1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
138
Königreich Hannover.
Die Zahl der Einwohner beträgt fast 1,700,000,
größtentheils Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Re-
formirten und Katholiken beträchtlich, Zn Hinsicht der
Industrie sieht Hannover gegen andere Länder Deutsch-
lands sehr zurück, und eigentliche Fabriken finden sich
fast nur in den größer« Städten, doch ist das Linnen-
gewerbe sehr verbreitet. Der Handel ist bedeutend,
und für Beförderung der Künste und Wissenschaften ge-
schieht viel, so daß die Einwohner in wissenschaftlicher
Bildung andern Deutschen nichts nachgeben. Regent
ist ein König, welcher jetzt zugleich König von Groß;
Britannien ist und W ilhelm Iv. heißt.
Hannover, wohl gebaute Hauptstadt, nordwestlich von
Braunschweig, in einer Ebene, an der schiffbaren Leine, mit
einem königlichen Schlosse, Fabriken und Handel, hat 28,000
Einwohner. Dabei liegen die Lustschlösser Montbrillant und
Herrenhausen mit schönen Garten ^ Anlagen und Wasser-
künsten. —• Nienburg, Stadt, nordwestlich von Hannover,
am rechten Ufer der Weser, treibt Schifffahrt. — Werden,
Stadt, nördlich von Nienburg, an der schiffbaren Aller, treibt
Schifffahrt. — Hameln, Stadt und vormalige Festung, süd-
westlich von Hannover, am rechten Ufer der Wesir, treibt Schiff-
fahrt. — Hildesheim, Stadt, südöstlich von Hannover, an
der Innerste, einem Nebenflüsse der Leine, mit einer sehenswür-
digen Domkirche. — Goslar, Stadt, südöstlich von Hildcsheim
und am nördlichen Fuße des Harzes, mit merkwürdigem Bergbau
im nahen Rammelsberge. — Clausthal, wichtigste unter den
7 Bergstädten, auf dem Harze, südwestlich von Goslar, bei
welcher starker Silber- und Blcibergbau ist. Dicht an Clausthal
liegt die Bergstadt Cellerfeld. — Andreasberg, Berg-
stadt, südöstlich von Clausthal, auf dem Harze, mit Silberberg-
bau. — Osterode, Stadt, südöstlich von Clausthal, am südli-
chen Fuße des Harzes, mit bedeutenden Fabriken. — Duder-
stadt, Stadt, südlich von Osterode, mit starkem Hopfen- und
Tabaksbau. — Eimbeck, gewerbsame Stadt, nordwestlich von
Osterode. — Nord heim, Stadt, südöstlich von Eimbcck, mit
Tabaksbau. — Göttingcn, wohl gebaute Stadt, südlich von
Nordheim, mit einer berühmten Universität, großen Bibliothek
und mchrern Fabriken. — Münden, gewerbsame Stadt, süd-
westlich von Göttingen, in einem reizenden Thale, an der Ber-
einigung der Werra und Fulda, welche hierauf die Weser bilden,
treibt beträchtlichen Handel und Schifffahrt. — Celle, Stadt,
nordöstlich von Hannover, in einer sandigen Ebene, in deren Ge-
gend die bekannte Lüneburger Heide anfangt, an der Aller, die
hier die Fuse aufnimmt, treibt Handel und Schifffahrt, und hat
ein Schloß und großes Zuchthaus. — Uelzen, Stadt, nordöst-
lich von Celle, an der Ilmenau, einem Nebenflüsse der Elbe, ist
bekannt durch ihren vortrefflichen Flachs. — Lüneburg, Stadt,
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- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
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- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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84
Ii. Mitteleuropa.
eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker-
baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer
hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen,
Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd-
lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der
Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden
große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene
Metalle und viele Steinkohlen besitzen.
Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio-
nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen
mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der
französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten.
Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün-
ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch-
gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel.
Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder-
landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete,
getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat,
macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er-
ster König Leopold I. heißt.
Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich
von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und
hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen
königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In
der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt
nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. —
Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der
Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant-
werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens,
nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen
vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik
kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd-
östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie
sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000
Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre
verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und
noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge-
hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel-
len berühmt.
Die Niederlande.
Sie liegen östlich von England, von dem sie durch
die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült,
getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch-
land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre
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156
Dänemark.
