde, welche Gott dem
Menschen zum Wohnplatz angewiesen hat, ist eben so
nützlich als angenehm. Die Geographie oder Erdbe-
schreibung führt zu einer nähern Kenntniß derselben.
Horizont oder Gesichtskreis.
§. 2. Die Erde ist zu groß, als daß wir sie ganz
übersehen könnten. Wir mögen auf einem noch so ho-
hen Orte derselben stehen, von da unsern Augen die
weiteste Aussicht sich darbietet: so erblicken wir doch
immer nur einen sehr kleinen Theil davon; und allent,
halben im Freien sehen wir den Himmel rund um uns
her einen Kreis auf der Erde bilden, in dessen Mittel-
punkte wir zu stehen scheinen, und welcher der Ge-
sichtskreis oder Horizont heißt. Er ist um desto
größer, je freier und ungehinderter die Aussicht und je
höher der Standpunkt des Beobachters ist. Ueberall
aber erstreckt er sich nur über einen geringen Theil der
Erde, und der übrige weit größere wird vom Horizont
abgeschnitten, und bleibt unsichtbar. Jeder Ort hat
seinen eignen Horizont.
Welt - oder Himmelsgegenden.
§. 3. An dem Horizonte werden die Welt- oder
Ihimmelsgegenden unterschieden, die sich in
Haupt- und Nebengegenden theilen. Hauptge-
genden sind: Ost oder Morgen, West oder Abend,
Süd oder Mittag und Nord oder Mitternacht.
Die Gegend, wo im Frühlinge und Herbste die Sonne
aufgeht, heißt Morgen oder Ost; die, wo sie in
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Brasilien.
277
zieht sich die Küste Brasiliens auffallend westlich, und
von dem Vorgebirge Frio in der Nähe des südlichen
Wendekreises an wird diese nach Westen gehende (Zinn
beugung der Küste noch weit stärker; so daß also Bra-
silien in der Mitte, ohngefähr zwischen den Mündun-
gen des Amazonenflusses und des San Francisco seine
größte Ausdehnung hat, und sowohl nördlich als süd-
lich schmäler zuläuft.
Brasilien ist eines der herrlichsten Länder der Erde,
wiewohl man das Innere noch zu wenig kennt. Der
weit größere Theil desselben ist Hoch- und Gebirgsland-.
zwar besteht das nördliche Brasilien an beiden Seiten
des Amazonenflusses aus großen tief gelegenen Flächen,
die mit dichten Urwäldern bedeckt sind, aber der übrige
Theil des Landes, etwa f des Ganzen, erhebt sich schon
in geringer Entfernung von der Küste, zu Gebirgeland,
in die Sierra do Mar oder das Küsten geb ir ge
den ersten Gebirgszug bildet, und sobald man das über,
stiegen hat, gelangt man in das innere Hochland, auf
welchem sich ein Labyrinth von Gebirgszügen mit den
Campos oder Hochflächen erhebt. Die Gebirge Bra,
siliens haben weder die Höhe der Cordilleren auf der
Westseite Amerikas, da ihre höchsten Gipfel nicht völ,
lig 6000 Fuß erreichen und also noch weit von der
Linie des ewigen Schnees entfernt bleiben, noch sind
sie auch, wie die Cordilleren, von vulkanischer Beschaf-
fenheit.
Der Atlantische Ozean, längs welchem Brasilien
eine Küstenstrecke von 900 Meilen einnimmt, empfängt
alle die unzähligen Gemäßer des Landes. Die Haupt-
flüsse sind: 1) der Maranhon oder Amazonen,
sluß, welcher von den Gränzen Colombiens und Perus
nach Brasilien gelangt, dasselbe von Westen gegen Osten
durchfließt, hier viele große Flüsse aufnimmt, darunter
von Norden her den Pupura und Rio Negro und
von Süden den mächtigen Madeira (aus der Verei,
nigung des Mamore und Guapore entstanden), To-
st ayo so und Xingu, und an seiner meerähnlichen
Mündung zwei große Inseln, wovon die größte San
Johannes heißt, bildet. Mit dem südlichen Mün,
dungsarme dieses Stromes vereinigt sich noch der To-
canlines, (aus der Vereinigung des To«antines
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Brasilien Amerikas Brasilien Brasilien
V orbegriffe.
