Beilagen zum fünften Zeitraum. 473
Vitus aus Amerbach bei Wem ding, daher Amerbachius, seit
1543 Professor der Philosophie, großer Philolog (ch 1577). -
Philipp Apian, der Sohn des oben genannten Peter Apian, seit
1551 Professor der Mathematik, Doktor der Medizin zu Bologna, Verfer-
tiger einer großen Karte von Bayern nach geometrischen Aufnahmen in 24
Blättern (1566), der Grundkarte Bayerns bis zu den neueren trigono-
metrischen Vermessungen der königlichen Steuerkataster-Commission. Er starb
1589 als Professor der Mathematik zu Tübingen.
Leonard von Eck auf Rand eck und Wolfs eck, geboren 1480 zu
Kelheim, einer der größten Staatsmänner, welcher die Stelle eines Kura-
tors der Universität Ingolstadt bekleidete. Er starb 1550. Neben ihm waren
im Rathe von Gewicht: I)r. Augustin Lösch, fränkischer Edler und später
Kanzler, dann Christoph Graf von Schwarzenberg, herzoglicher Hof-
meister, und Augustin Kölner, geheimer Sekretär und Archivar, Ordner
des Staatsarchivs, Geschichtschreiber des Landshntcr Erbfolgekrieges
(ch um 1534).
82. Arsacius Seehofer, ein Bürgerssohn von München, war, nach-
dem er in Ingolstadt die Universität absolvirt hatte, an die Universität nach
Wittenberg gegangen, um hier Luther und Mel auch thon zu hören.
Nach seiner Zurückkunst trat er als Magister an der vaterländischen Univer-
sität aus und fing an, über die Briefe des hl. Paulus zu lesen, und zwar
nach den Heften des Melanchthon, die er von Wittenberg mitgebracht
hatte. Als der akademische Senat davon Kunde erhielt, wurde Seehofer
gefänglich eingezogen und seine Wohnung durchsucht; man fand mehrere ver-
dächtige Bücher und geschriebene Collegicnhefte, die der theologischen Fakultät zur
Prüfung vorgelegt wurden. Diese erklärte 17 Sätze für häretisch, darunter
Luthers Lehren, „daß der Glaube allein zu des Menschen Rechtfertigung ge-
nüge, daß der Mensch keinen freien Willen habe, sondern daß Gott nach
seinem ewigen, unveränderlichen Rathschlusse Alles vorher bestimme." Auf
Befehl des Herzogs Wilhelm Iv mußte Magister Seehofer die 17 Artikel
widerrufen, wurde dann seines Lehramtes entsetzt und zu Gefängnißstrafe auf
unbestimmte Zeit verurtheilt, die er auf Verwendung eines seiner Anver-
wandten, des Apothekers Niederer in München, im Kloster Ettal unter
Aufsicht des Abtes erstehen durfte. Allein Seehofer entwich schon nach
einigen Tagen und ging zu Luther nach Sachsen, der ihm durch seine
Empfehlung von dem Hoch- und Deutschmeister eine Predigerstelle in P renß en
zubrachte. Im Jahre 1534 kam er als Lehrer der dritten lateinischen Schule
bei St. Anna nach Augsburg, wurde dann Prediger in Stuttgart und
starb als Stadtpsarrer in Winnenden 1545.
83. Seinen Ursprung verdankt dieser Orden dem I g n a t i u s (Don Iñigo)
von L oy ol a, der auf dem 'schlösse L oy o la in der spanischen Provinz Guipúzcoa
im Jahre 1491 aus vornehmen Geschlechte entsprossen war. In seinen jungen
Jahren war er Page am üppigen Hofe Ferdinands des Katholischen,
nahm unter dessen Enkel Karlv Kriegsdienste und wurde bei Vcrtheidigung
der Festung Pampeluna gegen die unter Franz I in Spanien eingefallenen
Franzosen an beiden Beinen schwer verwundet (1521). Am Feste Mariä Ver-
kündigung 1522 entsagte er zu Montserrat dem Kriegsdienste, zog sich in das
Hospital zu M an r esa (Manroze) zurück und ging im Anfang September 1523
nach Jerusalem. Von dort zurückgekehrt lernte er zu B a r c e l l o n a die lateinische
Sprache und besuchte darauf die Universitäten Alcala, Salamanka und
Paris. In letzterer Stadt, wo Ignatius die Magisterwürde erhielt,
sammelteer einen Kreis von Studiengenossen um sich, darunter den Alfons
Salmerón, der unter den ersten Jesuiten an die Universität Ingolstadt
kam. Am Feste Mariä Himmelfahrt 1534 weihten sie in der unterirdischen
Kapelle zu Montmartre ihr Leben ganz der Vcrtheidigung und Befestigung
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_Apian Philipp Peter_Apian Leonard Augustin_Lösch Christoph_Graf_von_Schwarzenberg Augustin_Kölner Arsacius_Seehofer Seehofer Wilhelm Seehofer Seehofer Ferdinands Franz_I Franz Alfons
Salmerón
Extrahierte Ortsnamen: Amerbach Bologna Bayerns Kelheim Ingolstadt Wittenberg Wittenberg München Ettal Sachsen Augsburg Stuttgart Winnenden Spanien Jerusalem Salamanka Paris
444
Beilagen zum dritten Zeitraum.