5) der Regierungsbezirk Dü sscldorf, welcher den
nördlichsten Theil der Provinz in sich faßt. Düsseldorf, Haupt-
stadt, und eine der schönsten Städte am Rheine, am rechten Ufer
desselben, nordwestlich von Cöln, hat ein Schloß, einige Fabriken,
einen bedeutenden Handel und 24,000 Einwohner. In der Nähe
ist der Jägcrhof, ein königliches Lustschloß. — Neuß, Stadt,
südwestlich von Düsseldorf, unweit des Rheins, an der Erft, hat
Fabriken und Handel. Die St. Quirinskirche ist ein herrliches
Gebäude. — Gladbach, gcwerbsame Stadt westlich von Rcuß,
verfertigt vortreffliche Leinwand. — Krefeld, mistige Fabrik-
stadt, nordwestlich von Düsseldorf, hat besonders treffliche Seiden-
sabriken und 18,000 Einwohner. —Kempen, gewerbsame Stadt,
nordwestlich von Krefeld. — Geldern, gewerbsame Stadt, nord-
westlich von Krefeld, von der Niers umflossen. — Kleve, gewerb-
same Stadt, nordwestlich von Geldern, i Meile vom Rhein, hat
in der Nähe einen schönen Garten mit einem Gesundbrunnen. —
Emmerich, gewerbsame Stadt, nordöstlich von Kleve, am rech-
ten User des Rheins, treibt Schifffahrt. — Wesel, Stadt und
starke Festung, südöstlich von Emmerich, am rechten Ufer des
Rheins, welcher hier die schiffbare Lippe aufnimmt, hat Fabriken
und 13,000 Einwphner, und treibt Schifffahrt. — Duisburg,
gewerbsame Stadt, nordöstlich von Krefeld, in der Nähe der Ruhr,
mit Schifffahrt und Handel. — Mühlheim an der Ruhr,
gewerbsame Stadt, östlich von Duisburg, treibt Handel. —
Essen, Stadt, nordöstlich von Mühlheim, mit Fabriken und Stein-
kohlengruben in der Nähe. — Werden, gcwerbsame Stadt,
südöstlich von Mühlheim, liegt an der Ruhr. — Elberfeld,
eine der wichtigsten Fabrik- und Handelsstädte Preußens, östlich
von Düsseldorf an der Wupper, hat vortreffliche Garn- und Lcin-
wandbleichcn, vorzüglich wichtige Baumwollen-, Band- und Sci-
denfabriken und 27,000 Einwohner. — Barmen, wichtige Fa-
brik- und Handelsstadt, in der Nähe von Elberfeld, gleichfalls an
der Wupper, mit ähnlichen Fabriken wie in Düsseldorf, hat 24,000
Einwohner. Ucberhaupt ist die ganze Gegend von Elberfeld und
Barmen der industriereichste Strich Preußens, wo fast die ganze
zahlreiche Bevölkerung von den Fabriken lebt. — Ron sdorf,
Fabrikstadt, südlich von Barmen und in der Nähe von Elberfeld
und Barmen. — Lennep, Fabrikstadt, südöstlich von Elberfeld,
wo vorzüglich viel Tuch verfertigt wird. •— Rade vor dem
Walde, Fabrikstadt, nordöstlich von Lenney, verfertigt viele
Stahl- und Eiscnwaaren. — Hückeswagen, blühende Fabrik-
stadt, südlich von Rade vor dem Walde, wo ansehnliche Tuchfabri-
ken sind — Remscheidt, wichtiger Fabrikort, jetzt zur Siadt
erhoben, westlich von Lennep, Hauptsitz der Industrie in Eisen-
und Stahlwaaren, treibt bedeutenden Handel. — Solingen,
»nichtige Fabrikstadt, westlich von Hückeswagen, ist wegen ihrer
vortrefflichen Schwerdt- und Messerklingen berühmt.
Dänemark.