11
heißt Afr ika, und von dem nordöstlichen Theile heißt
das kleinere nördlich von dem breiten Meeresarme
gelegene Stück Europa, und das übrige größere
Stück, welches östlich von Europa und Afrika liegt,
und mit seiner östlichsten Spitze noch in die westliche
Halbkugel hineinreicht, heißt Asien.
Neueste Welt.
§. 21. Das kleinste gleichfalls auf der östlichen
Halbkugel gelegene Kontinent liegt südlich von Asien,
mit dem es durch eine Reihe von Inseln in naher Ver-
bindung steht, und wird durch eine weite Meeresstrecke
von dem ihm westlich gelegenen Afrika geschieden. Es
breitet sich bloß auf der Südseite des Aequators aus,
von dem es etwa 11 Grade entfernt ist, so daß der
kleinere Theil desselben auf der Nordseite und der grö-
ßere auf der Südseite des südlichen Wendekreises liegt.
Von dem südlichen Polarkreise bleibt dieses Kontinent
etwa 27-§ Grade entfernt, und wird Australien *),
oder auch die neue Welt genannt, weil es den Euro<
päern am spätesten bekannt geworden ist.
Neue Welt.
§. 22. Auf die westliche Halbkugel der Erde fällt
das dritte Kontinent, größer als Australien, aber klei-
ner als das Kontinent der alten Welt. Man nennt
es die neue Welt, weil es später als das letztere, aber
doch früher als Australien den Europäern bekannt ge-
worden ist; auch hat es den Namen Amerika. Es
hängt an seinem nordwestlichsten Punkte beinahe mit
dem östlichsten Punkte der alten Welt zusammen, und
wird an dieser Stelle nur durch einen schmalen
Meeresarm davon getrennt. Oestlich liegen ihm, doch
durch einen weiten Meeresraum geschieden, Europa und
Afrika. Das Kontinent der neuen Welt dehnt sich nörd-
lich und südlich vom Aequator aus, am meisten nörd-
lich, indem es noch jenseits des nördlichen Polarkreises
*) Daß bei dieser Angabe der Lage Australiens, unter Austra-
lien bloß das eigentliche Festland oder Kontinent, ohne die
dazu gerechneten zahlreichen Inseln, verstanden werde, darf
nicht vergessen werden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Afrika Asien Asien Afrika Amerika Europa Afrika Australiens
19
Vorbegriffe.
geblrgen, die auf eine beträchtliche Weite ins Meer
vorspringen — oder sehen auch oft noch auf den nahen
Inseln fort, indem das Meer zwischen dem festen Lan-
de und den Inseln nur eine durchbrochene Stelle über-
fließt. — Vulkane oder feuerspeiende Berge
heißen solche, welche von Zeit zu Zeit glühende Steine,
geschmolzene Massen (Lava), Feuer, Rauch, Asche rc.
mit Gewalt ausstoßen. Die Oeffnungen, aus welchen
diese Ausbrüche kommen, heißen Krater. Gegenden,
in deren Nähe Vulkane sind, werden öfters von Erd-
beben heimgesucht, worunter man gewaltsame Erschüt,
terungen und Bewegungen einer kleinern oder größer»
Strecke Landes versteht, wodurch zuweilen ganze Städte
zu Grunde gehen.
Thäler. Schluchten. Pässe.
§. 84. Die langgestreckten Vertiefungen, durch wel-
che nicht nur die einzelnen Berge, sondern auch ganze
Bergketten und Gebirge von einander abgesondert wer-
den, heißen Thäler, und enthalten gewöhnlich das
Berte der Ströme, Flüsse und Bäche. Man unter-
scheidet Haupt - und Nebenthäler. Jene laufen
vom hohen Gebirgsrücken bis zum Fuße des Gebirges
hinab; diese fangen meistens nicht an dem Hauptgebirgs-
rücken, sondern an niedrigern Theilen des Gebirges an,
und öffnen sich in die Hauptthäler. Sehr enge Thäler
nennt man Schluchten und wenn sie steil und tief
sind, Klüfte. Im Allgemeinen erweitert sich ein That
immer mehr, je tiefer es im Gebirge herunter steigt, und
je mehr Nebenthäler sich mit vereinigen. Jedoch ist oft
auch der Ausgang eines Thales schmäler und enger als
die Mitte, und bildet dann einen Paß oder ein Thor.
Erdrücken. Vergebenen.