Zum dritten Zeitraum gehörig von Ziffer 21—23 incl.
21. Sein Grab deckt ein Stein mit folgender Inschrift:
Note sub hac magni servantur membra Geroldi
Hujus jura loci cunctis qui juribus auxit
Pannoniis, verae ecclesiae pro pace peremptus;
Oppetiit Saevo Septembribus ense Kalendis,
Syderi.busque animam dedit. Artus Saxo fideliä
Abstulit, huc retulit, dignoque hic clausit honore.
22. Dieser Markgraf Ernst wird in Annal. Puld. ad annum 849.
Bouq. Tora. Vii. Dux partium illarum (i. e. Boemanis confinium) ge-
nannt. Seine Tochter Luits winde ward von Karlmann, der seine recht-
inäßige Gemahlin Hildegarde verstieß, gcehelicht und gebar bcn nachmaligen
König Arnulf.
23. Die älteren Genealogen führen eine Abstammung Luitpolds von
den Karolingern männlicher Seits auf, haben aber ihre Widerlegung in
der Angabe des gleichzeitigen Regino znm Jahre 911, daß mit Ludwig dem
Kinde in Deutschland der Karolingische Mannesstamm erloschen sei, und in
dem Umstande, daß nach dem Tode desselben Herzog Arnulf sicher nicht
unterlassen hatte, diese Verwandtschaft für seine Bestrebungen geltend zu
machen. Man ist also auf eine Ableitung von weiblicher Seite hinge-
wiesen, die ebenfalls in verschiedener Weise versucht worden ist.
A. D. Lipowsky der Aeltere (Genealogische Abhandlung von den Vor-
eltern Otto's des Großen, in den Abh. d. k. Akad. d. W. 10. Bd. S. 1.
München 1776) nimmt Luitpold an als Sohn des entsetzten Markgrafen
Engildeo Ii und der Hildegarde, der Tochter Ludwigs Iii, Enkelin Ludwigs
des Deutschen, und A. Büchner (Gesch. v. B. Ii. 124. Documente Ii, 24
u. sf.) pflichtet dieser Hypothese als der wahrscheinlichsten bei. Nach dieser
Hypothese ist Luitpold wirklich der nepos regis Arnulii, als den ihn die
Fuldaer Annalen znm Jahre 895 nennen, wie sich aus der ans Seite 445
stehenden genealogischen Tafel ergiebt.
Zum vierten Zeitraum gehörig van Ziffer 24—31 incl.
24. Arnulf ernannte 923, als der Erzbischof Piligrim von Salzburg
gestorben war, Adalbert ans dem Geschlechte der Traungau'schen Mark-
grafen znm Erzbischöfe von Salzburg; 926 erhob er seinen Hofkaplan
Wolfram ans den bischöflichen Stuhl von Freysing, der durch den Tod
Dracholfs erledigt war; im gleichen Jahre gab er dem Bisck)of Meginbert
von Seben einen Nachfolger in der Person des Nithart, und 930 und
931 den verstorbenen Bischöfen von Negensburg und Passau in den Personen
Jsangrim und Gerhard.
25. Die Frenndestreue und der Heldensinn des Herzogs Ernst Ii
machten ihn später zum Gegenstand einer märchenhaften Volksdichtung, von
der wir nur eine Umarbeitung aus dem 13. Jahrhundert vollständig besitzen.