Es besteht aus einer nördlich von Deutschland, zwi-
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94 Mitteleuropa. Lomb. Venez. Könige.
wo berühmte Messen gehalten werden. — Genua, die vornehm-
ste Handelsstadt des Staates, südöstlich von Turin, am südlichen
Abhange der Apenninen und am Meerbusen von Genua, ist groß
und befestigt, und hat einen Hafen, eine Universität, viele Pal-
läste, bedeutende Fabriken und 80,000 Einwohner. -— Nizz a,
Seestadt am Mittelländischen Meere, südwestlich von Genua, ist
wegen ihres milden Klimas berühmt, und treibt lebhaften Han-
dels— Die Insel Sardinien, südlich von Corsica, im Mit-
telländischen Meere gelegen, mit der Hauptstadt Cagliari,
(spr. Kaljiaro, an der Südküste der Insel und an einem Meer-
busen, hat einen Hafen und eine Universität.
2. Das lombardisch-Venezianische Königreich.
Es begreift den nordöstlichen Theil des Festlands
von Italien, und gränzt gegen Westen an das König-
reich Sardinien, gegen Norden an die Schweiz und
Deutschland; gegen Osten an Deutschland und das Adria-
tische Meer, welches hier den Meerbusen von Venedig
bildet und gegen Süden an den Kirchenstaat, Modena
und Parma. Der kleinere nördliche Theil ist gebirgig,
der größere südliche Theil eine sehr fruchtbare und wohl
angebaute Ebene. Die Hauptflüsse sind der Po, wel-
cher die südliche Gränze des Landes macht, und sich
hier in das Adriatische Meer mündet, und die Etsch,
welche in dasselbe Meer ihre Mündung hat. Der Ti-
cino, ein Nebenfluß des Po, ist als Gränzfluß ge-
gen Sardinien zu bemerken. Von großen Landseen ge-
hören der östliche Theil des Lago maggiore, der
Comersee und der Gardasee hieher; dessen südliche
Spitze aber zu Deutschland gerechnet wird. Dieses Kö-
nigreich. welches 850 Qmeilen mit 4s- Millionen Ein-
wohnern enthält, gehört dem Kaiser von Oesterreich,
der es durch einen Vicekönig regieren läßt.
Mailand, Hauptstadt und Residenz des Viceköm'gs, nörd-
lich von Genua und südlich vom Comersee, an einem kleinen Ne-
benflüsse des Po, in einer großen herrlichen Ebene, hat eine
prachtvolle Domkirchc und 140,000 Einwohner. — Brescia,
Stadt, westlich vom Gardasee und nordöstlich von Mailand, mit
berühmten Metallwaarcnfabriken und starkem Handel. ■— P avia,
(spr. Pawia), Stadt, südlich von Mailand, am Ticino, unweit
seiner Mündung in den Po, hat eine berühmte Universität. —
Mantua, Stadt und starke Festung, südlich vom Gardasee
und östlich von Pavia, liegt in einem See. — Verona, große
Stadt, nordöstlich von Mantua und östlich von der Südspitze des
Gardasees, zu beiden Seiten der Etsch, hat ein merkwürdiges
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Südasien.
113
rcn, soll aber doch noch 100,000 Einwohner haben. — Amret-
sir, noch größere und heilige Stadt der Seiks, östlich von La-
hore. — Kaschmir, große Stadt nördlich von Lahore, in einer
der angenehmsten Gebirgsgegenden, mit vieler Industrie und Han-
del, sonst mit 200,000 Einwohner, von welchen die berühmtesten
Shawls verfertigt worden, ist jetzt sehr im Verfalle und entvöl-
kert und der Herrschaft der Seiks unterworfen. —■ Delhi,
Stadt, südöstlich von Lahore, an der Iumna, einem Nebenflüsse
des Ganges, sonst eine der größten Städte und die Residenz des
Großmoguls, hat noch 140,000 Einwohner und gehört den Brit-
ten. — Agra, Brittische Stadt, südöstlich von Delhi, an der
Iumna, sonst eine der ansehnlichsten Städte Hindostans, erhebt
sich jetzt immer mehr wieder aus ihren Trümmern. — Lucknow,
Stadt, südöstlich von Agra, Hauptstadt und Residenz eines Brit-
tischen Basallcnfürstcn, an einem Nebenflüsse des Ganges, mit
vielen Fabriken, lebhaftem Handel und 300,000 Einwohnern. —