§. 35. Die niedrigsten Theile des Landes sind die
Küsten oder Meeresufer, von wo es nach und nach im-
mer höher wird, so daß die Berge und Gegenden sich
meistens im Innern des Landes befinden, wiewohl es
auch hiervon Ausnahmen giebt. Die höchste Gegend
des Landes ist nicht immer ein wirkliches Gebirge, son-
dern auch zuweilen eine weniger merkliche Erhabenheit,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Ii. Mitteleuropa. Luxemburg, re. 119
ven Wiesbaden, ander Lahn, mit bekannten warmen Bädern.—
Biederselters, Dorf, östlich von Eins und südlich von der
Labn, hat einen der berühmtesten Sauerbrunnen, dessen Wasser
weit und breit verschickt wird.
11. Das Großherzogthum Luxemburg.
Es Ist das westlichste Land Deutschlands, und wird
südlich vom Französischen und östlich vom Preußischen
Gebiete begränzt, und auf den beiden übrigen Seiten
stößt es mit den Niederlanden zusammen. Es enthält
118 Qmeilen, wird von den Ardennen, einem aus
Frankreich hieher kommenden waldigen und steinigen Ge-
birge durchzogen und ist daher gebirgig und waldig, wo
der Boden sich mehr zur Viehzucht als zum Ackerbau
eignet; doch ist der südlichste Theil fruchtbar und erzeugt
sogar Wein und vieles Obst. Von den vielen Minera»
lien sind das Eisen und die Schiefern am wichtigsten.
Der größte Fluß ist die Mosel, welche eine Strecke
die Gränze macht. Die übrigen Flüsse sind nicht be-
deutend. Die Einwohner, gegen 800,000, theils Deut-
sche, theils Wallonen, bekennen sich zur katholischen Kir-
che, betreiben wenige Fabriken und sind überhaupt noch
sehr in der Kultur zurück. Regent ist der König der
Niederlande, und das Großherzogthum bildet einen Theil
dieses Königreichs, doch soll nach den neuesten Bestim-
mungen, die indeß noch nicht zur Ausführung gekom«
men sind, ein Theil dieses Großherzoglhums zu Bel-
gien kommen.
Luxemburg, Hauptstadt und eine der stärksten Festungen
Deutschlands, nördlich von Metz, zwischen der Mosel und der
Maas, hat 10,000 Einwohner.
12. Das Kurfürstenthum Hessen.
Das weit größere zusammenhängende Stück erstreckt
sich im Norden von der Weser bis zum Main im Sü»
den, und wird vom Preußischen, Hannöverischen, Wei>
marischen, Baierischen, Grvßherzoglich Hessischen, Frank-
furtischen, Naussauischen und Waldeckschen Gebiete be-
gränzt. Der im Ganzen mehr bergige als ebene Bo-
den enthält viele Gebirge, die mit ihren Bergreihen
fast das ganze Land bedecken. Der höchste Berg ist der
Meißner, westlich von der Werra; doch ein noch hö-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Luxemburg Wiesbaden Luxemburg Deutschlands Frankreich Niederlande Luxemburg Deutschlands Maas Hessen Main Hannöverischen Frank- Werra
2.54
/
Länder an der Nordwestküste.
straße, von der Insel Quadra oder Vancouver an bis
zum Eiskap gelegenen Lander, wovon man nur die Kü-
sten kennt, vor welchen viele durch tiefe Einschnitte des
Meeres gebildete Inseln liegen. Eine lange Reihe von
Gebirgen, worunter der über 17,000 Fuß hohe Vulkan
St. Elias, zieht sich mit der Küste gleichlaufend in
nicht sehr weiter Entfernung hin, und mehr im Innern
sieht man die Kelten des Felsen geb irges sicherheben.