Es findet sich in ihr eine willkürliche Mischung heterogener Dinge und ver-
schiedener Zeiten und Personen. Namentlich wird mit dem Herzoge Ernst Ii
der weit ältere Ernst, der Markgraf des Nordgaues, Vater der Lnitö-
winde, und Schwiegervater des Königs Karlmann, verschmolzen. Besonders
spielt die durch die Kreuzzüge erregte Phantasie lebhaft darin, indem sie den
Helden in'ö Morgenland führt, wo er mit allen Schrecken der Natur und
mit verzerrten Menschen und Thiergestaltcn kämpfen muß. Es ist dies eine
allegorische Darstellung seines Unglücks. Jene Ungeheuer sind nämlich seine
Feinde und Verräther, der finstere Berg, in welchen er kommt, ist sein Ge-
fängniß, der Greif, der ihn durch die Wolken entführt, sein Ehrgeiz, das
Schiff, welches an dem Magnetberge strandet, der Kaiser, die Nägel, welche
jener Berg aus dem Schiffe zieht, sind die Vasallen. Vgl. Gervinus Gesch.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Geroldi
Hujus Ernst Puld Bouq Boemanis Karlmann Karlmann Ludwig Ludwig Arnulf Engildeo Ludwigs_Iii Ludwigs Ludwigs Wolfram Ernst Ernst Ernst Karlmann Gervinus
Extrahierte Ortsnamen: Syderi Deutschland Karolingische_Mannesstamm Salzburg Salzburg Negensburg
479
Beilagen zum fünften Zeitraum.
Kammer (Pfarrei Hoheneggelkofen bei Landshut), Beichtvater des Kurfürsten
Johann Wilhelm von der Pfalz, überließ bei seinem Tode (ch 1732)
seine reiche Sammlung von seltenen Naturalien, Kunstwerken, Alterthümern
aller Art als ,,Museum Orbanum“ der Universität Ingolstadt zum
Eigenthnme und bestimmte von 100,000 Gulden, die ihm vorgenannter Kur-
fürst geschenkt hatte, 20,000 Gulden zur Dotirung dieses Museums, die
übrigen 80,000 Gulden zu wohlthätigen Stiftungen in der Stadt Landshut
und beim dortigen Spital zum heiligen Geiste.
96. Benjamin Thompson war im Jahre 1752 zu Rumford,
einem Flecken in der englischen Grafschaft Esserhire (nach Andern in
Amerika) von armen Eltern geboren. Bei dem Ausbruche des amerikanischen
Freiheitskrieges trat er in britische Dienste und kam nach Beendigung des
Krieges als Major nach England zurück, wo er vom Könige wegen seiner
militärischen Kenntnisse zum Ritter und Unterstaatsseeretär im Kriegs-
ministerium ernannt wurde. In dieser Stellung lernte ihn Graf von
Haslang, des bayerischen Kurfürsten Minister am Hofe zu London, kennen
und lud ihn im Namen des Kurfürsten Karl Theodor ein, nach München
zu kommen. Als er hier 1784 eintraf, ernannte ihn der Kurfürst zum
Obersten der Cavallerie und zu seinem Leibadjntantcn. Da er schon Mit-
glied der königlichen Akademie der Wissenschaften in London war, so ernannten
ihn als solches auch die Akademieen in München und Mannheim 1785.
Thompson, der bald zum Chef des geheimen Kriegsbnreaus (Hofkriegs-
rathes) ernannt wurde, machte sich durch eine Reihe gemeinnütziger Einrichtungen
um Bayern hochverdient. Zu Anfang des Jahres 1786 wandelte er "die
M arianischc Landesakademie in München in eine Militärakad emi e
um, die der Kurfürst Karl Theodor am 23. September 1789 als solche be-
stätigte. Im Jahre 1789 erwirkte er vom Kurfürsten den Befehl, allefreit-
höfe um die Kirchen der Stadt München zu räumen und in offene Plätze
umzuschaffen. Um dieselbe Zeit schritt er zur Anlegung des englischen
Gartens und begann mit der Austrocknung des Donaumooses. Für
seine Verdienste um Bayern ward er vom Kurfürsten Karl Theodor zum
Generallieutenant befördert und zumgrafen vonrumford erhoben.
Durch Einführung der nach ihm benannten „Rumforder Suppe", die
man aus Knochen, Blut und anderen nahrhaften billigen Stoffen herstellt,
ward er znm Wohlthäter der Armen, die ihn wie einen Vater ehrten. Im
Jahre 1799 ging er nach England, wo er praktisch-physikalische Studien
förderte und begab sich 1801 nach Frankreich. Er starb am 22. August 1814
zu Antieul.