Benares, eine der größten Indischen Städte, südöstlich von
Lukncw, am linken Ufer des Ganges, gehört den Britten, hat
eine Indische hohe Schule, wichtige Fabriken, 28,000 Häuser und
580.000 Einwohner und ist eine wichtige Handelsstadt und der
berühmteste Wallfahrtsort der Hindus, wohin jährlich Hundert-
tausende von Pilgrimen strömen. — Patna, Brittische große
Stadt, nordöstlich von Benares, am rechten Ufer des Ganges,
mit vieler Industrie, 30,000 Häusern und 312,000 Einwohnern.—
Murschedabad, Brittische Stadt, südöstlich von Patna, an
einem Arme des Ganges, mit vieler Industrie und 165,000 Ein-
wohnern. — Dakka, Brittische Stadt, südöstlich von Mursche-
dabad, zwischen dem Ganges und Bramaputra, wo die schönsten
und feinsten Musseline verfertigt werden, sonst mit 200,000 Ein-
wohnern, jetzt seit der Abnahme ihrer Industrie, kaum noch mit
70.000 Einwohnern. — Calcutta, Hauptstadt des ganzen
Brittischen Ostindiens, wichtigste Handelsstadt Ostindiens und
eine der größten Städte Asiens, südwestlich von Dakka und süd-
lich von Murschcdabad, an dem westlichsten Ganges-Arme, 6 Mei-
len vom Meere, hat zahlreiche Fabriken, eine starke Festung, viele
Palläste, aber auch elende Hütten und 7 bis 800,000 Einwohner.
5) auf der Halbinsel oder Decan; Iuggernauth*
Dschagrenakh, Brittische Stadt, südwestlich von Calcutta»
am Bengalischen Meerbusen, ein sehr berühmter Wallfahrtsort
der Hindus zu einer, aus 50 Tempeln gebildeten, 676 Fuß lan-
gen und 660 Fuß breiten Pagode, worin einer der drei Haupt-
götter der Hindus verehrt wird. Jährlich sollen über eine Mil-
lion Pilger hierher kommen.— Madras, Brittische Stadt, süd-
westlich von Calcutta, am Bengalischen Meerbusen und an der
Küste Koromandel, eine wichtige Handels - und Fabrikstadt, mit
einer starken Festung und 300,000 Einwohnern. — Po ndichery,
Französische Stadt, südwestlich von Madras, am Bengalischen
Meerbusen und an der Küste Koromandel.— Trankeb ar,ldä-
msche Stadt, südlich von Pondichery, am Bengalischen Meer-
busen und an der Küste Koromandel, mit einem Hafen. — Goa,
Portugiesische Stadt an der Westküste und am Arabischen Meere
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128 H. Mitteleuropa. K Snigreich Sachsen.
bände, worunter das königliche Schloß mit dem grünen Gewölbe,
der trefflichen Gcmäldegallerie und vielen andern Sammlungen, der
Zwinger und das Augusteum (sonst Japanischer Pallast genannt),
gleichfalls mit schätzbaren Kunst - und wissenschaftlichen Samm-
lungen, die katholische Hofkirche und die Frauenkirche, beides
herrliche Gebäude, sich vorzüglich auszeichnen. — Pillnitz, kö-
nigliches Lustschloß, südöstlich von Dresden, am rechten Ufer der
Elve. — Pirna, Stadt, südöstlich von Dresden, am linken
Elbufer, in deren Gegend berühmte Quadcrsteinbrüche sind. —
Königstein, eine durch ihre Lage auf einem 1100 Fuß hohen
und steilen Sandsteinfelsen merkwürdige Festung, südöstlich von
Pirna, am linken Ufer der Elbe, und nicht weit von der Böh«
mischen Gränze.— Meißen, Stadt, nordwestlich von Dresden,
am linken Elbufer, in einer reizenden Gegend, mit einer merk-
würdigen Domkirchc, einer Fürstenschule und einer berühmten
Porzellanfabrik. — Grimma, gewerbsame Stadt, nordwestlich
von Meißen, am linken Ufer der Mulde, hat gleichfalls eine
Fürstcnschule. — Leipzig, nach Dresden die größte Stadt des
Landes und eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands, nord-
westlich von Grimma, in einer fruchtbaren, von der Pleiße und
Elster bewässerten Ebene, mit einer berühmten Universität, vielen
Jikpüv Sabrifen und stark besuchten Messen, hat -44/000 Einwohner.