Im nördlichen zur Polarzone gehörenden Theile dieser
Länder herrscht eine große Kälte, in dem weit größern
südlichen Theile, der in der nördlichen gemäßigten Zone
liegt, ist das Klima ziemlich mild, und überhaupt
milder als in den östlichen Ländern Amerikas und Nord-
asiens unter gleicher Breite. Die Produkte bestehen
außer schönen Wäldern, eßbaren Beeren und einigen
von Europa dahin verpflanzten Gemüse, Arten, vorzüg«
lich in Wallfischen, Fischen und kostbaren Pelzwerk. Von
Metallen hat man Kupfer und Eisen gefunden. Die
Einwohner sind Indianer, die unter unumschränk,
kern Gebietern, Tais genannt, stehen, und vom Fisch-
fang und von der Jagd leben. In den nördlichsten
Gegenden finden sich Eskimos. Von Europäern haben
sich vorzüglich Russen niedergelassen. Man theilt ge-
wöhnlich diese Länder in die Russische Nordwestküste,
welche die Russen als ihre Besitzung ansehen, in die
Brittische und in die den vereinigten Freistaaten von
Nordamerika gehörende Nordwestküste; doch leben über,
Haupt die Eingebauten in völliger Freiheit, außer daß
die auf der Russischen Nordwestküste lebenden Indianer-
stämme einen gewissen in Pelzwerk bestehenden Tribut
an die Russen abgeben müssen.
») die den vereinigten Staaten von Nordamerk,
ka gehörende .Nordwestkü ste, welche einen Theil dieser
Staaten ausmacht, das Gebiet Oregon bildet, aber fast ganz
von frei lebenden Indianern besetzt ist, und worin der große
Strom Columbia oder Oregon sich in das stille Meer mündet.
b) die Brittische Nordwcstküstc begreift den Theil
der Küste von der großen Insel Quadra oder Vancouver
an bis zu der Prinz-Wales-Insel, die schon zur Russischen
Nordwestküste gehört. ,
c) die Russische Nordwcstküste begreift den nördlichen
Theil, und erstreckt sich von der Prinz-Wales-Insel bis zum
Eiskap. Die südlichste Niederlassung der Russen ist die Stadt
Neu-Archangelsk, mit einem Hafen und einer Festung, und
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Elias
Extrahierte Ortsnamen: Amerikas Europa Nordamerika Russischen_Nordwestküste Nordamerk Oregon Oregon Russischen
Nordwestküste
Asiatische- Rußland.
rsh
ten Diamanten und der ungeheuer groß» Sahretchthum
bemerkenswerch.
Dies große Land, viel größer als ganz Europa,
ist noch sehr wenig bewohnt, so daß die Zahl der Ein-
wohner kaum 12 Millionen beträgt. Außer Russen
und den Kaukasischen Völkerschaften, giebt es hier sehr
vielerlei Volksstämme, z. B. Tataren, Kalmücken, Kir-
gisen, Buräten, Tungusen, Tschuwaschen, Tscheremis-
sen, Wvtjäken, Mordwinen, Ostjäken, Samojeden, Kor-
jäken und Tschuktschen (diese L Völkerschaften bewohnen
die nördlichsten Wildnisse des Landes), Kamtschadalen,
(Bewohner der Halbinsel Kamtschatka), Aleuten unv
Kurilen, (Bewohner der Inselnketten bei Kamtschatka).
Ein Theil der Einwohner bekennt sich zur christlichen
Religion, vorzüglich zur Griechischen Kirche, ein Theil
zur Muhamedanischen Religion und ein Theil zum
Heidenthum.
Dieses Land gehört dem Kaiser von Rußland,
macht einen Bestandtheil des Russischen Kaiserreichs
aus, und besteht aus den Kaukasischen Ländern, den
Königreichen Kasan und Astrachan und der ungeheu-
ren Landschaft Sibirien, wozu noch die Kirgisen-
Steppe kommt.
3) in den Kaukasischen Ländern, welche zwischen dem
schwarzen und Kaspischen Meere, zu beiden Seiten des Kaukasus
liegen, und zum Theil von Völkerschaften bewohnt werden, die
sich noch in einer gewissen Unabhängigkeit von der Russischen
Herrschaft erhalten haben: Tiflis, Stadt, südöstlich von der
Krim, am Kur und auf der Südseite des Kaukasus, mit einiger
Industrie und lebhaftem Handel, verschönert und vergrößert sich
immer mehr, und hat 32,000 Einwohner. — Eriwan, Stadt,
welche erst 1828 von Persien an Rußland gekommen ist, liegt
südlich von Tiflis. Südlich von Eriwan erhebt sich der bekannte
hohe Berg Ararat.