97. Unter Karl Theodor und noch viele Jahre nach ihm zeichneten
sich folgende gelehrte Männer in Bayern aus: In der Theologie der
Jesuit Benedikt Stattler ans Kötzting, der 1770 — 1782 als Professor
der Theologie zu Ingolstadt wirkte, dann Dobmayer und Schenkt; auf
dem Gebiete der Geschichte: Westenrieder, die beiden Krenner,
Zirngibl, Gemeiner, Milbiller, Ried, Sutner, Feßmayer,
Hellersberg, Pallhausen, Nagl; in der Naturkunde: Franzpaul
Schrank, v.flurl, Thompson, Maximns Jmhof, Freiherr v.moll,
Sömmering; im technischen Fache: die Brüder von Baader; in der
Statistik: Krenner, Hazzi; in der Staatsökonomie: Rottmanner;
in der Astronomie: Placidus Heinrich; in der Literaturgeschichte
und Bibliothekwissenschaft: Steigenberger, Hupfauer, Kobolt,
Hardt, Christoph von Aretin.
98. Max Joseph Freiherr von Montgelaö, dessen Wirken in
Bayern so tief eingreift, war in München geboren. Sein Vater war
Johann Sigmund Freiherr von Montgelas, seine Mutter eine geborne
Gräfin von Trauner, die ihn am 10. September 1759 gebar. Sein
Georg-Eckert-Institui
für internationale
Schusbuchforschung
Braunschwoig
•Schulbuchbiblioihek *
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Benjamin_Thompson Graf_von
Haslang Karl_Theodor Karl Thompson Karl_Theodor Karl Karl_Theodor Karl August Karl_Theodor Karl Benedikt_Stattler Franzpaul
Schrank Thompson Maximns_Jmhof Baader Heinrich Heinrich Hardt Christoph_von_Aretin Max_Joseph Freiherr von_Montgelaö Max Johann_Sigmund_Freiherr_von Montgelas Johann
Extrahierte Ortsnamen: Amerika England London London Mannheim Donaumooses England Frankreich Ingolstadt Ried Hellersberg Pallhausen Bayern
Beilagen zum fünften Zeitraum. 453
Worte falsch und schickte sogleich nach Donauwörth den Befehl, die Herzogin
zu enthaupten, was leider mit zu großer Hast ins Werk gesetzt wurde.
44. Die Stadt Schwäbischwörth (Donauwörth), Hersbruck, Parkstein,
Floß und noch andere Güter auf dem Nordgau.
45. Ammergau, Schongau, Peutiugau und Moringen gern. Uri. geg.
zu Innsbruck am 6. November 1266.
46. Kouradin stammte durch seine Mutter Elisabeth von derpsalz-
gräfiu Agnes, Friedrich durchseinen Vater Hermannvi von der Pfalz-
gräfin Irmengarde ab; vgl. d. nachstehende Tabelle:
Heinrich der Lange,
Sohn Heinrichs des Löwen.
Heinrich, Agnes; ihr Gemahl: Otto der Irmengarde (Elicke).
si 1214. Erlauchte von Bayern-Pfalz. Gem.: Hermann V von
| Baden, si 1243.
Elisabeth; Ludwig Ii H
1. Gem.: Konrad Iv, d. Strenge,
deulscher König.
2. Gem.: Mainhard Iv
von Görz-Tyrol.
1. 2. 2.
Konradin, Heinrich Elisabeth.
1268 zu Neapel von
enthauptet. Kärnthen.
einrich Hermann Vi von
Xiii. Baden erbt 1246 das
Herzogth. Oesterreich;
ch 1250; Gem.: Gertrude
von Babenberg.
Friedrich von Baden Agnes,
und Oesterreich, 1268
zu Neapel enthauptet.
47. Siehe die getroffene Theilung oben unter Ziffer 36.
48. Auf Seite Ludwigs waren: Der Kurfürst Peter, Erzbischof von
Mainz, Balduin, Erzbischof von Trier, Bruder des verstorbenen
Kaisers Heinrich Vii, die Markgrafen Heinrich und Waldemar von
Brandenburg und König Johann von Böhmen-Luxemburg, dieser
deshalb, weil er eiusah, daß er selbst nicht durchgesetzt werden könne und für
den Fall, daß ein Habsburger daran käme, für das Haus Böhmen-Luxem-
burg Alles zu fürchten sei, besonders hinsichtlich Böhmens, worauf nicht
blos Heinrich voukärnthcn, sondern auch diehabsburger ein näheres
Recht zu haben Vorgaben. Auf Seite Friedrichs des Schönen stand
der Kurfürst Heinrich von Virneberg, Erzbischof von Köln, und der
Pfalzgraf Rudolf, welcher dem Münchener Vertrage von 1313 zufolge die
pfalzbayerische Kurwürde bekleidete. Die beiden Stimmen von Kursachsen
gaben keinen Ausschlag, da Herzog Johann von S ach sen-L an en b ur g
sich für Ludwig, Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg sich für
Friedrich den Schönen aussprach; die Stimme Heinrichs von Käruthm,
der sich für Friedrich entschied, kam nicht in Anschlag, da er längst sein
Königreich Böhmen und damit das Kurrecht verloren hatte. Ludwig war
demnach mit 4 gegen 2 Stimmen gewählt.