~ V Leipzig ist zugleich der Mittelpunkt des ganzen Deutschen Buch-
handels. In der Gegend dieser Stadt siel 1813 die größte Schlacht
der neuesten Zeiten vor, welche Deutschland von der Französischen
Herrschaft befreite. — Wald heim, Stadt, südwestlich von
Meißen, an der Zschopau, mit einem großen Zuchthausc. —
Mitweyda, eine der besten Fabrikstädte, südlich von Waldheim,
an der Zschopau. — Waldenburg und Glauchau, zwei
Fabrikstädte, südlich von Leipzig, wovon die erstere am linken
und die letztere am rechten Ufer der Zwickauer Mulde liegt, ge-
hören zu den ansehnlichen Besitzungen der Fürsten und Grafen
von Schöndurg. — Zwickau, Fabrik- und Handelsstadt, südlich
von Altenburg, in einer reizenden Gegend, an der Mulde. —-
Plau^n, wichtige Fabrikstadt, südlich von Greiz, an der Elster.—
Oelsnitz, Stadt, südlich von Plauen, an der Elster, bekannt
wegen der Perlcnsischerei. — Neukirchen, kleine Stadt, süd-
östlich von Plauen, merkwürdig wegen der bedeutenden Verfertigung
musikalischer Instrumente.— Schneeberq, schön gebaute Berg-
und Fabrikstadt, südöstlich von Glauchau, unter deren Fabrikaten
die Spitzen und Schmo.e oben an stehen. — Annaberg,
wichtige Berg- und Fa ciksta. , südöstlich von Zwickau, unweit
der Böhmischen Gränze, wo die Band- und Spitzenfabrikation
am bedeutendsten ist. — Chemnitz, erste Fabrikstadt des Kö-
nigreichs, nordöstlich von Zwickau, verfertigt vorzüglich Baum-
wollenwaaren, und treibt auch einen bedeutenden Handel. —
Fxeiberg, vorzüglichste Bergstadt, südwestlich von Dresden,^an
der Freiberger Mulde, hat eine Bergakademie, ansehnliche Fa-
briken und wichtigen Silberbcrgbau. — Bautzen, wohlgeoaute
Fabrikstadt, nordöstlich von Dresden, in der Nähe der Spree.—
Herrn Hut, Dorf, südöstlich von Bautzen, ist dev Haupt- und
Stamm-
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148
Provinz Schlesien.
von Schweidnitz, treibt einen bedeutenden Leinwandhandel. —
Reichenbach, gewerbsame Stadt, südöstlich von Schweidnitz. —
Langenbielau, in der Nahe von Rcichcnbach, südlich davon,
ist das größte Dorf im Preußischen Staate, hat fast eine Meile
in der Lange. — Frankenstein, gewerbsame Stadt, südöstlich
von Reichenbach. — Silbcrberg, Bergstadt, südlich von
Reichenbach, mit einer dabei gelegenen berühmten Bergsestung.—
Glatz, Stadt und wichtige Festung, südwestlich von Frankenstein,
in der Nähe des Glatzer Gebirges, liegt an der Schlesischen
Neiße und ist gcwerbsam. — Lan deck, kleine Stadt, südöstlich
von Glatz, von hohen Bergen des Glatzer Gebirges umgeben,
hat berühmte warme Bäder.
2) der Regierunsbezirk Oppeln, welcher den süd-
lichen Theil Schlesiens (Oberschlesiens) begreift. Oppeln,
Hauptstadt, südöstlich von Brieg, am rechten Ufer der Oder, hat
6500 Einwohner. — Malapane, wichtiges königliches Eisen-
hüttenwerk, östlich von Oppeln, an der Malapane. — Tarno -
Witz, Stadt, südöstlich von Oppeln, an der Polnischen Gränze,
mit bedeutendem Bergbau in der Umgegend. — Gleiwitz,
Stadt, südwestlich von Tarnowitz, an der Kloditz, hat in der
Nähe eine berühmte königliche Eisengießerei. — Ratibor, ge-
werbsame Stadt, südwestlich von Gleiwitz, am linken Ufer der
hier schiffbar werdenden Oder, hat ein Schloß. — Leobschütz,
gewerbsame Stadt, nordwestlich von Ratibor, liegt unweit der
Oesterreichischen Gränze. — Ko sel, kleine Stadt und Festung,
nordöstlich von Leobschütz, am linken Ufer der Oder, mit welcher
gegenüber sich die Klodnitz vereinigt. — Neustadt, regelmäßig ge-
baute und gewerbsame Stadt, westlich von Kosel, liegt unweit
der Oesterreichischcn Gränze. — Neiße, größte Stadt des Re-
gierungsbezirks, östlich von Glatz, ist gewerbsam und eine starke
Festung.