b) in den Königreichen Kasan und Astrachan, welche
auf der Westseite des Uralflusses und des Uralgebirges liegen:
Kasan, große Stadt, östlich von Moskau, hat viele Fabriken,
beträchtlichen Handel, eine Universität und 57,000 Einwohner.—
Orenburg, feste Stadt, südöstlich von Kasan, am Uralflusse,
ist eine Hauptniederlagc der Mittelasiatischen und Russischen Waa-
ren. — Astrachan, große Stadt, mordöstlich von Tiflis, auf
einer Insel der Wolga, die 12 Meilen davon in vielen Mündun-
gen sich in das Kaspische Meer ergießt, hat viele Fabriken, star-
ken Handel, wichtige Fischerei und 40,000 Einwohner.
c) in der Kirgisen-Steppe, welche nördlich vom Ka-
spsschen Meere, vom Aralfes und von Turkcstan liegt, sind keine
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Tschuwaschen Kamtschatka Kamtschatka Griechischen_Kirche Kaukasischen_Ländern Kasan Astrachan Sibirien Kaukasischen_Ländern Kaspischen_Meere Tiflis Kaukasus Tiflis Kasan Astrachan Kasan Moskau Orenburg Kasan Russischen_Waa- Astrachan Tiflis Wolga
272
Iii. Südamerika.
Ken Zone gelegenen Amerikanischen Länder. Hauptges
genstände der Kultur sind: Zucker, Kaffee, Baumwolle
und Cacao. Das Mineralreich ist an der Küste arm,
im Innern noch nicht untersucht.
Die Einwohner, deren Zahl ohne die in Freu
heit lebenden Indianer 200,000 beträgt, bestehen außer
diesen aus Europäern und deren Nachkommen, aus
Negern, die im Trittischen Antheile jetzt frei, hinge,
gen in dem Antheile der Franzosen und Niederländer
noch Sklaven sind, und aus Mischlingen. Im unzu-
gänglichen Innern halten sich Maronrneger, d. h.
entlaufene Negersklaven, die in einer freien republikani.
schen Verfaffung leben, auf. Ein kleiner Theil des
Landes ist erst in Kultur genommen, und zwar nur in
der Nähe der Küste. Industrie ist nicht vorhanden,
aber der Handel ist wichtig. Von diesem Lande haben:
a) die Britten die Kolonien Demerary, Essequcbü
und Berbice mit der Hauptstadt Stabroek jetzt George-
town genannt, an der Mündung des Demerary, südöstlich von
der Mündung dechorinoco, regelmäßig angelegt und mit ansehn-
lichem Handel.
b) die Niederländer die Kolonie Surinam, mit der
Hauptstadt Paramaribo, der größten Stadt in Guayana, am
Surinam, 4 Meilen von seiner Mündung, südöstlich von Sta-
broek, ist nach Niederländischer Ärt gebaut, treibt lebhaften Han-
del und hat 20,000 Einwohner.
c) die Franzosen die Kolonie Cayenne, mit der Haupt-
stadt Cayenne, südöstlich von Paramaribo, auf der Lnsel
Cayenne, im Flusse gleiches Namens.
Peru.
Die Gränzen sind gegen Norden Ecuador, gegen
Osten Brasilien, gegen Süd-Osten und Süden Boli«
via und gegen Westen das stille Meer. Die Größe
dieses Landes, welches mit einem schmalen Küstenstreife
in Norden beginnt und mit einem dergleichen in Sü-
den endigt, beträgt 28,000 O.meilen.
Peru besteht aus sehr verschiedenen Theilen, näm,
lich aus dem schmalen Küstenlands, einer wahren Sand-
wüste, wo nur die an den hindurch gehenden Flüssen
gelegenen Gegenden angebaut und bewohnt sind, ähn-
lich den Oasen in Afrika; dem Gebirgsftriche, einer 8
bis 10,000 Fuß erhabenen Hochfläche zwischen den ver-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Maronrneger Paramaribo
Extrahierte Ortsnamen: Essequcbü Guayana Surinam Niederländischer Brasilien Afrika
283
Chile.
Chile.
Dieses lange und schmale Küstenland, das im Nor-
den durch die Wüste Atacama von Bolivia und im Osten
durch die Anden von den la Platastacuen und Patago-
nien geschieden wird, stößt im Westen und Süden an
das stille Meer, welches hier den Busen von Guai-
teca bildet, in welchem die zu Chile gerechnete große
Insel Ehiloe liegt. Mit Einschluß dieser Insel be-
trägt der Flächeninhalt von Ckile 6600 Qmeilen.