49. Vermuthlich aus Furcht, die Rudolf vor Ludwig hegte, seit dieser
auf dem Kornmarkte (jetzigen Marienplatze) in München zum Zwecke der
Verschönerung trotz des Widerspruchs Rudolfs und mehrerer Bürger einige
Häuser gewaltsam hatte abbrechen lassen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Agnes Friedrich Friedrich Heinrich_der_Lange Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Agnes Otto Bayern-Pfalz Hermann_V_von
| Ludwig_Ii Ludwig Konrad_Iv Konrad Konradin Konradin Heinrich_Elisabeth Heinrich Hermann_Vi_von
Xiii Gertrude
von_Babenberg Friedrich_von_Baden_Agnes Friedrich Ludwigs Peter Balduin Erzbischof_von_Trier Heinrich_Vii Heinrich Heinrich Heinrich Waldemar_von
Brandenburg König_Johann_von_Böhmen-Luxemburg Johann Heinrich Heinrich Friedrichs Heinrich_von_Virneberg Heinrich Rudolf Rudolf Johann_von_S Johann Ludwig Ludwig Rudolf Rudolf Friedrich Friedrich Heinrichs_von_Käruthm Heinrichs Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Rudolf Rudolf Ludwig Ludwig Rudolfs
der Agilolfinger in 33ajoarten. 5
Mönch ans dem oströmischeu Kaiserthum, wanderte 452 in das
Ufer-Norikum ein und gründete bei Fabiana, einer Stadt
zwischen dem heutigen Tultt und Kahlenberge tu Unterösterreich,
ein Kloster, von wo aus er längs der Donau auswärts nach
Lorch, Paffau, Künzing und auch in das Alpenland nach Salz-
burg und Küchel wanderte, theils um das Christenthilm weiter
zu verbreiten, theils um das Vorgefundene ztt erhalten und zu
befestigen. Gleichzeitig mit Severin wirkte in Lorch eilt Bischof
Constantiuö, der mit seiner Gemeinde unter Führung Severins
nach Fabiana zog und nach dem Tode des Severin für die be-
drängten römischen Unterthaneit dieser Gegcttd die einzige Stütze
wurde.
§ 5. Kaum waren die Römer aus Vindelizien littb
Norikum gewichen, so drangen (454 — 488) mehrere deutsche
Völkerhaufen, als Markomaitnen, Quadcn (ein Zweig des
sucvischen Stammes) und Gothen (hauptsächlich Rugier, Heruler,
Schyren, Turcilinger oder Turilinger) ans ihren bisherigeit Sitzen
jenseits der mittleren Donau (Böhmen, Mähren, dem westlichen
und nördlichen Ungarn) in das heutige Oesterreich vor und nahmen
entweder deshalb, weil ihre Mehrzahl aus dem Lande der Marko-
mannen kam, dessen Bewohner noch immer von den Bojern her
Bämih hießen, oder weil ihre neue Heimath in älterer Zeit
bo fische Gefilde waren, bcu gemeinschaftlichen Namen Bojoa-
rier, Bajoaricr, Bajuarier, auch Bajuwarier an als
die Baren oder Waren, d. i. Mannen, Schirmer, Wehrer und
Inhaber des ehedem von Bojern bewohnten Landes H.
Zu den wichtigsten Punkten, welche der junge B ajo aren st a a t
in sich faßte, zählte Reginisburg (Regenöburg), Pass au und
Lorch. Hierinlorch, aus welchem 452 derbischos Constantius
mit feiner ganzen Gemeinde ausgezogen und nach Fabiana
übergesiedelt war, traf nach dem Tode des Bischofes Constan-
tius (f 487) der Bischof Mamertinuö, früher Tribun zu
Fabiana, ein und führte dem Christenthum in und um Lorch
viele neue Bekenner zu. Nach dem Tode des M am er t in ns
(4 um 520) blieb das Lorch er Bist hum verwaist, bis der
hl. Rupert, seit 536 Bischof von Worms, auf Betrieb des
austrasischen Königs Thevdebert I (534 — 548) um das Jahr
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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6 Die Süd-Donauländer v. d. Herrsch, d. Agilolf. iu Bajoariern.