3) der Regierungsbezirk Liegnitz, welcher den nörd-
lichsten Theil der Provinz umfaßt. Liegnitz, Hauptstadt, nord-
westlich von Breslau, an dem Einflüsse des Schwarzwassers in
die Katzbach, hat eine Ritterakademie, einen starken Gemüsebau,
verschiedene Fabriken und 11,000 Einwohner. — Goldbe rg, ge-
werbsame Stadt, südwestlich von Liegnitz, an der Katzbach, wo
vorzüglich viel Tuch gemacht wird.— Zauer, gewerbsame Stadt,
östlich von Goldberg, am Fuße des Ricsengebirges — Lands Hut,
schön gebaute Stadt, südlich von Zauer und in der Nähe des
Riesengebirges, liegt am Bober, und treibt starken Lcinwandhan-
del. — Schmiedeberg, gewerbsame Stadt, westlich von Lands-
hut, am Fuße des Riesengebirges, mit Leinwandhandcl. —
Warmbrunn, Marktflecken, nordwestlich von Schmiedeberg,
am Fuße des Riesengebirges, mit einem Schlosse und bekannten
warmen Mineralbädern. — Herschberg, schön gebaute Stadt
und die wichtigste Handelsstadt des Riesengebirges, nördlich von
Warmbrunn, in einem reizenden Thale, am Bober, treibt starken
Leinwandhandel. — Löwenberg, gewerbsame Stadt, westlich
von Goldberg, am Bober.— Lauban, gewerbsame Stadt, west-
lich von Löwenberg, am Queis. — Görlitz, wohl gebaute Stadt,
1836 -
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- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Mitteleuropa.
liegen im nördlichen Theile der nördlichen gemäßigten
Zone und haben daher ein. gemäßigtes Klima; doch ist
in den niedrigen Gegenden die Luft feucht und dick.
Die vorzüglichsten Produkte dieses gut angebauten
Landes, das in den tiefen Gegenden mit den schönsten
Wiesen und Weiden versehen ist, und sich mehr zur Vieh-
zucht als zum Ackerbau eignet, sind: vortreffliches Rind-
vieh, daher viel Käse und Butter ausgeführt wird, auch
vieles zahmes und wildes Geflügel, ein Reichthum von
Fischen, der eine starke Fischerei veranlaßt. Getreide
giebt es nicht hinreichend. Gartenbau und Blumisterei
stehen auf einer hohen Stufe. Von vorzüglicher Güte
ist der hier gebaute Krapp. Der große Reichthum an
Torf muß den gänzlichen Mangel an Waldungen er-
setzen; letztere finden sich nur in dem Großherzogthum
Luxemburg, das auch die einzige an Mineralien, beson-
ders an Effen und Schiefer, reiche Provinz ist.
Die Zahl der Einwohner steigt mit Luxemburg auf
2,800.000, größtentheils Holländer mit einer eigenen Spra-
che. Deutsche leben vorzüglich im Luxemburgischen. Die
meisten Einwohner bekennen sich zur reformirten Kirche.
Kunstfleiß und Handel sind blühend; desgleichen wer-
den Künste und Wissenschaften mit glücklichem Erfolge
betrieben.
Die Niederlande bilden ein Königreich, wozu auch
noch das Deutsche Großherzogthum Luxemburg, beträcht-
liche Besitzungen in Asien, einige Inseln und ein klei-
ner Theil des Festlandes in Amerika und geringe Nie-
derlassungen in Afrika gehören. Der jetzige König heißt
Wilhelm I.