In der Nähe des Meeres besteht Chile aus einem ebe-
nen Küstenstriche, der im nördlichsten Theile dem Kü-
stenlande Perus gleicht; hingegen im Innern aus einem
Gebirgslande mit schönen fruchtbaren Thälern von
den Anden oder Cvrdilleren gebildet, welche die
Gränze von Chile gegen die la Platasiaaten und Pa,
tagonien bilden, und viele noch thätige Vulkane enthal-
ten. Nur durch äußerst beschwerliche Gebirgspässe hat
Chile mir den östlich gelegenen Ländern Verbindung.
Unter den zahlreichen Flüssen, welche alle von den
Anden kommen und ihre Mündung in das stille Meer
nehmen, ist keiner bedeutend groß. Das Klima dieses
Landes, welches in der südlichen gemäßigten Zone liegt,
ist warm und trocken in Nordchile, gemäßigt und feuch-
ter in Südchile; aber überhaupt gesund und angenehm,
da auch die Nähe der Cordilleren und die Seewinde
die Sommerhitze mäßigen. Nur giebt es öfters Orka-
ne und Erdbeben.
Die Produkte stnd ohngefähr dieselben wie in
den la Platastaaten; doch hat Chile einen größern Reich-
thum an edlen und unedlen Metallen und an andern
Mineralien. Europäische Getreide- und Gemüsearten
kommen gut fort, 'aber für tropische Gewächse, z. B. Kaffee,
Zucker rc. ist das Klima nicht warm genug. Die Zahl
der Einwohner, gleichfalls aus Weißen und Kreolen,
Indianern und Mischlingen bestehend, mag vielleicht
kaum eine Million betragen, wobei jedoch die Araa-
canen oder Araucos, Indianer, die sich stets bei
ihrer Unabhängigkeit behauptet haben, und Südchile
bewohnen, nicht gerechnet stnd. Diese letztern, tapfere
und gut bewaffnete Krieger, bilden einen unabhängigen
Indianer-Freistaat, welcher den Namen Arauco führt
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
296 Salomonsinseln oder Neugeorgien rc.
gewöhnlichen Australischen Produkten des Pflanzen-
reichs, worunter die Brodfrucht die erste Stelle einnimmt.
Die Einwohner gehören zur negerartigen Nace, ge-
hen nackt und haben zu Dörfern vereinigte Wohnungen
und ordentliche Anpflanzungen von Nahrungsgewächsen,
so daß sie in der Kultur weiter vorgeschritten zu seyn
scheinen, als die übrigen Papuas. Die Hauptinsel heißt
Santa Cruz.
Die Salomonsinseln oder Nengeorgien.
Die meisten dieser Inseln, welche in der heißen
Zone, nordwestlich von dem Santa Cruz,Archipel lie-
gen, sind von hohen Gebirgen durchzogen, haben aber
einen an den gewöhnlichen Australischen Produkten
sehr fruchtbaren Boden. Die Einwohner gehören
größtenteils zu den Papuas oder negerartigen Race,
gehen nackt und wohnen in Hütten, die jedoch zu Dör-
fern vereinigt sind, und zeigen eine vorzügliche Geschick,
lichkeit im Bau ihrer Piroguen, wiewohl sie nur höchst
unvollkommne Werkzeuge besitzen. Die Hauptinsel heißt
Isabell.
Die Louisiade.
Eine Gruppe kleiner Inseln, die in der heißen
Zone, südwestlich von den Salomonsinseln und südöst-
lich von Neuguinea liegt. Sie erschienen den Europäi-
schen Seefahrern, wovon jedoch keiner angelandet hat,
voller Berge und fruchtbar. Am Ufer sah man viele
Wohnungen der zahlreichen Einwohner, die nackt gin«
gen und zu der negerartigen Race gehören.
Neuguinea.
Diese größte unter den Australischen Inseln liegt
nördlich von Neuholland, von dem sie durch die Tor-
resstraße geschieden wird, und östlich von den Mo-
lucken, in der heißen Zone, und gehört zu den unbe-
kanntesten dieses Erdtheiles, wiewohl sie, wenn man
die Marianen ausnimmt, der von den Europäern zu-
erst entdeckte Theil Australiens ist. Sie hat eine be-
sondere Gestalt, indem an der Nordwefiseite zwei Halb-
inseln auslaufen, die durch schmale Landengen mir ein-
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