540 in diese Gegend kam, um für die Erhaltung des hier noch
bestehenden Christenthums zu wirken. Rupert, dem Lorch
unter bcu angetroffenen Verhältnissen für einen Bischofssitz nicht
mehr geeignet erschien, suchte mib erhielt von dem austrasischen
'Könige die Erlaubniß, den Sitz des Bisthnms Lorch zu verlegen
und den hiefür geeignetsten Ort ansznsnchen. Auf seiner zu
diesem Zwecke unternommenen Wanderung gelangte er die Donau
abwärts bis an die Grenze des unteren Pannoniens, ging
voie da wieder zurück über Lorch in diewildniß des Wall er se es
(ein kleiner See am rechten Ufer der Salzach, unweit Salzburg),
wo er dem hl. Petrus zu Ehren ein Kirchlein, Seekirchen, er-
baute. Doch schlug er nicht hier, sondern auf den nahen Ruinen
der einst (475) von den Herulern und Rugiern zerstörten Römer-
stadt Juvavia bcu Sitz des Lorch er Bisthnms auf und gab so
dem jetzigen Erzbisthume Salzburg den Ursprung. Nachdem
er ans Franken zwölf fromme Männer als Gehilfen beigezogen,
baute er am Fuße des Berges H, ans dem heutigen Tags ein
umfangreiches Schloß steht, zu Ehren des hl. Petrus eine Kirche
und ein Kloster für Männer, auf dem Berge selbst aber ein
Frauenkloster, dem er seine Nichte Ehrentrude als erste Vor-
steherin gab. Ob der hl. Rupert dem Bisthume Salzburg bis
zu seinem Lebensende vorgestanden habe, ist ungewiß, die mehreren
Gründe sprechen dafür, daß er sein Leben (um 550) zu Worms
beschlossen habe.
Zweiter Zeitraum.
Bcijoarien unter den Agilolsingern *)
(554_788).
§ 6. So lange die Longobarden, welche sich (in den Jahren
525 itub 548) von ihren Wohnsitzen an dem linken Ufer der
*) Die Herzöge Bajoariens
Garibald I 554—595.
Tassilo I 595—610.
Garibald Ii 610—640.
Theodo I 640—652?
Hugobert 652? — 680.
Theodo 11 680—717.
aus dem agilolfingischen Hause sind:
Theodoald 702—712(713?), Thco-
dcbert 702—724, Grimoald
702—725.
Hu gib er t 725—737.
Odilo 737—748.
Tassilo Ii 748-788.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
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8 Bajoarien unter dem Agilolf. Garibald I.
nichts den Staatsvortheileil der Franken Nachtheiliges zu unter-
nehmen und bei der Wahl ihrer National - Herzoge die Zu-
stimmung des fränkischen Hofes cinznholen.
§ 7. Als der erste geschichtlich beglaubigte Herzog oder
König*) Bajoarieus erscheint Garibald I (554—595), ans
dem edelsten der bajoarischen Geschlechter, dem agilolfingischeu,
entsprossen, welches neuere Forscher voll dem Schyren Arnulf
(Wlltf, Welf, daher Agilolfinger — Arnnlfinger, d. s. Sprößliuge
oder Abkömmlinge des Arlinlf), einem Brilder jenes Odoacer ab-
leiten, welcher dem wcströmischeil Reiche (476) ein Elìde machte.
Dieser Garibaldi), dem die Volkssage (bei Avelltin) mehrere
Theo dolle alls dem agilolfingischeu Geschlechte als Vorgänger
iil der bajoarischen Herzogswnrde gibt, hatte sich längere Zeit
am fränkischen Hofe anfgehalten und daselbst des Longobarden-
kölligs Wacho^) Tochter, Waldrade, Gemahlin des Franken-
königs Theodobald l0), kennen gelernt, mit der er im Jahre
555 zll einer Ehe schritt**). Dem Christenthnme, zil dem er
schon lvährend seines Aufenthaltes am fränkischen Hofe nber-
getreten war, aufrichtig zngethan, trug er von Reg inisbürg
(Regeilsbilrg) ans, wo er gewöhnlich residirte, itaci; Kräften zu
dessen Ausbreitung in Bajoarien bei, und in gleichem Geiste wirkte
seine Tochter The odelinde, die, nachdem sie (590) Antharis,
den König der Longobarden geehlicht hatte, die Longobarden von
*) Paul Sbctrnefrieb fegt in seiner longobardischen beschichte dem
Garibald den Köuigstitel bei, woraus jedoch uicht dessen Unabhängig-
keit vom fränkischen Hofe gefolgert werden darf.