Amsterdam, nordöstlich von London, Hauptstadt und die
wichtigste Handelsstadt, an der Mündung der Amstel in das B
(spr. Ei), einen südwestlich tief ins Land eindringenden schmalen
Arm der Zuydersee, wird von vielen Kanälen durchschnitten und
hat einen Hafen, viele Fabriken, 26,000 Häuser, die wegen des
morastigen Bodens eingerammelte Pfähle zur Grundlage haben
und 200,000 Einwohner. Das vorzüglichste Gebäude ist das
Rathhaus, welches jetzt zu einem königlichen Pallaste dient. —
Haarlem, Stadt, östlich von der Nordsee, westlich von Am-
sterdam, liegt am Flusse Sparen, wodurch sie mit dem südlich
gelegenen Haarlemcr Meere in Verbindung steht, ist wegen ihrer
Lcinwandbleiche und vorzüglichen Blumenzucht berühmt. — Hel-
der, Dorf, nordöstlich von Amsterdam und an der äußersten
Nvrdwestfpitze des Landes, wo der große Nordhollandische Kanal
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ii. Mitteleuropa.
151
Schule und Kösen, Dorf, mit einem wichtigen Salzwcrke. —
Artern, kleine Stadt, östlich von Frankcnhausen, an der Un-
strut, hat ein Salzwerk. — Qu erfurt, Stadt, östlich von
Artern, bekannt wegen ihres berühmten Markts.— Sänger -
hausen, gewerbsame Stadt, nördlich von Artern. — S tol-
berg am Harz, Stadt, nordwestlich von Sangerhausen, an
der Südseite des Harzes, mit dem Residenzschloffe des Grafen
von Stolberg. — Eislebe n, Stadt, nordöstlich von Songer-
hauscn, hat Bergbau und ist der Geburtsort des Doctor Martin
Luther, der daselbst 1483 geboren wurde. In der Gegend von
Eislebcn sind der süße und salzige See. — Wettin, Stadt,
nordöstlich von Eislebcn, am rechten Ufer der Saale, hat ein
wichtiges Steinkohlenbergwerk und in der Nähe den Peters-
berg. — Halle, große Stadt, südöstlich von Wettin, am rech-
ten Ufer der Saale, hat eine Universität, ein großes Waisenhaus,
ein wichtiges Salzwerk, viele Fabriken und 26,000 Einwohner. —
Eilenburg, gewerbsame Stadt, südöstlich von Halle, auf einer
von der Mulde gebildeten Insel. — Wittenberg, Stadt und
Festung, nördlich von Eilenburg, an der Elbe, mit einem schö-
nen Denkmale Luthers auf dem Markte, der in der dasigen
Schloßkirche begraben liegt. — Sorg au, Stadt und Festung,
südöstlich von Wittenberg, am linken Ufer der Elbe, treibt Han-
del und Schifffahrt.'— Mückenberg, Marktflecken, südöstlich
von Torgau, in der Nähe der Brandenburgischen und Schlesischen
Gränze, hat ein schönes Schloß, eine große Tuchfabrik und in
der Nähe eine vorzügliche Eisengießerei.
3) der Regierungsbezirk Erfurt, welcher den süd-
westlichen Theil begreift. Erfurt, Hauptstadt, westlich von
Weimar, und am nördlichsten Fuße des Steiger, in einer frucht-
baren Ebene, an der Gera, ist groß und befestigt, und hat eine
merkwürdige Domkirche mit der bekannten großen Glocke, aus-
gezeichneten Gemüsebau, viele Fabriken und 23,000 Einwohner. —
Schleusingen, Stadt, nördlich von -yildburghausen, am süd-
lichen Fuße des Thüringer Waldes. — Su hla, gewerbsame
Stadt, nordwestlich von Schlcusingen, an der Südseite des Thü-
ringer Waldes, hat besonders Gewehr- und Barchcntfabrikcn. —
Langensalza, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Erfurt, in
einer sehr fruchtbaren Gegend, hat ein Schwefelbad. — Tenn-
stedt, Stadt, nordöstlich von Langensalza, in einer fruchtbaren
Gegend, mit einem Schwefelbade. — Mühlhausen, gcwerb-
same Stadt, nordwestlich von Langensalza, an der Unstrut, hat
Fabriken, Handel und über 11,000 Einwohner. — Heiligen-
ftadt, Stadt, nordwestlich von Mühlhausen, an der Leine. —
Nordhausen, gewerbsame Stadt, nördlich von Sondershausen,
an der Südseite des Harzes und am Anfange der goldenen Aue,
ist durch ihre Branntweinbrennereien und starken Getreidehandel
berühmt, und hat 11,000 Einwohner.
e) Die Provinz Wcstphalen.
Sie gränzt gegen Nordwesren an die Niederlande,
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
180
Ungarische Länder.
größten Theil dieser Länder ausmacht, und sich in Ober« und
Nicder-Ungarn theilt.
sä) in Nieder-Ungarn oder dem westlichen Theile:
Ofen, Hauptstadt des Königreichs Ungarn, südöstlich von Wien,
am rechten Ufer der Donau, hat ein prächtiges königliches Schloß,
mehrere Fabriken, warme Bäder, starken Weinbau und Wein-
handel und 30,000 Einwohner. — Pesth, die volkreichste Stadt
Ungarns, am linken Ufer der Donau, Ofen gegenüber, mit dem
sie durch eine sehr lange Schiffbrücke verbunden ist, der Mittel-
punkt des Ungarischen Handels, hat eine Universität, viele an-
sehnliche Gebäude und 75,000 Einwohner. — Ketskemet, der
größte Marktflecken Ungarns, größer als viele Städte, ja mit
mehr Einwohnern als die Hauptstadt des Landes, liegt südöstlich
von Pesth, mitten in der großen Ketskemetcr Heide, ist sehr
betriebsam und hat 36,000 Einwohner. — Maria -There-
sienstadt, große Stadt mit 33,000 Einwohnern, südlich von
Ketskemet, unweit des Palitscher Secs, treibt lebhaften Handel
und bat ein sehr großes Stadtgebiet, das größer ist, als man-
cher von den kleinern Staaten des deutschen Bundes. — Fünf-
kirchen, gewerbsame Stadt, westlich von Theresienstadt, auf der
rechten Seite der Donau und nördlich von der Drau, mit Ta-
baks- und Weinbau. 1£ Meile davon ist eine merkwürdige
Tropfsteinhöhle. — Stuhl weißenburg, Stadt, südwestlich
von Ofen, liegt in einer morastigen Gegend und nordöstlich von
dem großen Plattensee. — Komorn, Stadt und starke Festung,
nordwestlich von Stuhlweißenburg, auf der großen Donau-In-
sel Schütt, da wo die Waag sich in die Donau mündet. —
Raab, gewerbsame gut gebaute Stadt, südwestlich von Komorn,
an der Mündung der Raab in einen Donau-Airm. — Oedcn-
bürg, gewerbsame Stadt in einer reizenden Gegend, südöstlich
von Wien, | Meile westlich vom Neusiedlersee und in der Nahe
der Deutschen Gränze, hat vortrefflichen Weinbau, starken Bieh-
und Weinhandcl und in der Nähe ein großes Steinkohlenbergwerk. —
Presburg, vormalige Hauptstadt Ungarns, nordöstlich vom
Neusicdlersce, und nahe an der Deutschen Gränze, liegt in einer
schönen Gegend, am linken Ufer der Donau, und hat viele schöne
Gebäude, mehrere Fabriken, einen bedeutenden Handel und
35,000 Einwohner. —• Schemnitz, die größte Bergstadt des
Ocsterreichischen Staates, nordöstlich von Preßburg, in einer
Gebirgsgegend, höchst unregelmäßig und zerstreut gebaut, hat
eine Bergakademie und wichtige Gold- und Silberbergwerke. —
Kremnitz, berühmte Bergstadt, nördlich von Schemnitz, in
einer Gebirgsgegend, hat eine Münze, wo die Kremnitzer Du-
katen geschlagen werden und sehr reiche Gold- und Silberbergwerke.
bb) in Ober-Ungarn oder dem östlichen Theile: Ka-
sch au, schönste Stadt in Ober-Ungarn, nordöstlich von Schcm-
nitz am Hernath, einem Nebenflüsse der Theiß, mit Fabriken,
Handel und einem besuchten Bade in der Nahe. — 2tgtelek,
Marktflecken, südwestlich von Kaschau, mit einer der sehenswürdig-
sten Tropfsteinhöhle. — Tokay, Marktflecken, südlich von Ka-
schau, an der Mündung des Bodrogh in die Theiß, von welchem