**) Ob die Ehe Waldradeus mit Garibald noch bei Lebzeiten ihres
rechtmäßigen Gemahls Theodobald, der sie verstoßen hatte, geschlossen worden
sei, oder nach dessen im Jahre 555 erfolgten Tode, läßt sich nicht mehr er-
mitteln. Paulus Diakonus erzählt nämlich (I, 21), daß Waldrada au
Theodobald vermählt gewesen, „der sie aber, da sie ihm zuwider war, einem
seiner Leute (uni ex suis), Namens Garipald, zur Ehe gab." Gregor von
Tours (Iv, 9) dagegen berichtet: „Theodobalds Reich erhielt (dessen Groß-
onkel) König Chlothar, der Buletrada, die Gemahlin desselben, seinem Lager
gesellte, aber von den Bischöfen deshalb hart angefochten, verließ er sie und
gab ihr zum Manne den Herzog Garivald." Beide Schriftsteller sind hier
die einzigen Quellen.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Arnulf Welf Theo Paul_Sbctrnefrieb Namens_Garipald Gregor_von
Tours Gregor
Bajoarien unter den Agilolf. Tassilo I u. Gart bald Ii. 9
der arianischen Irrlehre zum Katholizismus zurückführte. Ob
dieses Verdienstes weihte ihr Papst Gregor der Große eine
Lebensbeschreibung der Heiligen in vier Büchern, schickte ihr hei-
lige Reliquien und kostbare Oele, sowie die nachmals so berühmte
eiserne Krone, welche ihren Namen von einem eisernen Ringe
erhalten hat, der sich inwendig bcfiubct u).
Die große Anhänglichkeit, die Garibald bei jeder Gelegenheit
gegen den longobardischeu Hos an den Tag legte, namentlich
aber Die trotzige Haltung, die er beim Ausbruche eines Krieges
zwischen den Longobarden und Franken (590—591) gegen
die Letzteren beobachtete, reizte den Frankcnkönig Childebert Ii zu
einem Einfalle in Bajoarien, der (595) den Sturz Garibalds
nach sich zog. Die königliche Würde ward abgeschafft, und
Tassilo, ein Sprößling der jüngeren Linie des agilolfingischcn
Geschlechtes 8 * * * 12), zum Herzoge Bajoariens erhoben, und zwar
deshalb, weil er sich unter Garibalds Regierung den Franken
stets günstig erwiesen hatte.
§ 8. Tassilo I (595 — 610) hatte bald nach dem An-
tritte seiner Regierung einen harten Kampf mit den Slavcn
zu bestehen, die über den Jnnfluß in Bajoarien einfielen (596).
Sie wurden von Tassilo zwar zurückgewiesen und in ihrem
eigenen Lande geschlagen, doch wurden zweitausend Bajoarier, die
sich zu weit vorgewagt, durch die von Böhmen herbeieilenden
Avaren gänzlich aufgerieben (597).
8 9. Auf Tassilo I folgte sein Sohn Garibald Ii
(610—640). Dieser wurde im Jahre 611 l'ou den neuerdings
Anfallenden Slaven bei Aguntum (jetzt Jnnichen im Puster-
thal nahe den Quellen der Drau) geschlagen, übte aber dafür
(631) in Verbindung mit den Alemannen aus slavischcm Bo-
den eine höchst blutige Vergeltung und wehrte mit Hülfe des
Frankenkönigs Dagobert I (König d. g. Reiches 628—638) auch
die drohenden Angriffe der Avaren und Bulgaren ab. lieber
diesen. Kämpfen versäumte Garibald Ii die Sorge für die
Verbesserung der inneren Verhältnisse seines Landes nicht und
erwarb sich ein bleibendes Verdienst namentlich dadurch, daß er
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Bajoarien unter dein Agilolsillger Theodo I.
Martertod. Des Herzogs Tochter Uta, die sich mit Sigibald,
dem Sohne des herzoglichen Gaurichters, schwer vergangen hatte,
bezeichncte in der Angst ihres Herzens den frommen Bischof, der
eben eine Reise nach Rom angetreten hatte, als den Urheber
ihrer Schmach, und diese Nachricht versetzte ihren Bruder Land-
pert in solche Wuth, daß er dem hl. Emmeram mit bewaffnetem
Gefolge nachjagte und denselben in einer Kapelle bei Helfen-
dorf (sieben Stunden von München an der Landstraße von
München ucid) Aibling) entsetzlich verstümmelte. Der Heilige
erlag seinen Wunden noch am selben Tage (22. September 652)
zwischen dem zweiten und dritten Meilensteine auf der Straße
von Helfendorf nach (dem zwölf römische Meilen entfernten)
Aschheim*), wo seine irdische Hülle in der Kirche zum heiligen
Petrus beigesetzt wurde. Als darauf Uta ihre falsche Beschul-
digung cingestand und so die Unschuld des hl. Emmeram an
bcn Tag kam, mußte Saubpert flüchten, Uta aber ward in
ein Kloster Italiens verwiesen, wo sie starb. Zur Sühne des
Vergehens ließ Herzog Theodo die Leiche des Märtyrers von
Aschheim nach Regi ins bürg bringen und in dem Kirchlein
zum hl. Georg beisetzen, allwo später dem Heiligen gu Ehren
eine Kirche und ein Kloster erbaut wurde — das nachmalige
Reichöstift St. Emmeram.
Was unter Herzog Theodo I nach dieser Zeit noch weiter
in Bajoarien geschehen, wie lange derselbe regiert und wer
nach ihm bis zum Jahre 680 die Negierung Bajoanens geführt
habe, darüber herrscht bei den Geschichtschreibern, auch bei den
fränkischen und longobardischen, das tiefste Stillschweigen, nur
dieß Eine steht fest, daß dem Herzoge Theodo I keiner seiner
beiden Söhne in der Regierung gefolgt ist.
Für diese Zeit historischen Dunkels mag die Vermuthung als
Führerin dienen, daß nach dem Tode des Herzogs Theodo 1 der
Agilolfinger Hugobert, ein Sprößling der älteren von Gari-
bald I herstammenden Linie, der Schwiegervater Pippins von
Heristal und Vater Theodo's 11, bis 680 mit der Herzogs-
würde in Bajoarien bekleidet gewesen sei.
) Ein Pfarrdorf zwischen München und Erding.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Uta Emmeram Emmeram Theodo Georg Emmeram Theodo Pippins
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italiens Aschheim Bajoarien Erding
Bajoarien unter d. Agilolf. Theodebert u. Grimoald. 13
auf das westliche und mittlere Bajoarien mit der Residenz
Frcysing beschränkt, Theodoalds Wittwe Pilitrude") da-
gegen, die seit dem Tode ihres Gatten am fränkischen Hofe gelebt
hatte und aus die Kunde von Thcodo's Ii Tod in Begleitung
ihrer Mutter Plectrnde von dort schleunigst heimgekehrt war,
ging leer aus, versäumte aber, ihre gegründeten Ansprüche zu
verfolgen, weil Grimoald sie zu ehelichen verhieß. Die Ehe kam
auch wirklich zu Staude, allein Pilitrude erlangte die gehofften
Vortheile nicht, weil von kirchlicher Seite gegen diese Ehe Wider-
spruch erhoben wurde.
Der hl. Corbinian"), der auf seiner zweiten Reise nach
Rom (717) vom Papste Gregor Ii zum Regiouarbischofe (d. i.
Bischof über einen größern, noch nicht kirchlich eingerichteten
Landstrich) ernannt und auf der Heimreise von Grimoald
dringend ersucht worden war, an der Kirche zur hl. Maria auf
der Anhöhe in Freysiug seinen bischöflichen Sitz bleibend auf-
zuschlagen, hatte unter der Bedingung zugesagt, daß sich der
Herzog von Pilitrude wegen des bestehenden Ehehindernisses
der Schwägerschaft trenne. Da dicß nicht geschah und daraus
die ernstesten Zerwürfnisse entsprangen, ging Corbinian, der
inzwischen aus dem Berge Tetmons bei Freysing dein heiligen
Stephan ein Bethauö (Ursprung des heutigen Weihenstephan)
errichtet hatte, nach Mas es (Mais, ehedem eine Stadt, jetzt ein
Dorf an der Etsch), einer der Kirche von Freysing gehörigen
Besitzung, woselbst er schon früher zu Ehren der Heiligen
Valentin und Zeno eine Kirche gebaut hatte.
Der bald darauf (724) erfolgte Tod des Herzogs Theo-
debert erhöhte die schon bestehende Gähruug, welche bei der
Einmischung fremder Mächte für Bajoariens Selbstständigkeit
gefährlich zu werden drohte.
Hugibert, Theodeberts Sohn, wollte dem Vater in allen
seinen Ländern und Gerechtsamen Nachfolgen, während Grimoald
als ältester Prinz des regierenden Hanfes den Principat für sich
beanspruchte. Die Waffen sollten die Entscheidung bringen: da
siel der Lougobardenkönig Luitpraud, Hugiberts Schwager, au
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
Extrahierte Personennamen: Grimoald Grimoald Gregor_Ii Gregor Grimoald Grimoald Maria Corbinian Stephan Valentin Zeno Grimoald Grimoald Hugiberts_Schwager
Extrahierte Ortsnamen: Rom Freysiug Weihenstephan Lougobardenkönig_Luitpraud